Nr. 185. 29. Jahrgang.
Dritter Berhandlungstag.
In der heutigen Sitzung referierte Verbandssekretär Stille Hannover über Die Branchengliederung innerhalb unserer Organisation. Der Redner begründete ausführlich die Notwendigkeit einer Branchengliederung mit einer besonderen örtlichen Leitung. Er anterbreitete eine Resolution, in der die Grundgedanken seiner Ausführungen wiedergegeben sind. Sie lautet:
und darum solle man auch den Mut haben, damit Schluß zu zahl um rund 2000. Während die Organisation im Vorjahr machen. Und ein anderer Delegierter sagte, die Partei faffe die 6116 Mitglieder zählte, waren am Schlusse des Berichtsjahres Beschlüsse und die Gewerkschaften müßten die Kosten tragen. Von 8045 Organisierte vorhanden, darunter 982 weibliche. Durch eine mehreren Rednern wurde auf die ungeheuren Opfer" hingewiesen, fürzlich mit Unterstützung der Gewerkschaften vorgenommenen Hausdie manche Maifeier den Mitgliedern auferlege. Betont wurde agitation wurden allein 1150 neue Mitglieder gewonnen. Die Er auch, wer den 1. Mai feiere, dies auf seine eigene Verantwortung folge wären zweifellos noch größere gewesen, wenn nicht durch das tun solle. Verbandsvorsitzender Brey trat für den Antrag ungefeßliche Vorgehen der Halleschen Polizei eine zeitlang jegliches Vereinsleben unterbunden gewesen wäre. Die Behörde schreckte sogar dovor nicht zurück, über das Heim der Arbeiterschaft über ein halbes Jahr lang die Zehnuhrpolizeistunde zu verhängen. Die Gesamteinnahme betrug 48 100,05 m., die Ausgabe 36 190,92 m., an Wochenbeiträgen wurden 25 248,40 M. eingenommen.
Bei der Abstimmung wurde dieser Antrag Lübed mit großer Mehrheit angenommen. Zustimmung fand ferner ein Antrag Hamburg , wonach in Betrieben, in denen der Verband ausschlaggebend ist,% der Beschäftigten 4 Jahr organic siert sein und mit 4 Mehrheit beschließen müssen, am 1. Mai die Arbeit ruhen zu lassen, wenn die Maifeier begangen werden soll. Die Abstimmung hat in einer Betriebsversammlung zu erfolgen, Wird ein in der% der Beschäftigten anwesend sein müssen. Mitglied dann ausgesperrt so wurde von dem Berichterstatter der Statutenberatungsfommission hierzu noch erklärt, so erhält er nach den Bedingungen des Statuts die übliche Arbeitslosenunterstützung.
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Der Verbandstag in Dresden empfiehlt den Zahlstellen, in denen die für den Verband zuständigen Industrien in genügender Stärke vertreten sind, die Einführung der Branchengliederung entsprechend der im§ 3 des Statuts gegebenen Einteilung mit einer örtlichen Branchenleitung aus nachfolgenden Gründen: Der moderne Großbetrieb bringt durch die technische Entwidelung und Intensivität im Arbeitsprozeß ständig neue, bisher nicht bekannte Gefahren für Leben und Gesundheit der ArbeiterBor Bertagung sprach der Vorsitzende Richter den Opfern schaft und ist deshalb die fortwährende und genaueste Beobach- des Grubenunglüdsin Bochum die wärmste Anteilnahme tung der Arbeitsweise zur Abwendung derselben unumgänglich. und das herzlichste Mitgefühl des Verbandstages aus. Die Sammlung von Material zu einer wirksamen Bekämpfung der den Arbeitern drohenden Berufsgefahren in der Oeffentlichkeit und durch die Gefezgebung kann am gründlichsten von der in Frage kommenden Industriegruppe selbst besorgt werden.
Des weiteren kann die Propaganda für die gewerkschaftliche I Organisation und der Ausbau derselben im Betriebe nachdrüdlicher durch die Branche und Branchenabteilung bewirkt werden, als das anderen Verbandsorganen möglich ist.
