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Gewerkschaftliches.

Wie die Bauunternehmer rüften.

Montag und Dienstag haben Verhandlungen stattgefunden, und die zeit, Mindestlohn für Monteure 62 Pf. und bom 1. Juli 1913 ab Unternehmer machten in bezug auf Regelung der Löhne und der 65 Pf., Hilfsarbeiter sollen 42 bezt. 45 Pf. Stundenlohn erhalten. Arbeitszeit bestimmte Zugeständnisse, die zur Einigung auf einen Für Ueberstunden   wird ein Aufschlag von 25 und 50 Proz. ge= Tarifvertrag führten. An den Beratungen haben die Mörtelwerks- fordert, für Arbeiten in Kloaken, Grundleitungen ein solcher von befizer Tabbert, Weidner, Buggenhagen und der Direktor Pernet 10 Pf. pro Stunde. Die Innung will vorläufig von dem Abschluß der Vereinigten Berliner   Mörtelwerte sowie der Vorsitzende der Ber  - eines Tarifvertrages nichts wissen. Bis auf vier Firmen, die den neuen Tarif bereits anerkannt haben, ruht in allen Geschäften die liner Fuhrherren- Zentale, Bed  , teilgenommen.

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Ausland.

Wieder ist durch Dokumente der Beweis erbracht, welche gewaltigen Anstrengungen die Bauunternehmer machen, um zum nächstjährigen Kampfe im Baugewerbe lückenlos gerüstet zu sein. Nicht nur, daß fie ihre eigenen Reihen schließen, ihre beitszeit lauten nach der getroffenen Uebereinkunft in dem Tarif- ohne Ausnahme im Metallarbeiterverband organisiert sind. Die Bestimmungen über die Regelung der Löhne und der Ar- Arbeit. Am Ausstand sind ungefähr 350 Arbeiter beteiligt, die fast Verbandskassen durch den Wehrschazz stärken, und Private und. vertrage: Der Arbeitslohn beträgt für Kutscher, welche Zwei­Behörden, die Bauten ausführen, für die Tarifbewegung im Stubifmeterwagen fahren, 31 M. pro Woche netto ohne Abzug und nächsten Jahre zu interessieren" suchen, fie pressen auch in awar bis zum 30. Juni 1913. Vom 1. Juli 1913 bis zum 30. Juni ihre Reihen, was mit dem Baugewerbe nur sehr lose oder 1915 32 M. pro Woche netto ohne Abzug bezahlt. Für Kutscher, in Zürich   ist eine unangenehme Personenverwechselung passiert. Berichtigung. Unserem Berichterstatter über den Generalstreit gar nicht zusammenhängt. Besonders die Lieferanten der welche Drei- Kubikmeterwagen fahren, beträgt der Lohn 34 M. pro Er führte unter den ausgewiesenen Vorstandsmitgliedern der Bauunternehmer müssen daran glauben. Aber auch die Fuhr- Woche netto ohne Abzug und zwar bis zum 30. Juni 1913; vom Arbeiterunion Zürich   u. a. einen Peter Lorscheidt an, unter den werksbefizer, die zufällig einige Baufuhren machen, werden in 1. Juli 1913 bis zum 30. Juni 1915 werden 35 M. bezahlt. Für ausgewiesenen Berufsstreifbrechern den Maler A. Wegener. den Verband der Bauunternehmer gedrängt. Für die Art Kutscher, welche ohngespanne fahren, beträgt der Rohn 34 M. Tatsächlich ist es umgefehrt. Wegener ist Vorstandsmitglied der und Weise, in der die Bauunternehmer dabei vorgehen, resp. 35 m. für die gleiche Zeitdauer wie eben angegeben. Stall- Arbeiterunion, Lorscheidt einer der Berufsstreitbrecher. Daß sprechen einige Schriftstücke, die der Leipziger Volkszeitung" leute erhalten 30 M. resp. 31 M., Kaltsandsteinkutscher 31 M. resp. beide ausgewiesen wurden, stimmt.- GEs ist uns natürlich peinlich, 32 M. in gleicher Weise. Ueberstunden kosten 60 Pf. pro Stunde. daß unserem Berichterstatter diese Verwechselung passierte. Wir zugeflogen sind. Das erste lautet: Für Ueberlandtouren über 25 Kilometer Entfernung von der Be- fonnten von Berlin   aus die Sache aber in der kurzen Zeit vor der Verband der Bauarbeitgeber in Leipzig   u. Umg., i. P. triebsstätte erhalten die Kutscher ein Spesengeld von 1,50 M. pro Aufnahme nicht nachtontrollieren, um etwaige Irrtümer auszu­12. Juni 1912. Tag. Für Nachttouren wird 1 M. Zuschlag bezahlt. Nach Möglich- merzen. Im