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Nr. 203. 29. Jahr. Beilage des Vorwärts" Anzeigen für Süden und Westen. -

Gerichts- Zeitung.

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Gr. Frankfurter Str. 126. Arbeiter- Jugendheim. Von 6-10 Uhr. Kopernikusstr. 11. Tabatarbeitergenossenschaft. Bon 8-6 Uhr, mit Aus. nahme des Sonnabends.

Linienstr. 73. Verband der Schmiede. Bon 9-12 Uhr und 6%, bis 8 Uhr, mit Ausnahme des Sonnabends.

Lippehner Str. 15. Bigarrengeschäft von Herforth. Von 8-6 Uhr, mit Ausnahme des Sonnabends.

abends von 8-6 Uhr.

des Sonnabends.

Rostocker Str. 40. Bigarrengeschäft von Berner. Bon 8-6 Uhr, mit Ausnahme des Sonnabends. Rotherstr. 1. Bigarrengeschäft von Holm. Bon 8-6 Uhr, mit Ausnahme Scharnweberstr. 1. Bigarrengeschäft von Rich. Wunsched. Bon 8-6 Uhr, mit Ausnahme des Sonnabends. Sebastianstr. 37/38. Berband der Schneider. Von 9-1 Uhr. einftr. 8. part. Verband der Kürschner  . Von 9-1 Uhr und 3-7 Uhr. Verein der Frauen und Mädchen der arbeitenden Klaffen. Bor und nach jeder Vereinsversammlung. 22 M

Das wandernde Straßenbahnabonnement. Wegen fortgefegten Betruges und Anstiftung zum Betruge sowie schwerer Urkundenfälschung hatte gestern die erste Ferienstraffammer des Landgerichts I   gegen den Kaufmann Schluermann zu ver- anteuffelstr. 73. Bigarrengeschäft von Otto Busse  . Bon 8-6 Uhr mit Ausnahme des Sonnabends. handeln. Mitangeflagt wegen Betruges waren sieben Hausdiener, Melchiorstr. 28. Berband der Maler. Von 9-1 Uhr. die zum Teil noch bei ihm in Stellung sind. Der Angeflagte Mödernstr. 91. Bigarrengeschäft von Eldor Schmidt. Von 8-8, Sonn­Schluermann betreibt seit mehreren Jahren in Berlin   ein Geschäft, in dem er, da er täglich mehrere Bestellungen in der Stadt zu er- Pappelallee 15/17. Bureau der Freireligiösen Gemeinde. Sonntags lebigen hat, mehrere Hausdiener beschäftigen muß. Um Fahrgeld 10-12 Uhr, wochentags außer Donnerstag von 12-5 Uhr. zu sparen, hatte er für einen der Hausdiener ein Straßenbahn- Petersburger Str. 5. Tabalarbeitergenossenschaft. Von 8-6 Uhr, mit abonnement Ausnahme des Sonnabends. angeschafft. Als dieser schon nach einigen Tagen entlassen werden mußte, veranlaßte Sch. den neueingetretenenen Hausdiener, sich eine Photographie zu be­schaffen, die er dann in die Abonnementstarte einheftete, nachdem er die Photographie des früheren Hausdieners entfernt hatte. Gleich zeitig gab er dem Neueingetretenen die Anweisung, sich bei irgend­welchen Zwischenfällen immer des Namens des entlassenen Haus­dieners zu bedienen. Da diefe Manipulation nicht entdeckt wurde, tam es schließlich so weit, daß derjenige Angestellte des Angeklagten, der gerade die Straßenbahntarte brauchte, einfach seine schon zu diesem Zwecke präparierte Photographie in die Karte einheftete.- Die Betrügereien tamen schließlich zur Entdeckung und Borhagen- Rummelsburg  , Alt- Boghagen 56. Jugendheim, Bon 7% hatten die jetzige Anklage zur Folge. Vor Gericht machte Justizrat ronter für den Angeklagten Schluer­mann geltend, daß dieser fich gar nicht der Rechtswidrigkeit seiner Handlungsweise bewußt gewesen. Der Angeklagte habe die Karte allerdings für einen bestimmten Angestellten gelöst, der dann entlassen worden sei. Er habe sich dann für berechtigt gehalten, um sich selbst vor Schaden zu bewahren, die Karte für einen anderen Angestellten zu verwenden, in der festen Ueberzeugung, daß der Straßenbahn­gesellschaft daraus tein Schaden entstehen könne, da die Karte doch jedesmal nur von einer Person benutzt werden konnte. Das Gericht nahm jedoch an, daß Sch. die Nichtübertragbarkeit einer Straßenbahntarfe sehr gut gefannt hatte und kam zu einer Ver urteilung im Sinne der Anklage. Gegen Schluermann lautete das Urteil auf einen Monat Gefängnis, drei der mit angeklagten Hausdiener wurden zu je einer Woche Gefängnis, die übrigen vier zu je drei Mart Geldstrafe verurteilt.

