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bie Rede ist, so hört man die bedenklichen Mahnungen der Kaempf gung in den Balkanstaaten. An der monte­und Mugdan und wie sie alle heißen mögen: Nur ja teine negrischen Grenze wird weitergekämpft, und das Re­Ueberstürzung!- Die Leiter der Bewegung dürften gar bald gierungsblatt führt eine recht drohende Sprache. In Bul­zu der Erkenntnis kommen, daß die Fortschrittliche Volkspartei fich garien wird eine recht le bhafte Kriegsagitation in ihrem Sinne nicht so leicht erziehen" läßt. entfaltet. In einer von den mazedonischen Wohltä­Ihre Aufgabe ist letzten Endes wohl nicht nur eine schwere, tigkeitsgesellschaften einberufenen Versammlung, fondern sogar eine unmögliche. Ein Blinder müßte es, wenn an der Vertreter aller politischen Parteien teilnahmen, wurde nicht sehen, so doch wenigstens fühlen heute mehr denn je nach lebhaften Erörterungen, in denen das Vorgehen der Tür­daß das politische Streben und Wollen im großen Ganzen bestimmt fei gegenüber der bulgarischen Bevölkerung in Mazedonien wird durch die wirtschaftlichen Bedingungen, in denen die Menschen schärfstens kritisiert und die Bevölkerung aufgefordert wurde, leben und arbeiten. Nicht als ob traffer Eigennut, engherziger gegenüber der Türkei eine feste Saltung einzunehmen Egoismus jedes altruistische Gefühl, jedes idealistische Wollen und eventuell mit Krieg vorzugehen, ein Komitee gewaltsam und dem Einzelnen bewußt, erstickte, aber das soziale gewählt und mit der Aufgabe betraut, nach Sofia und anderen Streben erhält seine spezifische Färbung durch die Klaffenzugehörige Städten für Dienstag Volksversammlungen einzuberufen und feit. Nun ist der Freifinn seiner Bergangenheit und auch seiner eine entsprechende Resolution zu verfassen. In dem Aufruf heutigen Struktur nach doch die Vertretung einer Schicht von Be- fordert das Komitee zu einem Zusammenschluß der Regie­figenden"; nicht so sehr großindustrieller Kreise, als vielmehr ge­wiffer Teile des Kleinbürgertums und seiner Intelligenz" und ferner gewisser Teile des Finanzkapitals". Als folche tritt er in nicht so unmittelbaren Gegensatz zu den Arbeitnehmern und ihren Intereffen, wie etwa die nationalliberale Partei, die viel enger mit dem Industriekapital verschwägert ist. Es ist sehr wohl möglich, gewissen sozialen Tendenzen innerhalb des Lintsliberalismus Raum zu schaffen. Aber doch nur bis zu einer ziemlich engen Grenze. An dieser fühlt sich auch der Kreis von Leuten, der dem Fortschritt Stärke und Rüdgrat berleiht, in feinen Lebensinteressen Bedroht, fürchtet für sein Einkommen, seine Selbständigkeit und Ueberlegenheit anderen Schichten gegenüber; und hier wird er sich weigern, auch nur noch einen Schritt weiter zu gehen.

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rungspartei und der Oppositionspartei auf. Die Bevölkerung müsse einmütig den Krieg gegen die Türkei ver­Iangen. Für die morgen stattfindenden Versammlungen sind große Trauerkundgebungen und Straßenumzüge geplant. Bar Ferdinand hat seinen Aufenthalt in Ungarn unterbrochen und ist nach Sofia zurückgekehrt. Diese Agitation ist bei der starken Erregung, die in Bulgarien gegen die Türkei herrscht, eine nicht zu unterschäßende Gefahr.

Politifche Ueberlicht.