übrigen ist uns der berichterstattende Genosse als zu­An die geehrten Mitglieder! teit soll jeder Kutscher jeden dritten Sonntag oder Feiertag völlig verlässig bekannt. Lieferanten. Mit dem vorigen Rundschreiben hatten wir frei haben. Die Arbeitszeit beginnt im Sommer früh um 5 Uhr jedem Mitgliede eine Anzahl Beitrittseinladungen für Lieferan- und endet in allen Betrieben abends um 7% Uhr; im Winter( 1. No­Allgemeiner Ausstand im Hafen von Genua. ten zugesandt und gebeten, sie zu unterschreiben und den Herren bember bis 31. März) dauert die Arbeitszeit von früh um 6 Uhr Lieferanten zuzuschicken. Wir hoffen, daß die geehrten Mitglieder bis abends um 6 Uhr; für Pausen sind 2 Stunden zu bewilligen. Hafens von Genua   haben am 24. 5. M. die Arbeit niedergelegt als Rom  , den 24. Juli 1912.( Eig. Ber.) Alle Hafenarbeiter des bies getan haben. Soweit es noch nicht geschehen sein sollte, Die im Englischen Garten  " versammelten Kutscher erklärten d. bitten wir, die Briefe umgehend abzusenden. Wir machen darauf sich mit diesen Zugeständnissen einverstanden. Nach Erledigung der Protest gegen das ungefeßliche Verhalten der Unternehmerschaft, aufmerksam, daß es fich empfiehlt, sich nicht nur an die Bau- notwendigen Formalitäten werden also die Kutscher der Mörtel  - Sie die Schauer- und Stauerarbeiten im Warenhafen unter sich materialien, Holz-, Trägerhändler, Biegler usw. zu richten, son- werte nach den neuen Tarifbedingungen arbeiten. hat. Der Hafen von Genua   wird bekanntlich von einem föniglichen dern auch an die Sandwerke und Fuhrwerksbesizer, mit denen Konsortium verwaltet, das natürlich darauf hinarbeitet, die Dienste die Mitglieder in Geschäftsverbindung stehen. Wir legen noch Der Streit der Kellner im Brauereiausschant der Löwen im Hafen möglichst rationell zu gestalten, und also die an der Pro­einige solcher Schreiben bei und senden auf Wunsch gern noch brauerei, Ede Bad- und Hochstraße, dauert fort. Als Raus- duktion nicht beteiligten Zwischenpersonen auszuschalten. Es be­weitere zu. Um einen Ueberblick über die Werbearbeit zu ge- reißer arbeitet neben dem Gastwirt Borchardt vom Hohen- steht jetzt die Absicht, das Löschen und Befrachten der Handelsschiffe winnen, bitten wir, uns die Namen der aufgeforderten Firmen zollerned" in Reinidendorf ein Bureauangestellter der Löwen- direkt den Arbeitergenossenschaften zu übergeben, wodurch alle mitzuteilen. brauerei. Die Polizei, die zeitweise sechs Mann hoch zum Schuße Unternehmer auf diesem Gebiete überflüssig werden würden. In Bolierberträge. Die in unserer Hauptversammlung beschlosse- der Arbeitswilligen auf der dem Verkehr dienenden Straße stand, Erwartung dieser Maßnahme suchen nun die Unternehmer das nen Vordrucke zu Anstellungsverträgen für Poliere sind noch ist äußerst nervös. Selbst Kinder, die nur einen Moment sich in Konsortium und die Arbeiterschaft in jeder Weise zu reizen und in mals mit dem Bolierverein besprochen und von diesem anerkannt der Nähe des Lokals aufhalten, werden energisch zum Weitergehen ihren Verrichtungen zu stören. Am 23. d. M. erklärten ihre Agen­ten, sie würden die Arbeiter nicht nach dem vom Hafenreglement Es sind zweierlei Verträge ausgearbeitet worden: aufgefordert. angegebenen Turnus anstellen, sondern sich die Schauerleute aus­suchen, die ihnen paßten. Außerdem zogen sie 150 nichtorganisierte Arbeiter zu den Löscharbeiten auf den Schiffen zu. Als dies be= fannt wurde, berief die Arbeiterkammer von Genua   alle Ausschüsse stimmig, den Generalstreif zu proklamieren. Heute ruht deshalb der Organisationen der Hafenarbeiter und diese beschlossen ein­die Arbeit in dem größten italienischen Handelshafen vollkommen. Die Zahl der Streifenden beläuft sich auf mehr als 8000, eine trefflich organisierte und tampftüchtige Arbeiterschaft.

