Nr. 221. 29. Jahrgang.

1. Beilage des„ Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sonnabend, 21. September 1912.

Sozialdemokratischer

Fünfter Verhandlungstag.

Chemnis, 20. September.

Haase eröffnet die Verhandlungen. Das Schlußwort zu bem Punkt Bericht der Reichstagsfraktion" erhält

Stadthagen :

Vorsitzender Haase:

Parteitag.

Sindermann: Ich hätte kein Wort gesagt, wenn Stadthagen nicht dem Antrag einen anderen Sinn zu geben versucht hätte. Liebknecht verzichtet aufs Wort. Stadthagen ( mit Schlußrufen empfangen): Ich muß mich ent­schieden gegen die Unterstellung Frants und Sindermanns ver­wahren. Ich habe ausdrücklich erklärt, daß Bebel und nicht Sinder­mann den Antrag begründet hat, und daß deshalb nur die Be­führt wie Molkenbuhr und werde auch für den Antrag stimmen. Es tommt nicht darauf an, was Eindermann verschwiegen hat, sondern was Bebel gesagt hat.

und das würden wir tun, wenn wir auch nur ein Jota von unserem Moltenbuhr: Nach der Verlesung des Antrags Sindermann und Programm abgehen würden. Es sind ja im übrigen feine Anstände nach Bebels Begründung war die Versammlung einmütig der Auf­gemacht wurden. Ich nehme an, Sie sind mit uns einmütig der fassung, daß eine nach allen Seiten zufriedenstellende Lösung vor­Ansicht, daß wir nach wie vor zu stehen haben auf dem Boden handen sei. Daher wurde Schluß gemacht. Bei späteren Streitig unferes Parteiprogramms, auf den Grundsägen und Forderungen, feiten tann man außer dem Wortlaut des Antrags nur die Er­die die Parteitage aufgestellt haben. Ich habe zum Schluß nur die läuterungen Bebels maßgebend sein lassen. Bitte zu wiederholen: Da die Niassengegensäge sich zuspißen, da in Ich bin gestern nicht auf die Frage der Sonder immer schamloserer Weise die Ausbeutung der großen Menge des fonferenzen eingegangen. Ich werde später darauf zu sprechen Volkes stattfindet, ist es doppelt und dreifach erforderlich, nicht zu er fommen. Die Anträge 104 und 147 betreffen Doppelkandidaturen. lahmen in der Organisation und Agitation, nicht weil die Fraktion Bebel hat seine Ansicht darüber bereits ausgedrüdt. Die Fraktion aus besonders lugen Köpfen besteht, hat sie ihr Gewicht, sondern als solche hat keinen Anlaß, etwas weiteres dazu zu sagen. Nach fie hat ihr Gewicht, weil sie ausspricht und aussprechen muß: Antrag 106 sollen größere Gesegesvorlagen ausgearbeitet werden, Forderungen der großen Menge, Forderungen, die gleichzeitig wie z. B. bei dem bevorstehenden Zolltarif. Dabei sollen fach- Forderungen der Gesamtheit des Vaterlandes find.( Lebhafter gründung von Bebel gelten kann. Ich habe also dasselbe ausge verständige Genossen aus dem Reiche zugezogen werden. Der Beifall.) Fraftion fann es nur recht sein, wenn Sachverständige sich äußern wollen. Antrag 177, der auffordert, daß die Aufhebung der Sprachen­paragraphen im Reichsvereinsgefeh beantragt werden soll, tann zurüd- Darlegungen Bebels über die Sonderkonferenzen Bezug genommen. Stadthagen hat in seinem Referat ausführlich auf die gestrigen Vors. Haase: Damit ist diese Angelegenheit erledigt. gezogen werden. Einen entsprechenden Antrag hat die Fraktion Bebel ist zu unserem schmerzlichen Bedauern nicht in der Lage, Dr. David( persönlich): Stadthagen hat in seinem Schlußwort schon im Februar gestellt. Ebenso kann Antrag 186 zurüdgezogen heute vormittag der Sigung beizuwohnen. Ich will deshalb, damit ein mit Schreibmaschine hergestelltes Formular vorgetragen, das werden, der eine Aenderung des Wahlgefeges verlangt, die von uns nicht der Gedanke auftaucht, daß die Worte Stadthagens als voll eine Einladung zu einem Diskussionsabend im April 1907 darstellt. gleichfalls bereits beantragt wurde. Antrag 204, wonach der Fall Lands inhaltlich gleichbedeutend mit den Bebelschen anzusehen sind, nach dem Als Thema ist angegeben:„ Reformpartei oder...?" Und als berg für erledigt