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Nr. 179. 29. Jahrgang.

3. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sonnabend, 3. Auguf 1912.

Jagd auf die rote Farbe.

Friedrichshagen . Am Sonntag, den 4. August, findet unser Kunstschüler Otto Buchholz aus Hamburg eine Ausfahrt im Familienausflug nach Rabenstein statt. Kaffeekochen und Be Automobil. Infolge der Dunkelheit übersah Wender, daß bei einem Das Automobil Iuftigungen für jung und alt. Abends Kinderfadelzug. Treffpunkt: Bahnübergang die Schranken geschloffen waren. fuhr mit voller Fahrt gegen die Schranke und wurde zertrümmert. 2 Uhr vor dem Eingang zum Kurpart. Sämtliche bier Insassen wurden aus dem Wagen geschleudert. Hierbei erlitt Bender lebensgefährliche Verlegungen und wurde, nachdem er unterwegs die erste Silfe erhalten hatte, in das Kranken­haus nach Jhehoe gebracht. Die übrigen Insassen tamen mit leichten Verlegungen davon.

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Rote Kranzschleifen haben es dem Polizeileutnant Bruch­Hans angetan. Bezirk Waidmannsluft. Die Abfahrt zum Sommerfest im In der Beusselstraße hat der Gärtner Gustav Gay ein Paradiesgarten" in Birkenwerder erfolgt von Waidmannslust 1.46, offenes Blumengeschäft. Ins Schaufenster hängt er wie das von Hermsdorf 1.50 Uhr. Vom Bahnhof Stolpe erfolgt der Ab­üblich und selbst in Preußen durchaus zulässig ist, die bei ihm marsch Punkt Uhr. bestellten Kränze und Kranzschleifen bis zu ihrer Abholung Bernau . Sonntag, den 4. August, nachmittags 3 Uhr, findet aus. Die Inschriften auf den Schleifen sind die gebräuch- in Schönow im Saale des Herrn Schulze eine öffentliche Ver­lichen: Unserem Kollegen die letzten Grüße"," Ruhe sanft" sammlung statt, an der sich die Genossen von Bernau , Bepernick und Röntgental zahlreich beteiligen wollen. Referent ist Genosse usw. Unter den Schleifen befindet sich selbstverständlich ein Baul Brühl- Lichtenberg. Abmarsch für Bernau : 1/3 Uhr vom großer Teil roter Schleifen. Seit einiger Zeit will der Re- Genossen Salzmann. Die Bezirksleitung. viervorstand, der eingangs genannte Polizeileutnant, diese nicht mehr im Schaufenster dulden. Als Anfang Juni d. I. it sid wieder einmal eine rote Schleife mit Goldfransen und der Aufschrift: Unserem Kollegen Emil Rothe den letzten Gruß.

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Berliner Nachrichten.

Im Kampfe mit einem Schimpansen. Ein aufregender Vor gang hat sich vorgestern in Sachsenhausen bei Oranienburg abge­spielt. Der Tierdresseur Clermont hat während der toten Saison feinen Wohnsitz in Sachsenhausen. Er benußte die engagements­frei Zeit dazu, um neue Tierdreffuren borzunehmen; unter seinen neuen Errungenschaften befand sich diesmal auch ein starker ausgewachsener Schimpanse. Borgestern mußte das Tier die ein­geübten Kunststücke vormachen. Von Anfang an zeigte es sich Diesmal aber recht störrisch und als es von seinem Herrn zurecht­gewiesen wurde, stürzte es sich plötzlich über C. her und biß wütend auf ihn ein. Der Angegriffene sette fich zur Wehr und als er nach dem Affen schlagen wollte, biß sich dieser so fest in die Hand ein, daß es weder C. noch anderen Personen, die zu seiner Befreiung herbeigeeilt waren, gelang, sie freizubekommen. Schließlich nahm man einen Hammer und schlug damit dem Schimpansen den Schädel ein. Die Hand war dem C. vollständig zerfleischt worden.

Unheilbare Krankheit hat den 52 Jahre alten Agenten Adolf Kraus aus der Lankwizstraße 14 in den Tod getrieben. Straus sprang gestern abend an der Großbeerenbrücke ins Wasser. Gestern früh landete man in der Nähe seine Leiche.