worden.

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muster sind bei unserem Geschäftsamte zu haben.

ſolche für Stundenlohn und solche für Wochenlohn. Bertrags- Zur Zigarrenarbeiterbeiterbewegung von Groß- Berlin. Es steht nunmehr dem Abschlusse von Einzelverträgen nichts Am 25. Juli tagte in Hantes Etablissement in Niederschöne mehr im Wege. Wir bitten die geehrten Mitglieder, etwaigen weide eine Bersammlung der Zigarreninteressenten von Nieder­Wünschen ihrer Poliere auf Vertragsabschluß entgegenzukommen. schöneweide, die nach lebhafter angeregter Debatte folgende Reso­lution zur Tarifbewegung der Zigarrenarbeiter annahm: Die Versammlung beschließt, den schwer um eine Verbesserung ihrer Lage fämpfenden Tabatarbeitern bei ihrem Bestreben nach einem Lohntarif in jeder Weise Vorschub zu leisten. Sie ber­pflichtet sich des ferneren, Geschäftsbeziehungen nur mit solchen Bigarrenfirmen zu unterhalten, die mit der Organisation der Bigarrenarbeiter, dem Deutschen Tabatarbeiterverband, den Lohn­tarif eingegangen sind.

Der Vorstand." Das an die Lieferanten usw. zu schickende Schreiben hat folgenden Wortlaut:

" Ich beehre mich, Ihnen ergebenst mitzuteilen, daß der Ver­band der Bauunternehmer seine Sazungen dahin abgeändert hat, daß, wie anderwärts, auch bei uns Lieferanten Mitglieder des Verbandes werden können.

weitern.

Sie werden gewiß diese Ihnen willkommene Gelegenheit er­greifen, mit den Mitgliedern des Verbandes der Bauarbeitgeber Sauernd in nähere Berührung zu kommen und so die guten Be­ziehungen zu den Verbandsmitgliedern zu pflegen und zu er­Wenn Sie der Angelegenheit Interesse entgegenbringen, so bitte ich Sie, die Sabungen, die im Geschäftsamte unseres Ver­bandes, Hohe Straße 5a I, ausliegen, einzusehen und dort Ihren Beitritt erklären zu wollen. Hochachtungsvoll!

Letzte Nachrichten.

Der Verlauf der Versammlung gab wieder einmal Beweis da­von, daß bis weit in die Kreise der Händler und Geschäftsleute hin­Ein Kampf zwischen Eingeborenen bei Elfsar. ein das Gefühl herrschend ist, daß man der Konkurrenz der Hunger- Paris, 26. Juli. Aus Eltfar wird unter den 24. d. M. ge­löhne in Süd- und Ostdeutschland ein Halt zurufen müsse. Mögen meldet: Der Stamm Ali Sherif hat sich geweigert, Steuern zu auch die Konsumenten, in der Hauptsache die organisierte Arbeiter- bezahlen. Infolgedessen sandte Raisuli   300 Mann gegen ihn, die schaft, deffen eingedent sein! Arbeiter, Parteigenossen, fragt überall mit den Leuten des Gebigsstammes bei Soakhuis Budjian zu­bei Euren Zigarreneinkäufen, bei Gastwirten, Händlern, in Kantinen sammenstießen. Es entwickelte sich ein Gefecht, das seit gestern usw. nach den grünen Plakaten, die nur dann echt sind, wenn sie dauert. Die Leute Raisulis hatten etwa 30 Tote. Spanische unterschrieben sind mit Alwin Schulze.. Truppen unter dem Befehl des Obersten Sylvestre und die Stamel­reitertruppe sind nach dem Kampfplatz abgegangen.

