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Gewerkschaftliches.

Berlin und Umgegend.

würden. So fchredt man vor den verwerflichsten Mitteln nicht steht besser als wir Sehenden das Elend dieser Welt. Deutlicher zurück, um die Arbeiter fleinzufriegen. Man versucht, sie auszu- als wir, die hören können, bernimmt diese Taube den Schrei hungern, um sie auf diese Weise zu veranlassen, den Kampf, der der Not, und die Handlungen dieser Stummen sind beredter als bisher so mustergültig geführt wurde, aufzugeben. Die Arbeiter unsere Worte." aber werden sich nicht beirren lassen, sie werden standhalten trok

der 18 wöchigen Dauer des Kampfes, weil sie wissen, daß ihre Forderung des Neunstundentages eine gerechte und fulturelle ist. Die Stockarbeiter allerorts werden gebeten, den Zuzug nach wie vor fernzuhalten. Die Zentralfommission der Stockindustrie.

Der Verein für Frauen und Mädchen der Arbeiterklasse tritt mit

Streik in den Buchdruckmaschinenfabriken. Das Nachlassen an ihren ursprünglichen Forderungen hat die einem reichhaltigen Programm für seine Wintertätigkeit 1912/13 an in den Buchdruckmaschinenfabriken beschäftigten Arbeiter feinen Schritt vorwärts gebracht; an der Hartnäckigkeit der Unternehmer die Deffentlichkeit. Ein erster Zyklus behandelt Sturm und Drang ; eine deutsche Literaturepoche.( Dr. Nestriepte am 2. und zerschlugen sich die Verhandlungen, die am letzten Freitag nochmals 16. September.) Eine zweite Vortragreihe behandelt Frauen= gepflogen wurden. Betreffs der Mindestſtundenlöhne zeigten die fragen: Gertrud Hanna und Robert Breuer, Die Frau und die Arbeitgeber zwar ein geringes Entgegenkommen, doch blieben die Angebote bei verschiedenen Kategorien auch jetzt noch um 5 Pf. Bei der Firma Märkische Maschinenfabrik Teutonia", Frank- Qualitätsarbeit. Luise Ziez, Fabrikarbeit der verheirateten Frau. hinter den reduzierten Forderungen der Arbeitnehmer zurück. Die furt a. D., streiten seit vier Wochen die Balancierer. Verringerter Wally Repler, Umbildung des Frauentypus durch die Berufsarbeit Kommission war zwar in legter Stunde bereit, auf dieses Angebot Verdinest und erschwerte Arbeitsleistungen gaben Veranlassung( am 21. Oftober, 4., 18. und 24. November). Ein dritter Zyklus noch einzugehen und auch in verschiedenen anderen Punkten noch zum Streit. Die Firma zeigte sich annehmbaren Zugeständnissen beschäftigt sich mit Erziehungsfragen: Otto Rühle , Kind nachzulassen, sie bestand aber auf der Zubilligung einiger Zugeständ- nicht geneigt und versucht mit Hilfe von Streifbrechern den Be- und Umwelt. Paul Göhre , Kind und Religion. Anna Bloß, Kind nisse, von denen sie nicht abgehen konnte. Vor allen Dingen sollte trieb aufrecht zu erhalten. Tatsächlich wird aber von den Streit- und Schule. Heinrich Schulz, Jugendbewegung( am 20. Januar, eine allgemeine Zulage von 3 Pf. pro Stunde gewährt werden, brechern noch nicht ein Zehntel der bisherigen Produktion ge- 3., 9., 17. Februar, 3. März). An Konzerten finden statt: am und zwar denjenigen, die in den letzten sechs Wochen keine Zulage leistet. Die Firma findet für ihre Zentrifuge Teutonia" 13. Oftober Kompositionen von F. Schubert; am 24. November von erhalten und nicht mehr als 85 Pf. Stundenlohn haben. viel