Nr. 174. 29. Jahrgang.
1. Beilage des„, Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Wirtschaftlicher Wochenbericht.
Sonntag, 28. Juli 1912.
307 Millionen. Seit dem Hochkonjunkturjahr 1907 ist damit die Belieben zu gestalten. Je nachdem die Verwaltung ein Interesse Einfuhr um 25%, die Ausfuhr gar um 92% Millionen Doppel- daran hat, den Stand des Unternehmens besser oder schlechter ergentner gestiegen. Die erheblichste Zunahme der Einfuhr betrifft scheinen zu lassen, erscheinen oder verschwinden Summen in den Produktion. Handel. Arbeitsmarkt. Börse. Erzeugnisse der Landwirtschaft und Nahrungsmittel. Allein an Attiv bezw. Bassivposten. Durch Abschreibungen und BuchungsFuttermitteln sind in den verflossenen Monaten Waren im Werte schiebungen läßt sich der sogenannte innere Wert" bollkommen ber Die Zeugnisse für die augenblicklich herrschende Konjunktur bon 12 Millionen Mark mehr eingeführt worden. Die Einfuhr schleierm. Unternehmungen, die zusammenkrachen, veröffentlichen mehren sich. Die geringen Preisrüdgänge speziell am Eisenmarkt von Tieren und tierischen Produkten nahm zwar nur wenig zu, nech kurz vor dem Ruin glänzend ausschauende Bilanzen, und haben in Deutschland , England, Belgien , Nordamerika deutlichen aber die gesamte Mehreinfuhr von Futtermitteln ist ein Beweis andere gelten jahrelang als minder rentierend, bis plößlich infolge Preiserhöhungen laß gemacht. Die früher gemeldeten Rüd- für die starke Abhängigkeit unserer Biehwirtschaft vom Ausland, irgendeiner Aktion der wahre Status zutage tritt. Abekannt ist, gänge werden auf Baisfebestrebungen von Händlern zurückgeführt. trok der gegenteiligen Beteuerungen der Agrarier. Sonst betrifft daß wertvolle Terrains, Gebäude, Maschinen, Materialien usw. bei Auch der am Freitag veröffentlichte Bericht des Stahlwerks- die Mehreinfuhr wesentlich Rohstoffe für die Textilindustrie. An vielen Gesellschaften mit einer Mark, d. h nur dem Namen nach, berbandes spricht von günstiger Geschäftslage:" Die Halbzeuge dem Mehr der Ausfuhr sind vornehmlich mineralische Prennstoffe zu Buche stehen. Umgekehrt bilden der Besitz von Terrains, Papieren verbraucher find andauernd gut beschäftigt, und es ist vielfach und Erzeugnisse der Eisen-, Maschinen- und elektrischen Industrie usw. oft hohe Aktivposten, obgleich jene durch Entwertungen bes nicht möglich, ihren dringenden Abruf zu befriedigen. beteiligt. Das Gesamtbild zeugt von einer in den letzten Jahren Bodens, Kursverluste u. a. gar nicht in der angegebenen Höhe realiDer Verbrauch für das letzte Vierteljahr des Jahres wurde heute zu mit erhöhter Intensität vollzogener Industrialisierung Deutsch - fierbar sind. den seitherigen Preisen und Bedingungen freigegeben. Auch lands und von der zunehmenden Bedeutungslosigkeit der Landwirt- Mitunter haben die Verwaltungen von Aktiengesellschaften, die auf dem Auslandsmarkte bleibt die allgemeine Beschäftigung außer- fchaft, trok aller Hemmnisse durch konsumverteuernden Bollschutz. meist einer Clique von Attienmajoritätsinhabern dienen, ein Inter gewöhnlich gut, und der Eingang von Anfragen sowie der Abruf Bei diesen Beweisen allgemeiner günstiger Geschäftelage sollte effe daran, die Bilanzen im Interesse dieser Clique vor der Oeffent find fortgesetzt flott. In schwerem Oberbaubedarf( für Eisen- man glauben, daß auch der Arbeitsmarkt ein befriedigendes Bild lichkeit und dem Rest der Aktionäre zu verschleiern. Häufiger iſt bahnen) ist mit einer Reihe von deutschen Staatsbahnen eine grund- böte. Auffälligerweise ist das aber nicht der Fall. So berichtet der Betrogene der Staat. Besteht bei fubventionierten Verkehrsfabliche Ginigung über