Deutsches Reich  . Gelber Terror!

Diese freundliche Aufforderung wird natürlich ihren Zweck nicht verfehlen, denn schließlich wollen doch die Liefe­ranten ihre Lieferungen nicht verlieren. Damit aber die Mitglieder des Bauunternehmerverbandes in der in der Ge- der brünstig nach einem Zuchthausgeseh strebenden Ausbeuter ist winnung" neuer Mitglieder auch recht eifrig sind, hat der Vor­stand noch ein weiteres Zirkular versandt, nämlich den Ab­druck eines Artikels aus dem Grundstein": Lohnpolitik ( Nr. 24 des Grundstein"), dem folgendes Begleitschreiben beigefügt ist:

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Verband der Bauarbeitgeber Leipzig   u. Umg. Dresden A., den 28. Juni 1912. Grunaerstr. 45.

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Sehr geehrter Herr Kollege! Anliegend übersenden wir Ihnen einen sehr interessanten Ar­tikel aus dem Grundstein", der zu denken gibt. Lesen Sie ihn Lesen Sie ihn zwei- und dreimal. Merten Sie sich den Inhalt, beachten Sie das, was hierin ganz ungeschminkt zum Ausdruck tommt, damit Sie gegebenenfalls wissen, was Sie zu gewärtigen haben und wie Sie handeln müssen.

Obwohl uns die Lohnpolitik der Arbeitnehmer- Organisatio­nen immer klar bekannt gewesen ist, so ist dies doch niemals so offen ausgesprochen worden als hier.

Wer angesichts dieser Anschauungen nicht die Ueberzeugung gewinnt, daß nur im festen Zusammenschluß der Arbeitgeber der wirksamste Schutz der eigenen Interessen liegt, wer dies nach Lesen dieses Artikels nicht einfieht, dem ist nicht zu helfen.

Sehr geehrter Herr Kollege! Sorgen Sie für Verbreitung dieses Lohnprogramms in Ihrem Kreise, machen Sie nicht allein Ihre Verbandskollegen, sondern vor allem auch diejenigen Arbeit­geber, die noch unseren Verbandsbestrebungen fernstehen, aufmerk­fam auf die Gefahren, die uns bei Befolgung dieser Lohnpolitik drohen.

Namentlich richten wir unsere ernste Mahnung an alle Kol­legen der Landbezirke. Dieser Artikel des Grundstein" muß ihnen die Augen öffnen und muß ihnen zeigen, wohin es führt, wenn zahlreiche Arbeitgeber noch länger abseits stehen.

Sie wissen jetzt, wie Sie sich auf die Lohnpolitik der Gewerk­schaften einzurichten haben.

Mit kollegialer Hochachtung Bezirks- Arbeitgeberverband für das Baugewerbe im Königreich Der Vorstand:

Sachsen  .

Gustav Kirsten, stellvertretender Vorsitzender." Dieser Appell an die Geldbeutelinteressen der Bauunter­nehmer wird natürlich seine Wirkung nicht verfehlen. Die Lieferanten werden gern und willig" dem Verbande bei­treten und diesen so finanziell stärken und aktionsfähiger machen. Sind sie dann Mitglied, so müssen sie sich den Be­schlüssen fügen, unter denen natürlich die Materialsperre an Außenseiter obenan steht. Für die Bauarbeiter aber ist die fieberhafte Tätigkeit der Unternehmer eine erneute Mahnung, den letzten Mann heranzuholen, um die eigene Organisation einer unüberwindlichen Kampfkolonne zusammenzu­zu schweißen. Denn der Organisation der Bauarbeiter gilt der Kampf im nächsten Jahre!

Berlin   und Umgegend.

Die Dachdeckeraussperrung in Berlin  . ist den Unternehmern sehr vorbeigelungen. Am Freitag, an dem die Aussperrung vorgenommen wurde, hatten 17 Firmen 82 Dach­decker ausgesperrt. Wenn nun auch in den nächsten Tagen die Zahl der Ausgesperrten etwas steigen sollte, so wird sie doch bei weitem nicht 700 bis 800 erreichen, wie die Unternehmer verkünden ließen.

