Nr. 208. 29. Jahrgang
Gewerkschaftliches.
Eine Wohlfahrts"-Einrichtung als Streikverficherung.
"
Der Redaktion der Düsseldorfer Volkszeitung" flog nach stehendes, noch nicht an die betreffenden Arbeiter ausgegebene gebrudte Zirkular zu:
und Steindruder
der Hermann Schött- Aktiengesellschaft Rheydt .
Die Hermann Schött- Aktiengesellschaft will ihren Lithographen und Steindruckern eine Unterstügung gewähren, ohne daß sie Beiträge zu leisten haben.
Danach bezahlen die Unternehmer heute noch Löhne für Backer selbe betreibt ein Bigarrengeschäft; obgleich er es also nicht not 24-27 M. und für Kutscher 25-28 m. pro Woche. Die nicht wendig hätte, spielt er den Arbeitswilligen bei der Firma Beng ständigen Arbeiter( Möbelträger) werden in der stillen Zeit mit in Friedenau .
Tarifbewegung der in der Postbranche beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen.
Die im Deutschen Buchbinderverband organisierten Nieter, Bus
4-4,50 M. und in der Umzugszeit mit 5-5,50 M. pro Tag bei Jbre letzte Hoffnung hatten die Arbeitgeber jetzt auf den oftmals 15-18stündiger Arbeitszeit meistens ohne Bezahlung von Monatsersten gesezt. Sie hatten bestimmt darauf gerechnet, daß ein Ueberstunden entlohnt. Die Unternehmer rechnen gemeinhin den Teil der Ausständigen wieder in die Werkstellen zurückkehren werde. Arbeitern die Trinkgelder als Vergütung für die Ueberstunden an. Ihre Rechnung stimmte jedoch nicht. In der letzten Woche wurde Die Trinkgeldfrage gibt oftmals nicht nur zu Differenzen mit der den Ausständigen von der Organisation ein Zuschlag aus dem Kundschaft der Unternehmer Veranlassung, sondern es entstehen so- Referbefonds zur Streikunterstützung gezahlt. Das mag den Arbeitgar in gewissen Fällen noch Streitigkeiten zwischen den Unternehmern gebern auch zeigen, daß, wenn sie glauben, die Kasse der Drgani und ihren Arbeitern selbst, tveil bei größeren Transporten die fation zu plündern, um hierdurch die Unterstüßung zu umerbinden, Spediteure das Trinkgeld den Auftraggebern von Umzügen mit sie darauf noch sehr lange warten können. Die Ausständigen haben auf Rechnung setzen und hernach den Arbeitern ein An Vertrauen zur Organisation, so daß es ihnen unter allen Umständen recht auf das Trinkgeld streitig gemacht wurde(!), gelingen muß, den Kampf zu einem siegreichen Ende zu führen. so daß sich die Gewerbe- und ordentlichen Gerichte mit solchen Streitigkeiten befassen mußten. Es wurde denn auch besonders darauf hingewiesen, daß diese Entlohnung in Anbetracht der jezigen Die Unterstügung sollen erhalten alle Lithographen und Stein- Teuerung und der zu leistenden Arbeiten nicht mehr zeitgemäß sei. druder, welche wenigstens ein Jahr bei der Firma beschäftigt find. Seitens der Lohnkommission wurde den Versammelten ein LohnSie dürfen keiner anderen Unterſtügungskasse angehören und tarifentwurf zur Annahme vorgelegt, der folgende Forderungen an schneider, Arbeiterinnen und Hilfsarbeiter befinden sich in einer Tarif müssen sich diese verpflichten, an feinem Streit teilzunehmen. die Unternehmer enthält: Arbeitszeit für Packer und Arbeiter von bewegung. Die Arbeiter hatten den Arbeitgebern eine Tarifvorlage Die Erklärung, daß man keiner anderen Unterſtüßungs- 6 Uhr früh bis 6 Uhr abends. Für Rutscher 5 Uhr früh bis eingereicht, worauf die Unternehmer eine Gegenvorlage unterbreiteten. kaffe angehört und sich verpflichtet, an feinem Streit teilzunehmen, 7 Uhr abends mit zweistündigen Pausen zur Einnahme von Mahl- Nachdem nun 4 Sizungen zwischen beiden Parteien stattgefunden wird durch eigenhändige Namensunterschrift abgegeben. zeiten. Ueberstunden nach 6 bezw. 7 Uhr sollen mit 75 Pf. bezahlt hatten, scheiterten die Verhandlungen an der starren Haltung Rheydt , 12. Juni 1912. werden; nach 10 Uhr abends mit 1 M. pro Stunde. Als Lohn der Arbeitgeber. In der Sizung, die am 30. August stattEs folgen