Nr. 186. 29. Jahrgang. 4. Beilage des ,, Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sontag, 11. August 1912.
Mittwoch, den 14. Auguft: Zahlabend in Groß- Berlin.
Partei- Angelegenheiten.
Bur Lokalliste!
Hohen- Neuendorf , Station Stolpe ( N.-B.). Vom Inhaber des " Feldschlößchen", Herrn Rudolf Rakuschan wird uns mitgeteilt, daß er sein Lokal von jetzt an für sozialdemokratische Versammlungen gesperrt habe. Also Herr Ratuschan will mit der organisierten Arbeiterschaft nichts mehr zu tun haben. Wir bitten daher, das Lokal des Herrn Ratuschan streng zu meiden.
In Neukölln steht uns das Lokal" Zur schönen Aussicht", Inh. Schmidt, Köllnische Allee 159, zur Verfügung. Die Differenzen sind beigelegt. Weiter teilen wir mit, daß es in Schenkendorf bei Großbeeren trotz aller Bemühungen nicht gelungen ist, ein Lokal frei zu be fommen. Herr Stribet erklärte, daß er das ewige Drängen der Lokalkommission jetzt satt habe.
Wir bitten, die Lokalliste genau zu beachten.
Die Lokalkommission.
Sechster Wahlkreis. Die 12. bis 15. Abteilung veranstalten geute, am 11. August, im Infelrestaurant, Plögensee, ein Sommerfest. Mitwirkende: Moabiter Männerchor( M. d. D. A.-S.-B.), Berliner Humor- Quartett, Freie Turner, Spezialitäten, Zivilmusiker. Anfang 3 Uhr. Billett 25 Pf. Von 4 Uhr ab Tanz, Herren zahlen 50 Pf. nach. Kinder erhalten zwei Bons; einer berechtigt zur einmaligen Benutzung des Karuffels oder der Schaukel, der andere zum Empfang
einer Stocklaterne.
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Das Komitee.
Eichwalde Schmöckwith. Der Zahlabend am Mittwoch, den 14. August, findet im Lofal des Genossen E. Bitte in Eichwalde statt. Auf der Tagesordnung steht u. a. Ersawahlen. Die Mitgliedsbücher der Partei und Gewerkschaft sind mitzubringen. Der Vorstand.
von einer französischen Zeitung inszenierte Veranstaltung, die gens um 7 Uhr erwachte, war seine Begleiterin spurios verschwun teinerlei politischen Charakter trägt. Die Direktion der Großen den. Bald machte er die unliebsame Entdeckung, daß dieselbe vorBerliner Straßenbahn hat nun diesen 1200 Herrschaften gestattet, her mit dem Schlüssel, den er doch so sicher aufbewahrt zu haben während ihres fünftägigen Aufenthaltes in Berlin sämtliche glaubte, den Schrank geöffnet und aus seiner Brieftasche, in der Straßenbahnlinen der Gesellschaft umsonst zu befahren, wozu be- fich 2250 Mark befanden, 680 Mark gestohlen hatte. Sonderbarerfondere Freifarten ausgestellt worden sind. Da die Gäste sich das weise begnügte sich die Diebin mit 6 Einhundertmarkscheinen und nicht zweimal sagen lassen und vergnügt hin und her durch Berlin einer finnländischen Banknote im Werte von ungefähr 80 Mark gondeln, macht diese Vergünstigung, in Fahrnickeln ungesetzt, bei und ließ das übrige Papiergeld unberührt. Der Pförtner des 1200 Personen eine recht erhebliche Summe aus. Die„ Große Ber- Hauses konnte dem Bestohlenen nur noch mitteilen, daß die von liner" kann diesen Ausfall mit größter Leichtigkeit verschmerzen. ihm näher beschriebene" Dame" kurz vorher mit einer Droschte Uns regt aber die Sache zu einer anderen Betrachtung an. Mit davongefahren sei. Auf die Anzeige des Ausländers wird die demselben Gelde, das hier durchweg begüterte Leute durch die Ge- Diebin jetzt von der hiesigen Kriminalpolizei gesucht. nerosität der Straßenbahngesellschaft ersparen, hätten Tausende von Gemeindeschulkindern mehr nach den Ferienspielplätzen befördert werden können. Allen Bemühungen gegenüber, im Intereffe der großstädtischen Kinderwohlfahrt eine Verbilligung der Ferienfahr fen zu erzielen, ist die Direktion der millionenschweren Verkehrsmonopolistin kühl bis ans Herz hinan geblieben. Für die fran zösischen Gäste aber, deren Vergnügungszwecke uns herzlich wenig angehen, breitet sie sofort liebevoll die Arme aus. Das stimmt wie die Fauft aufs Auge zu den Anschauungen des kürzlich verstorbenen Ein tödlicher Straßenunfall ereignete sich gestern nachmittag Generaldirektors der Großen Berliner , des ehemaligen Ministerial - an der Ede der Schönhauser Allee und Buchholzer Straße. Das rates Micke, der sich gelegentlich über die erholungsbedürftigen 5 Jahre alte Töchterchen Charlotte des Elektrizitätsarbeiters HoffProletarierkinder in abfälligster Weise äußerte.