neuabzuschließende zweijährige Be- der Arbeitsmarkt" des Verbandes Deutscher Arbeitsnachweise: unternehmungen die Tendenz, einen schlechteren Stand vorzudarfsabschlüsse erzielt worden... Das Formeijengeschäft im In-„ Während die Beschäftigtenziffer in flottem Tempo gestiegen ist, täuschen, so haben umgekehrt Eisenbahngesellschaften dann ein Tande war befriedigend und der Eingang von Spezifikationen stär- weist der Arbeitsmarkt im Vergleich zum vergangenen Jahre eine Interesse, ihren finanziellen Status beffer erscheinen zu laſſen, wenn fer als im Vorjahre. Ueber die Aussichten des Herbstgeschäftes erhebliche Verschlechterung auf. Vom Mai zum Juni d. J. läßt sich der Staat mit der Absicht umgeht, die Eisenbahn zu erwerben. lauten die eingegangenen Berichte nicht ungünstig, wenn schon zwar eine Erleichterung der Andrangsgiffer um 1,6 errechnen, doch Schiebungen dieser Art werden jest in Oesterreich erörtert. Alagen über die große Schwierigkeit bei Beschaffung von Bau- ist die Spannung gegen das Vorjahr wieder im Wachsen begriffen... Der österreichische Staat hat schon einmal um die Mitte des geldern geführt werde. Die Eröffnung des Verkaufs von Form In den entsprechenden Jahren der vorangehenden Konjunktur- vergangenen Jahrhunderts einen für jene Zeit nicht unerheblichen eisen nach dem Inlande für das vierte Quartal wurde zu den periode war die Andrangsziffer ebenfalls erheblich niedriger ge- Teil des Eisenbahnnezes in eigener Regie gehabt. Im Jahre 1854 feitherigen Preisen und Bedingungen beschlossen. Am wesen." Speziell bei den Frauen ist der Andrang groß. Als befaß er 924 Kilometer Eisenbahnen, die er aber bald darauf für Auslandsmarkte hat die bereits neulich gemeldete günstige Markt- Gründe werden der wachsende Zuzug fremder Arbeiter( auch Ernte- weniger als die Hälfte des Wertes an private Gesellschaften berLage angehalten. Abruf sowie Eingang von neuen Aufträgen können arbeiter) und das Hineinströmen fleinbürgerlicher und kleinbäuer- taufte. Obgleich ihm der Bau der Linien mehr als 336 Millionen läßt auch weiterhin eine günstige Entwidelung erwarten." verhältnisse zieht auch auf dem Arbeitsmarkt seine Konsequenzen, Daß diese Worte nicht nur Stimmungsberichte sind, sondern awingt im Verein mit der Zerstörung des Kleinbauerntums und bie Entwickelung auch sonst ruhig beurteilt wird, geht daraus her- des Handwerks stetig größere Kreise zur Lohnarbeit. bor, daß der Stahlwertsverband die unter dem alten Vertrag geAn der Börse war in der vergangenen Woche das aufsehendste Hammelten Rücklagen an die Verbandsmitglieder ausschütten wird. Greignis ein neuer Kurssturz der Staatspapiere. Ueber Nicht weniger als neun Millionen werden den Werken zu- die allgemeinen Gründe des Sintens der Renten haben wir im fallen, die durch ihre Monopolstellung jahrelang erhöhten Profit Vorwärts" schon mehrfach gesprochen. Heute interessiert uns nur, bezogen und weiter beziehen. englischen Konsole zusammenfiel. Die dreiprozentige Reichsanleihe daß der Sturz der deutschen Papiere zeitlich mit einem solchen der erreichte am 23. Juli den Tiefstand von 79,50. Am Anfang d. J. hatte sie noch auf 82,70 gestanden. Seit 1895 ist sie von 100,30 bis auf 79,50 gefallen, also um 20,80. Etwa ein Fünftel des Gesamtbetrages haben die Staatspapierbesitzer damit seit 1895 durch diese Kursverluste eingebüßt. Auch die englischen Konsols( 3, 2% und ſeit 1903 2% Proz. Verzinsung) sind seit 1896 von ihrer stolzen Höhe ( 114) bis auf 737 am 23. Juli gefallen. Anfang Juli standen sie noch auf 75,5. Der Verlust der englischen Konsolbefizer wird für die Zeit von 1895 bis 1912 auf 224 Millionen Pfund, ein Drittel des Kapitals, berechnet.