Abnehmer bei der industriellen und bergmännischen Bevölke- Rob. Schumann( Einführung zu beiden Konzerten am 7. Oktober). Für Arbeiten außerhalb der Werkstatt sollte ein Aufschlag rung des Rheinlandes und des Saarreviers. Die Agenten der Am 29. Dezember Wagner- Feier( Einführung am 16. Dezember). von 5 Pf. pro Stunde innerhalb der Postgrenze Groß- Firma vertrösten die Käufer bei Bestellungen, daß die Firma Einzelvorträge werden veranstaltet: am 2. Dezember spricht Berlins und bon 10 Pf. außerhalb dieser Grenze gezahlt wegen der augenblicklichen Differenz mit den Balancierern nicht Dr. Osborn über Mar Klinger( Lichtbildervortrag), am 13. Januar Die Weihnachtsfeier werden. Dann aber sollte auch der Mindestſtundenlohn für sofort, aber in fürzester Frist liefern würde. Das wird die Firma Otto Landsberg über Heinrich v. Kleist. jung ausgelernte Schloffer und Dreher, den die Arbeitgeber auf 40 nicht fönnen. Es wäre ihr ein leichtes, wenn sie eine Einigung findet statt am 27. Dezember, das Stiftungsfest am 9. Februar, die Führungen durch Museen bis 55 Pf. festiegen wollten, 52-55 Pf. in den ersten beiden Jahren mit den Streifenden herbeiführte, wozu diese jederzeit bereit sind. Generalversammlung am 17. März. nach Beendigung der Lehrzeit betragen. Zu diesen Zugeständnissen Es ist der Betrieb Teutonia" ein Schwesterbetrieb der" Titania" und gemeinnügige Anstalten werden an dieser Stelle im Vorwärts" ließen sich aber die Arbeitgeber trotz stundenlanger Verhandlungen in Wels ( Oesterreich ), wo die Metallarbeiter soeben erst einen bekanntgegeben. Gäste( Männer und Frauen) find zu allen Veran nicht bewegen; fie erklärten, daß sie dazu außerftande feien. Da 21 Wochen dauernden Streit beendet haben. Daß die Firma, wie staltungen stets willkommen. Die Veranstaltungen sind mit Aus­Der Monatsbeitrag beträgt das Entgegenkommen der Unternehmer in bezug auf die Mindest ihre Agenten versichern, in fürzester Zeit lieferfähig ist, halten die nahme der Konzerte unentgeltlich. löhne fein nennenswertes gewesen war und zudem Dreifünftel der Streifenden für völlig ausgeschlossen. Sie fühlen sich verpflichtet, 20 Pf. Mitglieder werden an den Abenden und in allen Zahlstellen Beschäftigten davon gar nicht getroffen werden, sah sich die Kom- dies den Käufern, vor allen Dingen den der Arbeiterschaft ange- Kassiererin( Frau Klotsch, Fichteſtr. 1) aufgenommen. mission der Arbeitnehmer gezwungen, von dem Abschluß eines hörigen, zur Kenntnis zu bringen. Tarifes abzusehen, der so geringe Verbesserungen für die Arbeiter enthielt.

Färberstreik.

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In der Zigarettenfabrik Nestor Ginaclis, Frankfurt a. M., find Differenzen ausgebrochen. Die Firma versucht bedeutende Lohn­abzüge in ihrem Betriebe durchzuführen. Da die Arbeiter sich da­gegen auflehnten, wurden schon acht Arbeiter gemaßregelt.- Bor Zuzug von Zigarettenmachern nach Frankfurt a. M. wird dringend gewarnt.

Husland.

Falsche Generalstreikgerüchte.

Leseabende.

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Waidmannslust . Mittwoch, 28. August, im Schweizerhaus. Vor­trag der Genossin Reichert- Berlin:" Die Schule wie sie ist und wie sie sein soll".

Verfammlungen.

Korbmacherelend.

