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Gewerkschaftliches.

Berzinsung des eigentlichen Bautapitals in Anrechnung bringen, der größte Teil des Mietsbetrages fällt dem Kapital als Grundrente Die Kellner in den Petrieben jedoch müssen Arbeit, tüchtig Arbeit in den Schoß. Dieser Rente steht gar keine Leistung gegenüber. Ihre

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als mit den Grundsäßen in der Arbeiterbewegung unvereinbar und sprechen ihre tiefste Mißbilligung darüber aus.

Die Branchenleitung wird daher beauftragt, bei der Vera bandsleitung und sonstigen Instanzen der Berliner Arbeiter betpegung Schritte zu unternehmen, damit ein gemeinsames Hans deln der organisierten Arbeiterschaft gegen die koalitionsfeinds liche Paketfahrtgesellschaft unternommen wird."

Deutfches Reich.

Lohnbewegung der Papierwarenarbeiter und Arbeiterinnen in Aschersleben .

Ein minifterieller Eingriff in die Tätigkeit eines paritätifchen Facharbeitsnachweises. leisten. Oft, ja meistens bekommen sie aber keinen Lohn. Der Reichstarifvertrag für das Malergewerbe schreibt schädigung zu erlangen, werden mit Spott, Hohn und brutalen Bestrebungen, von den Unternehmern eine auch nur mäßige Ent­vor, daß überall die Einrichtung von paritätischen Arbeits- Maßnahmen beantwortet. Man betrachtet es als eine selbstverständ­nachweisen zu erstreben ist. Diesem Bestreben setzt aber der liche Pflicht der Kellner, für die Unternehmer gratis zu arbeiten, Zu dem Konflikt im Hackepeter, Schöneberg , Hauptstraße 139, Arbeitgeberverband für das Malergewerbe, sich hierbei zum vielleicht gar noch Putzfrauen usw. zu entlohnen, ferner für Bruch kann mitgeteilt werden, daß die Differenzen durch Verhandlungen erheblichen Teil dem Diktum der baugewerblichen Scharf- aus der eigenen Tasche Aufwendungen zu machen. Lohnforderun- zwischen dem Inhaber des Betriebes und dem Verband der Gast­macher fügend, den schärfsten Widerstand entgegen. Dennoch gen der Kellner gelten schon als gefährliche Staatsverbrechen, auf wirtsgehilfen beigelegt sind. Die am Freitag entlassenen zehn Kell­konnten in einzelnen Städten paritätische Arbeitsnachweise jeden Fall belastet sie das Unternehmertum mit dem Odium anti- ner sind unter den geforderten Bedingungen iweder eingestellt im Sinne des§ 11 des Reichstarifvertrages errichtet werden. ordnung bedrohender Tendenz. Und die Polizei, als Stellvertreterin nationaler, fozialdemokratischer, umstürzlerischer, die göttliche Welt- worden. Dagegen mußten die Arbeitswilligen, welche Hirsch- Dunde So u. a. auch in Hannover , wo seither ein gut funktionierender, Gottes, stellt sich unentwegt in den Dienst der Gratisarbeit ver- rianer sind, am Sonntag mittag ihr Bündel schnüren. von der Gehilfenschaft unterhaltener Arbeitsnachweis bestand. Tangenden Unternehmer. Daß man die Staatsmacht schon einmal Verband der Gastwirtsgehilfen. Ortsverwaltung Berlin . Mit Zustimmung der Arbeitgeber wurde dieser Nachweis dem gegen die Mietswucherei, gegen das von den Grundrentennus­städtischen Nachweis angegliedert, weil so die Kosten von der nießern praktizierte Plündersystems aufmarschieren ließ, davon hörte Stadt getragen wurden. Der Nachweis ist obligatorisch und man noch nie etwas. Das Plündern gehört eben zur sorgfältig be­enthält in Konsequenz dessen der§ 2 des Reglements folgende hüteten Staats- und Gesellschaftsordnung, gegen welche Lohn Bestimmungen: heischende Kellner freventlich sündigen. Für Kellner vielleicht Die Lohnbewegung hat eine Verschärfung erfahren. Am " Die Vertragsmitglieder haben bei der Vermittlung den 60 M. Lohn aufzuwenden, das erlaubt das Unternehmerinteresse Donnerstag hielten die Arbeiterinnen und Arbeiter mittags eine Vorrang vor Nichtmitgliedern. Diese sind erforder- nicht, abr 603 M. Miete zahlt man als eine Selbstverständlichkeit. Versammlung ab, um gegen die unerträgliche Beeinflussung und lichenfalls bis zu drei Tagen zurückzusehen. Zur Legitimation Die Miete muß aufgebracht werden, der Grundrentner steckt den Bedrückung durch die Geschäftsleitung der Firma H. C. Bestehorn der Vertragsmitglieder gilt für die Arbeitgeber die Mitglieder- mühelos ergatterten Raub ein, aber ein paar Mark Lohn für zu prostetieren. Als sie infolgedessen% 4 Stunden später im Geschäft liste, für die Arbeitnehmer das Mitgliedsbuch." Kellner würde nach der Behauptung der Unternehmer das erschienen, wurden sie trotz der rechtzeitig erfolgten Entschuldigung Gegen diese Bestimmungen wurden von feiner Seite Ein- Gewerbe ruinieren. Man merkt wirklich: das ist eine großartige, sofort entlassen. Betroffen wurden hiervon ca. 200 Arbeiter und wendungen erhoben; die Arbeitgeber selbst erklärten es für eine vorzügliche Ordnung zum umändern. Arbeiterinnen. Mit den bereits vorher Entlassenen und einer An­ganz selbstverständlich, daß die Mitglieder der Vertrags­zahl Nichtorganisierter, die die Arbeit aufgaben, beläuft sich die parteien bei der Vermittlung bevorzugt werden müssen. Zahl der Ausständigen auf ca. 240 Personen. Es handelt sich vor­Tarifbewegung der im Möbeltransportgewerbe Auf diese Bestimmungen durch den Vorstand des Zentral­wiegend um tüchtige, durchaus geübte Arbeiterinnen. Eine Anzahl beschäftigten Arbeiter, Kutscher, Packer usw. der geübtesten Kräfte sind bereits abgereist, um in auswärtigen verbandes deutscher Arbeitsnachweise aufmerksam gemacht, forderte das preußische Ministerium des Innern von der nehmer haben die Unternehmer nunmehr einen Gegenentwurf, der Papierwarenindustrie sehr geschätzt sind, Arbeit zu nehmen. Bei Dem an dieser Stelle schon veröffentlichten Entwurf der Arbeit Firmen, wo die Ascherslebener Arbeiter und Arbeiterinnen der Polizei einen Bericht darüber, welche Erfahrungen man mit ohne Wissen und Mitwirkung der Arbeiterorganisation entstanden der am Sonnabend erfolgten Lohnzahlung an die Entlassenen ver­dem Arbeitsnachweis der Maler in Hannover gemacht habe ist, entgegengesetzt. Dieser Arbeitgebertarif ist auf wesentlich schlech- suchten die Herren Kommerzienräte Bestehorn persönlich unter Ver­und ob die Bestimmungen des§ 2 schon zu Mißhelligkeiten teren Bedingungen als der der Arbeitnehmer aufgebaut. Dieselben sprechung hoher Lohnzulagen die tüchtigsten der Arbeitskräfte zum geführt haben. Die darauf erstattete Auskunft war eine Unternehmer aber aus dem Möbeltransportgewerbe, die als Bleiben und zum Austritt aus der Organisation zu bewegen. Das lobende Anerkennung der Wirksamkeit des Arbeitsnachweises. Spediteurunternehmer mit dem Transportarbeiterverbande schon Liebeswerben war jedoch vergeblich. Recht sonderbar nimmt es sich Zu den Bestimmungen des§ 2 wurde gesagt, daß diesen feine längst in einem Vertragsverhältnis stehen, lehnen es hier, wo es demgegenüber aus, wenn die Firma in der bürgerlichen Presse die praktische Bedeutung beizumessen sei, da 95 Prozent der in sich um die Möbeltransportarbeiter handelt, ab mit derselben Orga- Mär zu verbreiten sucht, daß durch Zurücknahme der meisten Hannover beschäftigten Malergehilfen Verbandsmitglieder nisation zu verhandeln. Kündigungen die Lohnbewegung als gescheitert zu betrachten sei, seien. Auch haben diese Bestimmungen auf Wunsch beider Parteien Aufnahme im Reglement gefunden. Unzuträglich­feiten hätten sich keine herausgestellt, so daß keine Bedenken gegen die Fassung des§ 2 des Reglements vorhanden seien. Damit konnte dem gesunden Menschenverstande nach die Sache erledigt sein; weit gefehlt: Der Vereinsanzeiger" teilt nämlich mit, daß der Polizeibericht sicher den gehegten Er­wartungen nicht entsprochen hat. Er hätte auch wohl die preußische Regierung beruhigen müssen, wenn nicht von anderen Faktoren, die wohl in dem Zentralverband deutscher Arbeitsnachweise und in den Reihen der Scharfmacher des Baugewerbes zu suchen sind, eingewirkt worden wäre.