erklärt werden soll, tann angenommen werden. stenographischen Protokoll berlesen, was Bebel gesagt hat. Nach- Referent werde ich angegeben. Die von Stadthagen berlesene Ein­Die Genossen von Berlin IV werden ihren Antrag wohl zugunsten dem er dargelegt hatte, wie es früher in den Sonderkonferenzen ladung liegt 5 Jahre zurüd. Ich habe mein Gedächtnis eben zer­dieses Antrages zurückziehen. Eine populärwissenschaftliche Broschüre gewesen ist, fuhr er fort:„ Deshalb möchte ich Ihnen dringend martert, was das gewesen sein könnte, ich habe auch meine Freunde über die modernen Strafrechtstheorien verlangt Antrag 205. Auf empfehlen, daß Sie den Antrag Sindermann annehmen. Denn gefragt, es ist mir aber unmöglich, irgendwie in meiner Grinne­dem Parteitag in Mannheim hat Haase einen Vortrag über Strafs die anderen Anträge dürfen Sie ja gar nicht annehmen. rung etwas zu finden, was Anlaß zu diesem Schriftstück gegeben recht, Strafprozeß und Strafvollzug gehalten und die Thesen knapp Wer bon Ihnen fann denn mit gutem Gewissen für haben könnte. Ich entsinne mich also weder der hier gemeinten aneinandergereiht, die prinzipiell von uns zu fordern find. Selbst den Antrag Mühlheim stimmen, wonach die die sogenannten Versammlung, noch daß ich irgendwo über das hier genannte verständlich treten wir für Abschaffung der Todesstrafe ein. Sollen Sonderkonferenzen auf das schärfste berurteilt werden. Thema referiert hätte. Ich habe Stadthagen gebeten, er möchte wir das noch einmal sagen? Ueber die Gestaltung dieses oder jenes Wer kann für die Anträge Recklinghausen , Lübeck , Köln mir mitteilen, woher er diese Einladung bekommen hat, damit ich Baragraphen müssen Differenzen sein, aber ich gebe feinem einzigen stimmen, wo überall die schärfste Verurteilung ausgesprochen wird, feststellen kann, von wo sie ausgeht. Stadthagen hat es abgelehnt Genossen noch der Gesamtheit der Fraktion das Recht, daß sie etwa wo doch ein großer Teil von Ihnen selber zu den Sündern gehört.( Hört, hört!), so lange er diese Angabe verweigert, muß ich an­in einer Broschüre die vorhandenen Differenzen beseitigen wollen.( Sehr richtig! und Heiterkeit.) Ich habe mich ja nie daran beteiligt, nehmen, daß Mißbrauch mit meinem Namen getrieben worden ist. Meinungsfreiheit muß auch auf diesem Gebiete sein. Die Unter- der Vorstand selbst hat auch diese Beurteilung geübt. Wir werden Stadthagen : Ich habe David erklärt, daß ich den Genossen, zeichner dieses Antrages bitte ich, fich gefälligst auf die Hosen zu uns alle sehr freuen, wenn es ohne diese Sonderkonferenzen fünftig der diese Einladung erhalten hat, fragen werde, ob er gestattet, jezen( Heiterkeit) und selbst diese Broschüre zu schreiben. Dann ist geht. Ich bitte Sie, lehnen Sie diese Anträge alle ab." daß ich seinen Namen bekannt gebe. Machen Sie aus der Sache beantragt worden, eine Zusammenstellung der Klassenjustizurteile in doch keine weiteren Geschichten.( Buruf: Sie haben etwas daraus einer Broschüre oder in einem Flugblatt herbeizuführen. Wie soll gemacht!) Es ist fein 8weifel, daß der Genosse, der zu Ihrer denn die Reichstagsfraktion dazu kommen, einen solchen Vorschlag Seite gehört und dessen Namen ich nicht preisgeben will, diese auszuführen. Man könnte den Antrag allenfalls dem Parteivorstand Einladung wirklich erhalten hat. Daß David ohne sein Borwissen zur Erwägung überweisen, ich möchte aber die Genossen bitten, nicht als Referent aufgeführt worden ist, ist ja möglich. Ich habe gar zu glauben, als ob durch Reſolutionen alles mögliche geschaffen nichts anderes behauptet. werden kann. Die Pflicht, selbst zu arbeiten, wird dadurch nicht beseitigt. Gegen die Unterdrückung des Koalitionsrechts, die unter dem Motto„ Schutz den Arbeitswilligen" geschieht, hat sich die Resolution Haupt gewendet. Selbstverständlich sind wir mit dem Juhalt dieser Resolution voll einverstanden.

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Sindermann( persönlich):

Es ist der ausgesprochene 3wed der Antragsteller, mit ihrem Antrage in Zukunft Sonderkonferenzen zu verhüten. Es war der Bille der Antragsteller, damit zum Ausdrud zu bringen, daß die bisher stattgefundenen Sonderkonferenzen gefährlich werden können. Tenn das Beispiel, das mit den Sonderkonferenzen von den Ab­geordneten gegeben wird, wird schon in den Bezirken und Wahlkreis­organisationen nachgeahmt.( Lebhaftes Hört! hört!) Es setzt nun eine Geschäftsordnungsdebatte

eine Ans Rede sein.

Ledebour: Haase irrt, Sindermann ist in seiner sogenannten per­jönlichen Bemerkung darüber hinausgegangen. Damit ist die Debatte tatsächlich wieder eröffnet worden. Ich melde mich zur Sache zum Wort.( Heiterkeit.)

Vors. Haafe: Wir kommen zur Abstimmung. Die Resolution Haupt und Genossen, die sich auf die Ver­legung von Streitenden und anderen Personen durch Arbeitswillige bezieht, wird einstimmig angenommen.

Antrag 204*), der den Fall Landsberg betrifft und ihn durch die Stellungnahme der Magdeburger Instanzen für erledigt erklärt, wird mit überwiegender Mehrheit angenommen. Damit ist auch Antrag 171 erledigt.

Es folgt der Antrag Sindermann und Genossen, der die Sonder. zusammenfünfte betrifft. Der Antrag wird mit überwälti gender Mehrheit angenommen. Auf Verlangen der Delegierten wird die Gegenprobe vorgenommen, bei der fünf Delegierte, darunter Ledebour, gegen den Antrag stimm men.( Heiterkeit.) Damit sind erledigt die Anträge 110, 112, 114, 115, 116, 117, 149, 158, 172, 183 und 189.

Die

Die Anträge 111 und 113 find zurückgezogen worden. Anträge 104 und 147, die sich auf Doppelkandidaturen be­ziehen, werden abgelehnt, ebenso der Antrag 106, der zur Durcharbeitung größerer Gesezesvorlagen auch die Heranziehung sachverständiger Genossen außerhalb der Fraktion fordert. An. tag 177 ist zurüdgezogen worden, ebenso Antrag 186.

des ersten Absages des Antrages, bei dem es sich um die Propa Ueber Antrag Baron 205 wird getrennt abgestimmt. Sat 1 ganda gegen die Todesstrafe handelt, wird einstimmig ange­nommen. Die übrigen Teile des Antrages werden ebenfalls ein­stimmig dem Vorstand zur Erwägung überwiesen.

Es folgt das Referat über den nächsten Punkt der Tages­ordnung: Der Jmperialismus. Referent Haase:

Die zweite Resolution bezieht sich auf die sogenannten Sonderein. fonferenzen. Die gestrige Aussprache hatte das erfreuliche Ergebnis, Stadthagen beantragt, wieder in die Verhandlungen einzutreten, daß sich herausgestellt hat, wie anders die Sonderkonferenz verlief, nachdem die Debatte von neuem eröffnet worden ist. als behauptet worden war. Erfreulich ist die Uebereinstimmung, Vorsitzender Haase: Im Rahmen einer persönlichen Bemerkung daß selbstverständlich Konferenzen irgendwelcher Art niemals Rechte fann allerdings streng genommen nur dasjenige richtig gestellt der Organisation beeinflussen dürfen. Festgestellt wurde, daß werden, was der Redner selbst geäußert hat und was von anderen unverbindliche Aussprachen, die zur Aufklärung der Genossen Rednern falsch dargelegt worden ist. Ueber diesen Rahmen sind dienen, unter Umständen notwendig sind. Es erhebt sich die sämtliche Redner hinausgegangen unter Zustimmung des Partei Frage, wann tann man denn von einer Sonderkonferenz tags. Sindermann hat lediglich sagen wollen, was er und was sprechen? Gestern ist ausgeführt worden, die Sozialistischen Bebel gesagt hat. Von einer Wiedereröffnung der Debatte fann feine Monatshefte" seien schriftliche Sonderkonferenzen, ficht, die durchaus zutreffend ist. Eine Konferenz kann auch vorliegen, wenn bei einem Tee- oder Bierabend Sachen besprochen werden sollen. Auf der anderen Seite besteht kein Zweifel, daß Genossen derselben Richtungen, wenn sie zusammen fommen, sich über Parteiangelegenheiten unterhalten. Es ist unmöglich, solche Vors. Haase: Ich kann meinem verehrten Kollegen Ledebour Diskutierabende zu verbieten, sie finden von der rechten Seite auch das Wort zur Sache nicht geben. Sie haben gemerkt, daß ich unzweifelhaft statt. Ich habe vor mir eine harmlose Einladung, sie Sindermann auch unterbrochen habe, als er nach meiner Meinung lautet: Einladung zum Diskutierabend, Sonnabend, den 20. April 1907, über den Rahmen der persönlichen Bemerkung hinausging. Ich bitte abends 8 Uhr, der im Restaurant Friedrichshof stattfindet. Thema: Sie jetzt, nicht eine Strenge eintreten zu lassen, nachdem wir bisher " Reformpartei oder...?* Referent Genosse Dr. David.( Lebhaftes eine milde Braris übten. Hört! hört! und Heiterfeit. David ruft: Ist mir unbekannt. Ist ganz Hoch: Die Erklärung Sindermanns war doch etwas ganz Scherz oder Fälschung. Dr. Südefum reicht eine heftographierte anderes, als es Haaie aufgefaßt hat. Es hat sich in seiner Er­Einladung dem Redner. Große Heiterkeit. Burufe: Borlesen!) Der flärung nicht darum gedreht, eine Bemerkung richtig zu stellen, Zettel, der mir eben übergeben wird, lautet: Hierdurch möchten wir die er gemacht hat, denn er hat ja überhaupt nicht das Wort Sie bitten, sich am 13. Februar im Restaurant Zollernhof zu einer genommen. Wir wollen keine Rechthaberei treiben, kein Schauspiel wichtigen Vorbesprechung einfinden zu wollen. Albrecht."( Aharufe.) Bieten, daß wir über einzelne Worte streiten. Für uns war das Aber Genossen, darüber sind wir doch nicht im Zweifel, daß solche wichtigste ein Appell an die Parteigenossen, die Sonderkonferenzen politische Welt und flingt so oft an Ihr Ohr, wie das Schlagwort Parteigenossen! Wohl kein Wort schwirrt so häufig durch die Konferenzen stattfinden. Der Genosse, der mir den Zettel mit der in den Grenzen der Notwendigkeit zu halten, und auch bei den" Imperialismus". Wenn man der Frage nachgeht, was unter Einladung zu Davids Referat gegeben hat, kann nicht in den Ver- Sonderkonferenzen die Einheit und Geschlossenheit der Partei im Imperialismus zu verstehen ist, so erhält man die verschiedensten dacht kommen, daß ihm eine Fälschung in die Hand gespielt Auge zu behalten. In diesem Sinne stimmten wir den Aus-| Antworten. Es gibt Politiker, die den Ausdruck in dem Sinn ge worden sei. In der letzten Session ist nicht von der Linken, sondern führungen Bebels zu; leider ist er nicht anwesend. Da man die brauchen, daß darunter zu verstehen sei die Schaffung eines Reiches, von der Rechten ein Diskutierabend einzurichten versucht worden. Situation verschiebt, sehe ich mich genötigt, offen und frei zu erklären: das sich wirtschaftlich selbst genügt, das so ausgedehnt ist, daß inner­Unter den Einladenden befanden sich nicht nur Abgeordnete, sondern Ich habe Bebel die von mir eingebrachte Resolution vorher zur halb seines Gebiets sämtliche Rohprodukte gewonnen und feine auch andere, ein Mitglied des Vorstandes. Auch ich wurde dazu eingeladen, Kenntnis gegeben und er hat mir ausbrüdlich seine Zustimmung erklärt. Industrieprodukte auf den eigenen Markt abgefeßt werden können. antwortete aber, daß ich nicht teilnehmen werde, wenn nicht sämtliche( Lebhaftes hört! hört!) Dann trat Bebel auf und hat den Antrag Man spricht von wirtschaftlichen Gebilden dieser Art, als von der Abgeordnete eingeladen werden. Darauf wurden denn auch sämtliche Sindermann befürwortet. Da mußten wir alle den Eindruck haben, fünftigen Form einer sogenannten Selbstgenügsamkeit. Ich glaube, Abgeordnete und ein paar Redakteure eingeladen. Es ist mitunter daß er uns damit empfehlen wollte: legt nicht den Wert auf die nicht viele Worte darüber verlieren zu sollen, daß es sich hier um notwendig, die Geschloffenheit der Partei durch Sonderbesprechungen einzelnen Worte, nehmt ihn als Appell zum gemeinsamen Handeln. bloße Phantasie handelt. In England hat man mit dem Ausdruck zu fördern, deshalb hat ja Bebel gestern beantragt, sämtliche Anträge( Sehr richtig!) Wenn nun Sindermann eine ganz andere Er- Imperialismus zunächst andere Vorstellungen verbunden. Als sich abzulehnen. Der Antrag Sindermann liegt uns gedrudt ja noch flärung seines Antrages gibt, dann hätte er gestern die Sache in Amerika und in den europäischen Ländern die Schußzollmauern nicht vor und sein Wortlaut war auch Bebel gestern nur so flüchtig machen müssen, aber er und seine Freunde haben für den Schluß immer höher erhoben, wurde auch in England eine Agitation für bekannt, wie uns allen.( Wiederholter Widerspruch von Ebert, der der Debatte gestimmt. Wenn Sie aber das Bedürfnis haben, die Schutzölle entfacht, und an der Spitze dieser Agitation stand als erklärt, daß der Wortlaut Bebel genau bekannt war.) Hauptsache Sindermannsche Erklärung für maßgebend zu halten, dann stellen markante Persönlichkeit Chamberlain. Er wünschte, daß die zum ist, daß der Parteitag über die gestellten Berbotsanträge zur Lages- Sie doch den Antrag.( Sehr richtig! und Widerspruch.) ordnung übergeht. Unter dem Begriff„ Sonderkonferenzen bestimmter englischen Reich gehörigen Teile alle zu einem einheitlichen Ganzen Vors. Haase: Wir brauchen uns wegen dieser Frage weder zu zusammengeschlossen werden sollten, und daß dieses große Imperium, Richtungen" fallen natürlich auch Diskussionsabende, wie die vorhin erhißen, noch unsere turzbemessene Zeit weiter in Anspruch nehmen dieses Weltreich, eine eigene politische und wirtschaftliche Gemein­erwähnten und erst recht die von Dr. Frank gemeinten Landsmann( Sehr richtig!). Für die Auslegung und Bedeutung einer Willens- schaft bildet gegenüber den anderen. Es ist Ihnen bekannt, daß fchaftsversammlungen. erklärung ist in erster Linie der Wortlaut maßgebend: weiter ist diese Agitation Schiffbruch erlitten hat. Heute wird als Imperia­Noch ein paar Worte über die tatsächlichen Verhältnisse im hinzuzuziehen, was im Laufe der Debatte zur Begründung ge- lismus allgemein bezeichnet das Bestreben nach Gewinnung von Reichstag . Nachdem die Sache zur Sprache gekommen ist, bedauere äußert worden ist. Bebel hat ohne Widerspruch seine Aeußerung neuen Macht- und Einflußsphären in den anderen Ländern, die ich, darauf eingehen zu müssen. Ich habe nicht zu entscheiden, ob abgegeben, zu erklären, was er besagt, liegt außerhalb meiner Be- Ausdehnung des eigenen Einflusses, die Hinausschiebung der eigenen die Rechte oder die Linke angefangen hat. Nach meiner Kenntnis fugnis. Staatsgrenzen, die Angliederung von anderen Ländern an den waren Sonderkonferenzen bis zu Anfang dieses Jahrhunderts un­Frank- Mannheim: Sindermann hat als Antragsteller das Recht, eigenen Staat. Dieses Bestreben beherrscht allerdings gegenwärtig befannt, wohl aber waren vorhanden einige Stonventikel, denen ich zum Ausdruck zu bringen, was er mit seinem Antrag beabsichtigt. die ganze Welt, Amerika und Japan ebenso wie die europäischen nicht angehörte. Dann fing die Rechte mit Sonderkonferenzen an,( Zuruf: Aber nicht nach Schluß der Debatte!) Wenn der Bericht Staaten. ( Sehr richtig!) Es quillt heraus aus der ganzen wirt. das ist ja naturgemäß, die Linke hatte einschließlich des Vorstandes erstatter in seinem Schlußwort ihm andere Absichten unterlegt, hat schaftlichen Entwidelung, aus der ökonomischen Struktur, die die zu Beginn der Session gerade zwei Mitglieder mehr als die Rechte, Eindermann das Recht, in einer persönlichen Bemerkung das richtig hochindustriellen großkapitalistischen Staaten angenommen haben. jezt steht es aber etwas besser. In der Diskussion über die sonstige Tätigkeit der Fraktion ist eigentlich nur von Meerfeld etwas zu stellen. Stadthagen hatte als Berichterstatter nicht das Recht Es ist charakteristisch, daß in diesen Staaten die Produktion eine Mit wenigen angeführt, das sich gegen die Taktik der Fraktion richtet. 34 Interpretationskunststücken. Er hat das Recht, gegen den Antrag geradezu fabelhafte Entwickelung genommen hat. zu stimmen, nicht aber dem Antrag Ziel und 3wede unterzuschieben, Bahlen will ich Ihnen diese Tatsache illustrieren. Der Welthandel, wenn wir annahmen, Scheidemann wiirde doch nicht wiedergewählt, so hätten wir die ganze Sache unterlassen zu denen der Antragsteller selbst sich nicht bekennt. Stadthagen legte das heißt der gesamte Außenhandel der Welt, betrug 1909 über follen. Ich habe nicht verstanden, wie Meerfeld auf diesen Ge- den Nachdruck beim Antrag Sindermann darauf, daß über die 132 Milliarden Mart, er hat sich in den letzten zwanzig Jahren banken fommen fonnte, nachdem unzweifelhaft feitens des Partei anderen Anträge zur Tagesordnung übergegangen sein soll, während verdoppelt. Der Anteil Deutschlands an der Zunahme des Welt­tages und internationaler Kongreffe die Frage flargelegt ist. Wir für Sindermann die Hauptsache war, im Interesse der Organisa- handels wie an der Wertvergrößerung ist ebenfalls ein sehr be= find nicht dazu da, als Fraktionsmitglieder unsere Grundsäße herab- in dem Sinne, daß die Sonderkonferenzen aufhören sollen.( Sehr fehrs geben die Transportmittel. Das Schienennet ist in Deutsch­tion eine Willenskundgebung des Parteitages zustande zu bringen, trächtlicher. Einen Gradmesser für die Ausbreitung des Weltber­zuwürdigen. Enttäuscht fann man nur dadurch sein, daß der Ges noise etwas unflar über den Unterschied zwischen Bürgerlichen und richtig!) Hochs Mitteilungen über die Gründe der Zurückziehung land von 1890 bis 1909 bon 42 800 auf über 60 000 Kilometer und Sozialdemokraten ist. Meerfeld hat der Fraktion noch mit auf den seines Antrages interessieren niemand. Bei gutem Willen braucht *) 204. In der Erwägung, daß bereits die Magdeburger Beg gegeben, wie die Taktik geändert werden soll. Es soll eine man gar keine Kommentare zum Antrag Sindermann.( Sehr fluge Lattik unter Benugung des Moments eingeschlagen werden. richtig!) Bebel sowohl als ich haben deutlich zum Ausdruck gebracht, Parteiorganisation zu dem Verhalten des Genossen Landsberg beim daß wir vor einem Verbot zurüdschreden, weil wir nicht durch Kaiserhoch in der Schlußsizung des Reichstags Stellung ge Ich weiß nicht, ob die Verse Polizeimaßregeln, sondern durch moralische Einwirkung das Ziel nommen hat; in weiterer Erwägung, daß diese Stellungnahme bei des Aufhörens der Sonderkonferenzen bewirken wollen.( Sehr aller Zurüdhaltung in der Form fachlich von den gleichen Anschau­richtig!) Darum wird der Partei ein schlechter Dienst erwiesen, ungen beherrscht wird, wie die Beschlüsse der Parteitage und der menn man sich bei einem Beschluß, der die Einheit bekunden will, Reichstagsfraktion über die Teilnahme an höfischen Kundgebungen, gleich die Hintertür für die Zulassung von Sonderkonferenzen offen erklärt der Parteitag den Antrag des 6. Berliner Reichstagswahle hält. treises zu dieser Sache für erledigt.

Er meint,

Die Schultern Brab gehoben, So gelangen wir nach oben, Wo uns alles weichen muß

feinem Gedanken entsprechen. Ich möchte das nicht annehmen. Bir haben nicht die geringste Veranlassung, unser Mandat zu beschmuzen