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r. 194. 29. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Mittwo, 21. Auguf 1912.

19. Deutscher   Ortskrankenkaffentag.oſſenſchaften find wir alle da, weil es uns etwas mehr foftet zwiſchenfall eine weitere Distufion zulaſſen will oder nicht.

Köln  , den 20. August.

( Telegraphischer Bericht.)

In der heutigen zweiten Sigung sprach Hermann Eichstädt Weimar, Vorsitzender des Ausschusses der Thüringischen   Landesversicherungsanstalt, über die Erhebung der Beiträge für die Invaliden- und Hinterbliebenen­versicherung durch die Krankenkassen.

Der Referent wandte sich gegen die heute bestehende Zwies

durch die Ortskrankenkassen für das beste hält.( Beifall.)

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nommen.

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Das Dienstverhältnis und die Dienstordnung der Kaffen­angestellten.

und sich speziell der Rassenverwaltung mehr zuzuwenden. Bei den Berufs-|( Beifall und Unruhe.) Ich frage den Kongreß, ob er über diesen einen Unfall erleidet. Aber bei den Krankenkassen Justizrat Mayer Frankenthal: Ich habe das Recht, mich an den handelt es sich ja nur um die Erkrankung von Arbeitern. Leider ist Kongreß zu wenden.( Zustimmung.) Ich habe nicht nur meiner die Erkenntnis der Arbeitgeber in den Angelegenheiten der sozialen Auffassung Ausdrud gegeben, sondern der einer großen Zahl von Versicherung erschreckend gering, und die Arbeitnehmer beschämen uns Personen, mit denen ich gesprochen habe, insbesondere aus den Arbeitgeber fortgesetzt dadurch, daß sie von der Krankenversicherung   Kreisen der Vorstandschaft.( Unruhe.)- 3oller Köln  : Auch ich mehr verstehen als wir.( hört! hört 1) Ein Antrag im Sinne der muß sehr bedauern, wie sich Gräf   ausgedrückt hat. Von dem ersten Ausführungen des Referenten wird gegen wenige Stimmen ange- Teil feiner Ausführungen war der hier anwesende Vertreter des Reichs­Der nächste Verhandlungsgegenstand ist bersicherungsamts recht wenig entzückt. Auch die Ausdrücke über das Beitungslesen und Bleistiftespigen waren unglücklich gewählt.- Vor figender Witt: Nun frage ich doch, ob eine weitere Diskussion Referent Gräf  , Borsitzender der Drtstrankenkasse Frankfurt hierüber stattfinden soll. Der Kongreß befchließt gegen ganz ber­spältigkeit des Einziehungsverfahrens. Die Arbeitgeber haben heute am Main  , führt aus, daß die Regelung der Beamtenfrage in der einzelte Stimmen, daß über Gräfs Ausdrucksweise nicht weiter mit der Einziehung der Beiträge viele Schwierigkeiten und große Reichsversicherungsordnung ein Ausnahmegesez gegen die Orts- diskutiert werden soll.( Gräf  : Das sind nun die entrüsteten Unannehmlichkeiten. Der Redner legt dem Strantentaffentag eine frankenkassen darstellt.( Zustimmung.) Wenn man im Reichstag   die Herren, Herr Justizrat! Heiterfeit!)- Vorsitzender Witt: Es besteht Resolution vor, in der ausgesprochen wird, daß der Krankenkassentag Reden der Regierungsvertreter gehört hat, müßte man annehmen, wirklich kein Grund, sich besonders aufzuregen.