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Gewerkschaftliches.

Gelbfucht im Werkmeifterverband!

John bon 90 Pf. die Stunde, der fich am 1. Juli 1913 auf 95 Pf. er-| Frant Kapital gezeigt wird, gibt es zehn Großbanten mit mehr höht. Der Minimallohn für Silfsarbeiter beträgt 70 Bf., vom als 30 Millionen Eigenkapital, zusammen am 1. Januar 1912 1. Juli 1913 ab 75 Pf. Die Errungenschaften sind durch Tarif 546,4 Millionen, und einem Reingewinn im Jahre 1911 von festgelegt. 36 Millionen. Davon haben fünf ihren Sit in 8ürich, gtei in Basel , zwei in Lausanne , eine in Bern. 8wei der Provinzial banten" machen auch ihr Hauptgeschäft in Zürich . Große

Die größte Organisation technischer Angestellter, der Der Segen der Wohlfahrtseinrichtungen. Deutsche Wertmeister- Verband", gerät, seitdem der da­malige Reichstagsabgeordnete Dr. Botthoff als Syndikus ab- Wie die von bürgerlicher Seite so über den Schellenkönig ge- Mitte Ibanten( 10-30 Millionen) gab es 25 mit 899,25 gesägt und durch einen Dr. Werner ersetzt wurde, immer mehr ben Arbeiter auf Gnade und Ungnade dem Unternehmer aus- find Kantonalbanken, mehrere tatsächlich nur Filialen von Groß­lobten Wohlfahrtseinrichtungen" bei Lohnbewegungen und Streits Millionen Kapital und 28,44 Millionen Reingewinn. Mehrere davon in ein reaktionäres Fahrwasser. Schon kürzlich gelangte ein Rundschreiben des Arbeitgeberverbandes für den Bezirk der liefern, beweist ein anläßlich des Streiks der Textilarbeiter der banken. Vier find in Zürich , je drei in Basel und Genf . Kleine Mechanischen Baumwollspinnerei und-Weberei in Augsburg zutage Mittelbanken( 5-10 Millionen) gab es am 1. Januar 18 mit nordwestlichen Gruppe des Vereins deutscher Eisen- und getretener Fall. Ein Arbeiter, Vater von sieben fleinen Kindern, 123,4 Millionen Sapital und 7,4 millionen Reingewinn. Seitdem Stahlindustrie" zur Kenntnis der Oeffentlichkeit, aus der her- und seit zweieinhalb Jahren Mitglied des dort bestehenden gelben find wieder zwei von Züricher Großbanken aufgefogen worden. borging, daß sich die vereinigten Bezirksvereine von Groß- Werkvereins hatte sich, wie auch zahlreiche andere gelbe Mitglieder, leinbanten( 1-5 Millionen) zählte man 70, meift in Klein­Düsseldorf des Werkmeisterverbandes( Düsseldorf ist neben den Streifenden angeschloffen. Dem Manne wurde nicht nur so- städten und Dörfern, mit 170,8 Millionen Eigenkapital und 11,93 bei Sitz des Verbandes) ganz nach Art der Gelben an eine fort die Wohnung gefündigt er wohnte in einer der bielen von Millionen Reingewinn. Noch fleinere Banken sind nicht mitgerechnet. Das Gesamt- Eigenkapital der Schweizer Banten von 1240 Reihe von Arbeitgebern um finanzielle der Fabrik zur Verfügung gestellten Arbeiterwohnhäuser son­Unterstützung gewandt hätten. Der Arbeitgeberberband bern der gelbe Konsumberein verweigerte ihm auch den Kredit, ob- Millionen und der Neingewinn von 79 millionen verteilten sich Kapital hatte sich nun der Sache angenommen, augenscheinlich die wohl er am lebten 8ahltage feinen ganzen Lohn dort gelassen, um danach auf die einzelnen Gruppen: die angelaufenen Schulden restlos zu begleichen. Der Mann wurde Leitung des Werkmeisterverbandes interpelliert und war also, weil er seinen Mitarbeitern nicht in den Rüden fallen wollte, Großbanken. 43,5 Proz. dann auf Grund ausreichenden Materials" zu der Ueber- nicht bloß obdachlos gemacht, sondern er sollte auch mit seiner Mittelbanken, große. 32,2 fleine. 10,0 zeugung gekommen, daß an dem guten Willen der Leitung Familie dem Hunger ausgeliefert werden! des Werkmeister- Verbandes, freundliche Beziehungen zum So wirken die Arbeiterwohlfahrtseinrichtungen in der Praxis, Arbeitgeber zu pflegen, nicht zu zweifeln" sei. Er empfahl sie sind Sklaventetten, um den Arbeiter wehrlos und dem Unter­deshalb seinen Mitgliedern, den Werkmeisterverband in ihre nehmer für alle Zeiten gefügig zu machen. schüßende Obhut zu nehmen.

