Einzelbild herunterladen
 

Nr. 177.

Abonnements- Bedingungen: Abonnements Preis bränumerando: Bierteljährl. 3,30 m., monatl. 1,10 m., wöchentlich 28 Pfg. frei ins Haus. Einzelne Nummer 5 Bfg. Sonntags nummer mit illustrierter Sonntags Beilage Die Neue Welt" 10 Bfg. Post­Abonnement: 1,10 Mark pro Monat. Eingetragen in die Post- Zeitungs Preisliste. Unter Kreuzband für Deutschland und Desterreich-Ungarn 2 Mart, für das übrige Ausland 3 Mart pro Monat. Postabonnements nehmen an: Belgien , Dänemark , Holland , Italien , Luxemburg , Portugal , Rumänien , Schweden und die Schweiz .

Ericheint täglich außer Montags.

Vorwürts

Berliner Volksblatt.

29. Jahrg.

Die Infertions- Gebühr

Beträgt für die fechsgespaltene Kolonel. geile oder deren Raum 60 Pfg., für politische und gewerkschaftliche Bereins­und Bersammlungs- Anzeigen 30 Pfg. Kleine Anzeigen", das fettgedruckte Bort 20 Bfg.( auläffig 2 fettgedruckte Morte), jedes weitere Wort 10 Big. Stellengesuche und Schlafftellenan zeigen das erste Wort 10 Pfg., jedes weitere Wort 5 Bfg. Worte über 15 Buch­Staben zählen für zwei Worte. Inseraie für die nächste Nummer müssen bis 5 Uhr nachmittags in der Expedition abgegeben werden. Die Expedition ist bis 7 Uhr abends geöffnet.

Telegramm- Adreffe: Sozialdemokrat Berlin "

Zentralorgan der fozialdemokratifchen Partei Deutschlands .

Redaktion: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt Morigplatz, Nr. 1983.

Japans Wandlung.

Der Mikado Mutsuhito, den die Sagenschreibung den 121. Kaiser von Japan nennt, ist zu seinen Ahnen abgerufen worden. Das Schicksal ließ ihn am 3. November 1852, an der Schwelle einer neuen, der wichtigsten Epoche, die die japanische Geschichte kennt, das Licht der Welt er blicken. Kurz nach seiner Geburt brach in Japan ein wilde Gärung los, von der damals niemand sagen konnte, mit welchem Resultat sie endigen werde. Am allerwenigsten konnte das Haupt der Mikadodynastie, der Vater Mutsuhitos, ahnen, daß der rasende Sturm, der das morsche Gebäude des asiatischen Feudalstaates durchbebte, derartig durchgreifende Umwäl­zungen auf politiſchem und wirtschaftlichem Gebiete zeitigen, das Mikadotum von seinem Schattendasein erlösen und es zu neuer Macht und Ansehen bringen würde.

Donnerstag, den 1. August 1912.

Expedition: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt Moritzplatz , Nr. 1984.

des Fortschritts vorwärts tat, wenn sie sicher war, daß dadurch Erst wenn der Mikado seiner Göttlichkeit entkleidet, ihr Kasteninteresse nicht zu kurz kam. An Stelle des mittel- er aus dem Dunstkleid der Mystik heraus und in den Licht­alterlichen Feudalstaates mit dem Schogun an der Spike war fegel der vorurteilsfreien Kritik gestellt ist, furz, wenn er wie Pine Autofratie mit dem Mikado als Haupt getreten. Daß ein gewöhnlicher Sterblicher behandelt werden kann, ist eine diese später ein konstitutionelles Gepräge erhalten sollte, hatte gerechte und richtige Beurteilung seiner Person und ihres man dem jungen Mikado bei seiner Krönnung versprechen Lebenswertes möglich. Solange dies nicht gegeben ist, muß lassen. Wäre dieser Gottsohn nicht wiederholt und recht deut- jeder Versuch einer Kritik zu falschen oder halbrichtigen, ich von den vorwärtsdrängenden Voltsteilen an sein Ver- jedenfalls unsicheren Schlüssen führen. Was jekt bei seinent sprechen gemahnt worden, es wäre auch 1889 noch nicht einmal Tode über den Mensch und Regent Mutsuhito geschrieben zu jener Verfassung preußisch- asiatischen Kalibers gekommen, werden mag, fann aus tausend und einem Grund nicht viel wie sie heute in Japan eriſtiert. mehr sein als das, was Byzantinismus und die interessierte höfische Umgebung über ihn mitzuteilen für gut findet.

