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Sen Klerikalismus als einziges Mittel gegen den Umsturz zu empfehlen. Der Mann von der Gesellschaft Jesu griff dabei zu den stärksten Argumenten. Er entblödete sich nicht, die lange Liste politischer Attentate aus den letzten Jahrhunderten aufzustellen, als Beweis, was den Inhabern der Throne von denen drohe, die sich nicht dem klerikalen Joch fügen. Unnötig, zu sagen, daß er von Stürmen des Beifalls umtoft wurde.

In seiner

Schlußrede

an den Katholikentag zitierte Präsident Schmitt noch ein­mal den Geist Windthorsts. Dieser mahne zur Einigkeit. Der Präsident versicherte noch einmal den Episkopat der Treue und des Gehorsams der frommen Katholiken, und sicherte sich dann einen guten, vom Donner der Zustimmung begleiteten Abgang, indem er die Rückkehr der Jesuiten und die Freiheit der Kirche forderte. Unter frommem Gesang ging der Katholikentag auseinander.

Politische Ueberlicht.

Ein Opfer des Militarismus.

liegt. Die junkerlichen Schnapphähne haben es ja berstanden, sich überall zu rechter Beit die schönsten Stellen auszusuchen. Im östlichen Holstein Jm Sprechfaal des Ulmer Boltsboten", eines Zentrumsblattes, refidieren die Einflußreichsten des holsteinischen Großagriertums. Hier schildert der Schuhmachermeister Karl Dreher, wie sein franker Sohn findet man wie in Ostelbien den politischen Begriff Gutsbezirk, in der Kaserne behandelt wurde und schließlich den Tod erlitt, weil bier werden auch noch konservative Wahlen gemacht nach bekannten er zu spät in ärztliche Behandlung genommen wurde. Der hart Rezepten, Für ihre Landarbeiter haben diese Agrarier genau die getroffene Vater schreibt: selbe Verachtung wie die Ostelbier. Besonders sind es die aus­ländischen Landarbeiter, mit denen sie nicht viel Federlesens machen, für die sie aber wegen ihrer billigen Arbeitskräfte eine besondere Vorliebe haben.

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11

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In Nr. 117 des Vorwärts" vom 22. Mai war ein Bericht ver­öffentlicht über eine Gerichtsverhandlung gegen den verantwortlichen Redakteur der Schleswig- Holsteinischen Volkszeitung", Genossen Bielenberg- Stiel und den berantwortlichen Redakteur der Schleswig- Holsteinischen Landpost", Genossen Bartels Altona. Beide wurden zu je 100 m. Geldstrafe berurteilt, weil sie den Gutsbesitzer Behr in Stodsee beleidigt haben sollten. hatten nämlich die Leiden zweier russischer Landarbeiterfamilien ge­schildert, die nach Deutschland gekommen waren und von Herrn Behr beschäftigt wurden.

Sie

Dieser Tage hat sich nun wieder ein Gericht mit den Zuständen Berlin , den 15. August 1912. auf dem Gute des Herrn Behr beschäftigt, und zwar das Amtsgericht Wie spontane Begeisterung gemacht wird. in Segeberg . Diesmal stehen aber keine sozialdemokratischen Re­Bekanntlich läßt die Zeitung der Katholikentage nicht dakteure wegen angeblicher Beleidigung des Herrn Behr auf der nur schon die Berichte über die angekündigten Reden drucken, Anklagebant, sondern 14 galizische Arbeiter flagten gegen ihn auf bevor diese gehalten worden sind, sondern in diesen Berichten Auszahlung des verdienten Lohnes, Auszahlung wird auch vorher ganz genau angegeben, wo starter", der einbehaltenen Raution, Entschädigung für stürmischer" oder minuten langer" Beifall er. Einbehaltung des Arbeitsbuches und Ersaß für die bom folgt ist. Und seltsamerweise stimmt diese Angabe meistens. Wie das möglich ist, zeigt folgende Berichtstelle, die wir der Verpflegung. ,, Germania " entnehmen:

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Neufra a. D., 10. August 1912. Eine Kompagnie bei der es teine Strante, sondern nur Gesunde oder Tote" gibt, verdient wohl auch in der Deffentlichkeit nicht unerwähnt zu bleiben.

