Nr. 182. 29. Jahrgang.
Partei- Angelegenheiten.
Lichterfelde . Donnerstag, den 8. August, abends 7 Uhr, in allen Bezirken: Handzettelverbreitung.
Der Vorstand.
Potsdam . Heute, Mittwoch, abends 8 Uhr, bei Glaser: Wahlvereinsversammlung. Auf der Tagesordnung steht u. a.: Wahl der Delegierten zur Kreis- Generalversammlung und Anträge.
" Friedhöfe" für Tiere.
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Interessant ist noch, daß die Firma Lemte selber in ihrer Klage die Frau mit ihren Kindern in den Tod zu gehen. Gestern mittag um vom August v. J. den Wert der Nähmaschine auf 50 M. angibt. 2 Uhr bemerkten Hausbewohner einen starken Gasgeruch auf der Treppe. Daraus muß man folgern, daß die Maschine in 1½ Jahren um Sie benachrichtigten deshalb die Gasanstalt, damit die einen Arbeiter / minderwertiger geworden war, jetzt aber nach 2 Jahren über- zum Nachsehen der Hähne schickte. Als dieser erschien, nahm er haupt wertlos ist. Will man zu diesem für die Güte der von der wahr, daß der Gasgeruch aus dem Zimmer der Frau Dr. HageFirma zum Preise von 150 m. vertriebenen Nähmaschine sehr mann strömte. Daraufhin ließ man deren Wohnung gewaltsam blamablen Ergebnis nicht kommen, so kann die Maschine zur Zeit öffnen. In der Wohnstube fand man die Frau mit ihren Kindern des Verkaufs im Jahre 1910 unmöglich 150 M. wert gewesen sein. bewußtlos daliegen. Der Sohn lag auf dem Liegesofa, die Tochter und ihre Mutter auf dem Bett. Die Hausbewohner benachrichtigten Die Einnahme der städtischen Straßenbahnen im Juli betrugen jegt einen Arzt und die Feuerwehr, die gemeinsam Wiederbelebungs178 112,40 m. gegen 165 693,05 M. im Juli 1911, d. i. eine Tages versuche anstellten. Bei der Tochter waren diese auch noch von Gra einnahme von 5745,56 M. gegen 5 344.94 M. im Juli 1911. Es wurden insgesamt 1895 987 Personen gegen 1785 410 Personen im folg. Mutter und Sohn waren jedoch schon tot. Während man das Mädchen nach dem Krankenhause Westend brachte, wurden die beiden Borjahre befördert. Die Anzahl der im Juli gefahrenen Wagen Leichen dem Charlottenburger Schauhause zugeführt. In hinterfilometer( Motorwagen und Anhängewagen) ist von 347 715 des lassenen Briefen erklärt die Frau, daß Nahrungssorgen fie Vorjahres auf 387 893 gestiegen. Die Einnahme für das Wagen- und ihre Kinder in den Tod getrieben haben. filometer beträgt 45,92 Pf. gegen 47,65 Pf. im Vorjahre.
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Man braucht kein Gegner vernünftiger Tierschutzbestrebungen geschweige ein Tierfeind zu sein, um die Art und Weise, wie heutzutage namentlich in den oberen Klassen Dachstuhlbrände ohne Ende. Auch gestern war wieder ein Dachvierbeinige Hausfreunde unter Aufwand erheblicher Kosten michaelis wird seit einigen Tagen viel besprochen. Wie berichtet ſtuhlbrand zu verzeichnen. Diesmal herrschte das Feuer im Dachstuhl des Quergebäudes Huffitenstraße 74, im Norden der verzärtelt werden, im Gegensatz zum Menschenschuh sträflich wird, weilte die Gattin des Rechtsanwaltes in den letzten Wochen Stadt. Die Feuerwehr rückte mit den Zügen 19, 21 und 23 an und stuhl des Quergebäudes Hussitenstraße 74, im Norden der zu finden. Es stimmt nicht ganz, wenn gesagt wird: wer die in Marienbad , während der Rechtsanwalt in einer geschäftlichen AnTiere liebt; liebt auch die Menschen. Ach nein, übergenug gelegenheit am 27. Juli nach Paris gereist war und sich dann einige ging fofort mit zwei Rohren gegen den Brand vor. Eine starke Rauchentwicklung erschwerte anfangs die Löscharbeiten ungemein und Beispiele lassen sich aufzählen, daß Menschen, die für einen Tage in dem nahe bei Baris gelegenen Enghien les bains erholen erst, als ein Sauerstoffschutzhelm in Benutzung genommen wurde, gestürzten Gaul, einen Ziehhund das teffie Mitleid öffentlich wolte. Am Sonntag erhielt die Dame einen am 1. Auguſt ge- fonnte der eigentliche Brandherd erreicht werden. Nach einstündigem zur Schau tragen, an einem leidenden Mitmenschen hart schriebenen, am 2. in Paris aufgegebenen Brief, in dem der Rechts- Wassergeben war das Feuer erstickt. Der Dachstuhl des Duerund grausam vorübergehen. Wegen eines der anwalt ankündigte, daß er Selbstmord begehen wollte. Die Gründe gebäudes ist größtenteils zerstört. Nach Ansicht der Hausbewohner Stirchturmspite eingeklemmten Raubvogels wird die Feuer- für die Lebensmüdigkeit, so hieß es in dem Briefe, feien große muß auch hier wieder vorsägliche Brandstiftung vorliegen, denn vor Feuer- finanzielle Schwierigkeiten, deren er nicht Herr werden könne. Ausbruch des Brandes das Feuer wurde gegen 8 Uhr morgens wehr in Bewegung gesetzt. Wer fühlt zur rechten Die Gattin des Rechtsanwaltes fuhr nach Berlin , setzte sich bemerkt hatte noch niemand von den Mietern den Boden beBeit Mitleid mit dem ehrenzeichengeschmückten Krüppel, fofort mit der deutschen Botschaft in Paris , mit der dortigen treten. Mit den Aufräumungsarbeiten auf der Brandstelle hatte die der mühselig trotz des Holzbeins seinen Leierkasten schiebt und Polizei und mit dem Hotel, in dem ihr Gatte abgestiegen oft nicht weiß, wovon er den Hunger stillen soll? Solche war, in Verbindung. Vom Hotel erhielt sie die Antwort, daß der Feuerwehr noch lange Zeit zu tun. Todessturz aus dem Fenster. In der Schlesischen Straße 6 erGedanken müssen wach werden, wenn man hört, wie Tier- Rechtsanwalt vor drei Tagen das Hotel unter Zurücklassung des schutzvereine weit über die Stränge schlagen und über ihrem Gepäckes verlassen habe. Seither fehle jede Nachricht über ihn. Es eignete sich gestern ein bedauerlicher Unfall. Der 30jährige Felir an sich löblichen Tun immer mehr die Menschen vergessen. ist bis zur Stunde den Angehörigen nicht gelungen, eine sichere Mahl, der an Krämpfen leidet, bekam, während er aus dem Fenster Nachricht darüber zu erlangen, was aus dem Rechtsanwalt geworden sah, einen Anfall und stürzte dabei aus dem Fenster seiner in der Erst der Mensch, dann das Tier! Des Tierschutzes sich zu ist, ob er die Selbstmordabsicht auch verwirklicht hat oder sich in vierten Etage gelegenen Wohnung. Er starb nach wenigen Minuten. brüsten hat nur ein Recht, wer auch dem Menschen seinen Baris verborgen hält. Der Bureauvorsteher des Rechtsanwalts ist Gestern früh gegen 7 Uhr hat sich die 34 Jahre alte Klara vollen Schutz gewährt. Es muß sonderbar berühren, wenn gestern nach Paris gefahren, um dort Ermittelungen anzustellen. Brandt, Geisbergstr. 2, aus ihrer im dritten Stod belegenen Wohman hört, daß ber Charlottenburger Tierschutzverein Wie ein Telegramm aus Paris meldet, wurde gestern vor- nung auf die Straße hinabgestüzt. Schwerverletzt wurde sie in das die behördliche Erlaubnis zur Errichtung von Be- mittag die Leiche des Notars Paul Michaelis aus der Seine Elisabeth- Krankenhaus gebracht. Die Tat soll in geistiger Umnachtung gräbnisstätten für Tiere an zahlreichen Stellen Groß- gezogen. Bei der Leiche wurde ein Brief gefunden, der Aufgeschehen sein. Berlins anstrebt. Mahnend und anklagend sei es schluß über die Gründe des Selbstmordes gibt, die in sehr Beim Spielen der Arbeiterjugend im Humboldthain sind folgende wiederholt: erst der Mensch, dann das Tier! Sind die großzen namhaften Spielverluften bestehen sollen. Gegenstände gefunden worden: Ein Paar Strümpfe, zwei Schlüssel, eine Uhrkette und ein Haarpfeil; als verloren gemeldet ist ein golLeichenfelder vor den Toren der Stadt, wo ungezählte Die Sonntagsruhe im Bier- und Eishandel. Der Polizei- denes Halsband. Die Gegenstände sind abzugeben resp. abzuholen Taufende im Leben grausam behandelter Menschen den letzten präsident hat über die Sonntagsruhe im Gewerbebetriebe der Bier- beim Spielleiter Richard Rehbock, N. 20, Thurneysserstr. 7. 3. Auf7, Schlaf schlafen, in jenem Zustande, der nichts zu tun mehr brauereien und Eisfabriken für den Landespolizeibezirk Berlin übrig läßt?... In der Müllerstraße, auf dem Hinter- folgende Bestimmungen erlassen: Handlungsgehilfen, Lehrlinge und grundstück 122-124, befindet sich seit Jahren ein privater Arbeiter dürfen mit dem Handeln von Bier und Roheis an SonnEin dreifter Ueberfall wurde gestern nacht in der Köpenider Tierfriedhof, den wohl nur wenige Berliner kennen. Das und Feiertagen nur bis spätestens 12 Uhr mittags beschäftigt werden. Heide auf den 44jährigen Droschtenkutscher Albert Zippel aus der Rüdersdorfer Straße 49 berübt. Als er mit seiner Droschte auf Gende ist mit einem Holzzaun umgeben. Hinter ihm sehen Das Ausfahren hat in der Zeit von 5 bis 10 lbr zu erfolgen. wir mehrere hundert Grabhügel mit marmornen Grab- Diejenigen Gehilfen, Lehrlinge und Arbeiter, die an Sonn- und dem Halteplag am Strausberger Plaz hielt, tamen abends gegen steinen und reich reich mit Blumen geschmückt. Und fast Festtagen auf Grund vorstehender Vorschriften im Handelsgewerbe 11 Uhr zwei Männer und eine Frau und forderten ihn auf, sie Einer der jeder Stein trägt in goldenen Lettern eine Inschrift, länger als fünf Stunden, und diejenigen Arbeiter, die auf Grund die Köpenider Chaussee entlang spazieren zu fahren. der obigen Vorschriften im Gewerbebetriebe länger als drei Stunden Männer segte sich neben dem Kutscher auf den Bock, während der die kündet von der Anhänglichkeit an das tote Tier.. Die beschäftigt find, find entweder an jedem dritten Sonntage volle andere mit der Frauensperson im Wagen Plaz nahm. Als der Leidtragenden" gehen hier ein und aus, schmücken die Hügel, 36 Stunden oder an jedem zweiten Sonntage mindestens in der Kutscher mit seinem Fuhrwerk in der Köpenider Heide angekommen bergießen nicht selten Tränen. Sogar Holztreuze stehen auf Beit von 6 Uhr morgens bis 6 Uhr abends von jeder Beschäftigung war, erhielt er plößlich von hinten einen wuchtigen Hieb auf den Kopf. Gleichzeitig packte ihn der Mann, der neben ihm saß, an den einigen Gräbern. Nun soll gern zugestanden sein, daß es, frei zu lassen. Beinen und warf ihn vom Wagen. Alle drei Personen fielen jetzt über ihn her, schlugen ihn so lange, bis er die Besinnung verloren hatte und warfen ihn in einen Chausseegraben. Dann entrissen sie ihm seine Geldbörse, in der nur ungefähr 10 M. bares Geld war.
solange die Sache in engsten Grenzen bleibt, harmlos ist, Die Eröffnung des Großschiffahrtsweges Stettin - Berlin kann sehr gefühlvollen Seelen eine Konzession zu machen. Aber eine Verzögerung erfahren. Auf der Strecke Dranienburg- Lehnizer Groß- Berlin mit einem ganzen Kranze von Tierbegräbnis- Schleuse- Malz ist Wasser aus dem Kanal in das angrenzende Gestätten zu beglücken nein, dafür haben wir in unserer Zeit, lände gedrungen. Dadurch find Befürchtungen über die Undurchdie mit allen Kräften der Menschenwohlfahrt dienen soll, fein lässigkeit der fünstlichen Tonschichten der Kanalsohle entstanden. Bur Verständnis. Und darum nochmals: erst der Mensch, dann Prüfung dieser Undurchlässigkeit und einer befieren Dichtung der das Tier! Man verlege doch den Tierfriedhof aus der Müller- Sohle und Wände des Kanals hat man das Wasser aus der Kanalstraße nach Friedrichsfelde , dicht neben die abgestorbene Groß- strecke wieder abgelassen. stadtarmut mit ihren elenden, niedrigen, kahlen Massenhügeln. Der Vergleich ist ein schwerer Vorwurf für die moderne Weltordnung, die Tiere mit Menschenehren begräbt und arme Menschen wie Raubtiere verscharrt.
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Eintrittskarten zu dem Konzert des Philharmonischen Orchesters am 9. August find noch an folgenden Stellen zu haben:
Bureau des vierten Wahlkreises, Stralauer Play 1/2; Bureau des sechsten Wahlkreises, Neue Hochstr. 23; Berliner Gewerkschaftskommission, Engelufer 15 und im Bigarrengeschäft von Horsch, Engelufer 15. Unsere Genossen mögen von dieser Gelegenheit regen Gebrauch machen.
gang, 3 Tr.
Wer sind die Toten? In der Nacht zu vorgestern wurde in der Hofkammerforst Halbe im Kreise Teltow ein unbekannter Mann mit einer Schußwunde im Kopfe aufgefunden. Weil er noch Lebenszeichen von sich gab, wurde er nach Anlegung eines Verbandes nach dem Krankenhause Bethanien gebracht. Dort ist er gestern aber seinen Verlegungen erlegen. Ob ein Selbstmord oder ein Unglüdsfall vorliegt, ließ sich noch nicht feststellen. Der Tote soll Ernst Belag heißen. Ob das sein richtiger Name ist und wo er gewohnt hat, fonnte man noch nicht ermitteln. Seine Leiche wurde nach dem Schauhause gebracht. Aus dem Wannsee gelandet wurde gestern ein unbekannter Mann, dessen Persönlichkeit ebenfalls noch nicht festgestellt werden konnte. Der Tote ist ungefähr 1,65-1,70 Meter groß und hat rotblondes Haar. Bekleidet war er mit einem blauen Cheviotanzug, schwarzen Schnürstiefeln, grauen Strümpfen und einem weißleinenen Hemd ohne Zeichen.
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Mit welcher Rücksichtslosigkeit Abzahlungsgeschäfte mitunter vorgehen, beweist nachstehender Fall: Anfangs 1910 entnahm der Maler A. von der Nähmaschinenfirma Wilh. Lemte, Kronenstraße 57, Lieferant der Kaiser Wilhelm Stiftung, des FrauenGroschenvereins, des Vereins der Heimstättenarbeiter ust.", eine Nähmaschine zum Preise von 150 M. auf Abzahlung. Die Abzahlungen waren auf 1,50 M. pro Woche vereinbart. Der Kaufpreis wäre allerdings bereits bezahlt, wenn die Raten pünktlich geleistet worden wären. Doch kommen bei Arbeitern, insbesondere auch bei Malern, Zeiten der Arbeitslosigkeit, während welcher es unmöglich ist, Zahlung zu leisten. Damit sollte jedes Abzahlungsgeschäft, das ja seine Kundschaft und seinen Profit bei der unbemittelten Bevölke Trotz der Warnung vor dem Gebrauche überlanger Hutnadeln rung sucht und findet, rechnen und im eigenen Geschäftsintereffe, ganz abgesehen von Gründen der Menschlichkeit, Rücksicht nehmen. gibt es hie und da noch Damen, welche diese gefährlichen Waffen Dies unt so mehr, insofern der Käufer, wie in diesem Falle, den nicht strecken wollen. In den Straßenbahnwagen wurden, nach dem guten Willen zeigt, feine Schuld abzutragen. Die Preise der Grundfaze:" Kommt den Frauen zart entgegen", die Damen zuDer Vorstand des Vereins der Angestellten der Großen Abzahlungsgeschäfte find durchweg so bemessen, daß neben einem nächst höflichst gebeten, im Intereffe der Mitfahrenden ihre Hüte auständigen Verdienst der geringe Binsverlust mehr als gedeckt ist. nicht mit langbervorstehenden Hutnadeln zu befestigen". Diese in Berliner Straßenbahn teilt uns unter Bezugnahme auf unsere Notiz Dem S. soll übrigens noch, als er beim Stauf auf die Zeiten der den Wagen hängenden Platate sind jetzt überklebt worden und man in der gestrigen Nummer des„ Vorwärts":" Wie wenig bei der Arbeitslosigkeit und die dadurch bedingte Zahlungsunmöglichkeit hin- liest nunmehr auf ihnen:„ Um eine Gefährdung der Mitfahrenden Großen Berliner Straßenbahngesellschaft" usw. mit, daß das dem zu verhüten, haben die Damen hervorstehende Hutnadeln zu entlassenen B. vom Krankengelde zu Unrecht abgezogene Darlehn wies, Nachsicht zugesichert worden sein. R. hat bisher 87 m. abgezahlt, schuldet also noch 63 M. Die sichern." Gin zweites Verbot richtet sich gegen die Gewohnheit unverzüglich portofrei wieder zugesandt worden sei. Der Obmann Firma Lemle hat nun, indem sie von einem im Sommer vorigen der Kinder( oder ihrer Begleiter?). Es lautet:" Stehen und Knien des Vereins sei der irrtümlichen Meinung gewesen, daß das Darlehn Jahres, als N. ebenfalls im Rückstand war, erlangten Urteil Ge- von Kindern auf Sigplägen ist nicht gestattet." ebensogut vom Krankengelde wie vom Lohn abgezogen werden könne. Sobald der Vorstand diesen Irrtum erfahren, habe er die Aufhebung der Maßnahme veranlaßt.
Zu dem Streit in ,, Indien " wird gemeldet, daß der Unternehmer Noch nicht rekognosziert ist der Selbstmörder, dessen Leiche am Gustav Hagenbeck aus Dresden hierher zurückgekehrt ist. Herr Sonnabend in der Nähe des Restaurants Schloß Tegel " aufgefunden Hagenbeck ist geschäftlich verreist gewesen, um Unterhandlungen wurde. Der Unbekannte, der sich anscheinend vergiftet hat, ist etwa wegen Bachtung der Dresdener Vogelwiese für eine Schaustellung 50 Jahre alt und 1,66 Meter groß. Er hat graumeliertes Kopfhaar, einzuleiten. Hagenbeck soll nunmehr gegen Höpfner aus mehreren ebenjolchen Bart, längliches Gesicht, graue Augen, schmale Nase, Gründen den Antrag auf Strafverfolgung gestellt haben. auffallend kleinen Mund und ein lückenhaftes Gebiß. Bekleidet ist der Tote mit dunkler gestreifter Hose, schwarzem Jadett, schwarzen Schnürschuhen, grauen Strümpfen und weißer Unterwäsche. Er trug eine schwarz- und rotgestreifte Krawatte. Die Leiche liegt in der Halle des Tegeler Friedhofes.
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Neukölln.
Vorort- Nachrichten.
brauch machte, die Nähmaschine am 31. Juli durch einen Gerichts- Drei Tiergartenräuber wurden vorgestern abend um 9 Uhr auf vollzieher abholen lassen. Der Arbeiter ist seine sauer erworbenen, frischer Tat ergriffen. Als um diese Zeit die Geschäftsinhaberin vom Munde abgesparten 87. M. los, seiner Frau ist es nicht mehr möglich, in Zeiten der Not mitzuverdienen und die Firma fann mit Fräulein M. aus der Alexandrinenſtr. 24 im Tiergarten am Goldder abgeholten Maschine nochmals ein Geschäft machen. Der Fabrik- fiichteich vorbeiging, sprang plöglich ein Sterl auf sie zu und ver= fuchte, ihr die Handtasche zu entreißen. Fräulein M. setzte sich zur preis, den die Firma gezahlt hat, dürfte durch die 87 M. zum Wehr und mit Hilfe von Spaziergängern, die auf ihr Hilfegeschrei mindesten gedeckt sein. Dabei ist die Firma Lemke nicht einmal formell im Recht. Wie dazugekommen waren, gelang es, den Räuber festzunehmen und der Ein schwerer Straßenunfall hat sich am Montagnachmittag an gefagt, ist das Urteil im Sommer vorigen Jahres erlangt. Nachdem Polizei zu übergeben. Der Ertappte wurde festgestellt als ein hat St. Zahlungen von zusammen 29 M. geleistet. Die letzte Ab- 18 Jahre alter Friseurgehilfe Willi Holper, der erst vor kurzem aus der Ecke Berliner - und Jägerstraße ereignet. Der Kaufmann Gustav zahlung von 2 M. ist am 30. Juli, also einen Tag vor der Ab- der Provinz hierher gekommen ist. Er gab an, daß er von zwei Wolff aus der Elsenstraße 77 wollte dort einen Straßenbahnwagen holung erfolgt. Das erwähnte Urteil lautete auf Bahlung von anderen Männern zu der Tat angestellt worden sei. Diefe Behaup- der Linie 46 während der Fahrt besteigen. Er kam zu Fall und 20 M. oder Herausgabe der Maschine. Nach Erlaß des Urteils find tung erwies sich auch als wahr. Die Anstifter hatten sich, während stürzte vor einem herannahenden Geschäftswagen der Firma Eckert er die Dame überfiel, in der Nähe im Gebüsch versteckt gehalten und aus der Manteuffelstraße 79. Der Kutscher des Gefährtes vermochte also mehr als 20 M. gezahlt, die Rechte aus dem Urteil waren bann die Flucht ergriffen. Dieselben wurden aber noch im Laufe nicht mehr die Pferde rechtzeitig zum Stehen zu bringen; der Verfonach erloschen, abgesehen davon, daß die Annahme von Zahlungen der Nacht ermittelt und festgenommen. Es sind ein Arbeiter Erwin unglückte geriet unter den schweren Wagent, dessen Vorderräder über nach Urteilserlag, sogar noch am 30. Juli unmittelbar vor der Abvon Bredow und ein gewisser Schlächter Wilhelm", die beide schon ihn hinweggingen. Der Kaufmann, der schwere innere und äußere holung, einen Verzicht auf den im Urteil festgelegten Herausgabe- länger in Berlin wohnen. Sie hatten sich zufällig mit dem jungen Verlegungen davongetragen hatte, wurde in fast hoffnungsloſem anspruch bedeutet. Diese Handlungsweise der Firma verstößt gegen Treu und Glauben im Geschäftsverkehr. Dem S. ist zu raten. Friseurgehilfen im Tiergarten getroffen und ihn dazu überredet, zu Bustande nach dem städtischen Strankenhause geschafft. Klage auf Rückgabe der Maschine und auf Schadenersaz dafür, daß versuchen, durch den Raub Geld zu beschaffen. die Ehefrau nicht mitverdienen fann, zu erheben. Das Gericht wird Aus Nahrungssorgen in den Tod. Eine Familientragödie spielte nicht umhin tönnen, ihm diese Ansprüche zuzubilligen. sich gestern nachmittag im Hause Charlottenburger Ufer 16-17 ab. Die durch unsere kapitalistische Wirtschaftsordnung geschaffene Dort wohnte seit einem Jahr im dritten Stock des Vorderhauses Notlage wird von spekulativen Köpfen doppelt ausgenugt: Erhöhte die 55 Jahre alte verwitwete Frau Dr. Klara Hagemann mit ihren Preise für die Abzahlungsfachen, Fortnahme und Weiterverkauf der beiden Kindern, dem 17 Jahre alten Sohn Clarence und der Sachen mit erneutem Profit, falls der Arbeiter beim besten Willen 15 Jahre alten Tochter Elisabeth. Wie sie den Hausgenossen er die Naten nicht pünktlich innezuhalten imstande ist. zählte, lebte die Frau mit ihren Kindern von ihren Ersparnissen. Den Arbeitern fann nur geraten werden: Vermeidet, wenn In diesem Sommer war die Familie vier Wochen verreist. Als sie irgend möglich, Abzahlungsverträge. Seid Ihr aber zu solchen ge- vor 14 Tagen zurückkehrte, verkaufte Frau Dr. Hagemann ein Stück Abholung von Spareinlagen. Die Sparkasse hiesiger Stadt hat zwungen, dann geht nicht höhere Verpflichtungen ein, als wie 3hr ihrer Wirtschaft nach dem andern. Den Hausgenossen gegenüber er- eine neue Einrichtung geschaffen, die für jeden, der in der glücklichen fte auch bestimmt erfüllen fönnt. Die mündlichen Zusicherungen find flärte sie das damit, daß sie ins Ausland zu geben beabsichtige. In Lage ist, sparen zu können, von Vorteil sein dürfte. Bei jedem gegenüber schriftlichen Vertrage wirkungslos, abgesehen davon, Wirklichkeit aber zwan sie dazu die Notwendigkeit, sich auf diesem Sparfähigen fann die unentgeltliche Abholung der Spardaß sie in der Regel nicht bewiesen werden können. Auf Entgegen Wege die Mittel für den Lebensunterhalt zu beschaffen. Als nach der gelder in wöchentlichen Beträgen von 50 f., 1 M 2 M., 3 M., tommen ist in der Regel nicht zu rechnen. Beräußerung fast aller Sachen auch diese Möglichkeit aufhörte, beschloß 4 m., 5 M., 10 M., 20 M. erfolgen. Rückzahlungen der ersparten
Die erste Männer- und erste Lehrlingsabteilung der Freien Turnerschaft, Neukölln Brig" turnen jezt im Lokal des Herrn Die Turnstunden finden statt: für die Petri, Knesebeckstraße. Männerabteilung jeden Donnerstag von 8 bis 10 Uhr, und für die Lehrlingsabteilung jeden Mittwoch von 8 bis 10 Uhr. Zur Eröffnung der neuen Turnstätte findet Donnerstag, 8. August, ein Zusammenturnen der drei Männerabteilungen statt. Schöneberg .
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