Otto Franke   und

Das A und O der gelben Agitation und das liebe tägliche Brot bekanntlich der" Terrorismus der Sozialdemokratie oder der freien Gewerkschaften. Dabei ist der sauberen scharfmacherischen Kumpanei nur zu gut bekannt, daß ihr eigenes Sündentonto hinsichtlich Bruta­lisierung der Arbeiter schwer belastet ist, ja, daß ihr Geschrei nur dazu dienen soll, die Taten eigenen schmutzigsten Terrors zu be­mänteln. Was auf diesem Gebiete alles geleistet wird, dafür möge als Beweis ein Schriftstück des ganz und gar in Unternehmer­diensten stehenden gelben Werkvereins der chemischen Firma Th. Goldschmidt   in Essen dienen, worin dieser auf seine Art Mitgliederwerbung treibt:

Werter Kollege!

Sie haben soeben Ihre Arbeit bei der Firma Th. Goldschmidt  begonnen. Da wir schon seit langem hier tätig sind, fonnten wir genügende Erfahrungen über Arbeits- und Lohnverhältnisse auf diesem Werke sammeln. Deshalb wird Ihnen unsere Ansicht von Wert sein.

Ende der chinesischen Ministersuche. Beting, 26. Juli.  ( W. T. B.) Die Nationalversammlung beriet heute die zweite von Yuanschifai für die Bildung des Rabinetts eingereichte Liste der Ministertandidaten und bestätigte fünf von ihnen. Einer der in Vorschlag Gebrachten, ein Mitglied der südchinesischen Tungmenhui- Partei, wurde abgelehnt. Chinesen und Ausländer betrachten das Ergeb nis als Triumph für Yuanschikais. Die eine Ablehnung wird als unwichtig angesehen. Die drohende Krisis ist dadurch vermieden.

Die brandstiftenden Suffragetten.

London  , 26. Juli.  ( P.-C.) Bei der Konfrontierung der Zeugen mit der am lebten Dienstag verhafteten bekannten englischen Komponistin und Führerin der englischen Frauenrechtlerinnen­bewegung, Dr. Ethel Smyth  , die verdächtig war, sich an dem Versuche, das Haus des Staatssekretärs der Kolonien, Harcourt, in Nunham anzuzünden, beteiligt zu haben, gelang es nicht, die Identität der Verhafteten mit der Täterin festzustellen. Dagegen wurde die Sufragettenführerin Helen Cragg unter der Ans schuldigung verhaftet, an dem Anschlag beteiligt zu sein.

Aus der widerrechtlichen Haft entlassen. Brüssel, 26. Juli.  ( W. T. B.) Die am 12. Juli in Antwerpen  

Es ist ein durchaus richtiges Streben der Arbeiter, sich zu organisieren, um als ein geschlossenes Ganze mit Wünschen an die Arbeitgeber heranzutreten. Die Streitgewerkschaften, die bis­her die Wünsche der Arbeiter vertreten wollten, haben sich hierzu als ganz ungeeignet erwiesen, da sie durch ihr ungeschicktes und gehässiges Vorgehen sich den Weg zur Direktion versperrt haben. Zudem nehmen die Streitgewerkschaften hohe Beiträge, die Woche 50 Pf. bis 1 M. Schließlich versuchen sie gar noch, die Arbeiter berhafteten Vorstandsmitglieder der Gemert­in aussichtslose Streits hineinzuheben; sie rauben ihnen dadurch schaft der Seeleute, die versucht hatten, Arbeitswillige von die Arbeitsstelle und bringen in ihr Familienleben Unruhe einigen Reederfirmen fernzuhalten, sind heute aus der Haft enta Iassen.

und Not.

Wir Unterzeichneten haben uns mit gleichdenkenden Kollegen zu einer anderen Gewerkschaft, einem Wertverein, zusammen­geschlossen, der die geschilderten Fehler der Streitgewerkschaften glücklich vermieden hat. In friedlichem Einvernehmen verhandeln wir mit der Firma über Arbeiterwünsche. Wir haben noch immer einen Weg zur Leitung des Werkes gefunden. Da wir nichts unmögliches fordern, haben wir uns bisher immer über Verständnis und Entgegenkommen bei der Werksleitung freuen fönnen. Außerdem unterstüßt die Firma eine Reihe wertvoller Wohlfahrtseinrichtungen des Werkvereins.