Mein Sohn, seit Herbst 1911 Grenadier bei der 5. Kompagnie des Regiments Nr. 123 in Ulm , war am 10. Juni d. J. leidend zu mir in Urlaub gefommen. Er mußte sich häufig und heftig er brechen und konnte keine Nahrung mehr einnehmen. Da seine Krankheit sich verschlimmerte, gab ich ihn vom 12. Juni ab in die Behandlung des Bezirksarztes, welcher schweren Magentatarrh und hochgradige Stopfschmerzen feststellte und den Patienten über die ganze Zeit des Urlaubs( bis 17. Juni) ans Bett befohlen hat. Bei dieser Sachlage richtete ich am 15. Juni unter Beifügung eines ärztlichen Attestes an das Kommando folgendes mit dem Stempel der Gemeinde Neufra versehenes Bittgesuch:

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Sofort einrücken. J. V. D...

Drei Tage Arrest bekommst, wenn Du nicht krant bist; bei meiner Kompagnie gibts teine Kranke, entweder gefund oder tot." Einige Tage später schreibt der Kranke heim:

" Da mein Sohn, Grenadier Dreher der 5. Kompagnie, zur zeit beurlaubt, gleich nach seiner Abreise aus der Garnison mit starken Kopf- und Magenbeschwerden befallen wurde, welche bis heute noch nicht behoben sind und ihn größtenteils an das Bett fesselten, so gestatte ich mir, an das Kommando die ergebenste Bitte zu richten, demselben seinen Urlaub, wenn möglich um mehrere Tage verlängern zu wollen, da er im jezigen Zustande doch keinen Dienst tun könnte und eine Erholung für ihn gut wäre." österreichischen Konsulat gewährte Zur Antwort wurde meinem Sohn der telegraphische Befehl Die Arbeiter haben das Arbeitsverhältnis vom 17. Juni nachmittags 12 Uhr: vorzeitig gelöst, weil nach ihrer Angabe zwei Leutnant." bont ihnen mißhandelt worden seien und Dr. Schmitt: Es ist ein Gebot der Selbstachtung, daß wir In elendem Zustande kehrte denn der Kranke in die Garnison nicht ruhen und raften, bis jenes Gesetz( das Jesuitengeset) weil Behandlung und Verpflegung fo schlecht zurück, wo er von seinem Feldwebel M..... mit Schimpfen und beseitigt ist.( Stürmischer Beifall.) Ich danke Ihnen für den gewesen seien, daß man ihnen nicht zuniuten könne, länger Drohen empfangen wurde: Beifall, den Sie mir bei der Ankündigung dieses meines Gebei Herrn Behr in Arbeit zu bleiben. dankens gezellt haben. Aber es war noch nicht genug. Die Bernehmung der Galizier gestaltete sich etwas schwierig, Es muß noch besser werden.( Stürmischer Bei- weil sie kein Wort Deutsch verstanden und ein Dolmetscher zu Am Dienstag( den 18. Juni) morgen meldete ich mich frant, fall.) Ich will Ihnen mal was sagen: Wir haben heute Silfe genommen werden mußte. Was sie über Wohnung und Ver­wo ich dann ins Revier( d... in die Krankenstube) kam. Bin nun morgen in der geschlossenen Sizung eine Resolution betreffend pflegung aussagten, kann sich getrost mit ostelbischen Zuständen schon vier Tage hier, ohne etwas zu essen. Sollte es bis in ein das Jesuitengeset angenommen, und ich lasse diese Resolution messen. Im ganzen waren es 15 Perfonen. Sie wohnten alle paar Tagen nicht besser werden, so werde ich ins Lazarett be­nachher verlesen. Eine förmliche Abstimmung kann ich nicht ausammen in einer Lehmkate, die zwei Stuben fördert. Bom 20. bis 21. Juni mittags durfte ich nicht das ge­herbeiführen, aber ich hoffe, daß wir uns auch so ver- und zwei kleine Sammern hatte. Die beiden Kammern ringste essen. Bin bloß noch Haut und Bein. Gestern, den 20., ständigen, daß wir noch etwas mehr als eine ein- waren aber nur zwei Löcher, in denen sie höchstens schmutzige Wäsche mußte ich mich den ganzen Tag brechen, wo nichts als Galle tam." Alle Personen hatten fache Abstimmung herausbringen.