In welcher Weise sich die Werkmeister dankbar und der Scharfmacher- Anerkennung würdig zu zeigen bestreben, geht schon daraus hervor, daß aus Düsseldorf berichtet wird, Mit­glieder des Werkmeisterverbandes zeichneten sich in letzter Zeit durch besonders eifrige Werbearbeit für die gelben Werkvereine aus. Ein besonders tolles, für den Charak ter der Verbandsleitung bezeichnendes Stücklein übergibt aber jetzt der Werkmeister", das Berliner Organ des Ver­bandes, das zur Leitung und der offiziellen Werkmeister­zeitung" in scharfer Opposition steht, der öffentlichen Kritik: Ein Werkmeister, dem die Stellenvermittlung des Verbandes feine Stelle hatte verschaffen können, sah sich schließlich ge­nötigt, als einfacher Arbeiter wieder in die Fabrik zu gehen. Während er dort arbeitet, wurde von oben her eine Aus­fperrung dekretiert. Der ehemalige Werkmeister sollte die Bergünstigung" erhalten, weiter arbeiten zu dürfen. Er verzichtete aber darauf und erklärte sich mit seinen Arbeits­kollegen solidarisch. So kam er wieder um sein Brot. Er fuchte nunmehr die Stellenlosen- Unterstützung seines Ver­bandes nach. Aber diese wurde ihm verweigert, weil er ja Gelegenheit gehabt hätte, weiterzuarbeiten. Diese Verweigerung ist wirklich ein starkes Stüd. Erst kann der Verband es nicht verhindern, daß sein Mitglied wieder als Handlanger auf Arbeit muß, dann berlangt er von ihm auch noch, daß er seinen Genossen in den Rücken fällt. Erstaunlich ist ja, daß das Berliner Organ sich fräftig darüber entrüstet, und daß nach seiner Darstellung doch auch außerhalb Berlins jenes Vorgehen der Verbandsleitung große Mißstimmung hervorgerufen habe. Wenn nur den Worten recht bald auch einmal Taten folgten! Ist es nicht möglich, den reaktionären Flügel des Verbandes zu überwinden- und es scheint, als ob dessen Position mit den Jahren eher fester als schwächer geworden wäre, dann fann es nur eine Barole geben: Heraus aus der Gesellschaft, und je eher, desto besser! Wer da nicht schleunigst das Tischtuch zer­fchneidet, macht sich mitschuldig an einer Handlungsweise, die dem Verrat von Arbeitnehmerinteressen an Das Scharfmachertum aufs Haar gleich steht.

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Berlin und Umgegend.

Der Kellnerstreik im Ausschank der Löwenbrauerei, Badstraße, Ecke Hochstraße, dauert unverändert fort. In bezug auf unsere Sonnabendnotiz über diese Bewegung sendet uns die Direktion der Löwenbrauerei eine Buschrift, in der es heißt:" Es entspricht nicht den Tatsachen, daß ein Bureauangestellter oder überhaupt einer unserer Angestellten in dem Ausschant Kellnerdienste verrichtet bzw. berrichtet hat." Bon seiten der streitenden Gehilfen wird uns dagegen mitgeteilt, daß den Arbeitswilligen auch der Durchgang durch die Brauerei ermöglicht wird.

Die Aussperrung im Dachdeckergewerbe. Bis zum gestrigen Tage war die Aussperrung noch nicht in dem Umfange erfolgt, wie es die Unternehmer gedacht und geplant hatten. Es haben sich bis jetzt 31 Firmen an der Aussperrung be­teiligt und 328 Arbeiter, darunter etwa 11 christlich organisierte, find davon betroffen worden. Allerdings befinden sich unter diesen Firmen auch solche, die nur einen Mann beschäftigen und diesen einen Mann ausgesperrt haben.

