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Mehr als

uns fagen: eine weitere Berhandlung fann zu nichts führen, wir war, hat uns veranlaßt, eine neue energische Aufforderung zur den Wünschen gewisser Wahlkreise gegangen, dann würde unscr brechen ab. Die Göppinger beantragten, die Verhandlung am Befolgung des Schnapsboyfotts ergehen zu lassen. Es Kassenabschluß ganz anders aussehen. nächsten Tage weiter zu führen! Wir machten zur Bedingung, daß liegen ja Anträge vor, die eine neue Agitation für den Schnaps- Die Abführung der Beiträge an die Hauptkasse hat wir nur weiter verhandeln würden, wenn alle Göppinger Instanzen boykott fordern, aber ich glaube, wir führen darüber keine lange sich in den letzten Jahren sichtlich gebessert. Es ist kaum glaub teilnehmen würden und alle ausdrücklich dazu bevollmächtigt sein Verhandlung und fassen keine neuen Resolutionen, sondern bekräf- lich, wie schwer sich Neuerungen bei uns durchsehen, insbesondere, würden. Das ist geschehen, das ist protokollarisch festgestellt und tigen aufs neue den Leipziger Beschluß. Ein einmütiger Appell an wenn es sich ums Geldzahlen handelt. Noch immer herrscht bei den von allen anerkannt worden. Dann ist der zweite Teil der Er- die Arbeiterklasse, aus moralischen und politischen Gründen den Kassierern einiger Wahlkreise eine erhebliche Unklarheit darüber, flärung beschlossen worden, ebenfalls einstimmig. Außerdem sind Schnapsgenuß zu meiden, wie die 20 Proz. Beiträge für die Hauptkasse zu berechnen sind, dann auch dort Verhandlungen geführt worden über ein neues eine Unklarheit, die die merkwürdige Wirkung hat, daß der Zentral Arrangement zur Sanierung. Man kam nach sachlicher Verhand- wird draußen im Lande großen Widerhall finden und die größte kasse niemals mehr, sondern immer weniger zugeführt wird. lung zu einem einmütigen Entschluß auch in dieser Frage. Aber Wirkung ausüben. Zu allen politischen Aktionen ist von uns( Heiterkeit.) Es muß mit allem Nachdruck verlangt werden, daß die um weiteren Treibereien vorzubegen, haben wir verlangt, daß auch Agitationsmaterial ausgegeben worden, zur Reichstags- flare Bestimmung des Statuts streng innegehalten wird. Die dieser Beschluß allen in Betracht kommenden Parteiinstanzen zur wahl allein 68 verschiedene Flugblätter. Die Bezirks- und Landes- Abrechnung erfolgt am besten vierteljährlich und soll in Zukunft besonderen Beschlußfassung vorgelegt werden solle. Das ist auch in vorstände sind seit der Wahl dreimal zuſammenberufen worden, in allen Bezirken durch Vermittelung der Bezirksleitung erfolgen. einer Göppinger Sigung geschehen. Dort ist einmütig unserem auch die Redakteure haben wir einmal einberufen. Mit der Kon- Die Pragis hat gelehrt, daß dadurch am ehesten eine geordnete Bei Vorschlage zugestimmt worden. Später stimmte auch die Kreis- trollkommission haben wir alle Vierteljahre fonferiert und dabei tragsberechnung sowie eine regelmäßige Beitragsabführung ge generalversammlung zu. Nach dieser Regelung wird das Ulmer alle wichtigen Parteifragen erörtert, Anregungen und Erfahrungen sichert wird. Es gibt auch noch Organisationen, die es mit der Blatt in Göppingen gedruckt. Beide Blätter beziehen für den allge- ausgetauscht. Während früher oft über Mangel an Agitations- guten alten Zeit halten, wo die Kreise an die Hauptkasse nur dann meinen politischen Teil die Matern von der Tagwacht" in Stutt- material geklagt wurde, hört man jetzt schon vielfach, daß in dieser Geld abführten, wenn sie etwas übrig zu haben glaubten. Um gart. Die neue Besehung der Tagwacht"-Redaktion war damals Beziehung manchmal des Guten etwas zu viel geboten werde.( Sehr Gründe, die Nichterfüllung ihrer statutarischen Pflicht zu erklären, schon durchgeführt. Landespolitik und den übrigen Tert soll jedes richtig!) Ginzelne Genossen machen dem Vorstand den Vorwurf find die Kassierer solcher Kreise niemals verlegen. Blatt selbst herstellen, abgesehen von der Unerhaltungsbeilage. der mangelnden Initiative und Aktivität. In der Organisations- 20 Proz. der Beiträge haben sehr wenige Kreise an die Hauptkasse Jedes Blatt hat seine eigene Redaktion und Preßkommission, die kommission, wo doch Genossen mit jahrelangen Erfahrungen ſizen, abgeführt. Hier stehen nach wie vor fast nur Groß- Berlin Prezkommission nur aus dem Verbreitungsbezirk. Das war der ist einmütig erklärt worden, daß der Parteivorstand in bezug auf und Hamburg in glänzender Vereinsamung da. Die Opfer­einzige Ausweg zu einer vernünftigen Regelung. Die Regelung hat Aktivität und Initiative des Guten vielleicht etwas zu viel täte. willigkeit der Berliner und Hamburger Genossen für die Gesamt­sich vorzüglich bewährt. Die Göppinger Preßkommission, die nur Flugblätter und Flugschriften find im letzten Jahre in nicht weniger partei hat sich auch im Wahljahre bewährt, und es wäre nur zu aus Vertretern der Göppinger Genossen besteht, hat uns noch in als 114 Millionen Exemplaren verbreitet worden, wo- wünschen, wenn andere Kreise sich daran ein Leispiel nehmen den letzten Tagen mitgeteilt, daß diese Regelung allgemein be- von 88 Millionen allein auf die Reichstagswahl entfallen. 30 000 würden. Es soll nicht verkannt werden, daß es bei den stetig friedigt. Ohne Radek und seine Freunde wäre diese Regelung öff tliche Agitationsversammlungen und mehr als 42 000 Mit- steigenden Anforderungen an die Kreisorganisationen manchen einige Wochen früher erfolgt. Der Partei wäre der Standal er- gliederversammlungen wurden erledigt. Auch in der systematischen Streisen nicht leicht ist, ihren Pflichtteil abzuführen. Aber gleich­spart geblieben und die Göppinger hätten nicht den schweren Bildungsarbeit wurde Großes geleistet. Die Parteiverlage in Stutt- wohl müssen wir darauf bestehen, denn nur durch eine ordnungs Schaden erlitten, der ihnen zugefügt worden ist.( Sehr richtig!) gart und Berlin haben eine gesteigerte Tätigkeit entfaltet. Ueber Wenn jetzt von jener Seite behauptet wird, daß nur durch ihr Ein- die Vorwärtsbuchhandlung ist schriftlich Bericht erstattet und der mäßige richtige Beitragsabführung ist eine Stabilität der Partei greifen diese Regelung herbeigeführt worden ist, dann sind das Verlag ben Die hat vom 1. April 1911 bis zum 30. Juni 1912 finanzen zu erzielen. Zurzeit ist die Hauptkasse zu einem erheb nichts als windige Ausflüchte.( Sehr richtig!) Denn die Vorstands- 18 Bücher in einer Gesamtauflage von 120 000 erscheinen lassen. sehr schwankend sind, während die dauernden Ausgaben der Haupt. vertreter haben bereiten bei der ersten Verhandlung in Stuttgart Augenblicklich ist eine Volksausgabe des ersten Bandes des Stapital" kaffe ganz erheblich gestiegen sind. Um so mehr muß der Partei­den Göppingern Vertretern eine Regelung auf derselben Grund- in Vorbereitung.( Bravo !) Die Herausgabe wurde Karl Kautsky vorstand mit Sicherheit auf bestimmte Einnahmen rechnen können. lage vorgeschlagen. Als wir am 5. Juni nach Göppingen fuhren, übertragen. Das letzte Jahr war ein Jahr des Kampfes und des Bei der zunehmenden Intensität der Kämpfe haben wir alle Ver waren wir dazu entschlossen und während der ganzen Verhand- Sieges für die Partei. Außer der großen Steigerung der Mit- anlassung, unseren Kampffonds immer mehr zu stärken, um allen lungen haben wir in diesem Sinne gewirkt. Aber es ist auch falsch, gliederzahl, der erfreulichen Vermehrung der Abonnenten unserer Eventualitäten gegenüber gewappnet zu sein. Wie wichtig dieser wenn jene Leute behaupten, sie hätten diese Regelung erzielt, denn Bresse ist die Zahl unserer Gemeindevertreter von 8900 auf 10 400 Fonds ist, geht auch schon daraus hervor, daß unsere Gegner ihm wir wurden ja gerade wegen dieser Regelung auf das heftigste an- gestiegen und wir konnten unsere Size in den bundesstaatlichen ein geradezu rührendes Interesse entgegenbringen. In diesem gegriffen. Die Leipziger Volkszeitung " hatte sich zurückgezogen. Landtagen von 188 auf 244 vermehren. Die 4 Millionen Stimmen Jahre machte sich auch die" Nordd. Allgemeine Zeit." an die Auf­In Die Bremer Bürgerzeitung" stand allein auf weiter Flur. Da bei der Reichstagswahl waren ein glänzendes Vertrauensvotum gabe, die Geheimnisse unseres Kassenberichts zu ergründen. behaupteten Radek und Thalheimer in einem Schlußartikel, wir für die Partei und ihre Politik. Diese gewaltige Wählermasse zu ihrer Nummer vom 25. August stellt sie erst, was bei einem Organ hätten mit unserer Regelung das Blatt dem Landesvorstande aus- sozialistischer Kenntnis zu bringen, sie zu überzeugten und zu Bethmann Hollwegs nicht Wunder nehmen kann, tiefsinnige Be­geliefert. Und der Dritte am Werke, der württembergische Mit- tampfbereiten Sozialdemokraten zu machen, muß eine der wichtigsten trachtungen darüber an, ob Hauptkasse und Parteikasse dasselbe.ift. arbeiter der Bremer Bürgerzeitung", schrieb:" Jetzt ist die Arbeiten für die nächste Zeit sein. Unsere Arbeit im Vorstand war Dabei kommt das Blatt zu folgendem philosophischen Schluß: Sanierung in der Weise durchgeführt worden, die das Göppinger getragen von übereinstimmender Auffassung in allen wichtigen " Was hier unter der neuen Bezeichnung Hauptkasse erscheint, Blatt in der Tat kaputtsaniert hat." Dabei ist der Artikelschreiber Fragen und von schöner Kollegialität. Wir haben mit den Gewerk- wäre also die frühere Parteikasse. Taucht trotzdem noch eine Partei über alle Ginzelheiten genau unterrichtet. Er muß also wissen, schaften gute Fühlung gehalten und standen zu ihrer General- tasse auf, dann fragt es sich, ob das eine neue Kasse sein soll." wie die Dinge liegen. Daß es sich dabei nicht um Bagatellen handelt, kommission fortdauernd in engen, von gegenseitigem Vertrauen ge-( Große Heiterkeit.) geht daraus hervor, daß diese Sanierung für die Parteitasse nicht tragenen Beziehungen.( Bravo !) Zu den auftretenden Parteistreit­Das ist fast ebenso klar, wie das Regierungsprogramm des weniger als 82 000 m. gekostet hat.( Lebhaftes Hört! hört!) fragen hat der Parteivorstand jederzeit klar und entschieden Stel­Reichskanzlers der gottgewollten Abhängigkeit.( Heiterkeit.) Auf Weitere große Forderungen stehen noch aus.( Erneutes Sört! hört!) lung genommen. Bei prinzipiellen Fragen stellte er sich rückhaltlos derselben Höhe bewegen sich die weiteren Ausführungen des Re­Es bleibt mir nur noch übrig, die Erklärung zu rechtfertigen, auf den Boden des Erfurter Programms, bei taktischen Fragen gierungsblattes, die sich vorwiegend mit jenem geheimnisvollen die Genosse Braun und ich auf der Kreisgeneralversammlung ließen wir uns bestimmen durch unsere Klassenkampftaktik und durch Fonds" wie es ihn nennt, beschäftigen, in den die Ueberschüsse der auf dem Hohenstaufen gegen Radek abgegeben haben. Aber die die Beschlüsse unserer Parteitage. Freilich hat die Parteileitung Begründung ergibt sich wohl schon aus dem, was ich angeführt feit Interesse an der Verschärfung der Meinungsstreitigkeiten. Vor Partei fließen. Der Regierungsoffiziosus kommt zu dem Ergebnis, habe.( Pfannkuch: Das genügt!) Noch am Abend der General- allem waren wir bestrebt, die Geschlossenheit und Einheit unserer daß Millionenfonds gehalten werden, über deren Bestand keinerlei Rechnung abgelegt wird. Wäre diese Behauptung, wie auch die, versammlung war Radek in Gmünd. Er erklärte, der Partei- Kampffront zu erhalten, sie mit ganzer Wucht gegen den Feind, borstand müsse unter allen Umständen das zur Erhaltung der die kapitalistische Gesellschaftsordnung, zu richten. So bitte ich Sie, daß für die Zinszahlungen Belege fehlen, nicht so saudumm, dann völligen Selbständigkeit des Göppinger Blattes erforderliche Geld an die Kritit unserer Tätigkeit heranzutreten. Wird die Kritik hergeben, das Geld, das doch von Arbeitern aufgebracht sei. nicht der Kritik wegen, sondern des Interesses an der Sache wegen ( Bebel ironisch: Das mußte natürlich gesagt werden!) Ja, dieser geführt, dann muß sie zum Vorteil der Partei ausschlagen, muß Mann geht in so unverantwortlicher Weise zu Werke, obgleich er sie die Kampfesfreude und Siegessicherheit unserer Parteigenossen selbst nicht die Verpflichtung in sich fühlt, der Partei als Mitglied stärken.( Rebhafter, anhaltender Beifall.) anzugehören.( Lebh. Bewegung und Hört! hört!) Alle gegen­Der Parteitag bertagt sich bis 2 Uhr nachmittags. teiligen Behauptungen Radets über seine Mitgliedschaft sind unwahr. Er ist erst auf dem Hohenstaufen daran erinnert worden, daß man, wenn man in der Partei mitreden will, auch Mitglied der Partei sein muß.( Lebhaftes Hört! hört!) Gr hat behauptet, er sei seit 1908 Mitglied der deutschen Partei geworden, in Leipzig und im 6. Berliner Wahlkreise. Nach den Mitteilungen der Organi sation sind diese Behauptungen unwahr.( Hört! hört!) Radek war in Leipzig überhaupt nicht. Mitglied( Hört! hört!) und in Berlin VI war er es nur dem Namen nach. Er ist dort am 5. 10. 1908 Mitglied geworden, aber Beiträge hat er nicht bezahlt. ( Stürmische, minutenlange Heiterkeit.)

Nachmittagsfügung.d

Haase eröffnet die Sigung gegen 24 Uhr mit der Verlesung folgender Begrüßungstelegramme:" Der deutschen Sozialdemo­fratie, der Vorfämpferin und Lehrmeisterin der sozialistischen Internationale, unseren Gruß. Ausländisches Komitee der Sozial­demokratie Lettlands in Brüssel ."

Parteigenossen! Ueber eine Tatsache kann ich aber nicht hin­weggehen. Ich habe schon vorhin auf den Schlußartikel von Radek und Thalheimer in der Bremer Bürgerzeitung" hingewiesen. Dieser Artikel schließt: Wir werden in einer Broschüre der Partei das ganze in Betracht kommende Material unterbreiten, insoweit es überhaupt der Oeffentlichkeit mitgeteilt werden kann. Den Reſt, der von sehr großer Wichtigkeit zur Beurteilung der Frage ist, werden wir der Kontrollkommission mitteilen."( Hört! hört!) Und an anderer Stelle: Es werden der Parteiöffentlichkeit wichtige nimmt den Tatsachen vorenthalten, Dokumente, die absolut notwendig sind, zur Beurteilung einer wichtigen Frage, die seit Wochen die Partei- entgegen. öffentlichkeit beschäftigt." Nun, die Broschüre hat uns bis zur Stunde nicht erreicht( Hört! hört!) und das zur Beurteilung so

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Kaffenberichi

Referent Braun:

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müßten sie als perfide Verdächtigung entschieden zurückgewieſen werden.( Lebhafte Zustimmung.) Alle unsere Einnahmen und Ausgaben werden ordnungsgemäß belegt, wir legen den von der Partei eingesetzten Instanzen Rechnung ab. Dies auch den Regie­rungshandlangern in der Nordd. Allg. 3tg." und ähnlichen Neid­hammeln gegenüber zu tun, liegt teine Veranlassung vor. Brennen diese Herrschaften so darauf, die Geheimnisse geheimnisvoller Fonds zusergründen, dann mögen sie nur den Wahlfonds nachspüren, die der Regierung und den ihr dienstbaren Parteien zur Verfügung ge stellt werden. Dort mögen sie auch das Geheimnis lüften, das über den trüben Quellen schwebt, aus denen sie gespeist werden. Schaffen, sie da Klarheit, dann haben sie sich um die Reinlichkeit und die politische Moral verdient gemacht.( Lebhafte Zustimmung.) Zu den Ausgaben der Hauptkasse ist nicht viel zu bemerken. Inmitten verbrecherischer Kriegsheße und tollen bulgarischen Ich möchte nur richtig stellen, daß der Zuschuß an die Freie Preſſe" Chauvinismus für Frieden kämpfend, sendet revolutionäre Sozial- in Straßburg nur 4500 Mt. und der Zuschuß an die Mülhausener demokratie Bulgariens innigste Brudergrüße dem Partei- Boltszeitung" 12 565 M. beträgt. Die erfreuliche Entwickelung tag der deutschen Sozialdemokratie, der mächtigen Schüßerin des der Parteipreffe läßt erwarten, daß im nächsten Jahre vielleicht Völkerfriedens. Es lebe die internationale Sozialdemokratie! einige Blätter aus der Liste der Zuschußbezieher verschwunden oder Zentralfomitee der sozialdemokratischen Arbeiterpartei Bulgariens ." doch mit erheblich geringeren Beträgen verzeichnet sein werden. Weitere Begrüßungstelegramme sind eingelaufen von der Mögen sich die Genossen von der irrigen Ansicht befreien, daß wir sozialdemokratischen Partei Portugals , vom Parteivorstand in jedem Wahlkreise ein Blatt haben müssen, und mögen sie von aus Rom und von der sozialistischen Partei in Saloniti. Als leichtfertigen Gründungen Abstand nehmen. Das Geld wird besser Vertreter der holländischen Sozialdemokratie ist Genosse Wyn angewendet, um ein lebensfähiges Blatt für ein größeres Gebiet topp erschienen, der von Haase willkommen geheißen wird. leistungsfähig zu machen. Beim Darlehnskonto sind die Ausgaben Sodann tritt der Parteitag in die Tagesordnung ein und nicht viel höher als die Einnahmen. Dadurch ist unseren Gegnern, die gerade an dieser Position ihre albernsten Bemerkungen zu fnüpfen pflegten, das Konzept etwas verdorben. Das Klichee von der großen Pumpkasse paßte diesmal nicht recht, doch man wußte sich zu helfen, man stellte einfach die Ausgaben und Einnahmen In dem siegreichen Jahre 1903 konnte Genosse Gerisch, der des Darlehnskontos für eine Reihe von Jahren gegenüber und zog wichtige Material ist, wie mir Genosse Kaden mitteilt, bis zum durch sein quälendes Leiden noch immer verhindert ist, am Bartei- daraus den geistreichen Schluß, daß nahezu eine Million das Wieder Augenblick auch nicht bei der Kontrollkommission eingelaufen.( Sört! tag teilzunehmen, strahlenden Gesichts ausrufen:" So wie im ver- kommen vergaß. Das stimmt natürlich nicht, denn wir haben weit hört!) Nicht einmal Beschwerde gegen uns ist bei der Kontroll- flossenen Jahre, so sollte es immer weiter gehen!" Kein Wunder, aus über eine Million als Darlehen unseren Zeitungsgeschäften kommission geführt worden, trotzdem wir öffentlich dazu aufge- er konnte trok der erheblichen Wahlausgaben mit einem leber zur Einrichtung und Vergrößerung ihrer Druckereien zur Ver­fordert haben. Diese Erklärung Radeks. fie trägt ja nur den schuß aufwarten. Das kann ich ja nun freilich nicht. Wenn man fügung gestellt und dies Geld hat auch nicht das Wiederkommen Namen Thalheimer mit -ist in ihrem Wortlaut darauf berechnet, so, wie wir in diesem Jahre die Gegner zu Paaren treibt, dann vergessen. Im Gegenteil, es wünscht wohl nichts sehnlicher, als raffiniert darauf berechnet, Verdächtigungen auszustreuen zur Täu- muß man sich damit abfinden, daß auch die Parteikasse dabei wieder in die Hauptkasse zurückkehren zu können. Wollte die Nordd. schung der Parteigenoffen.( Lebhaftes Sehr richtig!) Ich weise Saare läßt. Es ist doch immerhin noch glimpflich abgegangen, und Allg. 3tg." ihren Einfluß dahin geltend machen, daß diese Zeitungs­dieſe Andeutungen mit aller Entschiedenheit zurück, es gibt keine das Defizit von zirka 56 000 Mart gibt zu Besorgnissen keinen unternehmungen in ihrer Entwickelung nicht gehindert werden, daß Dokumente von Belang, keine wesentlichen Tatsachen in der Göp- Anlaß. Ja, ich glaube, es gibt sogar Genossen, die der Meinung insbesondere die Staatsanwälte ihnen die ganz überflüssigen und pinger Angelegenheit, die von uns der Oeffentlichkeit vorenthalten sind, der Parteivorstand habe auch im Geldausgeben nicht genügend unproduktiven Ausgaben für Strafen und ähnliche behördliche Auf­worden wären.( Hört! hört!) Damit könnte ich diese Sache ver- Initiative entwickelt.( Seiterkeit.) Jedenfalls fällt bei einer Aus- merksamkeiten ersparen, dann würden sie sicher bald die Freude Lassen, wenn sie nicht dazu gedient hätte, so viel Staub aufzuwirbeln gabe von über 900 000 Mark für die Wahlagitation ein so gering- erleben, daß die Einnahmen des Darlehnskontos die Ausgaben ganz und so leichtfertig Angriffe und Verdächtigungen gegen uns in die fügiges Defigit überhaupt nicht sehr ins Gewicht. Allerdings ist erheblich übersteigen.( Seiterkeit und sehr gut!) Welt zu sehen, daß die Partei verlangen fonnte, volle Klarheit in das nur die Ausgabe der Hauptkasse und davon entfallen noch Die Gegner bliden mit Neid auf die erheblichen Geldmittel, dieser Sache zu erhalten.( Zustimmung.) Ich weise alle diese 450 000 Mart auf die Zuschüsse zu den Landtagswahlen in Bayern die die Arbeiter zur wirksamen Führung ihrer Kämpfe aufbringen. Verdächtigungen als leichtfertig und haltlos( Bebel: verlogen!) und Elsaß- Lothringen . Hierzu kommen die Aufwendungen der Die einen, namentlich die Liberalen, rufen unter Hinweis auf ( Sehr richtig!) auf das entschiedenste zurüd. Ich will nicht sagen Wahlkreis- und Bezirksorganisationen, die nach unserer Zusammen- unsere imposanten Zahlen ihren Anhängern zu: Gehet hin und tuet berlogen, sondern haltlos und unbeweisbar. Wir haben in dieser stellung ingessamt 2 384 965,62 Mart für die Wahlagitation ver- desgleichen! Ebenso war es früher beim Zentrum. Das war zu Sache unsere Pflicht und Schuldigkeit in weitester Weise erfüllt, ausgabt haben. Auch die Gegner haben ja begriffen, daß zum der Zeit, als es noch hinter Kaisergräbern seine reine Seele den trotzdem uns das Leben von einigen Quertreibern wahrlich sauer Kriegführen Geld gehört, und die Herren von der Industrie und roten Teufeln verkaufte.( Heiterfeit.) In der Blockehe mit den genug gemacht worden ist. Das Gravierende und Beschämende Handel ebenso wie die Nuznießer der Hungerzölle und der Liebes- ostelbischen Junkern im Klerikalen Jargon nennt man eine Ehe aber ist, daß einige Parteiorganisationen und Parteiblätter sich in gaben belasten das Geschäftsuntostenkonto mehr als bisher und zwischen Katholiken und Protestanten ja wohl Konkubinat( Seiter. solcher Weise haben mißbrauchen lassen.( Stürmische Zustimmung.) steuern erhebliche Beiträge zu den Wahlfonds der Parteien, von feit) ist diese Partei längst dahin belehrt worden, daß sie ihre Nachdem der Redner mitgeteilt hat, daß Genosse Mehring denen sie eine Vertretung ihrer kapitalistischen Profitintereffen er- folgsamen Schäflein leicht stubig machen könnte, wenn sie ihnen die auf seinen Wunsch von den politischen Spizartikeln in der Neuen warten. Diese Parteien müssen schon deshalb meist höhere Auf- Sozialdemokraten als Vorbild hinstellten. Deshalb hat sich das Beit" entbunden und ihm dafür das gleiche Maß von Arbeit in wendungen machen, weil sie viele Wahlarbeit mit flingender Münze Zentrum nunmehr zu denen geschlagen, die den Kassenbericht zum wissenschaftlichen Aufsäßen für die Neue Zeit" übertragen worden bezahlen müssen, die von unseren Genossen ohne Entgelt oder gegen Anlaß nehmen, Gift und Galle gegen uns zu versprißen. Im holden sei, geht er auf die Ausbreitung der Parteipreffe ein. Wir haben eine geringe Vergütung geleistet wird. Haben wir auch für den Verein schimpfen die klerikalen und konservativen Blätter auf die im letzten Jahr 171 000 Abonnenten gewonnen gegen 146 000 im Wahlkampf finanzielle Aufwendungen gemacht in einer Höhe, wie Steuerschraube der Sozialdemokratie, die den armen Arbeitern noch Vorjahre. Neben der Zunahme an Abonnenten hat die Parteipresse nie zubor, so darf uns das doch nicht leid tun, denn die Ernte ent- das Wenige erpreßt, was ihnen die Raub- und Hungerpolitik der im letzten Jahre auch gewaltig an innerem Wert gewonnen. Es spricht diesen hohen Erntekosten. Als Politiker wird es uns immer blauschwarzen Junkerregierung gelassen hat. Nun, die Genossen muß rühmend anerkannt werden, daß insbesondere während des mit Genugtuung erfüllen, wenn wir ein Wahljahr abschließen werden aus diesem giftigen Geschimpfe ersehen, daß sie auf dem Reichstagswahlkampfes unsere Parteipresse geradezu Glänzendes können mit dem Fazit: Viel mehr Stimmen und Mandate und rechten Wege sind, sie werden sich weder durch das Wutgeheul dieser geleistet hat, große Schichten der Arbeiter aber stehen uns heute etwas weniger Geld. Als Verwaltungsmenschen freilich haben wir geschworenen Arbeiterfeinde noch durch das heuchlerische Getue dieser noch als Abonnenten fern und bilden die Träger der sogenannten die Ausgaben auch etwas fritisch zu betrachten, und da ist vorweg Gegner jeden Fortschritts von dem Boden des Klassenkampfes ab farblosen Presse. Hier liegt noch eine große, wichtige Arbeit für zu bemerken, daß die Genossen vielfach durch die gewaltigen Auf- drängen lassen. Nach wie vor werden sie unablässig an dem Aus­die Partei, denn je größer die Ausbreitung der Parteipresse, desto wendungen unserer Gegner sich verleiten lassen, es diesen gleich bau der Organisation arbeiten und ihre Kassen stärken, denn einzig mehr innerlich gekräftigt wird sie und desto größer wird ihre zu tun. Wir mußten infolgedessen in manchen Kreisen ganz er dadurch können sie die politische Aufklärungsarbeit wirksamer ge­Leistungsfähigkeit bei der Erfüllung ihrer großen Aufklärungsarbeit. heblich dämpfen. Mustergiltig auch in finanzieller Beziehung ist stalten und mit Wucht den großen proletarischen Befreiungskampf Auf dem Gebiete der imperialistischen Raubpolitik ,, gegen den die Wahl in einzelnen Bezirken vorbereitet worden, wie z. B. in führen. Dieser Kampf wird und muß allen Widerständen zum Wahnwitz der Rüstungssteigerung, gegen die Kriegsheßereien, sowie Sachsen , wo die nicht unbeträchtlichen Wahlkosten ohne Zuschuß aus Trotz geführt werden, bis der Bann politischer Bevormundung und gegen die wucherische Aushungerungspolitik sind von uns Massen- der Hauptkasse bestritten werden konnten. Auch Württemberg , wirtschaftlicher Ausbeutung gebrochen ist und der fapitalistische attionen eingeleitet worden, die sich mehrfach zu wuchtigen De Oldenburg und noch einige andere Bezirke kamen ohne Zuschuß aus. Klassenstaat niedergerungen am Boden liegt. Dann erst wird die monstrationen gestaltet haben. Die Aufhebung der Schnapsliebes- Dagegen haben wiederum andere Bezirke ihre Wahlfosten über- Bahn frei für die Kulturmission des Sozialismus.( Lebhafter gabe, die in Wirklichkeit nur eine Erhöhung der Branntweinsteuer wiegend mit den Mitteln der Hauptkasse gededt. Wäre es nach Beifall.)