*

*

Die Beiseßungszeremonien.

Tokio , 30. Juli. Der Bandtag ist zu einer außerordent­lichen Sigung einberufen worden, um der Kaiserlichen Familie sein Beileid auszusprechen und die Ausgaben für die Bestattung des Kaisers zu bewilligen. Der neue Kaiser hat sich in den Aoyama­Balast zurüdgezogen, wo er morgen die Minister, Räte und an­deren Würdenträger empfangen wird.

Die Regierungszeit des verstorbenen Mikados ist Meiji ", die Epoche der Erleuchtung" getauft worden. Diese Bezeich­nung wird der Politiker nur im bedingten Sinn, der Volks­wirtschafter und Techniker rückhaltslos unterschreiben können. Denn Japan hat in dieser Zeit eine so tiefgreifende und viel­feitige Umwandlung seines Wirtschafts- und Geisteslebens er­fahren, wie sie bis jetzt kein Staat auf dem Erdenrund aufzu­wesen hat. In den 45 Jahren der Regierung Mutsuhitos Als der jetzt verstorbene Mikado geboren wurde, spielte wurden 15 000 Fabriken für eine Million Arbeiter gebaut, 5300 sein Vater, der Gottjohn Romei, noch ergeben und geduldig Meilen Bahn gelegt, 38 000 Meilen Telegraphen errichtet, eine die klägliche Rolle, die ihm die Gründer des Schogunats bedeutende Handelsflotte geschaffen, das Rechtswesen der Höhe Tai- sei oder die große Rechtlichkeit zu nennen. Der Geheime Rat macht den Vorschlag, die neue ( Militärkaisertum), Hideyoschi und Jeyasu, um die Wende der Zeit nahegebracht, die mittelalterliche Quacksalberei wird Tai- sei oder die große Rechtlichkeit zu nennen. des sechzehnten Jahrhunderts zu spielen vorgeschrieben in steigendem Maße von der medizinischen Wissenschaft ver- Bestattung des Kaisers wird in Tokio erfolgen, gemäß einem Gesetz, hatten. Die Verfassung, die diese beiden Nationalheroen drängt und die gesamte Geistes- und Gedankenwelt des Asiaten- das allerdings von dem Kaiser Mutsuhito nicht mehr unterzeichnet Japans diesem gegeben hatten, sollte 250 Jahre unverändert staates wird von der modernen Wissenschaft durchleuchtet und worden ist. Unmittelbar nach der Beremonie der Thronbesteigung der Militärkaiser, geschaffen, die geſtüßt auf des Schwertes eine Kriegsrüstung angelegt, die für ein reicheres Land zu Bebensmitteln wurden auf den Altar niedergelegt. in Straft bleiben. Sie hatten das Schogunat, die Dynastie befruchtet. Dazu hat Japan zwei blutige Kriege geführt, sich des neuen Kaisers wurde der kaiserliche Ahnentempel nach dem Shinto- Ritus ausgeschmückt und Opfergaben an Knauf die eigentlichen Machthaber Japans waren. Sie waren schwer sein würde und eine Staatsschuld erhalten, die das flug oder gnädig genug gewesen, dem Mikadotum das Lebens. Volk zu erdrücken droht.

ist, et fagen, wie der

era

Die

ſo tief, daß ſeine Eriſtenz kaum noch wo anders als in den Umwandlungen ist, der auf die ureigenſte šnitiative der Hand- und Spanndienfte im 20. Jahr­

es sobald nicht kommen fönnen. Die herrschende Kaste wird aus wohl verstandenem Eigeninteresse auch weiterhin darauf dringen, daß er in seiner folierung beharrt, daß er sich dem Volfe so wenig wie nur iminer möglich, weder als guter Vater noch als strenger Herrscher zeigt, daß sein Tun und Denten in mystisches Dunkel gehüllt bleibt, damit sie, die Rafte allein, das einzige Bindeglied zwischen Thron und Volt

hundert in Oitpreußen.