Wenn Sie also Wert darauf legen, längere Zeit auf dem Werte zu bleiben und sich bei Ihrer Arbeit auch wohl zu fühlen(!), dann schließen Sie sich am besten dem Wertverein an, dessen Ziele Sie aus der beiliegenden Drucksache erkennen können. Weitere Auskünfte werden Ihnen unsere Vertrauensleute geben, die sich an den nächsten Tagen an Sie wenden werden. Hochachtungsvoll

Der Vorstand des Werkvereins Th. Goldschmidt  . Bayer, Balz, Görg, Baulede, Brünning, Brodda, Schimansky.

Das ist deutlich! Wenn der frisch zur Arbeit auf der Giftbude zugelassene Mann nach Empfang des Priefes seine Beschäftigung fortseßen und sich zunächst nicht der gröblichsten Schikane und Heze durch die Gelben aussehen will, dann schließt er sich am besten dem gelben Werkverein an! Brutaler und unverschämter kann der gelbe Terror wohl nicht ausgeübt werden. Die Verfasser des mit Schreib­maschine hergestellten Schriftstüdes wußten wohl, daß die Auf­zählung der gelben Herrlichkeiten das Opfer nicht mürbe machen würde, deshalb suchten sie die ihnen vom Unternehmer freundlichst aur Verfügung gestellte Hungerpeitsche hervor. Wenn die Scharf­machermeute mit ihren Ausnahmegesehen wirklich hervorkommen sollte, dann wird ihnen neben anderem auch dies Schanddokument gebührend unterbreitet werden!

Durch elektrischen Strom getötet.

Aurich  , 26. Juli.  ( H. N.) Ein schweres Unglück ereignete sich im Auricher   Wiesmoor  . Infolge Reißens des elektrischen Leitungs drahtes wurden sechs Mann der Gefangenenabteilung, die im Hoch­moor beschäftigt waren, vom elektrischen Strome getroffen. Einer der Gefangenen, ein verheirateter Mann, war augenblicklich tot, die fünf anderen erlitten schwere Brandwunden. während der Aufregung gelang es zwei anderen Gefangenen a us zubrechen.

Verhaftung eines Betrügers.

Wien  , 26. Juli.  ( P.-C.) Der wegen verschiedener Betrüge­reien von der Polizei Berlins   und Zürichs   verfolgte Kaufmann Stephan Fasura wurde heute hier in einem Nachtquartier entdect und verhaftet.

Großfeuer in Madrid  .

Madrid  , 26. Juli.  ( P.-C.) Eine riesige Feuersbrunst zer­störte heute morgen sieben Wohnhäuser, wodurch 13 Fami­lien obdachslos geworden sind. Das Feuer brach in einem Stall­gebäude aus und verbreitete sich mit so rajender Schnelligkeit, daß es den sofort herbeieilenden Löschmannschaften nicht gelang, den Durch eintretenden Brand auf seinen Herd zu beschränken. Wassermangel gestalteten sich die Löscharbeiten besonders schwierig. Ein Feuerwehrmann und ein Polizist erlitten schwere Brandwunden. Der Schaden wird auf etwa 600 000 pesetas geschätzt.

Fischkutter mit 11 Mann untergegangen. Akureyri  ( Island  ), 26. Juli.  ( W. T. B.) Der in Isafjord beheimatete Fischfutter Silden" ist untergegangen. Die aus elf Mann bestehende Besatzung ist ertrunken.

Eine Tarifbewegung der Mörtelkutscher. Die Kutscher der Mörtelwerte versammelten sich am Donnerstag Die Cholera in Rußland. abend im Englischen Garten  ", wo Ein Streit der Rohrleger und Hilfsarbeiter ist am Donnerstag Witebsk  , 26. Juli.  ( W. T. B.) Hier sind zwei Cholerafälle A. Werner vom Deutschen Transportarbeiterverband Bericht er- in Breslau   ausgebrochen. Es wird der Abschluß eines Tarif­statteten über den Verlauf der eingeleiteten Tarifbewegung. Am vertrages auf folgender Grundlage gefordert: 9% stündige Arbeits- festgestellt worden. Einer von ihnen verlief tödlich. Verantw. Redatteus: Albert Wachs, Berlin  . Inseratenteil verantw. Th. Glocke, Berlin  . Druck u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 4 Beilagen u. Unterhaltungsbl.