2. Beilage zum„ Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Nr. 258.
Die schweizerische Miliz.
II.
Donnerstag, den 2. November 1893.
Durch tendenziös herausgerissene und ebenso tendenziös angewandte Zitate aus dem kleinen Schriftchen von Oberst Wille über„ Die Militärausgaben der Eidgenossenschaft " will" Vivus" die Unterlegenheit der schweizerischen Miliz beweisen. Wir stellen dem gegenüber das über die vor wenigen Wochen bei Basel stattgefundenen schweizerischen Manöver im Pariser„ Temps" veröffentlichte Urtheil eines sachverständigen Militärkritikers, eines Pariser Spezialforrespondenten. Derselbe schreibt nach Aufzählung der bekannten allgemeinen Dispositionen und Nennung der militärischen Repräsentanten der fremden Mächte: Diese fremden Offiziere, welche Operationen in all' ihren Einzelheiten ge folgt sind, waren einmüthig im größten Lob der schweizerischen Milizen, insbesondere in Anerkennung ihrer Haltung und ihres Be= nehmens während der fünf Tage der Dauer der großen Manöver.
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den
" Das war das Ende der Manöver, welche sich schließen sollten durch eine Revue, vorgenommen von Oberst Frey, dem Chef des Militärdepartements, und von Oberst Feiß, dem ausgezeichneten Kommandanten des 2. Armeekorps.
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1890
10 759 718,75
"
" 9
1891
7 386 924,67
1892
2 637 482,52
1872
1875
"
1881/82
485
"
1887/88
632
"
"
1890/91 1893/94
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854 727*)
Die Bevölkerungszahl der Schiveiz mit rund 3 Millionen und diejenige Deutschlands mit rund 50 Millionen angenommen, erhalten wir eine Militärausgabe pro Kopf: Deutschland
1891 12 Franken 1892 17
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1890/91 21,25 Franken 1893/94 18,15
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10. Jahrg.
Die obige Differenz zwischen Rechnung und Budget erklärt Mittwoch die Arbeit niedergelegt werden? Nein, gar nicht. sich durch die Methode, die Ausgaben für die Pferderegie, ftreifen! Bunte machte nun darauf aufmerksam, daß ohne Konstruktionswerkstätte, Munitionsfabrik und Waffenfabrit nicht Kündigung die Niederlegung der Arbeit unzulässig sei und fragte mit als eigentliche Militärausgabe zu verrechnen, da in den be- noch einmal, ob Montag oder Mittwoch die Arbeit niedergelegt treffenden Objekten der entsprechende Gegenwerth vorhanden werden solle. Niemand antwortete darauf. Auf Bunte's ist. Läßt man dies nicht gelten, sondern nimmt das Budget als Frage, was fie dann thun wollten, riefen die Ver: maßgebend an, so müssen aber davon die nicht vera us- fammelten: streifen! Mit dieser Antwort begnügte sich gabten Summen abgezogen werden und diese betrugen: Bunte schließlich. Der Angeklagte Matern sprach hierauf Franken Franken von dem profitwüthigen Kapitalismus, welcher herumgehe wie bleibt Ausgabe 88 072 985 ein wüthiger Löwe und alles zerreiße; er forderte die Anwesen36 996 907 den auf, solidarisch vorzugehen und das Losungswort„ Alle für 50 613 528 einen, einer für alle!" zu beherzigen. Meyer verlas nun mehrere anonym eingegangene Anträge, welche allgemeine Annahme fanden. Der eine ging dahin, daß morgen gestreift werden solle, wenn die Forderungen nicht bewilligt würden. Meyer sagte nun, gewissermaßen sich entschuldigend:„ Ich habe meine Pflicht als Borsigender gethan". Bunte hatte sein Auftreten in ähn licher Weise gerechtfertigt mit dem