dann noch Bestimmungen über die Art der Kranken - wird gefordert: für Rutscher 31 M., für Bader 30 M. pro Woche, fand, schlugen die Arbeitgeber bor , bezüglich der Wochenlöhne Todesfall, Alters- und Militärunterstüßung und über Urlaub. Die für die Arbeiter in der stillen Zeit 6 M. und in der Umzugszeit die Tarifbedingungen der Bezugbranche bewilligen zu wollen. Bu Verteilung des Birkulars an die Arbeiter hat man wohl deshalb 7,50 m. pro Tag. Für die Bader wird beim Verpacken von Glas den Affordpreisen wollten sie in der ersten Sigung eine Zulage bis noch nicht vorgenommen, weil man noch am Ueberlegen ist, ob man und Porzellangeschirr außer dem Betrieb pro Tag ein Zuschlag zum 10 Proz. geben, in der zweiten gar nichts, während sie die Frage: Lohn von 8 M. gefordert. Für Geldschränke, welche in der Arbeitszeit ebenfalls nach dem Bezugtarif geregelt wiffen wollten. wirklich wagen darf, den Arbeitern den Verzicht auf ihre Rechte Gurten getragen werden können, werden 5 M., für Flügel- Dadurch aber würden die Arbeiter der Postbranche, deren Arbeit für einige Wohlfahrtsbroden zuzumuten. Mit den anderen" Unter- Instrumente 2 m, bezw. 4 M. Extraentschädigung an die Transport eine äußerst schwere iſt, ungünstiger gestellt werden. Unter diefen ſtügungskassen sind die Gewerkschaften gemeint, aus denen man auf tolonne gefordert. Für Nachttransporte nach außerhalb werden Umständen mußten die Verhandlungen als gescheitert gelten. Seitens diese Weise die Arbeiter zu reißen gedenkt. Wenn die Firma die für jeden Bedienungsmann pro Nacht 4 M. Spesengeld und bei der Arbeitervertreter ist bei den Besprechungen das denkbar weiteste Arbeiter zum Verzicht auf Organisation und Streit verleiten könnte, Eisenbahntransporten im Inlande 5 M. beztv. 6 M., nach dem Aus- Entgegenkommen gezeigt worden, so daß es nicht ihre Schuld ist, dann wäre sie vor Lohnerhöhungen und sonstigen unbequemen lande nicht unter 12 M. pro Tag Spesengeld neben Eisenbahnfahr- wenn die Verhandlungen resultatlos verlaufen mußten. Eine start besuchte Versammlung der Postbranche billigte das Dingen sicher. Das ersparte Geld würde zweifellos mehr ausmachen, eine Reihe von Bestimmungen bezüglich der Regelung von Sonntags Berhalten der Tarifkommission ausdrücklich und nahm geld 3. Klaffe gefordert. Außerdem enthält der Tarifentwurf noch als ihr die„ Wohlfahrt" koſten würde. Selbst die Gewährung von arbeiten, Sommerurlaub und die Auslegung des§ 616 des Bürger- stimmig eine Resolution an, die besagt, daß die Versammelten. drei Tagen Urlaub für Leute, die mindestns fünf Jahre bei der lichen Gesetzbuches. beschließen, nach den gemachten Bugeständnissen der Unternehmer: Firma beschäftigt sind, ist unter diesen Umständen nur ein zurüdDer ausgearbeitete Tarifentwurf wurde ohne wesentliche weitere Verhandlungen nicht zu führen, da bei der Haltung der zuweisender Köder. Hoffentlich werden die Arbeiter, wenn die Firma Aenderungen feitens der Bersammlung und Arbeitgeber eine friedliche Einigung nicht zu erwarten ist. Den an sie herantritt, es ablehnen, ihr wirtschaftliches Todesurteil eigen- die Leitung des Transportarbeiterverbandes beauftragt, den Tarif Wünschen der Arbeitgeber, nunmehr das Einigungsamt des Berliner händig" zu unterschreiben. entwurf dem Vorstand des Vereins Berliner Möbeltransporteure Gewerbegerichts anzurufen, vermag dte Versammlung nicht zuzuumgehend einzureichen und um gegenseitige Verhandlungen darüber stimmen. Die Versammelten beauftragen die Tariffommission, mit je einem Vertreter aus jeder Werkstatt die reduzierte Vorlage nach nachzusuchen. der letzteren Verhandlung zusammenzustellen und dieselbe zur Unterschrift vorzulegen. Eine weitere Bersammlung wird dann über die weiteren Maßnahmen zu beſchließen haben, für die Ausbreitung der Drganisation Sorge zu tragen, um am 1. Oftober eine geschlossene Macht zu bilden.
