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Nr. 195. 29. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Donnerstag, 22. August 1912.

Partei- Angelegenheiten.

Bierter Kreis. Am Dienstag, den 27. August, abends 81 Uhr, findet in den Konkordiasälen die Generalversammlung statt. Tagesordnung: 1. Stellungnahme zum Parteitag. 2. Aufstellung der Kandidaten. Der Vorstand. Reinickendorf  - Oft. Freitag, den 23. August, abends 8 Uhr: Flugblattverbreitung von den bekannten Stellen. Die Bezirksleitung.

Berliner   Nachrichten.

Zwischen Ferch   und Potsdam.  

verschärft durch die agrarische Verteuerungspolitit vor einigen Tagen an, daß bei ihr ein unbekanntes junges Mädchen der Reichsregierung, zwingen die Unbemittelten, bei der Be- plöglich gleich bei ihrem Eintritt in die Wohnung zusammengebrochen friedigung aller ihrer Lebensbedürfnisse ihre Ansprüche immer und gestorben sei. Sie bestritt, irgendwelche Handlung an der Un bekannten vorgenommen zu haben. Wegen vorliegender Verdachtss weiter herabzusetzen. Wie lange noch soll das so weitergehen? momente wurde Frau B. in Haft genommen. In der Person der Toten ist jetzt eine 25 Jahre alte Buzzfedernarbeiterin aus Neukölln festgestellt worden, die ohne Wissen ihrer Eltern den verhängnisvollen Besuch bei der Hebamme gemacht hatte.

Der städtische Seefischverkauf soll nach einem gestern von der Markthallen- Deputation gefaßten Beschluß vom 3. Sep­tember d. Js. ab wieder aufgenommen werden. Es werden Der Prozeß gegen den Raubmörder Trenkler wird, wie man uns wie in der verflossenen Saison zwei Verkaufstage in der mitteilt, schon in der ersten Schwurgerichtsperiode nach den Gerichts­Woche( Dienstag und Donnerstag) eingerichtet werden. Die ferien, die Mitte September beginnt, zur Verhandlung gelangen. weiteren Bekanntmachungen erfolgen durch das Nachrichtenamt wie erinnerlich, mußte der schon einmal angesetzt gewesene Termin und an den Anschlagsäulen. Der städtische Seefischverkauf ist seinerzeit vertagt werden, da der schwer lungenleidende Trenkler bisher nicht nur vom besten Erfolg begleitet gewesen, sondern nach dem Gutachten mehrerer Aerzte infolge mehrerer Blutstürze In dem Untersuchungs­hat auch eine Steigerung des Verkaufs bei den Fischhändlern verhandlungsunfähig geworden war. hervorgerufen. Es ist vorauszusehen, daß die hauptstädtische gefängnis soll sich unter Anwendung von Nährpräparaten sein Morgens zwischen 8 und 29 Uhr fährt ein Zug nach Bevölkerung sich in erhöhtem Umfange dem Konsum von Gesundheitszustand derartig gebessert haben, daß er einer erneuten Verhandlung gewachsen ist. Wie berichtet wird, soll Trenkler vor Beelitz   über die Ferngleise der Stadtbahn, den wir mit einer Seefischen, die gerade jetzt am schmackhaftesten sind und deren kurzer Zeit nochmals einen Selbstmordversuch in seiner Zelle unter­Fahrkarte bis Michendorf  , die in der 3. Klasse ungefähr 1 m. hoher Nährwert längst anerkannt ist, zuwenden wird, zumal nommen haben, der aber durch das Eingreifen eines Aufsehers ver­foftet, benutzen. Von Michendorf   durch die Dorfstraße, dann die Fleischpreise gegenwärtig eine unerschwingliche Höhe er- hindert werden konnte. nach rechts über die Bahn auf dem Weg nach Ferch  . Hat reicht haben. Ein tödlicher Straßenbahnunfall ereignete sich gestern nachmittag man eine leidliche Karte bei sich und will man nicht allzufrüh Auf eine harte Probe scheint der neue Berliner   Oberbürgermeister gegen 5 Uhr in der Stendaler Straße. Dort spielte der drei­wieder heim, so geht man nicht den direkten Weg, sondern Herr Wermuth gestellt zu werden. Bei seinem löblichen Bestreben, fährige Knabe Herbert F., dessen Eltern in der genannten Straße zur fleinen idyllischen Siedelung Lienewitz und besucht den sich noch vor seinem Dienstantritt mit den kommunalen Einrichtungen Die kleinen liefen über die Gleise und achteten im Eifer des Spiels wohnen, mit mehreren anderen Kindern auf dem Straßendamm. großen Lienewißsee, den man zum Teil umwandern Berlins   möglichst vertraut zu machen, ist das Stadtoberhaupt schon Die Kleinen liefen über die Gleise und achteten im Eifer des Spiels fann. Der Weiterweg nach Ferch   ist mit Hilfe der verschiedentlich interviewt worden. Um ersten Tage war es ein Mit- Erst im letzten Augenblid vermochten sich zwei der Kinder durch nicht auf einen herannahenden Straßenbahnwagen der Linie 19. Gestelle und der Karte leicht zu finden und wir erreichen arbeiter des" Lokal- Anzeiger", der großspurig mit Herrn Wermuth einen Seitensprung zu retten, während der kleine F. vom Vorder­bald den rechten Waldweg, der sich nach dem. Dorfe durch Alt- Berlin geschritten ist und den Ausfrager markiert hat. perron erfaßt wurde und unter den Schutzrahmen geriet. Das Kind hinschlängelt. Er geht über die Fercher Berge( Ferch kommt Diesmal will der Herr nicht bloß das Gras wachsen gehört, sondern erlitt so schwere innere Verlegungen, daß es in bewußtlofem Bu wohl vom slawischen Verch, das Berg bedeutet), mit hohen sich leibhaftig mit dem neuen Stadtoberhaupt über Alt- Berlin stande hervorgezogen wurde und bald darauf im Krankenhause Moabit  , Kiefern bestandenen und von Schluchten durchsetzten Hügeln. unterhalten haben. Die Mitwelt erfährt sogar, daß der Interviewer wohin es geschafft wurde, verstarb.