( Lebhafter Beifall.) und Kartoffeln aufbewahren konnten. Während des Aufenthalts in der Krankenstube verbesserte sich die Stellen sie sich mal vor, es handle sich darum, einen großen nur einzige Kochgelegenheit, Esse der Zustand des Kranten keineswegs; vielmehr haben sich die Er­Herdes wichtigen Bau zu illuminieren. Sagen wir mal in diesem des war unverdeckt, fo bei daß Regen brechungen nach dem Zeugnis mehrerer Grenadiere, die mit ihm großen, mächtigen Gebäude seien 10 000 elektrische Lampen an- wetter Regen und Ruß in die Kochtöpfe fiel. zusammen in der Krantenstube gelegen, unablässig wiederholt. Von den 15 Personen schliefen in einem Raum sieben, in dem Trotzdem wurde er statt der erhofften Ueberweisung ins Bazarett gebracht, und wenn dann plöblich der Oberregisseur auf den Knopf drückt, dann springt auf einmal das Feuer anderen acht. Als Bettstellen dienten Holzverschläge, in denen Stroh- schon nach acht Tagen wieder als gesund zum Dienſt fom­Auf mehrfach wiederholte Krankmeldungen wußte auf in 8-10 000 Lampen, und das ganze Gebäude erstrahlt in säcke gelegt waren. Verheiratete und Unverheiratete, mandiert. Feldwebel nur die Antwort, er wolle sich vom herrlicher Beleuchtung. Ich werde Ihnen nachher die Resolution Männer, Frauen und junge Mädchen schliefen in ber Dienst drücken. Ja so wenig Rücksicht wurde auf den vorlesen, und wenn ich mit der Vorlesung zu Ende bin, dann einem Raum bunt durcheinander. Ein Arbeiter sagte nachhaltigen Krankheitszustand genommen, daß der Patient am werde ich auf den Knopf drücken und Sie fragen, ob Sie damit aus, er habe mit seiner Cousine auf einem Strob- 9. Juli sogar auf die Wache kommandiert wurde. Bosten stehend, einverstanden sind.( Beifall und Heiterkeit.)( Redner verliest sad geschlafen. mußte er sich viermal erbrechen, hielt jedoch aus Furcht vor den die Resolution zur Jesuitenfrage.) Als er mit erhobener Stimme Drohungen des Feldwebels vollends aus, als seine schwere Krank­die letzten Worte der Resolution verlesen hatte da bricht heit gegen Ende vom Wachhabenden erkannt wurde. Jetzt endlich, Vor seinem Ab­spontan( 1) ein Beifall aus, wie er in dieser Stärke bisher auf am 10. Juli, wurde er ins Lazarett gesprochen. feiner der Generalversammlungen dagewesen ist. Die Versamm. gang dahin schleuderte ihm der Feldwebel, auf die häufigen Er­lung hat sich einmütig von ihren Plätzen erhoben. Unter Hut­brechungen anspielend, noch die schönen Worte ins Gesicht: So, bist jetzt bald ausg'loffa?" und Tücherschwenken auf allen Seiten bricht der Wetfall er­Diese Darstellung entspricht getreu den brieflichen Mitteilungen meines Sohnes und seinen legten mündlichen Aeußerungen, die er mir noch am Abend vor seiner gleich zu erwähnenden zweiten Ope­ration machen tonnte.

neut aus.

eine

Am 23. April sollte einer der Arbeiter Wasser in die Pferde­tränke pumpen. Die Tränke wurde aber nicht voll, weil sie ein 2och hatte, aus dem immer wieder Wasser auslief. Der Verwalter, 8 ur Nedden ist sein Nante, gab dem Arbeiter einen Schlag mit der Faust ins Genid, als der Arbeiter weglief, lief der Verwalter hinter ihm her und gab ihm noch einen Schlag. Am selben Tage schlug ferner der Verwalter noch einen acht Der Bericht liefert ein prächtiges Beispiel dafür, wie zehnjährigen Arbeiter Der Arbeiter sollte auf Geheiß des Der ungeheure spontane Beifall hervorgerufen wird. Verwalters die Pferde beian Eggen schärfer antreiben. Der Arbeiter Die Zuhörer werden, wenn sie nicht genügend Beifall spenden, machte aber Widerrede, weil die Pferde schon schlapp waren. Da geradezu mit der Nase darauf gestoßen, sich eine größere chlug der Verwalter dem Arbeiter mit einem fpontane Begeisterung zu leisten. Uebrigens ist das and stod über den Kopf, so daß der Arbeiter eine Beispiel von dem Oberregisseur, der auf den Knopf blutende Verlegung erhielt. Das war die Veranlassung, drückt" und dadurch einen bestimmten Mechanismus auslöst, daß sämtliche Arbeiter am nächsten Tage nicht zur Arbeit gingen. recht zutreffend. Auch die Zuhörerschaft der Katholikentage Run wurden aber die Arbeiter von den Sohn des Herrn Behr und ist ein Mechanismus, der gedankenlos und willenlos rein einem Schweizer mit Stöden vom Hofe getrieben. automatisch dem Druck der Regisseure gehorcht; nur der Sie mußten dann auf fretem gelbe tampieren. Vergleich mit den elektrischen Lampen bis sich der österreichische Konsul ins Wert legte und ihnen Unter­stimmt nicht. Die Zuhörer sind größtenteils weder funft verschaffte. Lampen noch Leuchten, sondern Marionetten. Das Gericht fällte noch kein Urteil; es sollen noch Betveis­aufnahmen stattfinden, ob den Arbeitern die Papiere tatsächlich widerrechtlich einbehalten worden sind.

Aufhebung des Jesuitengefehes.

Nach einer Meldung der National- Zeitung" will Bayern im Bundesrat den Antrag auf völlige Aufhebung des Jesuitengesetzes stellen. Im Reichstag hat das Zentrum bekanntlich seinen alten Antrag auf Aufhebung des Jesuitengeseges wieder eingebracht.

Ein empfindliches Gemüt.

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Der antisemitische Reichstagsabgeordnete Bruhn, Vertreter des Wahlkreises Arnswalde- Friedeberg im Reichstage und Verleger der berühmten, mehrfach im Erpresserprozesse verwickelten Wahr beit", befigt, wie es scheint, ein sehr zart besaitetes, empfindliches Gemüt. Er hat nämlich jüngst 45 politische Gegner feines Wahl­freises wegen Beleidigung verklagt. Die Klage stüßt sich auf ein konservatives Flugblait, das von den 45 Angeklagten unterschrieben war; darin war gesagt: Bruhn sei nicht der Ehrenmann, den man als Vertreter des Wahlkreises Friedeberg- Arnswalde gebrauche. Bruhn sei in seinem großen Erpresserprozeß" nur wegen Mangel an Beweisen freigesprochen worden" usw. Die Wähler wurden auf gefordert, ihre Stimme in der Stichwahl dem Herrn v. Schuckmann

zu geben."

Nach elf Jahren ,, lästig".

Am Montag, früh um 5 1hr, wurde der seit elf Jahren in Altranstädt bei Halle wohnhafte, aus Rußland stammende Arbeiter Steptinatus verhaftet und nach Halle transportiert, wo ihm eröffnet wurde, daß er aus Preußen als lästiger Ausländer ausgewiesen sei. Wohin der Mann geschafft wurde, fonnte selbst seine Frau bis zur Stunde nicht erfahren. Der Ausgewiesene ist, obwohl er sich Anarchist" nannte, ein völlig harmloser Mensch. Die Ursache dieser Maßregel dürfte unschwer zu erraten sein: Altranstädt liegt nur wenige Silnmeter von Merseburg entfernt, allwo Wilhelm II. in den nächsten Tagen zur Abhaltung der Manöver und Krieger­vereinsparaden eintrifft.

