Gewerkschaftliches.
Der Minimallohn im britischen Bergbau. London , 17. August.( Eig. Ber.) Am 15. und 16. August wurde in Blackpool eine Konferenz der Bergarbeiterföderation Großbritanniens abgehalten, die sich mit den Resultaten des Minimallohngesetzes befaßte. Die Berichte, die die Delegierten der verschiedenen Distrikte der Konferenz unterbreiteten, lauteten fast allgemein, daß die Handhabung des Gesetzes seitens der Arbeitgeber und der Schiedsrichter höchst unbefriedigend sei. Nur in wenigen Revieren arbeitet das Gesetz ohne außergewöhnliche Reibung. In Nordengland ( Durham und Northumberland ) beflagen fich die Arbeiter über die von dem Schiedsrichter festgesetzten Statuten, nach denen ein Arbeiter, der nicht 100 Proz. aller Schichten verfährt und keine vernünftige Entschuldigung für ſein Fernbleiben angibt, des Rechtes auf den Minimallohn verlustig geht. In faft allen anderen Revieren wird nur 80 Proz. verlangt. Weiter wird darüber geklagt, daß die Schiedsrichter in den weitaus meisten Fällen den unterirdisch beschäftigten Taglöhnern den Minimallohn von 5 Schilling nicht gewährt haben, und daß sie bei der Festsetzung der Hauerlöhne die herrschenden Durchschnittslöhne nicht gebührend berüdsichtigt haben, wie es das Gesek verlange. In vielen Fällen haben es die Unternehmer auch unterlassen, den Arbeitern die Lohnrüdstände zu bezahlen, die aus der Zeit zwischen der Annahme des Gesetzes und der Festsetzung des Minimallohnes stammen. Manche Arbeitgeber stellen sich auf den Standpunkt, daß jeder Arbeiter diese Südstände einzeln einfordern müsse. Wiederum gibt es Arbeitgeber, bie dem Akkordarbeiter nicht den gesetzlichen Minimallohn, sondern mur den berbienten Bohn ausbezahlen; sie erklären, jeder Arbeiter, der nicht auf den Minimallohn komme, müsse beweisen, daß er zu bem Minimallohn laut dem Gesez berechtigt sei. Die Bergarbeiter hingegen behaupten, daß es die Pflicht des Arbeitgebers sei, falls er den Minimallohn nicht zahlen wolle, den Fall vor das lokale Komitee zu bringen. In Pacashire hat man Arbeitern den Minimallohn bezahlt und sie dann entlassen. Auch sind viele Fälle vorgekommen, in denen die Arbeitgeber Arbeiter durch Bestechung oder Drohung bewegen, sich als untüchtige Arbeiter bezeichnen zu lassen, um so das Gefeh zu umgehen( contract out). Was weiter zu der Unzufriedenheit der Bergarbeiter beiträgt, ist die neue Pragis einiger Arbeitgeber, von dem Arbeitsuchenden Zeugnisse zu verlangen. In Südwales hat das Minimallohngefeß die Arbeitgeber beranlaßt, die monatliche Kündigungsfrist abzuschaffen. Bis vor dem großen Streit konnte dem südwalisischen Bergarbeiter die Arbeit mur am ersten des Monats gekündigt werden und dann wurde er erst am Ende des Monats entlassen. Jetzt besteht dort überhaupt feine Kündigungsfrist mehr und die Unsicherheit der Eristenz hat
zugenommen.
Nach dem unter dem Ausschluß der Deffentlichkeit vorgenommenen Beratungen nahm die Konferenz folgenden Beschluß an: Nach Beratung der Berichte von den Distrikten über die Wirkung des Minimallohngesetzes und über die damit verbundenen Lohnsäße und Statuten drückt diese Konferenz ihre große Unzufriedenheit mit denselben aus, und zwar insbesondere mit folgenden Punkten:
a) mit dem Umstande, daß die Schiedssprüche mit wenigen Ausnahmen den niedrig bezahlten erwachsenen Arbeitern den Tagelohn von 5 Schilling nicht zuerkannt haben, und daß die Schiedsrichter in vielen Fällen bei der Festseßung des Minimallohns die Durchschnittslöhne der Affordarbeiter nicht in billiger b) mit den Schiedssprüchen, die die Berechtigung zum Minimallohn davon abhängig machen, daß der Arbeiter 100 Bros. der Schichten verfährt;
c) mit der ernstlichen Verzögerung, die viele Werksbefizer bei der Bezahlung der gemäß den Schiedssprüchen geschuldeten Lohnrückstände haben eintreten lassen.
Arbeitgebern ein Entwurf eingegangen. Nach diesem wollen die Zeit ihrer Organisationszugehörigkeit sehr tüchtig ausgenut fie für Schloffer statt der berlangten 70 Pf. pro Stunde und gute Borkehrungen für einen eventuellen Kampf getroffen. 55 Pf., für Dreher statt ebenfalls 70 Pf. 60 Pf., für Monteure
12
statt 75 f. 70 Bf., für Hilfsarbeiter statt 55 Bf. 45 Pf. gewähren. Streit beim städtischen Festhallenbau in Breslau . Die schlesische Für jung ausgelernte Schloffer bezw. Dreher statt 60 Pf. 40 bis Betongesellschaft, die einen Teil der großen Festhalle für die nächst 55 Pf. je nach Leistung. Diese Borschläge fann man jedoch nicht jährige Jahrhundertfeier ausführt, hat am Freitag zwölf Arbeiter mehr als zeitgemäß betrachten, da ſelbst Bauschlosser heute schon ohne Grund plöhlich entlassen und an ihre Stelle andere Arbeiter einen Stundenlohn von 60 Pf. beziehen und man doch in der Buch- eingestellt. Versuche um Wiedereinstellung der Entlassenen scheiterdrudmaschinenbranche nur die allerintelligentesten Arbeiter gebrauchen ten an dem mangelnden Entgegenkommen der Firma. Infolgedessen tönne. Er könne darum die Vorschläge nicht empfehlen, es müsse haben 70 Betonarbeiter und 33 Zimmerer die Arbeit diesmal etwas zustande kommen, was man als annehmbar bezeichnen niedergelegt. tönne.
In der folgenden Diskussion wurden sämtliche Vorschläge der Arbeitgeber einstimmig abgelehnt, mit Ausnahme des Paragraphen, der die Bezahlung der Ueberstunden behandelt.
Husland.
Einer Meldung der" Preß- Centrale" zufolge ist am 19., nachmittags 3 Uhr, der Generalstreit in Rom ausgebrochen als Protest Die Kommission unterbreitete sodann der Versammlung einen gegen die Reorganisation des Hospitaldienstes durch einen fönigneuen Entwurf, der von den ursprünglichen Forderungen etwas lichen Kommissar. Die Abendblätter erschienen bereits gegen 4 Uhr nachläßt. Für Schlosser und Dreher werden 65 Pf., für Monteure nachmittags, um den Setzern die Teilnahme an dem allgemeinen und Schirrmeister 70 Bf., für Stodgesellen und Maschinen- Demonstrationszug durch die Stadt zu gestatten. arbeiter 55 Pf., für Hilfsarbeiter 50 Pf., für jung ausgelernte Schlosser und Dreher 55-60 Pf. pro Stunde verlangt. Diese Vorschläge. werden von der Versammlung einstimmig angenommen. Diese Forderungen sollen den einzelnen Firmen am Dienstag zugestellt und bis Freitag unterschrieben zurückverlangt werden. Nächsten Sonntag findet abermals eine Versammlung statt, in welcher endgültig Beschluß gefaßt werden soll. Die Versammelten liegen feinen gweifel darüber, daß von den jezt aufgestellten Forde rungen unter feinen Umständen abgegangen werden darf. Der Wille Die Seeleute an der Westküste Frankreichs haben nach 55 Tagen zur Einigung ist vorhanden. Jekt liegt es an den Arbeitgebern, harten Widerstandes die Arbeitsaufnahme beschließen müssen, nachob Krieg oder Frieden im Buchdrudmaschinengewerbe herrschen soll. dem auch die Entsendung einer großen Delegation zu den MiEs ist endlich an der Zeit, daß auch dieser Branche das autommt, nistern nichts gefruchtet. Nur in Marseille geht der Kampf weiter. was ihr zusteht. Beendet ist der Ausstand der Dodarbeiter in Santos( Südamerita).
Achtung, Brauereiarbeiter! Die Differenzen mit der Bergbrauerei Nacher u. Co. in Weißensee sind zur Befriedigung der Beteiligten behoben. Die Arbeit wurde heute früh von sämtlichen Streitenden wieder aufgenommen.
Die Sperre über die Bergbrauerei in Weißensee ist hiermit aufgehoben. Verband der Brauerei- und Mühlenarbeiter, Ortsverwaltung Berlin .
Deutfches Reich.
Der französische Gewerkschaftskongreß, der vom 16.- 22. September in Havre stattfindet, soll sich mit folgenden durch Abstimmung unter den Organisationen beschlossenen vier Punkten be= schäftigen: Die Verkürzung der Arbeitszeit und die englische Arbeitswoche; die antimilitaristische Agitation; das Altersrentengeset; die Lebensmittel- und Wohnungsteuerung.
Aus Induſtrie und Handel.
Hohe Dividende der Zuckerfabriken.
Die Geschäftsergebnisse der Zuderfabrikation im verflossenen Jahre waren troz des Ausfalls in der Zuckerrübenernte durchaus befriedigend. Schon in den Jahren 1909 und 1910 ließ fich eine aufwärts gerichtete Entwickelung des Dividendenertrags beobachten. Die durchschnittliche Dividende von 103 Aktiengesellschaften der Die gelbe Seuche im Schwerfuhrwerksgewerbe. Zuckerfabrikation mit 120,34 Millionen Mark Aktienkapital erDie Fuhrherren- Zentrale geht nunmehr, durch die erfolgreiche rechnete sich im Jahre 1909 auf 10,3 Proz., gegen das Vorjahr Tätigkeit des Deutschen Transportarbeiterverbandes aufgeschredt, zu eine Befferung um 1,5 Proz. Für das Geschäftsjahr 1910 der Gründung einer gelben Organisation ihrer Arbeiter über, nach- find 98 vergleichbare Bilanzen von Zuderfabriken bekannt geworden. dem in letzter Zeit Vertragsbrüche seitens der Unternehmer an der Auf ein dividendenberechtigtes Aktienkapital von 128,16 Millionen Tagesordnung waren. Dieselben werden auch von Herrn Bed, Mark wurde eine Dividende von 13,18 Min. M., d. h. 10,9 Proz dem Vorsitzenden der Zentrale und Protektor des kommenden gelben ausgeschüttet. Die nämlichen Betriebe hatten das Jahr zuvor durchVereins in einem Aufruf, den er versandt hat, offen zugegeben und schnittlich 10,5 Broz. zur Verteilung gebracht. Da die meisten Unterverteidigt. Was der Herr in dem Schreiben von dem leidigen nehmungen der Zuckerfabrikation ihre Bilanz erst mitten im KalenderUeberstundenunbesen" sagt, zeigt, daß vor allem die tariflich zu- jahr abschließen, so liegen bisher nur 31 Geschäftsberichte bon gestandene Bezahlung der Ueberstunden es den Unternehmern an- Buckerfabriken für das leztverflossene Betriebsjahr vor. Diese getan hat. Angeblich sollen eine Anzahl Arbeiter an die Herren mit Unternehmungen basierten in den beiden legten Geschäftsperioden der Bitte herangetreten sein, doch einen, von den Unternehmern auf einem gesamten Nominalfapital von 31,79 Millionen Mart. ausgehaltenen Unterstützungsverein zu gründen. Dieser" Bitte" Beim Abschluß der vorlegten Bilanz flossen den Attionären Die Dividendensumme am Ende des wellen die Unternehmer allergnädigst willfahren. Leiträge brauchen 2,56 Millionen Mart zu. die Arbeiter in diesem Verein nicht zu zahlen. Rechnungsjahres 1911/1912 belief sich auf 3,16 Millionen Mark. Somit ist die durchschnittliche Quote der Gewinnbeteiligung bei diesen Betrieben von 8,1 Proz. auf 10,0 Proz. gestiegen. Die Anteile der größten Unternehmungen, soweit sie an der Börse notiert werden, weisen seit Beginn dieses Jahres zum überwiegenden Teil
In einer fürzlich abgehaltenen und fast nur von Fuhrherren und deren Buchhaltern besuchten Versammlung wurde das Projekt verkündet und debattiert. Einige Arbeiter, die den Referenten gehörig heimleuchteten, fuchten dieser mit der billigen Bemerkung abzutun, daß es Mitglieder des Deutschen Transportarbeiterverbandes eine steigende Stursentwidelung auf. feien. Es liegt an den Arbeitern des Fuhrgewerbes, diesen heimtüdischen Schlag abzuwehren und Mann für Mann sich dem Deutsc fchen Transportarbeiterverband soweit sie noch nicht Mitglieder desselben sind- anzuschließen.
Streit in der Kartonnagenindustrie in AnnabergBuchholz- Sehma.
Und meiter berurteilt die Konferens scharf die Handlungsweise der Werksbefizer, die Arbeiter durch Zwang oder Be Betriebe die Kartonnagenarbeiter genannter Orte die Arbeit nieder, Am Sonnabend, den 17. August legten in der Mehrzahl der ftechung bewegen, die Bestimmungen des Gefeßes zu umgehen, indem sie sie entweder entlassen oder ihnen Arbeit verweigern oder weil die Fabrikanten trok mehrmaliger Verhandlungen den Akkordarbeitern keine zufriedenstellenden Zugeständnisse machten. ihnen ein höheres Gedinge oder Prozentzuschläge anbieten. Die Distritte werden daher beauftragt, dem Generalsekretär Fabrikanten wollen, wie im Jahre 1907, auf die schlecht bezahlten über die weitere Wirkung des Gesezes in ihrem Revier ausführ- Muster eine entsprechende Erhöhung eintreten lassen. Die Attordlich Bericht zu erstatten; alle Distrikte müssen ihm derartige Be- arbeiter haben aber 1907 mit diesem Versprechen so schlechte Errichte zustellen, und danach soll der Eretutivausschuß ermächtigt fahrungen gemacht, daß sie diesmal darauf nicht eingehen wollen, sein, eine weitere Konferenz anzuberaumen, die sich mit irgend- sie verlangen eine prozentuale Erhöhung der Löhne oder Garantiewelchen Schwierigkeiten, die dann bestehen mögen, zu befassen löhne. Bemerkt sei, daß die Ausarbeitung eines Affordtarifs bei den Tausenden von Mastern auf sehr große Schwierigkeiten stößt. hat. Inzwischen soll der Exekutivausschuß jedem Distrikt, der sich Die Löhne der Affordarbeiter sind weit schlechter als die der im den Bestrebungen der Arbeitgeber, die Bestimmungen des Gesezes zu brechen oder zu umgehen, widersetzt, alle mögliche Hilfe an- Lohn Beschäftigten, sie betragen zumeist unter 20 M. pro Woche. gedeihen lassen." Daß die Löhne zu niedrig sind, sehen schließlich auch die Fabrikanten auf einen sonderbaren Berechnungsmodus: sie berechnen die jährein. Um sie höher erscheinen zu lassen, verfielen die Unternehmer lichen Arbeitstage, dividieren sie durch 6, bekommen dann 48 Wochen heraus und schließlich Löhne von 22 M. und mehr, wobei noch die zirka 100 Ueberstunden eingerechnet sind, während das Jahr zu 52 Wochen gerechnet nur 20,03 M. Herauskommen.
Diese einstimmig angenommene Resolution war ein Kompromiß zwischen denen, die eine unmittelbare Aktion zur Abstellung der Beschwerden forderten, und denen, die die weitere Wirkung des Gesezes noch abwarten wollen. Es dürfte in der nahen Zukunft zu größeren lokalen Kämpfen kommen, in denen, wie aus der Resolution ersichtlich, das Gewicht der ganzen Föderation zugunsten ihrer einzelnen Teile in die Wagschale geworfen werden wird.
zuzuschieben.
An den Bericht schloß sich eine längere Distuffion, in der in entschiedenster Weise zum Ausdruck kam, daß die Dachdecker GroßBerlins so lange den Kampf fortsehen werden, bis ihre ebenso bescheidenen wie berechtigten Forderungen auf der ganzen Linie bewilligt find.
Einige Betriebe haben Filialen in Oberwiesenthal , auf die sich der Streit ausdehnen wird, weil dort den Arbeitern zugemutete Streitarbeit von diesen abgelehnt werden wird. Zuzug von Kartonnagenarbeitern ist fernguhalten.
Lohnbewegung der Mainflößer.
Die im Transportarbeiterverband organisierten Mainflößer fordern eine Erhöhung der Löhne um durchschnittlich 4 M. pro Woche, Regelung der Arbeitszeit auf den Stapelplägen und auf der Fahrt, Herabminderung der festgesetzten Fahrtdauer um einen Tag, sowie die Innehaltung der strompolizeilichen Vorschriften während der Fahrt.
Letzte Nachrichten.
Zur türkischen Ministerkrise.
Konstantinopel , 19. August. ( W. T. B.) Wie es heißt, soll Reschid Bey, ein Mitglied der Entente liberale, der jetzige Wali von Smyrna, zum Minister des Innern ernannt werden.