Neue Stadtbahnwagen sollen demnächst in Betrieb gestellt Gewidmet von den Kolleginnen und Kollegen der Firma werden. Vor allem werden die neuen Wagen an Stelle der schmalen H. Aron, Charlottenburg " im Fenster aushing, ließ er Gay Wagentritte, die das Aussteigen erschweren, verbreiterte Trittbretter piederum, indem er sich dabei auf das Preußische Preß- jowie lints aufschlagende Türen und selbsttätig wirkende Tür­gesez berief, auffordern, die Schleife zu entfernen. Als der schlösser erhalten. Die Wagen werden zunächst nur auf der Stadt­Gärtner das ablehnte, wurde die Schleife mit Gewalt ent- und Ringbahn verkehren, weil deren Streden hohe Bahnsteige haben, fernt. Einige Tage später erhielt der Gärtner dann eine die das Besteigen und Verlassen der mit breiten Trittbrettern ver­Strafverfügung über 5,- Mt., weil er eine rote fehenen Wagen leicht und mit fürzestem Zeitaufwand gestatten. Die Vorortstreden sollen nach und nach mit erhöhten Bahnsteigen Kranzschleife öffentlich ausgestellt und der wiederholten Auf- ausgerüstet werden, so daß später auch dort die entsprechend ein­forderung, sie zu entfernen, nicht Folge geleistet habe. Auf gerichteten Wagen in Betrieb genommen werden können. Die links die über die gewaltsame Entfernung beim Polizei- Präsidium aufschlagenden Türen haben den Vorteil, daß beim Anfahren des Im Fahrstuhl schwer verunglückt. In der Kartonfabrit von erhobene Beschwerde erging die Antwort, daß die Entscheidung Buges etwa noch offenstehende Türen in der Regel sich selbst über diese bis zur Erledigung des Strafverfahrens ausgesetzt schließen und darauf durch die selbsttätig wirkenden Schlösser ver- Chaim, Mainzer Straße in Lichtenberg , hat sich gestern morgen ein sei. Auf den Einspruch gegen die Strafverfügung fand am riegelt werden. Diese Einrichtungen sind auch im Hinblick auf die schweres Fahrstuhlunglüd zugetragen. Beim Heparieren des Fahr 24. Juli Termin vor dem Schöffengericht Wedding in Aussicht genommene Elektrisierung der Stadt. und Vorortbahnen stuhls schlug, während der Kutscher Bruno Pieur auf der Plattform statt: Der als Zeuge vernommene Polizeileutnant suchte sein getroffen und für die Sicherheit der Reisenden erforderlich, weil stand, ein Arbeiter mit dem Hanımer auf das Gerüst so start zu, Vorgehen durch den Hinweis auf die rote Farbe der Schleife Schließen der Türen durch die Türschließer dann nicht immer mög- faufte. Pieur erlitt dabei lebensgefährliche Kopfbverlegungen und Vorgehen durch den Hinweis auf die rote Farbe der Schleife später die Züge erheblich schneller anfahren werden und das daß sich der Fahrstuhl sofort in Bewegung fegte und in die Tiefe und die dadurch mit Rücksicht auf die Bevölkerung der Gegend lich sein wird, wenn nach Fertigstellung des Zuges zur Abfahrt im Bruch beider Beine. Nach der ersten Hilfe auf der Unfallstation in bestehende Gefährdung" zu rechtfertigen. Der Amtsanwalt lebten Augenblick noch Reisende einsteigen und das Schließen der der Warschauer Straße wurde der Verunglückte in hoffnungslosem beantragte denn auch Verurteilung auf Grund des Preußi- Türen unterlassen sollten. Alle diese Einrichtungen gestatten eine Bustande nach der Klinik am Mariannenufer gebracht. schen Preßgesetzes, das die öffentliche Ausstellung von An- schnellere Abfertigung der Züge, dienen zur Abkürzung der Aufent­Einen breisten Ueberfall verübte gestern nachmittag gegen 5 Uhr schlagzetteln und Plakaten verbietet, eventuell wegen groben baltszeiten und damit auch der Reisedauer und tragen zur Erhöhung ein gutgelleibeter etwa 25 Jahre alter Mann auf die Bortierfrau Unfugs. Das Gericht erkannte natürlich auf Frei- der Sicherheit der Reisenden wesentlich bei. des Hauses Werft-, Ecke Flemmingstraße. Die Frau hatte Miete sprechung, alldieweil rote Kranzschleifen keine Anschlags- Beim Umbau des Bahnhofs Friedrichstraße der Stadtbahn foll von hinten überfallen wurde. Der Gauner entriß ihr die Geldtasche zettel oder Plakate" sind und rote Farbe nur auf Büffel be- auf die von der Stadt geplante Untergrundbahn Kreuzberg- See- assiert und ging mit der gefüllten Geldtasche über den Hof, wo fie lästigend wirken kann, das Publikum in seiner Allgemeinheit straße gebührend Rücksicht genommen werden. Diese soll hier be- mit etwa 1000 Mark Inhalt und verschwand, ehe Hilfe herbeige­aber nicht aus Büffeln oder diesen Geistesverwandten besteht. fanntlich eine Haltestelle erhalten, welche einen bequemen Uebergang rufen werden konnte. auf die Stadt- und Ringbahn ermöglicht. Da die geringe Breite Der Polizeileutnant eröffnete trotzdem bereits am ber Friedrichstraße die Anlage von Zugängen auf dem Fahrdamm Der langersehnte Regen hat sich nach den Sonnenstrahlen des 27. Juli cr. wieder seinen