In einer gut besuchten Versammlung am Sonntag berichtete Handke über diese letzten Verhandlungen und die Bemühungen der Kommission, die Bewegung in friedlicher Weise zu beendigen. In der Diskussion wurden der Kommission schwere Vorwürfe ge­macht, daß sie nicht bei den zuletzt aufgestellten Forderungen stehen geblieben und hiervon noch so viel abzulassen ge= willt gewesen sei. Demgegenüber wurde erflärt, daß die Unternehmer sich darauf berufen haben, die Arbeiter ständen In Hamburg und anderen großen Hafenstädten wird die Nach­gar nicht hinter den Forderungen, sondern diese seien nur richt in Umlauf gesezt, daß die Arbeiterschaft des Genueser Hafens Holzarbeiterverband organisierten Korbmacher beschäftigte man sich In einer dieser Tage abgehaltenen Versammlung der im das Machwert der Kommission. In der überaus ruhigen am 1. September den Generalstreit proklamieren wolle und man mit dem Submissionswesen und der Innung. An den vom Staate und sachlichen Debatte wurde von allen Rednern manchal nur fordert deshalb die Reeder und Verfrachter auf, den italienischen ausgeschriebenen Submissionen beteiligt sich auch die Berliner furz, aber bestimmt- betont, daß an diesen Forderungen unbedingt Hafen zu meiden. Wie uns aus Rom geschrieben wird, ist diese Storbmacher- Innung als Submittent. So auch bei einer vor fur­festgehalten werden müsse. In einer geheimen Abstimmung erklärten Nachricht tendenziös. Wohl herrscht in der genuesischen Arbeiter­sich dann von 136 Abstimmenden bei einer Stimmenthaltung 114 schaft große Unzufriedenheit, da das Konsortium die Frage des zem vorgenommenen Ausschreibung von Geschoßzkörben. Es iſt Diese überwältigende Majorität dürfte den Unter- Turnus der Schauerleute unter offenbarer Hintansetzung der Inter - wohl selbstverständlich, daß die Innung ein niedriges Angebot nehmern beweisen, daß die Arbeiter vollzählig die aufgestellten effen der organisierten Arbeiterschaft gelöst hat. Daß aber diese machen muß, wenn sie den Zuschlag haben will. Was die Innung Forderungen aufrecht erhalten und um sie durchzudrücken, mit aller unzufriedenheit pünktlich am 1. September in einem Generalstreik Der Obermeister Bergmann hat für die Innung 2000 Stud Körbe aber in diesem Falle geleistet hat, das spottet jeder Beschreibung. Energie zu kämpfen bereit sind. explodieren wird, dessen Brandgeruch schon heute den Unternehmern bekommen, zum Preise von 3,30 M. pro Stück. Er gibt die Körbe anderer Hafenstädte bemerkbar wäre, davon ist wirklich nicht die an Innungsmitglieder weiter für 3 M. Es ist interessant, wie die Rede. Wenn wirklich die stark organisierten Hafenarbeiter von dieser Streit über die Unternehmer Tommen wie der Dieb in der ein Verdienst von 30 Pf.; das Material kostet 1,20 m., der Arbeits­Genua zur Waffe des Generalstreits greifen sollten, dann würde Innung die eigenen Mitglieder entlohnt: Herr Bergmann bekommi 3,30 M., er vergibt die Arbeit für 3 M., bleibt für die Innung Nacht . John beträgt 1,67 M., der Herstellungspreis pro Korb beträgt also 2,87 M. Es bleibt mithin ein Ueberschuß von 13 Pf. pro Korb für den ausführenden Meister. Für die 13 Pf. müssen sämtliche Aus­gaben, wie Werkstattmiete, Transport bis Bergmann , Versicherung für die Arbeiter und sonstige notwendige Ausgaben bezahlt werden. Bei einem der Meister waren zur Zeit der Feststellungen 4 Ar­jedem werden 13 Pf. verdient, also ein Verdienst von 7,54 M. für beiter beschäftigt. Es werden 58 Körbe in der Woche fertig. An die ganze Woche für einen Meister und Mitglied der Innung. Davon muß natürlich noch der Innungsbeitrag bezahlt werden. der Meister ein Einkommen von 392,08 m. Würde da das ganze Jahr staatliche Arbeit gemacht werden, so hätte Die Innung macht Dabei ein besseres Geschäft. Sie hat am Korb 30 Pf. Das macht bei 2000 Störben 600. Ungefähr 100 M. machen die Transport­foften bis Spandau , bleiben also 500 M., ohne daß sich der Ober­meister viel um die Arbeit fümmert. Auch die Arbeiter verdienen heutigen Verhältnissen entsprechend viel zu wenig. Es sind Löhne festgestellt von 19,80 M., 21 m., 24,80 M. bei 55stündiger Arbeits­zeit. Die übliche Arbeitszeit der Berliner Korbmacher beträgt 52 Stunden, der Mindestlohn 55 Pf.