Religionsbüchern bemerkt werden konnte. Neben dem Scho- herrschenden Klasse Japans zurückzuführen ist. Jedenfalls gunat war der Gottsohn Mikado zu einem weienlosen Schat- find der eherne Zwang der Notwendigkeit und die Furcht vor ten reduziert worden. Er lebte in der alten Kaiserstadt Kyoto fremden Mächten unvergleichlich mächtiger treibende Faktoren in göttlicher Ohnmacht, hinter einem Bettschirm, ohne je- der Umwälzung gewesen als die Weitsicht, Klugheit und meinden die Landarbeiter und kleinen Befizer zu verhältnismäßig Es ist allgemein bekannt, daß in den meisten ländlichen Ge­mals den Fuß auf den Erdboden zu setzen, und von dem, was Liebe zum Fortschritt der herrschenden Kaste. rid sich draußen in der Welt zutrug, drang nichts an seine ge- In welchem Maße der verflossene Mikado die Aufgabe und Großgrundbefizer. Das trifft ganz besonders auf die Ge­höheren Abgaben herangezogen werden, als die größeren Bauern heiligten Ohren"; er brütete über seine himmlische Abstam- erfüllt hat, die ihm die Geschichte gestellt, ist vorderhand noch meinden zu, wo der Kleinbesitz vorherrschend und die wenigen größe­mung nach und behielt dabei aber noch Verstand genug, sie nicht zu beurteilen. Der Deffentlichkeit ist nicht bekannt, ob ren Besitzer durch mancherlei überlieferte Vergünstigungen Steuer­dem Schogun gegenüber nicht geltend zu machen. er dem ehernen Gang der Dinge gleichgültig oder verständnis freiheiten genießen oder durch allerhand Rechenfünfte bei der Selbst. Die Macht der Schoguns war unbestritten. Zu ihrer Er- voll zugesehen, ob er sich ihm widerfest oder ihn gefördert einschätzung eine niedrige Veranlagung zur Steuer erreichen. haltung standen eine Million Samurais( Soldknechte) und hat. Das Maß und die Art seiner Mitwitung an der un- Solche Gemeinden find arm und bleiben arm. Viel bares Geld eine gefüllte Kriegskasse bereit. Einen etwa aufbegehrenden geheuren Umgestaltung des geistigen und wirtschaftlichen ist durch die Steuern nicht einzutreiben. Das Gehalt des Lehrers Mikado hätten sie schnell zur Ruhe gebracht; sie hielten die zu Lebens seines Landes werden sich erst dann in annähernder besteht zum Beispiel in solchen Gemeinden zum größten Teil aus blutigen Scharmüßeln stets bereiten 270 Daymios( Feudal Richtigkeit beurteilen lassen, wenn der dichte, von Byzan- von der Gemeinde zu liefernden Naturalien. Für die von der Ge­herren) in Schach und sicherten dem Lande den äußeren Frie- tinismus, Mystik und Mummenschanz gewobene Schleier von meinde zu unterhaltenden Wege, Brüden, Schulen, Armenhäuser den. Aber zu einem waren auch sie nicht imstande: den seiner Person und ihrem Werk und ihren Fähigkeiten ge- und dergleichen ist erst recht kein Geld da, es befindet sich das alles Feudalstaat mit seiner Krönung, dem Schogunat, vor Berfall nommen ist, wenn der Mikado des Charakters eines Halb- auch meist in einem trostlosen Zustande. Da helfen sich denn solche zu bewahren. Als erste Vorbedingung für die Erhaltung gottes entfleidet und als Mensch vor der Geschichtsforschung Gemeinden mit einem auch noch aus dem Mittelalter stammenden ihrer Macht und des äußeren Friedens galt den Gründern steht und von ihr als solcher behandelt wird. Doch dazu wird Gefeß, wonach die Gemeindemitglieder anstatt zur Zahlung der des Militärkaisertums die Ausweisung und Fernhaltung der Steuern und Abgaben in bar zur Leistung von Hand- und Spann­Fremden, besonders der weißen Barbaren". Dadurch wurde diensten herangezogen werden können. Solche Hand- und Spann allerdings das erwartete Resultat gezeitigt, der Friede ge­dienste müssen heute noch in Gemeinden der Kreise Sensburg , fichert, aber aus dem langen Frieden" wurde ein tiefer Ortelsburg , Heydekrug, Labiau und anderen von den ärmsten Schlaf". Kraft und Geist des Boltes entwickelten sich nicht Rätnern und Landarbeitern, ja sogar von Witwen geleistet werden, weiter, schlummerten ein; das Wirtschaftsleben stagnierte, ver­von den sonst auch nicht ein Pfennig Steuer in bar herauszu fümmerte; die faulenzenden Kriegerscharen wurden übermütig quetschen wäre. Vor mehreren Jahren passierte es sogar im Dorfe und drangfalierten das gemeine Volk; die Bureaukratie war bildet. Pannangen, Kreis Labiau , daß drei armen Witwen, weil sie ihrem unfähig und korrupt geworden. Das feudale Staatswesen Die herrschende Kaste wußte sehr wohl, was sie tat, als Broterwerb nachgehen mußten und infolgedessen die ihnen auferleg­war innerlich schon zerfallen, als der amerikanische Admiral sie den unmündigen, hilflosen Sohn Komeïs zum Allein- ten, unentgeltlich zu leistenden Handdienste nicht verrichten konnten, Perry im Hafen von Jokohama ( 1853) erschien und ihm den herrscher Japans ausrief; sie hat auch heute ihre guten ihre Stubenuhren gepfändet wurden. Eine andere arme Frau mußte Gnadenstoß versette. Gründe, wenn sie den Kaiser die Bezeichnung Mikado dem Dorfschullehrer unentgeltlich 10 Rüden Kartoffeln behäufeln. Die durch eine starke Kriegsflotte unterstüßte Forderung wird in Japan nur in der Poesie und bei besonders feier- Andere Freiarbeiter mußten dem Lehrer Handdienste nach Belieben Amerikas , das Land dem Handel und Verkehr zu öffnen, Ichen Gelegenheiten gebraucht auch in unserer aufgeklärten leisten. In Brödienen, Kr. Gensburg, müffen die kleinen Besitzer, schied die herrschenden Cliquen in zwei Haufen. Der eine Beit noch als Tensie, d. i. Sohn des Himmels oder Tenno , die nur ein Pferdchen haben, mit dem sie zur Not kaum ihr bißchen unterstützte das die Abweisung der Fremden verfechtende d. i. göttlicher Kaiser, fortbestehen läßt; wenn sie den 50 000 Feldarbeit verrichten können, für die Gemeinde unentgeltlich Nies Echogunat, der andere forderte eine den Weißen entgegen- Volksschullehrern ihre Hauptaufgabe darin erblicken heißt, zur Wegeausbesserung fahren, außerdem an gewissen Tagen ihre formendere Politik. Und wenn die letztere Richtung schließ- den Kindern die Ueberlegenheit und Auserlesenheit der eigene Arbeitskraft zur Verfügung stellen. Landarbeiter, die an­lich nach vieljährigem, oft blutigem Kampfe über die andere Japaner an allen möglichen und unmöglichen Beispielen dar- berswo pro Tag 1,50 Mr. verdienten und diese Arbeit nicht verlieren Richtung siegte, so hatte sie es nicht wenig der Furcht zuzu- zutun und ihnen eine neue Religion mit dem Mikado als wollten, leisteten die 3 Tage Handdienste für die Gemeinde nicht. schreiben, daß ein weiteres Festhalten an dem Ausschluß der einzigen Gott einzupauken; wenn sie an den höheren Schulen gerechter Handhabung dieser mittelalterlichen Gefeße wurden bis Sie wurden mit je 6 Mark dafür bestraft. Beschwerden wegen un­Weißen die Unabhängigkeit des Landes ernstlich gefährden und in offiziellen Lehrbüchern lehren läßt, das japanische gerechter Handhabung dieser mittelalterlichen Geseze wurden bis könne. Dieser drohenden Möglichkeit, die durch einen Blick Volk hat die Ehre, von seinem Kaiser abzustammen, und der an das Ministerium gerichtet, sie sind aber nicht mal einer Ant­auf China oder Indien wahrscheinlicher wurde, verdankte die Raiser ist von Göttern geboren"; wenn ein Professor( Naito) Partei des Fortschritts eine Zunahme an numerischer und in der Akademie behaupten darf, die Japaner allein haben innerer Stärke und nicht zum wenigsten den Sieg über die das Recht auf den Titel menschliche Wesen; die anderen Partei des Schogunats. Dieser Sieg fand seine äußerliche Völker sind, wenn auch keine Tiere, so doch immerhin Wilde" Dokumentierung durch die Krönung des verstorbenen Eine jahrzehntelang systematisch betriebene Eintrichterung Mikados als alleinigen Herrscher des Inselreiches im solcher Ideen in die Köpfe der Jugend muß zu einem Ueber­Jahre 1868. patriotismus führen, der im Fremdenhaß ausmündet und Ein Jahr vorher hatte Mutsuhito, kaum vierzehn Jahre die Ueberschäßung, die Bergöttlichung des Herrschers zeitigen. alt, das Erbe seiner Vorfahren angetreten. Sein Schatten- So konnte es kommen, daß das japanische Volt den Mikado dasein wurde durch die Krönung beendigt. Im Jahre 1869 mit den Scheuklappen religiöser Ehrfurcht betrachtet. Die zog er mit seinem Hof nach Tokio , in die Residenz der bis da- vielen Millionen bigotter, rückständiger, im Elend dahin hin allmächtigen Schoguns. Die Auflösung deren Dynastie begetierenden Bauern sind geneigt, in ihrem Herrscher ein wurde ein Jahr nach der Uebersiedelung noch in aller Form übernatürliches Geschöpf mit den Kräften eines Mammuts borgenommen. und den Fähigkeiten eines Genies, zu erblicken, in jeden

-

An der Gestaltung der neuen Ordnung der Dinge konnte Fortschritt glauben sie das Walten des göttlichen Kaisers, in der Knabe, der in einer hermetisch abgeschlossenen Atmosphäre den aus dem Ausland kommenden Maschinen das Produkt aufgewachsen war, wo man vom Weltgetriebe noch weniger des Sohnes des Himmels zu sehen. Und es ist noch nicht ab. wußte, als der Christ vom Jenseits, naturgemäß vorderhand zusehen, wenn diese systematisch erzeugte Verkrüppelung des feinerlei Anteil haben. Die Reformierung des Feudalstaates japanischen Volksgeistes beseitigt und das Volk zum Bewußt­wie die Regierung überhaupt lag praktisch in der Hand einer sein seiner selbst und zur nüchternen Beurteilung der Rolle, aus Prinzen und abgelösten Daymios( Feudalherren) ge- Fähigkeiten und Taten seines Herrschers gebracht werden bildeten Kamarilla, die nur dann einen Schritt auf der Bahn' kann.

wort gewürdigt worden.

Leistung von Hand- und Spanndiensten im Dorfe Bitttallen, Neuerdings ist nun eine verschärfte Verordnung über die Kreis Labiau , datiert vom 10. Juli 1912, erlassen worden. Das amtliche Schriftstück lautet:

Auf Grund des Beschlusses der Gemeindevertretung vom 17. Juni 1912 wird auf Grund des§ 68 des K. A. G. vom 14. Juli 1893 und des§ 102 des 2. G. D. vom 3. Juli 1891 fol­gende Natural- Dienstordnung erlaffen:

§ 1. Die nach öffentlichem Rechte der Gemeinde obliegenden, insbesondere aber für den Bau und die Unterhaltung berm Gemeindebezirk gelegenen Wege und Brüden, für die Anführ und das Zerkleinern des Brennholzes für die Schule und für Armenzwecke erforderlichen Hand- und Spanndiensten sind, in­soweit nicht für den einzelnen Fall ein abweichender Beschluß zustande kommt, von den Steuerpflichtigen der hiesigen Gemeinde in Natur zu leisten. Zu den Diensten sind sämtliche Steuer­pflichtigen, also auch die Forensen, juristischen Personen ber­pflichtet.

§ 2. Spanndienste sind von den Gespann haltenden Grund besitzern nach dem Verhältnis der Anzahl Bugtiere( Pferde). welche die Bewirtschaftung ihres im Gemeindebezirk belegenen Grundstücs erfordert, Handdienste von sämtlichen Steuerpflich tigen gleichheitlich zu leisten. Als zur Bewirtschaftung des im biefigen Gemeindebezirk belegenen Grundbesitzes erforderlich