Nr. 218. 29. Jahrgang.

3. Beilage des„ Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Mittwoch, 18. September 1912.

Miederfchlefiiche Wohnungskultur.

führen im Kreise eine unumschränkte Herrschaft. Sie sehen in den Stadt- und Gemeindeparlamenten dank dem Haus- und Grund­befizerprivileg ihren Willen durch, versuchen bei Strafe der gesell­schaftlichen Aechtung und des geschäftlichen Boykotts den Mittel stand ins Schlepptau zu nehmen und lassen den versklavten Ar­beitern durch drei festbesoldete, aus der Schule des Reichsverbandes hervorgegangene Sekretäre, die frohe Botschaft verkünden, daß ihr Heil nicht in der Sozialdemokratie und den freien Gewerkschaften, sondern in den reichstreuen und Kriegervereinen liege, die hier treibhausmäßig gefördert werden, denen man unter Anwendung des schärfsten Terrors die Mitglieder zutreibt.

trägen und wenig regsamen Masse noch weitaus traurigere Woh- stelle der Kinder. Wo Kinderbetten vorhanden sind, müssen oft drei nungsverhältnisse anzutreffen sind, die Ginzimmerwohnung pro- bis vier Kinder in einem Bett schlafen. Ein derartiger Zustand, in dem weitesten Maße verbreitet, muß Die Arbeiterschaft des Kreises Waldenburg, die acht Zehntel Bentual noch stärker vertreten ist. der Bevölkerung ausmacht, hat unter Wohnungsverhältnissen zu zwischen 65 und 160 m. pro Jahr. Für Einzimmerwohnungen bringen. Die niederschlesischen Gerichte haben sich verhältnismäßig Die Aufwendungen, die für Miete gemacht werden, schwanken naturgemäß schwere sittliche und gesundheitliche Gefahren mit sich leiden, wie sie schlimmer in ganz Deutschland   wohl kaum anzu- wird jährlich bis zu 110 M. Miete verlangt. Der Mietpreis für sehr oft mit Fällen von Blutschande und Sittlichkeitsverbrechen zu treffen sind. Der Kreis bildet für sich ein abgeschlossenes Industrie- 3weizimmerwohnungen schwankt zwischen 90 und 160 m. jährlich. befassen. Kinder und jugendliche Leute werden durch derartige gebiet. Die Mehrzahl der Arbeiter ist im Steinkohlenbergbau beschäftigt; den Rest stellen in der Hauptsache Bauarbeiter, Bor- Dabei ist zu beachten, daß man in Niederschlesien   unter dem Be- Berhältnisse direkt zu Ausschweifungen erzogen. Und auf gesund­zellanarbeiter und Tertilarbeiter dar. Die Bergleute verdienen nach- griff Ginzimmerwohnung nur einen einzigen Raum versteht, ohne heitlichem Gebiete bringen derartige Verhältnisse eine eminent zellanarbeiter und Textilarbeiter dar. Die Bergleute verdienen nach- Rüche oder sonstiges Nebengemach. Stube mit Küche, Entree oder große Kindersterblichkeit, eine weit verbreitete Tuberkulose und weislich die niedrigsten Löhne, die im deutschen   Steinkohlenberg- Altoven gilt schon als Zweizimmerwohnung, auch wenn der Neben- sonstige Gebrechlichkeiten mit sich. Vor einigen Jahren mußte der bau gezahlt werden. Sie ringen seit Jahren um eine bessere Eristenz, vermochten aber bisher den Grubenkapitalisten keine raum nicht heizbar und ohne Lichtzuführung ist, was oft anzu- Kreisschularzt von Waldenburg die traurige Tatsache konstatieren, Existenz, vermochten aber bisher den Grubenkapitalisten keine treffen ist. Bei einer derartig fümmerlichen Beschaffenheit der daß 86 Proz. der Waldenburger Schulkinder krank und unter­nennenswerten Vorteile abzutrozen. Die Grubenkapitalisten Wohnungen ist der Mietpreis reichlich hoch. ernährt sind. In den ausgesprochenen Arbeiterorten Gottesberg, Vergleicht man die von den einzelnen Familien aufgebrachten Altwasser, Weißstein, Hermsdorf, Dittersbach, Fellhammer, Salz­Jahresmieten mit der Zahl der Kinder, so läßt sich allgemein die brunn, Sandberg und noch anderen im Kohlenrebier gelegenen Ort­Tatsache konstatieren, daß mit dem Steigen der Kinderzahl die schaften ist die Krankheitsziffer der Schulkinder eine noch bedeutend Aufwendungen für Miete sinken. Je mehr Kinder in der Familie, höhere. Die Säuglingssterblichkeit betrug in der Stadt Waldenburg desto größer die Ausgaben für den Lebensunterhalt. Da diese bei vor einigen Jahren 33% Proz. Jetzt ist die Ziffer etwas zurüd­der allgemeinen Teuerung und dem niedrigen Stand der Löhne gegangen; es sterben von 1000 Säuglingen im ersten Lebensjahre faum noch zu erschwingen sind, muß an allen Eden und Enden 220. Auf der Hygieneausstellung in Dresden   konnte die Stadt gespart werden. Man schränkt sich nicht nur in der Ausgabe für Waldenburg von sich berichten, daß sie mit der Säuglingssterblich­Kleidung und andere notwendige Bedarfsartikel ein, sondern auch keitsgiffern über dem Reichsdurchschnitt steht. Auch hier muß in in der Ausgabe für Miete und bezieht mit dem Wachsen der Familie Betracht gezogen werden, daß in den Nachbarorten, die keine Sta eine kleinere Wohnung, statt wie es richtiger und vom hygie- tistik führen, die Sterblichkeit eine noch viel höhere ist. In der nischen Gesichtspunkt aus notwendig wäre eine größere. Wir Sterblichkeitsziffer überhaupt marschiert Waldenburg i. Schl. voran. finden im Waldenburger Streise häufig sehr starte Familien Gs starben in Waldenburg von 1000 Einwohnern auf das Jahr Familien bis zu 10 und 12 Köpfen. Diese aber bewohnen durch- umgerechnet rund 24. Die oberschlesischen Industrieorte weisen weg Einzimmerwohnungen. Nur jung verheiratete Leute und eine bedeutend niedrigere 3iffer auf, obwohl sie der Einwohnerzahl solche mit wenig Kindern können sich den Lurus" einer Zwei- nach bedeutend größer sind und auch die Luft eine bedeutend schlech­Bimmerwohnung gestatten, wovon übrigens nicht selten ein Raum tere ist. Das Waldenburger Industriegebiet ist von hohen Bergen an Logisgänger vermietet wird. Die Mehrzahl der Häuser sind umgeben, frische ozonreiche Luft strömt von allen Seiten herein, von vornherein auf Einzimmerwohnungen zugeschnitten. Es sind wenn nun trotzdem auf dem Gebiete der Volksgesundheit so vieles öde schmucklose Baue und so angelegt, daß jedes, auch das kleinste im argen liegt, wenn Krankheiten weit verbreitet und das Durch­Winkelchen für Wohnzwede ausgenügt werden kann. Dachstuben, schnittsalter ein sehr niedriges ist, so hat das alles seine Ursache die weber verschalt noch verputzt sind, werden massenweise an Kost in den schlechten Wohnungsverhältnissen, und damit zusammen­gänger vermietet. Dort oben verbringt der junge Arbeiter vor hängend in der überaus schlechten Entlohnung. feiner Berheiratung seine Mußestunden"; im Sommer zu warm Zurzeit verlassen die Bergarbeiter in großen Scharen das und im Winter zu kalt, das sind seine ewigen Klagen. Kein Wun- Industriegebiet. Sie suchen sich in den rheinisch- westfälischen der daher, wenn der junge Arbeiter ins Wirtshaus getrieben wird. Sohlenrevieren, wo die Löhne im allgemeinen höher sind als in Die neueren Häuser dürfen nach den Vorschriften einer Bauord- Niederschlesischen, eine neue Heimat. Seit Anfang des Jahres nung, die vor einigen Jahren erlassen worden ist, Einzimmerwoh- find nahezu 1000 Bergarbeiter, meist Familienväter, abgewandert. nungen nicht inehr enthalten. Die Bau- und Grundstücksspekulan- Diese Abwanderung ist für das wirtschaftliche Gedeihen des Kreises ten halten sich nun insofern schadlos, als sie den Raum, der sonst für von großem Schaden. Die Abwandernden sind meist intelligentere eine Ginzimmerwohnung erforderlich war, zu einer 3weizimmer- Arbeiter mit höheren Bedürfnissen. Sie werden ersetzt durch Ar wohnung zu verwenden suchen. Die Zimmer werden kleiner ge- beiter, die aus den schwarzen Kreisen Glaz  , Münsterberg  , Habel­macht und die Miete steigt. Das ist auf dem Gebiete des Wohnungs- schwerdt und Neurode herangezogen werden, und äußerst bedürfnis­wesens der einzige Fortschritt im Waldenburger Kreise. los sind. An eine Steigerung der Löhne ist unter solchen Uma ständen kaum zu denken. Auch daran nicht, daß von den Grubens verwaltungen oder von den Stadt- und Landgemeinden etwas getan wird zur Linderung des Wohnungselends. Die Arbeiter haben in den Gemeinde- und Stadtparlamenten keinen Einfluß. Grundbesitz und das Grubenkapital führen in den Kommunen das Ruder. Daher muß immer lauter und mit immer größerem Nachdruck die Schaffung eines Reichswohnungsgesetzes gefordert werden. Nur ein solches Gesetz vermag Abhilfe zu schaffen.

Dem Grubenkapital ist zur Aufrechterhaltung seiner faulen Herrschaft fein Mittel zu schlecht. Wir haben es in Niederschlesien  mit einem ganz ausgefeimten profitgierigen Unternehmertum zu tun, daß seinen Verwandten, den rheinischen Kohlen- und Industrie­baronen um nichts nachsteht und nur einen Willen kennt, nämlich den seinen. Indessen wütet unter der arbeitenden Bevölkerung ein unfagbares Elend, hervorgerufen durch Krankheit, Unterernährung, Siechtum und frühen Tod. Eine kurze Betrachtung der Wohnungs­verhältnisse, die den sozialen Tiefstand der Waldenburger In­dustriearbeiterschaft am trefflichsten illustrieren, möge diese Be­hauptung bestätigen.

Da die Gemeinden über das Wohnungswesen keine Statistik führen, hat der Vorstand des sozialdemokratischen Vereins zur Selbsthilfe gegriffen und Erhebungen über die Wohnungsverhält­nisse im Kreise Waldenburg veranstaltet. Befragt wurden nur organisierte Arbeiter, und zwar über die Anzahl der von ihnen bewohnten Zimmer, über die Zahl der Kinder und die Höhe der Mietpreise.

Es ergab sich nun, daß von 4544 befragten Familien 2730 oder rund 60 Broz. mit insgesamt 11 448 Köpfen eine Ginzimmer­wohnung bewohnten. 1814 Familien oder rund 40 Proz. mit zu fammen 7610 Köpfen bewohnten eine Zweizimmerwohnung. Drei­zimmerwohnungen waren überhaupt nicht anzutreffen.

-

Ein trauriges, für unseren sogenannten Kulturstand tief be­schämendes Ergebnis, das um so schwerer ins Gewicht fallen muß, wenn man sich vor Augen hält, daß die befragten Familien nur einen kleinen Bruchteil der Arbeiterbevölkerung umfassen. Nach einer ungefähren Schäzung sind im Waldenburger Kreise 27 000 Arbeiterfamilien vorhanden. Uebertragen wir auf diese das pro­zentuale Ergebnis 60 zu 40 Broz., so erhalten wir 16 200 Familien mit zusammen 64 800 Stöpfen, die in einer Ginzimmer­wohnung hausen, und 10 800 Familien mit insgesamt 43 200 Köpfen, die in einer Zweizimmerwohnung hausen. Diese Auf­stellung entspricht sowohl hinsichtlich der Kopfzahl als auch hinsicht­lich der gemachten Erfahrungen den tatsächlich vorhandenen Ver­hältnissen. Ja, es kann sogar, ohne zu übertreiben, angenommen werden, daß die Berechnung nach oben hin zu niedrig bemessen ist; daß weit über 60 Proz. der gesamten Familien Einzimmer­wohnungen inne haben und daß die auf sie entfallende Kopfzahl noch bedeutend größer als angegeben ist. Organisierte Arbeiter, wachgerufen und für höhere Bedürfnisse geweckt, pflegen im allge­meinen mehr Aufwendungen für Wohnungszwecke zu machen. Da aber nur solche befragt wurden, läßt sich aus dem Ergebnis ohne weiteres schließen, daß in den Kreisen der unorganisierten geistig

Kleines feuilleton.

"

Wie es in einer Ginzimmerwohnung, in der eine sechs bis zehntöpfige Familie haust, ungefähr aussehen mag, tann sich jeder lebhaft vorstellen.,

Der Verfasser des Artikels hatte das zweifelhafte Bergnügen, eine große Anzahl Wohnungen in Augenschein zu nehmen. Man wird bei der Besichtigung dieser Wohnräume lebhaft an die Zu­stände erinnert, die Mitte des vorigen Jahrhunderts in den schle­fischen Weberdistrikten herrschten. Zeitgenossen berichteten damals, daß die Kuhställe eines Dominiums Prunksäle genannt werden müßten im Vergleich zu der Mehrzahl der Weberivohnungen. Dieses drastische Beispiel läßt sich heute noch anwenden auf einen großen Teil der niederschlesischen Einzimmerwohnungen. Schon beim Be­treten eines Hauses fühlt und sieht man deutlich, daß in seinem Inneren das Elend wohnt. Die Korridore und Gänge sind mit Schränken und anderen Möbelstücken gefüllt. In den Stuben selbst ist so wenig Blaß, daß man sich kaum umdrehen kann. Zwei Betten bilden in der Regel die einzige brauchbare Schlafgelegenheit. Fragt man die Leute, wo denn die Kinder, fünf, sechs, sieben und acht an der Zahl, schlafen, so wird in der Regel in einen Winkel ge­deutet, in dem ein Haufen Lumpen liegt. Das also ist die Schlaf­

Der

Es wird zurzeit viel über den Geburtenrückgang geklagt. In Waldenburg ist nichts davon zu verspüren. Es werden eher zu viel als zu wenig Kinder geboren. Hauptsächlich bei den armen Leuten. Aber die Neugeborenen sterben zu früh und die Lebenden tragen ewig die Reime gefährlicher Krankheiten in sich. Gine allgemeine Hebung der Lage der arbeitenden Klasse, und vor allem die Schaffung günstiger Wohnungsverhältnisse vermögen allein Hilfe zu bringen. Der Gesellschaft neue und brauchbare Glieder zu­zuführen, muß die erste Aufgabe eines geordneten Staatswesens sein. Da sich unsere heutige Regierung nicht von selbst dazu be= quemen wird, heißt es für die Arbeiter: ans Wert! Auf zu neuen Taten! O

ala allerorten." Der Preis, der für sie zu erzielen ist, beträgt franzöfifchen„ Cosmos" nach den Mitteilungen von Rivetta selbst 1300 bis 1400 Livres das Stück". Andere Bandstriche sind weniger geschildert werden. empfehlenswert. Entweder halten die Eingeborenen die Strapazen Das neue ABC umfaßt 42 Buchstaben. 23 davon sind Bokale nicht aus oder fie vertragen die fremde Kost nicht, oder sie sind wider- und 19 Konsonanten. Schon die große Zahl der Bokale deutet Die Stuttgarter   neuen Hoftheater. Nach mehr als zehnjähriger spenstig. Uebrigens muß man vor dem Einkauf die angebotenen darauf hin, daß im Chinesischen   Laute vorhanden sind, die sich durch Bause hat die deutsche Bühnenkunst in Stuttgart   wieder eine Individuen immer vom Arzt gründlich untersuchen lassen. Ich teine Buchstaben europäischer Alphabete richtig darstellen lassen. Und würdige Heimstätte erhalten. Bwei prachtvolle Kunstbauten sind wiederhole Ihnen," ermahnt Deguer einen seiner Kapitäne, fobiel in der Tat: nur elf Bokale ließen sich mit Hilfe von fünf lateinischen, entstanden, die wohl das beste sind, was ihr Schöpfer, Prof. Mar Männer als möglich und sehr wenig Frauen zu nehmen. Und drei griechischen und drei russischen Buchstaben forrekt wiedergeben. Littmann aus München  , bisher auf dem Gebiete des Theater  - diese müssen alle stehende Brüste haben." Alle Vorsichten hinderten Für die übrigen mußten besondere Zeichen erfunden werden. Das baus geleistet hat. Das große aus soll sowohl der großen aber nicht, daß die Ueberfahrten oft geradezu mörderisch wirkten, gelang durch Zusammenſegungen, Umbildungen, Umkehrungen usw. Oper als auch dem großen Schauspiel dienen, das kleine Haus namentlich wenn die Ernährung ungenügend war. Von einem der schon benutzten europäischen   Zeichen. Die so entstandenen Formen wird die Mozartoper und das moderne Seelendrama pflegen. Transport von 350 Indibiduen famen 201 bollständig erschöpft an find zwar nicht alle sonderlich hübsch, doch lassen sie sich bequem Beide Häuser wirken architektonisch reizvoll, ohne Ueberladung und und 20 Mann von der Schiffsmannschaft waren zugrunde gegangen. niederschreiben und im Gedächtnis behalten. Mit den Konsonanten, Extravaganzen. Die Bühnen sind mit allen Errungenschaften der Besonders Storbut und Typhus   räumten schrecklich unter den im beren es nur 19 gibt, ging es leichter, und der Bedarf an Zeichen modernen Technik ausgestattet. Auf die Drehbühne hat der Er- engem Schiffsraum zusammengepferchten Menschen auf. ließ fich mit 14 lateinischen, 2 griechischen und 3 russischen Buch­bauer mit Recht verzichtet und an ihrer Stelle die Schiebebühne Deguer spricht auch davon, in welcher Art die Ware bezahlt staben decken. eingeführt, auf der die im hinteren Bühnenraum aufgebauten Bühnen- wurde. In Angola   zahlte man mit Muscheln, an der Goldküste Das Reformwert, das nach Versicherung seiner Urheber allen bilder nach vorne geschoben werden, um nach erfolgtem Gebrauch mit Branntwein, Gewehren, Pfeifen u. a. Die Stlabenschiffe Besonderheiten der chinesischen   Lautsprache vollkommen gerecht wird, nach der Seite zu verschwinden. Die Zuschauerräume, Foyers, waren in der Regel friegemäßig ausgerüstet, da die Konkurrenten erfreut sich in Südchina begeisterter Aufnahme. Da in diesem Teile Konversationssäle sind mit auserlesenem fünstlerischen Geschmack der verschiedenen Nationen aufeinander Jagd machten. In Nantes   des Landes der Schwerpunkt des ökonomischen und politischen Lebens ausgestattet und von festlicher, stimmungsvoller Wirkung. Besonders war es Handelsbrauch, den zweiten Kapitän entweder mit 12 bis liegt, so ist die Annahme berechtigt, daß das Sprichwort über die hervorgehoben muß werden, daß die Nebenräume für das Personal, 15 Livres für den Kopf der verkauften Ladung oder in natura: mit besondere Schwierigkeit der chinesischen   Sprache recht bald ein gut und zwar nicht nur für die Solisten, äußerst weiträumig und 7 Negern und einem Negerknaben, zu bezahlen. Doch machte sich Teil seiner Gültigkeit verlieren wird.- bequem angelegt sind. die Schmußkonkurrenz" fühlbar. Herr Deguer ist besonders auf Der Erbauer hat zwischen der bisher üblichen konventionellen die Engländer schlecht zu sprechen, die den„ Ausschuß" ihrer Neger­Form des Rangtheaters und der von ihm besonders kultivierten folonien, sozusagen Bofel", auf den Markt bringen. Trotzdem amphitheatralischen Anordnung des Zuschauerraums durch Verzicht stand das Geschäft" mitten im Zeitalter der Humanität", während kommender Spielzeit unter der Leitung von A. E. Licho im Neuen Die Berliner   Versuchsbühne veranstaltet in auf Proszeniumslogen und starkes Ansteigen des Parketts ein glück schon die Stimme Rousseaus und Voltaires ertönte, noch immer volkstheater vier Üraufführungen: Walter Volk von A. Fedorow. liches Stompromiß zu schließen verstanden. Das Orchester ist nach mächtig in Blüte. Wie der Archivar des Departements Loire  - Inse. Die Schwester von A. Hery, Flieger von H. W. Fischer, Wagnerscher Anordnung völlig berjenkt, ohne daß dabei die Mängel rieure, der die Dokumente verarbeitet hat, erklärt, ist der Glanz Storallentettlin von F. Dilberg. zutage treten, die in Bayreuth   bestehen, wo der Dirigent völlig gewiffer alter Häuser auf den Kais und Inseln von Nantes   ein außzerstande ist, die Sänger auf der Bühne zu hören. Auch die Beugnis der derart erworbenen Reichtümer". Und die Nachkommen Bühnenbeleuchtung hat eine neuartige Verbesserung erfahren, in- der Deguer und feinesgleichen werden zweifellos darauf schwören, dem der Schauspieler von der Rampe aus nicht mehr wie bisher daß die Quellen des Eigentums Sparsamkeit und Arbeit heißen. bon unten, sondern von oben beleuchtet wird.

B. H.  

-

"

.

-

-

Notizen.

-

ftellungen berechtigt, find an den Geschäftsführer Heinrich Neft, Anmeldung zur Mitgliedschaft, die zum Besuch der vier Vor­Köpeniderstr. 68, zu richten. Der Jahresbeitrag beträgt 10 M. Bremerhaven   und Berlin  . In Berlin   find die Die Eröffnungsvorstellung brachte alle technischen und künstle Das neue chinesische ABC. Mit dem Zopf und der Monarchie Dramen Storallenkettlin" von Franz Dülberg   und„ Die im rischen Vorzüge der neuen Räume zur besten Geltung. Man gab will China   nun auch ihre alte Schreibart aufgeben und sich auch in Schatten leben von Rosenow   verboten in Bremerhaven  in beiden Häusern einzelne Atte aus mehr oder weniger klassischen dieser Hinsicht in Reih und Glied mit modernen Völkern stellen. Es werden sie diesen Winter aufgeführt. Werfen. Unglücklicherweise hatte man im großen Haus versucht, ist eine ehrwürdige Einrichtung, die hier zu Grabe getragen werden Die Denkmals wut. Raum ist der Reichstagsbaumeister fie durch verbindenden Text zu einem Festspiel" zu gestalten soll, denn die Chinesenschrift, die gegenwärtig etwa 80 000 Beichen Baul allot unter der Erde, da wird auch schon die Werbes einzig und allein, um dadurch Gelegenheit zu einer Königshuldi- nicht für Wörter, sondern für Begriffe umfaßt, zählt ein Alter von trommel für ein Wallotdenkmal gerührt. Man sollte meinen, gung zu gewinnen. 4400 Jahren. Mit dem Stichwort Begriffsichrift"( Ideographie) ist Architekten, die durch ihre Bauten wirken, hätten diefen Plunder das Charakteristische dieser Schreibart angegeben, die im Gegensatz nicht nötig. Aus den Geschäftsbüchern eines Sklavenhändlers. Bei einem zu unserer Lautschrift nicht den gesprochenen Laut, sondern den ge- Eine Pfahlbaufiedelung wurde am Werbellinsee Lumpenhändler in Nantes   sind unlängst 28 Geschäftsbücher dachten Begriff mit den geschriebenen Beichen versinnbildlichen will. entdeckt. Bei den unter Leitung des Märkischen Museums erfolgten eines Reedere namens Delaville- Deguer gefunden worden, der im Die entfeglichen Echwierigkeiten, denen das Gedächtnis hierdurch Ausgrabungen wurden bisher Waffen und Hausgerät gefunden. 18. Jahrhundert zu den reichsten dieser Handelsstadt gehörte. ausgefegt wird, find ja genügend bekannt, und es läßt sich ohne Der Roman auf Bestellung. Der Bongsche Verlag Deguer handelte mit allen möglichen Waren, aber sein Haupt- weiteres begreifen, daß eine durchgehende Reform der Schrift in hat bei seinem neuesten Roman 2afsalle das Menschenmögliche geschäft wurde mit der Zeit der Sklavenhandel oder, wie die China   eine schlechthin unentbehrliche Vorbedingung kulturellen Fort  - geleistet. Er hat sehr bekannte Mitarbeiter herangezogen. Die harmlose Formel lautete: der Handel mit„ Ebenholz". Er begann schritte ist. Bitate hat Georg Brandes   gesammelt, die Dialoge sind nach Briefen zunächst mit der Einfuhr von Negerknaben, die damals bei Damen An dieser Reform arbeiten gegenwärtig eine Reihe chinesischer von Marg und Lassalle wiedergegeben, die Wize hat Ad. Glaßbrenner besonders beliebt waren. Später erweiterte er das Geschäft, das Gelehrter in Gemeinschaft mit einem der größten heut lebenden geliefert, die Anekdoten die Racowitza und Bernhard Becker  , die er mit solider Sachkenntnis und sogar mit einer Art bourgeoiser Sprachkenner, Professor Rivetta in Neapel  . Das Reformwerk ist im Briefe sind von Lassalle, Bismard und Heine, und am Aufbau Morrektheit betrieb. Er kannte die besten Quellen. An der Küste großen ganzen vollendet und es steht zu hoffen, daß es auch an- erkennt man die fundig- waltende Hand der Luise Mühlbach  . Als von Guinea  ," schreibt er, sind die Neger sehr schön und wohlfeiler genommen wird. Folgendes find feine Grundlagen, die im Heiliger aur Namengebung wurde endlich Herr Schirokauer zitiert.

-

-