Die Färber von Kalläne u. Meiling, Färberei und chemische Waschanstalt, Blumenstr. 88, befinden sich seit dem 26. August im Ausstand wegen Maßregelung der im Deutschen Tertilarbeiterverband organisierten Kollegen. Die ausständigen Färber wollten eine Verhandlung mit ihrem Chef, Herrn Kalläne, haben, dieses wurde ihnen abgelehnt; es hieß, der Herr Chef wäre verreist, deshalb verweigerten die Kollegen die Arbeit, bis sich der Inhaber zur Verhandlung bereit erklärt. Die Kollegen der hiesigen Färbereien und chemische Wäschereien werden ersucht, hiervon gefälligst Notiz zu nehmen und die Kollegen bei Kallane u. Meiling tatkräftig zu unterſtügen. Die Branchenleitung der Färber.

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Soziales.

Die Versammlung hat eine Petition einstimmig angenommen, welche an den Kriegsminister abgesandt werden soll. Nachdem die Sachlage dargestellt ist, wird folgendes verlangt:

Bei Vergebung von Geschoßkörben soll den submittierenden Unternehmern die Verpflichtung auferlegt werden, 1. den Korbmachergesellen wenigstens den tariflich berein. barten Lohn zu zahlen,

319 Die Arztsysteme bei den Ortskrankenkassen. schon seither die Gemüter sehr erregte, wird nach der Absicht der Der Kampf um die freie Arztwahl bei den Krankenkassen, der Aerzte mit der Einführung des neuen Rechts auf dem Gebiete der Krantenversicherung noch mehr entfesselt werden. In diesem Der Streit der Geschäfts- und Warenhauskutscher bei der Firma der Zentralverband der Ortstrantenfassen im Deutschen Reich so­Widerstreite der Meinungen ist eine Statistik sehr interessant, die Wilste, Karlstr. 42 und Alt- Moabit 19, dauert noch fort. Eine eben aufgenommen hat. Sie erstreckt sich auf 260 große Kassen. Verhandlung mit dem Firmeninhaber Herrn Klinkowski und dem Von diesen hatten 28 feftangestellte Kassenärzte, 136 hatten be Vertreter der Organisation im Beisein der Vertrauensleute der schränkt freie Arztwahl, das heißt, die Kassen haben eine Anzahl Kutscher verlief resultatlos. Herr Klinkowski lehnte es strikte ab, Aerzte bestimmt, unter denen die Mitglieder die Auswahl haben, die beiden jahrelang bei ihm beschäftigt gewesenen Kutscher wieder 81 hatten bedingt freie Arztwahl, das heißt, die Mitglieder haben einzustellen. Die ausständigen Kutscher sollten nach Bedarf" mit die Wahl unter denjenigen Aerzten, die sich der Kasse zur Ver­Ausnahme von zweien eingestellt werden. Wie es mit dem Bedarf" fügung stellen, und 14 Kaffen hatten die absolute freie Arztwahl, in solchen Fällen aussieht, wissen die Arbeiter genau. Deshalb bei der die Mitglieder die freie Wahl unter allen Aerzten des lehnten die Ausständigen ein solches Entgegenkommen" ab. Wie Ortes haben. Die lettgenannten Rassen sind nur solche in fleinen gewöhnlich bei Arbeiterausständen, legt auch hier die Polizei Orten. einen