Kampf gegen die roten Kranz- verbietet, muß die Treppenanlage in den Stadtbahnbogen Nr. 205, heißen, trockenen Juli endlich in zureichender Menge eingestellt. Die schleifen. Dieses Mal war es die mit der Widmung versehene den gegenwärtig der" Franziskaner" für 8500 M. Jahresmiete inne- Alleen und Schmuckplätze der Reichshauptstadt, auf denen schon ber­Schleife: Unserem treuen Mitglied E. Müller den letzten hat, verlegt werden. Dieser Edbogen ist 244 Quadratmeter groß, gilbte Blätter sich breit machten, bekommen wieder ein frisches Aus­Scheidegruß, gewidmet vom Sparverein Hoffnung", die den für die Untergrundbahn wird davon etwa die Hälfte beansprucht. sehen und alle Welt atmet auf. Nachdem der Der Eisenbahnfiskus hat sich nun auch bereit erklärt, beim Umbau Um den Schülern, die während der Ferien in Berlin weilen, Polizeileutnant in Tätigkeit gesezt hatte. Gärtner zunächst wiederumt die Aufforderung zur Wegnahme des Bahnhofes zwischen dem vorhandenen und dem neu zu er kostenlose Gelegenheit zum Anhören eines Vortrages auf der Trep­abgelehnt hatte, belagerten am Sonntag zwei Beamte mehrere richtenden Widerlager eine drei Meter breite Tür einbauen zu lassen, tower Sternwarte und zur Beobachtung mit dem großen Fernrohr die den Stadtbahnbogen unmittelbar von der Friedrichstraße aus zu bieten, kann zu den Vorträgen von Direktor Dr. F. G. Archen Stunden lang das geschlossene Geschäft und entfernten am zugänglich macht; außerdem soll die Herstellung einer unmittelbaren hold am Sonntag, den 4. August, abends 7 Uhr:" Das Geheimnis Verbindung zwischen der Untergrundbahn und der Stadtbahn ins des Weltenbaues", und Montag, den 5. August, abends 7 Uhr: Der Polizeikampf gegen die Kranzschleifen ist für den Auge gefaßt werden. Mit Rücksicht auf die dadurch bedingte Ent- Boten aus den fernsten Himmelsräumen" jeder Erwachsene einen Polizeistaat Preußen und die Residenzstadt Berlin im beson- ziehung der bisherigen Nutzung verlangt der Fiskus von der Stadt Schüler frei einführen. Beide Vorträge sind gemeinverständlich deren kennzeichnend. Wie viele polizeiliche Totschläger, flüch eine Jahresmicte von 5000 M., welche ihm der Magistrat auch zu und mit zahlreichen Licht- und Drehbildern ausgestattet. Schüler, tige Rassierer, gemeingefährliche Verbrecher erfreuen sich der gestanden hat. Da die Nord- Südbahn on der fraglichen Stelle welche sich nicht in Begleitung von Erwachsenen befinden, erhalten ziemlich tief Eintrittskarten zu Vorzugspreisen. Mit dem großen Fernrohr Freiheit, weil die Polizei ihrer nicht mächtig werden kann! wegen ihrer späteren Unterführung unter die Spree ziemlich tief Eintrittskarten zu Vorzugspreisen. Aber zur Verhaftung roter Stranzschleifen reicht die Polizei- liegt, wird die Anlage der Zugangstreppe zu dem Mittelbahnsteig wird der Jupiter, der bald in den Strahlen der Sonne verschwindet und in später Abendstunde auch der Mond gezeigt. Mit den klei­gewalt aus. Freilich ist die Jagd auf rote Kranzschleifen feine Schwierigkeiten bieten. Mit der Tochter seiner Verlobten flüchtig geworden ist der neren Fernrohren werden interessante Doppelsterne und Nebel­gesetzwidrig. Anschlagzettel oder ein Plakat soll eine rote Kranzschleife sein? Weshalb wäre, wenn man dieser völlig 38 Jahre alte Schlosser Hermann Thiemann. Dieser lernte vor welten beobachtet. nahezu sechs Jahren die jetzt 43 Jahre alte Kaufmannsfrau Asche verkehrten Auffassung huldigt, dann eine weiße Schleife oder aus der Tiedstr. 12/13 fennen. Die Frau, die Mutter von drei eine ausgestellte Visitenkarte kein Anschlagzettel oder Plakat? Töchtern im Alter von 17-24 Jahren ist, richtete ihrem Geliebten Der geschädigte Gärtner ist selbstverständlich berechtigt, gegen in demselben Hause ein Bigarrengeschäft ein und verlobte sich vor den Polizeileutnant und den preußischen Fiskus auf Schadens- einiger Zeit mit ihm. Für den nächsten Monat war die Heirat der ersaß zu klagen. Aber recht haben und recht bekommen ist beiden festgesetzt. Vor einigen Tagen verschwand der Bräutigam nicht immer einerlei und bis zu der endgültigen Verurteilung plöglich aus der Wohnung seiner Braut und mit ihm deren jüngste durch das Reichsgericht können Jahre vergehen, selbst wenn Tochter. Beide hielten sich zunächst in Berlin verborgen. Um das Oberverwaltungsgericht der Justiz nicht hemmend in den sich Mittel zur Flucht zu verschaffen, fälschte Thiemann eine Quittung und hob von dem Bankguthaben seiner Verlobten die Summe von 2000 M. ab. Mit dem Gelde fleidete er sich und feine neue Geliebte vollständig neu ein und begab sich mit ihr auf Reisen. Wohin er fich gewandt hat, konnte noch nicht festgestellt werden. Wegen der Unterschlagung wird er jetzt von der Kriminalpolizei gesucht.