Hinweise darauf, daß er sonst sich strafbar mache. Der Angeklagte Förder hat nur die Aeußerung gethan: Wollen Sie den ... Der Feind( eine französische Armee, das Weftkorps) morgigen Montag als einen heiligen Tag ansehen?" Das folgte den Thälern der Sorne und der Birs , und die SchweizerLandgericht nahm an, daß er nur an den Streit gedacht hat und truppen( das Ostforps) gingen ihm entgegen bis Courfaivre und zu demselben auffordern wollte, es nahm ferner an, daß die Develier, wo das erste Treffen stattfand. Der Einbrecher setzt übrigen Angeklagten mit ihrem geschilderten Thun die gleiche folgenden Tages feinen Vormarsch fort, um das Defile von Absicht verfolgten. Gewissermaßen als mildernden Umstand Sophieres zu gewinnen; aber die Schweizerdivision hatte nordIn Deutschland ist demnach die Militärausgabe pro Kopf 1891 zog das Gericht in Betracht, daß die Aufforderung zwar theilöstlich von Delsberg Position genommen, um ihn daran zu ver- beinahe doppelt so hoch gewesen, wie in der Schweiz , und im Jahre weise erfolgreich war, aber einen allgemeinen Streit nicht zeitigte. hindern. Nichtsdestoweniger wird diese zum Rückzug auf Laufen 1892, wo lettere für Neubewaffnung 2c. eine außerordentliche Aus- Die Revision der Angeklagten, welche heute vor dem ersten genöthigt. Hier der dritte Kampf, in welchem die fünfte Division gabe von ca. 16 Millionen Franken, die wahrscheinlich in gleicher Straffenat des Reichsgerichts zur Verhandlung kam, behauptete, ( Schweizerarmee) sich ein wenig zu passiv in der Vertheidigung Höhe nie wiederkehrt, wachte, immer noch niedriger als in dem der Rechtsgrundsatz ne bis in idem sei verlegt worden. Die erweist und zum Rückzug genöthigt wird. normalen Militär Budgetjahr Deutschlands . Das ist das Ver- Angeklagten feien wegen ganz derselben Strafthaten schon in Strafe Der vierte Tag war dem Kampf der zwei das 2. Armee- hältniß der absoluten Ziffern zu einander. Berücksichtigen wir genommen worden und tönnten deshalb nicht noch einmal be. forps bildenden Divisionen gegen einen martirten Feind gewidmet. aber, daß in der Schweiz 17 pet. der Bevölkerung friegsbereit straft werden; es handle sich nur um eine einzige fortgesette Dieser, durch Feld- und Positionsartillerie und einige Rekruten- find der Landsturm ist vollständig organisirt und hält auch Handlung, die aus demselben Entschlusse heraus an verschiedenen bataillone bezeichnet, sollte die in der starken Stellung auf den obligatorische Waffenübungen ab, dagegen in Deutschland nur Orten und zu verschiedenen Zeiten begangen sei. Der AnHöhen des Bruderholz konzentrirte Bertheidigungsarmee dar- etwa 7 pCt., so ist die Billigkeit der Miliz gegenüber dem stehen- geklagte Föcker, welcher persönlich erschienen war, suchte seinem fiellen, welcher die Aufgabe zufiel, den Zugang zu Basel und den Heere eine so gewaltig große, daß Tendenz- Nörgler wie der Ausspruche von dem heiligen Tage eine andere Deutung zu zum Rhein der durch das Armeekorps repräsentirten Invasion Vivus" einfach verstummen müssen. Dazu kommen auf Seite geben, als das Landgericht. Er will nur gemeint haben, es sei zu verschließen. der Miliz die volts wirthschaftlichen Vortheile, die dem ein wichtiger Tag, die Leute sollten sich an demselben nicht unDie 3. Divifion, nachdem sie auf sehr peniblen Wegen längs Lande daraus erwachsen, daß der Wehrmann während der glücklich machen und dem Gesetze verfallen; sie seien so verbohrt daß man nicht feines Lebens