Die Rekordziffern des Rheinisch- Westfälischen Kohlensyndikats bom Juni dieses Jahres haben wir schon mitgeteilt. Jetzt liegt die Statistik der Kohlenproduktion des ganzen Reiches im ersten Halbjahr 1912 vor. Die Gewinnung von Steinkohlen ist von 78,67 Millionen Tonnen der entsprechenden Monate des Vorjahres auf 84,71 Millionen Tonnen gestiegen. Auch die Förderung von Braun fohlen nahm um 4,23 Millionen Tonnen zu und erreichte damit die Höhe von 39,43 Millionen Tonnen Die Einfuhr von Steinkohle ging um 1,1 Millionen Tonnen zurück, die Ausfuhr stieg dagegen um 2,5 Millionen Tonnen. Ein gleiches Bild zeigt die von der Entwickelung der Gisenindustrie abhängige Koksgewinnung. Be rechnet man den Verbrauch an Brenmaterialien( Produktion plus Einfuhr weniger Ausfuhr) pro Kopf der Bevölkerung, so ergeben sich folgende Steigerungen gegenüber 1907 und 1911 in Kilogramm: 1. Halbjahr 1907 1065
•
1912
1911
1094
1118
550
595
•
.
651
147 117
165 143
175 158
Steinkohle Braunkohle. Kots Preßkohlen. Erheblich( um 1,1 Millionen Tonnen) ist die Einfuhr von Kohle aus England zurüdgegangen. Der englische Bergarbeiterstreit macht sich für die Halbjahrsgiffern noch immer bemerkbar, obgleich die Juniausfuhr Englands nach Deutschland die des Vorjahres übertrifft.
Die Steigerung des Außenhandels ist ebenfalls eine enorme. Die Einfuhr wuchs vom Januar bis Juni 1912 gegen 1911 von 315 auf 325 Mill. Doppelzentner, die Ausfuhr gar von 277 auf
"
der Verlauf der ansaturse von großem Interesse. Von etwa Unter den Papieren privatkapitalistischer Unternehmungen war 200 am Anfang d. J. waren sie am Beginn dieser Woche bis auf über 320 angelangt. Am Freitag fielen sie aber plöblich innerhalb einer Stunde um mehr als 30, von 322 bis auf 290. Die Partei, die große Auffäufe der Hansaattien unternahm, um die Majorität in der Verwaltung zu erlangen, soll gedeckt gewesen sein und blieb der Börse fern. Die noch reichlichen Angebote drückten daher den Kurs plöblich herunter. Einzelne Spekulanten à la Baisse sollen infolge dieses Sturzes 20-30 000 m. in wenigen Viertelstunden gewonnen haben. Vielleicht machte die Käuferpartei, hinter der man die Bankfirma Schröder und Weyhausen in Bremen vermutet, nur eine Pause in den Käufen, um das Börsenpublikum zu schrecken und dann später mehr Hansaaktien zu niedrigerem Kurs zu er Buchungskünste.