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ends

Durch die Bäume blitt in der Ferne bald der See auf und mit Herrn Wermuth unterm Regenschirm über die Waisenbrücke Bemerkenswert für Angehörige Kranker in der Nervenklinik in wir steigen nach Ferch hinab. Das malerische Dörfchen am gegangen ist. Auf das, was Herr Wermuth über sein wollen und der Charité ist eine Mitteilung, die uns von einem Leser des Vor­Südende des Schwielowsees mit seinen mächtigen alten seine Bestrebungen dem Begleiter mitgeteilt haben soll, möchten wir wärts" gemacht wird. Während derselbe wochentags nachmittags Bäumen, den alten Backöfen am Hauptwege und den zerstreut nicht eingehen. feine franke Angehörige durch das Portal am Alexanderufer auf­bergauf und bergab gelegenen Häuschen wird immer Gestern früh ist Herrn Wermuth ein Mitarbeiter der Bossischen suchte, ging er Sonntags durch das Portal in der Schumannstraße. häufiger das Ziel von Wanderern, denen der Grune Beitung" in den Weg gelaufen, der bereits in der gestrigen Abend- am letzten Sonntag hatte sich der Schreiber etwas verspätet, wes­halb er auf dem kürzesten Wege, nämlich durch das Portal am wald zu nahe ist, und es ist ein Ziel, das sich nummer des genannten Blattes das wiedergibt, was ihm in Ehr- Alexanderufer, nach der Nervenklinik zu gelangen suchte. Doch als Lohnt. Wenn wir uns von dem alten Neste trennen furcht und frommer Scheu von Exzellenz zugeflüstert worden ist. er bort antam, fand er das Portal geschlossen. Nunmehr mußte wollen, so gehen wir durch die Dorfstraße zurück und Da Herr Wermuth die 14 Tage bis zur Einführung in sein Amt der Krankenbesucher durch das an der entgegengesetzten Seite liegende an ihrem Ende links herunter an den See, dessen Ufer wir noch ausfüllen will mit Informationen und Jnaugenscheinnahme der Portal gehen. Dadurch verringerte sich die Besuchszeit um eine folgen. Steil fallen die Fercher Berge zum Seespiegel ab. städtischen Einrichtungen, so dürfte er wahrscheinlich noch über halbe Stunde, die er gebrauchte, um auf diesem Umwege in die Durch malerische Hänge hemmen sie das Auge, das hier nur manchen Ausfrager stolpern. Nervenklinik zu gelangen. Im Interesse auderer Krankenbesucher, den hohen Waldsaum erreicht. Nach links aber schweift es denen noch unbekanut ist, daß jenes Portal am Alexanderufer Sonn­um so freier über die Fläche des größten Sees der Berliner   deren Bau in der nächsten Woche begonnen werden soll, wird auch tags nicht geöffnet ist, ersucht uns der Schreiber, an dieser Stelle Umgebung, der mit seinen 6 Kilometer Länge und fast eine Berkehrsverbindung Tegels mit Spandau   resp. dem westlichen machen. 2 Kilometer Breite den Müggelsee übertrifft und gegen Savelufer geschaffen werden. Die Spandauer   Straßendeputation Aus dem Schleusenkanal gelandet wurde, wie wir mitteilten, in den der Wannsee zwergig erscheint. Die Wanderung hat die Anlage eines Straßenbahnringes geplant, und zwar durch der Nacht zum Montag ein junges Mädchen, das kurze Zeit vorher bis Kaputh dauert etwa eine Stunde. So schön sie Ausbau der Straßenbahn von Hakenfelde   nach dem sogenannten vor dem Hause Friedrichsgracht 10 ins Wasser gesprungen war. ist, so erfährt sie von hier ab noch eine Steigerung, Rust  , gegenüber Tegelort. Der Anschluß an die Straßenbahn wie jetzt festgestellt werden konnte, ist die Tote eine erst 18 Jahre alte Verkäuferin Helene Kuhn aus der Neißestraße zu Neutöйn. wenn wir zu gelegener Zeit an der Fährstelle den Tegelort- Tegel foll durch Fährbote vermittelt werden. Dampfer nach Potsdam   besteigen.