Am Montag beschloß eine stark besuchte Dachdeckerversamm lung, daß am Mittwoch in allen jenen Betrieben, die nicht von der Aussperrung betroffen sind, Werkstättenbesprechungen zu veran­stalten sind, woselbst statistisches Material gejammelt werden soll.

wurden:

Deutfches Reich.

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Der Streit im genannten Betriebe ist übrigens beendet, nach­dem sich demselben auch die in dem gleichen Werke beschäftigten Spinner angeschloffen hatten. Die Direktion sah sich daraufhin ver­anlaßt, Bugeständnisse zu machen, so daß die Arbeit von den Aus­ständigen einmütig wieder aufgenommen wurde. Die vor Aus­bruch des Streits nur zu einem kleinen Prozentsaz organisiert gewefenen Arbeiter sind fast ausnahmslos der Organisation bei­getreten.

Lohnbewegung der Erntearbeiter auf der Insel Fehmarn .

Die im vorigen Jahre durch die organisierten Erntearbeiter mit Erfolg durchgeführte Lohnbewegung auf der fruchtbaren Insel Fehmarn ( Schleswig- Holstein ) hatte die Gutsbesiber veranlaßt, einem landwirtschaftlichen Abwehrverein zusammen­sich au zuschließen. Dieser Verein soll nun verhindern, daß bei der dies­jährigen Ernte und Dreschkampagne wiederum die erhöhten Löhne gezahlt werden. Den Dreschmaschinenbefizern wurde ein Ver­tragsentwurf zugesandt, durch welchen sie sich verpflichten sollen, nur bei denjenigen Landwirten zu dreschen, die sich vor Beginn des Dreschens schriftlich verpflichtet haben, die vom landwirtschaftlichen Verein festgesezten Bedingungen einzuhalten. Diese schreiben vor, daß kein Arbeiter beschäftigt werden darf, der nicht den vom Verein vorgelegten Vertrag unterschrieben hat. Der Vertrag sieht den früheren Sohn vor und die weitere einschneidende Bestimmung, daß dem Arbeiter kein Anspruch auf verdienten Lohn zusteht, sofern er ohne wichtigen Grund die Arbeit verlägt oder bei Borliegen eines wichtigen Grundes" entlassen wird. Die Dreschmaschinenbesizer müssen sich außerdem den Landwirten gegenüber vertraglich ber pflichten, feinen höheren Lohn zu zahlen, als er von den Landwirten festgesetzt wird. Arbeiter, die ohne Grund" die Arbeit bei einer Dreschmaschine verlassen haben, dürfen nirgends eingestellt werden. um allen Lohnerhöhungen vorzubeugen, schreibt der§ 2 des zwischen Dreschmaschinenbefizern und Landwirten abzuschließenden Bertrages vor: Weder dirett noch indirekt dürfen die Vertrag schließenden eine Erhöhung des Tagelohnes herbeiführen." Schließ­lich ist festgesetzt, daß für jede Vertragsverlegung eine Kon ventionalstrafe von 100 m. an den Verein für Landwirtschaft und Industrie der Insel Fehmarn gezahlt werden muß. Zur Schlich tung von Streitigkeiten aus dem Vertrage ist unter Ausschluß des ordentlichen Gerichtsweges ein Schiedsgericht unter dem Vorsiz des Amtsrichters Ahe von Burg a. F. zuständig.

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Der Umstand, daß man die Konventionalstrafe so niedrig fest­febte, läßt mit Sicherheit darauf schließen, daß die Befizer von Fehmarn zum großen Teil selbst nicht an die Durchführbarkeit ihres Borgehens glauben. Die organisierten Erntearbeiter auf Fehmarn find gerüstet und werden den Schlag zu parieren wiffen. Dabei rechnen sie bestimmt darauf, daß der Zuzug von Erntearbeitern aus den übrigen Teilen des Reiches, der sonst regelmäßig Anfang August einzusehen pflegt, nach Möglichkeit ferngehalten wird. Tritt bei der diesjährigen großen Ernte eine Knappheit an Leuten ein, dann sind die Verschlechterungsversuche der Gutsbesitzer und Dresch maschineninhaber auf lange Zeit abgeschlagen.

Husland.

Kleinbanken.

14,3

Gewinn

45,1 Proz 29,2

"

9,2 16,6

Verfaminlungen.