werben.
wöhnlich die zukünftigen Erträgnisse fapitalisiert mitberechnet werden, erhielt die österreichische Verwaltung nicht einmal volle 169 Millionen Gulden zurück. 1874 besaß der Staat nur noch 13,2 Kilometer Eisenbahnen. Als er dann seit 1876 dazu überging, wieder Linien aufzukaufen, konnte das nur mit neuen Opfern zugunsten der Privatkapitaliſten geschehen.
Besis des Staates übergehen werden, gehört u. a. die Aussig - Tep Zu den noch umberstaatlichten Bahnen, die wohl auch in den Reichenberg betreibt, liegen die Verkehrsverhältnisse( Schnelligkeit, liger- Eisenbahn. Bei der Gesellschaft, die noch die Linie Tepli Tarif) völlig im argen, sie zeichnet sich aber dafür durch ein ungewöhnliches Buchungssystem aus. Ein Wiener Blatt bringt dafür einige Beispiele.
Bei einer gefund finanzierten und gewissenhaft geleiteten Eisenbahn werden, wie bei jedem Unternehmen, die Fonds für Neuanlagen( Bauten, Vergrößerung des Wagen- und Lokomotivparts) und für die laufenden Betriebsausgaben streng geschieden. Nur Neuanschaffungen bedeuten eine Werterhöhung der Anlagen. Zu den Betriebsaufgaben zählen Löhne, Materialergänzungen, Repas raturen, Steuern u. a. Die dienen nur zur Ergänzung des Bea Anleihen nur für Betriebserweiterungen statthaft sind, da sie ja triebsverlustes. Nun gilt es als privatwirtschaftliches Gesetz, daß weiter neue Werte erzeugen. Betriebsausgaben müssen dagegen stets aus den laufenden Ginnahmen gedeckt werden. Eine falsche Puchung der beiden verschiedenen Arten von Ausgaben führt daher zu einer Fälschung über den Wert und Stand des Unternehmens. So macht man dem preußischen Eisenbahnfiskus daraus einen Vorwurf, daß er die Betriebseinnahmen zu Neuanschaffungen verwendet. Der Direktor v. Gwinner zum Beispiel hat dagegen ge= fordert, daß die Ueberschüsse in der Staatstaffe zu anderen Zweden verbleiben könnten und daß der Geldbedarf für Neuanlagen besser durch Anleihen zu decken sei. Die Ausfig- Teplißer- Gisenbahngesellschaft hat dagegen notwendige Reparaturen einfach als Werterhöhungen im Investitionsfonds gebucht. So finden sich dort Posten für: Anbringung von Schlössern statt Haken bei Wächterhaustüren" oder" Anbringung auswechselbarer Rupeetäfelchen mit der Aufschrift Nichtraucher" statt nicht auswechselbare solcher Täfelchen". Eine Lokomotive hat durch Verbesserungen aller Art hohe Wertvermehrungen erfahren, was sie allerdings nicht hinderte, dennoch betriebsunfähig zu bleiben. Auch in einem anderen Fall. trat durch solche Aenderungen gerade eine Wertverminderung ein. Der Einbau von Aborten in Personenwagen machte sie für Gebirgsstreden zu schwer und verringerte außerdem die Anzahl der verfügbaren Sitzplätze.
"
Eugenifer sich nicht einmal des schwerwiegenden Unterschicdes biologischer und sozialer Geseze bewußt.