Unzüchtige Bilder.

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Vororte:

bis 9 Uhr, mit Ausnahme des Dienstags.

abends von 8-10 Uhr.

Brik. Bahlverein, Ausgabestelle Restaurant Zilz, Werberstr. 28. Sonn­Charlottenburg. Arbeiter- Jugendheim, Rosinenstr. 3. Dienstag, Donners. tag. Sonnabend und Sonntag von 7-9, Uhr. Hermsdorf  , Waidmannsluft, Borsigwalde  , Tegel  . Ausgabestelle: Freie Scholle Nr. 4, Sonntags vormittags. Lichtenberg  , Bürgerheimstr. 94, Arbeiter Jugendheim. Bon 10-7 Uhr. Neukölln, Weichselstr. 8, Arbeiter- Jugendheim. Mittwochs und Sonnabends von 6-10 Uhr. Pankow  , Mühlenstraße 30, Borwärts" Spedition. Bon 10-7 Uhr.

81. Auguf 1912.

Eingegangene Druckfchriften.

Erftes Breslauer Gewerkschaftsfest 1912. Juftrations- Album bom Festzuge. Bildungsausschuß, Breslau   3.

Das Nachbarhaus( Detett. Gryce Serie, Bd. 7). 2,50 M., geb. 3,50 M. R. Luz, Stuttgart  .

Leo Kolisch: Das Land der Zukunft". Eine Reisebeschreibung für die reifere Arbeiterjugend. Mit einem Geleitwort von Baul Göhre. In der Vorwärts- Bibliothet, Band III der Sammlung boltstümlicher Romane und Erzählungen. Buchhandlung Vorwärts, Berlin   SW. 68. Preis geb. 1 D.

Festansprachen, Gedichte, Widmungen und Festgefänge für Konfirmationsfeierlichkeiten. Von D. Preißer, Lichtenberg  , Heinrich­straße 29. Selbstverlag.

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Reclams Universal Bibliothet. 5441/42. Violet. Roman von E. v. Adlersfeld- Ballestrem  . 5443. Genoveva. Tragödie von F. Hebbel  . 5444. Detektiv Dagoberts Taten und Abenteuer. Novellen von B. Groller  . 5445. Adalbert Stifter  . Bon A. R. Hein( Dichter Biograph. 16. Bb  .) 5446/47. Genfer Novellen. Bon R. Töpffer. 5448. Yankeegeschichten. Von E. Rosen. 5449. So'n Windhund. Schwant von C. Kraaz und A. Hoffmann. 5450. Wunder der Urwelt. Plaudereien von E. 2. Neumann. Einzelnummer geh. 20 Pf. Bh. Reclam  , Leipzig  .

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Die Brüder Moor  . Jugendgeschichte von P. Sig. 4 M., geb. 5 M. G. K. Sarafin, Leipzig  . Die deutschen   Banken im Jahre 1911. Bon N. Franz. Sonder abbrud aus dem Deutschen Defonomist", Berlin  , Friedrichstr. 10. Verlag von W. Chriftians. Brosch. 2 M.