( Die abermals etwa eine Eine großartig eingerichtete Buchmacherzentrale sowie das Bureau Liebesgram hat das Mädchen zu diesem Schritt veranlaßt. Stunde erfordernde Fahrt kostet 40 Pf.) Es dauert eine eines Tipster wurde dieser Tage von der Kriminalpolizei   auf­Lehrstellen weist der Verein für das Wohl der aus der Schule Weile, bis das überaus langgestreckte alte Wendendorf unseren gehoben. Das Bureau wurde im Norden Berlins   von einem Herrn entlassenen Jugend nach. 1. Sprechstunden für Lehrlinge: Dienstag, Mittwoch und Blicken entschwindet. Der Wald säumt auf beiden Ufern, betrieben, der selbst Besizer von fünf Rennpferden ist, die er auf lückenlos die seenartig breite Havel   und füliffenartig schiebt eigenz Rosten auf verschiedenen Bahnen laufen läßt. In den Freitag von 3 bis 5 Uhr in dem Schulhause, Hinter der Garnison­er sich in- und auseinander. Rechts über den Hügeln glim- Räumen G.s wurden Zettel und Hefte hergestellt, in denen die firche 2, und täglich außer Sonntags Senefelderstr. 6 von 12 bis voraussichtlich siegreichen Pferde auf allen deutschen  , französischen 1 Uhr. Osterzeugnis mitbringen. tern die weißen Kuppeln des Potsdamer   Astro- Physikalischen und englischen Rennbahnen angekündigt wurden. Diese Tips, bie 2. Lehrherren werden gebeten, ihre Anträge an die Geschäftss Observatoriums. Links wird das Gerüst der im Bau be- G. Stüd für Stüd mit 50 Bf. bis 10 m. verkaufte, wurden von ſtelle( Rektor Gillert), N. 58, Senefelderstr. 6, au senden. griffenen Potsdamer Luftschiffhalle nahe dem Ufer sichtbar, diesem durch eine große Anzahl Radfahrer Heinen Beitungs- und und unwillkürlich sehen wir uns um, ob nicht gerade ein Zeppelin Buchhändlern zugestellt, die sie dann an die Wetter weiterverkauften. angesaust fommt. Dann wird die Silhouette des Stadtbildes von Die Ein- und Ausgänge der Tips waren so groß, daß Potsdam   immer deutlicher und wir landen in der Nähe des drei Damen vollauf mit deren Registrierung zu tun hatten. Bahnhofs. Hier hat man zur Rückkehr die Auswahl der Die Kriminalpolizei beschlagnahmte zuerst bei den fleinen Händlern Die Neueinteilung der Wahlbezirke in Wilmersdorf  alle Wettbriefe und stattete dann auch dem Bureau G.s einen Besuch Züge, die nach der Stadtvahn, Wannseebahn   und nach dem ab. Wie schwunghaft dessen Handel war, geht daraus hervor, daß zu den bevorstehenden Stadtverordnetenwahlen ist vom Magistrat Potsdamer Hauptbahnhof gehen. Unser Zug durchschneidet die Beamten hier noch drei große Säde voll Bettzetteln vorfanden. veröffentlicht worden. Diese Aenderung resultiert aus der Gro den Grunewald, fenntlich an der bald erreichten Region der Da G. nichts anderes zu tun brauchte, als die Zettel, die nur die höhung der Zahl der Stadtverordneten. Anfangs dieses Jahres friedlich lagernden Stullenpapiere und der dazwischen Namen der getipten Pferde und Reiter enthalten, mit seiner Hand- wurde bekanntlich die Erweiterung des Stadtverordnetenkollegiums schlendernden und ſizenden Menschenmassen, die sich erst spät druckerei herzustellen, muß das Geschäft sehr einträglich gewesen sein. von 48 auf 60 Stadtverordnete beschlossen. Infolgedessen sind und langsam wieder in die Mauern Berlins   entleeren, um am Wenn einmal seine Wettbriefe nicht mehr so start verlangt wurden, bei den Wahlen im Herbst außer den