großen Eifer an den Tag. Es wird das Streitpostenstehen Die Beiträge waren mit 3,88 Proz. vom durchschnittlichen berboten in der Karlstraße vom Karlsplatz bis zur Kron- Lohn am höchsten bei den Kassen mit bedingt freier Arztwahl. Bei prinzenbrücke. Herr Klintowsti sowohl als auch seine Inspektoren den Kassen mit festangestellten Kassenärzten betrugen ſie 3,55 Proz. weisen die Polizeibeamten auf die sichtbaren Streifposten hin und Das Krankengeld war durchschnittlich am höchsten mit 55,12 Proz die Beamten fühlen sich verpflichtet, entgegen dem geltenden Recht, vom Lohn bei den( kleinen) Kassen mit absolut freier Arztwahl, die Streikposten zu vertreiben resp. zu verfolgen. Nicht allein die sodann mit 53,79 Proz. bei den Kassen mit festangestellten Kassen= Straßenbahn dient hierzu, sondern auch fahrende Postwagen werden ärzten. Die durchschnittliche Dauer des Krankengeldbezuges war benutzt, um sich hinten aufzuhocken" und den Streifposten zu baschen. mit durchschnittlich 27,27 Wochen am längsten bei den Kassen mit Es ist den Streitposten fast unmöglich, mit den Arbeitswilligen in beschränkt freier Arztwahl, sodann mit 27,18 Wochen bei den Kassen Berührung zu kommen. Unter solchen Umständen braucht Herr mit festangestellten Kassenärzten. Es war am fürzesten mit Klinkowski nicht stolz darauf zu sein, daß sich hungernde Arbeiter 26 Wochen bei den Kassen mit absolut freier Arztwahl. Die finden, die sich gegen einen Wochenlohn von 24 M. in Unkenntnis sonstigen Unterstüßungseinrichtungen zeigen, daß sie am besten der Sachlage bereit finden, bei ihm Arbeit zu nehmen. ausgebaut find bei den Kassen mit beschränkter freier Arztwahl. Tie Zahl der Erwerbsunfähigkeitsfälle war mit 50,40 pro 100 Mit­glieder und Jahr am höchsten bei den Kassen mit bedingt freier Arztwahl, am geringsten mit 39,17 bei den Kassen mit festange­Urmia, 26. August.( W. T. B.) Die Wachmannschaften und stellten Kassenärzten. Auf ein Mitglied entfallen 10,5 Grwerb3- Kawasse des türkischen Konsulates mißhandelten auf der Straße unfähigkeitstage bei den Rassen mit bedingt freier Arztwahl und den einheimischen Dragoman des russischen Konsulates, trotzdem er 9,1 bei den Kaffen mit festangestellten Kassenärzten. Für die das Abzeichen dieses Konsulates trug. Der russische Konsul hat ärztliche Behandlung wurde ausgegeben pro Mitglied 6,94 m. bei bei dem türkischen Konsul Protest eingelegt und die Bestrafung den Kaffen mit bedingt freier Arztwahl, 5,81 m. bei den Kassen der Schuldigen verlangt. mit festangestellten Kassenärzten. Die Ausgaben für Arznei und Beilmittel waren mit 4,42 M. pro Mitglied am höchsten bei den Kassen mit beschränkt freier Arztwahl, am niedrigsten mit 3,95 M. bei den Kaffen mit festangestellten Kassenärzten. Die lebtgedachten Kaffen hatten auch mit 29,09 M. pro Mitglied das größte Ver­mögen.