379
"
3
•
angenommen
Die Forderungen sind dem Unternehmerverein bereits überreicht worden und wird abzuwarten sein, ob die Unternehmer den Wünschen ihrer Arbeiter Entgegenkommen zeigen werden, so daß dadurch eine friedliche Beilegung der Lohnbewegung herbeigeführt werden könnte.
Zum Streit in den Buchdruck- Maschinenfabriken ist mitzuteilen, daß die Arbeitgeber sich bereit erklärt haben, eine allgemeine Zulage von 3 und 5 Pf. zu gewähren, soweit eine solche im legten Vierteljahre nicht erfolgt ist. Jedoch wollen sie bei den jungausgelernten Schlossern und Drehern über ihr bisheriges Angebot nicht hinausgehen. Auch wollen sie für Arbeiten außerhalb steinwerte, weigert sich, das Fahrgeld nach dem Bau Deutsche Oper Achtung, Steinmetzen! Die Firma Gebr. Friesede, Kunstder Werkstatt keinen Zuschlag geben. Eine am Donnerstag abgehaltene Streitversammlung beschloß in Charlottenburg zu zahlen. Der Bau ist so lange gesperrt, bis die einstimmig, daß auf Grund dieses Angebote der Streit nicht auf Firma das tarifliche Fahrgeld bewilligt hat. gehoben werden soll, jedoch beauftragt sie ihre Kommiffion, falls Zentralverband der Steinarbeiter. Drtsverwaltung Berlin . die Arbeitgeber zu Verhandlungen weiter bereit sind, mit ihnen zu verhandeln.
In Nr. 71 der Buchdruder Woche" ist eine Notiz enthalten, die die Tatsachen auf den Kopf stellt und ein falsches Bild von der Bewegung und ihren Ursachen gibt. Es wird darin gesagt, die Arbeitgeber hätten größtenteils die Forderungen der Arbeiter erfüllt und zwar sei dies seitens der Unternehmer auch stets und gern geschehen, soweit die Forderungen als berechtigt hätten anerkannt werden fönnen". Dieser Baffus hat bei der Versammlung die größte Seiterfeit ausgelöst. Mit Ent rüstung wurde aber von der Stelle Kenntnis genommen, die befagt: die Arbeitsniederlegung entspringe nur der sich geltend machenden Streifluit" der Arbeiter, denn ein zwingender Grund hierzu hätte nicht vorgelegen". Die Ergebnisse der bisherigen Berhandlungen bringen den Gegenbeweis zu dieser Behauptung. Weitere Verhandlungen", sagt die Notiz weiter, hätten sicher auch die letzten Differenzpunkte ausgeglichen." Warum war es denn nicht schon am ersten Tage der Verhandlungen möglich, die Differenzpunkte auszugleichen", wenn es den Arbeitgebern angeblich so bitter ernst damit war?
Die Stimmung der Versammelten zeigte denn auch, daß sie sich in ihren Maßnahmen auch durch solche Ausstreuungen nicht beirren lassen werden, sondern nach wie vor geschlossen und einmütig für ihre nur allzu berechtigten Wünsche einzutreten gewillt sind..
ein
In Anbetracht der Situation verpflichten sich alle Anwesenden,
Achtung! Tapezierer( Kleber)! Die Sperre über die Firma Bagge, Innsbruder Str. 19( Bauten: Innsbruder Str. 25 und am Part, Ecke Nymphenburger Straße) ist hiermit aufgehoben. Die Schlichtungskommission.
Deutfches Reich.
Glasarbeiterstreik.