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Ein Notschrei hungernder Beamten.

Ausweislich der Aufzeichnungen, die ich selbst eingesehen habe, hatte er beim Einrücken 74 Kilogramm gewogen, während er im Lazarett nur noch 54 Kilogramm wog: in wenigen Tagen unverständ­licher Behandlung eine Abnahme um 40 Pfund!

Am Freitag, den 19. Juli, erhielt ich nun vom Lazarett ein Telegramm:

" Sohn Geschwulst Unterleib, shiver ertrantt, sofort tommen". Sofort reiste ich ab. Als ich abends ankam, war bereits am

Magen eine gefährliche Magenoperation vorgenommen worden. Jetzt erst burfte es sich herausstellen, daß mein Sohn an einer Bauch­

speicheldrüsengeschwulst schwer litt.

Schon am 25. Juli wurde ich abermals ins Lazarett beordert. Da nach Ausspruch der Aerzte der schon seit 14 Tagen fünftlich er. nährte Patient sonst hätte verhungern müssen, wurde dann am 26. Juli eine zweite schwere, atveieinhalb Stunden lange Operation vorgenommen. Am 80. Juli erfolgte der Tod meines Sohnes."

Es genügt, diesen Notschrei eines gequälten Vaters wieder­zugeben. Er gewährt einen tiefen Einblick in die seelische Ver­fassung mancher Stellvertreter Gottes" bei der Behandlung ihrer Untergebenen. Die militärische Erziehung trägt herrliche Früchte.

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Ungarn .

Die Wahlreform.

Amerika.

Der Panamakanal.