Berlin , den 12. Auguft 1912. Folgen der preußischen Aufiedelungspolitik. Fraglich ist aber, ob diese Grenze auch den Interessen der Immer blamabler werden die Zustände in den Ansiedelungs­Arbeitnehmer genügt. Die Leipziger Konferenzler haben gebieten in den Ostmarken. Das fortgefegte Steigen der Grundstücks­ihre Wünse dahin formuliert, daß es nötig sei, das Arbeits- preise und der enorme Handel mit Gütern, der seit einigen Jahren berhältnis aus einem Gewaltsverhältnis in ein zum Entfegen aller bodenständigen" Elemente eingesetzt hat, treibt Rechtsverhältnis umzuwandeln". winnen teilzunehmen, Darüber jammern selbst die hakatistischen Das ist reichlich auch die Ansiedler in den Ostmarken dazu, an dieser Jagd nach Ge­Organe des Dftens. So schreibt die Königsberger Algemeine Beitung":

dehnbar und nicht gerade sehr klar. Wer die Theorien des Frant furter Stadtrats Flesch, auf den wohl diese Formulierung zurüd geht, näher kennt, weiß, daß er darunter die Rechtsfähigkeit der Berufsvereine, eine Berallgemeinerung des Tarifvertragswesens, beffere Sicherung der Arbeiter vor ungerechtfertigten Kündigungen und Entlassungen und dergleichen mehr versteht. Sicherlich sehr ers ftrebenswerte Forderungen, für die auch zum Teil unter den heutigen Fortschrittlern Verständnis zu finden sein wird. Aber würde ihre Verwirklichung denn wirklich schon das Gewaltsverhältnis", das im heutigen Arbeitsvertrag zum Ausdrud tommt, beseitigen?- Nein, denn dies beruht doch schließlich darauf, daß der Besig der Produktionsmittel, der Maschinen, der Fabriken, des Grund und Bodens, des Anlagefapitals einer fleinen Schicht von Wohlhabenden die Macht gibt, sich einen Teil dessen, was die Masse in ihren Diensten erarbeitet, für sich in Anspruch zu nehmen, in ihrem Interesse au berwerten. Und dieser Anteil fann und wird nicht geringer werden, so lange einer den anderen drängt, durch immer neue Betriebsanlagen, immer Tompliziertere, neue Maschinen, immer weiteren Ausbau des Unter­nehmens die Produkte auf dem allgemeinen Martt fonkurrenzfähig zu erhalten und nicht von anderen berdrängen zu lassen; daß heißt, so lange der Privatbesiz an den Produktionsmitteln besteht. Erst wenn die private durch die gesellschaftliche Produktion abgelöst ist, wenn dadurch den Befizenden die Möglichkeit genommen ist, andere, die sich in ihrer Befiglosigkeit fügen müssen, um einen Teil ihres Arbeitsertrages zu bringen, erst dann wird man fagen können, daß das Gewaltsverhältnis völlig beseitigt ist.

So weit aber wird der durch die Konkurrenz gestachelte Selbst­erhaltungstrieb jener bürgerlich- selbständigen Kreise, die in der Fort­schrittlichen Boltspartei bestimmend wirken, niemals gehen, während dem denkenden Arbeiter und Angestellten sich dieses Ziel immer mehr als einzige Lösung des Problems aufdrängt.

wendung des Dispositionsfonds des Kaisers und des Statthalters besprochen. Die Einsicht in die Rechnungen hatte bei den Mit­gliedern der mit der Prüfung beauftragten Unterkommission leb­haftes Befremden hervorgerufen.

Der Referent berichtete hierüber unter Hervorhebung einzelner besonders auffälliger Posten. U. a. ftellte er fest:

Eine Dame, welche mit ihrer Tochter die Bälle des Statthalters regelmäßig besucht( Freifrau von. geborene von...), erhält 1500 m. jährlich, gerade was not­wendig ist, um ihre Toiletten zu bezahlen.

Das war es, was Herr Dr. Haegy in jener Versammlung fagte. Nicht, daß eine Dame einmal 1500 m. erhielt, damit sie ein neues Kleid für den Ball kaufen konnte, sondern daß die be­treffende Dame aus hohen Streifen, die so fituiert ist, daß fie regelmäßig die Statthalter Bälle besucht, jährlich 1500 art aus dem Gnadenfonds er hielt, was etwa gerade genügte, um ihre Toilette entsprechend instand zu halten!