ficher ge der elfäffischen Grenze sich hingezogen, debouchirte genau 10 Uhr 12 jährigen Dienstzeit( Auszug) nur etwa 5 bis 6 Monate gewesen, in Ettingen , zu gleicher Zeit, da die 5. Division, welche sich in Präsenzdienst zu leisten hat im Gegensatz zu den 3 bis 3/2 wefen sei. Nachdem der Präsident auf die Unglaubwürdigzwei Rolonnen getheilt hatte, die über Blauen und Grellingen Jahren, welche der Liniensoldat des stehenden deutschen keit dieses Einwandes hingewiesen, beantragte der Ver zogen, in Aesch anfam. Dieses Zusammentreffen war bemerkens- Seeres leisten muß. Weisen wir noch auf die Hunderttausende treter der Reichsanwaltschaft die Verwerfung der Rewerth und von ergreifender Wirkung. Der Angriff gegen das hin, die den Soldaten von ihren Angehörigen in die Kasernen vision, da die inkriminirten Handlungen nicht nur nicht vorher befestigte Massiv zwischen Therwil und Reinach wurde mit feltener geschickt werden, welche Unterstützung in der Schweiz eben- abgeurtheilt seien, sondern auch mit Recht aus§ 110 bestraft Kraft vorgestoßen, und er gelang troß der Gegenwehr der Ar- falls wegfällt, so leuchtet der Vortheil der Miliz gegenüber dem worden seien. Der Senat erkannte demgemäß auf Verwerfung tillerie und führte so alle Truppen nach Basel . stehenden Heere auch nach dieser Seite ein. des Rechtsmittels. Und die Unternehmer, die durch unGeradezu köstlich ist die Gegenüberstellung der Klagen des berechtigtes Nullen, durch kontraktwidriges Pochen auf ihre deutschen Volkes über die frühzeitige Pensionirung gesund- tapitalistische Uebermacht, durch Vorenthaltung des Lohnes u. s. w. beitsstrohender Offiziere, welche dem Bürger alle mögliche Ron- 3. den Streik hervorriefen, durch die Art der Behandlung forrenz bereiten, und der Klagen der Schweizer über theilweise sind noch nicht angeklagt. Die Revue, wie die Operationen auf dem Terrain, haben zu hohes Alter der Offiziere. Während im deutschen Etat beträchtliche Fortschritte in der schweizerischen Armee an den für 1893/94 für Militärpensionen die Summe von Polizistische Schneidigkeit in Düsseldorf . Der Krug Zag gelegt. Und alle die fremden Offiziere, welche diese inter - 69 Millionen Mart steht, von der ein sehr großer Theil geht so lange zu Wasser bis er bricht, Herr Polizei- Sergeant essanten Manöver verfolgt haben, werden nicht müde im Lob auf die pensionirten Offiziere entfällt, hat die Schweiz im Babbee! Mit vor Zorn und Empörung geröthetem Angesicht über den Widerstand gegen die Ermüdung und über den Geist der Jahre 1892 an Militärpenfionen 57 355 Franken gezahlt! drohte also der Staatsanwalt in der vorgestrigen Situng der Disziplin, welche man bei Soldaten bemerkt, die jährlich nur und diese Pension haben in 76 Fällen Invaliden und in Strajkammer obigem in bestem Geruche stehenden Hüter des Geeinige Tage unter den Fahnen stehen." Es folgt eine Stelle aus 164 Fällen die Hinterlassenen dienstlich Verunglückter erhalten. fezes und der Ordnung. Polizei- Sergeant Babbee ist unsern dem Tagesbefehl von Oberst Feiß vom 22. August, dann fährt Bum Schlusse sei noch der von Vivus" wiederholt und Lesern fattsam bekannt, auch abgesehen von seiner bekannten Verwalter mehrerer Gebäulichkeiten der Berichterstatter fort:" Der Appell des Oberst Feiß( betr. gern sitirte Oberst Wille dem deutschen Offizier gegenübergestellt. Liebenswürdigkeit als Tisziplin) ist gehört worden; so hat denn die Haltung der Während dieser schon in Friedenzeiten