Einzelbild herunterladen
 

Nr. 218. 29. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Mittwoch, 18. September 1912.

fortgefahren.

Sozialdemokratischer Parteitag.

Chemnig, 17. September.

Zweiter Tag.

Diskussion

Giebel- Berlin :

Schubarth- Köln

"

Privatangestelltenstande erobern werden. Sorgen Sie dafür, daß in jeder Richtung zufrieden sein, man beschwert sich beinahe, daß zu durch unsere Tätigkeit die Angestellten herausgeführt werden aus viel Anregungen gegeben werden. In der Parteiforrespondenz" sind dem bürgerlichen Sumpf auf die lichten Höhen des Sozialismus. wiederholt lange stenographische Auszüge nur aus den Ver­Noske eröffnet die Sigung und bittet den Parteitag um eine( Beifall.) handlungen des Reichstages und des Preußischen Landtages ers Ermächtigung. Die holländischen Parteigenossen führen Dr. Laufenberg- Hamburg: schienen. In der Agitation können wir damit wenig oder gar feit langer Zeit einen außerordentlich lebhaften Kampf um die Er­Auch von Hamburg sind eine Reihe von Anträgen in bezug auf nichts anfangen. Ich möchte, ohne der Redaktion der Partei­ringung des allgemeinen, gleichen und geheimen direkten Wahlrechts. die Privatangestellten gestellt. Ich erkläre mich in dieser Hinsicht forrespondenz" nahezutreten, den Wunsch aussprechen, daß Zum Zwecke einer besonders wirksamen Demonstration für ihre mit den Ausführungen Giebels einverstanden. Im übrigen habe ich solche Auszüge nicht mehr erscheinen. Leider hat der Wahlrechtsforderungen veranstalten heute die holländischen Partei zum Vorstandsbericht zwei Wünsche vorzubringen. Ich bin der vorige Parteitag einen Antrag auf Herabsetzung des genossen im Haag einen sogenannten roten Dienstag, um dort Meinung, daß wir auch auf dem allgemeinen Parteitage zu einer Abonnentspreises der Kommunalen Pragis" abgelehnt, zum Nach­für ihre Wahlrechtsforderungen vor dem Parlamentsgebäude zu Grörterung der Wahlrechtsfrage in den Einzelteil unserer kommunalpolitischen Bewegung und der kommunalen demonstrieren. Es ist ganz selbstverständlich, daß die deutsche staaten fommen müssen. Es ist begreiflich, daß die Wahlrechts- Praris selbst. Die Kommunale Praxis" hat einen ausgezeichneten sozialdemokratische Arbeiterschaft auch den Wahlrechtskampf frage vorwiegend unter dem preußischen Gesichtswinkel betrachtet Inhalt und man fann es nur bedauern, daß der größte Teil der holländischen Genossen mit ihren allerlebhaftesten Sympathien wird, aber in allen Bundesstaaten, namentlich in Norddeutschland, unserer Gemeindevertreter wegen des hohen Preises nicht abonnieren begleitet. Das Bureau ersucht Sie daher um die Zustimmung, daß ist sie nicht minder dringend. Die preußische Wahlrechtsfrage ist fann. Obwohl der Zuschuß der Partei im letzten Jahre 1100 Mark wir telegraphisch den holländischen Genossen, die heute aus allen eine eminente Reichsfrage, schon deshalb werden wir nicht daran betrug, möchte ich den Parteivorstand doch um Prüfung bitten, ob Teilen des Landes im Haag zusammengeströmt sind, um zu vorbeikommen, auch auf dem allgemeinen Parteitag zur preußischen ob es nicht möglich ist, den Abonnementspreis herabzusetzen. demonstrieren, die Sympathien des Parteitages aus Wahlrechtsfrage Stellung nehmen zu müssen. Der zweite Wunsch Auch bei uns in Hessen hat der diesjährige Frauentag im Mai sprechen und daß wir ihnen besten Erfolg in ihrem Wahlrechtstampfe betrifft die Stellungnahme zu den christlichen Organi Fiasto gemacht, der Monat März eignet sich für solche Demon­wünschen.( Lebhafter Beifall.) sationen. Der langjährige Kampf, der sich zwischen der Berliner ftrationen viel besser. Auch dem Antrag auf Einberufung einer Der Parteitag stimmt dem Vorschlage einmütig zu. und Kölner Richtung im Zentrum abspielt, ist ihnen allen bekannt. Konferenz der Kreissekretäre bitte ich zuzustimmen. Ebenso not Auf Vorschlag des Lokalkomitees wird beschlossen, am Donners- Auf die dogmatische Grundlage dieses Kampfes will ich hier nicht wendig wie die Sigungen der Bezirkssekretäre ist es, daß einmal tag die Verhandlungen auszusetzen und einen Ausflug nach dem eingehen, nur darauf will ich aufmerksam machen, daß schon seit eine Konferenz der Kreissekretäre stattfindet. Fichtelberge zu unternehmen. langem die Entwickelung des dogmatischen Lehrgebäudes des Nun noch eine Angelegenheit, die speziell unseren Kreis angeht. Neu eingegangen ist folgende Resolution 194 Gottschalt Bentrums abgeschlossen ist zivar in einem durchaus Die Genossen unseres Kreises sind vor etwa 14 Tagen mit der Nach­Königsberg: fapitalistischen Sinne durch die Tätigkeit, die vor allem der verstorbene richt überrascht worden, daß Ulrich, das geistige Haupt der Hessischen " In besonderer Berücksichtigung der neuesten, unter dem Bapst Leo XIII . entwickelte. Nicht nur gegen die sozialistische Sozialdemokratie, der Kreisleitung in einem Schreiben seine vier Trugwort Abschaffung der Liebesgabe" erfolgten Mehrbelastung Beltanschauung als solche richtet sich dieser Abschluß, sondern in hervor Mandate zur Verfügung gestellt hat. Er glaubte, auf Grund zugunsten des Militarismus und der Schnapsproduzenten bringt ragendem Maße auch gegen die moderne Gewerkschafts- von Vorgängen, über die er falsch unterrichtet war, zu diesem Schritt der Parteitag den von den drei letzten Parteitagen beschlossenen bewegung, die Tätigkeit der Gewerkschaften auf dem Gebiete des gezwungen zu sein. Ich kann mitteilen, daß unsere Kreisleitung Branntweinboykott in eindringliche Erinnerung. Der Parteitag Streits. Durch den legten Bergarbeiterstreit ist in der Entwickelung einstimmig erklärt hat, daß für Ulrich weder fachlich noch persönlich stellt fest, daß die bisherige Durchführung des Boykotts eine er der christlichen Gewerkschaften offenbar ein Wendepunkt ein ein Grund vorliegt, der Partei seine Mandate zur Verfügung zu hebliche Verminderung des Branntweinver getreten. Nach der Stellungnahme Pius' X . haben die christlichen stellen. Wir haben einmütig dem Wunsche Ausdruck gegeben, daß brauchs zur Folge gehabt hat, die im Interesse der Volks- Gewerkschaften teine andere Wahl, als daß sie sich in allen ent- Ulrich an feinem Blaze bleibt. Ich hoffe, daß durch diese Erklärung gesundheit, der Kampffähigkeit des Proletariats und der Schwächung scheidenden politischen und gewerkschaftlichen Stämpfen als Gegner der die Angelegenheit für alle Beteiligten erledigt ist. seiner bösartigsten Feinde freudig zu begrüßen ist. Er fozialdemokratischen Organisationen betätigen müssen. Darum ist von erwartet jedoch für die Folge eine noch gewissenhaftere Durch- unserer Seite notwendig, gerade über die dogmatische Entwickelung im führung des Parteitagsbeschlusses". Zentrum mehr Aufklärung zu verbreiten. Ich glaube, es ist notwendig, begründet den Antrag 98.") Wir haben wohl nach außen hin eine Dann wird in der daß der Parteivorstand sich mit der Frage befaßt, in welcher Weise diese außerordentliche Ausbreitung der Partei zu verzeichnen, aber im Aufklärung speziell vom theoretischen Gesichtspunkt aus in die Wege inneren Parteileben bleibt noch manches zu wünschen übrig. Ich zu leiten ist. Schon jetzt möchte ich einige Bemerkungen über die bestreite nicht, daß genug Literatur vorhanden ist, aber die Literatur Jugendbewegung machen. Die Ausgaben unserer Bentral- ist zu groß und wer heute nicht eine einigermaßen gute Volksschul­Der Wahre Jacob" follte in Zukunft nicht mehr im Losen ftelle betragen 8612. gegen 14 507 M. im Vorjahre. Es ist bildung hat, findet sich darin nicht mehr zurecht. Ich bitte Sie, Zustand erscheinen, sondern geheftet, sonst wird das Blatt aus- richtig, daß sich der Zuschuß für die Arbeiterjugend" von 9988 m. dem Antrage zuzustimmen, er wird der Partei zum Vorteil ge einandergeriffen. Ich empfehle besonders die Anträge 8-7, es im Vorjahre auf 487 M. im Berichtsjahre vermindert hat. Ich reichen. Runge- Köln handelt sich da um die Frage der Agitation unter der millionen bitte zu berücksichtigen, daß die Hamburger Drganisation im legten föpfigen Schar der Angestellten. Die Frage der Gewinnung Jabre 7000 m. ausgab und daß wir beschlossen, im kommenden begründet den Antrag 11 auf Ginberufung einer Konferenz der der Stopfarbeiterschichten muß in den Vordergrund gestellt werden. Jahre weitere 12000 2. aufzuwenden, die ganz wesentlich der Streissekretäre. Auf einer folchen sollten wir uns über die Schaffung Wenn die Frage zur Voraussetzung unseres endgültigen Sieges ge- Jugendorganisation zugute fommen werden. Sie werden zugeben, von einheitlichem Material, über bestimmte organisatorische Fragen hört, wie Stautsty in einem Artikel im Februar aussprach, so hat daß hier zwischen den Ausgaben bei den einzelnen Organisationen und Fragen der Kleinagitation unterhalten können. Die einzelnen die Partei die Pflicht, fich dieser Aufgabe mit befter Straft und den Ausgaben der Zentralstelle ein arges Mißverhältnis besteht. Organisationsstatute und Freistatute zeigen große Abweichungen zuzuwenden. Dann wäre es falsch, wenn wir warten würden, Es ist doch nicht angängig, daß ein einzelner Parteiort für sein des einen von dem anderen. Das bedingt eine Untlarheit in einer bis durch die liberale Schwäche die Privatangestellten uns zu engeres Agitationsgebiet das Doppelte aufwendet, wie die Zentral- ganzen Reihe von Fragen. Ein Gedankenaustausch in der ganzen getrieben würden, weil natürlich gerade die bürgerlichen Barteien stelle für das Gesamtbereich. Wenn wir eine wirklich gedeihliche Partei ist erforderlich. So haben die Berliner Genossen, die jetzt und mit ihnen im Bunde die Regierungen alles daran segen werden, Entwickelung unserer Jugendorganisationen herbeiführen wollen, dann allerhand Vorschläge über den Ausbau ihrer Parteiorganisation im das Abströmen dieses sogenannten neuen Mittelstandes zu den bedarf es dazu vor allem der Mittel. Ich hoffe, Braun wird mir Vorwärts" erörtern, jeht nur die Möglichkeit, sich darauf zu be Bataillonen der Handarbeiterschaft zu hintertreiben, wird die Ge- dieses Wort nicht allzusehr verübeln. rufen, daß da und dort jene Einrichtungen bestehen, aber die Er­winnung dieser Schichten die ganze Straft unserer Organisation und Dr. Rosenfeld- Berlin : fahrungen, die man damit gemacht hat, tennen sie nicht. Unferen unserer Funktionäre beanspruchen. Für die bürgerlichen Parteien und die Regierungen sprechen nicht nur wirtschaftliche, sondern auch haufen zu begründen, den Frauentag in Zukunft schon im März ziehenden Mitglieder sofort der anderen Organisation zu überweisen. Ich habe den Antrag der Genossen aus Schwarzburg - Sonders- Organisationen gehen viele Mitglieder im Laufe eines Jahres ver­loren. Es muß untersucht werden, die von einem Ort zum andern erhebliche politische Gründe mit, wenn sie die Vereinigung der stattfinden zu lassen. Wir wollen den Frauentag, der eine imposante Kund­Massen der Hand- und Stopfarbeiter nach Möglichkeit zu verhindern gebung der sozialdemokratischen Frauen war, nicht beseitigen, sondern Unserm Antrag liegt auch der Zwed zugrunde, zu einer Einheit. fuchen. Die Scharen der Privatangestellten im Reiche stellen heute im Gegenteil ihm noch zu größerer Bedeutung verhelfen, aber dazu hat der Parteivorstand eine Materialsammlung vorgenommen. Sie lichkeit des Verwaltungsmaterials zu kommen. Vor einigen Jahren bereits 1-1 Proz. der Reichstagswähler, diese Privatangestellten ist es notwendig, wenigstens ungefähr den Zeitraum festzulegen, in find nicht über das ganze Reich zerstreut, sondern fonzentrieren sich welchem alljährlich der Frauentag veranstaltet werden soll. Den sollte zu einer Ausstellung benutzt werden, aber wir haben bis heute vornehmlich in den Großstädten und Industriezentren. Nicht ohne Monat Mai halten wir hierfür nicht für geeignet, da wir alles nichts mehr davon gehört und ich weiß nicht, zu welchem Ergebnis Grund kalkulieren die bürgerlichen Parteien, daß gerade diese Kopf- tun müssen, um der Maifeier zu größerer Bedeutung zu verhelfen, der Vorstand gekommen ist. Gerade in bezug auf das Verwaltungs. arbeiterschichten in vielen Fällen zwischen den Kandidaten der es wäre unpraktisch, in einem Monat zwei Demonstrationen zu immer möglich ist, sich aus den Abrechnungen ein genaues Bild zu Sozialdemokratie und den bürgerlichen Parteien den Ausschlag geben veranstalten. Ich bitte Sie, unseren Antrag dem Parteivorstand zu verschaffen. Gerade die Prattifer in unseren Reihen werden auf Die Angestelltenversicherung ist von den bürgerlichen überweisen, der schon wissen wird, wie er ihm zur Durchführung ber möglichste Vereinfachung des Verwaltungsmaterials. Drängen, das Barteien nicht aus Anerkennung der sozialen Notwendigkeit, sondern helfen kann. aus wahltaktischen und parteipolitischen Erwägungen heraus ge­Binisticwicz- Bosen: unter allen Umständen einheitlich geregelt werden kann. Von einer schaffen worden. Bei der ganzen Entwickelung, die die wirtschaft­Konferenz der Streissekretäre, an der auch die Bezirkssekretäre teil­Der Antrag 155 aus Berlin will die Gazeta Robotnicza" nehmen fönnen, verspreche ich mir wesentliche Vorteile für unsere - lichen Verhältnisse der Privatangestellten genommen haben und weiter fubventioniert wiffen. Auf dem Parteitag in Halle ist, wie Aleinagitation. Vielleicht empfiehlt sich auch die allgemeine Ein­nimen nehmen, finden wir eine durchaus günstige Voraussegung für unfere Agitation. Da haben wir wirksame Bundesgenossen, um die Sie wohl alle wissen, das Blatt ins Leben gerufen worden, selbst- führung eines Mitteilungsblattes, ähnlich wie die Berliner eins Privatangestellten mit sozialistischem Geiste zu erfüllen. Wir müssen verständlich mit materieller Hilfe der deutschen Sozialbemokratie. haben. uns flar werden, was wir unter dieser Gruppe zu verstehen haben. Damals erschien es einmal in der Woche, 1903 kam die Partei zu Ich fasse nicht ein die große Schicht der sogenannten freien Berufe, bürfe, aber die polnischen Genoffen sagten sich, daß man es nicht fallen der Ueberzeugung, daß das Blatt nicht weiter fubventioniert werden der Schriftsteller, Aerzte und Rechtsanwälte. Das sind Berufe, die auf anderer sozialer Basis stehen; ihre Angehörigen tommen mehr laffen kann. Sie gaben das Blatt zweimal wöchentlich heraus und aus Gründen zu uns, die auf individuellem Gebiete liegen. Aber in einem so fleinen Umfange hat soviel Opfer an Gut und Blut ge­berlegten die Redaktion nach Oberschlesien . Fast kein deutsches Blatt die Angestellten in den Bureaus, Kontoren und Verkaufsstellen gilt tostet, wie die Gazeta- Robotnicza". Sie werden deshalb begreifen, es zu disziplinierten Mitkämpfern in unseren Reihen zu machen. Beitlebens ist der Privatangestellte heute gezwungen, in einem daß die polnischen Genossen nicht ohne weiteres auf das Blatt verzichten abhängigen Verhältnis sich seine Gristenzmittel zu erwerben. Auch fönnen. 1906 beschloß die Gesamtpartei, das Blatt weiter auszubauen, seitdem erscheint es dreimal wöchentlich in vergrößertem Umfange. die Stopfarbeiter werden, wie die gesamte Arbeiterschaft in ihrer Es hat sich, wenn auch langsam, entwickelt( Ebert: 100 Abonnenten Lebenshaltung herabgedrückt, aber nicht nur das, auch die Gehalts- habt Ihr mehr!), ich will die Zahl nicht nennen( Ebert: dann werden berhältnisse sind außerordentlich niedrig. Rund 50 Proz. aller Ich kann beweisen, daß das Blatt sich bis 1909 Eine Abstimmung über diese neue Resolution wäre nur dann Privatangestellten haben weniger als 2000 M. im Jahre, wir haben ganze Berufe, wo dieses Einkommen sogar für 90 Proz. aller Berufs- gut entwickelte, und daß erst 1909, als Verhältnisse eintraten, die die möglich, wenn der Parteitag damit einverstanden wäre. Ich werde angehörigen gilt. Für den Grab der wirtschaftlichen Abhängigkeit Bartei schädigten, ein Ridgang erfolgte. Im letzten Jahre verlangte darüber abstimmen laffen. der Parteivorstand die Verwandlung der Zeitung in ein Keil- Stuttgart : Wenn neue Resolutionen zur Entscheidung der Angestellten sind die von der Parteipresse häufig genug be- Wochenblatt, da er die bisherigen Zuschüsse nicht weiter- gebracht werden sollen, so wird es notwendig sein, die Debatte über sprochenen Eheverbote sowie die Bestrebungen, ältere Angestellte zu geben könne. Meiner Meinung nach können die deutschen die ganze Affäre wieder zu eröffnen.( Unruhe.) Ich beantrage entlassen, durchaus charakteristisch. Wie die Industriearbeiter begreifen Genossen nicht damit einverstanden sein, daß eine jahrzehnte- das nicht, aber wenn wir das vermeiden wollen, so können wir nur auch die Privatangestellten instinktiv aber nur langsam die Tatsache, lange Arbeit vernichtet wird. Wir wollen alles aufbieten, über die gestrige Resolution Auer, die zur Debatte gestanden hat, daß Parteien, die kapitalistische Interessen vertreten, nicht imftande um das Blatt in eine Tageszeitung zu verwandeln. Ob es uns ge- abstimmen und nicht über die zweite, die nicht diskutiert ist. find, auch die Interessen der Gehaltsempfänger zu vertreten. lingen wird, kann ich nicht sagen, jedenfalls wollen wir es versuchen Gottschalt- Königsberg : Auch die Resolution Auer lag gestern Es ist kein Zufall, daß noch ziemlich große Kreise der Angestellten und alles baransezen, um das Ziel zu erreichen. Bur Reichstags- noch nicht im Druck vor, das ist erst heute der Fall. Um einen über­fonfervativen Barteien und dem antisemitischen Flügel angehören. wahl find Hunderttausende von polnischen Flugblättern gebraucht eilten Beschluß zu vermeiden, beantrage ich über beide Resolutionen Die Konservatioen beschäftigen wenig Privatangestellte, mindestens worden, um die polnischen Arbeiter zu bewegen, für die die Debatte zu gestatten.

werden.

wir sie nennen).

"

Geschäftsordnungsdebatte.

Noske verliest folgende socben von Liebknecht und Ledes

bour eingereichte Resolution zum Fall Göppingen :

" Der Parteitag spricht dem Parteivorstand für sein Vor­gehen in der Göppinger Angelegenheit die volle Billigung aus. Er erwartet, daß alle beteiligten Genossen ernstlich bestrebt sein werden, die Bemühungen des Parteivorstandes zur endlichen Beseitigung des unerfreulichen Zustandes nach besten Kräften zu unterstützen. Er erwartet weiter, daß die Parteigenossen bei Neu­gründungen den in Betracht kommenden Beschluß des Münchener Parteitages sorgfältig beachten werden."

lange nicht in dem Maße wie die Industrie, fie gestatten sich daher Sozialdemokratie zu stimmen. Selbst aus thüringischen und nieder Lipinski- Leipzig : Solange die Angelegenheit nicht durch das den Lurus, hin und wieder für die sozialpolitischen Interessen der schlesischen Wahlkreisen wurden polnische Flugblätter verlangt. Schlußwort abgeschlossen ist, muß die Möglichkeit zur Einbringung Privatangestellten einzutreten. Das verwirrt manden Angestellten. Man Sind die deutschen Genossen der Meinung, daß man zu einer neuen Resolution vorhanden sein. Üleber sie muß auch abge= wird einwenden können, daß wir unsere Agitation nicht so spezialisieren ben Reichstagswahlen polnische Flugblätter gebraucht, dann sollten stimmt werden, ohne daß erst der Parteitag es beschließt. fönnen, aber es ist notwendig, die besonderen Verhältnisse der Ange- fie tonfequenterweise auch für das polnische Blatt agitieren, Vors. Noste: Wir halten es für zweifelhaft, ob Livinskis An­stellten zu berücksichtigen, namentlich möchte unsere Parteipresse bitten, die Angestelltenfragen möglichst eingehend zu behandeln, nicht man sollte die Arbeiter nicht im letzten Moment zu gewinnen suchen. ſicht richtig ist, und haben es deshalb für besser gehalten, die Ent­wenn nur Nachrichten und Vorgänge aus der Angestelltenbewegung sollten enn sie das polnische Blatt ebenso betrachten wie eine deutsche scheidung des Parteitages herbeizuführen.

Auer- München: Gestern wurde bom Parteitag beschlossen, die Erörterung der Göppinger Angelegenheit zu schließen( Widerspruch). erforderlich. Ferner sollte der Parteivorstand Informationsmaterial auch über die Angestelltenbewegung an die Funktionäre gelangen lassen. die Agitation unter den polnischen Arbeitern immer mehr, der Kreis Es wurde der Schluß der Debatte beschlossen. Es lagen zwei An­Ich erinnere daran, daß unsere Frattionen im Seichstage und in den Babrze iſt iezt als deutscher Streis erklärt worden. Wir tönnen dort träge vor, von denen der eine nicht genügend unterstützt wurde, feine polnischen Versammlungen mehr abhalten. Auch die Gewerk- während der andere als ausreichend unterstüßt galt. Es lag die Bandtagen in sehr fleißiger Arbeit für die Angestellten tätig gewesen schaften haben ein Interesse an dem Ausbau des polnischen Blattes. Möglichkeit vor, diesen Antrag zu begründen und auch zu be­find.( Bravo !) Weshalb sind wir nicht hinausgegangen, um den Die nationalpolnische Gewerkschaftsbewegung entwidelt sich so, daß tämpfen. Es wurde aoer Schluß der Debatte gemacht. Es ist Leuten bekannt zu machen, welche unendliche Tätigkeit in ihrem Sinne geleistet worden ist? Wenn es sich auf kommunalpolitischem Gebiete die Gewerkschaften allen Grund haben, sich damit näher zu befassen. zweifellos richtig, daß jeder Genosse nun einen neuen Antrag oder um die Durchsetzung einer Forderung der Privatangestellten handelt,( Sehr richtig!) Selbst in deutschen Städten wie Stuttgart , Leipzig , eine Resolution einbringen kann, aber es muß auch die Möglichkeit Bremen , Hamburg entstehen fortwährend neue Zahlstellen der der Begründung und Gegenäußerung gegeben sein. Die Debatte dann werden nicht die bürgerlichen Angestelltenvertreter angegangen, sondern unsere Parteigenossen. Aber die Angestellten wagen leider polnischen Berufsvereine. Wollen wir das vermeiden, dann müssen nicht, dieses Vertrauen auch in der Deffentlichkeit zu bekennen. wir der nationalistischen polnischen Bresse eine polnische Tages­( Sehr richtig.) Dabei haben sie oft genug offen zuzugeben, daß es deitung entgegenstellen, die so wie bisher unterstützt werden muß. nuglos ist, sich an die bürgerlichen Vertreter zu wenden, weil das Ring Offenbach : Arbeitgebervertreter find. Ich bin fest überzeugt, daß durch eine Der Geschäftsbericht beweist, daß die Entwickelung der Partei spezialisierte Werbearbeit wir genügend Köpfe und Hände aus dem eine gesunde ist. Mit der Tätigkeit des Parteivorstandes können wir

gebracht werden, sondern aud) eine frittiche Stellungnahme dazu ist Parteizeitung, dann werden Sie uns zu hunderten und tausenden Abonnenten verhelfen können. Die preußische Regierung erschwert

*) 98. In. Der Parteitag beauftragt den Parteivorstand, in Verbindung mit dem Zentralbildungsausschuß ein der Reihenfolge nach geordnetes Verzeichnis von Büchern herauszugeben, die eine planmäßige Einführung in den wissenschaftlichen Sozialismus ermöglichen.