Daß der Minister im Landtage das in etwas bagen Aus­brücken abzustreiten" suchte, ändert an den Tatsachen nichts! Heute, wo man es Herrn Dr. Haegh persönlich gegenüber ab­austreiten wagt, sei der Sachverhalt hiermit festgestellt mit dem Bemerken, daß Herr Dr. Haegh über das vollständige Detail der Verhandlungen der 3. Kommiffion des Landesausschusses vom 22. Februar und 1. März 1906 verfügt und mit allen erwünschten Einzelheiten mit Namen und Zahlen aufwarten kann."

Die gute, regelmäßige" Koft der Soldaten und die " Spannkraft im bürgerlichen Beruf.

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Der Sekretär der Handelskammer Dortmund ist schon oft wegen seiner verfchrobenen Anschauungen aufgefallen. Höchst furios ist denn auch wieder, was der Bericht der Dortmunder Handelskammer für das Jahr 1911 aus unbedachter Begeisterung" für den Mili­tarismus vermeldet. Ein Blick in die Wirklichkeit, so heißt es im Bericht, lehre jedem unbefangenen Urteilsfähigen, daß der Militaris­mus alles andere als voltsmordend sei; denn: Die Wehrpflicht mordet nicht unsere Jugend, sondern kräftigt fie gesundheitlich. Wer die Verhältnisse auch nur flüchtig kennt, weiß, wie anders die jungen Luft, verbunden mit regelmäßiger, guter eo ft, gibt Leute von der Truppe wieder ins bürgerliche Leben zurücktreten, als fie dorther tamen. Die förperliche Bewegung in frischer ben Soldaten eine physische Spannkraft, von der sie auch im bürger­lichen Beruf noch lange zehren und die vorteilhaft von den Die durch wilde Spekulation hervorgerufene Steigerung der Nichtgedienten absticht." Güterpreise, die, wie die ostpreußische Landgesellschaft in ihrem Alle Wetter! Dem Herrn Handelskammersekretär scheint gar letzten Jahresbericht hervorhebt, zu besorgniserregenden Bu- nicht zum Bewußtsein gekommen zu fein, was er da geschrieben ständen geführt hat, berleitet auch die Ansiedler hat? Hat er doch dem Kapitalismus den schweren Vorwurf ges den Ostmarken zum Teil, ihre Stellen macht, die Arbeitskraft der Arbeiter im bürgerlichen Beruf" derart zu verkaufen, um am landwirtschaftlichen Grundstüds- auszubeuten, fie so schlecht zu bezahlen, daß sie schwächlich und geschäft borteilhaft zu verdienen. Da das aber nicht ausgemergelt zum Militär fommen und erst durch die regelmäßige

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Wo bleibt die Seligkeit der Armut?

der Zweck der vom Staat mit Hunderten von gute Kost" der Kasernen herausgefüttert werden müssen. Ein nettes Millionen unternommenen Ansiedelungstätigkob für dic Großindustriellen Rheinland- Westfalens! teit sein tann, so hat die Ansiedelungskommission rechtzeitig Vor­februngen getroffen, um dem Geschäftseifer verdienstlustiger Kolo­niften entgegenzuwirken. Sie entzieht Ansiedlern, die ihre Stellen um Der Generalvikar des Bistums Regensburg , Dr. Schehlmann, Gewinns willen verschleißen, den Vorteil des ihnen beim Buzug ge hat, wie auf dem Parteitag der bayerischen Sozialdemokratie ton­währten Freijahres und fordert von ihnen die Rente für dieses Frei- ftatiert wurde, die Geistlichen zu der Führung des Kampfes gegen Außerdem aber prüft fie die neuen Käufer auf ihre die Sozialdemokratie durch Predigt und Christenlehre aufgefordert jahr ein. deutsche Zuverlässigkeit, und wenn fich heraus und ihnen dabei auch die Hervorhebung der Seligkeit der stellt, daß diese Leute zuvor schon Grundstücke besessen, aber nicht Armut anempfohlen. Wenn die Armut wirklich so selig macht, deren Erhaltung in deutscher Hand gesichert, oder ihren Landbesit so muß man sich wirklich wundern, daß so viele katholische Geist gar an Bolen verkauft haben, dann bersagt sie glatt die Verkaufs- liche nach einträglichen Pfarreien trachten und die Erzbischöfe und genehmigung. Das ist mit Genugtuung anzuerkennen. Denn es Bischöfe nicht auf den größten Teil ihrer Einfünfte verzichten. Am fehlte gar noch, daß auf den Landbesig, der mit großen Opfern besten bezahlt ist von der bayerischen Klerisei der Erzbischof von des Staates in den gefährdeten Gegenden für das Deutschtum er- München- Freising. Er bezieht 36 000 m. Gehalt im Jahre und worben wird, unzuverlässige Leute gefegt worden. Treue deutsche Landleute brauchen wir in den Ostmarken und auf den Ansiedlerstellen. Das Deutschtum soll gefeftigt, nicht aber wilde Grundstüdsspekulation im Ansiedlungsgebiet betrieben werden. Vielleicht ergibt sich in naher Zeit die Notwendigkeit den An­siedlern überhaupt das Weiterbertaufsrecht au beschneiden und nur noch folche Deutsche an aufezen, die fich verpflichten, auch wirklich auf der Scholle zu bleiben."