( Alseitige Zu­stimmung.) unter Berücksichtigung aller bisher gemachten Erfahrungen das Ein- daß die Ortskrankenkassen wahre Dorados für die Beamten sind: In der Diskussion wendet sich Scholem   Berlin   gegen den ziehungsverfahren für die Invaliden- und Hinterbliebenenversicherung Glänzend bezahlt und noch glänzender behandelt. Die Kassenbeamten Abschluß eines Tarifvertrages und zwar auf Grund schlechter Er­aber find wesentlich anderer Meinung. Von fetten Pfründen ist bei In der Debatte bezweifelt Iserloh- Remscheid  , daß die den Krankenkassen keine Rede. Kompliziert wird die ganze Geschichte fahrungen, die der Hauptverband mit dem letzten Tarifvertrag ge­Landesversicherungsanstalten die Einziehung der Beiträge durch die noch durch das Hineintragen politischer Momente. Wir haben soeben macht habe. Es sei durchaus nicht notwendig, über die Bestimmungen Kassen zulassen werden. Edermann- Bremerhaven meint, daß erfreulicherweise einen Arbeitgeber gehört, der uns gesagt hat, wie des Gesezes hinauszugehen. Vielmehr wäre es notwendig, Paragraphen zum Schutze der Kassenvorstände zu schaffen. Daß wechselnde Vor­der Referent zu sehr vom Standpunkt der Arbeitgeber gesprochen und die Dinge in Wirklichkeit liegen. Das weiß natürlich die Regierung stände die Beamten aus politischen Gründen entlassen könnten, find die Interessen der Arbeitnehmer zu wenig berücksichtigt hätte. Man auch. Aber wenn man Ausnahmegeseze schaffen will, ändert man müsse bedenken, daß die Einziehung durch die Krankenkassen etwa" Sozialpolitik" um in sozialdemokratische Politik" und die Bauern nur Schreckgespenster an die Wand gemalt, um dem vorgeschlagenen 10 Millionen Mark Kosten verursachen würde, und diese 10 Millionen draußen glauben es.( Heiterfeit.) Wer jahrelang in den Drts- Anstellungsvertrag zur Annahme zu verhelfen.-Justizrat Maher wären dem eigentlichen Zweck der Invalidenversicherung dann ver- frankenkassen gearbeitet hat, muß zugeben, daß wir nie unfähige Frankenthal: Wir haben die Erfahrung gemacht, daß Arbeitnehmer Loren. Ferner müſſe hervorgehoben werden, daß der Versicherte bei Staffenbeamte an die Stelle von fähigen gestellt haben. Hohe Ge- in den Krankenkassen sich vielfach in schärferer Weise auf den Arbeit einem Wechsel seiner Arbeitsstelle heute ſein Kassenbuch und seine hälter werden bei den Ortsfrankenkassen überhaupt nicht gezahlt. geberstandpunkt gestellt haben als die Arbeitgeberbertreter selbst. Invalidenkarte vom Arbeitgeber ohne weiteres ausgehändigt be- 3m Gegenteil, ich habe andere Stellen gefunden, wo Beamte sehr hört! hört! und Zustimmung.) Dieses Problem ist sehr ernst und tommt, während er in Zukunft bei Einziehung seiner Beiträge hohe Gehälter beziehen, aber sehr wenig leisten.( Bustimmung.) Aber schwierig und deshalb habe ich mich gegen Gräf   gewandt. Es muß von denem höheren Standpunkt behandelt werden. Es muß an der durch die Kasse erst zur Kasse gehen und sich seine Papiere wenn man für politische Ausnahmegeseze das Attentat eines Wahn- Wurzel angefaßt werden und insbesondere von den Herren, die auch abholen müffe. Dadurch ginge Zeit verloren und die sinnigen benutzen kann, so wird man um Gründe nicht verlegen, wenn man besten Arbeitsstellen könnten indessen von anderen weggenommen Ausnahmegefeße gegen die Angestellten der Drtskrankenkassen schaffen sonst im öffentlichen Leben die Interessen der Arbeitnehmer ver­sein.( Widerspruch.) Fräßdorf- Dresden  : Es fann fein will. Es soll nicht bestritten werden, daß die Arbeitsverhältnisse der treten.( Sehr richtig!). Weil das Problem so schwierig, ist es an­Zweifel bestehen, daß das Einziehungsverfahren durch die Kranken- Angestellten besser geworden sind. Die Hungerlöhne von früher gezeigt, es durch einen Tarifvertrag zu lösen. Weil wir aber eine kaffen sowohl für die Arbeitgeber wie für die Arbeitnehmer von werden heute nicht mehr bezahlt. Es hat tatsächlich eine Zeit ge- ozialpolitische Körperschaft sind, müssen wir diesem Tarifvertrag großem Vorteil wäre. Wenn ich auch Arbeitnehmerbertretet bin, so geben, wo die Arbeiter gesagt haben, daß die Beamten in der einen möglichst weitgehenden sozialen Inhalt geben.( Beifall.) Es trete ich da, wo die Interessen der Arbeitnehmer dadurch nicht ver- Stasse es nicht besser haben sollen als sie selbst, und es gibt ist nicht wahr, was Gräf   gesagt hat, daß das Angestelltenrecht legt werden, auch für die Interessen der Arbeitgeber ein. in der Neichsversicherungsordnung nur Fallstride für die Ortskranken Es fann heute noch Kassen, bei denen die Arbeitnehmer vielmehr nicht bezweifelt werden, daß die Arbeitgeber mit dem heutigen Ein- den tassen enthalte. Das Gesetz enthält eine große Reihe von Schutz­Arbeitgeber herausbeißen als die Arbeitgebervertreter ziehungsverfahren ungeheure Schwierigkeiten und eine große Arbeits- in den Vorständen.( Lebhafte 8stimmung.) Es ist uns beſtimmungen, insbesondere die, daß die Beamten nach 20 jähriger last haben. Diese kann ihnen von den Krankenkassen abgenommen gelungen, in einem Tarifvertrag zwischen den Vorständen und Dienstzeit unabsetzbar sind. Das Angestelltenrecht in der Reichs­werden; dann haben die Arbeitnehmer auch ein Interesse daran, daß die den Angestellten eine große Reihe von Fragen allgemein für versicherungsordnung ist zweifellos vor allem ein Fortschritt zugunsten Beiträge richtig eingezogen werden. Heute fümmern sich 75 Proz. ganz Deutschland   zu regeln. Wenn der Kassenvorstand allein ent- der Angestellten. Nachdem der Redner noch eine Reihe juristischer der Arbeiter nicht darum, daß auch richtig für sie Invaliden- und fcheidet, besteht die Gefahr, daß ein Schmarogertum unter den Be- Einwände gegen das zwischen dem Vorstand des Hauptverbandes Hinterbliebenen- Versicherungsmarken vom Arbeitgeber geklebt werden. amten groß wird.( Sehr richtig!) Wir haben uns vor allem der und den Angestellten abgeschlossene Abkommen gemacht hat, werden die weiteren Verhandlungen auf Mittwoch vertagt. Die Krankenkassen aber werden, wenn sie diese Arbeit übernehmen, Unterbeamten angenommen, weil gerade für diese etwas geschehen dafür sorgen, daß alles richtig und vorschriftsmäßig besorgt wird. muß, die vielfach den ganzen Tag schuften, während andere den Heute kann es vorkommen, daß einem armen Invalidenrentner die ganzen Tag nichts tun als Zeitung lesen und Bleistift spizen.( Heiter­Rente nicht gewährt werden kann, nur weil irgend einmal vom feit und Unruhe.) Arbeitgeber nicht richtig geklebt worden ist.

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Aus der Partei.

Die Partei in Elsaß- Lothringen  .

Vorsitzender Witti: Der Vorredner hat eine Reihe von Wen­Kaufmann übsen- Wilmersdorf: Jm Prinzip bin ich dafür, bungen gebraucht, die ich beanstandet hätte, wenn ich sie als positive daß die Einziehung der Beiträge den Arbeitgebern abgenommen Behauptungen aufgefaßt hätte. Im übrigen habe ich auf das Tem Der Jahresbericht des Landesvorstandes in Elsaß- Lothringen   an wird. Die Arbeitgeber haben ein großes Interesse an der sozialen perament des Vorredners Rücksicht genommen. Ich glaube, daß den am 31. August und 1. September in Straßburg   tagenden Versicherung und es ist bedauerlich, daß sie heute an den Eine diese Konstatierung genügen wird.( Einige Arbeitgeberbertreter Landesparteitag ist soeben erschienen. Der Bericht feiert die Erfolge richtungen und der Verwaltung der Sozialversicherung persönlich ein rufen: Nein, nein) Nun, übertrieben streng soll man auch nicht bei den Landtagswahlen im Oktober 1911, wo die Partei elf so geringes Interesse nehmen.( Sehr richtig.) Ein großer Teil der sein.( Unruhe und Zustimmung.) Fräßdorf- Dresden  : Gräf   Mandate der Zweiten Kammer auf insgesamt 60 errang, und bei Arbeitgeber sieht in den Krantentassen weniger eine soziale als ist gewiß ein eleganter Tänzer, aber er tanzt manchmal aus der den Reichstagswahlen im Januar 1912, wo sie zu den eine sozialdemokratische Einrichtung.( Sehr richtig.) Ich bin Reihe.( Heiterkeit.) Wir werden ihn in Zukunft etwas beiden bisherigen Mandaten Mülhausen   und Straßburg   in der Stich­seit Jahren Arbeitgebervertreter einer großen Kafie strenger behandeln und ihn immer ein paar Tanzmeister an wahl die drei Mandate von Colmar  , Straßburg  - Land und Metz  und ich habe noch niemals das Empfinden gehabt, mich in einer bie Seite stellen.( Heiterkeit und Beifall.) Es ist nun der hinzueroberte. Bei den Landtagswahlen vom 22. Oftober 1911 er fozialdemokratischen Institution zu befinden.( Lebhafte allseitige Zustand beseitigt, der bisher bestand, daß einzelne Beamte die Vor- zielte die Partei 71 476 Stimmen oder 23,8 Proz., bei den Zustimmung.) Ich kann das aussprechen, da ich selbst nicht Sozial- schläge der Ortstrantentassen mit Forderungen zur Verzweiflung Reichstagswahlen vom 12. Januar 1912 erhielt sie 110 675 Stimmen demokrat bin. Als Arbeitgeber erkläre ich hier vor diesem Kongreß bringen fonnten. Wir schaffen keine Sinekuren für träge Leute und oder 31,7 Proz. Die Zahl der sozialdemokratischen Gemeinde­offen und ehrlich, daß mir die Teilnahme an der sozialen Arbeit in wir wollen andererseits feine Hungerlöhne bezahlen. In der neuen ratsmitglieder im Lande stieg in dem Berichtsjahre von 76 der Krankenkasse, je länger ich drin gewesen bin, ein desto größeres Privatangestelltenversicherung und bei den Berufsgenossenschaften auf 98.( Elsaß- Lothringen   hat Einkammersystem in den Ge­Vergnügen gemacht hat.( Lebhafter Beifall.) In der Ausdehnung der werden die Beamten viel besser bezahlt als bei uns. Wir haben meinden, und fein Gemeinderat zählt mehr als 36 Mit­sozialen Versicherung, die die Reichsversicherungsordnung mit sich ge- aber nicht den Ehrgeiz, über alle Maßen zu bezahlen, und anderer- glieder. Zur Wahlberechtigung ist für Arbeiter die drei­bracht hat, wird den Arbeitgebern ein neues und weites Tätigkeits  - feits wollen wir die Beamten vor ungerechtfertigter Behandlung jährige Ansässigkeit in der Gemeinde erforderlich, feld eröffnet, und es liegt in ihrem eigenen Interesse, sich auf schützen. Hausbefizer und dergl. nur einjährige Ansässigkeit.) In den ihm wirksam zu betätigen.( Lebhafter Beifall.) Die Arbeitgeber Justizrat Mayer Frankenthal: Mit der Erklärung des Vor- drei Bezirtstagen, für welche dasselbe ungünstige Wahlrecht sollten niemals vergessen, daß wir durch die Sozialversicherung uns fizzenden Witti bin ich nicht zufrieden, einzelne Ausführungen Gräfs gilt wie für die Gemeinderäte, sigen 7 Genossen. einen gesunden Arbeiterstand geschaffen haben, der mindestens ebenso empfand ich als direkt ungehörig. Ich rüge beim Borsigenden, daß An Flugblättern famen während der Land- und Reichs­biel wert ist, als wenn man fortgesezt die Absatzgebiete des Handels er den Redner nicht sofort zur Ordnung gerufen hnt. Vorsitzender tagswahlen etwas über 24 Millionen Exemplare im Lande zur Ver­betont. Selbst auf die Gefahr hin beschuldigt zu werden, zum 2itti: Eine derartige Rüge steht Ihnen nicht zn. Ich kann mich breitung; nach den Wahlen noch 30 000 Eremplare, ferner 15 000 Fenster hinauszusprechen, richte ich an alle deutschen   Arbeitgeber die nicht nach einem einzelnen Kongreßmitgliede richten.( Sehr Stück Broschüren. Der Bericht flagt über die mangelnde Regsam­dringende Bitte, ihren Einfluß innerhalb der Krankenkassen aufzubieten richtig!) Ich richte mich nach der Gesamtmeinung des Kongresses. feit der Genossen auf dem Gebiete der Frauen- und Jugendbewegung. jedenfalls sehr lehrreichen Wert, bei Aufwendung eines ansehnlichen Sapitals( über. 40 000 m.), fieben Jahre gearbeitet.

Kleines feuilleton.

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für

Herr Bahr ist im Irrtum. Die Berliner   Arbeiter haben allerdings Fidelio", die Bauberflöte", den" Don Juan", den Freischütz" gehört: Ste Freie Boltsbühne hat diese Opern Drei Möbelmessen. In den Ausstellungshallen am 300, in der für sie aufgeführt! Und die Opernveranstaltungen der Freien Volks- Rostbarkeiten des Pariser 300." Dazu bemerkt Aimé de Bhilharmonie und im Clou: die Tischler, die Tapezierer und die bühne sollen von Jahr zu Jahr auf immer breiterer Basis stehen; Flermont: Der teuerste Bensionär" ist ein gewaltiges Nilpferd, Möbelindustriellen. Wir sind das nun schon so oder so ähnlich seit die Anteilnahme der Arbeiter wird immer größer und intensiver. das man für die hübsche Summe von 42 000 Fr. erworben hat. einigen Jahren gewöhnt. Sind es auch zufrieden. Denn: wir Freilich, Wagner sche Musikdramen hat die Freie Voltsbühne den Ungefähr ebenso viel toftet ein afrikanisches Nashorn. Die jungen spüren Fortschritte. Ohne Zweifel, sie sind alle vorangekommen; fie Arbeitern noch nicht bringen können; aber einfach aus dem Grunde, Elefanten des Gartens gelten pro Stück 6-8000 Fr., die Tiger haben sich durch die Künstler, die Ausstellungen und die Zeitschriften weil diese Werke nicht frei, sondern Monopol der tgl. Oper find. 5000, die Löwen je 4000 Fr. Die größte Pythonschlange, die der beraten lassen. So lernten sie, die Unvernünftigkeiten von vorgestern Das wird nach 1913 anders werden. Herr Bahr wird sich dann Garten befigt, tam auf 1000 Fr. zu stehen, ein paar fleinere, aber meiden: die wüsten Stilgemische, die Holzmißhandlungen, den davon überzeugen können, daß sein Gegenargument in den Tatsachen doch stattliche Exemplare auf 4-600 Fr.; ein Krokodil wird mit Ornamentenschwulst. Wir sind sozusagen: über den Berg. Das teine Stütze findet. zirfa 100 Fr. bewertet. Im übrigen sind die Preise je nach dem Büfett ist tot, das Muschelbett ist es, der Säulentrumeau ist es, das Wie sollte wohl eine Gefahr für den Parsifal  " vorliegen, wenn Alter und dem mehr oder weniger seltenen Vorkommen der Tiere Baneelsofa ist es. Alle diese Monstren starben. Requiem, Hurra! alle Welt ihn hören kann, und nicht nur Begüterte oder Stipendiaten? sowie nach dem Alter und der Schönheit außerordentlich verschieden. Das Möbel wurde wieder brauchbar; man befehrte sich zum Respett Man mag über dieses legte Werf Wagners denken, wie man will; Der 800 erhält selbstredend aus den zahlreichen französischen   Kos bor dem Holz, den Textilen und den anderen Rohstoffen. Man man mag es mit Nietzsche   als den eigentlichen Fall" des Künstlers lonien reiche Geschenke an dort einheimischen Tieren und Pflanzen. wagt es nicht mehr, sie zu vergewaltigen; man gewährt ihnen die Wagner, oder man mag ihn mit Hermann Bahr   als die größte Tat Denn der Jardin des Plantes  " verdient seinen Namen doch in gebührende Herrschaft. Man ehrt auch wieder die Technik, die solide, neben dem Faust"( als ob es keinen Bach, keinen Beethoven   gegeben fofern, als er auch eine stattliche erotische Flora in seinen Mauern überlegende, die formdeutende. Was aber am augenfälligsten ist: hätte!) ansehen: es ist weder religiös noch künstlerisch, zu glauben, beherbergt; ein Teil davon wird in einigen geräumigen Treib­man fragt nicht mehr die Vorlagenwerke was ist Mode; sondern daß ein Wert der Religion oder der Kunst durch irgendein äußeres häusern verwahrt. Wer den Garten besucht, möge nicht versäumen, endlich wieder den Konsumenten was brauchst du. Es Ereignis( wie es eine schlechte Aufführung ist) profaniert werden dem seitwärts in unmittelbarer Nähe gelegenen Baläontologischen ist ein schlimmes Urteil über die Vergangenheit, daß wir fönnte. Profan kann nur die Seele des hörers sein; aber ebenso- Museum eine Visite abzustatten. Dieses enthält in seinen gut be­uns freuen, schon darum: weil nun die Stühle wieder sigbar gut in Bayreuth   wie in irgendeinem Berliner   Vorort. leuchteten Räumen eine prachtvolle Sammlung vorhistorischer Tier­find, die Schränke einen Raum umfassen, und die Betten Die Hohe Messe des Joh. Seb. Bach, das Deutsche Requiem stelette, darunter als Unita das majestätische über vier Meter hohe Behaglichkeit verheißen. Nun gut, wir loben die Gegenwart und des Johannes Brahms   und der Hundertste Psalm des Mag Reger Megatherium Cuvieri" und das Riesenstelett des Elefanten von find bergnügt für uns selber, daß das allgemeine Niveau der Pro- bedürfen feines besonderen Schuzes. Wenn der Parsifal  " von Durfort". Diese Prachtstücke, die brillant erhalten sind, stammen buftion von Möbeln, Vorhängen und dem, was sonst zur Wohnungs- deren Art ist, wird er ihn auch entbehren können." aus der Sammlung Gazola, wurden von dem General Bonaparte einrichtung gehört, konsequent und dauernd steigt. Wobei noch be­im Jahre 1797 angekauft und dem Staate zum Geschenk gemacht. sonders vermerkt sein will, daß solche Anfwärtsentwicklung auch den schlichten und einfachsten Stücken zugute kommt. Allenthalben treffen wir Fabrikanten und Händler, die sich( zum Beispiel) um ein gutes und billiges Arbeitermöbel mühen. Wird es für teck geachtet werden, wenn ich sage: in einem großen Teil solcher Versuche zeigt sich der fördernde Antrieb der Kommission für vorbildliche Arbeitermöbel im Berliner   Gewerkschaftshaus.

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Die Musterwohnung der Kommission mit den Typen von Behrens und Münchhausen ist übrigens jetzt wieder dreimal wöchent­lich geöffnet: am Mittwoch, Freitag und Sonnabend, je von 6-9

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R. Br.

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Im Prinzip behält Bahr doch recht. Er befürchtet nämlich aus guten Gründen, daß der" Parsifal  " gleich den anderen Musikdramen Wagners wohl deshalb der Arbeiterschaft verschlossen bleiben könnte, weil sich die Theaterdirektoren schwerlich zu einer erheblichen Verbilligung der Eintrittspreise verstehen würden. Wagner   wird nach wie vor als

Notizen.

Kassenmagnet" die Defizite decken müssen, wie das auch schon bis-- Das Deutsche Opernhaus in Charlottenburg  her war. Dennoch aber muß es heißen: Stein Ausnahmeschutzgeses. wird voraussichtlich am 4. November eröffnet werden. Die Spielzeit Das ganze Wagnerſche Kunstschaffen, mit Einschluß des Barsifal, foll rund acht Monate umfassen. Das Abonnement erstreckt sich auf gehöre fortan dem Bolle! sämtliche Werktage, mit Ausnahme der Sonntage und drei Feiertage.

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Ein Riefenrelief. Der schön gelegene Drt Hellbrunn, fünf Nilo- Es ist pro Plaz im 3. Stang um 50 Pf., im 2 Rang um 1 M., auf meter füdlich von Salzburg  , hat feit furzem eine Sehenswürdigkeit den anderen Plägen um 1,20 M. billiger als die Kassenpreise. besonderer Art aufzuweisen: ein riesiges Landesrelief aus gement; ,, Ewigkeitswerte deutscher Kirchenmufit". Wagners Barsifal" nicht für die Arbeiter? Hierzu schreibt es stellt das Land Salzburg  ( 820 Quadratmeter) mit ben an- Diesen neuen Vortragszyklus mit Erläuterungen durch Gesang und uns Genosse Joseph Bloch: Hermann Bahr   fucht zur Ver- grenzenden Teilen von Oberösterreich  , Steiermark  , Kärnten  , Tirol Diesen neuen Bortragszyklus mit Erläuterungen durch Gesang und am Klavier fündigt Dr. L. Hirschberg an der Humboldt­teidigung des von ihm gewünschten Barsifal" Schutes( wie und Bayern   dar und umfaßt zusammen nahezu 3000 Quadratmeter. At a demie an. Es sollen dabei die Meisterwerke geistlicher Musik Das Ganze der Vorwärts" im Kleinen Feuilleton" am 20. Auguſt berichtet) Der westliche Teil vom Brenner ist noch unvollendet. unter anderem auch den Einwand zu entkräften, daß durch die breitet sich auf einem Wiesengrund aus, den sein Verfertiger, Bild- bon Bach bis Brahms zur Darstellung gelangen, darunter auch Das Liebesmahl der Apostel  " von Richard Wagner  . Der Vortrag findet Aeternisierung der Monopolstellung Bayreuths die Arbeiter dauernd hauer Josef Pörnbacher, angekauft hat. Auf zwei Seiten fann man Mittwochs 11-1 im Architektenhaus, Wilhelmstr. 92/93, statt. Be ausgeschlossen bleiben würden: Er meint, die Arbeiter hörten ja auch sonst nichts Gutes: " Das Volk hat noch nicht einmal Gelegenheit gehabt, den Fidelio", den Freischütz" und" Euryanthe  ", Glud und Mozart   zu hören, und so scheint es mir unwahrscheinlich, daß man sich gerade mit dem Parsifal  " so beeilen wird."

von Terrassen mit Aussichtswarten einen erhöhten Ueberblick geginn: 9. Oftober. winnen. Ein Meter im Relief entspricht 3000 Meter in der Natur;

in der Höhe find 40 Zentimeter gleich 1000 Meter. Die Felspartien Jakob Meyerbeer- Beerenmeyer" pflegte ihn Hein­bestehen aus dem betreffenden Gestein; Landesgrenzen und Eisen- rich Heine fpöttisch zu nennen- der Schöpfer von Opern großen bahnen sind genau ersichtlich, die Ortschaften aus Porzellan, die Stils( Hugenotten  "," Prophet" usw.), hat in Spaa ein Denkmal er­Schutzhütten aus glizernden Knöpfen. Pörnbacher hat an diesem halten,