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Nr. 186. 29. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Parteigenoffen!

Auf Grund des Organisationsstatuts beruft der Parteivorstand den diesjährigen Parteitag auf Sonntag, den 15. September, abends 7 Uhr, nach Chemnitz   ein.

Die Eröffnung soll am 15. September in der Sporthalle statt­finden:

Ronstituierung des Parteitages, Festsetzung der Geschäfts- und Tagesordnung und Wahl der Mandatsprüfungstommission.

Die Verhandlungen der folgenden Tage finden im Winter

garten, Schönau Chemnit, statt.

Als vorläufige Tagesordnung ist festgesetzt: 1. Geschäftsberichte des Parteivorstandes: a) Allgemeines. Referent: Genosse Ebert; b) Raffenbericht. Referent: Geuosse Braun.

2. Bericht der Kontrolltommission. Genosse Kaden.

Referent:

3. Bericht der Reorganisationstommission. Referent: Genosse H. Müller.

4. Die Reichstagswahlen. Referent: Genoffe S che i de

mann.

5. Bericht der Reichstagsfraktion. Referent: Ge­

nosse Stadthagen  .

6. Der Jmperialismus. Referent: Genosse a ase. 7. Die Maifeier. Referent: Genosse Pfannkuch. 8. Der Internationale Kongreß in Wien  . ferent: Genosse Moltenbuhr.

9. Anträge.

Re.

Sonntag, 11. August 1912.

Jahren schwerer industrieller Krisen tamen die Gewerkschaften nur[ nommen, auf den Kopf des Mitgliedes aber berechnet blieben sie I mäßig vorwärts oder sie gingen gar in den Mitgliederzahlen etwas hinter denen des Vorjahres zurück. Die Ausgaben gingen ver­zurüd. Auf Rechnung der guten Geschäftskonjunktur des Jahres hältnismäßig mehr zurück, waren doch umfangreiche Stämpfe, wie 1911 ist daher zum großen Teil die erhebliche Steigerung der Mit 1910 die Bauarbeiteraussperrung, nicht zu verzeichnen. Dadurch hat gliederzahl der Gewerkschaften zu sehen. Unsere Gewerkschaften sich der durchschnittliche Kassenbestand etwas erhöht. Die Gesamt­haben mit Ausnahme des Jahres 1906 noch nie solchen Zuwachs zu einnahmen beziffern sich auf 72 086 957 Mt.( im Vorjahre 64 372 190 berzeichnen gehabt wie im Vorjahr. Die Mitgliederzahl der Zen- Mart), die Gesamtausgaben auf 60 025 080 Mt.( im Vorjahre tralverbände betrug nach der soeben im" Correspondenz 57 926 566 Mt.) und die Vermögensbestände auf 52 105 821 Mr. blatt der Generalfommission" veröffentlichten Statistik( im Vorjahre 52 575 505 Mk.). Auf dem Kopf der Mitglieder ent­im Durchschnitt des Jahres 1910: 2017 298, 1911 dagegen 2 320 986. fielen an Einnahmen 31,06 m., an Ausgaben 25,86 Mit. und an Die Zunahme beträgt 15,05 Proz. gegenüber 10,07 Proz. im Jahre Vermögen 26,76 Mt. Die Steigerung der durch regelmäßige Bei­1910. Etwas höher als die Jahresdurchschnittsziffer ist die am träge erzielten Einnahmen hat auch im Berichtsjahre Fortschritte Jahresschlusse 1911 von den Gewerkschaften erreichte Mitgliederzahl. gemacht. Während z. B. im Jahre 1907 erfb 25 Prog. der Verbände Daraus ergibt sich, daß einen Wochenbeitrag von über 50 Pf. erhoben, haben ihn heute mahezu die Hälfte aller Gewerkschaften und rund 46 Proz. aller Mitglieder zahlen mehr als 50 Pf. Wochenbeitrag. Aus Beiträgen wurden über 57 Millionen Mark vereinnahmt, gegen 48 Millionen Mark im Vorjahr. Nebem diesen Verbandsbeiträgen erheben die meisten Verbände noch keineswegs unerhebliche Beiträge für Iotale 3wede. 65,3 Proz. der Mitglieder waren, mit 7 609 702 Mr. an folchen Lokalbeiträgen beteiligt.

unsere Zentralverbände

die Zahl von 2,4 Millionen Mitgliedern überschritten haben. Sie zählten am Ende des Jahres 2 400 018 Mitglieder gegen 2128 021 am Ende des Vorjahres. Das Mehr beträgt hier 271 997. Die Mitgliederzahl der Verbände, die der Generalfommission der Ge­werkschaften Deutschlanda angehören, ist um 21 447 höher, betrug also Ende 1911 2 421 465. Das Mehr entfällt auf die beiden Ber­bände der Bandarbeiter und der Hausangestellten, die zum ersten Male in der Statistik geführt werden, wenn auch nicht als' Gemert­schaften im engeren Sinne des Wortes. Die Zunahme der Mit­gliederzahl dieser beiden Verbände im Berichtsjahre betrug 7005. Die Mitgliederzahl der gewerkschaftlichen Zentralverbände hat fich seit dem Jahre 1893, dem Jahr des tiefsten Standes, mehr als verzehnfacht. Eine Gegenüberstellung der Entwickelung der Hirsch­Dunderschen und der christlichen Gewerkschaften ergibt, daß seit 1900 die Mitgliederzahl der deutschen Gewerkvereine sich um 17,5 Prozent, die den christlichen Gewerkschafter um 113,4 Proz. ver­mehrte, dagegen stieg die der Zentralverbände um 241,1 Proz., mit Sinaurechnung der Verbände der Hausangestellten und Bandarbeiter fogar um 243,9 Proz.

Durch den Zusammenschluß des Maurerverbandes und des Bauhilfsarbeiterverbandes zu einem Bauarbeiterverband, und durch 10. Wahl des Parteivorstandes, des Parteiaus den Anschluß der Isolierer an dieser großen Verband, wurde die schusses, der Kontrolltommission und des Zahl der der Generalfommission angeschlossenen Verbände um zwei Drtes, an dem der Parteitag 1913 stattfinden soll. berringert. Nur vier Verbände wiesen unbedeutende Rückgänge Barteigenossen! Bewirkt die Vorarbeiten für den Parteitag ihrer Mitgliederzahlen auf. So zählten die Kürschner 180, die die Wahl von Delegierten und die Stellung von Anträgen Lithographem 186, die Schiffszimmerer 404 und die Xylographen rechtzeitig. Wo mehrere Delegierte zu wählen sind, soll nach§ 7 17 Mitglieder weniger als im Vorjahre, zusammen eine Abnahme des Organisationsstatuts unter den Delegierten möglichst eine Ge- bon 787, der eine Zunahme von 304 475 in den übrigen Verbänden nossin sein.

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Die Anträge müssen spätestens am 14. August im Besitze des Parteivorstandes, Adresse:

23. Pfannkuch, Berlin   SW. 68, 2indenstr. 8 sein, wenn sie entsprechend den Bestimmungen des§ 10, bfaz 2 des Organisationsstatuts im Vorwärts" veröffentlicht werden und in der gedruckten Vorlage Aufnahme finden sollen.

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Anträge einzelner Parteigenossen bedürfen der Gegenzeichnung der örtlichen beztv. Streisorganisation, falls sie zur Veröffentlichung und Beratung gelangen sollen. Den Anträgen etwa beigegebene Be­gründungen werden weder im" Borwärts" noch in der den Delegierten zugehenden Vorlage abgedruckt.

Die Vorstände der Wahlkreisorganisationen werden dringend ersucht, dem Parteivorstande die Namen der gewählten Delegierten unter genauer Adressenangabe alsbald mitzuteilen, damit ihnen die Vorlagen und sonstigen Mitteilungen zugehen können. Außerdem müssen sich die Delegierten beim Lokalfomitee melden. Die Adresse

des Lokalkomitees lautet:

Parteisekretär B. Kuhnt, Chemniz, Dresdener Str. 38.

2. Pfannkuch, Berlin   SW. 68, 2indenstr. 8 versandt. Mit sozialdemokratischen Grüßen

Der Parteivorstand.

gegenübersteht.

Unter den über 60 Millionen Mark betragenden Ausgaben steht an erster Stelle die Streifunterstüßung mit 16 700 000 Mt. Für Arbeitsunfähige( Kranken-) Unterstützung wurden über 10 Millionen Mark, für Arbeitslosemunterstützung über 6 Millionen Mark, für Reiseunterstübung 1028 000 mt. gezahlt. Für Unterstübungen an Reisende, Arbeitslose, Krante, Gemaßregelte, bei Sterbefällen, in Notfällen und bei Umzügen wurden insgesamt 20 414 000 mt. aus gegeben, während für Streits im Berufe und in anderen Berufen insgesamt 17 303 000 Mt. Ausgaben, entstanden. Die Ausgaben für Unterstüßungszwecke sind in den einzelnen Verbänden sehr unter­schiedlich. So bewegen fich z. B. die Ausgaben für Unterſtüßungs­awede( ohne Streifunterstübung) zwischen 0,98 M.( Handlungs gehilfen) und 39,97 Mt.( Buchdruder) pro Mitglied. Die Ausgaben für Reiseunterſtüßung variieren zwischen 2 Pf.( Schiffszimmerer) und 2,87 Mt.( Buchdrucker), für Arbeitslosenunterstützung zwischen 19 Pf.( Notenstecher) und 14,81 M.( Xylographen), für Kvanten­unterstüßung zwischen 35 Pf.( Stuffateure) und 15,30 Mt.( Buch bruder), für Invalidenunterstützung zwischen 1 Bf.( Schiffs simmerer) und 22,75 Mt.( Borzellanarbeiter). Für Streits im eigenen Beruf schwanken die Ausgaben von 1 Pf.( Buchdrucker) und 51,16 Mr.( Bigarrenfortierer). Die Reise- und Arbeitslosenunter­stüßung kommt in den Verbänden immer mehr zur Einführung. Arbeitslosenunterstübung wird in 42 Verbänden Reiseunterstützung in 39 Verbänden gezahlt. Innerhalb 20 Jahren haben die Verbände 59 Millionen Mark für diese Unterstübungszwecke aufgebracht. 1 gegnerischen Gewerkschaften

Von den

Nach der Höhe der Mitgliederzahlen geordnet, Hatten im Durchschnitt des Jahres 1911 Mitglieder: Metallarbeiter 494 177, Bauarbeiter 290 136, Fabrikarbeiter 182 902, Transport­arbeiter 181 570, Holzarbeiter 176 888, Textilarbeiter 126 547, Berg­arbeiter 120 975, Buchdrucker 63 903, Bimmerer 58 745, Maler wird berichtet, daß die Hirsch- Dundenschen Gemert­47 315, Schneider 46 534, Schuhmacher 45 341, Brauerei und vereine durch den Rücktritt des Vereins Deutscher Kaufleute Mühlenarbeiter 45 289, Gemeindearbeiter 43 808, Tabalarbeiter einen erheblichen Mitgliederverlust erlitten haben. Die Gesamt­34 393, Buchbinder 29 599, Steinarbeiter 26 871, Bäder und Kondi- mitgliederzahl der Gewerkvereine ging von 122 571 im Jahre 1910 toren 25 218, Maschinisten 23 095, Lithographen 17 029, Buchdruck- auf 107 743 im Jahre 1911 z uvü d. Für diesem Mitgliederschwund hilfsarbeiter 16 305, Glasarbeiter 16 226, Schmiede 16 082, Por- wird im Rechenschaftsbericht des Verbandes ein wenig überzeugen ellanarbeiter 15 691, Lederarbeiter 15 289, Handlungsgehilfen der Grund angegeben. Von rechts und links würden die braven 14 377, Sattler   und Portefeuiller 13 540, Gaſtirtsgehilfen 12 689, Hirsch- Dunderschen bedrängt, sozialdemokratische und christliche Töpfer 12 024, Steinfeger 10 706, Steinarbeiter 10 402, Sutmacher Gegner seien wenig wählerisch in ihren Mitteln und mancher. Ar­9822, Tapezierer 9671, Böttcher 8280, Dachdecker 8209, Bureau beiter müßte entgegen seiner inneren Ueberzeugung einer den angestellten 6572, Gärtner 6113, Kupferschmiede 4807, Fleischer Hirsch- Dunderschen feindlich gesinnten Organisation beitreten, nur 4765, Glafer 4613, Kürschner 4189, Bildhauer 3723, Schiffszimmerer um seine Arbeitsstelle zu behalten. Was hier als der vielgerühmte 3666, Bigarrenfortierer 8172, Lagerhalter 2628, Friseure 2170, Terrorismus gepriesen wird, ist sicher Selbsterkennen der Arbeiter, Sivilmusiker 1886, Asphalteure 1113, Blumenarbeiter 1076, Xylo- die im Betriebe selbst davon überzeugt werden, daß nicht die hins graphen 453 und Notenstecher 442. Dazu kommen die Landarbeiter und herpendelnden Gewerkbereinler, sondern unsere wirtschaftlich, mit 13 228 und die Hausangestellten mit 5571 Mitgliedern. starten Zentralverbände geregelte Arbeitsbedingungen geschaffen haben.

Die christlichen Gewerkschaften berzeichnen für, das Berichtsjahr eine Zunahme von 45 828 Mitgliedern, darunter be finden sich allein über 27 000 Mitglieder weiblichen Geschlechts; ihre Gesamtmitgliederzahl stieg von 295 129 auf 340 957. Ihre größte. Mitgliederzahl mit 83 588 entfällt auf die Bergleute, nach ihnen kommen die Textilarbeiter mit 42 397, die Metllarbeiter mit 41 253, die Bauarbeiter mit 39 955 Mitgliedern usw.

Erfreulich ist die seit Jahren stetige 8 unahme der Zahr der organisierten Arbeiterinnen. Sie war im Be­richtsjahr prozentual( 18,4 Prog.) sogar noch ein wenig höher als Die Mandatsformulare werden vom 15. August ab durch das die allgemeine Mitgliederzunahme; 191 332 weibliche Mitglieder Parteibureau: wurden 1912 gezählt gegenüber 161 612 im Jahre 1911. Von unse­ren 51 Verbänden zählen 18 teine weiblichen Mitglieder. Es hatten weibliche Mitglieder: Tertilarbeiten 45 651, Metallarbeiter 25 103, Fabritarbeiter 21 853, Tabatarbeiter 16 870, Buchbinder 14 127, Schneider 9363, Buch- und Steindruckhilfearbeiter 9323, Der Jahresbericht der christlichen Gewerkschaften für 1911, Handlungsgehilfen 8679, Schuhmacher 7939, Transportarbeiter unter dem Gindruck des Konflikts mit der römischen Kirche geschrie­6479, Holzarbeiter 5819, Sutmacher 4414, Bäcker und Konditoren ben, sucht die Existenz der christlichen Gewerkschaften als eine wirt­3736, Porzellanarbeiter 2260, Kürschner 1451, Gemeindearbeiter schaftliche und soziale, sowie staatliche Notwendigkeit zu erweisen, 1169, Sattler   und Portefeuiller 1161, Brauerei- und Mühlenarbeiter und zwar ganz besonders im Hinblick auf das Wachstum der freien 1154, Reberarbeiter 1096, Bigarrenfortierer 953, Gastwirtsgehilfen Gewerkschaften und der sozialdemokratischen Stimmen bei der 744, Glasarbeiter 705, Blumenarbeiter 567, Pureauangestelltem 206, lebten Reichstagswahl. Das Torrespondenz blatt" meint Lagerhalter 154, Tapezierer 129, Fleischer 106, Steinarbeiter 62, treffend dazu: Maler 31, Gärtner 17, Lithographen 9, Friseure 1 und Glaser 1. Die Einnahmen und Ausgaben haben, absolut zuge­fast alle gereist irgendwohin, ins Gebirge, ans Meer, sich dort bom Nichtstun zu erholen. Auf den Feldern wogte das Korn. In den dichtbelaubten Bäu­allenthalben Gaben in men hingen reifende grünrote Aepfel: Fülle; und die Sonne brannte

Die deutschen Gewerkschaften im Tabre 1911.

Eine günstige Wirtschaftsentwidefung ist nicht ohne Einfluß auf die Entwidelung der gewerkschaftlichen Organisationen. In

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Kleines feuilleton.

mehr, immer noch mehr

eine teuere Sache.

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tu.