durch unerhörteste Militär- eines reichen hiesigen Privatiers. Die Niederrh. Voltstribüne" Truppen des 2. Armeekorps während der von uns stizzirten ausgaben das Volk blutarm zu machen nicht ansteht und nichts hat diese unerhörte Dreistigkeit eines städtischen Beamten, gleich. Operationen, ihnen wohlverdiente Glückwünsche eingebracht, auf anders auf der Welt zu fennen scheint, als das militärische Be- viel ob diefer für seine private Verwalterstelle Geld verdient welche sie stolz sein dürfen. Es wäre, glauben wir, schwer, dürfniß", rechnet Oberst Wille schließlich auch als Bürger mit oder nicht, gebührend angenagelt. yeute müssen wir uns mit anderswo als in der Schweiz solche Resultate zu erzielen; aber den Bürgern. Er sagt in feiner bereits erwähnten Schrift über diesem Musterbeamten wieder beschäftigen. Der Bäckergefelle es wird eben in dieser kleinen Republik jeder Mann gleichsam die Militärausgaben der schweizerischen Eidgenossenschaft:" So Feller, 23 Jahre alt, sah am 16. Auguft dieses Jahres als Soldat geboren und nimmt früh ernsthaften Antheil an der lange die Finanzen der Eidgenossenschaft es gestatten, wäre es ein mehrere Personen auf der Rolle des Vertheidigers des vaterländischen Bodens. Verbrechen, gegen die Wehrfähigkeit, die Vorräthe und das Kriegs- Bierd beschäftigt und zwar in solcher Weise, daß als Das Militärdepartement, welches mit vieler Kompetenz der material nicht zu vervollständigen und zu verbessern. Wenn Mitglied des Thierschutz Vereins er sich genöthigt sah, in höfeinsichtige Oberst Frey führt, registrirt mit Stolz die gewonnenen aber einmal die Finanzlage keine blühende mehr sein wird, so lichem Tone die Gesellschaft zu bitten, das Thier doch nicht so Fortschritte; nicht minder hebt es in seinen jährlichen Berichten die sind sie das erste, worin man sich einschränken muß; dann zu quälen. Bei der Gruppe stand nun auch der Polizeisergeant schwachen Seiten der militärischen Organisation und Instruktion her- ist es aber Sache des Fachmannes, zu untersuchen, welche An- Babbee. Sofort wird in ihm die Amtspflicht" wach, und in vor und die Verbesserungen, welche daran nothwendigerweise vor- schaffungen unbedingt gemacht werden müssen, welche man be- barscher Tonart schnauzte er den Feller an, was er da zu sagen genommen werden müssen, damit Offiziere und Soldaten auf der schränken darf und welche man ganz fallen lassen tann." habe, wenn F. Mitglied des Thierschutz- Vereins sei, dann fei Höhe ihrer Aufgabe stehen, wenn die Umstände die Mobilifirung Wenn in Dentschland die Finanzen nimmer blühen, dann führt es sehr zu bedauern, daß solche grüne Jungens in diesem Verein der schweizerischen Armee erheifchen würden. Diese Dokumente man allerdings voltsbedrückende neue Steuern ein und macht seien!!!" In seiner Bescheidenheit ging Feller davon in sein find merkwürdig einzusehen, zunächst weil die andern Mächte nebenbei noch horrende Reichsschulden. horrende Reichsschulden. Das Wort„ ein- Haus, der Zabbee aber folgte ihm und verlangte Ginlaß in die nichts Aehnliches publiziren, und sodann, weil sie mit einer beschränken" fehlt offenbar im Wörterbuch der deutschen Militärs. Wohnung des F., die ihm verweigert wurde. Wuthschnaubend merkenswerthen Unparteilichkeit Lob und Tadel auf die einzelnen Haben wir die Vortheile der Miliz gegenüber dem stehenden zieht Polizeisergeant Babbee den Säbel, und Feller, furz entKorps und Dienstzweige vertheilen. Heere