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Gewerkschaftliches.

Die Berliner Maurer und die Akkordarbeit!

Die Sektion der Maurer des Zweigvereins Berlin des Deutschen Bauarbeiterverbandes beschäftigte sich in einer Mitgliederversammlung mit der Frage:

gelegenheit ufio. if in manchen Betrieben recht mangelhaft.-Aus Monate vorher zugestand, sprechen wenigstens dafür, daß man die dem Ergebnis der Statistit zogen die Versammelten die Nutz Arbeiterinnen für unselbständige und urteilslose Menschen zu anwendung, daß da, wo die niedrigsten Löhne herrschen, für eine halten scheint. angemessene Aufbefferung der Löhne gewirkt werden muß. Eben­falls soll auf die Durchführung der erforderlichen hygienischen Ein­richtungen gesehen werden.

Ueber ,, Exzesse streikender Cafékellner"

Im sächsisch- thüringischen Webereibezirk sind seit einigen Monaten die Puzevinnen( Stopferinnen) unausgesetzt am Werk, ihre Löhne zu verbessern. Die Pukerei ist eine nerben­tötende Arbeit und besteht darin, daß die an den Webstühlen in­folge schlechten Materials bei der allgemein üblichen Zweiftuhl­Welche Stellung gedenken die Berliner Maurer im wissen die Berliner Morgenblätter wahre Schauergeschichten zu be- bedienung entstandenen Webfehler( wie Fadenbrüche, Schuß­Jahre 1913 zur Akkordarbeit einzunehmen?" richten. Danach soll es am Donnerstag gegen Mitternacht im Café brüche, Nester, dünne und starke Faden) ausgebessert werden, das Der Vorsitzende Sante gab einleitend einen historischen Abbazia zu Charlottenburg zu wüsten Ausschreitungen" gefom- mit die Ware fehlerfrei verkauft werden kann. Die Arbeit er­Ueberblick über das Verhalten der Berliner organisierten men fein. Dort waren, so heißt es in der zweifellos von inter - fordert große Fertigkeit und Genauigkeit. Die Löhne für diese Maurer zur Affordarbeit und wies nach, daß iene seit jeher renzen entlassen worden. Donnerstagabend versuchten nun Kol- unterschiedlich, was zur Folge hatte, daß die Buzerinnen allmählicy effierter Seite inspirierten Notiz, mehrere Kellner wegen Diffe- nervenaufreibende Arbeit waren nicht nur niedrig, sondern auch dieser Arbeitsmethode feindlich gegenüber gestanden und die legen der Entlassenen Flugblätter des sozialdemokratischen Kellner in die Webereien übergingen. Dadurch verringerte sich die Zahl selbe scharf bekämpft haben. In Afford arbeiten wurde von verbandes in dem Lokal zu verteilen und gingen, als ihnen dies der geübten Buzerinnen merklich. Dem Mangel abzuhelfen, ent­der Organisation verboten und Zuwiderhandelnde mit dem untersagt wurde, gegen Wirt und Angestellte gewalttätig vor. Sie schlossen sich die Webwarenfabrikanten, für das Anlernen von Ausschluß bestraft. Der Kampf richtete sich aber nicht gegen zertrümmerten mehrere große Scheiben und gaben Revolverschüsse Buzerinnen dem Lehrling sowohl wie der Lehrmeisterin für eine das System selbst, sondern fand seinen Nährboden in den auf die Gäste ab, die sich rasch in Sicherheit bringen mußten. Mit gewisse Zeit eine bestimmte Entschädigung zu zahlen. Die dortige Schäden und Auswüchsen, welche das Akkordsystem gerade Mühe gelang es der herbeigerufenen Polizei, die Ruhe wieder her. Organisationsleitung benutzte die Gelegenheit, den Arbeiterinnen, die dem Bestreben der Leitung, sie für einen einheitlichen Lohn­im Maurergewrbe im Gefolge hat. Dieser Umstand hat auch zustellen und die Namen der Hauptbeteiligten festzustellen." Richtig ist, daß in dem genannten Café Differenzen zwischen tarif für den Bezirk zu interessieren, längere Zeit gleichgültig dazu beigetragen, daß diese Lohnform nicht wie in vielen Unternehmer und den Kellnern bestanden. Herr Mandl, der In- gegenüberstanden, Mut zur Forderung höherer Löhne zu machen. anderen Gewerben die vorherrschende geworden ist, sondern haber des genannten Lokals, hatte mit dem Verbande der Gast- Die gestellten Forderungen wurden überraschend schnell bewilligt, daß die meisten Bauten in Zeitlohn hochgemauert werden. wirtsgehilfen einen Vertrag abgeschlossen, den er nach einigen so daß dadurch den Puzerinnen, die 15 Pf. Stundenlohn hatten, Die prinzipielle Frage, ob Zeit- oder Affordlohn das beffere Tagen zu brechen versuchte. Es tam zu Differenzen, worauf die der Lohn in den meisten Betrieben auf 25 Pf. pro Stunde erhöht sei, war nicht der treibende Faktor in unserem Verhalten. Verbandskellner die Arbeit niederlegten. Richtig ist auch, daß in wurde. Die Affordlöhne wurden um 10 Proz. erhöht. Die Ar­Das Nebeneinanderbestehen der beiden Lohnformen der Donnerstagnacht Flugblätter an die Gäste verbreitet wurden, beiterinnen haben zur Erreichung ihrer Forderungen zwar nicht führte zu unerquicklichen Situationen, welche verschärft worin die Ursachen der Differenzen dargelegt waren. Eigentlich den Betrieb verlassen, aber sie verweigerten die Arbeit so lange, wurden durch die Tatsache, daß die Attordmaurer in starrem tam es nur zu einem Versuch, denn die zahlreichen Mitglieder bis ihre Forderungen bewilligt waren, d. h. während des Vorstellig Gegensatz zur Organisation standen und von den Unter- des von den Caféhausinhabern aufgepäppelten gelben Cafékellner- werdens der Lohnkommissionen, die sie sich zu dem Zwed erst ge­nehmern gegen diese ausgespielt wurden, was heute auch noch bereins, die mit Wissen und Willen des Unternehmers im Lotal wählt hatten. Wo Kündigungen bestanden, wurden die Forde berteilt saßen, stürzten sich auf die Flugblattverbreiter, schlugen rungen unter Berücksichtigung der Kündigungsfristen gestellt. Um geschieht zum Schaden der Organisation und des gesamten diese mit Gummiknüppeln, so daß einige schwer mißhandelt nach Störungen des Geschäftsganges durch etwaige Arbeitseinstellung Berufes. Gesperrte Bauten wurden mit Affordmaurern be- der Unfallstation gebracht werden mußten. Vor dem Lokal sam- dieser wichtigen Arbeiterinnengruppe zu verhüten, versprach der setzt, und bei der großen Lohnbewegung im Jahre 1907 artete melten sich nunmehr große Menschenmengen an, worunter, wie bei Verband der Webwarenfabrikanten, nach Prüfung der Affordlohn dieses Vorgehen in eine Gefahr aus, welche die Berliner solchen Gelegenheiten immer, sich auch Rowdys befanden, von berechnung durch seine Lohnkommission einen einheitlichen Lohn. Maurer auch bei fünftigen Kämpfen schwer treffen dürfte. denen die Fensterscheiben eingeschlagen worden sind. Die Flug- tarif für Buzerinnen für den Gesamtbezirk bekanntzugeben. Der Um nun Einfluß auf die Akkordarbeit zu gewinnen und diese blattverbreiter hatten sich sofort zurückgezogen, von ihnen ist auch einheitliche Tarif läßt aber immer noch auf sich warten. Zuerst Waffe in den Händen der Unternehmer schartig zu machen, niemand verhaftet worden. Schüsse sind nicht gefallen. Die Mit- hieß es, in einigen Wochen". Bei weiterem Vorstelligwerden beschloß der Zweigverein im Frühjahr 1908, Kollegen, welche glieder der Organisation hatten selbstverständlich keine Waffen; hieß es immer wieder, in einigen Wochen". Verschiedentlich ver­Maurerarbeit in Afford ausführen, nicht mehr auszuschließen. Sie haben aber in einem Falle einem der Gelben den Gummischlauch weigerten auch die Arbeiterinnen das Stüdetragen. Bisher mußten sie die sehr schweren Stücke, die sie zu bearbeiten haben, vom Web­abgenommen, der nun im Verbandsbureau aufbewahrt wird. Der Zweck wurde nicht erreicht und es haben sich statt dessen, Es sei noch bemerkt, daß im Verband der Gastwirtsgehilfen zirka faal nach dem Pußsaal und zurüd selbst tragen, eine den weib­gefördert durch die immer mehr und mehr abflauende Bau- 1600 Cafételner organisiert sind. Der gelbe Verein, dessen Mit- lichen Organismus schver schädigende Arbeit. Sie kommen nun tätigkeit, Zustände herausgebildet, welche unerträglich seien glieder sich überall zu Arbeitswilligendiensten hergeben, umfaßt dazu, zu verlangen, daß die Arbeit des Stücketragens Männern und unter welchen auch die Akkordmaurer schwer zu leiden faum 130 Mann. Die Unternehmer, die natürlich gern mit diesen übertragen oder daß der Transport der Stücke durch Fahrstühle haben. Gelben auskommen möchten, sehen sich immer wieder veranlaßt, borgenommen werde. Der versprochene Tarif ist immer noch nicht Die Stundenlöhne find sukzessive gestiegen, die Akkord- ihr Personal doch von dem bitter gehaßten sozialdemokratischen" bekanntgegeben. Statt dessen wurde am 22. August von einer Firma der Versuch gemacht, den Arbeiterinnen für einige Artikel löhne aber seit 1907 um ein Drittel und mehr gefallen, so Verbande zu beziehen. die Löhne zu kürzen. Der Abzug sollte am nächsten Zahltag in daß die Affordmaurer die schwer erkämpfte neunstündige Ar­Kraft treten. beitszeit schon längst nicht mehr innehalten und auch andere Errungenschaften negieren. Diese schlechten Beispiele färben auf die Lohnbauten ab, so daß jegt im Berliner Maurer­gewerbe Zustände bestchen, mit welchen nur die Unternehmer zufrieden sein können.

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Deutfches Reich.

Der Holzarbeiterstreik in Ragnit

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Die Arbeiterinnen schickten aber ihre Kommission vor und ließen erklären, wenn die Reduktion nicht zurüdgenommen werde, würden sie ihre Kündigung einreichen. Während des Vorstellig merdens der Kommission ließen sie die Arbeit ruhen. Der ange fündigte Abzug wurde zurückgenommen, die Arbeiterinnen nahmen ihre Arbeit wieder auf.

hat mit einem glänzenden Siege der Arbeiter geendet. Diefe er freuliche Tatsache ist um so höher anzuschlagen, als die in Frage tommende Millionenfirma J. Brüning u. Sohn A.-G. feine Opfer und Kosten scheute, um der Arbeiterschaft ihre fapitalistische Ueber­Es muß nun versucht werden, an eine Regelung der macht abermals recht deutlich vor Augen zu führen und das ihnen durch Anschluß an die Organisation erwachte Selbstvertrauen ein Man geht wohl nicht fehl in der Annahme, daß das Vorgehen Affordarbeit heranzugehen, um Einfluß auf sie zu gewinnen. für allemal auszutreiben. Der Deutsche Holzarbeiterverband hat sich der einen Firma ein Versuch war, der, wenn er gelungen wäre, Die Vereinbarung der Preise soll nicht mehr vom Unter- legten Endes aber doch als stärker erwiesen. auch von den andern, dem Verband der Webwarenfabrikanten an­nehmer zum Schieber" vor sich gehen, sondern die Dr. Die Firma befigt drei Betriebe und zwar je einen in Ragnit , gehörenden Firmen angewendet worden wäre, um die von den ganisation müsse erstreben, grundlegende Breise tariflich Frankenberg i. S. und Langendiebach bei Hanau a. M. In Hanau Arbeiterinnen errungenen Löhne wieder auf das frühere Niveau festzulegen und ein Kontrollrecht darüber zu erhalten. Es ist der Stammsiz der Firma. Während in Ragnit neben einer herabzudrücken. So sehen Versprechungen der Unternehmer aus. wird dies nicht so leicht sein, da der Verband der Baugeschäfte istenfabrit in der Hauptsache die Bearbeitung des Rohmaterials, Der Versuch scheiterte an dem einmütigen Willen der Arbeite­nicht dafür zu haben ist. Die Anarchie scheint ihm hier ein wie Holzsägerei usw. betrieben wird, sind die anderen Betriebe rinnen, die, gestärkt durch ihre Organisation, entschlossen waren, idealer Zustand zu sein. Es werden schwere Kämpfe um die mehr auf die Fertigverarbeitung von Bigarrenfiften, Wickelformen, das Errungene ebentuell auch durch Arbeitsniederlegung zu be Fässern usw. eingerichtet. In allen drei Betrieben zusammen find haupten und festzuhalten. Lösung dieses Problems entbrennen. Trotzdem aber emp- airfa 600 Arbeiter und Arbeiterinnen beschäftigt. Die Lohn- und Mögen aus diesem Beispiel alle Arbeiterinnen, welcher fiehlt der Zweigvereinsvorstand, daß die Versammlung dem Arbeitsverhältnisse standen bisher so ziemlich auf dem tiefsten Niveau. Branche oder Industrie sie auch angehören, lernen. Die Ar­Borstand die Ermächtigung gibt, nach dieser Richtung hin In Ragnit bestand bis vor kurzem noch die 63stündige wöchent beiterin ist heute ein überaus wichtiger Faktor im Produktions­Anträge bei den kommenden Tarifvertragsverhandlungen zu liche Arbeitszeit und ebenso zeitgemäß" waren die Löhne. Troßdem prozeß. Und doch müssen bei vielen Sohnbewegungen in der Teg­stellen. war es nicht möglich, mit der Firma über eine angemessene Ver- tilindustrie wie auch in andern Industrien die berechtigten Forde Die Diskussion war äußerst rege. Vereinzelt nur tamen befferung der Arbeitsbedingungen, die zunächst für den Ragniter rungen der Arbeiterinnen sehr oft zurüdgestellt werden, weil das Betrieb allein angestrebt wurde, einig zu werden. Die Zahlstelle Tilfit Organisationsverhältnis mangelhaft ist. Mögen alle Arbeite­Stimmen zum Ausdruck, welche sich gegen den Vorschlag des des Deutschen Holzarbeiterverbandes, welcher die Führung der Sache rinnen von der Gruppe der Bußerinnen lernen, daß eine starke, Borstandes wandten, da der Zeitpunkt zur Verwirklichung übertragen war, beschränkte die materiellen Forderungen bis aufs feste Organisation für die Arbeiterinnen notwendig ist, weil nur desselben noch nicht gegeben erscheine. Die überwältigende äußerste, während die Firma ihrerseits mit dem ganz unannehmbaren durch die Organisation höhere Löhne und bessere Arbeitsbedin Mehrheit der Redner empfahl die Annahme des Vorschlages. Verlangen herausrückte, daß der Holzarbeiterverband sich mit seiner gungen errungen werden fönnen, und es nur mit und durch die Nicht um dadurch zu dokumentieren, daß man das Akkord- Kaffe zum Eriaz jeglichen Schadens verpflichten solle, der Organisation möglich ist, Errungenes festzuhalten. Mögen alle system für das bessere halte, sondern aus taktischen Rüd- durch seine Mitglieder etwa im Betriebe angerichtet werde. Auf den gewerkschaftlichen Organisationen noch fernstehenden Arbeite­sichten, um den Schäden und Auswüchsen dieses Systems bei- diefer Grundlage war eine Verständigung ausgeschloffen, es tam am rinnen sich den für sie zuständigen Verbänden anschließen. zukommen. 8. Juli in Ragnit zum Streit. Die Firma ließ sich alsbald durch Erwähnenswert ist einiges aus den Ausführungen Streifbrecheragenten Arbeitswillige heranschleppen, die aber viel Silberschmidts. Er meinte, daß mit der bloßen Frei- besser mit Dolch und Revolver als mit Hobel und Säge umzugehen wußten. Innerhalb furzer Zeit stand Ragnit unter dem Zeichen gabe der Affordarbeit im Jahre 1908 die besten Absichten fortgefegter Standale und Erzeffe; vor den Anrempelungen der verbunden waren, aber die wesentlichsten Aufgaben unbe- Streitbrecher war fein Bürger mehr feines Lebens sicher. Man hat rücksichtigt geblieben sind: Nach wie vor seien die in versucht, den Streifenden die Schuld an diesen Vorgängen und ins Afford arbeitenden Kollegen den Unter- befondere an der aus einem solchen Anlaß erfolgten Erfchießung nehmern schuß- und hilflos preisgegeben, eines braven Arbeiters an die Rockschöße zu hängen, doch ist die was eine ungeheure Senkung des Wertes Haltlosigkeit der Verleumdungen längst erwiesen. der Arbeitskraft im Gefolge gehabt habe. Es muß Als gar feine Aussicht auf Einigung war, mußte der Holz- nou Die Wahlen in China , 1 Befing, 6. September. ( W. T. B.) Gin Erlaß des Präsidenten daher einen Schritt weitergegangen werden und der Deutsche arbeiterverband schließlich daran gehen, auch die Arbeiter in den beiden anderen Fabriken herauszuholen. Nun änderte sich die Juanschitai setzt die Primärwahlen für das Repräsen Bauarbeiterverband müsse in seinem Programm neben der Sachlage; durch Vermittelung des Herrn Oberbürgermeisters von tantenhaus auf den 10. Dezember, die endgültigen Verbesserung der Lohn- und Arbeitsbedingungen der im Hanau tamen Verhandlungen zustande, die sich sofort auf den Ab- ahlen auf den 10. Januar nächsten Jahres fest. Zeitlohn arbeitenden Mitglieder auch die Verbesserung der ichluß eines Tarifvertrages zwischen der Firma und dem Deutschen Bedingungen für im Akkord Arbeitende aufnehmen. Die Holzarbeiterverbande für alle drei Betriebe erstreckten und mit einem Simla, 6. September. ( W. T. B.) Die Lage in Südwest­Erziehungsarbeit der Organisation müsse dann das ihrige für die Arbeiter hochbefriedigenden Ergebnis endeten. tun, um die Schäden der Affordarbeit zu mildern und zu be- Die Arbeitszeit wird danach verkürzt für Ragnit auf 57 Stunden, uennan ist nach der vorliegenden Berichten kritisch. Die feitigen. Regeln wir die Affordarbeit, dann werden wir sie für Frankenberg und Langendiebach auf 56 Stunden pro Woche. chinesischen Truppen sollen gemeutert haben. Der Militär­und die Affordmaurer unserem Einfluß unterstellen und Die Löhne und Affordpreise erfahren eine 14 prozentige Erhöhung. gouverneur ist spurlos verschwunden. erreichen, daß wieder bessere Verhältnisse im Beruf play- Ferner find geregelt die Aufschläge für Ueberstunden, Nacht- und Sonntagsarbeit, die allgemeinen Bestimmungen über Affordarbeit, greifen. Lohnzahlung und vieles andere. Die Rechte des Arbeiterausschiffes find festgelegt, bei Verhandlungen über Differenzen hat ein Ber- Wiesen sind überflutet, so daß das Vich in die Ställe getrieben. treter des Holzarbeiterverbandes mitzuwirken, während als legte Instanz das Einigungsamt des Hanauer Gewerbegerichts eingesetzt ist. Der Vertrag hat Gültigkeit bis 1. Oftober 1916.

Der Vorschlag des Vorstandes wurde gegen einige Stimmen angenommen und somit ein für die kommende Lohnbewegung bedeutungsvoller Beschluß gefaßt.

Die Wahlen zum Sektionsvorstand zeitigten folgendes Re­fultat: Zum 1. Borsißenden wurde O. Hante, zum 2. Borsißenden G. Wolf, zum Schriftführer M. Dahlenburg und zu Beisitzern D. Lehmann und M. Leinert gewählt.

Berlin und Umgegend.

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Die Lohn- und Arbeitsverhältnisse der Zink-, Zinn- und Blei­gießer sind fürzlich durch eine Erhebung des Teutschen Metall­arbeiterverbandes festgestellt und wurden am Donnerstag in einer Veriammlung der genannten Branche besprochen. In Betracht

Dieses Resultat wurde von der Arbeiterschaft mit Genugtuung begrüßt. Es zeigt sich darin am deutlichsten, was eine gute Organi­fation auszurichten imftande ist, wenn die Arbeiter selber die nötige Geschlossenheit und Einigkeit befunden.

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Letzte Nachrichten.

Die politische Situation in Ungarn . Budapest , 6. September. ( P.-C.) Die Versuche, eine Ents wirrung der politischen Situation herbeizuführen, tönnen als vor­Läufig gescheitert betrachtet werden, da die gesamte Opposition Verhandlungen mit Lukacs und Tisza ablehnt.

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Chinesische Krise.

Hochwasser an der holländischen Küste. Köln a. Rh., 6. September. ( P.-C.) Von der holländischen werden große Ueberschwemmungen gemeloet. Die iesen sind überflutet, so daß das Vieh in die Ställe getrieben. bekannt ist, stehen die Gartenländereien meilenweit werden mußte. In Westland, das durch seine Gartenkultur unter Wasser. Auch einige Ortschaften sind über. schwemmt.

Die Bestattung der Verunglückten in Béthune . Béthune , 6. September. ( W. T. B.) Heute morgen fand das Erwähnt fei noch, daß die radaufüchtigen Streifbrecher unver feierliche Leichenbegängnis von 17 bei der Grubenkatastrophe in züglich abgeichoben worden sind. Ebenio unrühmlich wie der Einzug Glarence verunglüdten Bergleuten statt. An dem Reichenbegäng und das ganze Verhalten dieser Gesellschaft während des Streits nis nahmen der Minister der öffentlichen Arbeiten Dupuy, ein war auch ihr Verschwinden. Vertreter des Arbeitsministers, der Präfett, Deputierte und eine Drohender Schuhmacherstreif. Die Arbeiter der Firma ungeheure Menschenmenge teil, Der Bischof las in der Kapelle, Die Arbeiter der Firma in der die Leichen aufgebahrt waren, die Messe und hielt darauf tommen 24 Betriebe mit 105 Beschäftigten, von denen 91 organisiert. J. Schläger, Schuhfabrik in Reutlingen ( Würt.) stehen in einer die Trauerrede. Dann rief der Minister den Opfern einen Ab­fird. Von 41 Zinfgießern gehören 28 dem Metallarbeiterverband Lohnbewegung. Die eingereichten, ganz minimalen Forderungen, schiedsgruß nach, wobei er sie ihren Kameraden als leuchtendes und 11 dem Lokalverein an. Von 47 Bleigießern find 23 im Metall- wurden ausnahmslos abgelehnt, ebenso versuchte Unterhandlun Beispiel von Heldenmut hinstellte. arbeiterverband und 18 im Lofalverein. Der einzige Zinngießer. gen. Die Arbeiter reichten infolgedessen die Kündigung ein. Bu­welcher festgestellt wurde, gehört dem Metallarbeiterverband an. aug ist streng fernzuhalten. Räubereien auf dem Baikan, Bon 4 Gießerinnen ist eine, von 12 Hilfearbeitern find 7 im Metall­Nestüb, 6. September.(.- B.) Aus allen Teilen des Landes Die Arbeitszeit beträgt in 17 Betrieben acht arbeiterverband. bon Greueltaten laufen ein, die Stunden, in je einem Betriebe 7, 734. 8 Stunden, und in 4 Be= trieben wird 9 Stunden gearbeitet. Die Gießzeit schwankt in den Dorf Krajnika wurde während der Nacht von Albanesen aus verschiedenen Betrieben von 6-9 Stunden. Die Gießer arbeiten meiſt Ralfandeli überfallen, die den Serben Dima Krstitch er. in Afford und verdienen dabei wöchentlich in einem Betrieb 36-50 M., mordeten und dessen Landsmann Ante Petrovitsch so übel mit. in 3 Betrieben 36-42 W., in 20 Betrieben 40-60 m., ein Blei­Die Unternehmer in der Textilindustrie können sich troß des spielten, daß dieser kaum mit dem Leben davonkommen dürfte. gießer verdient 60-70 M. In einem Betriebe, wo in Lohn ge- ständigen Anwachsens der Zahlen weiblicher Mitglieder im Deut- Der Schwerverletzte wurde in das Hospital in Uestüb geschafft, arbeitet wird, werden 50 Pf., in anderen Betrieben 60-871 Pf. fchen Textilarbeiterverband anscheinend noch immer nicht daran wo er hoffnungslos daniederliegt. Die Albanesen führten auch Stundenlohn gezahlt. Die Hilfsarbeiter erhalten Stundenlöhne von gewöhnen, daß ihre Arbeiterinnen die mit Hilfe ihrer Organi- über hundert Schafe des Petrovitsch davon. Die türkischen Be 85-521 Pf., die Gießerinnen werden mit 20-25 Pf. pro Stunde sation erreichten Aufbesserungen auch festhalten wollen. Die Ver- amten weigern sich, sich auf die ihnen von der Regierung entlohnt. lleberstunden werden in 5 Betrieben gemacht, aber nur suche der Unternehmer, die Arbeiterinnen mit Johnreduktionen überwiesenen Bosten zu begeben, da sie durch die dort wohnenden in 3 Betrieben mit Aufschlag bezahlt. Die Ventilation, Wasch- zu überrumpeln, um ihnen wieder zu nehmen, was man einige Albanesen für ihr Leben fürchten.

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der

der frauenbewegung. banesen gegen die ferbiſche Bevölkerung berichten. Das

Aus Beabsichtigte Lohnreduktion für Textilarbeiterinnen bereitelt.

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Berantw. Redakt.: Alfred Wielepp, Neukölln. Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 4 Beilagen u. Unterhaltungsbl