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Eine neue Einnahmequelle der Steuerbehörden. daß der Putumayo nicht der einzige Distrikt in Peru ist, wo habe. Dieser hätte nicht nötig gehabt, Unzucht zu treiben. Das Kaufmannsgericht billigte dem Kläger das geforderte Ges Im Wahlkreise Labiau- Wehlau hatte sich der Grundbefizer solche Schandtaten verübt werden; die Lage der ganzen india-; Rentier Hermann Dunkel an der liberalen Wahlagitation im Kreise nischen Bevölkerung Berus verlangt im Interesse der Mensch- halt zu. In der Begründung heißt es: Die Erkrankung des Gea beteiligt. Das veranlaßte die Steuerbehörde, ihn höher zu be- lichkeit dringend eine Untersuchung. In einem Schreiben hilfen infolge Geschlechtsverkehrs selbst mit einer dem Kläger als Dirne bekannten Person tann man nicht grundsätzlich als ver­steuern. Als er gegen seine Veranlagung Einspruch erhob, wurde stellt der Oberst folgende bemerkenswerte Tatsachen fest, die schuldetes Unglück bezeichnen. Wie immer ein solcher Verkehr ihm im Berufungsentscheide mitgeteilt, daß die Steuerbehörde einem einen Blick in das Leben dieser geknechteten Volks- eines Junggesellen vom Standpunkt der Religion, der Moral, 800 M. Einnahmen aus der Wahlagitation angesezt habe.(!) Der stämme gestattet. Der Transport von Gummi vom Baume Sygiene, der sozialen Gesundheitsbestrebung usw. beurteilt werden Rentier ging zum Landrat, der Vorsitzender der Veranlagungs­tommission ist, und erklärte hier an Gidesstatt, daß er aus seiner bis zum Markt über die Kordilleren kostet etwa 3 Schilling mag, so ist doch nicht zu verkennen, daß der außereheliche Ge­Wahlagitation teine Einnahmen gehabt habe, worauf der Landrat das Pfund. Um die Arbeiterschaft zu ernähren, müssen jeden schlechtsverkehr eines unverheirateten Mannes( selbst mit einer wahrscheinlich entsprechend seinen Erfahrungen in konservativen Monat mindestens 100 Pfund Nahrungsmittel über entsez- Dirne gegen Entgelt) weder eine schuldhafte Handlung im Sinne Kreisen antwortete:" Dann gehören Sie zu den wenigen, die es lichen Wegen nach dem Innern eingeführt werden. Ein Ar- des bürgerlichen Rechts, noch schlechthin ein liederlicher Lebens­ohne Bezahlung machen!" Später mußte der Rentier noch eine beiter bekommt selten Geld zu sehen, außer dem Vorschuß, wandel, noch ein in bezug auf Infektion ohne weitere Neben­umstände fahrlässiges Verhalten ist. Es ist bei der Geschlechts­schriftliche Bescheinigung vom Bureau der liberalen Parteien darüber den man ihm gibt, um ihn gesetzlich an das Geschäft zu krankheit wie bei anderen Krankheiten das Eingehen auf die bringen, daß er tatsächlich keinerlei Einkommen aus seiner Wahl- fesseln. Das Einsammeln von Gummi ist die schwerste Arbeit, Frage des Verschuldens dann abzulehnen, wenn bestimmte An­agitation erzielt habe. die man sich denken kann. Meist