Bei anzustellenden Erhebungen über Lohn- und Arbeitsverhältnisse der Branche kann die Branchenleitung wertvolle Mit arbeit leisten. Die Vertretung der speziellen Berufsinteressen kann am wirkungsvollsten durch die Branchenleitung erfolgen. Die Branchenversammlungen und Leitungen haben alle Maßnahmen nicht selbständig, sondern immer im Einverständnis und unter Mitwirkung der Ortsverwaltung zu treffen.
Aus der Partei.
Aus den Organisationen.
In zwei Versammlungen beschäftigten sich die Genossen mit dem Reorganisationsentwurf. Nach einem Referat des Reichstagsabgeordneten Genossen Albrecht und nach eingehender Debatte wurde in der gestrigen Versammlung einstimmig folgende Resolution gefapt: Die Genossen von Halle- Saalfreis beantragen:
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1. Einen einheitlichen Beitrag von 10 Pf. für männliche und f. für weibliche Mitglieder einzuführen.
2. An Stelle des vorgeschlagenen Parteiausschusses einen Beirat von 7-9 Personen zu wählen. Der Beirat wird auf dem Parteitag gewählt. 3. Die Mitglieder der Reichstagsfraktion sind wie bisher berechtigt, am Barteitage teilzunehmen.
4. Die Rechte der Kontrolltommission dürfen nicht beschränkt werden.
Weiter wurde gegen eine starke Minderheit eine Resolution be Der sozialdemokratische Verein für den Wahlkreis Nürnberg - schlossen, die eine Aenderung des Punktes 6 unseres Parteiprogramms Altdorf hielt am Mittwoch seine Jahresversammlung ab. Die Refe- bezwedt und in welcher verlangt wird, der Parteitag möge den tenten, Vorsitzender Dorn und Kassierer Treu, konnten über ein be- Wunsch aussprechen, daß die Parteiorganisation auch auf dem Gewegtes Geschäftsjahr berichten; waren doch in diesem Jahre nicht biete der Bekämpfung der christlichen Kirche, die ja nur eine weniger als drei große Wahlkämpfe durchzufechten, die aufs neue Herrschaftsorganisation der staatlichen Machthaber darstelle, ihre das unaufhaltsame Fortschreiten der Sozialdemokratie im industriellen Pflicht erfülle. Zentrum Bayerns befundeten. Bei der Reichstagswahl wurde der bisherige sozialdemokratische Vertreter mit glänzenden Stimmenzuwachs wiedergewählt; bei der Landtagswahl fielen von sechs Mandaten fünf unserer Partei zu, bei den Gemeindewahlen konnten wir die Zahl der sozialdemokratischen Gemeindebevollmächtigten ber doppeln( von 10 auf 20), während die Zahl der Magistratsräte von 2 auf 5 stieg.
Aus besonderer Veranlassung können durch den Verbandsborstand allgemeine Branchenkonferenzen einberufen werden. An das Referat knüpften sich längere Erörterungen. Die Redner erklärten sämtlich ihr Einverständnis mit der vom Refcrenten vorgeschlagenen Branchengliederung. Gewünscht wurde, daß bestimmte Grundsäße und Richtlinien für ihre Durchführung fest gesetzt werden. Von dem Agitationsleiter für die Ziegeleiarbeiter, Berg- Hannover, wurde die Schwierigkeit der Agitation bei dieser Branche geschildert und um größere Unterstützung bei der Agitation in den Ziegeleien gebeten. Darauf erwiderten mehrere Gauleiter, daß fie immer nachdrücklichst unter den Ziegeleiarbeitern agitiert hätten. Die Resolution fand mit einer unwesentlichen Aenderung eines Sakes einstimmige Annahme. Dann berichtete Großmann- Magdeburg über die Beschlüsse des Gewerkschaftskongresses. Er sprach besonders seine Befriedigung über die Errichtung der gewerkschaftlich- genossenschaftlichen Volks bersicherung aus. Lamprecht Höchst unterstrich in der Debatte diese Ausführung. Er bat die Delegierten, dafür zu sorgen, daß die„ Volksfürsorge" in den Mitgliederkreisen weiteste Unter- stiegen; von den Mitgliedern find 1767 weiblich. Als Vorsitzende stüßung findet. Adler- Harburg wünschte, daß der Verband sein Delegationsrecht zum nächsten Gewerkschaftskongreß voll ausnützt. Wörner Kannstatt betonte, man müsse von den Genossenschaften verlangen, daß sie nur mit solchen Firmen Lieferungsverträge ab schliegen, bei denen geordnete Lohn- und Arbeitsverhältnisse be stehen.
Der Verbandstag beriet dann die allgemeinen Anträge. Zur Maifeier liegen mehrere Anträge vor, die eine Abänderung oder Aufhebung des auf dem Verbandstag in Leipzig ( 1906) gefaßten Maifeierbeschlusses verlangten. Nach diesem Leipziger Beschluß werden die Mitglieder bei einer Maiaussperrung unter bestimmten Voraussetzungen nach dem Streifreglement unterstützt. Die Statuten beratungskommission empfahl nun folgenden Antrag übeck zur
Annahme:
" Der Beschluß des Leipziger Verbandstages ist aufzuheben. Dafür find Sagungen im Verbandsstatut festzulegen, die sich mit den zurzeit bestehenden Beschlüssen des Gewerkschaftskongresses und des Parteitages deden."
Die Anträge riefen eine längere Debatte hervor, in der die meisten Redner gegen die Maifeier in ihrer heutigen Form Stellung nahmen. Die Maifeier fei verpfuscht, erklärte ein Redner,
Kleines feuilleton.
Künstlerische fabrikarchitektur.
Hinter den meisten und größten unserer Bauaufgaben steht ein neuer Faktor: der Verkehr, der Handel, die Industrie, mit einem Wort: das große Kapital. Für Bahnhöfe und Brücken, Kauf- und Warenhäuser, Kraftwerke und Fabriken werden die Summen aufgebracht, die unsere Baumeister in Architektur umzusehen haben.
Der Bericht ergibt, daß die Organisation ein erhebliches Stüd Arbeit zu leisten hatte. Auch die Bildungsaufgaben, die ein befonderer Bildungsausschuß zu pflegen hat, sind in diesem Hochpolitischen Jahre nicht vernachlässigt worden. Die Jugendbewegung blüht immer erfreulicher auf; den jugendlichen Arbeitern und Arbeiterinnen Nürnbergs konnte im Berichtsjahre ein freundlich eingerichtetes Jugendheim mit Vortrags- und Spielsaal, Lesezimmer und Bibliothek übergeben werden, das sich großen Zuspruchs erfreut. Das Parteiunternehmen, die Fränkische Verlagsanstalt, vollendete im Frühjahr das zehnte Jahr ihres Bestehens in der jetzigen Form; es ist damals unter sehr schwierigen Verhältnissen einer Reorganisation unterzogen worden; diese Schwierigkeiten sind jetzt überwunden, das Unternehmen fann bielversprechend in das zweite Jahrzehnt seines Bestehens eintreten. Die Zahl der Abonnenten des Parteiblattes ist von 33 500 auf 34 500 gestiegen. Die Mitgliederzahl des Vereins ist von 18 440 auf 20 218 gewurden die Genossen Dorn und Giermann, als Kassierer Genosse Treu wiedergewählt. Bum Parteitag der deutschen Sozialdemokratie wurden folgende Anträge angenommen:
1. Die Einsetzung eines Parteiausschusses von 12 Mitgliedern ift abzulehnen. 2. Der Parteivorstand ist um 5 bis 7 ehrenamtliche Witglieder zu vermehren. Die Wahl des gesamten Parteivorstandes ist auf dem Parteitag vorzunehmen.
3. Die Kontrollkommission besteht aus 15 Mitgliedern. Wahl derfelben findet auf dem Parteitag statt, wobei die einzelnen Bezirke zu berücksichtigen sind. Die Kontrollkommission hat die geschäftliche und politische Tätigkeit des Parteivorstandes zu überwachen und über Beschwerden gegen den Parteivorstand zu ents scheiden.
Ferner wurde ein Antrag angenommen, allen Mitgliedern der Reichstagsfraktion auf dem Parteitage beratende Stimme zu ge währen.
Der Jahresbericht des sozialdemokratischen Vereins für Halle Saalkreis fonstatiert als erfreulichstes Moment neben der glänzenden Behauptung des Reichstagsmandats die Steigerung der Mitglieder weiterem Blick erkannten, daß man Leuten, die gute Arbeit leisten sollten, menschen würdige Aufenthaltsräume, Licht, Luft und eine zwed mäßige Ordnung bieten müßte. Schon im Aufbau sollte der Betrieb so gegliedert sein, daß jede Arbeitsfunktion wie eine Selbstverständlichkeit zu der nächsten überleitete, daß unnötige Härten gegenüber den vielerlei Angestellten vermieden wären. So war es ein Gebot der Klugheit, sich bei solcher Gelegenheit an die besten Architekten der Zeit zu wenden. nicht weil sie mehr oder minder große Künstler waren, sondern weil bei ihnen am meisten Verständnis zu erwarten war für die Bedürfnisse des praktischen Alltages, weil sie ja auch sonst darauf ausgingen, das Notwendige zwedvoll und harmo. nisch zu organisieren.
Mit dem Parteitag in Chemnitz beschäftigte sich am Diens. tagabend eine Versammlung des sozialdemokratischen Vereins für den Wahlkreis Lübeck. Nach eingehender Debatte wurde einstimmig eine Resolution angenommen, in welcher die Schaffung des beantragten Parteiausschusses als weder notwendig noch zwedmäßig. bezeichnet wird. Wichtiger seien die Bezirks- und Landesvorstands fonferenzen bei politischen Ereignissen von größerer Tragweite. Gleichfalls erflärte sich die Versammlung gegen eine Erhöhung der Minimalbeiträge und gegen die Beschränkung des Rechts der Reichs tagsabgeordneten, an den Parteitagen teilzunehmen. Des weiteren wurde einmütig eine Resolution beschlossen, welche sowohl die Sonderkonferenzen auf den Parteitagen, als auch die Sonderkonferenzen von Reichstagsabgeordneten entschieden verurteilt. Angenommen wurde endlich noch eine Resolution, welche eine Ver schärfung des Schnapsboyfotts fordert. Gewählt wurden zum Parteitage die Genossen G. Ehlers, Möller und Löwigt. Als Mitglied des eventuell zu wählenden Parteiausschusses wurde der Vorfibende der Lübeder Parteiorganisation, Genosse P. Löwigt, vorgeschlagen.
Der Wahlberein für Rottbus- Spremberg, der in 24 Drten 2464 Mitglieder zählt, beschloß auf seiner Streisversammlung mit 44 gegen 18 Stimmen einen Wochenbeitrag von 10 Pf. für Männer und von 5 Pf. für Frauen einzuführen. Ueber den Parteitag in Chemnitz referierte der Abgeordnete des Kreises, Genosse Giebel. Er bedauerte, daß in die Tagesordnung nicht auch der Punkt auf genommen wurde:" Die Privatangestellten und die Sozialdemo fratie". Mit dem Stichwahlabkommen habe der Parteivorstand bei der gegebenen politischen Situation die richtige Taftit eingeschlagen. Bum Barteitag wurde folgende Resolution angenommen:
" Zu den Aenderungsvorschlägen zum Drganisationsstatut be schließt die Kreisgeneralversammlung:
1. sie stimmt der Beitragserhöhung zu mit dem Vorbehalt, daß eine genügend lange Einführungsfrist vorgesehen wird; 2. das bestehende Vertretungsrecht der Gesamtfraktion soll nicht eingeengt werden;
3. eine mitbeschließende Körperschaft soll neben dem Parteiborstande nicht geschaffen werden.
Die
Der sozialdemokratische Wahlverein für den 5. fchleswigholfteinischen Wahlkreis gab soeben seinen Jahresbericht heraus. Die Organisation hat sich im Berichtsjahr erfreulich entwickelt. Von 2079 stieg die Mitgliederzahl auf 2608; eine Steigerung von 25,4 Proz. 336 Genossinnen gehören der Organisation an. Abonnementsgiffer der Parteipreffe steht leider noch unter der ergedeckt wird. Die eigentliche Größe des modernen Fabrikbaues besteht doch darin, daß er für die organisatorischen, technischen, hygienischen und sozialen Voraussetzungen eines solchen Betriebes sich die selbstverständliche Form schafft, daß er aus den neuen Kon struktionen, den neuen Baustoffen, die zur Verwendung gelangen müssen, und den neuartigen Möglichkeiten, die in dieser Welt der großstiligen Arbeitstaten schlummern, Gestaltungen entwickelt, die an Größe und charaktervoller Schönheit nicht hinter den Dokus menten aus Urväter Beiten zurückbleiben.
Notizen.
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P. W.
- Der„ Parsifal Schußbund" befundet das lächerliche Bestreben, Wagners legtes Musikdrama für ewige Zeiten an Bayreuth Um an einem Beispiel zu zeigen, um was es sich eigentlich zu tetten. Die Intendanten höfischer Theater kriegten den, Deutschen handelt, braucht man nur auf die neue Turbinenhalle und die Bühnenverein", der sich zum größten Teil aus Direktoren zusammenneuen Fabrikanlagen der A. E. G. in Berlin zu verweisen. Es ist fest, auch hierfür herum. Indessen sind diesen Herrn doch Bedenken ja bekannt genug, daß die A. E. G. sich für ihre Bauten Peter aufgestiegen; und so ist es wahrscheinlich, daß sie sich nicht aus Behrens aus Düsseldorf herübergeholt und daß im Norden Ber- Kunstidealismus, sondern aus geschäftsspekulativen Gründen lins Ingenieurwerke von jauchzendem Schwung und prickelnder schließen werden, von einem Sonderschutz des„ Parsifal " zugunsten Elastizität entstanden sind. Arbeitsstätten, in denen die Arbeit Wagners Erben abzuraten. Uebrigens foll das Werk in Budapest nichts mehr Gedrücktes und Helotenmäßiges an sich zu haben schon am 13. Februar 1913, also fast ein volles Jahr vor Ablauf scheint, die als Wahrzeichen einer neuen Großmacht in die Welt der dreißigjährigen Schußfrist aufgeführt werden. Hermann Sudermanns Schauspiel„ Der hineinragen. Den Kenner unserer architektonischen Bewegung wird
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Zuerst standen sie ein wenig ratlos vor den plötzlich gestellten Anforderungen. Man wußte von den Hochschulen her sehr wohl Bescheid, wie ein Dom, wie ein Palais gefällig und künstlerisch anzulegen wäre; doch eine so nüchterne und gewöhnliche Sache wie eine Fabrik?! Die Griechen hatten teine Fabriken gebaut, die Römer so etwas nicht gekannt, die Gotik keine Beispiele dafür hinterlassen; also konnte das unmöglich eine Aufgabe sein für Menschen, die sich als Baufünstler fühlten, die etwas an die Straßen sehen wollten ähnlich dem, was die alten Meister geschaffen hatten.... Den Industriebau überließ also der fünft lerisch bestrebte Architekt minder ehrgeizigen und minder befähigten Bautechnikern. Für Leute, die eben nichts Höheres" zustande es interessieren, zu erfahren, daß Muthesius, der die netten gute Ruf" wurde bisher von 26 Bühnen erworben. Außerdem bringen konnten, war er als Arbeitsgebiet gerade recht. Das ganze 19. Jahrhundert, das diesen verblüffenden Sieges- Landhäuschen baute, eben dabei ist, für eine Berliner Seidenfabrik find Uebersetzungen ins französische, englische und russische im Gange. lauf der Maschine erleben sollte, war von solchen Anschauungen in Now at es eine große Fabrikanlage zu schaffen. Fürwahr, wenn man heute mit einem Blick für solche Dinge Peter Werner Larsen, der den Vorwärtslesern bebeherrscht. Die Arbeitskaserne" war eine von jenen widerwärtigen Erscheinungen, die das Leben täglich ungemütlicher mach- durch das Reich fährt, findet man doch eine ganze Menge Anlagen, fannte Schriftsteller, der trotz eines Unwetters eine schwierige ten und die man am liebster gar nicht auf der Welt gehabt hätte. die wie einst die Dome und die Schlösser davon zeugen, daß die Wetterhorntour unternommen hatte, wird seit einigen Tagen vermißt. Konrad Dreher , der auch den Berlinern bekannte Man konnte sie sich nur roh, nur häßlich, nur abstoßend vorstellen, deutsche Arbeit, sich zu einer stolzen, ihres Wertes auch bewußten Münchener Schauspieler hat die Leitung des Ansbacher Stadttheaters und welchen Sinn hätte es gehabt, an so etwas fünstlerische Sorge Macht entwidelt hat. Starte Förderung verdanken diese Bestrebungen der sogenann- übernommen. Er will neben einem fünstlerischen Repertoire und falt zu verschwenden! War es nicht des Guten genug, wenn man die Fassade ein bißchen stilgerecht herrichtete, wenn man einen ten Heimschußbewegung. In dem alten Fabrikbau, der rücksichts- Wandergastspielen in bayerischen Städten auch kinematographische Happen Gotit, Renaissance oder dergleichen als Aufputz dreingab? los Landschaften und Städtebilder berwüstete, bekämpfte sie einen Vorstellungen veranstalten, August Strindbergs Leiche wird Ende September Kein Wunder, wenn die rapid anschwellenden Fabrikstädte ein so ihrer grimmigsten Gegner. Den Unternehmern suchte sie das Geunsagbar trostloses Aussehen boten, wenn der Naturfreund zu wissen zu schärfen, den Leuten draußen im Lande flarzumachen, oder Anfang Oftober von ihrem jezigen Plaz nach einem schöner zittern begann, so in einem stillen Tal der erste Schlot zu rauchen wie unsozial es doch sei, wenn ein einzelner die Möglichkeit habe, gelegenen auf dem gleichen Friedhof übergeführt werden. Ueber der anfing. Wo die Maschinen erst einmal ratterten, die Räder surr- mit einem rohen Bau die Schönheit eines ganzen Bezirkes zu zer- neuen Grabstätte soll sich dann mit dem nächsten Jahre ein würdiges ten, die Hämmer dröhnten, war es aus mit der Schönheit. Kahle stören; ja, sie scheute sich nicht, gegen derlei ästhetische Rohlinge die Denkmal erheben. Maurice Maeterlind will ein eigenes Theater gleichBacksteinmauern, flobige Schornsteine, geteerte Dächer, ungeordnete Klinke der Gesetzgebung in Bewegung zu sehen. Schade nur, daß Baumassen, das war die Welt der Arbeit, die sich alles unterjochte. Diese verdienstvollen Absichten gelegentlich beeinträchtigt werden falls in Form einer Wanderbühne, aber nur für seine Dramen, Eine entsetzliche Welt! Und eine Entwürdigung des lebendigsten durch ein paar Heißsporne, die in einem Uebereifer die neuen eröffnen. Zunächst wird er in Nizza , dann in Paris Aufführungen aller neuen Begriffe: des Arbeitsbegriffes. Die stolze Fabrikbauten in das Getvand alter Bauerngehöfte stecken möchten. veranstalten. Die künstlerische Leitung hat des Dichters Frau überIndustrie, die Hunderttausenden die Daseinsmöglichkeit gab, hauste Eine Spinnerei, eine Weberei, eine Gießerei oder eine Papier - nommen. - Eine Nordpolerpedition, der auch zugleich die fo, als ob sie wie eine Falschmünzerwerkstatt das Tageslicht zu fabrit sollen nicht anders aussehen als die Tenne des Rittergutes, scheuen hätte, und pferchte diese Hunderttausende Zeit ihres Lebens das vielleicht einmal an dem Plaz gestanden hat. Wo die Räder Aufgabe obliegt, die ruffifchen Polarländereien zu erforschen, wird in Baulichkeiten, die sie vorzeitig altern und arbeitsunfähig machen sausen, die Treibriemen surren, die Hämmer schlagen, die Schlote jezt vorbereitet. Väterchen", der Bar, war so gnädig, dem Organimußten. Unhygienisch und unwirtschaftlich, war rauchen, ist diese" Scheunenromantit" aber wahrlich nicht weniger fationsfomitee die Befugnis zum Geldsammeln für diesen Zweck im diese Art der Kasernierung nicht länger haltbar. Männer von operettenhaft als die Autogarage, die wie ein Schweinefober ein- ganzen Reiche zu verleihen.
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