hervorgehoben, so geben wir nichts desto weniger zu, daß schlossen, greist sich der Noth erwehrend zu einem Stocke und Was denn immer sei, die Gesandtschaften, dieselbe wohl noch verbesserungsfähig ist, und wir geben auch zu, versezt dem Beamten einen Schlag über den Arm. Jetzt wurde ein welche an den Manövern im Birsthal theilge- daß einem großen Theile des Schweizervoltes die Militärlasten zweiter Polizist sichtbar und man attaquirt mit vereinten Sträfteft die deutsche Gesandtschaft selber, welche vielleicht allmälig als drückende erscheinen und dafür der Ruf nach den F, dieser wird von den beiden Beamten überwältigt und am meisten gegen die Miliztruppen voreingenommen war ,, Sparen" nicht blos von den Sozialdemokraten ertönt. ,, an die Kette gelegt", derart, daß F. mehrmals dabei vor find genöthigt worden zu gestehen, daß die Dem Herrn„ Vivus" indeß rathen wir zu einem anderen Schmerz in die Knie knickte. Und fort gings mit dem Schweiz gegenwärtig im Stande ist, ihren Vergleich zwischen Deutschland - namentlich Preußen namentlich Preußen und Arrestanten" hinter die schwedischen Gardinen. Wegen dieses Boden zu vertheidigen, heute besonders, da ihre Armee der Schweiz , und zwar betreffend das Voltsschulwesen Auftrittes stand vorgestern der Bäckergeselle Feller vor Gericht sich auf wohl verstandene und gut bewaffnete Befestigungen ein gewiß recht dankbares Unternehmen! unter der Anklage am 16. August durch zwei selbständige Handstüßen kann und da deren Mobilisation durch Landsturmformalungen 1. den Polizeisergeanten Zabbee mittels eines Knüppels, tionen gedeckt ist, genügend start, um sich den ersten Versuchen eines gefährlichen Werkzeuges, vorfäßlich körperlich mißhandelt, eines Einbrechers entgegenstellen zu können. 2. demselben als Beamten, der zur Vollstreckung von Befehlen und Anordnungen der Verwaltungsbehörden berufen ist, in der rechtmäßigen Ausübung seines Amtes durch Gewalt Widerstand Das Urtheil dieses französischen Kritikers, der zirka 30 000 geleistet zu haben." Die Verhandlung endete mit der Freisprechung schweizerische Milizfoldaten sozusagen in friegerischer Thätigkeit Nochmals die Juristerei und die Bergarbeiter des Angeklagten. Die Verhandlung war höchst interessant. Babbee sah und beobachtete, und mit dem nach seiner Angabe auch die Bewegung. Bom Landgerichte Bochum find am 12. Juni der ist wiederholt wegen seiner polizeilichen Schneidigkeit vor Gericht fremden militärischen Repräsentanten übereinstimmten, dürfte für Händler und frühere Bergmann Friedrich Bunte in Dort geladen, aber immer freigesprochen worden. Polizei- Sergeant Jedermann höheren Werth haben, als das verzweifelte Bemühen mund, der Kassirer J. Meyer in Bochum , sowie die Berg- Babbee unternahm es, ein unschuldiges fünfjähriges Mädchen zu des„ Vivus", die schweizerische Miliz, weil sie der preußisch- leute Föder und Matern wegen Aufforderung zum Un- ohrfeigen, als es ihin, nach dem Namen befragt, nicht schnell eisernen Disziplin entbehrt, in möglichst ungünstigem Lichte dar- gehorsam gegen die Gefehe(§ 110 des Str. G.