Von den Stadtverordneten in Malmö ist dem hiesigen Magistrat eine funstvoll angefertigte Adresse zugegangen, worin sie ihren Dant für die freundliche Aufnahme in Berlin in den Tagen vom 2. bis 8. Juni d. J. aussprechen.
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Vom Tode überrascht. Eine Zeitungskorrespondenz verbreitete vorgestern die Mitteilung, daß bei einem Kinderfeste in der„ Neuen Welt" die 12jährige Ewert aus der Wrangelstraße plöblich tot zusammengebrochen sei. Wie uns der Vater des Kindes mitteilt, wurde seine Tochter im Gedränge von Schreikrämpfen befallen, erholte sich aber bald wieder. Dagegen ist sein 6 Jahre alter Sohn Georg auf dem Fest von einem schweren Unwohlfein befallen und am Donnerstag gestorben.
mann aus der Gleimstraße 22 lief im Gifer des Spiels über den Fahrdamm, ohne auf die Fuhrwerke und den Verkehr zu achten. So geriet es unter die Räder eines mit Sand beladenen zweispännigen Arbeitswagens, ohne daß der Kutscher es merkte. Dieser brachte das schwere Fuhrwerk erst zum Stehen, als Vorübergehende, die den schrecklichen Vorgang mit ansehen mußten, ihn durch Schreien aufmerksam machten. Das rechte Hinterrad war aber bereits über den Körper des Kindes hinweggegangen und hatte dieses vollständig zerquetscht. Man brachte das schwerverletzte Kind, weil es noch Lebenszeichen von sich gab, nach der Hilfs= wache in der Gaudhstraße. Hier konnte der Arzt aber nur noch den Tod feststellen. Die Leiche wurde darauf dem Schauhaufe zugeführt. Dem Kutscher trifft nach Zeugenaussagen feine Schuld. Dachstuhlbrand in der Kastanienallee. Gestern abend gegen 7 Uhr wurde die Feuerwehr durch mehrfachen Alarm nach der Kastanienallee 35 gerufen, wo schon wieder ein Dachstuhl Borderhauses und war schon weiter vorgeschritten, so daß die Wehr brand herrschte. Das Feuer hatte seinen Herd im Dachgeschoß des sofort träftig Wasser geben mußte. Von dem Dachstuhl des Vorderbauses ist ein erheblicher Teil vernichtet. Allem Anschein nach ist auch dieser Brand böswillig angelegt worden. Mit den Aufräumungsarbeiten hatte die Wehr lange Zeit zu tun.
Der Männerchor Fichte- Georgina 1879 gibt heute Sonntag in
der Heilstätte Buch unter Leitung des Chormeisters Joseph zum Besten der Kranken und Invaliden ein Nachmittagskonzert. Abfahrt
Uhr 15 Minuten Stettiner Vorortbahn.
Billige Spreewaldfahrten veranstaltet der Arbeiter- Wanderbund Die Naturfreunde" am 18. August, 8. und 22. September und am 13. Oftober. Näheres heutige Annonce.