Dieser dauernden Aufwärtsbewegung der Konjunktur entsprechen die Verkehrseinnahmen der deutschen Eisenbahnen im verflossenen Semester. Nach einer Statistik der Frankfurter Beitung", die abweichend von der amtlichen auch die beiden baye- Bei den Erörterungen über die guten Beziehungen des Lloyd rischen Nebe umfaßt, stiegen die Einnahmen aus Güter- und Per- zur Reichsregierung wurde daran erinnert, daß diese sonenverkehr zusammen gegen das Halbjahr 1911 um 107,72 Mill. Schiffahrtsgesellschaft vom Staate Subventionen erhält. Die Höhe Mark. Gegen 1908 betrug die Zunahme 300,73 Millionen Mart dieser Unterstützungen ist von den Geschäftsergebnissen des Unter oder 25,2 Proz nehmens abhängig. Merkwürdigerweise steht es mit der Rentabilität des Norddeutschen Lloyd immer so, daß ihm die Reichssubventionen in voller Höhe erhalten bleiben. Nun fällt es durchaus nicht schwer, durch allerlei Buchungsküste die Jahresbilanz nach einigem suchungsamtes in Stettin Dr. Gehrke sprach über Milchhygiene. Er verneinte die Frage, ob es notwendig sei, für die in den Handel tommende Milch einen Mindestfettgehalt festzusehen. Der FettDer Siegeszug der Margarine. Die Produktion und der Vergehalt sei für die Milch nicht ausschlaggebend. Viel notwendiger brauch von Margarine sind in den letzten Jahren bis zu einer sei es, den Nachdrud darauf zu legen, daß die Milch frisch und enormen Höhe gestiegen, natürlich in den Ländern, wo keine gesauber in den Handel komme. Nach dieser Richtung aber seien feßlichen Verbote oder Beschränkungen für die Produktion und den unsere Verordnungen noch viel zu milde. In Stettin z. B. besage eine Verkauf bestehen. Die" Revue Scientifique " vom 6. Juli bringt Bestimmung, daß die Milch 10 Milligramm Schmutz enthalten dürfe. eine Statistik über den Jahresverbrauch von Margarine in den Bei welchem anderen Nahrungsmittel sei ein so hoher Prozentsaz wichtigsten europäischen Ländern. Danach nimmt die erste Stelle an Schmuß gestattet! Eine straffe Handhabung der Bestimmungen Deutschland mit 200 Millionen Kilogramm Jahresproduktion ein, gegen den Verkauf von Milch, die geronnen sei oder beim Kochen ihm folgen: England mit 120 Millionen, Dänemark mit 41 Milgerinne, sei vor allem im Interesse der Säuglingspflege durchaus lionen, Schweden mit 15 Millionen, Norwegen und Frankreich mit geboten. Heute würden viele Haushaltungen dadurch, daß die ge- je 12 Millionen. Diese der Produktionsstatistik entnommenen kaufte Milch sich als ungenießzbor herausstelle, in der heißen Bahlen können ohne weiteres als solche für den Verbrauch gelten, Sommerszeit finanziell sehr schwer belastet. Das Hauptintereſſe da keines der genannten Länder, ausgenommen Frankreich , die konzentrierte sich auf die Verhandlungen der Sektion für Schiff, Margarine in nennenswerten Mengen exportiert. Militär- und Tropenhygiene. Das hier entworfene statistische Bild verschiebt sich indes sehr
Kleines feuilleton.
normale Temperatur.
Linie.