30. Juli die Schleife mit Gewalt.

Arm fällt.

Weshalb hat's dem Reviervorstand die rote Farbe so an getan? Das Polizei- Präsidium hat auf die Beschwerde noch nicht geantwortet. Sinnt es etwa auf eine Polizeiverordnung zur Besänftigung von rotem Farbenkoller? Wir bringen ihm eine ältere Verordnung in Erinnerung, die gründlich allen Uebels Wurzel, dem Rot, zu Leibe ging. Sie lautet:

Polizei- Verordnung.

Da das Licht der Aufklärung die Fledermäuse und Eulen der Reaktion schmerzhaft berührt, so wird hiermit verordnet:

1. Alle öffentlichen Gebäude sind gräulich zu beschmutzen. 2. Rote Nasen sind an öffentlichen Orten ebenso geheim zu tragen, wie die Nase, die mir mein Herr Chef noch schuldet. 3. Der Regenbogen hat fortan in 6 Farben, unter Fort­Cassung des Rot, zu erscheinen.

4. Aurora wird verboten, ums Morgenrot aus dunklen Träu­men emporzufahren oder zu gehen: sie hat liegen zu bleiben. 5. Abendrot und Morgenrot haben sich in unserem Polizei­präsidium, das die Ueberschrift trägt:

" Nach Freiheit strebt der Mann, das Weik nach Sitte", innerhalb 24 Stunden einzufinden und sich dort in den Dienst der Blauen zu begeben.

6. Das rote Blut( männiglich und weiblich) ist morgen mittag um 12 Uhr auf dem Polizeipräsidium abzugeben und gegen Fisch­blut umzutauschen.

7. Note Lippen sind an öffentlichen Orten sorgfältig möglichst paarig zu bedecken.

8. Rote Nasen haben grün zu bleiben.

9. Jedes Aufsteigen von Schamröte, insbesondere beim Lesen behördlicher Anordnungen, wird hiermit verboten.

Note Haare dürfen vorab noch getragen werden, da wir genug

alte 3öpfe haben.

