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Nr. 200. 29. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Die Stellung der Frau im Recht der Kulturstaaten.

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Mittwoch, 28. Auguft 1912.

pflichtet ist, steht ihre Gleichberechtigung in allen Dingen, die schriftliches Eingeständnis der Vaterschaft vorliegt, wo das die Kinder betreffen, nur auf dem Papier. uneheliche Kind die Frucht einer Bergewaltigung ist, wo Ver­In bezug auf die Scheidung der Ehe finden sich führung unter Mißbrauch eines Autoritätsverhältnisses oder bei vielen Völkern schwere Benachteiligungen der Frau. auf Grund eines Heiratsversprechens bewiesen wird, kann die Gleiche Bestimmungen für Mann und Frau, ohne daß einem uneheliche Vaterschaft in Frankreich   neuerdings gerichtlich Teile die Wiederverheiratung verboten werden kann, gibt es anerkannt werden. Während die uneheliche Mutter in Eng­mit Ausnahme von Nord- Carolina  , das überhaupt keine land und Schottland   sehr bescheiden bemessene Unterhaltsan­Unter diesem Titel sind kürzlich in Buchform( Verlag Scheidung zuläßt, in allen Staaten der nordamerikanischen   sprüche gegen den Vater für ihr Kind geltend machen kann, G. Braunsche Hofbuchdruckerei, Karlsruhe   i. B., 188 Seiten) Union  . Die Zahl der Scheidungsgründe ist in den einzelnen hat sie im irischen Gesetz feinen Rechtsanspruch an ihren Ver­in deutscher, englischer und französischer Sprache die Berichte amerikanischen   Staaten verschieden. Auch in der Schweiz  , in führer. Nur wenn die Mutter mit ihrem Kinde in das erschienen, die der Internationale Frauenbund im Jahre 1909 Bulgarien  , Norwegen   und in dem australischen Staate Neu- workhouse, das Armenhaus, geht, können die gesetzlichen beranlaßt hat, um festzustellen, in welchem Grade die Frau in Seeland haben Mann und Frau gleiche Scheidungsrechte. Vormünder den Vater haftbar zu machen suchen. Diese Unter­den Gesegesbestimmungen der verschiedenen Länder minde- In Deutschland  , Schweden  , Schottland   und Frankreich   wirkt haltspflicht erlischt aber, sobald die Mutter ihr Kind aus dem ren Rechtes ist als der Mann. Die einzelnen Nationalver- die eheliche Bevormundung der Frau durch den Mann selbst workhouse nimmt. Tatsächlich kommen Alimentationsklagen bände des Internationalen Frauenbundes haben die volle nach der Scheidung fort und hindert die Frau an selbständiger dieser Art in Irland   so selten vor, daß der zuständige Verantwortung für die absolute Zuverlässigkeit ihrer An- Verfügung über ihr Vermögen. Ehebruch der Frau genügt County Court, das Provinzialgericht, nur viermal im Jahre gaben übernommen. Das veröffentliche Material dürfte also in Frankreich  , England, Irland, Tasmanien  , Italien   und zusammentritt. In der Zwischenzeit hat der gewissenlose unanfechtbar sein; es ermöglicht uns, Vergleiche zu ziehen Griechenland  , um den Mann zur Scheidungsklage zu be- Mann reichlich Zeit, zu verschwinden. Wir sehen also in fast zwischen den sogenannten Kulturstaaten, inwieweit sie der rechtigen; dagegen müssen zum Ehebruch des Mannes noch allen Ländern, daß das Gesez die unverheiratete Mutter zum gegenwärtigen wirtschaftlichen und sozialen Stellung der grausame Behandlung, böswilliges Verlassen oder andere er- Unterhalt ihrer Kinder verpflichtet, daß der Staat aber nichts Frau im privaten und öffentlichen Recht entsprechen. schwerende Umstände hinzutreten, damit die Ehe auf Antrag tut, um ihr die schwere Bürde zu erleichtern, die gewöhnlich In der Familie und im Hause, der ureigensten Wirkungs- der Frau geschieden werden kann. Wenn die griechische Ehe- über ihre Kräfte geht. So vereinigt sich oft alles, um die stätte der Frau, ist sie fast ausnahmslos dem Manne unter- frau auch nur eine Nacht außerhalb der ehelichen Behausung uneheliche Mutter in Schande und Verzweiflung zu jagen, sie geordnet. Das russische Gesetzbuch z. B. stellt die Rechte verbringt, so hat der Mann das Recht auf Scheidung, ohne der Prostitution zuzutreiben oder aber den entsetzlichen Ent­der Frau in der Ehe in den§§ 106-108 wie folgt fest: daß er die Mitgift der Frau zurückerstatten braucht. Der schluß, ihr Kind zu töten, in ihr reifen zu lassen. Der Ver­Die Frau schuldet dem Manne als dem Haupte der Familie   Mann dagegen kann jede Nacht außerhalb des Hauses schlafen, wahrlosung überlieferte uneheliche Kinder bilden bekanntlich Gehorsam, Liebe, Ehrerbietung und unbegrenzte Hingebung." ohne daß er seiner Frau Rechenschaft abzulegen braucht. So in großer Zahl die Rekruten des Verbrechens. So rächt sich Das griechische Gesetz fordert, die Frau solle ihrem Manne glaubt die Gesellschaft die Heiligkeit" der Ehe zu schäßen, in- an der Gesellschaft das Unrecht, daß sie den Unehelichen die gehorchen und ihn fürchten. Selbst ein so altes Kulturland dem sie nicht nur die Scheidung nach Möglichkeit erschwert menschenwürdige Existenz schuldig blieb. Humanere Ge­wie Frankreich   mit seinen freiheitlichen Traditionen aus oder unmöglich macht, sondern auch mit wenigen Aus- feßesbestimmungen finden wir nur in Dänemark   und Nor­den Zeiten der Revolution verpflichtet die Frau bis auf den nahmen die Schuld von Mann und Frau mit zweierlei wegen. Hier hat man wirksame Mittel gegen säumige Ali­heutigen Tag ausdrücklich zu bedingungslosem Gehorsam Maß mißt. mentenzahler gefunden. Sorgt der Vater nicht für den Unterhalt gegen den Mann. Dasselbe gilt für die Niederlande. Die Die rechtliche Stellung der Frau zu ihren seines unehelichen Kindes, so wird er in Dänemark   zu Schuld­Folge der Herrschaftsstellung des Mannes ist, daß die Frau unehelichen Kindern ist ein Kapitel zahlloser leid haft, in Norwegen   zu Zwangsarbeit verurteilt und verliert gewöhnlich über ihr Vermögen und die Einkünfte aus ihrer und tränenvoller Tragödien. In der bürgerlichen Gesell- das Wahlrecht. Die Gemeinde sorgt an seiner Statt für Berufsarbeit nicht frei verfügen kann. Ein liederlicher Mann schaft find Ehe und Familie privilegierte Stügen des Staates Mutter und Kind und rechnet dem Vater- niemals der kann also die Früchte der Arbeit seiner fleißigen Frau in und des Privateigentums. Nur in diesem Rahmen wird der Mutter- den verauslagten Betrag als Armenunter­völlig legaler Weise vergeuden. Das dänische Gesetz schränkt Mutterschaft Wert zuerkannt, statt sie ganz allgemein als eine ſtüßung an. die Rechte des Mannes über die Einkünfte der Frau in etwas Bereicherung der Gesamtheit zu würdigen. Nur den ehelichen Es ist kein Wunder, daß die Frau, die selbst ihr ganzes ein. Italien  , Desterreich und der australische Staat Neu- Kindern kommt die volle Fürsorge des Vaters und nach seinem Leben lang unter der Vormundschaft des Mannes steht, ent­Süd- Wales erkennen prinzipiell das Selbstverfügungsrecht Tode seine Hinterlassenschaft zu. Das uneheliche Kind ist ja weder gar nicht wie in Schweden  - oder nur mit ent­der Frau über ihren Besiz an, machen aber einige Einschrän- nach§ 1589 des deutschen   Bürgerlichen Gesetzbuches mit würdigenden Einschränkungen Vormund sein kann. Die tungen zugunsten des Mannes. Ungehinderte freie Ver- seinem Vater überhaupt nicht verwandt, eine Auffassung, die, Vormundschaft über andere Kinder als ihre eigenen ist ihr fügung über ihre persönlichen Einkünfte hat die verheiratete menn fie auch nicht immer so brutal ausgesprochen wird wie untersagt in Frankreich  , Holland  , Desterreich, Ungarn   und Frau nur in der Schweiz  , in Ungarn  , Griechenland  , Bul  - bei uns, doch die Geseze fast aller Länder beherrscht. Zu der Griechenland  . In Deutschland   bedarf sie zur Vormundschaft garien, Schweden  , Großbritannien  , in den Vereinigten Schande, die die landläufige doppelte Moral auf die unehe- über fremde Kinder der Einwilligung des Mannes. In Staaten und in den australischen Staaten Tasmanien   und liche Mutter häuft, kommt noch ihre ökonomische und soziale Desterreich kommt die Frau ihren eigenen Kindern gegenüber Queensland  . Das Entscheidungsrecht in allen Angelegen- Benachteiligung im Recht. Selbst wenn der Vater, wie es ge- als Vormund erst in letter Linie in Frage und auch dann nur heiten des Hauswesens und der Kindererziehung steht fast wöhnlich, z. B. auch in Deutschland   üblich ist, zum Unterhalt in Gemeinschaft mit einem männlichen Mitvormund. Diesen überall dem Manne allein zu. Statt elterlicher Gewalt des unehelichen Kindes herangezogen werden kann, so wird Mitvormund muß sie sich auch in England gefallen lassen. wie es recht und billig wäre besteht einseitig väterliche doch meistens die uneheliche Mutter ganz allein für ihr Kind uneingeschränktes Vormundschaftsrecht hat sie nur in der Gewalt. Sie dauert nicht selten noch fort, wenn die Ehe ge- einzustehen haben, so lange der Staat nicht die Unterhalts- Schweiz  . So ist die Frau in ihrem privaten Leben noch über­schieden ist und sogar dann, wenn der Gatte als schuldiger pflicht übernimmt in den zahlreichen Fällen, wo der uneheliche all gebunden und in ihren Entschließungen eingeengt. Bis Teil erklärt und der schuldlos geschiedenen Frau das Er- Bater sich der Zahlung von Alimenten zu entziehen weiß. über seinen Tod hinaus kann der Mann häufig in ihr Leben ziehungsrecht und das Recht mit ihren Kindern zu leben, zu- In Deutschland   geht die Mutter sogar aller Alimenten- bestimmend eingreifen, wie sie schon bei seinen Lebzeiten in erkannt worden sind. Troßdem behält der Mann in solchen ansprüche verlustig, wenn ihr nachgewiesen wird, daß in der allen Dingen von ihm abhängt. Sie muß bei der Verheiratung Fällen unter anderen Rechten z. B. das Nuknießungsrecht am Empfängniszeit noch ein anderer Mann intime Beziehungen seinen Namen annehmen, seinen Wohnort teilen, die Aus­Vermögen der Kinder. Dieser Fall trifft für Deutschland   und zu ihr hatte. Eine weitere Ungerechtigkeit die der deutsche länderin verliert durch Heirat ihre Staatsangehörigkeit. Frankreich   zu. Die geringschäßige Behandlung der Frau im Bericht zu erwähnen vergessen hat- liegt darin, daß die Alle diese privatrechtlichen Benachteiligungen der Frau find Gesetz ist um so ungerechter, als sie die physische Last der Auf- Alimente nach der Lebensstellung der unehelichen Mutter be- Reste längst vergangener Zeiten, in denen es noch Sklaverei zucht der Kinder ganz trägt und gesetzlich verpflichtet ist, messen werden. Auf diese Art zahlt unter Umständen der und Leibeigenschaft gab. Sie kamen auf, als das Mutterrecht wenn der Mann ihr die nötigen Mittel dazu verweigert oder Millionär für sein uneheliches Kind kein höheres Erziehungs- auf kommunistischer Grundlage dem Vaterrecht und der Herr­nicht geben kann, selbst für den materiellen Unterhalt der geld als der Arbeiter. Von grausamer Härte gegen die Ver- schaft des Privateigentums weichen mußte. Kinder zu sorgen. Das gleiche Erziehungs- und Bestim- führte und Verlassene ist jedoch die berüchtigte Bestimmung Annähernde Gleichberechtigung existiert für die Frau nur mungsrecht beider Eltern wird nur anerkannt in 12 der Ber  - des Code Napoléon  :" Das Forschen nach der Baterschaft ist in einem Teil des öffentlichen Rechtes- im Strafrecht. einigten Staaten- 34 Staaten in Nordamerika   geben dem verboten, das Forschen nach der Mutterschaft ist gestattet." Einer der folgenschwersten Paragraphen unter den wenigen Bater das Uebergewicht, in Argentinien  , der Schweiz  , in In ungeschwächter Brutalität herrscht dieser Grundsatz noch in Strafbestimmungen, die sich einseitig gegen das Weib Norwegen  , Italien  , Bulgarien   und Rußland  . Da die russische   Bulgarien  , während Frankreich   und Italien   sich in lezter Beit richten, ist der, der die Grundlage zur Reglemen­Frau aber zu absolutem Gehorsam gegen ihren Mann ver- zu einigen kleinen Milderungen verstanden haben. Wo ein tierung der Prostitution( Stellung unter Sitten­

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Kleines feuilleton.

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Notizen.

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der Macht des fittlichen Gedankens, der die Arbeiterbewegung der Zeit Goldonis  , bis zum Jahre 1845 von dem Capo- comico zu liefern trägt, find alle Dämonen verschwunden. Ja, ein hohes Wunder ist seien. Auf hochgradige Ausbeutung läßt die Forderung schließen, es: der Geist einer sittlich gebundenen Freiheit einen Marimalarbeitstag von zwölf Stunden zu Berliner   Nachtkultur. Nacht! Nacht!- nicht Nadt...( mit hat die Maffen ergriffen." Er kennzeichnet die kopflose und ge währen! Die Zeit der Eisenbahnfahrt foll als Arbeitszeit be der Nadtkultur ist das so eine Sache, sie ist im Aussterben, ihre verlogene Haltung der öffentlichen Meinung" gegenüber dem Geiste trachtet werden. In der Frage des Minimallohnes lehnte der Non­Jünger waschen sich nicht mehr so häufig...) Mit der Berliner der Selbstachtung und reifen Männlichkeit der Ar- greß es auch ab, einen Unterschied zwischen den Truppen ersten und Nachtkultur aber ist es so bestellt: beiterbewegung, die mit ihrer Erziehung der Massen die bürgerliche zweiten Ranges zu machen. Unter Hinweis darauf, daß auch viele In einem Raum mittlerer Größe figen an den Tischen die Lehr- Welt vor Anarchie und Zerstörung schüt". Er spricht Truppen berühmter Schauspieler heute viel weniger zahlen, wurde linge und jüngeren Angestellten der bedeutenderen Berliner   Firmen, von einem Wunder der Macht des Guten, einer Offenbarung des ein Mindesttagelohn von 7 Lire gefordert, wozu 2 2ire Zuschlag untermischt mit Studenten, die durch Einklemmen eines runden Göttlichen im Menschen, Morgenluft jenes Tages, wo die Arbeit tommen sollen, sobald eine reisende Truppe nicht länger als Glases in eins ihrer Augen und durch eine saloppe Saltung eine frei und das Proletariertum zu Ende sein wird". Er einen Tag an einem Drt verweilt. Ferner forderte der Kongreß die vornehme Abkunft vorzuspiegeln sich bemühen und andererseits fritisiert scharf das Truppenaufgebot, das tausenden Einrichtung von Gewerbegerichten für den Schauspielerstand, die fizen an den Tischen jene Art Frauen, die der kundige Beobachter, Arbeitern das Militär verleiden mußte. In mir ist an jenem Ausdehnung der Frauen und Kinderschutzgesetze auf diesen und die dem mittleren Bürgerstande und der Provinz entsprossen, nicht Abend etwas gestorben, aller Stolz auf die Schweizer  - Einschaltung in das von der Organisation anerkannte Kontrattschema zu Unrecht als leichtfertig und zweifelhaft zu bezeichnen liebt. Die freiheit und die Mission der Schweiz  ." Am bittersten aber traf ihn der Berpflichtung für die Capo comico, ihre Schauspieler bei der Vertreter beider Geschlechter stehen in regem Ge... Gedankenaustausch: die b wefenheit sozialen Dentens und Empfindens, freien Hilfstaffe Tommaso Salvini  " einzutragen, und ihnen den es fann sogar im Laufe des Abends vorkommen, daß ein munteres die sich in unserer bürgerlichen Gesellschaft zeigt". Bitter fritisiert Beitrag vom Gehalt einzubehalten. Endlich wurde noch eine Er Scherzwort, wie: Na, Kleener!" einen Heiterkeitssturm bei den er die Angst vor der" Revolution", zu der der Streit umgelogen höhung des Verbandsbeitrags beschlossen, der nunmehr für die Umjizenden auslöst. Auffallend für den nicht Einheimischen ist das wurde, die gerade in der Schweiz   mit ihrer revolutionären Geschichte Schauspielertruppen ersten Ranges 1,50, für die zweiten Ranges Bestreben, mehr zu scheinen, als man ist: der Kommis gibt vor, ein fo lächerlich sei ebenso die Heze gegen die ausländischen Hezer", 0,75 Lire im Monat beträgt. Der syndikalistische Abgeordnete Graf zu sein was ihm oftmals nicht allzu schwer fällt- junge während zahlungsfähige ausländische Rüpel. umkrochen werden. Marangoni, der dem Kongreß beiwohnte, erbot sich, die Leute, die tagsüber Seidenrollen in die richtigen Fächer zu trans  - Das ist des Pudels Kern: unsere bürgerliche Gesellschaft beurteilt, Forderungen der Schauspieler an die Gesetzgebung im Parlament portieren haben, legen hier has forglose Benehmen eines Lebe- ohne es zu wissen, die Arbeiterschaft, als ob sie eine Art Heloten zu vertreten. mannes" an den Tag, und die Damen...! Es ist ganz erfchred- lasie wäre und bleiben müßte... Die soziale Revo= Lich, wie diese armen Wesen sich anstrengen müssen, um den an- lution ist ein Stück Verwirklichung des Programms: Ihr könnt wesenden Herren eine Eleganz, einen Duft von großer Welt vor- nicht Gott dienen und dem Mammon! zutäuschen, einen Stil, den diese einst ehrsamen Töchter fleißiger Ein Schauspielerkongres in Mailand  . Die italienischen   Bühnen Handwerker nicht von entfernt gerochen haben. fünstler haben dieser Tage den zweiten Kongreß ihrer Berufsorgani­In der Mitte ist Tanz. Man beliebt, offen das Letzte der Liebe fation abgehalten. Bertreten waren durch 35 Delegierte im ganzer Die Ausstellung für Wohnungskunst in der hierbei anzudeuten Musit gibt es, belles Licht, Leute, die 1700 Mitglieder. Trostlos, wie allenthalben, ist auch die Lage der Philharmonie", Bernburger Straße, war am vorigen Sonntag von Hinausgeben, und solche, die prüfenden Auges hereinkommen italienischen Schauspieler. Im Gegensatz zu den Verhältnissen in reichlich 3000 Personen besucht. Die ausgestellten Wohnungsein­Und ich fann nicht umbin, zu betonen, wie sehr traurig das Deutschland   und Desterreich wird in Italien   der Schauspieler nicht richtungen und Ledermöbel, ganz besonders aber die Fachschule für alles ist. Es hat nicht den Ton unbefangener Fröhlichkeit, aber auch vom Theaterdirektor oder Befizer engagiert, sondern er wird Tapezierer und Delorateure erfreuten sich eines sehr regen Bu nicht die Kultur einer durchtriebenen Pariser Stofotte Laden von einem Capo comico, bon dem Direktor einer Truppe, spruches. Jeden Nachmittag von 4-7% Uhr fonzertiert das Bera schwengel, Frauenzimmer, Bad, das sich mit Gewalt höher schrauben angeworben und tritt mit dieser Truppe in den berliner Sinfonie- Orchester. will und sich vornehm dünkt.. schiedenen Städten auf. Hieraus ergibt sich insofern eine Die Komödie Bürl von Holz Jerichte wird Es ist zu blöde, um unmoralisch zu sein. schwierigkeiten gerät. pretäre Lage, als ein Capo comico noch viel häufiger in Zahlungs- bon nun an auch in England und Amerika   zur Aufführung kommen. Auch ist das Reiseleben anstrengender, die Untofsten sind größer, die Einnahmen ungewisser usw. Bis jetzt hat nach verbürgten Tatsachen, nicht in der Schlacht gefallen, fondern Theodor Körner  , der Sänger des Freiheitstrieges, foll, die Organisation der Schauspieler in Italien   wenigstens das erreicht, wegen seiner Spöttereien über den leicht errungenen Sieg burch tu. daß ein Teil der größeren und angefehensten Truppen den Normal- einen gefangenen französischen   Offizier, der deutsch   verstand und sein Ueber die fittliche Bedeutung der sozialistischen   Arbeiterbewegung vertrag des Verbandes ihren Abmachungen mit dem Berfonal zu Bolt beleidigt erachtete, meuchlings erschossen worden sein. Wenn hat Dr. L. Raga3, Theologie- Profeſſor an der Universität grunde legen. Der Kongreß forderte zunächst eine Klaffifi- das wahr ist- wo bleibt dann die dem Dichter 1813 zugedachte Zürich  , anläßlich des Züricher Generalstreits in einem Artikel der zierung der Schauspielertruppen in solche ersten und zweiten Glorifizierung ob seines erlittenen Heldentodes"? Zeitschrift Neue Wege" Worte gefunden, die gleicherweise von tiefem Ranges. Eine Kommission, in die die Verbände der Ernst Possart   gedenkt auch in der fommenden Theaters Ernst wie von wahrer Gerechtigkeitsliebe Beugnis geben und be- Schauspieler, ser Capo- comici und der Theaterbesiger je einen faijon seine Abschiedsgastspiele" fortzufegen. sonders erfreulich an einer Stelle sind, von der wir in Deutschland   Delegierten senden, soll diese klassifizierung vornehmen. Für alle-Dem holländischen Marineoffizier Sarl fast nur dienstwillige Pfaffen reden hören. Ragaz tadelt die An- Truppen erster Klasse wird gefordert, daß sie den Künstlern Jahres- W. Thomas soll es gelungen sein, einen Apparat zu konstruieren, ordnung des Generalstreits, die auch viele Züricher Genoffen abgehalt gewähren und einen Monat Ferien im Jahr. Während des der es jedermann möglich mache, selbst die astronomische Orts­gelehnt hatten, da noch kein Grund zu einer äußersten Maßregel Kongresses machte sich die Tendenz geltend, auch bei den weiteren bestimmung sofort abzulesen, ohne erst eine etwa zwei Stunden borgelegen habe. Aber die glänzende und wahrhaft würdige Durch Forderungen die Truppen zweiten Ranges weniger zu belasten, aber diese dauernde astronomisch mathematische Berechnung vorzunehmen. führung wie die Haltung der Regierung habe ihn nachträglich Tendenz vermochte fich nicht durchzusehen. Bei der Kostümfrage forderte Klingt ja ein bißchen unglaublich, weshalb es rätlich erscheint, einmal gerechtfertigt. Nun haben wir ein Wunder erlebt. Bor die Mehrheit, daß alle historischen Kostüme, mit Ausnahme der aus die Brobe aufs Erempel- abzuwarten

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Wofern aber einer hier mit dem mittelalterlichen Geschüß der Moral!" aufrüden wollte, so fällt mir der Hund auf der Straße ein, der sich flöht; sein Herr verbietet es ihm. Er sollte ihn baden!

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- Maeterlinds Aglabaine" und Selgfette" wird Donnerstag zum 50. Geburtstage des Dichters in Reinhardts Stammerspielen gegeben.

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