Am Strande. In den Straßen der Großstadt herrscht die Sundstagshize. Die Mauern fassen sich an wie ein geheizter Stachelofen. Menschen und Tiere lechzen nach Erfrischung. Im dumpfen Arbeitssaal, dessen Luft mit Deldunst und einem undefinierbaren Staubkonglomerat geschwängert ist, öffnen sich alle Boren des Körpers. Der Schweiß rinnt von der Stirne und vergrößert die Mattigkeit. Jeder Schluck Wasser vermehrt den Durst. Das Frühstücks- und Vesperbier wirkt ermüdend. Der Arbeitsmann empfindet eine tiefe Sehnsucht nach frischer fühlender Luft. Aber nirgends findet er sie im Steinmeer der Großstadt. Selbst im Schatten ist es drückend heiß. Die Quecksilbersäule zeigt überFrische fühlende Luft gibt es nur am Meeresstrand. Ob das nun Cughafen heißt oder Helgoland, Norderneh oder Sylt, Dahme Die Tagung der Rassenverbefferer. Zum erstenmal sind nun bedeutend, sobald wir die Bevölkerungszahl der angeführten Länder oder Travemünde , Heiligendamm oder Mürik, Saznik oder Sellin , die Anhänger der eugenischen Theorie zu einem internationalen in Betracht ziehen. Dann rückt an die erste Stelle das kleine Heringsdorf oder Zinnowik, überall weht die erfrischende Brise, Kongreß zusammengetreten, bei dem die Gelehrten der Kultur- Dänemark mit der enorm hohen Ziffer von 16,4 Kilo pro Jahr auf die im Binnenlande fehlt. Ueberall die große Wasserfläche. Ueber- länder ihre Meinung austauschen wollen über die Möglichkeit einer den Kopf der Bevölkerung; ihm folgt Norwegen ( 6,0 Kilo), Deutsch all das niemals ruhige, in den verschiedensten blauen und grünen Veredelung und Verbesserung der menschlichen Rasse auf Grund land( 3,1 Kilo), England( 3,0 Kilo), Schweden ( 2,7 kilo), während Nüancen schillernde nasse Element. Und auf der großen bewegten einer nach wissenschaftlichen Grundsätzen durchgeführten Buchtwahl. der Jahresverbrauch in Frankreich , das jährlich etwa 1,5 Millionen Fläche überall ein- oder ausfahrende Dampfer, Segeljachten. Die Lehre der Eugenics stützt sich auf die Tatsache der Ver- Kilo nach, England ausführt, nur etwa 4 kilo auf den Kopf der Ruder- und Motorboote. Und am Horizont überall die wagerechte erbungsfähigkeit gewisser förperlicher und geistiger Anlagen; er Bevölkerung beträgt. Diese zurückgebliebenheit Frankreich ist treme Theoretifer wollen Menschen, die bei der Fortpflanzung nicht feineswegs die Folge der größeren Wohlhabenheit des französischen Und wenn es im Binnenlande noch so sehr schmort", am auf eine Veredelung der Menschenrasse schließen lassen, davon Volkes, das sich etwa anstatt Margarine Butter leisten kann, sondern Strande merkt man es nicht. Welche Wohltat spendet die kühle fernhalten. In der Begrüßungsadresse, die der Präsident der nur durch hemmende gesetzliche Schwierigkeiten zu erklären. Brise. Welches Wonnegefühl durchströmt den Körper, wenn die britischen medizinischen Gesellschaft verlas, wird gegen die Idee Sehr interessant ist es, daß es nicht gerade die butterärmsten Wellen des Seebades ihn warmgepeitscht haben. Leider ist dieser Einspruch erhoben, nach der eine hohe Geburtsziffer für Länder find, in denen der Verbrauch von Margarine am höchsten Hochgenuß nur wenigen beschieden. Nur an den Sonntagen er- jedes Land und jede Nation ohne weiteres wertvoll sei. Nicht die steht. Wie das kommt, zeigt die Preispolitik der dänischen Butterscheint auch die werktägige Bevölkerung von der Nähe der Waffer- Bahl der Kinder fei wichtig, sondern ihre Eigenschaften, nicht die produzenten. Sie zichen es vor, ihre Butter auf dem englischen fante und mischt sich unter das Strandleben, um Erholung zu Maffe, sondern die Qualität. Dann sprach der italienische Dele- Markte zu teuren Preisen zu verkaufen, während ihre eigenen fuchen. Und darum ist der Sonntag für die vornehmen Strand- gierte Prof. Marro über den Einfluß des Heiratsalters der Eltern Volksgenossen sich mit Margarine begnügen müffen. bummler ein Greuel. Gott sei Dant," sagt sich der Bourgeois, auf den Charakter der Nachkommenschaft und wies nach, daß krimidaß die Hotelpreise ihn vor dem ungebetenen Strandgast schüßen. nelle Veranlagung besonders häufig bei Kindern älterer Eltern Humor und Satire. Die Klaffenscheidung macht sich am freien Meeresstrand auch bei beobachtet wurde.(?) Bei Eltern in höheren Lebensaltern, so Idealisten. der Badegelegenheit bemerkbar. Man hat luxuriöse Badehäuser ge- behauptete Prof. Marro, finde man vielfach die egoistischen Triebe baut, in denen der Nichtabonnent eine Mart für ein Seebad bestärker entwickelt, auch seien ältere Menschen einer gewissen Bitterzahlen muß, und man hat Badeanstalten, in denen es 20 Pf. fostet. feit der Lebensbetrachtung gewöhnlich zugänglicher als junge. Und Stellenweise kann man sogar völlig gratis in die salzhaltige Flut zwischen diesen seelischen Voraussetzungen und der Gefühlsarmut Steigen. Und doch werden alle von dem gleichen Wasser bespült, der Nachkommenschaft mache sich ein Zusammenhang geltend. was die Wirkung des Bades anbetrifft haben alle den Italienische Gelehrte haben sich auch mit der ökonomischen Seite gleichen Genuß davon. Die See fragt nicht nach Herkunft und der Frage beschäftigt. Sind die Nachkommen der Aristokratie und Steuerklasse. Sie ist bereit, allen Menschen Erholung zu spenden. der reichen Gesellschaftsklassen, vom Rassenstandpunkt betrachtet, Noch steht indes der Genuß des Strandes nicht jedem frei. Aber wirklich ein besseres und coleres Material als die Kinder der die Zeit wird kommen, wo allen schaffenden Menschen Gelegenheit unteren Volksklassen? Der Turiner Universitätsprofessor Loria gegeben sein wird, Seeluft und Seebad zu genieten. W. B. antwortet mit einem emphatischen Nein und zitiert Beispiele von amerikanischen Millionärstindern, die gegenüber ihren Eltern zweifellos eine moralische Verschlechterung der Rasse bedeuten sollen. Prof. Nizeforo von der Universität Neapel dagegen ist der gegen teiligen Ansicht.
und
-
"
-
Vom Hygienekongreß. Die englischen Hygieniker führten am Sonnabend ihre Arbeiten in den Sektionen zu Ende. Die Beteiligung war bis zum letzten Augenblid eine überaus rege. In der Sektion für Staatsarzneikunde schilderte Regierungsrat Dr. WoitheBerlin die zur Desinfektion für Eisenbahnwagen in Potsdam aufgestellte Entfeuchungsanlage, Der Direktor des Städtischen Unter
Allzuviel dürfte bei diesem Kongreß kaum herauskommen. Das Gebiet ist noch sehr wenig wissenschaftlich erforscht, und alle möglichen Theorien freuzen sich hier noch. Budem sind die meisten
Das Agrarierherz, das selbstlos gute, Grenzt an Heiligkeit schon, in der Tat. Wie es für die Stadtbebölfrung бlute, Beigte wieder mal ein Inserat:
"
Frauen, Mädchen( gleich, von welchem Stande),
Kinder, die nicht unter zwölfe alt, Finden in Gut Holdau auf dem Lande
Köstlichen Erholungsaufenthalt.
-
-
Keine Kosten find damit verbunden! Nur damit man luftig fleuch' und french'- Soll ein jedes täglich acht, zehn Stunden Erbsen pflücken! Leute, meldet Euch!" Nur weil es gesund für Herz und Rüden, Lassen sie uns liebevollen Blids Acht, zehn Stunden ihre Erbsen pflüden- Gratis! Gang umsonst! Es toftet nig!