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Jeder ehrlich denkende Arbeiter und Berufskollege wird es ab­lehnen, bei der Firma Wilske Arbeit anzunehmen und wird den Streifenden die weitgehendste Solidarität beweisen.

Die Firma Wilste stellt ihre Wagen für die Firma Tietz, Alexanderplatz und Krausenstraße.

Achtung! Glasbläser. Bei der Deutschen Dewargesellschaft, Kott­buser lifer 39-40, Erdmannshof, ist es wegen Preisdifferenzen zur Arbeitseinstellung gekommen, nachdem die Firma abgelehnt hatte, mit der Kommission zu verhandeln. Es ist Pflicht vollste Solidarität zu üben und die Firma streng zu meiden.

Verband der Glasarbeiter.

Achtung, Töpfer! Die Firma Otto Neubert führt zurzeit wieder Arbeiten aus. Wir machen darauf aufmerksam, daß die Firma immer noch gesperrt ist, da sie unseren Kollegen noch einen erheblichen Teil Löhne restiert.

Deutfches Reich.

Die Verbandsleitung.

Jm allgemeinen sprechen diese Ziffern vom Standpunkt der Kassen aus zugunsten des Systems der festangestellten Kassen­ärzte. Sie bringen aber die verschiedenen Wirkungen nicht voll zum Ausdruck. Das Bild ist deshalb ein getrübtes, weil während nur unter hohen Aufwendungen zu haben waren, andererseits auch der verflossenen Kampfeszeit einmal festangestellte Kassenärzte die Aerzte dort, wo die freie Arztwahl besteht, wie z. B. in Leipzig , sich nach jeder Richtung große Beschränkungen auferlegten, die sie sonst nicht üben werden.

Aus der Frauenbewegung.

2. die Körbe in eigenen Werkstätten unter Ausschaltung von Zwischenmeistern herstellen zu lassen, und

3. die Innungen nicht als Submittenten zuzulassen, da durch die Innungen das Gewerbe geschädigt wird.

Letzte Nachrichten.

Russisch - türkischer Zwischenfall in Persien .

Wachsende Erfolge des Prätendenten El Hiba. Paris , 26. August. ( W. T. B.) Wie vom 23. Auguft aus Mogador gemeldet wird, finden in der arabischen Bevölkerung geheime Versammlungen statt, in denen für den Prätendenten GI hiba Stimmung gemacht wird.

Noch mehr Pilzvergiftungen.

Trier , 26. August. ( P. C.) Die Nachrichten von der Er­frankung nach Genuß giftiger Pilze mehren sich in erschreckender Erkrankungen gemeldet. Heute wurden in Ettingen ( Luxem Weise, fast täglich werden ein oder mehrere Todesfälle oder schwere burg ) sieben Personen, die nach dem Genuß eines Pilzgerichtes unter Vergiftungserscheinungen schwer erkrankten, in das Kranken­haus eingeliefert, während die Pensionsinhaberin selbst der Ver­giftung zum Opfer fiel.

Auch in Nürnberg erkrankte nach dem Genuß frisch ge= pflückter Pilze eine ganze Familie. Auch hier ist das Familien­oberhaupt der Vergiftung bereits erlegen, während die Mutter mit ihren beiden Töchtern im bedenklichen Zustande das niederliegen. Dennoch hoffen die Aerzte, fie retten zu können.