macht! Die

In dem Regierungsorgan Magyar Nemzet " steckt der olle ehrliche Rukacs- Béla, Ministerpräsident und Ver­fassungseidvirtuose, einen Wahlreformfühler aus: In­telligenzaensus, dargestellt durch ein ungarisches Auf Veranlassung des Halleschen Beamtenausschusses. Elementarschulzeugnis, Vermögenszenfus, nach wie einer Bereinigung von Reichs, Staats- und Kommunalbeamten, mit vor, Mindest alter im umgekehrten Verhältnis zum Geld­Einschluß der Lehrer, fand in Halle a. S. eine Versammlung statt, sad von 24 bis 30 Jahren und einjährige Ansässig­in welcher mit scharfen Worten gegen die Wirtschaftspolitit der feit am Orte was man in Desterreich zur Milderung Regierung protestiert wurde. Nach einem agrarisch gefärbten Bericht des gleichen Wahlrechts unter dem inoffiziellen Namen der Bei der Beweisaufnahme stellte sich heraus, daß von den 45 An- der nationalliberalen Saalezeitung" wurde von allen Rednern aus Gefäßhaftigkeit" eingeführt hat. Das übrige soll der Wahl­geklagten 41 das inkriminierte Flugblatt nicht unterschrieben hatten; geführt, daß die Voraussagen der Schwarzfeher noch weit über vorgang und wahrscheinlich auch die öffentliche Stimmabgabe ihnen war vielmehr ein Blatt zur Unterschrift vorgelegt worden mit troffen feien. Die Teiterung habe eine erschreckende Höhe erreicht besorgen, zu welchem Ende man wohl auch die Kenntnis des den Bemerken, daß sie nur ibre Zustimmung zu einem Flugblatt und fei im letzten Jahre, entgegen den Prophezeiungen des Land- Schreibens zum Wahlrechtserfordernis macht! gegen Bruhn geben sollten. Sie hatten aber von der Existenz des wirtschaftsministers, keine vorübergehende, sondern eine stetig sozialdemokratische Nepszava" fündigt den Kampf bis aufs Flugblattes und dessen Inhalt keine Ahnung. Diese 41 Angeklagten wachsende gewesen. In einem Augenblicke wie dem gegenwärtigen Messer gegen eine solche Wahlreform an. wurden daher freigesprochen und die Soften fielen dem Privatkläger habe die Fleischnahrung für die minderbemittelte zur Last. Die anderen vier wirklich Schuldigen wurden zu je 10 W. Bevölkerung beinabe ganz aufgehört. Troz eines Geldstrafe verurteilt. Das Gericht hat die Beleidigung darin ge- Beschwichtigungsversuchs des fortschrittlichen Landtagsabgeordneten funden, daß in dem Flugblatt behauptet wurde, der Abg. Bruhn sei Delins gelangte folgende Protestresolution einstimmig Washington , 14. August. Die gemeinsame Konferenz der nur wegen Mangels an Beweisen" im Erprefferprozeß freigesprochen zur Annahme: Die fortgesetzt steigenden Preise der notwendigsten Lebens beiden Häuser des Kongresses ist heute zu einer Einigung ge­worden. In den übrigen Bemerkungen sah das Gericht keine persön mittel führen zu einer ungeheuren Belastung der Konsumenten. Kommen. Das Amendement des Senates, das der amerika = liche Beleidigung. Der Druck wird nachgerade fo schwer, daß es den mit geringen nischen Ozeanschiffahrt die gebührenfreie Benutzung des Einkommen wirtschaftenden Familienvätern nicht mehr mög- Banamafanals einräumt, wurde gestrichen. Der Paragraph, lich ist, fich fo ernähren zu können, wie es im der der amerikanischen Küstenschiffahrt die freie Be= Interesse der Volksgesundheit durchaus notwendig ist. Die in den nu bung des Kanals gewährt, bleibt bestehen. Eine legten Jahren vorgenommenen Einkommensverbefferungen gleichen neue Bestimmung wurde angenommen, die sich auf die Schiffe be­in feiner Weise das Steigen der Preise aus. Namentlich in der zieht, die Eisenbahngesellschaften gehören, und auf die Stadt Halle find die Lebensmittelpreise nachweislich ständig Beziehungen zwischen Gisenbahnen und Dampferlinien. Die Amen­besonders hohe. Die Versammlung erwartet deshalb von der dements des Senats, nach denen Schiffen, die sich unter der Kon­Regierung und den gesetzgebenden Körperschaften, daß schleunigst trolle von Trusts befinden, die Benuzung des Kanals verwehrt Mittel und Wege ausfindig gemacht werden, um dem drückenden wird, wurden angenommen. Senator Brandegee und Kongreß­mitglied Stevens weigerten sich, den Bericht der Konferenz zu Notstande abzuhelfen." Diefe Resolution foll der Reichs- und Staatsregierung über. unterzeichnen. Der demokratische Parteiausschuß im Repräsentanten­In dem sonst fast rein bäuerlichen Schleswig- Holstein gibt es mittelt werden die sich natürlich hüten werden, dem Geldsack der hause hat sich bereit erklärt, ben Bau eines Schlacht. eine Ede, wo die Junker so did figen wie in Oftelbien. Es ist der Junker wehe zu tun und die Notlage der Beamten zu lindern. Die fchiffes( statt zweier) als diesjähriges Schiffsbauprogramm zu schönste Teil der Provinz, das östliche Holstein, in dem auch die Reichstagswahl ist ja vorüber und wegen der preußischen Landtags- befürworten. Man erwartet, daß der Senat dieses Kompromiß wegen ihrer landschaftlichen Reize bekannte Holsteinische Schweiz wahl braucht man sich keine Sorge zu machen.

Uebrigens muß es als ein höchst merkivürdiges Verfahren be zeichnet werden, daß von den Leitern der konservativen Agitation im Wahlkreise Arnswalde- Friedeberg einfach ihrer Gefolgschaft ein Blatt Papier zur Unterschrift vorgelegt wurde, auf dem fie zu bestätigen haben, mit der Herausgabe eines Flugblattes gegen den gegnerischen Kandidaten einverstanden zu sein, ohne daß fie vorher erfahren, was in diesem Flugblatt steht.

Ausländische Landarbeiter bei schleswig- Holsteinischen Agrariern.

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annehmen wird.