Ein fremdes Kind statt des eigenen ertränkt. Durch eine sonderbare Verwechselung hat, wie berichtet wird, ein vierjähriges Kind, das von privater Seite einem in der Deulstraße in Ober schöneweide wohnenden Ehepaar in Pflege gegeben war, den Tod gefunden. Am 2. Juli stürzte sich, wie seinerzeit berichtet, die 24jährige Anna Berlet aus der Löwestraße, nahe der Villenkolonie Hirschgarten in die Spree, nachdem sie zuvor ein in ihrer Begleitung befindliches Kind ins Wasser geworfen hatte. Während das Kind ertrant, wurde die Mutter gerettet. Inzwischen stellte sich nun heraus, daß das ertränkte Kind gar nicht die Tochter der B., Wie entstand wohl die noch immer viel verbreitete An- ben, es sei ihr eigenes, mit in den Tod nehmen wollte. Die B., sondern ein fremdes Kind war, das die Unglückliche in dem Glaunahme, daß die Mark Brandenburg ein großer Sandhaufen die mittellos war, hatte nämlich ihr Kind vor drei Jahren dem fei mit endloser dürrer Heide? Zweifellos durch die späte städtischen Waisenhause in Rummelsburg übergeben. Von diesem Entdeckung ihres Wertes. Der Märker, auch der märkische erhielt es ein Ghepaar Schmidt in Oberschöneweide in Pflege. Städter, von Anno dazumal, kehrte am liebsten vor der Siervon hatte die Mutter Kenntnis erhalten, und da fie infolge eigenen Tür, war ungemein feßhaft und an Reisen im heuti- fortgesetten Mißgeschicks aus dem Leben scheiden wollte, beschloß gen Sinne nicht gewöhnt. So wurde das Gerede von der fie, ihr Kind mit in den Tod zu nehmen. Ohne zu wiffen, daß Sandwüste gern geglaubt, und jeder, der es glaubte, war stolz das Ghepaar Schmidt die kleine Martha an das Waisenhaus zudarauf, wenigstens in seiner engeren, schmucken Heimat ein rückgegeben und von privater Seite ein anderes Kind zu sich genommen hatte, fuhr die Mutter nach Oberschöneweide , nahm das märkisches Eden zu besigen. Ungläubig blieb die Welt auch auf der Straße spielende Kind, das sie für das ihre hielt, mit sich, noch, als vor gerade einem halben Jahrhundert Fontane be- und fuhr nach Köpenick . Hier vollführte sie die verzweifelte Tat, geistert ausrief:„ Märker, wacht auf! Ihr fizt mitten im die dem Kinde das Leben kostete. Nach einer anderen Meldung Paradies und wißt es nicht!" Und noch lange genug hat es soll infolge einer Verwechselung im Rummelsburger Waisenhause gedauert, ehe des märkischen Wanderdichters Wedruf zündete. dem Ehepaar ein anderes Kind übergeben worden sein. Letteres In ehrlichem Gedenken stehen wir vor dem Denkmal Fontanes flingt allerdings etwas unwahrscheinlich. in der Hauptstraße von Neu- Ruppin , danken dem Meister für sein fruchtbringendes, beglückendes Geschenk. Muß nicht das Füllhorn ausgeschüttet sein, wo Fontane lebte und webte und aus dem vollen Born der Natur schöpfte? Jammerschade, daß die Ruppiner Schweiz nicht ein paar Meilen näher an Berlin heranliegt. Ein Dreimarkstück für die Sonntags Hinund Rückfahrt, wochentags sogar die Hälfte mehr, ist den Massen noch unerschwinglich. Wer das Geld dafür übrig hat und opfert, bereut es wahrlich nicht. Die Neustadt liegt am langgestreckten, bis nach Wustrau und Friesack hinunterreichenden Ruppiner See mit schöner Strandpromenade. Eine Rundfahrt über ihn mit dem Dampfer, an herrlichen Gärten Ein gewerbsmäßiger Kautionsschwindler, der bereits 4 Jahre vorbei, ist empfehlenswert. Wer nur einen Tag Zeit hat, im Buchthaus gesessen hat, ist wieder einmal hinter Schloß und schenkt sich die Rundfahrt und benutzt eine zweite Dampfer- Riegel gebracht worden. Es ist ein Mechaniker Mar Siechert, der linie nach dem nördlich gelegenen Alt- Ruppin, wo die eigent- fogar mit einer eigenen Druderei" arbeitet, allerdings einer Der Zentralverein für Arbeitsnachweis bringt seine kostenlose liche Ruppiner Schweiz beginnt. Sie berechtigt zu ihrem sehr bescheidenen, die nur aus den notwendigsten Typen bestand, verheißungsvollen Namen durch eine überraschend glückliche mit denen er seine Drucksachen mehr oder weniger mühsam zu- Stellenbermittelung von Aushilfspersonal( Waschfrauen, Reinmachsammensette. Der Schindler lebte eine Zeitlang in Dresden und frauen, Aushilfsmädchen, Ausbesserinnen, Plätterinnen) in Erinnerung. Verbindung von Hochwald und Seen, blumigen Matten und verstand es dort, ein Mädchen so zu betören, daß es sich gegen den Bestellungen erfolgen durch Postkarte( C. 54, Rückerstr. 9) oder telefilberklar funkelnden Bächen, lauschigen Waldweihern und willen der Eltern von ihm nach Berlin verführen ließ. Hier haufte phoniſch Amt Norden 3791-3797 und Moabit 369. Das Bureau idyllischen Wassermühlen. Nun gehts von einem See in den er zunächst mit seiner Geliebten unter dem Namen Mar Seifert ist täglich von 7-1 Uhr geöffnet, Moabit von 8-11 und 3-7 Uhr. anderen, nirgends wird der Wald unterbrochen. Am Ende in einem Hotel in der Wilhelmstraße. Als die Rechnung bereits Deffentliche Bibliothek und Lefeballe zu unentgeltlicher Bedes Molchosees passiert der Dampfer die Rhinbrücke und die angewachsen war, suchte er sich zunächst dadurch zu helfen, daß er nuhung für jedermann, SO., Adalbertstr. 41. Geöffnet wert. Schleuse, läuft in den schmalen Teßensee und dann in den seine und seiner Geliebten Wert- und Schmudsachen versette. täglich von 5%-10 Uhr abends, an Sonn- und Feiertagen von weitausgebuchteten prächtigen Bermüßelsee mit dem gleich- Aber das reichte nicht aus. Da kam er denn auf den Gedanken, 9-1 Uhr und 3-6 Uhr. In dem Lesesaal liegen auraeit 541 Beitungen namigen Dörfchen und gegenüber dem Forsthaus Stendeniz. mit einem Kautionsschwindel einen lohnenden Beutezug zu machen. und Beitschriften jeder Art und Richtung aus Noch ist die Kette reizender Seen nicht geschlossen. Wir ver- Da er sich in der letzten Zeit einmal mit dem Vertrieb eines Schönheitsmittels Teint- Gallertee versucht hatte, so beschloß er kurzerlafsen eine halbe Stunde vor Forsthaus Rottstiel den Dampfer, hand, ein„ Pharmazeutisches Institut" und eine Chemische Fabrit" wandern nach dem vom Zermüßelsee nur durch eine schmale zu gründen, beide natürlich nur auf den Prospekten, die aus seiner Landzunge getrennten waldumrauschten Tornowsee, besuchen Thpendruckerei hervorgingen. Um der Sache einen noch besseren Neukölln. noch die zwischen Buchen romantisch gelegenen Waldweiher Anstrich zu geben, legte er sich gleich einen Kompagnon bei, wieder bei Stendeniz und laufen, was rüstige Touristen vorziehen, dicht an der Seekette entlang auf wundervollen Pfaden über Molchow und Alt- Ruppin zurück oder suchen wieder die Dampferstation am Bermüßelsee beim Forsthaus Tornow auf. Und noch lange zehrt, wer Naturfeinschmecker ist, von dem berückenden Zauber der Ruppiner Schweiz .