Nimmt man in dieser Weise den Ansiedlern die Freizügigkeit, Nicht der große Apparat" der Sozialdemokratie, tie Serr fo dürfte auch das Ende der vielgerühmten Ansiedelungspolitik Erkelenz zu glauben scheint, hat ihr die Massen der Arbeiterschaft gekommen sein. Die jebigen Zustände beweisen schon, wie groß gewonnen, sondern ihre flare Erkenntnis der wirtschaftlichen Gegen- ihr. Fiasto ist. Und diese verfehlte Politik haben die Steuerzahler fäße und ihre entschlossene, bedingungslose Stellungnahme auf der mit hunderten Millionen Mart bezahlen müssen. Seite jener, die als Arbeitnehmer durch das Kapital ausgebeutet werden. Und diese Tatsache wird auch weiter für die Sozialdemo tratie wirken und werben und ihre Macht wachsen lassen; baran wird auch der neue Reichsverein liberaler" Arbeiter und Angestellter nichts ändern können. Ihre Bewegung im Rahmen der Fortschritt lichen Boltspartei" trägt von vornherein den Todeskeim in fich.

Die Ereignilfe in der Türkei .

Die Tanglichkeit der Militärpflichtigen.

außerdem stellt ihm der Staat ein Palais umsonst zur Verfügung. Der Erzbischof von Bamberg , die Bischöfe von Augsburg , von Regensburg , von Passau , von Eichstätt , von Würzburg beziehen ein jährliches Gehalt, bas awischen 16 000 bis 20 000 m. beträgt, und jedem von ihnen überläßt der Staat ebenfalls unentgeltlich ein Palais zum Wohnen. Nach Armut schmeckt das sehr wenig.

Wenn ein solcher Herr auf dem Lande in einem Ort zur Erteilung der Firmung eintrifft, fo erwedt feine Ankunft eben­falls recht wenig den Schein an Armut. Er tommt vielmehr in einer eleganten Equipage, auf dem Lock neben dem Stutscher ein Batai in Livree, angefahren.

Wenn aber die Herren Erzbischöfe, Bischöfe und Pfarrer selbst die Seligkeit der Armut nicht erstreben, warum soll dann gerade der große Haufen" sich für diese Seligkeit begeistern?

Oefterreich- Ungarn .

Der kroatische Attentatsproze. In der neuesten Ausgabe von Löbells Jahresbericht über bas Agram, 12. August. Heute vormittag ist das Urteil in Seer und Kriegswesen" wird wieder fonstatiert, daß die Zahl der unbedingt tauglichen Militärpflichtigen von Jahr zu Jahr abnimmt. dem Prozeß wegen des Anschlages auf den Statthalter Von je 100 endgültig abgefertigten waren tanglicy: im Jahre 1907: und wegen Ermordung des Banalrats Hervoic verkündet 54,9, 1908: 54,5, 1909: 53,6, 1910: 53. Diese Verschlechterung wird worden. Der Hauptangeklagte sufic wurde zum Tode, auf die Zunahme der städtischen industriellen Bevölkerung zurüd Horvath zu 6 Jahren, die Mitangeklagten Cvijic, Cesarec, geführt. So waren z. B. von je 100 endgültig abgefertigten im Be- Bublic, Neidhardt und Horvatin zu 5 Jahren, und Saranic reich des 15. Armeekorps( Elsaß ) tauglich 66,7, in Ostpreußen 63, au in Westpreußen 61; dagegen in Schlesien nur 47,8, in Brandenburg 3 6 Monaten schweren Kerkers verurteilt. Fünf Angeklagte Der Zwiespalt in der Komiteepartei scheint anzubauern mit Berlin gar nur 42,1. wurden freigesprochen. und die gemäßigte Richtung vorläufig die Oberhand zu be Auflösung einer Liebknechtversammlung. halten. Allerdings ist die Komiteepartet fast völlig aus der Am Sonnabend sprach Reichs- und Landtagsabgeordneter Dr. Deffentlichkeit verschwunden und ihre Entschlüsse umgibt Vor einigen Tagen wurde bekanntlich gemeldet, daß Karl Liebknecht auf Einladung unserer nordböhmischen Ges tiefftes Geheimnis. Aber auch im Ministerium herrscht diplomatische Verhandlungen zwischen der deutschen und der noffen in Gablonz an der Neiße über Kapitalistische Welt­Uneinigkeit und eine Minister trise ist im Anzuge. Der russischen Regierung im Gange feien, die den Zweck hätten, politit". Ueber Oesterreich durfte er nicht reden, und er wurde greife ia mit Pascha soll Großwefir, Ferid Pafcha den wegen Spionage verhafteten russischen Hauptmann Koste- auch zweimal unterbrochen, weil er nur das heilige Wort Dester­Minister des Innern werden. Hilmi Bascha wird, wie witsch wieder in Freiheit zu setzen. Die Meldung Klang im reich" aussprach. Nachher sprach Genosse Dreibich- Reichen­es heißt, aus dem Kabinett ausscheiden. Hinblick auf das so ausgeprägte deutsche Rechtsbewußtsein berg über Jugend und Militarismus". Als er das Wort Kaiser

Austauschspione.

Marokko. Abdankung Mulay Hafids.

Nach Nachrichten aus Mogador hat das Regierungs­schiff Cosma o am Mittwoch und Donnerstag Agadir bombardiert.