Jahresbericht des sozialdemokratischen Vereins für Neukölln

1911/12. 31 S. A. Scholz, Neukölln, Weisestr. 23.

512 toa x8 Wafferstands- Nachrichten

der Landesanstalt für Gewässerfunde, mitgeteilt bom Berliner   Wetterbureau

Wasserstand Brehmestr. 60. Bigarrengeschäft von Rößner. Von 8-6 Uhr, mit Memel  , Tilfit Ausnahme des Sonnabends. Bregel, Insterburg  Kaiser- Friedrichstr. 66, Aufg. I, Erdgeschoß links, Buchbindereieich fel, Thorn Dtto Walter. Von 8-6 Uhr, mit Ausnahme des Sonnabends. Dber, Ratibor

Reinickendorf- West, Eichbornstr. 87, Bigarrengeschäft von Riesel. Bon Schöneberg. Ebersstr. 32, Zigarrengeschäft von Dräger  . Von 8-6 Uhr, 8-6 Uhr, mit Ausnahme des Sonnabends. Stralau, Krachtstr. 16 II, bet Rausch. Montag und Donnerstags von 3

mit Ausnahme des Sonnabends.

bis 5 Uhr, Sonnabends von 5-8 Uhr.

Tegel  , Schlieberstr. 30. Jugendheim. Montags und Donnerstags von Treptow  , Graeßstr. 16, Hutgeschäft von Frize. Von 8-8 Uhr, mit Aus.

8-10 Uhr.

nahme des Sonnabends.

Weitere Ausgabestellen werden auf Wunsch errichtet.

Der Händler Franz Sober batte sich wegen Vertreibung unzüchtiger Schriften vor der Ferienstraffammer zu verantworten. Er hatte in einem hiesigen Café die Garderobe gepachtet und benutzte die sich hier bietende Gelegenheit, um uns züchtige Bilder gegen Entgelt an den Mann zu bringen. Eines Abends kam er jedoch an den Unrechten, denn der Herr, dem er die obstönen Kunstprodukte" anbot, sorgte dafür, daß der An­geklagte der Polizei überliefert wurde. Eine bei ihm vorgenommene Zossener Str. Haussuchung ließ dann keinen Zweifel darüber, daß er diesen Bilder­handel ganz systematisch betrieb. Der Staatsanwalt brachte ein Jahr Gefängnis in Antrag. Der Gerichtshof verurteilte den Angeklagten zu 2 Monaten Gefängnis und lehnte dessen Bitte, einen Teil der Untersuchungshaft anzurechnen, ab.

Ein dreister Einbruchsdiebstahl.

Die in der Ritterstraße wohnende Frau Anna J. erwachte in der zweiten Morgenstunde des 4. Juli durch ein ungewohntes Ge­räusch. Zu ihrem Entsetzen bemerkte sie, daß ein fremder Kerl in ihr Schlafzimmer gedrungen war, der von ihrem Nachttisch das Portemonnaie genommen hatte und sich eiligst entfernen wollte. Auf Hilferufe der Frau wurde die Verfolgung des Diebes aufgenommen und seine Festnahme in der Ritterstraße erwirkt. Er wurde als der frühere Kaufmann Ernst Kaeber   festgestellt. Dieser hatte, während die Infassen der Wohnung ruhig schliefen, die Eingangstür erbrochen, aus einem unbewohnten Zimmer eine goldene Uhr, verschiedene Schmucksachen mit Brillanten und ein Kollier, im Gesamtwerte von 3000 M. gestohlen und dann die Dreiftigkeit so weit getrieben, daß er sich auch noch in das Schlafzimmer der Frau schlich, um dort die Diebesbeute noch zu vervollständigen. Weitere Ermittelungen und eine in der Wohnung des Verhafteten vorgenommene Haussuchung ergaben, daß er wenige Tage vorher einem in der Mitterstraße be legenen Pensionat einen ganz gleichartigen nächtlichen Besuch abge­stattet und aus vier Zimmern, in denen die Pensionäre schliefen, Börsen und Uhren von den Nachttischen weggestohlen hatte. Staeber stand gestern unter der Anklage des schweren Diebstahls vor der 11. Ferienstraffammer des Landgerichts I  , die ihn zu drei Jahren 8uchthaus verurteilte.