Die Bildhauer der Modellbranche Die ausständigen Färber der Färberei und chemischen Waschim Baufach haben ihren Tarifvertrag gekündigt und von den Arbeit anstalt von Kalläne u. Meiling, Blumenstr. 88, haben zum großen gebern eine Erhöhung der Minimallöhne gefordert. Außerdem Teil Arbeit in anderen Betrieben angenommen, da Herr alläne wurden noch einige weniger wesentliche Forderungen aufgestellt. Die sich zu feiner Verhandlung bereit erklärte. Den Schaden trägt zuständige Unternehmerorganisation hat alle Forderungen abgelehnt natürlich die Firma, die ihre alten, eingeübten Arbeiter verloren und will nur einer unveränderten Verlängerung des alten Vertrages hat. Der Streit ist aufgehoben. Die Firma, welche feine, organi zustimmen. Vor etwa bier, Wochen hat eine Versammlung der sierten Arbeiter und Arbeiterinnen in ihrem Betriebe dulden will, Modellbranche beschlossen, sich bei dieser Erklärung der Arbeitgeber zählt dennoch offenbar gern die organisierte Arbeiterschaft zu ihrer nicht zu beruhigen, sondern an ihren Forderungen festzuhalten. Die Kundschaft. Es ist uns wenigstens nicht bekannt, daß die Kundschaft Kommission wurde beauftragt, Verhandlungen in diesem Sinne mit in den vielen Annahmestellen gefragt wird, ob der Eigentümer des den Arbeitgebern anzubahnen. Darauf hat die Kommission bei dem zu reinigenden oder zu färbenden Kleidungsstückes etwa organisiert zuständigen Gewerberichter die Einberufung der Schlichtungskommission ist. Wer ein Gegner der Organisation ist, sollte auch tonſequent beantragt, denn der alte Vertrag schreibt vor, daß, wenn sich die fein und das auf der ganzen Linie durchführen. In Berlegenheit Parteien über den Inhalt eines neuen Vertrages nicht einigen geriete die organisierte Kundschaft deswegen allerdings faum. Es tönnen, die Schlichtungskommission und in letzter Instanz das Eini- gibt in Berlin größere Färbereien und chemische Wäschereien genug, gungsamt des Gewerbegerichts zu entscheiden hat. Die Unternehmer die ihrer Arbeiterschaft gegenüber nicht den krassen Unternehmer haben aber erklärt, sie würden nur unter der Voraussetzung in der standpunkt herausgefehrt haben, wie die Firma Kalläne u. Meiling. Schlichtungskommission verhandeln, wenn der alte Vertrag berlängert werde. Ueber neue Forderungen würden sie nicht verhandeln. Inzwischen ist nun der alte Vertrag mit dem 1. September ab- Achtung, Schuhmacher!. Bei der Firma Goldschmid u. Löwenid, gelaufen. Frankfurt a. M., haben die Arbeiter die Arbeit niedergelegt, weil Das ist der Stand der Dinge, den Wölfer als Referent in die Firma den bestehenden Akkordtarif um 50 Broz. gefürzt hat. der am Mittwoch abgehaltenen Bersammlung der Modelleure vor- Der Durchschnittslohn im legten Jahre betrug bei 100 Ueberstunden trug. Er betonte, daß die Arbeitgeber sich des Vertragsbruchs und neunstündiger Arbeitszeit 28,54 M., in den letzten neun Wochen fchuldig gemacht haben, indem sie der Vertragsbestimmung, die sie mit Ueberstunden 30 M. Angesichts der teuren Lebensverhältnisse Streit in der chirurgischen Branche. zu Verhandlungen in der Schlichtungskommission verpflichtet, nicht hat es der Inhaber der Firma, ein steinreicher Mann, fertig geDie Arbeiter der chirurgischen Branche befinden sich in einer nachgekommen sind. Es sei jezt Sache der Kollegen, die Antwort bracht, die Affordsätze fast um die Hälfte zu fürzen, so daß es den Tarifbewegung. Bisher standen in dieser Branche nur einzelne Be auf die Haltung der Arbeitgeber zu erteilen. Es empfehle fich nicht, Arbeitern höchstens möglich wäre, bei Ausnutzung aller Sträfte auf triebe im Tarifverhältnis mit dem Deutschen Metallarbeiter- Verband. wegen der aufgestellten Forderungen in einen allgemeinen Streit einen Lohn von 17-18 m. zu kommen. Verhandlungen mit dem Die wesentlichsten Forderungen der Tarifvorlage find: Neunstündige einzutreten. Da aber der Tarif seit dem 1. September nicht mehr Fabrikantenverband haben sich zerschlagen, die FabrikantenArbeitszeit, ein Mindestlohn für Klempner, Drüder, Schleifer, besteht, so hätten die Kollegen in der tariflofen Beit die Möglichkeit, organisation scheint aber von einer Aussperrung absehen zu wollen, Dreher, Mechaniker, Gürtler, Schlosser, Lackierer von 70 Pf. pro in den Betrieben, wo es ihnen angebracht erscheint, Forde- so daß der Konflikt auf die eine Firma beschränkt bleibt. Die Stunde. Nach 14 Tagen sollen 75 Pf. pro Stunde gezahlt werden. rungen zu erkämpfen, die dann allerdings höher sein würden Firma fertigt lediglich Reiseschuhe und Kamelhaarartikel. Die Für Schwabler refp. Schleiferei- Hilfsarbeiter unter 20 Jahren 50 Bf., als die für den neuen Tarifabschluß aufgestellten. Die Geschäfts- Arbeiter dieser Branchen werden gebeten, den Zuzug von Frankfurt über 20 Jahre 65 Pf. pro Stunde. Für Jungausgelernte im ersten lage sei derart, daß die Arbeitgeber eine Lohnerhöhung ohne Nachfernzuhalten. Jahre nach beendeter Lehrzeit 10 Pf. weniger pro Stunde. teil bewilligen könnten. Auf der anderen Seite sei auch die OrgaDer jeweilige Stundenlohn soll bei der Affordarbeit garantiert nisation der Modellbranche so günstig, daß ein partieller Streif gute werden. Diejenigen, die in Afford 80 Pf. pro Stunde und darüber Aussichten auf Erfolg biete. In Münder am Deister streiten seit 81. August sämtliche Glasverdienen, erhalten, wenn sie im Lohn beschäftigt werden, den Nach eingehender Diskussion befchloß die Versammlung, mit arbeiter. Die Ursache liegt in Differenzen über Bezahlung der Durchschnittsverdienst der letzten 4 Wochen. Neue Attorde werden werkstattstreits vorzugehen. In denjenigen Werkstätten, wo Feierschichten. Die Firma jorgt nicht für die Beschaffung der Rohauf Grund des festgefeßten Stundenlohnes talluliert. Die alten die Gipsbildhauer die Minimallöhne der Stuffateure nicht erreichen, materialien, so daß das Glas nicht fertig geschmolzen werden kann. Alforde werden um 10-15 Prozent erhöht. Der Tarif soll bis 1914 sollen Forderungen gestellt werden, die von der Kommiſſion zu Die Arbeiter müssen deshalb zwei bis drei Tage in der Woche ausformulieren sind. Die Kommission ist deshalb in jedem Falle von setzen und verlangen dafür Bezahlung. Da die Bummelei der In einer am Mittwoch abgehaltenen Unternehmerversammlung dem beabsichtigten Vorgehen zu benachrichtigen. Firma sehr oft eintritt, weigern sich die Arbeiter weiterzuarbeiten, lehnten diese es strikte ab, mit dem Deutschen Metallarbeiter- Verbande wenn sich die Firma nicht zur Bezahlung der Feierschichten bereit zu verhandeln. Eine Ausnahme macht nur die Firma tüster Zur Aussperrung im Dachdeckergewerbe. erklärt. Alle Glasarbeiter werden ersucht, Münder am Deister streng in der Krautstraße, die sich erboten hat, mit der Tarif- Zu den Firmen, welche bewilligt haben, sind in den letzten zu meiden. tommission in Verhandlungen zu treten. Bei der Tarifbetwegung Tagen fünf Firmen hinzugekommen, welche die Lohn- und ArbeitsYommen etwa 150 Personen in Betracht; beteiligt daran ist außer bedingungen unterschriftlich anerkannten. Es haben bis jetzt insdem Deutschen Metallarbeiterverband noch der Hirsch- Dunderſche gesamt 32 Firmen unterschrieben. Die Zahl der Ausständigen geht erfocht der freie Bergarbeiterverband bei den Sicher. Gewerkverein, dessen Vertreter der am Donnerstag abgehaltenen dadurch natürlich zurück. Im Ausstand befinden sich noch die Arbeiter beitsmännerwahlen im Wurmrevier, die jetzt abVersammlung beiwohnte und auch in die Diskussion eingriff. bon 40 Betrieben. Die Gesamtzahl der Ausständigen beträgt 875. geschlossen worden find. Im allgemeinen ist die Begeisterung der Die Versammlung stimmte mit 81 gegen 6 Stimmen für den Der Kampf ist bekanntlich durch die Dittatur der Scharfmacher im Arbeiter für diese Wahlen nicht groß. Das Wahlreglement ist so Baugewerbe entstanden, weil diese forderten: der Tarifvertrag darf beschaffen, daß es gerade dem Bergarbeiterverband außerordentlich Die Arbeiter einer Firma hatten sich schon morgens für den nicht länger als bis zum 31. März 1913 abgeschlossen werden. Die schwer gemacht ist, Erfolge zu erringen. Wahlberechtigt ist nur, wer Streit erklärt, die Arbeiter der Firma üst er bleiben vorläufig im Dachdeckermeister waren furzsichtig genug und gehorchten. Jeht ein Jahr ununterbrochen auf der Zeche tätig ist, wählbar iſt nur, sigen sie in der Klemme und mögen nun sehen, wie sie sich heraus- wer zwei Jahre in dem Bezirke gearbeitet hat und ebenfalls ein winden. Von den Arbeitern wird der Kampf mit derselben Schärfe Jahr auf der Grube arbeitet. Es ist den Zechen olin sehr leicht geführt wie von Anfang an. Die Erbitterung ist auf beiden Seiten gemacht, mißliebigen Leuten die Qualitäten zu nehmen, die sie Die Poder, Kutscher und Transportarbeiter in aufs höchste gestiegen. Die Unternehmer machen fortgesezt die ver- haben müssen, um als Kandidaten aufgestellt zu werden. Nichtsden Groß- Bezdiner Möbelspeditionsbetrieben befinden sich in einer zweifeltsten Anstrengungen, Arbeitswillige zu bekommen. In ihrem destoweniger war es diesmal für den freien Verband Jegr verlockend, Lohnbewegung. Die Vorbereitungen zur Durchführung dieser Be- Organ weisen fie ständig auf ihren Meisterarbeitsnachweis hin. fich an den Wahlen zu beteiligen. Die Wahl sollte einen Gradmesser wegung haben die Arbeiter seit mehreren Wochen bereits getroffen. Wenn sie nur in der Lage wären, ihren Bedarf einigermaßen be- dafür bieten, wie bei den Bergleuten des Wurmreviers der Streikbruch Vor einigen Tagen hielten die Möbeltransportarbeiter eine sehr friedigen zu können. Die Aussprüche der Arbeitgeber beweisen dieses des christlichen Gewerkvereins bei dem letzten Bergarbeiterstreik im start besuchte Versammlung ab, in welcher von der Lohnkommission selbst. Hat irgendwo ein Arbeitswilliger angefangen und die Aus- Ruhrrevier gewirkt hat. Da ist denn bei der Wahl dem Deutschen Bergüber die den Unternehmern zu stellenden Forderungen berichtet wurde. ständigen holen diesen weg, dann erklären die Herren ganz weh- arbeiterverband ein Vertrauensvotum ausgestellt worden, das sich Wie in der Versammlung ausgeführt wurde, bestehen in den mütig: nun haben sie mir auch noch diesen einen Mann dieser nicht beffer wünschen könnte. Fast auf allen Zechen hat der meisten Möbeltransportgeschäften noch immer die alten weggeholt; den hätten sie mir doch wenigstens lassen sollen. Die freie Verband beträchtliche Erhöhungen seiner Stimmenzahlen zu Unternehmer bei der letzten Lohn- Qualität der Leute ist aber oft derart, daß die Ausständigen sich verzeichnen. An der Zahl der Mandate ist er dem christlichen Jahre 1907 durch ihre Organisation ein- gar keine Mühe geben, diese aus den Betrieben herauszuholen. Als Gewerkverein, der bis jetzt im Wurmrevier dominierte, gleich gefeitig ohne Mitwirkung der Arbeiterorganisation, des Transport- Arbeitswilliger sucht sich besonders der Dachdecker Heinrich Alt kommen. Auf mehreren Zechen, auf denen er bisher noch keine arbeiterverbandes, festsetzten. Es war den Möbeltransportarbeitern haus hervorzutun. Er zieht von einer Werkstelle zur anderen, Vertretung hatte, hat er Mandate erobert. Nach der Zahl der für damals nicht gelungen, die Unternehmer dazu zu bringen, die Forde um den Arbeitgebern aus der Batsche zu helfen. Ihm ebenbürtig ihn abgegebenen Stimmen ist er an die erste Stelle gerückt. Er er rungen der Arbeiter auf tarifliche Regelung der Löhne anzuerkennen. ist der Dachdecker Ernst Seifert aus Steglig, Bergstr. 84. Der hielt 976 Stimmen( die Bahl der abgegebenen Stimmen ist bes
gelten.
Streik.
Betriebe.
Lohnbewegung im Möbelspeditionsgewerbe.
Lohnsäge, welche die bewegung
im
Einen schönen Sieg