Es

haben

Eine Mitgliederversammlung des Transportarbeiter- Ber­bandes, Sektion 5, Industriearbeiter, fand am Sonntag bei Franke in der Badstraße statt. Den Verbandstagsbericht gaben die Delegierten Böttger und Schmidt. Die Versammlung er­flärte sich mit der Haltung des Verbandstages wie der Stellung der Delegierten einverstanden. Ueber den Tätigkeitsbericht refe­rierte From te. Er hob hervor, daß das erste Halbjahr 1912 sich dem Abschluß des Vorjahres würdig anschließe. 13 Lohnbewegungen stattgefunden, an denen zusammen 2029 Kollegen beteiligt waren. Der Erfolg dieser Bewegung gip felt in einer wesentlichen Verkürzung der Arbeitszeit, sowie Er­langung eines Mehrlohnes von insgesamt 2675,50 M. die Woche oder 133 775 M. pro Jahr. Neuaufnahmen von Mitgliedern sind in den sechs Monaten 1822 gemacht worden. Außerdem fanden 123 Uebertritte aus anderen Verbänden statt. Es haben stattgefunden: Branchenversammlungen 28, Betriebs- und Werkstattbesprechungen 460, Vertrauensmännerkonferenzen 70, Sizungen der Seftions­leitung und der Kartelle 18, Verhandlungen fanden 16 mal statt. Die Gesamtzahl der Sizungen und Versammlungen beträgt 592. Der Versammlungsbesuch ist im Durchschnitt ein zufriedenstellender gewesen. Im Aufbau des Vertrauensmännersystems, wurde be­richtet, sei ein wesentlicher Fortschritt zu verzeichnen. Im Vor­jahre betrug die Zahl der Vertrauensleute 236, wohingegen es ge= genwärtig 342 feien. Für die Bildung und Belehrung der Funktio­näre haben im verflossenen Winterhalbjahr besondere Kurse statt­gefunden, die einen recht praktischen Wert zeigten. Infolgedessen wurde beschlossen, diese Kurse im kommenden Winter wieder statt­finden zu lassen und neben der Ausbildung der Funktionäre auch tätigen Mitgliedern den Zutritt zu gestatten. Der Agitations fonds hat eine Einnahme von 1789,64 m. und eine Ausgabe von 1005,30 Mart ; der am 14. 7. cr. verbleibende Kassenbestand beträgt 784,34 Mart. Zum Schluß wurde zu der Neubesetzung der Beisitzer für den Verbandsvorstand Stellung genommen und entsprechende Vor­schläge gemacht.

Letzte Nachrichten.

Die Bergungsarbeiten in Binz bei Nacht. Binz , 29. Juli. ( P. C.) Bis zur späten Abendstunde war es noch immer nicht gelungen, mehr als 14 Leichen der bei dem Brückeneinsturz Verunglückten zu bergen.

Doch werden die Arbeiten unermüdlich fortgesetzt. Die auf der Reede vor Anker liegenden Kriegsschiffe hatten eine Reihe von Binaffen nach der Unfallstelle entsendet, die im Lichte der elek­trischen Scheinwerfer Tausende von Metern weit das Meer an der Unglücksstelle absuchten. Eine große Anzahl von Ruderbooten leistete ihnen dabei werktätige Hilfe und selbst gegen 11 Uhr abends stiegen nochmals Taucher auf den Meeresgrund hinab, um einen letzten Versuch zu machen, ob nicht irgendwo weitere Opfer der Katastrophe zu erspähen seien.

Im alten Gleise.

Ein Jubiläum der österreichischen Buchbrucerorganisation. In Gera ( Reuß), 29. Juli. ( P. C.) Die Regierung hat zum eigenen Festschriften wird die 50jährige Organisationstätigkeit der drittenmal die Bestätigung der zwei sozialdemokratischen Buchdrucker und Schriftgießer Böhmens und die 40jährige ihrer Tiroler Kollegen gefeiert. Der böhmische Verein hat es in Stadträte abgelehnt. Sie droht bei gleichartiger weiterer Wahl diesen 50 Jahren von 276 Mitgliedern auf 3792 gebracht und seine die kommissarische Besetzung der Stellen an.. Einnahmen stiegen seit 1876 von 14 575 auf 328 527 Kronen. Faft alle gelernten Buchdruder Böhmens find organisiert. Die Ti- Russische revolutionäre Kriegsmatrosen vor Gericht. roler Organisation geht in ihren Anfängen gar bis auf 1826 zu­Petersburg, 29. Juli. ( W. T. B.) Vor dem hiesigen Militär­rück, der Landesverein besteht aber erst seit 1872. 1899 wurde dann marinegericht begann heute unter Ausschluß der Oeffentlichkeit der der Verband der Vereine der Buchdrucker und Schriftgießer usw. Desterreichs gegründet, dessen 15 Mitgliedervereine sich heute über Brozeß gegen die revolutionäre Organisation der Matrosen des 308 Druckforte der 17 Provinzen( Aronländer) erstrecken. Der Schulschiffes Dwina ", die 1910 entstand und sich auf die Linien­Jmperator älteste der 15 Vereine besteht 69 Jahre, die Einnahmen der Ver- schiffe Bessarewitsch"," Andrei Perwoswanny", bandsvereine betrugen 1911 23 279 405 Kronen, die Ausgaben Pawel I ." und die Kreuzer" Rurik"," Ballada"," Bogatyr", Ad­20 725 567 Kronen. Das Vermögen betrug Ende 1911 2 553 838 miral Matarow", das Schulschiff Nikolajew " und ebenso auf das Kronen. Mit 17 ausländischen Buchdruckerorganisationen steht der Binienschiff" Slawa" während seiner Ausbefferung im Hafen von Verband im Gegenseitigkeitsverhältnis. Die Gesamtmitglieder- Toulon ausdehnte. Die Zahl der angeklagten Matrosen beträgt 69. zahl grenzt so nahe an die Gesamtzahl der Beschäf= tigten, daß 1911 u. a. eine allgemeine Teuerungszulage durchgesetzt werden konnte.

15 310

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Aus Industrie und Handel. Rückgang des deutschen Handels mit Samoa .

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Der Streit der Brauereiarbeiter in Neubrandenburg i. M. ist mit Erfolg beendet. Geschlossen legten die Arbeiter der Brauerei Janssen u. Bechly wegen Ablehnung ihrer Forderungen die Arbeit nieder. Mit solcher Einigkeit hatte allerdings die Brauereileitung nicht gerechnet. Nach wenigen Stunden erklärte sie sich schon bereit zu verhandeln, wobei sie allerdings den Bezirksleiter des Verbandes ausgeschaltet missen wollte. Ohne diesen wollten aber die Arbeiter feine Verhandlung. Es wurden schließlich someit Zugeständnisse gemacht, daß nach vierstündiger Dauer der Streit aufgehoben werden konnte. Mit Rücksicht darauf, daß der neuerbaute Betrieb Nach der Theorie unserer Kolonialschwärmer sollen Kolonien den erst zum nächsten Jahre aufgenommen werden kann, wurde ein Absatz deutscher Waren in diesen Gebieten und damit die Ent­Wie wenig das für Provisorium getroffen, wobei folgende Werbefferungen erzielt wickelung ber heimischen Industrie fördern. unfere fleinen und wertlosen Besigungen zutrifft, beweisen Aus­A6 1. Oktober tritt die zehnstündige Arbeitszeit in Kraft. Die führungen in der Deutschen Kolonialzeitung" über den Handel Wochenlöhne werden sofort um 1 m., die Entlohnung für Ueber- Samoas im Jahre 1911. Der Gesamthandel dieser Kolonie ist zwar stunden- und Sonntagsarbeiten um 5 Pf. die Stunde erhöht. Die um Millionen gegen 1910 auf 8 Millionen Mark gestiegen. bisher ohne besondere Vergütung zu leistende dreistündige Sonn- Von der Gesamtausfuhr von 4,39 Millionen Mark entfielen aber tagsarbeit soll ab 1. November wegfallen resp. besondere Bezahlung auf das Mutterland nur 2,12 Millionen Mart, also noch nicht einmal dafür erfolgen. die Hälfte. Von der Gesamteinfuhr( etwa über 4 Millionen Mark) stammte aber gar nur der fünfte Teil( 855 000 m.) aus Deutschland . Den Hauptteil der eingeführten Waren lieferte Australien ( 2,57 Mill. M.) An der Gesamtsteigerung der samoanischen Einfuhr von 604 000. gegen 1910 war Deutschland nur mit 13 400 M. beteiligt. Gegenüber der Einfuhr aus England und Australien , das oft nur als Zwischenstation für englische Waren dient, geht die aus Deutsch­ land nach Samoa zurück. Der Einfluß englischen Kapitals macht fich immer mehr geltend. Die weite Entfernung der Kolonie von Deutschland und die Nähe englischer und australischer Gebiete tragen wesentlich dazu bei.

Die Stettiner Seeleute sind in eine Lohnbewegung eingetreten in der Erhöhung des Ueberstundenlohnes von 40 auf 50 f. und Regelung des Ueberstundenwesens gefordert wird. Außerdem wer­den Verbesserungen im Anheuerwesen und bei der Beföstigung ver­langt. Die Forderungen wurden dem Verein der Stettiner Reeder überreicht, von dessen Entgegenkommen es abhängen wird, ob der Friede in Stettins Schiffahrt erhalten bleibt

Moabit in Ragnit .

Wie die Tilsiter Zeitung" aus Ragnit meldet, tam es am Als Heilmittel empfiehlt die Kolonialzeitung" die Einleitung Sonnabend aus Anlaß eines Streits bei der Firma Brüning einer streng nationalen Bolitik, vor allem die Förderung der u. Sohn zu einem Zusammenstoß zwischen Streifenden und deutschen Ansiedelung, Schaffung einer deutschen Schiffsverbindung Polizeibeamten . Dabei wurde angeblich der Polizeikommissar Loeper und die Herbeiführung günstigerer Arbeiterverhältnisse", worunter von einem Arbeiter gewürgt. Zwei Gendarmeriewacht ein vermehrter Druck auf die Eingeborenen zu verstehen ist.

meister griffen ein und einer von ihnen erschoß dabei den Arbeiter Girrulat. Der Polizeikommissar Loeper hat angeblich durch Steinwürfe und Hiebe schwere Verlegungen erlitten.

Die Leipziger Fassadenpuzer haben durch einen furzen Streit die achteinhalbstündige Arbeitszeit errungen, sowie einen Minimal­Berantw. Redakteur; Albert Wachs, Berlin , Injeratenteil verantw.

Spanien und der monarchistische Butsch in Bortugal. Madrid , 29, Juli. ( W. T. B.) Bor seiner Abreise nach Otero erklärte Ministerpräsident Canalejas verschiedenen Jouraliften, daß fürzlich eine diplomatische Note von Portugal übergeben worden sei, in der nicht nur die Ausweisung des Führers der portugiesischen Royalisten, sondern auch die aller Flüchtlinge verlangt wurde. Canalejas fügte hinzu: In dem letzten Minister­rat waren wir uns darüber einig, daß wir Maßregeln anwenden wollen, um ähnliche Verschwörungen und ein Vorgehen der portu­giesischen Flüchtlinge zu verhindern, aber auch darüber, daß es un möglich ist, der zweiten Forderung der portugiesischen Regierung nachzukommen. Die Ausweisung wäre unmenschlich für die Bedürftigen.

Tod des Mikado. Tokio , 29. Juli. ( W. T. B.) Der Kaiser von Japan ist heute vormittag gestorben.

Ein Dampfer in Seenot.

Cughaven, 29. Juli. ( W. T. B.) Nach einer drahtlosen Mel­dung treibt in der Nähe von Norderney ein schwer havarierter Dampfer. Von Curhaven und Helgoland sind je ein Dampfer zur Hilfeleistung abgegangen.

Schweres Unglück bei einer Regatta.

Kiew , 29. Juli. ( W. T. B.) Während einer hier veranstalteten Regatta wurde ein Motorboot durch die Wellen eines Schlepp­dampfers umgeworfen. Von den dreizehn Insassen sind zehn ertrunken.

Die Cholera.

Kapitalfonzentration im Bankwesen der Schweiz . Während in der Schweiger Industrie der Großbetrieb nicht die Witebsk , 29. Juli. ( W. T. B.) Bisher sind hier a cht Cholera. Rolle spielt, wie im Deutschen Reiche, ist die Stonzentration im Bankgeschäft dort weiter fortgeschritten. Wie im Volfsrecht" auf fälle vorgekommen. Das ganze Gouvernement ist für cholera Grund der Berichte von 123 Banten mit mehr als einer Milliarde bedroht erklärt worden. Th. Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u Berlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin SW. Siera 2 Beilagen u. Unterhaltungsbl