Bergehen gegen das Sprengstoffgesch.

Vor der Dortmunder   Straffammer hatte sich der Schießmeister Hermann Scharf aus Mengede   wegen Bergehens gegen das Sprengstoffgesetz zu verantworten. Nach den bergpolizeilichen Be­stimmungen müssen die Schießmeister die Sprengstoffe stets in einem berschlossenen, numerierten Behälter mit sich führen. Als der Be­hälter des Schießmeisters Scharf eines Tages unbrauchbar war, nahm dieser 50 Dynamitpatronen an sich, verbarg fie unter seinem Hemd auf der Brust und fuhr damit in das Revier, um seine Tätig­feit zu beginnen. Der Schießmeister gehörte zu den Arbeitswilligen und wurde von seinen Arbeitsgenossen angezeigt. Das Gericht ver urteilte Scharf zu drei Monaten Gefängnis, jedoch hielt man es für angebracht, ihn der Gnade des Königs au empfehlen!

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Zur Bekämpfung der Schundliteratur

und zur

Förderung des Vertriebes guter Unterhaltungslektüre hat das Gewerkschaftshaus" folgende Einrichtungen getroffen:

1. Anerkannt gute Jugendschriften zum Preise von 10-30 f. find in größerer Anzahl angeschafft worden und werden leihweise gegen Deponierung des Preises zur Verfügung gestellt.

2. Jedermann erhält in den nachstehend angeführten Ausgabe­stellen ohne Legitimation fo biele Bücher wie er will. Er hat ent­weder den Wert der Bücher zu deponieren oder bereits früher entnommene Bücher zurüdzugeben. Eine Leihgebühr wird nicht erhoben.

3. Wer die Bücher behalten will, hat dazu das Recht, er hat dann bei Entnahme neuer Bücher wiederum den entsprechenden Be trag zu deponieren.

Zunächst sind folgende

eingerichtet:

Ausgabestellen

Antonstr. 34. Bigarrengeschäft von Kriegsmann. Bon 8-6 Uhr, mit Ausnahme des Sonnabends.

Blankenfeldestr. 10. Verband der Schuhmacher. Bon 10-1 und 4 bis 7 Uhr mit Ausnahme des Freitags und Sonnabends. Brunnenstr. 115. Arbeiter- Jugendheim. Bon 6-10 Uhr.

Czarnikauer Str. 21. 8igarrengeschäft von Gosciniat. Bon 8-6 Uhr, mit Ausnahme des Sonnabends.

Elisabethstr. 11. Verband der Fleischer. Von 10-1 Uhr und 5-7 Uhr. Emdener Str. 20 bei Borbs. Montags von 8-9% Uhr.

Engelufer 15. Bigarrengeschäft von Horsch, von 8-6 Uhr, mit Aus­nahme des Sonnabends.

Fehmarnftr. 8. Tabatarbeitergenossenschaft. Bon 8-6 Uhr, mit Aus nahme des Sonnabends.

Gartenstr. 101. Verband der Kupferschmiede. Bon 10-11 Uhr und 6-7 Uhr.

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ZOSsener Str.

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29. 8. 28.8.

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Beeskow  

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54 4

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+5

-12

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Minden

414+60

-21 14 118-3 <-4

Rhein  , Marimiliansau 556

+20

Raub

308

+3

Köln  

326

0

Nedar, Heilbronn   132+27

Main  , Hanau  

Mosel  , Trier  

202 146+58

+-27

Landsberg  nebe, Bordamm EIbe, Leitmeriz Dresden Barby 249+30 Magdeburg 1884-22

)+ bedeutet Bucs, Fall.

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