Die Regierung behauptet, des überwiegenden Teils des wie ein schlechter Scherz, und die offiziöse Dementiersprize Wilhelms über die Pflicht der Soldaten, auf Befehl auch auf Bater Offiziertorps sicher zu sein. Vierhundert Offiziere war sofort bei der Hand. Am Sonnabend fam aber die und Mutter schießen zu müssen, zitierte, wurde die Versammlung haben beim Abgang von der Militärakademie in Gegenwart Meldung aus Leipzig , daß am Sonnabendnachmittag um aufgelöst! Also wegen eines Kaiserwortes! des Sultans und der Mitglieder des Ministeriums den 5 Uhr 10 Minuten die vorläufige Haftentlassung des russischen Treueid geleistet, in den zum ersten Male das Gelöbnis Artilleriehauptmanns Kostewitsch gegen Stellung einer Kaution aufgenommen ist, daß sie sich weder mit Politik beschäftigen von dreißigtausend Mart erfolgt jei. Gleichzeitig wurde nun noch irgend einer politischer Partei beitreten werden. Auch alle nach einer Meldung aus Warschau dort ebenfalls am Sonn- Paris , 11. August. Generalresident Lyauthey hat dem Mi­Armeekorps werden zur Ablegung des Treueids für die Regierung abendnachmittag gegen Hinterlegung des gleichen Betrages nisterium des Aeußeren telegraphiert, daß er sich mit Mulay aufgefordert werden. der vor einigen Wochen verhaftete preußische Leutnant Safid über dessen Abdankung berständigt habe. Die Verhandlungen mit den Albaniern Dahm, der beim niedersächsischen Felbartillerie- Regiment Die Abdankung wird erst erfolgen, nachdem der Sultan vor dauern fort. Ibrahim Pascha hat den Führern der Nr. 46 steht und zwecks Vervollkommnung in der russischen seiner Abreise aus Maroffo an den Generalresidenten ein Arnauten erklärt, die Regierung könne nicht die Mitglieder Sprache nach Rußland beurlaubt war, auf freien Fuß gefekt. Schreiben gerichtet haben wird, in dem er den Wunsch, abzu­der früheren Kabinette Hati und Said verfolgen. Eine all- Die genannten Geldbeträge wurden bereits vor einigen Tagen danken, zum Ausdruck bringt. Diese Formalität wird vor­gemeine teberbewaffnung der Arnauten sei eben in Berlin und Petersburg eingezahlt. Beiden Offizieren foll aus fichtlich schon morgen erledigt werden. falls unmöglich. Sobald die Rammer zusammengetreten es gestattet worden sein, sich in ihre Heimat zu begeben, jedoch set, stehe es ihr fret, jenen Arnauten, die an der Grenze haben sie sich verpflichten müssen, zum Verhandlungstermin liegende Ortschaften bewohnen, sowie im allgemeinen allen wieder vor Gericht zu erscheinen. Hirten und Bächtern oder in den Wäldern beschäftigten Die Haftentlaffung der beiden Spione scheint also fest­Arnauten die Waffen zurückzuerstatten. Ein Teil der Ar- zustehen. Wann die Verhandlung sein wird, ob sie über­nautenführer ist mit dieser Lösung zufrieden, andere behalten haupt noch stattfindet, und ob die beiden Freigelassenen Paris , 12. August. Die Abdantung des Sultans Mulay fich Bedenkzeit vor. Die übrigen Modifikationen der noch zu erscheinen haben werden, ist wohl mehr als Safid tann als bollendete Tatsache betrachtet werden. Forderungen der Arnauten fanden Genehmigung. Die Ar fraglich. Die französische Regierung hat dem Sultan gewisse Be­nauten lassen dem Kabinett nochmals ihren Dant und dingungen für diese Abdankung auferlegt, welche er erfüllt hat. Der Sultan hat dem General Lyautey ein Schreiben überreicht, ihre Ergebenheit ausdrücken und haben sich inzwischen, Das aus dem Dispositionsfonds bezahlte Ballkleid. mit Ausnahme der Führer, die zur Unterfertigung des Ab- Während der elfäffisch- lothringischen Landtagswahlen im Wahl- in welchem er erklärt, daß er nur einer Krankheit wegen dem tommens mit Ibrahim Pascha in Prishtina verbleiben, zu- freis lett stedt hatte ber jetzige Reichstagskandidat für den Thron entfage. Er empfiehlt darin, einen seiner Brüder zu feinem rückgezogen. Diese dringen auf einen Beschluß seitens der selben Kreis, Abbé a egh, wiederholt von einem Ballkleid Nachfolger zu ernennen. Die französische Regierung hat beschlossen, Regierung über ihre in zwölf Artikeln zusammengefaßten gesprochen, das einer Dame aus dem Dispositionsfonds gezahlt die Nachfolgerschaft dem Prinzen Mulay Jussuf, welcher Forderungen. Ismael eemal erklärte, die Südal ba- worden sei. Im Landtag hatte der Unterstaatssekretär man det gegenwärtig Kalif in Fez ist, zu übertragen. Mulay Jussuf stammt nesen würden mit der Bewilligung jener Forderungen zu die Geschichte ins Reich der Märchen verwiesen. Jegt aber bringt von demselben Vater und derselben Mutter wie Mulah Hafid. frieden sein, welche den Nordalbanesen zugestanden würden. der Elsässer Sturier" folgende Darstellung der Sache: Der abgedankte Sultan wird bereits heute seine Reise nach Weit bedenklicher als die Nachrichten aus der Türkei Am Donnerstag, 22. Februar 1906, wurden in der 8. Rom - Vichy antreten. Wahrscheinlich wird ihm später gestattet werden, selbst sind die Meldungen über die wachsende Erre mission des Landesausschusses die Rechnungen über die Ber - seinen Aufenthalt in Tanger su nehmen.

Der Nachfolger.