-B.) zu je drei und laut genug antwortete. Polizeifergeant Babbee ist bekannt zustellen. Monaten Gefängniß verurtheilt worden. Der Sachverhalt ist, in Düsseldorf als schneidiger" Beamter, der den Rekrutendrill Nuylos ift endlich auch das Bemühen des„ Vivus", die schreibt die Reichsgerichts Korrespondenz, derselbe, wie bei ähn gut verwerthen kann. Polizeifergeant Babbee gab auf die ver schweizerische Miliz als relativ theurer denn das stehende Heer lichen Prozessen, die in legter Zeit die Landgerichte schiedensten Fragen solche geistreiche Antworten vor Gericht, daß Deutschlands darzustellen. und das Reichsgericht beschäftigten. Nachdem im De vir unwillkürlich daran erinnert wurden, welch vorzüglicher die Bergarbeiter Des Saargebietes Volksschullehrer diefer ehemalige Soldatendriller geworden wäre. zember 1892 Theil in ben Streit Der Kurz und gut, der Bäckergeselle Feller, der übrigens bei der großen vierzehntägigen Kündigungsfrist eingetreten waren, entstand auch Arretirung sich männiglich gewehrt, wurde, wie erwähnt, freiim Ober- Bergamtsbezirk Dortmund eine Bewegung, welche gesprochen, mit vollem Recht. Aber er wird sich damit nicht darauf ging, die Kameraden des Saarreviers zu unterstützen. zufrieden geben; Feller wird den Spieß jest umdrehen und den Verschiedene Versammlungen hatten bereits stattgefunden, als Musterbeamten Babbee verklagen und da dürfte Babbee diesmal am 8. Januar d. J. die Bergarbeiter fich im Schüßenhofe" in nicht mehr freigesprochen werden, wie ihm auch der Herr StaatsBochum versammelten und über das Thema" beriethen:" Der anwalt genügend zu verstehen gab. Streit im Saarrevier und Stellungnahme zu den einzelnen BeNoch eine nette Ordnungsstüte. Ein würdiger Berschlüssen am 6. Januar". Meyer war Vorsitzender, Bunte stell- treter seiner Behörde ist der Gemeindediener Heinold in Eythra. vertretender Vorsitzender; anwesend waren 3-4000 Personen. Als derselbe in der Nacht vom 1. zum 2. September d. J. Zeuge Bunte erstattete Bericht über die letzten beiden Versamm wurde, wie ein alter Viehtreiber von zwei Fleischergesellen fo lungen und richtete an die Anwesenden eine Anzahl geschlagen wurde, daß der Alte fast nur durch ein Wunder mit Fragen, die durch Zuruf sofort beantwortet wurden. Dem Leben davongekommen ist, forderte er die Leute auf, den Diese Fragen nebst Antwort lauteten: 1. Haben die Bergarbeiter Mann todt zu schlagen er werde es verantworten. Zu verdes Saarreviers ein Recht zu streifen? Ja! 2. Haben wir antworten hatte er sich auch vor dem hiesigen Landgericht dann ein Recht, sie zu unterstützen? Ja! 3. Durch Geld? Nein! die Verantwortung aber gelang ihm so gut, daß er zu zehn 4. Durch Arbeitsniederlegung? Ja! 5. Soll Montag oder Monaten Gefängniß verurtheilt wurde.
"
nommen
-
-
Das bildet für die Neutralität der Schweiz ernsthafte Garantien und es ist nüglich, dieselben zu signalisiren."
Die schweizerische Milizarmee zählte am 1. Januar 1893 insgesammt 486 682 Mann Kriegsstärke. Davon gehören 131 424 dem Auszug, 81 485 Mann der Landwehr und 278 773 dem Landsturm an. Die Militärausgaben betragen nach den eidgenössischen Staatsrechnungen:
Franken
1890 27 111 078,96
Budget 43 832 703
1891 36 726 541,67
"
44 383 831 53 251 010
W
1892 36 152 149,48
Budget 1893 31 807 943,- In den früheren Jahren betrugen auch die schweizerischen Militärausgaben weniger, da ringsum in den Nachbarländern der Militarismus noch nicht in wahnsinniger Konkurrenz auf die äußerste Spige getrieben war. Sie betrugen in Franken:
944 950
3 720 750
3 587 195
1850 1860
1870
.
1880
14 151 497
1885
17 165 329
Für das Jahr 1891 beträgt das eidgenössische Budget 25 Millionen Franken.
Gerichts- Beitung.
ohne
Einhaltung
und
zum
*) Wir entnehmen die Zahlen der Broschüre„ Die Thätigkeit
des deutschen Reichstages." Verlag des Vorwärts."
Oberbilker- Allee an einem