turnusgemäß aus­andern Morgen das graue Tagewerk wieder aufzunehmen. weil die genannten Pferde immer abgingen", so wußte er sich da­durch zu helfen, daß er sie unter neuem Umschlag und neuem Namen scheidenden 16 Vertretern noch zwölf neue Vertreter erscheinen ließ. Wollte es dann der Zufall, daß einige der Tips mit zu wählen. Da außerdem noch ein Mandat durch Verzug erledigt großen Quoten heraustamen, so waren die Briefe eine Beitlang ist, handelt es sich insgesamt um die Besetzung von 29 Mandaten. Die Pferdeschlachtungen hatten in Berlin   fich in den start begehrt, bis das Glück wieder eine Weile versagt hatte. Um die neuen Vertreter nun bestimmten Bezirken zuteilen zu fönnen, legten Jahren vermindert. Inzwischen ist aber ein Umschwung ein- Die große Buchmacherzentrale wurde in einem Bierlotal im Zentrum war die Neueinteilung aller Bezirke notwendig. getreten, der wieder eine Mehrung der Pferdeschlachtungen ge- Berlins   betrieben. Obwohl hier die Gäste eine große Tafel darauf dieser Frage ist der Magistrat allein. Nach§ 14 der Städteordnung bracht hat. Die erneute Zunahme des Pferdefleischverbrauches hat, aufmerksam macht, daß das Abschließen von Wetten verboten ist, hielten hat der Magistrat, falls eine Aenderung infolge der Zahl der stimm­nachdem sie schon in der zweiten Hälfte des vorigen Jahres be- sich hier vier Buchmacher auf, die kurz vor Beginn und fähigen Bürger oder aus sonstigen Gründen erforderlich ist, eine während der Rennen mit einem Notizblock in der Hand von Tisch zu merkbar geworden war, in der ersten Hälfte des laufenden Jahres Tisch gingen und Wetten annahmen. Da sie Vorkehrungen getroffen entsprechende anderweitige Festsetzung zu treffen. fich noch deutlicher gezeigt. Sie ist so erheblich, daß sie auffallen hatten, daß ihnen die Renndepeschen gleich nach Schluß zugestellt Ist nun schon die bei den Wahlen zur Stadtverordnetenversamm oder die Ergebnisse durch ein eigens dazu angelegtes Telephon mit- lung gefeßlich vorgesehene Drittelung der Wähler als eine die Das Statistische Amt der Stadt Berlin   macht hierüber all- geteilt wurden, konnten sie den Wettern noch im Lotal eventuelle minderbemittelten Bürger in ihren Rechten erheblich herabsetzende monatlich Zusammenstellungen, die Mitteilungen der Polizei über Gewinne auszahlen. Als die Kriminalpolizei dort einfiel, war das Tatsache zu verzeichnen so gesellt sich neben dem Hausbesitzer­die Betriebsziffern der Berliner   Zentralroßfchlächterei Wettgeschäft in vollem Gange. Sie beschlagnahmte nicht nur das privileg als drittes die dem Magistrat zustehende Befugnis der wiedergeben. Die letzte Zusammenstellung umfaßt die Beit bis Geld und die Wettzettel der Buchmacher, sondern nahm auch eine Bezirkseinteilung zu. In Stadtgemeinden, die eine gleiche Struktur Juni 1912. Von den in der Zentralroßschlächterei geschlachteten Wenge Wetter zur Feststellung ihrer Persönlichkeiten mit nach der in der Bevölkerung aufweisen wie Wilmersdorf  , läßt sich leicht bei Polizeiwache. Es stellte sich heraus, daß unter ihnen Leute waren, Pferden wurden nach Aussonderung der zurückgewiesenen Tiere- die von den Vororten eigens zum Abschluß der Wetten hierher famen neuer Einteilung der Bezirke etwa zu befürchtender Einfluß herab­zum Verkauf freigegeben: in den ersten sechs Monaten dieses Jahres und bis zum Schluß der Rennen in dem Bierlokal blieben. 1120, 955, 1113, 984, 951, 801, zusammen 5924 Pferde, dagegen in

Ein Zeichen der Zeit!

muß und die Frage nach der Ursache sich uns aufdrängt.

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Der Phantafie eines Kindes scheint die vermeintliche Meffer­

mindern.

Vorort- Nachrichten.

Entscheidend in

Die vorliegende Einteilung fieht für die dritte wähler. abteilung an Stelle der bisher bestandenen 11 Wahlbezirke deren nur neun vor. Es muß Verwunderung hervorrufen, weshalb man jest entgegen der früheren Zahl der Bezirke eine Minderung eintreten läßt. Zur leichteren Durchführung der Wahlen kann das keineswegs dienen.

denselben sechs Monaten des vorigen Jahres nur 874, 763, 878, stecherei entsprungen zu sein, über die aus der Brenzlauer Straße be­685, 641, 620, zuſammen 4461 Pferde. In der ersten Hälfte des richtet wurde. Die fünfjährige Margarete Schulz bleibt dabei, von Jahres 1912 war, wie man sieht, der Pferdefleisch einem unbekannten Manne mit dem Messer gestochen worden zu verbrauch um ein Drittel höher als in der ersten Hälfte fein, es bestehen, aber jetzt doch erhebliche Bedenken an der Wahrheit des Jahres 1911. Da darf in der Tat die Frage aufgeworfen ihrer Darstellung. Es muß schon auffallen, daß die Kleine den Der Mehrheit des Magistrats scheint die Mitwirkung der Sozial werden, wie die sehr bedeutende Zunahme zu erklären ist. Täter so gut wie gar nicht beschreiben kann. Es kommt aber noch demokratie im Stadtparlament nicht angenehm zu sein. Kann man Diese Mengen geschlachteten Pferdefleisches werden nicht völlig, hinzu, daß das Kind, das eine Flasche Milch geholt hatte, hingefallen auch die beiden Vertreter der Arbeiterschaft nicht so ohne weiteres aber doch zu einem beträchtlichen Teil als Nahrung für und daß dabei die Flasche in Scherben gegangen ist. Es ist daher los werden, so heißt es doch, der Wahl weiterer Sozialdemokraten Menschen verwendet. Es gibt in Berlin  , wie bekannt, in den nicht ausgeschlossen, daß die Verlegungen von Glasscherben her vorbeugen. Anscheinend fand man keinen anderen Weg, die minders rühren, und daß das Kind auf den Messerstecher nur gekommen ist, vorwiegend von Arbeitern bewohnten Stadtgegenden eine ganze weil es bon dem Borfall bei Nauen   jedenfalls viel hat reden hören. Deshalb begab man sich auf den Weg der Wahlkreisgeometrie. bemittelte Bevölkerung von jeder Vertretung auszuschalten. Anzahl Fleischläden, in denen Pferdefleisch als solches feil gehalten Die größte und zugleich auch die schwerste" Anklage, die viel So wählen nach der neuen Einteilung zwei Bezirke( 1. und 8.) wird. Wie oft mag überdies in der Wurstfabrikation be-. trügerisch Pferdefleisch verwendet werden, ohne daß der Käufer leicht je in einer Strafiache angefertigt worden ist, ist vor einigen je einen Stadtverordneten, fünf Bezirke( 2, 3, 4, 5 und 6) je awei, Tagen dem nun seit zwei Jahren in Untersuchungshaft sitzenden es merkt! Wenn nun die Gesamtmenge des Pferdefleischverbrauches Banfier Otto Sattler, dem Gründer der Merkur- Bant", zu der 7. Bezirk drei Vertreter, während auf den 9. Bezirk sogar fünf plöglich sich so stark gemehrt hat, wie es aus den oben gestellt worden. Die gegen S. erhobene Anklage umfaßt nämlich entfallen. Gleichzeitig hat auch eine Verteilung der Mandate auf mitgeteilten Zahlen ersichtlich ist, so darf vermutet werden, daß auch die Kleinigkeit von über 2000 Seiten, ist ziemlich so stark wie die einzelnen Bezirke stattgefunden. In erster Linie war hierbei die Verwendung des Pferdefleisches zur Ernährung von Menschen das Berliner Adreßbuch und wiegt, fnapp gemessen, mindestens der Wohnsitz der Stadtver ordneten maßgebend. Wo mehr als für beträchtlich zugenommen hat. Bei der herrschenden Fleisch 12 Pfund. Für die Ausarbeitung diefes Anklagemonſtrums ist den betreffenden Bezirk zu wählende Bertreter in Frage kamen, teuerung wäre das ja auch ohne weiteres begreiflich; denn dem Dezernenten der Staatsanwaltschaft I, Staatsanwaltschaftsrat sind diese auf die anderen Bezirke durch das Los verteilt worden. immer dann, wenn die Lebensmittel verteuert werden, mehrt sich Dr. Schwinter ath, ein Urlaub von neun Monaten gewährt Dadurch hat man es auch ermöglicht, einen unserer Vertreter dem worden. Der Hauptteil der Anklage wird vor der Straffammer in der Verbrauch billigerer Surrogate. einer Mitte November beginnenden Verhandlung zur Erledigung Raiserplazbezirk zuzuweisen, der nunmehr mit dem Rheingau zu Es kann zugegeben werden, daß kein Mensch sich vor Pferde- kommen, während ein kleinerer Teil das Schwurgericht beschäftigen sammen den 9. Bezirk bildet. In den Kreisen unserer Gegner fleisch   zu ekeln braucht. Liebhaber von Pferdefleisch versichern, wird. Dem Angeklagten ist zur Erklärung auf die Anklagefchrift glaubt man schon, den Genossen Schröder auf diese Art aus dem daß sie es sogar als einen besonderen Genuß schäßen eine Frist von zivei Monaten gewährt worden. Neben Sattler find Stadtparlament verschwinden zu sehen. Vorläufig bleibt dies jedoch Tatsache ist aber, daß bei dem allergrößten Teil der noch mehrere Angestellte der verkrachten Merkur- Bank  " angeflagt. ein frommer Wunsch, da unsere beiden Vertreter erst in vier Jahren Bevölkerung der althergebrachte Widerwille gegen den Genuß Die Verhandlung wird, wie man in den beteiligten Streifen anninumt, zur Wahl stehen. Bis dahin wird sich auch in Wilmersdorf   manche von Pferdefleisch sich noch immer behauptet. Nur in Zeiten der wahrscheinlich über drei Monate dauern. Aenderung zu unseren Gunsten vollzogen haben. Fleischteuerung entschließt noch mancher sich, diesen Widerwillen Ein rätselhafter Todesfall beschäftigte die Kriminalpolizei. Die niederzufämpfen und Pferdefleisch zu laufen. Mangel und Not, Hebamme Frau Berta Behling aus der Marienburger Str. 6 zeigte

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Gegenwärtig ist es aber Aufgabe, angesichts der bevorstehenden Wahlen alle Kräfte zu entfalten und die Wählerschaft aufzurütteln.