Streik der Horn- und Stockarbeiter in Wald i. Rhld. Der Ausstand der Horn- und Stockarbeiter am Orte ist in ein neues Stadium getreten. Bekanntlich haben die Unternehmer bisher vergeblich versucht, Arbeitswillige aufzutreiben. Alle ihre Ver­sprechungen und durch Agenten, daß die Arbeiter spielend 35-40 M. verdienen können, haben bisher nicht den geringsten Erfolg gezeitigt, ganz abgesehen davon, daß die hohen Versprechungen nicht im entfern testen ernst zu nehmen sind. Hinzu kommt noch, daß die Arbeit nicht ohne weiteres von jedem Arbeiter ausgeführt werden kann, weil sie Helen Keller eine Genossin. gelernt und verstanden sein will; war doch schon des öfteren zu Genoffin Meta L. Stern- New York ſchreibt der Gleichheit": verzeichnen, daß es noch nicht einmal gelernte Arbeiter verstanden Eine der interessantesten Frauen der Welt ist jetzt eine der Unſeren: haben, den Ansprüchen der Unternehmer zu genügen. Troßdem hat die blinde und taubstumme Helen Keller , deren fesselndes Buch über Opfer der Arbeit." während des Streits speziell die Firma Vock sich alle erdenkliche Mühe ihr eigenes Leben auch in Deutschland weite Verbreitung ge- Innsbrud, 26. August.( W. T. B.) In Sella bei Borgo gegeben, Leute zu bekommen, ungeachtet deren qualitativer Be- funden hat. Helen Kellers Hinneigung zu sozialistischen An- stürzte ein altofen ein, während Arbeiter mit dem Aus­fähigung. Da dies aber alles bisher nichts fruchtete, so hat man fichten war schon lange bekannt. Als im vorigen Jahre in der räumen desselben beschäftigt waren. Drei Arbeiter wurden unter sich schließlich dazu aufgeschwungen, durch eine gewerbsmäßige Industriestadt Shnektady ein sozialistischer Bürgermeister und ein den Trümmern begraben. Zwei von ihnen wurden getötet, Streifbrecherbermittelung Arbeitswillige zu bekommen. sozialistischer Stadtrat gewählt wurden, siedelte Helen Keller mit der dritte schwer berlebt. Ein vierter Arbeiter, der ebenfalls Ein Transport direkt importierter Arbeitswilliger sogenannter Hinge- einer ihr befreundeten Familie nach Shnettady über und trat dort bei den Aufräumungsarbeiten beschäftigt war, wurde infolge der brüder sind in Wald eingetroffen und im Quartier des Stadt- bald der sozialistischen Partei bei. Aus Shnettady kommt nun die Aufregung vom Herzschlag getroffen und starb. rats Bock abgestiegen. In bester Weise ist für diese Meldung, der sozialistische Bürgermeister Lunn habe Helen Keller modernen Judasse gesorgt, während gegen die Streifenden zum Mitglied einer städtischen Wohlfahrtsbehörde ernannt. Schien

Ein neuer Brand in Konstantinopel . immer schärfere Maßnahmen ergriffen werden. So schrieb eine es schon unglaublich, daß sich diese treffliche Frau trotz ihrer Konstantinopel , 26. Auguft.( W. T. B.) In Stambul Firma in Meißen einem sich bewerbenden Streikenden, daß er nicht schweren förperlichen Hemmungen zur Höhe einer modernen Geistes- brachy in den Stadtvierteln Uzuntscharchi und Tahtakale, wo eingestellt werden könne, weil Wald als Streifgebiet angezeigt sei. fultur emporringen konnte, so scheint es noch unglaublicher, daß fie größtenteils fleine Kaufleute ihre Bäden haben, ein Brand aus. Ein Dachdeckermeister hatte einige Streikende mit Tragen von Dach im Stande ist, teilzunehmen an den sozialen Kämpfen ihrer Zeit, um nach dem offiziellen Berichte sind 23 Häuser mit 60 Kaufläden und ziegeln beschäftigt. Darauf drohte Herr Vock dem Meister den ihren Mitmenschen dadurch zu dienen. Sehr treffend schreibt über eine Moschee eingeäschert worden. Das Feuer ist durch einen Zu­Boykott an, falls die Streifenden von ihm noch weiter beschäftigt sie Genoffin Anitas C. Block im New York Call":" Diese Blinde fall entstanden.

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Verantw. Redakteur: Albert Wachs, Berlin . Inseratenteil verantw.: Th. Glocke, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u Berlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsbl,