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r. 212. 29. Jahrgang. 3. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt. Mittwoch, 11. September 1912.

Heute Mittwoch, den 11. September: Zahlabend in Groß- Berlin.

Partei- Angelegenheiten.

Organisationsfragen.

Zu der in der Sonntagsnummer enthaltenen Notiz über Drga­nisationsfragen erhalten wir in bezug auf unsere Bemerkungen über Vorgänge in der letzten Generalversammlung des sechsten Kreises eine Zuschrift des Genossen Gustav Herrmann . Genosse Herrmann erklärt, er babe als Delegierter den geschäftsordnungs­mäßigen Antrag gestellt, wonach die Mitglieder des sogenannten erweiterten Borstandes, soweit sie feine Delegierte find, ersucht werden, unter den Gästen oder auf der Bühne Plaz zu nehmen. Dann heißt es in der Zuschrift:

genannte erweiterte Vorstand in der Generalversammlung nicht nur tein Stimmrecht, sondern auch keinen Sig, also ist auch eine be­ratende Teilnahme nicht möglich!

wenn sie damit nicht einverstanden sind!

fie damit auch einverstanden ist.

Ich kann mich daher, und mit mir die Mehrheit der Delegierten, nicht damit einverstanden erklären, daß jezt einfach der Beschluß das durch umgangen wird, daß der Vorstand die nicht siß und stimm berechtigter Borstandsmitglieder zur beratenden Teilnahme an der Generalversammlung einladet, ohne die Versammlung zu fragen, ob Die nicht fitz- und stimmberechtigten Vorstandsmitglieder konnten fich delegieren laffen, was ihnen gewiß fein Genosse verdacht hätte; es ist aber auf das schärfste zu mißbilligen, daß gerade die Funktionäre, die in erster Linie die Beschlüsse der Generalversammlung zur Ausführung zu bringen haben, so wenig Achtung für die Bes schlüsse der Generalversammlung zeigen.

rechnung vom Sommerfest. 2. Vereinsangelegenheiten. 8. Wer die Rechte einzuräumen, die das vorgeschrittene Beitalter fordere. schiedenes.

Schließlich wurde denn auch der Antrag mit großer Mehrheit an

Hohen- Schönhausen. Der heutige Zahlabend findet für alle drei genommen. Bezirke gemeinsam bei Reyher, Berliner Str. 93, statt. Tegel . Der Zahlabend des 1. Bezirks findet bei Dewig, Schloß straße 23, statt. Die Bezirksleitung.

Berliner Nachrichten.

Nachtbild.

Um nun diesen Antrag recht bald in die Braris umzusetzen, wurde von unseren Genossen beantragt, daß die Armendirektion drei weitere Stellen für Bürgerdeputiertinnen beim Magiftrat beantragen solle. Dieser Antrag fand jedoch wenig Gegenliebe, denn außer unseren Genossen stimmten nur noch zwei liberale Hände für den felben. Nun werden die Frauen solange auf den Eintritt in die Direktion warten müssen, bis es einem der Herren Bürgerdeputierten gefällt, auf eine Wiederwahl zu verzichten oder ins Jenseits ab zureisen.

Eine bedingungslose Ruhe kennt die Großstadt nicht. " In der Kreisgeneralversammlung vom 6. August 1912 wurde Selbst nicht in den Nachtstunden. Irgendwo spinnt der Tag antragten Erhöhung des Almosens . Eine schwerkranke Person Recht fleinlich zeigte sich noch die Direktion bei einer be­nach dem Antrag des Bezirks 766 a, Abteilung 21 und dem Er- feinen Lärm doch noch fort: rattert ein Gefährt, schrillt die bezieht eine Invalidenrente von 10 M. sowie eine Unterstügung weiterungsantrag der Abteilung 9 beschlossen: Außer den Dele- Hupe eines Automobils oder flicken geschäftige Hände unter von 25 M. Die betreffende Armenkommission beantragte eine Er­gierten haben Siz und Stimme in der Generalversammlung der engere Borstand( 9 Mitglieder), die Revisoren( 5 Mitglieder), die dem eilfertigen Klicken der Hämmer ein Stück Straßen- höhung um 3 M., welche vom Armenkreis abgelehnt war, und Landtagsabgeordneten und der Reichstagsabgeordnete des Streises." pflaster aus. zwar mit der Begründung, daß 35 M. auch für eine frante Person Nach dem klaren Wortlaut dieses Beschlusses hat also der so­Fladernde Windlichter oder qualmende Gasfadeln sorgen zum Lebensunterhalt und zur Bezahlung der Wiete ausreichen müssen. für die Beleuchtung dieser Nachtarbeit. Ein Dugend Männer Leider schloß sich die Mehrheit der Direktion dieser Auffassung trotz des hantiert über dem aufgewühlten Erdreich. In allen Stellungen lebhaften Protestes unserer Genossen an. Vielleicht probiert es mal sind sie da: aufrecht, gebückt, auf dem Boden knieend. Mit Ich habe seinerzeit als Delegierter selbst den Ausschluß der be- Hämmern und Picken, mit Schaufeln und Rammen werken sie leben und Miete zahlen kann. Aber die Herren können sich ja darauf einer der Herren Stadträte oder Stadtväter, wie man von 35 M. treffenden Funktionäre von der Generalversammlung aus ber- emstg drauf los. In der eigenartigen Beleuchtung sieht das berufen, daß eine so hohe Unterstüßung nur selten gewährt wird; schiedenen Gründen als verfehlt bezeichnet, bin aber der Meinung, Auge des Zuschauers keine Einzelheiten. Schwarze Silhouetten die Mehrzahl unserer bedürftigen Bevölkerung wird ja mit der daß die ven diesem Beschluß betroffenen Genossen auch dann die Beschlüsse der Versammlung zu achten und auszuführen haben, heben sich nur leicht von einem dunkel getönten Untergrunde. Hälfte des Betrages und noch weniger abgespeist. Es ist das auch Kein Wort erklingt. Nur das Geräusch der Arbeitsgeräte durchfingt die nächtliche Stille. Und die Bewegungen, die die ein Ruhmesblatt in der Geschichte Berlins . Ausführung der Arbeit erfordert, bringt Leben in diese Das Heim der Reichsversicherungsanstalt für Angestellte. Noch Schatten. in dieser Woche wird die Reichsversicherungsanstalt für Angestellte Hier und da flackert ein Licht im Nachtwind auf. Dann ihr neues in Wilmersdorf , Ecke Hohenzollerndamm und Pfalzburger gleißt ein Blik über die geschäftige Gruppe: ein rotes Auf- Straße belegenes Dienstgebäude beziehen. Im Erdgeschoß und in leuchten ist es, das diesem oder jenem über das verwetterte vier Etagen stehen etwa zweihundert Räume für den Geschäftsbetrieb Das Dienstgebäude ist auf fünf Jahre Angesicht zudt. Wie geblendet schließen sich dann für einen der Anstalt zur Verfügung. Augenblick die Augen. Der Rücken strafft sich ein wenig. Und gemietet mit dem Recht der Verlängerung des Mietsvertrages um nur über die Hände der direkt am Boden Arbeitenden glimmert ein Jahr, falls bis dahin das eigene Dienstgebäude der Anstalt noch nicht fertiggestellt sein wird. Bei der Entscheidung über die Zahl der ein fahler Schein. schon beim Inkrafttreten der Angestelltenversicherung notwendigen Be­Rüstig rückt die Arbeit vorwärts. Ist ein Stück geschafft, amten war zu berücksichtigen, daß bereits von vornherein mit einem dann tanzen die Lichter nach einer neuen Stelle. Irgend eine Bestande von 1-2 Millionen Bersicherten zu rechnen ist. Der Be­Hand ergreift eine der vielen Gasfackeln. Die zuckt und amtenkörper der Anstalt wird bestehen aus dem Direktorium, dem jetzt der qualmt und quirlt ihrem Träger dicken, blatigen Rauch ins Präsident und zwei Mitglieder angehören; zwei weitere Stellen find Gesicht, daß er das Haupt abwendet, und nur Seite und bereits durch den Etat bewilligt und dürften demnächst besetzt werden. Für den weiteren Bedarf an höheren Beamten sind im Etat sechs Schulter von der Flackerflamme grell umleuchtet werden. Dann singen die Arbeitsgeräte ihr knirschendes Nachtlied Stellen für Regierungsräte vorgesehen, von denen zurzeit vier besezt find. Bis zum 1. Januar dürfte sich die Zahl der höheren Beamten von neuem, nur an anderer Stelle. Und der Herbstwind mimt einschließlich der Hilfsarbeiter, abgesehen vom Direktorium, auf etwa um irgend einen Giebel. Woltenfegen jagen über den dunkeln 12 belaufen. An mittleren Beamten werden demnächst 50 damit Himmel und schicken dann und wann einen prasselnden Regen- beschäftigt werden, die Kontenführung für die Versicherten vor­schauer herunter, daß die Gasfackeln zu verlöschen drohen und zubereiten. Daneben ist noch eine Reihe von mittleren Beamten im die Nachtarbeiter sich in den Schutz irgend eines Torwegs Bureaudienst tätig. Bis zum 1. Januar nächsten Jahres, dem drücken. Aber nur für einen kurzen Augenblick. Denn die voraussichtlichen Termin des Infrafttretens der Angestellten Der Vorstand sowie alle zur Teilnahme an den Vorstands- Pflasterreparatur foll bei grauendem Morgen beendet sein. versicherung, dürfte die Zahl der mittleren Beamten auf 150 an steigen. fizungen Verpflichteten, die Stadtverordneten, Landtagsabgeordneten Da müssen Hämmer und Rammen tanzen: hurtig und un­und der Reichstagsabgeordnete des Kreises dagegen tönnen wohl ermüdlich beim Flackerlicht dieser nächtlichen Arbeit. mitberaten aber nicht mitbestimmen."

Jm ürgen ist die Ueberempfindlichkeit der betreffenden Genossen unverständlich. Bei ruhiger Ueberlegung müssen sie sich doch selbst fagen, daß darin kein Mißtrauen oder eine Zurüdjegung liegt, wenn sie ersucht werden, auf der Bühne beim engeren Vorstand oder unter den Gästen Platz zu nehmen!"

In gleichem Sinne wie Genosse Herrmann äußert sich auch Genosse Gustav Menz, dessen Zuschrift wir wegen ihres wenig fach­lichen Inhalts nicht zum Abbrud bringen können.

Beide Genossen gehen von falschen Voraussetzungen aus und tommen zu falschen Schlüſſen. Nach den von uns getroffenen Fest­stellungen ist die Sachlage folgende: In der Generalversammlung Alle Delegierten haben Siz und Stimme in der General­bersammlung.

bom 9. Juli wurde beschlossen:

"

Außer den Delegierten können an der Generalversammlung teilnehmen: Der Vorstand sowie alle zur Teilnahme an den Vor­standssigungen Verpflichteten, die Stadtverordneten, Landtags­abgeordneten und der Reichstagsabgeordnete des Kreises."

Dem Hungertode preisgegeben. Eine schreckliche Entdeckung wurde gestern im Grunewald ges Paftoren an Armengräbern. macht. Waldarbeiter fanden in der Nähe der Heerstraße im Vor kurzem berichteten wir, daß die evangelischen Kirchen- Jagen 107 einen total erschöpften Menschen, der kurz darauf starb. gemeinden des Synodalbezirks Berlin im Jahre 1911 bei noch nicht wie sich herausstellte, war der Unglüdliche verhungert. In der Generalversammlung am 6. Auguft lag ein Antrag vor, zwei Dritteln ihrer Verstorbenen die Mitwirkung eines Pastors bei Körper bes Elenden befand sich in einem bejammernswerten Bu der allen in dem obigen Antrage bezeichneten Personen das Stimm- der Beerdigung hatten buchen können. In den Kirchengemeinden stande. Der Unbekannte, der etwa 35 Jahre alt gewesen sein recht gewähren wollte. Es gelangte aber ein Abänderungs- des wohlhabenden Westens der Stadt war die Pastorenbeteiligung mochte, war total abgemagert und das Gesicht eingefallen. Noch antrag zur Annahme, der nur dem engeren Vorstande, den Land- sehr viel höher als dieser Durchschnitt, dafür blieb sie aber in den tagsabgeordneten und dem Reichstagsabgeordneten des Kreises das Kirchengemeinden der hauptsächlich von Arbeitern bewohnten Stadt- deutlich waren in den Gesichtszügen die ausgestandenen Hunger. Stimmrecht gewährt. Von Revisoren, wie Genosse Herrmann an teile um so weiter unter dem Durchschnitt. Während in manchen qualen zu lesen. Die Leiche wurde nach der Halle des Selbstmörder­gibt, ist in dem Beschluß nicht die Nede. Dieser Beschluß bedeutete der nobleren" Gemeinden bei sämtlichen Beerdigungen der Pastor friedhofes bei Schildhorn gebracht. Der Tote war anscheinend ein nur eine Erweiterung des in der Versammlung vom mitwirkte, durfte er das in den Gemeinden der Arbeiterviertel bei Handwerksbursche. Er trug einen Spizbart, der gänzlich verwildert 9. Juli gefaßten Beschlusses. Alle Redner legten auf die noch nicht der Hälfte aller Beerdigungen. war, und langes, fast bis zum Rücken herunterhängendes Haar. In Anwesenheit des erweiterten Vorstandes Gewicht, es wurde sogar Jene Zahlen werden jetzt ergänzt durch eine Angabe, die der den Taschen wurde nicht ein Pfennig vorgefunden. betont, daß für die zulegt genannten Genossen eine Ber neueste Verwaltungsbericht des Bestattungsturatoriums der Stadt pflichtung zur Anwesenheit bestehe. Eine Aufhebung des in der Berlin macht. Aus ihr ist ersichtlich, daß in Berlin die Mit- Seiner Frau freiwillig in den Tod gefolgt ist der 56 Jahre Versammlung vom 9. Juli dem erweiterten Borstande zugebilligten wirtung von Bastoren bei Armenbegräbnissen alte Wächter Gustav Weidner aus der Parochialstraße 32/33. Beratungsrechts ist nicht erfolgt. das besonders beantragt und beschlossen werden müssen. Auf Grund dem bei Friedrichsfelde gelegenen Berliner Gemeindefriedhof bei Waßmannstraße. Als vor drei Monaten seine Frau starb, löfte sich dieser Beschlüsse waren die Genossen des sogenannten erweiterten 3957 auf Stadtkosten vollzogenen Beerdigungen 1432 mal der Haushalt auf. Während einige Kinder zu Verwandten zogen, Vorstandes in der Verfammlung am 27. Auguſt anwesend. Um ein Gefolge zugegen, aber nur 179 mal wirkte ein Geistlicher nahm er mit einem Sohne eine fleine Wohnung, bestehend aus aber etwaige vorhandene Zweifel zu beheben, die bei dem oder jenem mit. Wenn die Beerdigungen

werden.

Genossen vorhanden sein konnten, trug der Vorsitzende des Wahl- schaltet werden, so ergibt sich, daß von den Beerdigungen feiner Frau war der Mann gemütskrant. Er konnte sich in die vereins zu Beginn der Versammlung diese Auffassung des Vorstandes mit Gefolge nur jede achte unter Mitwirtung neuen Verhältnisse nicht hineinleben. Am Montag vergangener von den gefaßten Beschlüssen den anwesenden Delegierten vor. Es eines Pastors vollzogen wurde. Das wirft allerdings ein sehr Woche verließ er die Wohnung und kehrte nicht mehr in diese wurde auch fein anderslautender Antrag gestellt, fonnte auch nach interessantes Licht auf das Verhältnis, das zwischen den Pastoren zurüd. Auf einem Bettel, den er hinterließ, teilte er mit, daß er Lage der Sache und den Bestimmungen des Statuts nicht gestellt und den Armen besteht. Begreiflich ist es ja, daß gerade die Wermsten in den allermeisten freiwillig aus dem Leben scheiden werde. Gestern nachmittag landete man seine Leiche vor der Straße Neukölln am Wasser aus Wenn hiernach der Antrag Herrmann zur Annahme gelangte, Fällen kein Verlangen nach eines Pastors Trost am Grabe" haben der Spree . Nach dem Aeußeren der Leiche scheint der Mann gleich der die Genossen des erweiterten Borstandes auf die Bühne oder die werden. Was kann denn ein Pastor am Armengrab sagen und von seiner Wohnung aus ins Wasser gegangen zu sein. Galerie verwies, so widersprach das den gefaßten Beschlüssen, war welchen" Trost" fann er den Hinterbliebenen spenden? Soll er ihnen Einen schaurigen Fund machte vorgestern abend ein Natur­ein recht verfehltes Beginnen und geeignet, Genoffen, die jahrelang ihr erzählen, daß der Verstorbene für das Elend des Diesseits forscher" auf dem Grundstück Engelufer 19. Als er dort einen Mün­Bestes der Partei gegeben, in der schwersten Weise zu verlegen. Hiergegen durch die Freuden des Jenseits entschädigt werde? tasten durchstöberte, zog er daraus ein verschnürtes Batet aus haben wir uns gewendet und die Zuschriften des Genossen Herrmann und des Genossen Menz sind nicht geeignet, das geübte Berfahren weißem Badpapier heraus, das die Leiche eines neugeborenent Frauen für die Armendirektion. Mädchens enthielt. Er übergab den Fund der Revierpolizei, irgendwie zu entschuldigen. Die Genossen im Streife mögen in Die Armendirektion hatte sich erneuert mit einem Antrage unserer die ihn nach dem Schauhaus bringen ließ. Das Kind hat nach Organisationsfragen Beschlüsse fassen, wie sie solche für richtig halten. Genoffen zu beschäftigen, Frauen als Bürgerdeputiertinnen in die den vorläufigen Feststellungen etwa 14 Tage gelebt. Das ist ihre eigene Sache; vergessen sollte man aber dabei nicht, Direktion au wählen. Die eingesetzte Kommission hatte sich mit eines gewaltsamen Todes gestorben ist, kann erst die Obduktion Barteigenoffen auch parteigenössisch zu behandeln und ihnen die Freude an der Arbeit zu nehmen. Unsere Partei bedarf dringend Mehrheit für den Antrag ausgesprochen, und so empfahl Herr Stadt­der Mitarbeit aller Genossen, die bereit sind, für unsere Sache zu rat Kalisch auch die Annehme des Antrages. wirken, und wir hoffen, daß alle Genossen bei ihren Beschlüssen und Handlungen sich von diesen Gesichtspunkten leiten lassen möchten.

Zweiter Wahlkreis, Friedrichstadt . 8. Abteilung: Mittwoch, ben 11. September, gemeinschaftlicher 3ahlabend der gefamten 3. Abteilung. 1. Vortrag des Stadtverordneten Genossen Groger: Wilhelm II. in der Schweiz ". 2. Abrechnung

mit den Restanten.

Es sind ja auch eine Reihe von größeren Städten, wie Char­ lottenburg , Schöneberg , Aachen , Bonn , Hannover , Bremen usw., mit gutem Beispiel vorangegangen, und überall haben sich die Frauen in vorzüglicher Weise betätigt. Dies ist auch von der Tätigkeit der Frauen in den Berliner Armenfommissionen zu sagen.

zeigen.

Ob es

Ein tödlicher Straßenbahnunfall ereignete sich am geftrigen Montagabend gegen 8 Uhr an der Ecke der Münz- und Dragoner­straße. Dort versuchte ein etwa 40jähriger, gut gekleideter Mann, dessen Personalien bisher noch nicht festgestellt werden konnten, un­mittelbar vor einem Straßenbahnwagen der Linie 26 das Gleis zu überschreiten. Er wurde umgestoßen und blieb blutüberströmt und einen schweren Schädelbruch erlitten hatte, erhielt auf der nächsten besinnungslos auf dem Fahrdamm legen. Der Verunglückte, der Unfallstation einen Notverband und wurde von dort nach dem Krankenhause Friedrichshain gebracht. Dort ist er in der Nacht ver storben, ohne das Bewußtsein wiedererlangt zu haben.

Von einem anderen Magistratsvertreter wurde die Zulassung von Frauen als gefeßlich nicht zulässig erachtet; es liege auch kein Grund vor, von der bisherigen Braris abzutveichen. Ein Bedürfnis 112 Uhr: 8ahInacht. Vortrag des Reichstagsabgeordneten fei nicht nachgewiesen; die Männer der Armendirektion hätten Genossen Büchner: Schwere Seiten". Donnerstag, den 12. September, früh 5 Uhr: 8ah trauen entgegen bringen brauche. Daß sich solchen reaktionären gestern nachmittag wurde der 72 Jahre alte Hausoiener Eduard noch immer praktische Arbeit geleistet, sodaß man ihnen kein Miß­Barmherzige Samariter sind wieder einmal aufgetreten. Bor­morgen. 1. Bortrag des Genossen Emil Dittmer:" unst, Ausführungen einige liberale Stadtväter anschlossen, ist selbst Lehmann von der Juwelierfirma C. Schwarz aus der Mohrenstr. 26, Bildung und Arbeiter". 2. Abrechnung mit den Restanten. Alle drei Veranstaltungen finden bei Witwe Augustin, Oranien- redend. wo er seit mehr als 40 Jahren beschäftigt ist und sich als treu und ftraße 108 statt. Der Vorstand. Von unseren Genossen wurde betont, daß es nur logisch sei, durchaus zuverlässig erwiesen hat, beauftragt, von einer Groß­Ertner- Woltersdorf . Heute Mittwoch, den 11. September, bei nun auch eine Vertretung der Frauen in der Direktion zu schaffen, handlung in einer schwarzen Ledertasche die dort bestellten Schmud­Degebrodt: Außerordentliche Generalversammlung. Da eine wichtige nachdem diefelben in anerkennenswerter Weise in den Stommiffionen fachen im Werte von mehreren Tausend Mart abzuholen. Auf dem Tagesordnung zu erledigen ist, wird um vollzähliges Erscheinen er- gearbeitet haben. Die Zeit dränge dahin, daß Frauen, die sich Heimwege wurde der alte Mann, als er an der Ecke der Mohren­den Fahrdamm der Markgrafenstraße überschreiten sucht. Außerdem find wegen Inventur die ausgeliehenen Bibliothek fozial betätigen wollen, auch zu solchen Aemtern zugelassen werden straße bücher mitzubringen. Die Bezirksleitung. wollte, von einer Kraftdroschte überfahren und schwer verletzt. müßten. Namentlich die Armenpflege erfordere vielfach die Mithilfe Es fanden sich gleich Leute, die sich des Verunglückten annahmen Zeuthen - Miersdorf . Heute Mittwoch, den 11. September, bei der Frauen. und ihn in einer Droschke nach der Hilfswache in der Kronenstraße Oldenburg in Zeuthen : Mitgliederversammlung des Wahlvereins. Einige liberale Mitglieder der Direktion schlossen sich diesen brachten, wo ihm die erste Hilfe zu teil wurde. Als furze Zeit Tagesordnung: 1. Bericht der Delegierten von der Kreis- und Ausführungen an; auch von ihnen wurde gesagt, daß der Berliner darauf fein Chef, den man von dem Mißgefchid feines alten Haus­Verbands Generalversammlung und der Frauenkonferenz. Ab- Kommunalliberalismus allen Grund habe, Ab- Kommunalliberalismus allen Grund habe, auch den Frauen dieners benachrichtigt hatte, auf der Hilfswache erschien und die