Im Zoologischen Garten wimmelt es jeßt auf dem Grasplat und in den Büschen vor der Fasanerie von jungen Braut. und Mandarinenten, sowie Spieß-, Pfeif, Kolben- und anderen in Furcht vor Irrfinn hat den 28 Jahre alten ledigen Mecha- und ausländischen Wildentenarten. Neben zwei fast erwachsenen niter Willi Flögel, der in der Katzbachstr. 5 seit zwei Jahren ein Magellansganserten in ihrem teils aus Daunen, teils aus grau möbliertes Bimmer bewohnte, in den Tod getrieben. Die Mutter und weiß gebänderten Federn bestehenden Kleide sieht man eine Flögels ist vor mehreren Jahren in der Anstalt Buch, wo sie wegen Bute mit ihren eigenen Kindern und einer ganzen Herde junger ihrer Geistesgestörtheit untergebracht worden war, gestorben. Er Schwarzflügelpfauen nebst einem Mischling von Aehrenträger- und selbst war start nervenleidend und befürchtete, die strankheit von Hauspfau. Da sind ferner schon recht stattliche Bastardtüten aus feiner Mutter geerbt zu haben und gleichfalls später irrsinnig zu einer Vereinigung von Gabelschwanz- Sonnerats- und Hauswerden. Gestern vormittag fand ihn die Wirtin tot in seinem Bette huhn, Fasanen mit ihrer Nachzucht in den Gehegen, ein Schopfliegen. Er hatte sich, wie mehrere Fläschchen, die auf dem Nacht- wachtelpaar mit seinen winzigen Sprößlingen und endlich eine tisch standen, erkennen ließen, mit Morphium vergiftet. Seine Bwerghenne, die drei Pfaufasane erbrütet hat, die jetzt bereits fast Leiche wurde, nachdem ein Arzt seinen Tod festgestellt hatte, be- erwachsen find. schlagnahmt und nach dem Schauhause gebracht.
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Zeugen gesucht. Diejenigen Personen, die am 11. Juli in einem Coupé auf der Fahrt von Halensee nach Neukölln Zeuge der Unterhaltung zweier Personen über den Streit bei der Firma Borchmann u. Co. waren, werden gebeten, ihre Adresse an G. Melzer, Briz, alfenriederstr. 1 III, gelangen zu lassen.
Vorort- Nachrichten.
Wegen eines Sittlichkeitsverbrechens wurde von der Krkininalpolizei der 42 Jahre alte Instrumentenarbeiter Hahn aus der Schönwalder Str. 16 festgenommen und dem Untersuchungsgefängnis zugeführt. Dem Verhafteten wird zur Last gelegt, sich an einem wegen eines gleichen Verbrechens schon einmal vorbestraft. 18jährigen Mädchen schwer vergangen zu haben. Der Wüstling ist Schöneberg .
nur auf dem Papier, und nannte deshalb sein Unternehmen" Chemische Fabrit Seifert u. Herzog, Berlin Dahlem ". Für diese Fabrik fuchte er nun Kassenboten. Seine Opfer suchte er sich unter warben. Ein junger Mann aber, der ihm 500 M. Bürgschaft stellen den Leuten, die sich durch Zeitungsanzeigen um Stellungen besollte, war durch Schaden anderer flug geworden und wollte sich erst noch einmal die Fabrik ansehen. Als er nun nach Dahlem tam, fand er nichts; er ließ daher den Schwindler festnehmen. Die Ein großer Dachstuhlbrand. Hart an der Grenze zwischen Die Landtags- Ersaswahl für den I. Berliner Wahlbezirk, Geliebte des Verhafteten wußte von dessen Treiben nichts. Jedes- Schöneberg und Friedenau , in der Bennigsenstr. 9 tam in der Es brannte den der verstorbene Geheime Justizrat, Rechtsanwalt und mal, wenn er jemanden zu sich bestellt hatte, um als Betriebs- Nacht zum Sonnabend ein Großfeuer zum Ausbruch. direktor" mit ihm zu unterhandeln, schickte er sie kurz vorher nach der Dachstuhl des erst neuerbauten Hauses in ganzer Ausdehnung. Notar Traeger vertrat, ist wie folgt festgesetzt worden: der Lesehalle, wo sie sich die Zeitungen ansehen sollte. Sie er- Da der Feuerschein weithin sichtbar war, eilten neben der gesamten I. die Wahlmännerwahlen finden Montag, den schrat bei seiner Entlarvung so heftig, daß sie ernstlich erkrankte. Schöneberger Feuerwehr auch noch die Feuerwehren von Wilmers30. September d. I., Ein Motorbootbrand auf dem Müggelsee rief gestern nacht an dorf und Friedenau zu Hilfe. In Tätigkeit trat aber nur die die erste engere Wahl Montag, den 14. Oktober d. I. dem Ufer des Müggelsees bei Friedrichshagen größere Aufregung Schöneberger Wehr, die mit vier Rohren Waffer gab. Die Lösch die zweite engere Wahl Montag, den 21. Oktober hervor. Der See war starf bewegt, und nur wenige Fahrzeuge mannschaften drangen über zwei mechanische Leitern und über Treppen d. J. statt. belebten die Wasserfläche. Plötzlich sah man aus einem in Höhe hinweg gegen den Brandherd vor, fonnten die Flammen aber erst I. die Wahl des Abgeordneten ist auf Dienstag, den des Freibades kreuzenden Motorboote Flammen aufschlagen, und in nach einstündigem Wassergeben ersticken und auf den Dachstuhl dieses Die Auf29. Oktober d. J., eine etwaige Stichwahl auf wenigen Augenblicken brannte das Boot lichterloh. Der frische Hauses beschränken, der allerdings völlig zerstört ist. Dienstag, den 5. November d. J. festgesetzt. Wind schürte das Feuer so stark an, daß alle Bemühungen der In- räumungsarbeiten zogen fich dann noch über zwei Stunden hin. Zum Wahlkommissar ist der Stadtrat Kalisch und zu fassen, es zu erstiden, unmöglich waren, fie mußten daher ihre wodurch der Brand entstanden ist, konnte nicht mehr festgestellt dessen Stellvertreter der Stadtrat und Stadtsyndikus Dr. Hirse- Rettung durch einen Sprung in das Wasser suchen, um an das werden, da er bei Ankunft der Feuerwehr schon zu weit vorziemlich nahe Ufer zu schwimmen. Sturz darauf hatten die Flam- gejajritten war. men das ganze Boot eingehüllt, das sie dann auch fast vollständig Charlottenburg. vernichteten. Von den drei Insassen des Bootes wurden nach dem Unglück nur zwei am Ufer gesehen, während man über das Schickfal des dritten noch im ungewissen ist.
torn ernannt.
Der I. Berliner Landtagswahlbezirk umfaßt die Stadtbezirfe 31-49, 56A, 56B, 61A, 61B und 283-284C bezi. die Urwahlbezirke 69-138, 157-163, 175-180 und 1162 bis 1175.
werden.
Es ist erforderlich, daß sämtliche Wahlmänner neugewählt Für die Wahlen sind gemäߧ 21 des Wahlreglements neue Urwähler- und Abteilungslisten aufzustellen, deren Auslegungstermine besonders bekanntgegeben werden.
Wie spendabel die Große Berliner" fein kann, wenn sie will, zeigt sich an dem französischen Besuch, der vorgestern in Stärke von 1200 Personen in Berlin eingetroffen ist. Es ist eine rein private,
aufgeführt, auf dem auch der Arbeiter Josef Krüger aus der Schwerer Bauunfall. In der Bismarckstraße wird ein Neubau Ein nächtliches Abenteuer kam einem sich zurzeit hier in Berlin Etage arbeitete, trat fehl und stürzte topfüber in die Tiefe. Dabei Schillerstr. 88 beschäftigt war. R., der in der Höhe der zweiten besuchsweise aufhaltenden Ausländer teuer zu stehen. Der Fremde schlug er mit dem Kopf gegen eine Steinwand und blieb blutüberlernte in der Nacht zu gestern auf einem Spaziergang Unter den strömt und besinnungslos liegen. Der Verunglückte wurde zunächst Linden eine" Dame" kennen, die nach einigen lustigen Fahrten nach seiner Wohnung gebracht, wo ein inzwischen herbeigerufener mit ihm in sein Hotel kam. Der Ausländer scheint solchen Besuche Arzt Notverbände anlegte. Das Befinden des Arbeiters verschlimtrinnen, vielleicht, weil er früher schon einmal schlechte Erfahrungen merte sich jedoch im Laufe des Tages so sehr, daß er nach dem mit ihnen gemacht hat, fein allzu großes Vertrauen entgegen zu bringen. Denn er hängte seine Kleider in den Schrant, schloß Strankenhause in Westend geschafft werden mußte. diesen ab und versteckte den Schlüssel sorgfältig unter seinem Kopftiffen. Diese Borsicht hat ihm jedoch wenig genügt. Als er mor
Aus der Gewerkschaftskommission. In der Sihung der Dele gierten zur Gewerkschaftskommission referierte Genosse Ahrens