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Das verhärmte Weib hielt, geblendet, die Hand vor die Augen. Was zu viel in halbfinstern Stuben und Waschhäusern weilt, dem tut das grelle Licht weh

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Eine Dame rauschte eilig vorüber. Threm Täfchen entglitt ein Gegenstand und fiel zu Boden. Sie merkte es nicht. Die Frau bückte sich danach und hob ihn auf. Ihre zitternden Hände hielten ein flaches, duftendes kleines Portemonnaie. Ein Goldstück glänzte ihr entgegen. Hastig riß sie den Druckknopf auf. Das Blut stieg ihr zu Kopf:

Geld

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Besser kann die Nuhlosigkeit der christlichen Gewerkschaften faum begründet werden, als durch diese Tatsachen. Seit 1899, dem

Denfen Sie, wenn ich das Portemonnaie nicht wiederbekommen hätte, und mun diese Lappalie hätte müssen umschreiben lassen! Das wäre doch zu unangenehm gewesen. Hübsch sind die Handschuhe- reizend. Finden Sie nicht auch? Wie gesagt, Creme- Wildleder. Pitfeine Ware. Und siben wie ane gegossen..." .M. Humor und Satire. Mäcenas  . Was Huaber, hat's Di?! Du gehst in d Stunstausstellung??""

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Ja woaßt, a so a windiger Kunstmaler, der faaft allweil bei mir um a Fuchagerl Leberkaas! Da muaß ma si doch erkenntli 80ag'n!" Naturwunder. Sie, Männeken, wat sind da for Natur­wunder zu seh'n?" A Kaibi mit 6 Har'n und a taubstummer Berliner  ." ( Jugend.")

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Notizen.

Paul Wallot  , der Erbauer des Reichstagsgebäudes, ist gestern in Langenschwalbach  , wo er zur Kur weilte, im Alter von 71 Jahren gestorben. - Französische Expressionisten. Die von der Beitschrift Der Sturm" in ihren Räumen( Königin- Auguftastr. 51) veranstaltete fünfte Ausstellung wird heute mit Gemälden von Braque, Derain  , Friesz, Herbin( 18 Bilder), Laurecin und De Blamind eröffnet.

Doping. Da sind so Schieber unter den Trainern und Jockeys, die geben den Gäulem vor dem Rennen Arsenik   ein oder Kali oder Morphium. Das peitscht die Tiere( für Viertelstunden wenigstens) auf und ruiniert sie für ihr Leben Dieses Manöver nennt man Doping", und die Blätter sind zeitweilig voll davon: Skandal, Aus­Man will eine gewaltsame schlußurteile, Betrug! und so... Aufpulverung der Kräfte verhindern. Bei den Pferden tut es und sie verbieten ea Morphium oder Elektrizität Wer verbietet das Doping" der Arbeiter?! Kein Mensch. Der Arbeiter wird durch dem Hunger gedopt" oder durch die Furcht daran, durch den einfachen, klaren Denkprozeß: entweder oder du liegst auf der Straße. Zwanzig Mark! O das viele Geld, das biele Geld! Was Was ist das anders als Doping, wenn man die Bergleute in fonnte man nicht alles damit anfangen! In ihrem Hirn jagten unsichere Schächte hineinjagt, ihnen keine Zeit läßt, ihr Leben wirre Gedanken. Der Mann frank und arbeitslos; die Kinder zu sichern: arbeiten! arbeiten! Sie gehen drauf, wie die Fliegen elend und abgemagert, und ihr selbst wühlt der Hunger im Körper. gehen sie drauf, aber was macht das Doping! In der Großen Berliner Kunstausstellung Aus diesen Leuten wird das Lehte herausgeholt, mit 35 Jahre Wenn sie jetzt ein Stück Fleisch kaufte, eine kräftige Suppe fochte o, sie empfand schon den Duft und einen Braten bereitete: wie am Lehrter Bahnhof   ist heute ein sogenannter billiger Sonntag. find sie alt, über 40 wird keiner- Doping. Hehen, treiben, mehr, würde das dem Leidenden gut tun! Wie würden die Kinder jubeln! Eintrittspreis von nachmittags 2 Uhr an 25 Pf. Doping. Und dann einen großer Kuchen backen. Wieviel Mehl konnte Nur auf dem Rennplatz ist das verboten. Ein Rennpferd ist man taufen, und Butter, und Eier, und Zucker? O, das viele Wilhelm Hufeland  . Am 12. August sind 150 Jahre seit der Eine Hand Tegte sich hart auf ihre Schulter. Sie haben ba Geburt Christoph Wilhelm Hufelands verflossen. Ausgezeichnet als ein Portemonnaie aufgehoben, was der Frau Kommerzienrat praktischer Arzt, als Lehrer und Schriftsteller, hochverdient um das Guldenstück entfallen ist. Dort geht sie ja noch. Geben Sie es Medizinalwesen, ein leuchtendes Beispiel als Mensch, betrachtete her, ich trag es ihr hin." Hufeland seinen Beruf speziell vom menschenfreundlichen Stand­Die Frau ward totenblaß. Welche schlechte Gedanken konnten punkte aus zur Förderung des allgemeinen Wohles und ließ bis in einem doch ankommen wenn man in so bitterer Not ist! O, fie sein hohes Alter auch den Armen seine Hilfe angedeihen. Auf seine hatte es nicht behaltem wollen, das viele, viele Geld. wertvollen Beobachtungen über das Kindbettfieber gingen Der Biedermann hatte die Dame bald eingeholt. Mit demütiger die damaligen Zeitgenossen noch nicht ein, es vergingen noch Jahr- Miene reichte er ihr das Verlorene. zehnte, ehe dieses merkwürdige Problem zu einer besonderen An diesem Abend konnte er zufrieden sein Tagewerk überdenken. Wissenschaft ausgebaut wurde. Weitere Forschungen bestimmten Er hatte ein armes Weib vor Gewissensbiffen gerettet, einer Dame Hufeland, die Notwendigkeit der Schuhpodenimpfung zu ihr Eigentum zurückgegeben und als Belohnung 50 Pf. erhalten. betonen. Als Schutz gegen das Lebendbegrabenwerden gab er die Mit schlürfendem Schritt und gesenktem Kopf schlich die Wasch erste Anregung zur Einführung von Reichenbeschauern und frau an den Häuserreihen entlang. Die Kummerfalten in dem zu Leichenhäusern, die zunächst in Weimar  , dann in vielen früh gealterter Geficht vertieften sich. Sie dachte an den kranten anderen deutschen   Städten errichtet wurden. Mann auch in Berlin  an die hungrigen Kinder Seine Vorlesungen über:" Makrobiotit" oder die Kunst, das Unterdessen hatte die Kommerzienrätin nach einem Badenbesuch menschliche Leben zu verlängern, machten ungeheures Aufsehen. Er leichtfüßig ihren Spaziergang bis zur Villa einer Freundin zurück­fah sich daher veranlaßt, seine Gedanken in Buchform allen zu- gelegt und berichtete dort bei Tee und köstlichen Erfrischungen von gänglich zu machen. Dieses Werk begründete seinen Weltruhm. Die dem Heinen, Intermezzo auf der Straße vorhin: bom ihm gegründete Stiftung zur Unterstübung notleidender Aerzte Dentem Sie Teuere, ich bin gerade auf dem Weg zu meinem und armer Angehöriger von Aerzten predigt noch heute seinen Handschuhlieferanten gewesen. Ich habe mir nämlich zu meiner Namen. Hufelands Vaterstadt ist Langensalza   in Thüringen  . neuen Gesellschaftstoilette entzückende Handschuhe aus elfenbein­Der Fund. Das war eine bitterschlechte Zeit. Die reichen farbigem Wildleder bestellt. Entzückend, sag ich Ihnen, Und so Leute, denen die Frau sonst ihre Arbeitskraft verkauft hatte, waren billig. 3wanzig Mark fosten die Dinger bloß.

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- Der Deutsche Schillerbund wird 1913 folgende Dramen zur Aufführung bringen: Goethes Goeb von Berlichingen". Schillers Jungfrau von Orleans", Kleists Hermannschlacht" und Paul Heyses Kolberg" oder Wildenbruchs Väter und Söhne". Eleonore Duse und Alexander Moissi   beabs fichtigen im kommenden Winter eine große Tournee zu unter­nehmen.

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Der erste deutsche Aino- Kongreß soll, laut ein­stimmigem Beschluß des Schußverbandes, in Berlin   abgehalten werden, und zwar vom 17. bis 19. Dezember. Er wird mit einer Ausstellung verbunden sein, um den Kinematographen in seiner Eigenschaft als Kulturfaktor ersten Ranges" und seiner eminentem volkswirtschaftlichen Bedeutung würdigen zu lernen. Von berufen­ster Seite follen Referate gehalten und diese durch Mustervor­führungen praktisch ergänzt werden. Bereitwilligst haben die Fabrikanten deutsche und auslän­ihre Mitwirkung zugesagt. Man hofft dadurch eine Muster­filmvorführung zu ermöglichen, ganz einzig in ihrer Art", zumal seitens einiger allererster Firmen hervorragende Novitäten aur Verfügung gestellt werden sollen.

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