Türken und Montenegriner im Gefecht. Gettinje, 19. August. ( P. C.) Im Bezirk Berane ist seit gestern ein heftiger Kampf zwischen türkischen Truppen und monte negrinischem Militär im Gange. Längs des ganzen Grenzdistrikts ist starter. Kanonendonner vernehmbar. Einzelheiten fehlen noch. Der Donner der Geschüße dauerte den ganzen Tag an. Konstantinopel , 19. August. ( W. T. B.) Hier geht das Ge
rücht, daß die Montenegriner Barane eingeſchloſſen hätten.
Korruption in einem amerikanischen Ministerium. der Ackerbaukommission des Repräsentantenhauses greift nachbrückWashington, 19. August. ( W. T. 2.) Der Bericht der Majorität lich das A derbaudepartement an für seine Beteiligung am in Florida . Der Bericht erklärt, das Departement arbeite zugunsten Entwässerungsprojekt des Everglades sumpfes von Güterhändlern anstatt für das öffentliche Wohl. Der Bericht fritisiert insbesondere den Hilfssekretär des Departements Hay 3, von dem behauptet wird, er dulde Transaktionen, die mit Ehre und Rechtlichkeit in Widerspruch ständen. Der Bericht der Minorität stellt diese Behauptungen in Abrede und sucht Hays zu entlaften
Die chinesische Nationalversammlung gegen Duanschikai. London , 19. August. Das Reutersche Bureau meldet aus Peking : Nach einer stürmischen Sigung hat die Nationalversammlung mit 52 gegen 11 Stimmen beschlossen, an den Präsidenten uanſchikai eine Petition zu richten, er solle nähere Aufklärung über den Tatbestand geben, auf Grund dessen zwei Offiziere unter der Beschuldigung, sie hätten zu einer neuen Revolution aufzu reizen versucht, verhaftet und ohne Urteil erschossen wurden. Die Petition verlangt in drei Tagen Antwort. unbefriedigend ausfällt, will die Nationalversammlung Yuanschikai auffordern, persönlich Erklärungen abzugeben. Wenn sie auch dann noch unbefriedigend bleibt, will das Haus Yuanschikai oder der gefamten Regierung ein Tadelsvotum aussprechen. Die Hinrichtung der Offiziere hat in der ganzen Provinz Hupe große Erregung
Wenn die Antwort
Durchgegangener Bankdirektor.
Die Aussperrung im Dachdeckergewerbe. Gine am Sonntag abgehaltene Versammlung der Dachdecker Groß- Berlins nahm den Situationsbericht des Vorsitzenden Gör nib entgegen. Seit der letzten Versammlung hat der Kampf sich auf bier weitere Betriebe erstreckt, wo die schriftliche Anerkennung des Tarifs abgelehnt wurde, so daß jetzt bei 46 Firmen die Arbeit ruht. 23 Firmen, die 160 Arbeiter beschäftigen, haben ausgesperrt. Es sind zurzeit ausgesperrt und ausständig 274 Arbeiter, wozu noch Die jetzt geforderten Löhne und Arbeitsbedingungen waren den 157 Arbeitslose kommen. Es sind demnach zusammen 431 zu unter Flößern bereits im Jahre 1907 in einem zwischen den Floßherren stüßende Mitglieder vorhanden. Die Arbeitgeber haben sich nun, ob- und dem Hafenarbeiterverband abgeschlossenen Tarifvertrag zugegleich ein paritätischer Arbeitsnachweis besteht, eine eigene Stellen- fichert. Durch die von den Christlichen und den Unternehmern gebermittelung eingerichtet, um sich gegenseitig unorganisierte Arbeiter meinsam betriebene Bersplitterungsarbeit wurden die Flößer zum größten Teil der Organisation wieder untreu, so daß der im Jahre 1908 von den Unternehmern gekündigte Tarifvertrag nicht mehr erneuert werden konnte. Lohnabzüge bis zu 6 M. pro Woche und Berlängerung der seinerzeit durch tarifliche Bestimmungen hervorgerufen. 12% Stunden pro Tag ohne Pausen betragenden Arbeitszeit waren die Felgen. Auch die Dauer der Floßreisen, die tariflich auf 9 Tage bemessen war, erfuhr vielfach eine Verlängerung um einen Tag, so Lemberg , 19. Auguft.( P. C.) Der Großindustrielle und BankTarifbewegung in den Buchdruckmaschinenfabriken. daß die Unternehmer bei früherer Beendigung der Reise die Arbeits- direktor Spindel aus alusz ist unter Hinterlassung von BajDie in den Buchdruckmaschinenfabriken beschäftigten Arbeiter fraft der Flößer bis zum neunten Tage ohne besondere Vergütung fiven in Höhe von 1 200 000 kronen flüchtig geworden. Ueber das nahmen in einer am Sonntag abgehaltenen vollzählig besuchten auf den Depotplägen in Mainz, Kostheim , Mombach und Schlier - Vermögen Spindels ist der Konkurs verhängt worden. Spindel hat Versammlung den Bericht über die Tarifverhandlungen mit den stein in Anspruch nahmen. Auch die Peköstigung erfuhr durchgehend sich Spareinlagen im Betrage von 400 000 Stronen angeeignet. SoArbeitgebern entgegen. eine Verschlechterung. wohl der Vater wie der Schwiegervater des Flüchtigen, die gleichHandke berichtete, daß, nachdem vor vier Wochen eine Die Flößer sind aber mit der Zeit zur besseren Einsicht ge- falls in Kalusz ansässig sind, gehören zu den reichsten Leuten der Kommission beauftragt sei, in Tarifverhandlungen mit den Arbeit- kommen. Sie haben in den Jahren 1910 und 1911 den Anschluß Stadt. gebern einzutreten, am 2. August eine Stzung mit den Beauftragten an den Deutschen Transportarbeiterverband vollzogen und nunder Arbeitgeber stattgefunden habe. Diese haben jedoch zu dem ihnen mehr, nachdem der Organisation etwa 90 Prog. der Flößer wiedervorgelegten Entwurf einen hartnäckig ablehnenden Standpunkt ein- um als Mitglieder angehören, haben sie den Unternehmern ihre genommen. Ja, fie vertraten sogar die Ansicht, wenn Sonnabends Forderungen eingereicht. Auch die Konjunktur ist eine sehr gute zu 1 Stunde und vor den hohen Festen 2 Stunden früher aufgehört nennen, ist doch von dem in Mainz , Mombach und Schlierstein unter Fortzahlung des Lohnes dann mancher lagernden Floßholz auch nicht mehr ein Stüd vorhanden, das nicht Arbeitgeber seine Eristenz in Frage stelle. Dabei, führte Handte bereits verkauft wäre, und ist doch wegen der mangelhaften überweiter aus, habe z. B. die Firma Rockstroh u. Schneider im letzten feeischen Zufuhr auf dem Holzmarkt in Bayern und Baden starke Jahre 9 Proz. Dividende, gegen 7 Proz. im Vorjahre zur Verteilung Nachfrage. Frist zur Antwort auf die eingereichten Forderungen gebracht, bei einem Reinüberschuß von 450 000 M. Denselben ab- ist den Unternehmern bis zum 24. August cr. gesetzt worden. lehnenden Standpunkt haben die Unternehmer auch bei den borgeschlagenen Stundenlöhnen eingenommen. Nachdem bei den Verhandlungen teine Einigung erzielt werden konnte, ist jetzt von den Berantw. Rebatteur: Albert Wachs, Berlin , Inseratenteil verantw.;
werden solle
-
-
Von den Frachtflößereien ist zu erwarten, daß sie zu Verhandlungen geneigt sind. Inwieweit die Regieflößereien denselben guten Willen haben werden, bleibt abzuwarten. Die Flößer haben Eh. Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u Berlagsanstalt
Die Autoraferei. Bernburg , 19. August. ( W. T. B.) Heute nachmittag 26 Uhr verunglückte bei Beißen ein Automobil aus Zeit in Sachsen . Sechs Insassen wurden verlegt, darunter drei sehr schwer. Sie wuri.. in das Krankenhaus nach Bernburg gebracht. Der Zeizer Bürgermeister Kolp ist leicht verlegt, seine Frau erlitt einen Nervenchot. Laibach, 19. August. ( P. C.) Ein schweres Automobilunglüd hat sich in der Nähe Laibachs zugetragen. Als der trainische Landesausschußbeisißer Dr. Began gestern einen Ausflug unternahm, geriet das Auto auf der Chaussee ins Schleudern und fuhr gegen eine Telegraphenstange. Dr. Began und der Chauffeur wurden heraus geschleudert und schwer verlegt.
Baul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsbl