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Nr. 200. 29. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Mittwoch, 28. Auguf 1912.

Aus Induftrie und Dandel.

Ein Stück deutscher Kolonialgeschichte.

Statistit uns lehrt, es gibt auch Anweisung für eigene statistische Arbeiten, die ja in den Arbeiterorganisationen zu den Alltäglichkeiten gehören.

,, Bolkskrankenkaffen".

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Borwort

Der Inhalt gliedert sich wie folgt: Geleittoort Krankenfürsorge Säuglingsfürsorge Krippen, Kinder­gärten und Horte Schule Die Wohnungspolitik der Ge meinden Arbeiterfürsorge Lebensmittelversorgung- Mite Gemeindewahlrecht. arbeit der Frau in der Gemeinde Zu dem Kapitel Boltstrantentassen" erhalten wir folgenden interessanten Beitrag, der erneut zeigt, welcher Art die Kulanz und das Entgegenkommen" dieser Sorte von Kassen ist.

Ein Arbeiter J. W.   in Kiel   ließ sich in die Frankfurter   Ver­monatlichen Beitrag hat er im Erkrankungsfalle eine Anrecht auf Krankengeld in Höhe von 2 M. pro Arbeitstag.

Am 13. Juli erlitt W. einen Unfall, den er ordnungsgemäß, unter Beifügung eines Krankheitsattestes, das nebenbei bemertt 5. fostete, der Gesellschaft Unitas" mitteilte. Nicht etwa, daß die Gesellschaft nun den Anspruch des W. zurüdwies, o nein! Das Gegenteil ist der Fall. Die Gesellschaft hat den Mann streng nach den Statuten behandelt, ihm auch das fällige Krankengeld genau den Satzungen entsprechend ausbezahlt.

Wenn W. nun trotzdem, um das Krankengeld erlangen zu können, über 5 M. zugesetzt hat, so kann die Gesellschaft zu ihrem Bedauern" nichts daran ändern.

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Heft III: Rinderarbeit, Kinderschutz und die Kinderschutzkom­miffionen. Von Luise Zieß. Herausgegeben vom Parteivorstand der sozialdemokratischen Partei Deutschlands  . Preis 50 Pf. Aus dem Inhalt: Die Kinderarbeit und ihre schädlichen Fol­gen Die Arbeit als Erziehungsmittel- Die Kinderschutzgesetz­gebung in Deutschland   bis 1890- Die sozialdemokratische ritit und Propaganda Das Kinderschutzgesetz vom 30. März 1903- Die Wirksamkeit des Kinderschutzgesetzes- Der Schutz" der Kinder in Landwirtschaft und häuslichen Diensten Die Grün­dung der Kinderschutzkommissionen Die Wirksamkeit der Kin derschutzkommissionen Die weiteren Aufgaben der Kinder­schutzkommissionen.

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Die Arbeit enthält außerdem folgende Anhänge: Gefeß, be. Verzeichnis treffend Kinderarbeit in gewerblichen Betrieben. derjenigen Werkstätten, in deren Betrieb, abgesehen vom Aus­tragen von Waren und von sonstigen Botengängen, Kinder nicht beschäftigt werden dürfen Bestimmungen der Gewerbeordnung über Kinderarbeit und Auszug aus dem Kinderschutzgesetz Musterfragebogen und Kontrollkarte für die Kinderschutzkom missionen.

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Auf den Taumel der Kolonialbegeisterung erfolgen allenthalben Rückschläge. Im einzelnen spiegelt, dies sich jetzt auch im Jahres abschluß der Deutschen Kolonialgesellschaft   für Süd­mestafrika wider. Es handelt sich hier um das älteste Rolonialunternehmen Deutschlands  , die Deutsche   Kolonialgesell- sicherungsgesellschaft Unitas" aufnehmen. Für seine zwei Mart ſchaft für Südwestafrika stellt den Anfang der wirtschaftlichen Aus­beutung dieser Kolonie dar. Der Kaufmann Lüderiz hatte bekannt­lich, als er allein nicht mehr weiter fonnte oder wollte, Bismards Schutz erhalten, feine Besibungen und Rechte wurden 1885, nach dem Südwestafrika deutscher Besik geworden, zur obenbenannten Aktiengesellschaft, die mit 800 000 mt. Kapital begann, umgestaltet. Damals hatte man in Deutschland   die allergrößte Mühe, auch nur die 800 000 Mt. zusammenzubringen. Fünfundsiebzig Patrioten" opferten je etliche tausend Mark in der stillen Hoffnung auf Gnadensonne, und zum anderen in der Gewißheit, von dem Gelde nie mehr etwas wiederzusehen. Die Gesellschaft schlummerte auch ruhig bis zu den Diamantfunden. Da stellte es sich heraus, daß die Macht der D. K. G. eine riesige war! Als Landgefell= W. meldete also, wie bereits erwähnt, seine Erkrankung unter schaft beherrschte sie Gebiete, die vom Oranjefluß nordwärts am Einreichung des ärztlichen Attestes am 15. Juli an. Am 20. Juli Atlantischen Ozean entlang bis zum Cunenefluß in einer Preite erhielt er von der Gesellschaft Unitas" einen Gesundmeldeschein", von durchschnittlich 20 geographischen Meilen reichen. Von diesen Dieser Schein sollte sofort nach der Genesung eingesandt werden, weil die Krankheit nach Ansicht des Arztes leichterer Natur sei. Erwerbungen gab fie 1893 überdies das sogenannte Kaokofeld an damit die Berechnung des Schadens erfolgen fönne. Bereits am die Kaokoland- und Minengesellschaft ab. Das Kaofofeld hat fie jekt gemeinsam mit der Otavigesellschaft erfolglos nach Gold durch- 21. Juni meldete sich W. unter Benußung des Gefundmeldescheines gesund. Für die Ausfüllung des Scheines hat er wiederum 5 M. 75 Gründer plötzlich goldene Zeiten an, die Anteile der Deutschen   am 23. Juli einen eingeschriebenen Brief, in dem er aufgefordert Jetzt brachen für die 1885 mühsam zusammengesuchten entrichten müſſen. An Stelle des ihm zustehenden Krankengeldes erhielt W. nun Kolonialgesellschaft stiegen bis zu 2000 Proz.! Die Aufhebung wurde, binnen drei Tagen einen ärztlichen Krankenbericht einzu­der Schürffreiheit auf großen Gebieten der Gesellschaft, senden, der jedenfalls wieder 5 M. gekostet hätte. Am 26. Juli nachdem die Diamanten gefunden worden waren, die Gründung b. J. tam wieder ein Ginschreibebrief, in welchem Herr W. zum der Deutschen   Diamanten- Gesellschaft m. b. H. als neuem Tochterunternehmen, alles wirfte zusammen, um den Kolo- Bwede der schnellen Wiederherstellung seines Gesundheitszustandes neuem Tochterunternehmen, alles wirkte zusammen, um den Kolo- dem Städtischen Krankenhaus in Kiel   überwiesen wird. Gleichzeitig Aus London   wird uns geschrieben: Die Freunde der allge­nialtaumel nach dem Wunsche der Deutschen Kolonialgesellschaft   in Wirkung zu bringen. Um den deutschen   Einfluß sicherzustellen, wurde ihm mitgeteilt, daß er, wenn er dieser Verfügung nicht nach meinen Wehrpflicht in Großbritannien  , die die Bildung eines wurde das Aktienkapital der Gesellschaft auf vier Millionen Mart   fomme, seinen Anspruch auf Krankengeld verliere. Am 30. Juli großen Landheeres wünschen, mit dem man sich nötigenfalls auf erhöht. Colmanscop- Gesellschaft und andere wurden gegründet und erhielt. erneut ein Schreiben nebst Gesundmeldeschein, den er dem Kontinent in friegerische Abenteuer einlassen tann, haben brachten Riesengewinne. Wie die Jahresabschlüsse der bei dem ihn behandelnden Arzt ausfüllen lassen sollte. Erst am sich in der letzten Zeit ziemlich still verhalten. Das bedeutet Deutschen   Kolonialgesellschaft sich seitdem bewegt haben, zeigt die 12. Auguft wird durch ein erneutes Schreiben Herrn W. mitgeteilt, jedoch nicht, daß sie den Mut verloren haben und ihr Unternehmen Deutschen Kolonialgesellschaft   sich seitdem bewegt haben, zeigt die daß sein Gesundmeldeschein eingegangen sei und er nunmehr für als hoffnungslos aufgeben. Sie haben nur ihre Lattik verändert; folgende kleine Zusammenstellung: die fieben Krankheitstage entschädigt werden solle. Von diesen Reingewinn

fucht.

1907/08 1908/09

1909/10

1910/11 1911/12

609 410 M. 707 079

Dividende

20 Broz.

25

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1 679 619

64

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1 309 939 950 749

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50 35

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alle Buchhandlungen und Speditionen, sowie direkt vom Verlag, Die Hefte der Sozialdemokratischen Frauenbibliothek sind durch Buchhandlung Vorwärts Paul Singer G. m. b. H., Berlin   SW. 68, zu beziehen.

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fieben Tagen wurde ein Sonntag fowie 3 Starenztage abgezogen, so sie haben gefunden, daß es viel leichter ist, die heran­daß Herrn W.s Anspruch auf Krankengeld für 3 Tage a 2 M. wachsende Jugend militaristisch zu verseuchen, 6 M. betrug. Von diesen 6 M. zog die Versicherungsgesellschaft als die erwachsenen Wähler zu gewinnen. Als Mittel zur Ver­noch das Porto für all die überflüssigen Briefe in Höhe von 90 Pf. breitung ihrer Ideen dienen ihnen Jugendorganisationen wie die ab, so daß Herr W. in der Tat 5,10 M. ausgezahlt erhielt. Für Boy Scouts  ( Kundschafter) und Boys Brigades, die in den letzten das ärztliche Attest und den Gesundmeldeschein mußte. 10 M. Dabei zehrt die Deutsche Kolonialgesellschaft   heute zu einem bezahlen, so daß er in Wirklichkeit, wenn er sein Porto   für die Schulferien erhält man einen Einblick in die Entwicklung dieser Jahren ganz gewaltig gewachsen sind. Gerade jest während der nicht zu verachtenden Teile aus den stillen Gewinnen früherer Mitteilung an die Gesellschaft zurechnet, über 5 M. zugesetzt hat. Schulferien erhält man einen Einblick in die Entwicklung dieser Jahre. Jm einzelnen erscheint das Bild der Bilanz geradezu troft- Dies wurde der Gesellschaft mitgeteilt, dieselbe erklärte jedoch durch Organisationen, die sich als unschuldige Jugendturnvereine aus­los. Ginmal, als wichtigstes: die Deutsche   Diamantengesellschaft, Schreiben vom 16. August d. J., daß sie zu ihrem Bedauern nicht geben, in Wirklichkeit aber Brutstätten des Militarismus sind. das goldene Kalb der D. K. G., konnte keinen Gewinn abführen. in der Lage sei, hierzu Stellung nehmen zu fönnen, denn", fo Wohin man auch kommt, überall begegnet man langen Zügen nach Die Abgaben an die Regierung die überdies ein goldener Zu- heißt es wörtlich, wir garantieren den bei uns versicherten Ber  - militärischem Muster gekleideten Knaben, die unter der Leitung fluß in die Staatstaffe als Ausgleich für die vielen Kolonialaus- jonen vollständig freie Arztwahl und haben daher kein Recht, den älterer Personen, die offenbar dem Militärstande angehören, mili­gaben sein sollten ermöglichen nur Ausbeutung hochwertiger Versicherten bezüglich der Arztwahl irgendwelche Vorschriften zu tärische Uebungen machen. Viele von ihnen sind mit kleinen Diamantenfelder. Aber auch ohne dies ist die ganze Lebensdauer hölzernen Flinten ausgerüstet und man hat die Kundschafter sogar der Diamantengesellschaft auf nur noch wenige Jahre begrenzt. an den Manövern der regulären und der Territorialarmee teil­Das Landverkaufstonto der D. R. G. brachte nur deswegen einen Ueberschuß, weil die Regierung als Entschädigung für enteignetes nehmen lassen, Große Paraden, an denen Tausende teilnehmen, Land 133 000 Mt. zahlte. Das Bergwertetonto hat sich ganz be­werden bor   den Spizen des Heeres abgehalten und die redeseligen trächtlich verschlechtert, Förderabgaben und Schürfgebühren fanten Generale und Feldmarschälle bassen die günstige Gelegenheit natür­ebenfalls ganz bedeutend. Die Einnahmen an Beteiligungen sind lich nicht unbenutzt vorübergehen. 190 start zurückgegangen. Und die allgemeine Lage in der Kolonie zeigt dasselbe Bild. Der Geschäftsbericht führt aus, daß das Handelsgeschäft sehr schlecht sei, kaufmännische Firmen hätten ihr ganges Geschäft eingestellt. Unter der Farmerbevölkerung herrsche große Geldknappheit, der Zinsfuß ist durch weg sehr hoch kurz, die Aussichten sind im ganzen schlecht!

Private Lebensversicherung und Bodenentschuldung. In dem legten Wirtschaftlichen Wochenbericht" beschäftigten wir uns mit der öffentlich- rechtlichen Lebensversicherung der Landschaften, die der Kreditbeschaffung für den Grundbesitz dient. Jetzt entsteht der öffentlichen Versicherung eine Konkurrenz durch eine ganz ähnlich aufgebaute Gründung von privaten Lebensversicherungsinstituten. Dem Archiv für Versicherungswissenschaft" zufolge beabsichtigt der Verband der Güterinteressenten Deutschlands E. V. ein Institut unter der Firma Deutsche   Länderbant Attiengesell schaft" mit einem Grundkapital von 20 Millionen Mart ins Leben zu rufen. Gegenstand dieses Unternehmens soll die Gewährung und Vermittelung von Krediten für ländlichen Grundbefiz sein. Die Deutiche Länderbank A.-G. will in Gemeinschaft mit den privaten Lebensversicherungsgesellschaften allen Landwirten erststellige hypothefarische Beleihungen gewähren. Das Institut soll ferner hinter den bestehenden Landschafts- bezw. Beleibungen anderer landwirtschaftlicher Hypothekeninstitute zweite Hypotheken gaben. Die hierzu nötigen Kapitalien sollen durch Ausgabe von Schuldverschreibungen, die durch Lebensverfimerung berträge und hypothetarische Eintragung sichergestellt sind, ver­schafft werden. Durch die abzuschließenden Lebensversicherungs­berträge wird eine allmähliche Tilgung der Hypotheken herbeigeführt. Für die Schuldverschreibungen, die hypothefarisch sichergestellt und durch Lebensversicherungsabschlüsse amortisiert werden, soll der öffentliche Geldmarkt durch spätere Einführung an der Börse in An­spruch genommen werden.

machen." Das schreibt dieselbe Gesellschaft, die einige Tage nach der Gesundmeldung den Erkrankten zwangsweise in das städtische Krankenhaus einweist. Jeder weitere Kommentar ist überflüssig; bemerken wollen wir nur noch, daß die Honorarforderung des Arztes für ein Attest in Höhe von 5 M. außerordentlich hoch genannt werden muß. Die Aerzte wollen damit gegen diese Art von Stassen fämpfen, schädigen aber lezten Endes die Erkrankten und nicht, wie sie beabsichtigen, die Kasse...

Die Ablösung des freien Haustrunks". macht nach den neuesten Jahresberichten der preußischen Regie­rungs- und Gewerberäte für das Jahr 1911 weitere Fortschritte. So löfte eine Brauerei im Regierungsbezirk Hildesheim   den Frei­trunt durch ohnerhöhung ab. Die Folge war, daß der Ver­brauch an Bier, das sich die Arbeiter kaufen mußten, auf die Hälfte fant. Eine andere dortige Brauerei gab an die Arbeiter Marten aus; für jede Marke konnte durch Automaten 0,8 Liter Bier ent­nommen werden, das nur in den Pausen getrunken werden durfte, oder wurden 15 Pf. zurüdvergütet. Infolge davon ging der Bier­tonfum, der während dreier Monate im Vorjahre 17 271 Liter be­tragen hatte, in den gleichen Monaten des Berichtsjahres auf 9311 Liter, also nahezu auf die Hälfte, herab. Auf diese Weise entfiel von der Vergütung für nichtgetrunkenes Bier, auf das ganze Jahr berechnet, auf jeden Arbeiter durchschnittlich eine Mehreinnahme von 125 M.

Aus der Frau

Aus der Frauenbewegung.

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Träten die Leiter dieser Bewegung mit ihren Absichten offen an den Tag, so würden sie wenig Zuspruch finden. Sie ver­leugnen daher öffentlich ihre Ziele und protestieren manchmal sogar nachdrücklichst dagegen, daß sie militaristische Propaganda betreiben. Den Eltern wird erzählt, daß die Jugendbewegung sittliche und religiöse Biele verfolge und der körperlichen Entartung der Nation entgegenarbeite. Sie wolle die Knaben vor der Ver­wilderung auf der Straße retten, ihnen Ehrfurcht, Disziplin und Selbſtachtung bibringen, fie lehren, Leben zu retten, Hilflose zu unterſtüßen und Gutes zu tun. Viele Eltern haben sich durch diese schönen Worte täuschen lassen; selbst unter Genossen findet man feine unbeträchtliche Bahl, die ihre Kinder diesen Wölfen in Schafspelzen anvertrauen. Die Organisation der Kundschafter scheint die größten Fortschritte zu machen. An der Spike der Kundschafter steht der General Baden Powell, der Operetten­held von Mafeting, der in einem Aufruf an seine Friedensfund­schafter", wie er sie nennt, schrieb:" Jeder Knabe sollte lernen, zu schießen und Befehlen zu gehorchen, sonst ist er, wenn der Krieg ausbricht, ebenso unnüß wie ein altes Weib und wird nur getötet wie ein quietschendes Kaninchen." Derselbe Friedens­Die Frau als Retterin" des Mittelstandes. apostel   schreibt in seinem Handbuch für Kundschafter", das für geworden. Der rationellere Großbetrieb hat den Kleinbetrieb zur besser als es und beffer als jedes Spiel ist das Spiel der Unaufhaltsam ist der Rückgang des gewerblichen Mittelstandes Soldaten bestimmt ist:" Fußball ist ein prächtiges Spiel, aber Bedeutungslosigkeit herabgedrüdt. Auch da, wo bei oberflächlichem Menschenjagd." Nach Felix Moscheles   muß der Kundschafter Sinschauen ein Klein- oder selbst Mittelbetrieb selbständig er nicht nur feinem König und Vaterlande, sondern auch seinen heint, ist er fast immer tatsächlich vom Großkapital in Arbeitgebern Treue schwören, er muß mit ihnen durch did und irgendeiner Form abhängig, und zwar meist durch den ihm ge- dünn gehen. Von demselben militärischen Geist sind auch die währten Kredit. Das hindert natürlich nicht, daß die Unkenntnis des Mittelstandes über die Ursachen seines Rüdganges von inter  - Leiter der älteren Jugendorganisationen durchdrungen, die den essierter Seite benutzt wird, die- Sozialdemokratin als Feindin Kirchen und Kapellen angeschloffen sind. Genosse Walker, der des Mittelstandes hinzustellen. Als ob die bösen Arbeiter den im Labour Leader" auf diese militaristische Gefahr hinweist, fleinen Handwerker tot fonkurrieren und nicht etwa die Proletarier- zitiert einen Brief, den ein Geistlicher, ein aufrichtiger Friedens­fraft ausbeutenden Fabriken! Als ob die Sozialdemokratie die freund, der eine Organisation, die Ritter des Friedens", ins Leben Rohstoffe und Lebensmittel verteuernden Bollgeseze geschaffen rief, von Leutnant Southam erhielt, der einer Knabenbrigade vor­hätte und nicht die Parteien des Großkapitals und des Großgrund­Dem lächerlichen Einwand gegen die Statistit, daß man mit besizes! Allzu viele lassen sich trotzdem nicht für die mittelständ- steht. Es heißt dort:" Ich bin beauftragt, Ihnen mitzuteilen, daß Bahlen alles beweisen fönne, begegnet man erfreulicherweise immer lerische Bewegung einfangen. So will man nun die Frauen ein- es für die Jungen unserer Brigade immer eine Ehrenfache ist, sich feltener. Nicht mehr der Statistit als solcher schiebt man es in die fangen, die jene Reaktionäre bisher immer in die Küche ber- beim Verlassen der Organisation entweder dem regulären oder Schuhe, wenn Zablen unbewußt falich oder tendenziös zusammen- wiefen und der Politik möglichst fernhielten. Anläßlich des zweiten dem freiwilligen Heere anzuschließen, und wir werden alles, was in Braunschweig   soll eine in unserer Macht steht, tun, um den militärischen Geist zu pflegen, gestellt werden. Die Statistik selbst, mag man sie nun als Methode Reichsdeutschen Mittelstandstages oder als inhaltliche Wissenschaft bezeichnen, bietet die Handhaben zu Grauengruppe gegründet werden. Ein vorbereitender Ausschuß, und haben keine Sympathie mit Ihrer Bewegung." ihrer eigenen Kontrolle. Mit ihren eigenen Hilfsmittelu übt sie dem nur Frauen angehören, erläßt dazu einen Aufruf, der mit In aller Stille geht diese militaristische Propaganda unter an sich selbst Kritik, denn auch für fie als Wissen folgenden Säßen schließt: " Zeigen wir den Frauen einmal, daß wir große Gedanken dem Mantel der Jugendpflege vor sich. Man züchtet in den jungen schaft gilt die Widerspruchslosigkeit und Eindeutigkeit der Methoden und der Reiultate. Besteht auch über den Wert fördern fönnen nicht, indem wir nach Wahlrecht Gemütern künstlich den Trieb zur Gewalttätigkeit, verblödet sie und die Nutzbarkeit der Statistit fein Zweifel mehr, so fehlt es doch rufen, sondern indem wir den Männern helfen, ihre schwere mit den Lehrern des Hurrapatriotismus und bergißt auch nicht, leider an dem genügenden Verständnis für sie. Die meisten Menschen Pflicht als Staatsbürger auch in schwerer Zeit zu erfüllen und als ihnen den Respekt vor den bestehenden Institutionen einzuimpfen. fönnen feine Zahlen lesen"; fie sehen sie wohl, aber sie verstehen Gefährtinnen ihre Interessen auch nach dieser Seite hin getreulich Die Bewegung hat schon viel Unheil angerichtet. Man trifft hier sie nicht. Zahlen sind aber viel genauer als Worte. Was im Text teilen. So können wir helfen, so wollen wir helfen!" immer häufiger junge Leute, die sich für ein stehendes Heer nach Wir finden die Damen nicht recht logisch. Ihre Männer auf vielen Seiten mur ungenau, lückenhaft oder gar nicht in allen Einzelheiten gesagt werden kann, übersieht der Geübte mit wenigen rufen immer nach reichsgesetzlichem Schuh. Da ist es doch das deutschem oder französischem Muster begeistern, und es ist keines­natürlichste, wenn die Frauen durch die Erlangung des Stimm- wegs unwahrscheinlich, daß eine reaktionäre Regierung in nicht rechts den Einfluß der Mittelständler im Reichstag zu verstärken allzu ferner Beit eine chauvinistische Heße, die sich in Groß­suchen. Leider sagen die Damen gar nichts darüber, wie sie den britannien leider noch zu leicht inszenieren läßt, dazu benußen Männern helfen wollen. Es wird auch nichts anderes übrig wird, um dem englischen Volke die Last des Landmilitarismus bleiben, als was die mittelständlerischen Staatsretter schon tun: aufzubürden. Die bestehenden Jugendorganisationen machen die bleiben, als was die mittelständlerischen Staatsretter schon tun: aufzubürden. über die Sozialdemokratie zu schimpfen und um die Hilfe der Vorarbeiten zu einem solchen Coup. Das beste Gegengift gegen bürgerlichen Parteien zu betteln, bie nichts tun, nichts tun wollen die militaristische Propaganda wäre eine sozialistische Jugend­und nichts tun können. organisation. Unglücklicherweise liegt die sozialistische Jugendpflege in Großbritannien   wie alle anderen Bildungstestrebungen der britischen   Arbeiterschaft noch sehr im argen.

Soziales. A

Das Geheimnis der Zahl.

Blicken restlos auf einer Tabelle.

Erfreulicherweise ist das Interesse für die Statistik in dem Pro­letariat sehr start. Bietet sie doch für den politischen oder gewerk. schaftlich Organisierten ein unentbehrliches Hilfsmittel für die Er­fenntnis der sozialen Entwickelung und zur Aufklärung über die soziale Lage. Nicht zu Unrecht rühmt der bekannte Berliner   National ökonom Adolf Wagner   öfters vor seinen studentischen Zuhörern, daß die Arbeiter sich durch statistische Kenntnisse auszeichneten. Zur Verbreitung und Vertiefung dieses Verständnisses in weiteren Kreisen, das selbst für die Lektüre jeder Tageszeitung unumgänglich ge= worden ist, dient ein soeben erschienenes populäres Büchlein von Adolf Braun  : Statistit; Aufgaben, Methoden und Resultate der Statistit.( Wien  , 1912. Preis 70 Pf.) Es fagt nicht nur, was die

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Neue Bücher.

Von der Sozialdemokratischen Frauenbibliothek sind erschienen: eft II: Die Frau und die Gemeindepolitik. Von Klara Weyl  . Breis 30 Vi

Hoffentlich wird der erwähnte Artikel des Genossen Walfer Sazu beitragen, die Arbeiterschaft auf die Gefahren, die ihr von