regnet es in diesen Gebieten haltspunkte für den ursächlichen Zusammenhang zwischen einer Es würde zu netten Zuständen führen, wenn die Steuerbehörden allgemein so vorgehen würden. Uebrigens, wenn die Veranlagungs- und dann kann man keinen Gummi einsammeln, da der Saft schuldhaften Lebensführung und der Erkrankung fehlen. Freilich fommissionen auch nur den halben Eifer in der Erforschung der Ver- im Regenwetter nicht gerinnt. Fieber und schreckliche Krant- setzt sich der grob fahrlässig der erhöhten Gefahr einer Infektion mögens- und Einkommensverhältnisse in den agrarischen Kreisen an- heiten sind in den Gummigegenden epidemisch und ärztliche aus, der in ausschweifender oder sonst lagerer Art sich dem Ver­wenden würden, könnten sicherlich Staat und Gemeinden jährlich viele Hilfe ist nicht vorhanden. Kann der Arbeiter nicht arbeiten, fehr mit beliebigen Frauenspersonen hingibt. Die Beweisauf­Millionen Mark mehr an Steuern einnehmen. so muß er doch leben. Er erhält dann von der Gesellschaft nahme hat hier aber nicht ergeben, daß Kläger sich einem aus-­Gerade in den Gegenden, die oberhalb schiffbarer Flüsse Vorschüsse und gerät so immer tiefer in Schuld und Sklaverei. schweifenden geschlechtlichen Verkehr hingegeben hat. liegen, geben die Bäume wenig Gummi und dort ist auch die Arbeit am schwersten. Für 100 Pfund Gummi erhält der Einsammler einen Lohn von 130 Schilling. Für Nahrung, Wieder einmal ist ein Berliner Bühnendirektor finanziell zu Kleidung und Werkzeug muß er der Gesellschaft ganz uner­hörte Preise bezahlen. Ein guter und wohlgenährter Arbeiter ſammengebrochen. Man hat gegen den Direktor des Neuen Schau­fann im Jahre ungefähr 300 Pfund Gummi einsammeln. Spielhauses" in Berlin , Alfred Halm , Konkursantrag gestellt. Der Fall entbehrt insofern nicht einer gewissen Tragit, als Herr Halm Das Gesez zwingt ihn, solange im Dienste der Handelsgesell- bemüht war, im Gegensatz zu anderen Berliner Bühnendirektoren, schaft zu bleiben, bis seine Schuld abbezahlt ist. Aus dieser das ernste Schauspiel zu pflegen. Leider kann man aber mit Sklaverei zu entkommen, ist praktisch ein Ding der Unmög- künstlerischem Ernst in Berlin keine Geschäfte machen. Das beste lichkeit. Theatergeschäft macht bekanntlich bas Berliner Metropoltheater, auf dessen Bühne Beine geschwungen und faule Scherze gemacht werden. Der Zusammenbruch des Direktors Halm ist aber noc aus einem anderen Grunde außerordentlich bemerkenswert. Das Neue Schauspielhaus" ist eine Spekulationsgründung, die von einer bekannten und gerade nicht sehr rühmlich bekannten Berliner Baufirma ausging. Die Gründung stellte sich von vornherein als eine Bodenspekulation dar, die heutzutage in Berlin genau so mit Theatern wie mit Miethäusern getrieben wird. Von Anfang an war daher der Boden" des Unternehmens unsolide. Man hatte

Die spionageverdächtigen Engländer wieder freigelaffen. Die am 3. August in Eckernförde wegen Spionageverdachts ver­hafteten und in das Kieler Untersuchungsgefängnis überführten fünf Engländer sind am Donnerstag wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Die Verhaftung war also übereilt. Die Verhaftung wird natürlich auf die eigene Schuld der Eng­länder zurückgeführt, die die Dreistigkeit besaßen, auf See von ihrer Jacht aus photographische Aufnahmen von der deutschen Stüfte zu machen. Uebrigens waren bereits englische Interventionen wegen dieser Verhaftung in Aussicht gestellt. England wollte ganz energisch Aufklärung des Falles verlangen. Durch die Freilassung der Ber­Hafteten ist dieser Fall aus der Welt geschafft. Sicher hätte er wieder hüben wie drüben böses Blut verursacht. Schon rüsteten sich alldeutsche Blätter, und auch aus England werden verschärfte Maß nahmen zur Ueberwachung der Werften der Kriegsmarine gemeldet. Hungernde Kriegsveteranen.

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New York , 8. August. Nach einem Bericht aus Lima hat der Spezialkommissar der peruanischen Regierung im Putumayo­Bei rf ein startes Polizeikorps gebildet, das an ver­schiedenen Orten aufgestellt ist, wo es der Schutz der Eingeborenen erfordert. Es wird berichtet, daß die Indianer jetzt gut behandelt würden und daß im Bezirke Ruhe herrsche.

Die Kandidatur Roosevelts.

obwohl seine Frau, die ein Augenleiden hat, auch nichts mehr ver- Der Gouverneur von Kalifornien Johnson ist zum dienen kann: Die Leute haben innerhalb drei Monaten zweimal Vizepräsidentschaftskandidaten bestimmt worden. 5 M. erhalten. Ihr Einkommen besteht aus 15,05 M. Altersrente" und 10 M. Veteranensold". Von diesen 25 M. monatlichem Ein­kommen gehen 16 M. für Miete ab, so daß also 9 M. für den Monat oder für den Tag 30 Pfennig bleiben, wovon die Leute sich ernähren und kleiden sollen. Als letztes Rettungsmittel wandte der Greis sich an das königliche Bezirkskommando, aber ohne Erfolg.

Um Weihnachten vergangenen Jahres herum sandte ein siebzig Jahre alter Kriegsteilnehmer der Redaktion unseres Kölner Partei organs seine sämtlichen Orden und Ehrenzeichen mit folgender Be­gleitschrift:" Ich teile Ihnen mit, daß es mir bis heute nicht ge­lungen ist, eine Unterstügung zu erlangen... Anbei sende ich Ihnen meinen Orden und Ehrenzeichen ein, weil sie mir heute zum& fel geworden sind." Unter den Orden befindet sich einer mit der Aufschrift: Unsern tapfern Kriegern

1864".

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Soziales.

Hus Industrie und Handel.

Berliner Bühnenhäuser.

Gerichts- Zeitung.

Zentrumskampfweise.

Eine schwarze Verleumdung ist von dem Landgericht Weiben Der Oberpfälzische Kurier", eines der ge= abgestraft worden. hässigsten Zentrumsblätter Bayerns , hatte den Genossen Bär, der in Weiden eine Wirtschaft befißt( er gehört zu den drei Eisenbahn­werkstättenarbeitern, die seiner Zeit in der Staatswerkstätte gemaß­regelt wurden wegen Verbreitung einer Faschingszeitung, in der das bayerische Landtagszentrum verulft wurde), unmotiviert ange­griffen und folgendes behaupetet:

Der Jammer der ehemaligen Kriegsteilnehmer ist überall der gleiche. Ein großer Teil dieser Leute ist auf ein Einkommen" an­gewiesen, von dem man kaum einen ausgewachsenen Hund ernähren tönnte. So wendet sich jetzt auch ein 72 Jahre alter Kriegsteil­nehmer in Köln- Sülz , der die Feldzüge von 1866 und 1870/71 Chicago , 8. August. Roosevelt ist nach einem drei- das Theater oder vielmehr das Gebäude auf den Massenbetrieb ein­mitgemacht hat, an die Deffentlichkeit. Es ist ihm beim besten viertelstündigen Begeisterungssturm zum Präsidentschafts- gestellt und versuchte, die Verluste, die die ernste Stunst brachte, Willen nicht möglich, irgend einen Erwerb zu finden, obwohl er sich kandidaten nominiert worden. Acht Delegierte, darunter durch Verabfolgung von Speisen, schlechter Caféhausmusik, Kine­den Arbeitgebern gegenüber zu jeder Tätigkeit, auch zur Nacht­arbeit, bereit erklärt hat. Die Armenpflege der reichen Stadt Jane Adams, hielten die Nomination unterstüßende Neden.matographen- Darbietung usw. wieder wettzumachen. Das Unter­sie nur von der Grundstücksspekulation ersonnen werden konnten. Köln , die für jede Stunde des Kaiserbesuchs im vorigen Jahre Bier Frauen wurden zu Mitgliedern des Nationalkomitees der nehmen war einer der modernen Gefühls- und Magenbasare, wie 20 000 m. hinausgeworfen hat, versagt gegenüber dem Manne, Partei ernannt. Wir haben ja in Berlin noch mehr solcher Vergnügungsstätten, in denen das Publikum alles haben kann. In der Berliner Grund­stücksgeschichte ist das Theaterkapital eines der dunkelsten. Wer sich einmal die Mühe gegeben hat, die Theatergründungen im Han Ueberall Zwischen­delsregister nachzuprüfen, den schauderte. gewinne, die ohne jeden Grund gemacht wurden, Einbringungen ohne Sinn und Verstand. Eine Berliner Oper mußte bei ihrer Zur wirtschaftlichen Lage der Krankenpflegerinnen, Gründung das Recht, den Opernbau zu pachten, mit mehreren Auf dem gegenwärtig in Köln tagenden internationalen Kon- hunderttausend Mark berechnen. Natürlich tam das Unternehmen greß des Weltbundes der Krankenpflegerinnen sprach Regierungs - dadurch von vornherein ins Wanken, und seine weitere Entwicke und Geheimer Medinalrat Dr. Hecker- Straßburg über die Ueber- lung war denn auch demgemäß. Abgesehen von diesen Schwierig­arbeitung der Krankenpflegerinnen. Er gab auf Grund offiziellen feiten leiden die Berliner Theater auch unter der geschäftlichen Materials aus dem statistischen Landesamt für Preußen ein er- Untüchtigkeit ihrer Direktoren. Jedenfalls wäre es nötig, den greifendes Bild von der traurigen Lage der Mehrzahl der deut- künstlerischen Direktoren tüchtige Geschäftsleute an die Seite zu schen Krantenpflegerinnen. Nach einer einjährigen durchaus un- seßen, aber keine Grundstücsschieber. Das ganze Berliner zureichenden Ausbildungszeit würden unerhörte Leistungen ver- Theaterleben krankt am Terrainschwindel, so daß selbst bei gutem langt. Es kommen in größeren Anstalten 5 bis 8 Patienten, in Theaterbesuch künstlerische Absichten kaum durchgeführt werden fleineren 8 bis 12, in Privatkliniken sogar 12 bis 16 Patienten fönnen. Trotzdem werden immer neue Theater in Berlin ge­auf eine Pflegerin. Von 31 200 Pflegerinnen hatten 40 Proz. eine gründet. Das Spekulantentum tommt ja dabei auf seine Kosten, Dienstdauer von 13 bis 14 Stunden täglich, 42 Proz. von 14 bis weil es sich früh genug in Sicherheit zu bringen weiß. Eine Mißhandlungsaffäre, 17 Stunden, nur 18 Proz. hatten weniger als 14 Stunden Dienst. deren Ausgang auf unsere schöne militärische Rechtspflege ein grelles Welche Arbeiten noch außer dieser Dienstzeit zu verrichten sind, Licht wirft, bildete den Gegenstand einer umfangreichen Verhandlung offenbart die amtliche Erhebung nicht. In vielen Fällen wird auch vor dem Dresdener Kriegsgericht. Angeklagt waren der noch in den sogenannten" freien" Stunden Unterricht erteilt. Und Interoffizier Strehle wegen Mißhandlung, vor troßdem hat das Pflegepersonal nach solchen horrenden Leistungen fchriftswidriger Behandlung, Beleidigung und auch noch Nachtwachen zu erledigen; in der Regel wird auch dafür Mißbrauch der Dienstgewalt, sowie der Soldat keine Freizeit am folgenden Tage gewährt. So kommen Dienst­Schmohle wegen verleumderischer Beleidigung leistungen zustande, die 30 bis 33 Stunden, in einzelnen Fällen eines Vorgefeßten. Der Unteroffizier Strehle hat sich An- fogar 40 Stunden ununterbrochen dauern. An ein Ausgehen in fang d. J. verschiedene Uebergriffe, in der Hauptsache gegen den dienstfreien Stunden ist gar nicht zu denken. Vielfach können die Pflegerinnen überhaupt nicht frei über ihre färglichen Ruhe­In einem Briefe an Schmohle, zufchulden kommen lassen. feinen Schwager machte Schmohle seinem Herzen Luft und stunden verfügen. Den Pflegerinnen werden auch noch fast überall schrieb, daß er beim Ererzieren vom Unteroffizier so ins schwere häusliche Arbeiten, wie Kochen, Waschen und Scheuern Man gehe einmal in einen sozialdemokratischen Bildungs­Geficht geschlagen worden sei, daß die Funken sprizten. Während zugemutet. Nur einer geringen Zahl ist es möglich, einen ein abend in der Restauration zur Sonne. Schon hundert Schritte weit der Zeit, wo sich Schmohle im Lazarett befand, wurde nun eine oder zweiwöchigen Urlaub zu erlangen. Die Bezahlung für die aufreibende Tätigkeit beträgt in der davon entfernt hört man von roten Weibern, Männern und Jahn­Schrankdurchsicht vorgenommen, bei der der Unteroffizier einen an Schmohle gerichteten Brief vorfand, in dem wenig schmeichelhafte Regel jährlich 300 bis 510 M. bei freier Station; als Höchstgehalt hagel die gemeinsten Dinge, wie z. B. das Nachäffen von religiösen Bemerkungen über feine Person enthalten waren. Er fühlte sich wurden 700 M. ermittelt. Von dem Gehalt fließen 5 bis 16% Gebräuchen, das Herunterleiern von Ritaneien und sonstiges wider die Religion." " gefränft" und ging mit diesem Briefe zum Hauptmann, der sofort Prozent der Pensionskasse zu. Der Pächter des Restaurants zur Sonne, Genoffe Bär, stellte den Soldaten Schmohle zur Rede stellte. Um den Unteroffizier zu Die Gesundheitsverhältnisse der Pflegerinnen find außer­schonen, gab Schmohle an, daß er feine Beschwerden vorzubringen ordentlich schlechte. Die Todesfälle, besonders an Tuberkulose, gegen den verantwortlichen Redakteur Nickt Beleidigungsklage, habe; als er aber merkte, daß ihm wegen seines Briefes ein Strid erreichen eine erschreckende Häufigkeit. Mit dem unausbleiblichen wurde aber vom Amtsgericht abgewiesen, weil er der Meinung war, gedreht werden sollte, rückte Schmohle mit der Sprache heraus. förperlichen Zusammenbruch wird auch die seelische Widerstands- daß die Verbreiter einer Verleumdung die Pflicht hätten, Beweise Nach seinen Angaben hat sich der Unteroffizier wie folgt an ihm fähigkeit geschwächt, was sich in den entfehlich hohen Selbstmord- dafür zu erbringen, und deshalb keine Zeugen namhaft gemacht Schmohle zahlen widerspiegelt. Der Redner nannte diese Ausbeutung der hatte. In der Verhandlung vor dem Berufungsgericht wies er die Bei verschiedenen Gelegenheiten ist Schmohle zahlen widerspiegelt. von dem Unteroffizier Strehle ausejunge genannt worden. Leistungsfähigkeit der deutschen Krankenpflegerinnen: Raubbau böllige Saltlosigkeit der Behauptungen des schwarzen Blattes nach. Der Redakteur wurde zu 100 m. Geldstrafe verurteilt. Beim Ererzieren mußte er auf Befehl des Unteroffiziers so an dem edelsten Menschenmaterial. Die gründliche Ausrottung dieser Mißstände liegt nicht nur lange 2 aufschritt machen, bis er in Schweiß gebadet Abermals Kautionsschwindeleien. war, und sich dann das Gesicht mit Schnee abwaschen. im Interesse der Pflegerinnen, sondern auch der Kranken, die Kautionsschwindeleien en gros hat der Kaufmann Albert Rothe Dabei will er auch verschiedentlich vom Unteroffizier mit der heute übermüdeten, abgehezten und seelisch verstimmten Pflege­Die Berufsorganisationen der berübt, welcher gestern aus der Untersuchungshaft der 10. Ferien­Faust ins Gesicht geschlagen worden sein. Ein anderer schwestern anvertraut werden. Soldat ist abgeschüttelt" worden. Weiter hat der Unteroffizier deutschen Krankenpflegerinnen fordern eine Höchstdienstdauer von strafkammer des Landgerichts I vorgeführt wurde, um sich wegen Aeußerungen getan, die sich als eine Anstiftung Untergebener zu 10 Stunden täglich, Regelung von Tagdienst und Nachtwachen, wiederholten Betruges im straffchärfenden Rückfalle zu verant­Mißhandlungen darstellen. Mit Bezug auf einen mißliebigen Sol- dreijährige, mindestens aber zweijährige Ausbildung, staatliche worten. daten äußerte er mal: Den hätten wir uns schon ge- Alters- und Unfallfürsorge, Urlaubsgewährung, Befreiung von allen groben und niederen Arbeiten, die mit der Krankenpflege zogen!" Vor Gericht bestritt Strehle alles in Bausch und Bogen. nichts zu tun haben und durch die lediglich Löhne für Dienst Schmohle, von dem man annahm, daß er wider besseres Wissen personal gespart werden sollen usw. Das Referat wurde oft von stürmischen Kundgebungen unter­falsche Behauptungen gemacht hat, um den Unteroffizier in der Deffentlichkeit herabzuseßen, gab zu, brieflich die zitierte brochen. Die nach ver in zustimmendem Sinne verlaufenen Aus­Aeußerung getan zu haben. Er sei tatsächlich mißhandelt worden, sprache verlesene Entschließung konnte unmöglich als Ausdruck nur habe er in der Erregung hinzugefügt, daß die Funken gesprigt des Empfindens des Redners und der Zuhörer gelten; sie wurde feien. Mehrere Beschuldigungen gegen den Unteroffizier fanden ihre tros des Widerspruchs des Referenten angenommen. Die Ent­Bestätigung, dagegen stand Schmohle, der als Mitangeklagter nicht schließung lautet wie folgt: " Die Fortschritte der Wissenschaft im Studium und in der Das Gericht sprach den Unteroffizier nur der Beleidi- Erkenntnis des menschlichen Organismus und die gewonnenen gung und des Mißbrauchs der Dienstgewalt schuldig Erfahrungen über die Art und Wirkung der Ermüdung auf den und erkannte auf drei Tage mittleren Arrest!! Dagegen selben beweisen, daß es unwissenschaftlich ist und eine Vergeudung wurde der Soldat Schmohle der verleumderischen Be- bedeutet, wenn man die menschliche Leistungsfähigkeit durch Ueber­leidigung für überführt erachtet und zu--- sechs Wochen anstrengung zerstört. Wir richten daher an die Vorstände der Krankenhäuser die ernstliche Bitte, dem Problem der Ueberarbei­und einen Tag Gefängnis verurteilt!! tung unter den Pflegerinnen die gleiche Aufmerksamkeit zuzu­wenden, wie die Leiter industrieller Einrichtungen sie jetzt für die Ueberarbeitung ihres Personals beweisen, damit die gegenwärtige und unnötige traurige Zerstörung der Gesundheit der Pflege­rinnen aufhören möge."

bergangen.

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in die Lage kam zu schwören, mit verschiedenen Angaben allein.

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Der Angeklagte, welcher erst 29 Jahre alt ist, hat die größere Hälfte des letzten Jahrzehnts hinter Gefängnismauern zugebracht. Bulegt wurde er wegen Rüdfallbetruges zu einem Jahre Gefängnis berurteilt, nachdem er kurze Zeit vorher etwa eine Gefängnisstrafe bon 1 Jahr verbüßt hatte. Bald nach Verbüßung der lezten Strafe nahm er sein Gewerbe als Kautionsschwindler wieder auf. Er betrieb angeblich ein Bureau für Vermittelung des An- und Verkaufs von Ladengeschäften". Er erließ dann in mehreren bür­gerlichen Zeitungen Inserate folgenden Inhalts: Dauernde Stellung findet junger Mann mit einigen 100 m. bar. Gehalt monatlich 150 M. Es wird nur auf fleißigen und gewissenhaften Menschen reflektiert, da Vertrauensstellung. Auf diese Inserate hin meldeten sich zahlreiche Bewerber, die gewilt waren, ihre mühsam gemachten Ersparnisse als Sicherheit hinzugeben, wenn sie nur dadurch eine Den sich meldenden Personen gute Stellung erhalten konnten. erzählte der Angeklagte, daß er ein sehr einträgliches altes Geschäft habe, in welchem sogar der Sohn eines bekannten Rechtsanwalts arbeite. Er selbst habe ein größeres Grundstück in Reinickendorf , ein Bankkonto, und habe sehr viele Aufträge für die Landwirt­fchaftskammer zu erledigen. Diese und ähnliche falsche Vorspiege= lungen veranlaßten etwa 40 Stellungsuchende ihre Ersparnisse her­zugeben. Der Angeklagte engagierte hintereinander 25 Personen, die in den sogenannten Burauräumen in der Hufelandstraße 17 mit ganz einfachen und zum Teil fogar überflüssigen Arbeiten beschäf= tigt wurden. Um zu verhindern, daß sich die Angestellten näher fennen lernten, und dadurch vielleicht hinter den Schwindel kämen, hatte er getrennte Burauräume gemietet, die im ersten und vierten Stockwerk lagen; außerdem ließ er die Arbeit der im ersten Stock­Zu der Rechtsfrage, ob Infektion durch den Verkehr mit einer wert beschäftigten Personen eine Stunde früher anfangen und Prostituierten als Verschulden oder unverschuldetes Unglück an- enden, wie bei den anderen Angestellten. Nachdem der Angeklagte London , 7. August .( Eig. Ber.) Die Besprechung der ausehen sei, nahm die 2. Stammer des Berliner Kaufmannsgerichts auf diese Weise zirka 4500 M. erbeutet hatte, tam der Schwindel an der indianischen Bevölkerung des Putumayo verübten in berſtändiger Weise Stellung. Es handelte sich um einen un- erst zur Entdedung. verheirateten Gehilfen, der die Möglichkeit der Ansteckung durch Der Staatsanwalt beantragte 5 Jahre Zuchthaus. Das Urteil Greueltaten bringt immer mehr neue Tatsachen ans Tages- den Verkehr mit einer Dirne zugab. Der beklagte Brinzipal ver- lautete auf 3 Jahre Zuchthaus, 300 M, Geldstrafe und 5 Jahre licht. So schreibt der Oberst Fawcett in den Times", weigert Gehaltszahlung, weil Kläger die Krankheit verschuldet Ehrverlust.

England. Barlamentsvertagung. London

, 7. Auguft. Das Unterhaus hat sich bis zum 7. Dt tober bertagt.

Master of Elibank, der sich ins Privatleben zurückzieht, ist zum Beer ernannt worden. Zu seinem Nachfolger als Haupt­einpeitscher der Liberalen ist das Mitglied des Unterhauses Jlling­worth ausersehen.

Amerika.

Die Butumayo- Greuel.

Nicht die Industriellen haben der Ueberarbeitung ihres Per­sonals ein Ende bereitet, sondern die Industriearbeiter haben sich eine geregelte Arbeitszeit erkämpft, verehrte Schwestern! Darum geht hin und tut desgleichen.

Seguelle Erkrankung ein selbstverschuldetes Unglüd"?

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