Wer hiergegen handelt oder in anderer Weise die rote Farbe verbreiten sollte, wird konfisziert werden und so lange fißen, bis er schwarz oder eine Behörde schamrot werden wird,

Partei- Angelegenheiten.

Vorort- Nachrichten.

Charlottenburg .

Der sozialdemokratische Wahlverein nahm in der Generalver sammlung am Dienstag Stellung zu den geplanten Aenderungen des Drganisationsstatuts. Genosse Schulz hatte das Referat ſammlung am Dienstag Stellung zu den geplanten Aenderungen übernommen. Die geplante Erhöhung der Beiträge wurde im all­gemeinen gutgeheißen, da die erhöhten Beiträge durch das An wachsen der Unkosten erforderlich find. Geteilt sind dagegen die Ansichten über den Vorschlag der Kommission, einen Parteiausschuß Ansichten über den Vorschlag der Kommission, einen Parteiausschuß einzusetzen. Genosse Schulz ist nicht der Ansicht, daß die Einsetzung des Parteiausschusses die Aktionsfähigkeit des Parteivorstandes er Zwischen Trittbrett und Rampe eingeklemmt wurde vorgestern höhen würde. Eine Verstärkung des Vorstandes um 12 Beisiger sei abend auf dem Stadtbahnhof Schönhauser Allee der 23 Jahre alte eher am Blaze. Was die Vertretung der Reichstagsfraktion auf dem Handlungsgehilfe Adolf Kogel. Als dieser um 9 Uhr den Bahn- Barteitag anbelangt, so sei es zwedmäßig, wenn die gesamte allerdings nur mit beschränkter Stimmen steig betrat, setzte sich gerade ein Ringbahnzug in Bewegung. Der Reichstagsfraktion junge Mann versuchte, noch in den fahrenden Zug einzusteigen. berechtigung auf dem Parteitag vertreten wäre. Dabei glitt er aus und geriet zwischen Trittbrett und Perron. Der Im Anschluß an das Referat entwickelte sich eine äußerst leb­Stationsbeamte, der den Unfall gleich bemerkte, ließ den Zug halten hafte Diskussion. Genosse Richter hält im Gegensatz zum Referenten und den jungen Mann aus seiner unglücklichen Lage befreien. Man die Einsetzung eines Parteiausschusses für zweckmäßig. Dadurch brachte den Verletzten zur Hilfswache in der Gaudystraße, wo der könne vor allen Dingen den einzelnen Landesteilen am besten Rech Arzt außer inneren Verlegungen einen Beckenbruch feststellte. Er nung getragen werden; der Spalt zwischen Nord und Süd würde wurde nach Anlegung eines Notverbandes, nach der Charité ge- überbrückt. schafft.

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An der weiteren Diskussion, in der man sich für und gegen die Ein ehrlicher Finder". Wie wir vor einiger Zeit mitteilten, Einsetzung des Parteiausschusses erklärte, beteiligten sich u. a. die hatte ein in Friedenau ansässiger Künstler im Eisenbahn - Abteil eine Genossen Rubin , Eberlein, Rempelburg, Sippel, Nähz. Schließlich gelangte folgende Resolution zur Annahme:" Der Wahlverein Char­Stradivari- Geige vergessen, in deren Lederbehälter er auch nochlottenburg stellt den Antrag, den Parteivorstand um 12 Beisiger zu 1900 m. gelegt hatte. Jetzt wird berichtet, daß ihm die überaus verstärken, die auf dem Parteitag zu wählen sind". Die vor wertvolle Geige wieder zugestellt worden ist. Der ehrliche Finder", der sie wohl nicht verwerten konnte, hatte sich mit dem Bargeld geschlagenen Aenderungen am Verbandsstatut von Groß- Berlin wurden gutgeheißen. begnügt.

Im Tiergarten erschossen hat sich in der gestrigen Nacht ein junger Mann, der Papiere auf den Namen eines 1891 zu Stenten­dorf geborenen Hausdieners Friedrich Klatter bei sich führte. Seine Leiche wurde gestern früh gegen 4 Uhr in der Großen Querallec aufgefunden und nach dem Schauhaufe gebracht.

Großfeuer fam gestern nacht aus bisher unaufgeklärter Ur­sache in der Holzbearbeitungsfabrit von Gebr. Raabe, Usedomstr. 31a, zum Ausbruch. Beim Eintreffen der ersten Löschzüge standen dort Hölzer und Maschinen usw. sowie das Kessel- und Maschinenhaus in großer Ausdehnung bereits in Flammen. Unter Leitung des Brandinspektors Mende löschten die Büge 13, 19, 21 und 23 inner­halb drei Stunden den Brand. Die Aufräumungsarbeiten sind gestern mittag beendet worden. Der Schaden ist erheblich, soll aber durch Versicherung gedeckt sein. Der Betrieb ist auf längere Zeit gestört.

An den Folgen einer schweren Gehirnerschütterung verstorben ist der 43jährige Kanzleibeamte Friedrich Vogt , Horstweg 22 in Charlottenburg wohnhaft. V. wurde am 26. Juli auf dem Sophie. Charlotte- Plaß von einem schnellfahrenden Radler, einem Schüler, umgestoßen und schlug so heftig mit dem Kopf auf die Bordschwelle, daß er eine schwere Gehirnerschütterung davontrug. Im Kranken­hause Westend , wohin der Schwerverletzte gebracht wurde, ist er. ohne das Bewußtsein wiedererlangt zu haben, an den Folgen des Unfalles verstorben.

Versicherungsämter. Am 1. Juli ist das dem Magistrat an­gegliederte Versicherungsamt der Stadt Charlottenburg in Kraft ge treten, dessen Bezirk sich mit dem der Stadtgemeinde deckt. Vor­sitzender ist kraft gesetzlicher Vorschrift der Oberbürgermeister. zu seinen ständigen Stellvertretern hat der Magistrat Stadtrat Boll, Magistratsrat Dr. Landsberger und Magistratsassessor Wimmel be­stellt. Der Geschäftsraum des Versicherungsamts, das nicht nur die Geschäfte der Reichsversicherung wahrzunehmen, sondern auch in Angelegenheiten der Reichsversicherung Auskunft zu erteilen hat, befindet sich im Rathause Bimmer 34. Steglit.

Ein Opfer des Edelweiß ist am Sonntag der in Lana bei Meran seit kurzem in Arbeit stehende Tischlergehilfe Mar Eugen Weber aus Charlottenburg , Sohn eines Berliner Tischlermeisters geworden. 2. hatte sich von seinen Kollegen entfernt und wurde beim Abstieg ver­mißt. Am anderen Tage fand ihn eine Rettungsexpedition als Reiche. Der sozialdemokratische Wahlverein nahm in seiner Mitglieder­Mariendorf. Sonntag, den 4. Auguft, Besuch der Ausstellung Er war in einer Höhe von etwa 300 Meter abgestürzt. für Arbeiterwohlfahrt. Treffpunkt 342 Uhr nachmittag Untergrund- Automobilunfall eines Berliners bei Jhehoe. In der vergangenen bersammlung vom 30. Juli zum Parteitage in Chemnit bahnhof Knie. Schnellste Verbindung vom Hochbahnhof Hallesches Tor. Nacht hat sich bei gehoe ein schweres Automobilunglüd ereignet, Stellung. Das einleitende Referat hielt Genosse Dr. Hermann Friedrichsfelde. Dienstag, den 6. August, 8% Uhr bei dem der Sohn des Berliner Kaffeehausbesizers Wender aus der Dunder. Er beschäftigte sich hauptsächlich mit dem Entwurf Wender befand zum Organisationsstatut und der Frage des Imperia= abends: Mitgliederversammlung bei Schulz, Lindenpart, Alexanderstraße lebensgefährlich verlegt wurde. Wilhelmstr. 11. Tagesordnung: 1. Stellungnahme zum Parteitag. fich mit feiner Frau zu Besuch bei seinem Bruder auf dessen lismus. Die Einführung eines einheitlichen Mindestbeitrages Vorgestern abend abend unternahm Wender mit sei zu begrüßen. Zu wünschen wäre die Erhebung eines dy ent Referent: Genosse Schacht. 2. Die Aenderung des Organisations Gut Kohlebed. statuts. 3. Vereinsangelegenheiten. dem Lichen Beitrages. Die Rechte der Kontrollkommission sollen nicht Dampfziegeleibefizer und

einem

Gutsbefizer, einem