So erging denn unterm 2. August 1912 vom preußischen Minister des Innern in Verbindung mit dem Minister für Handel und Gewerbe an den Magistrat der Stadt Han­ nover die Aufforderung, die ominöse Bestimmung aus dem Reglement des Facharbeitsnachweises der Maler zu streichen mit dem Bemerken, das Ministerium erblicke darin eine Be­nachteiligung der Unorganisierten und einen Druck auf diese, sie in den Verband zu drängen. Da der städtische Arbeits­nachweis ein gemeinnügiges Institut sei, dürfe dies nicht vor­kommen, um so mehr nicht, da allem Anschein nach alle ent­stehenden Kosten von der Stadt getragen würden. Da von den Gehilfen nur 5 Proz. dem Verbande nicht angehörten, so slo fönne eine Benachteiligung der Vertragsparteien wohl felten in Frage kommen; bei den Gehilfen im Winter, bei wenig vor­handener Arbeit, bei den Meistern im Sommer, bei häufigen Arbeitsaufträgen. Der Minister erwarte deshalb, daß inner­halb vier Wochen seitens des Magistrats die Streichung des § 2 sich möglich machen läßt, ohne daß besondere Schwierig­feiten entstehen werden.

Auf Veranlassung des Magistrats beschäftigte sich nun das Ortstarifamt mit der ministeriellen Aufforderung zur Meuchelung des§ 2. Es ging mit Hochdruck an die Arbeit und die Unternehmer erklärten ihr Einverständnis mit dem Verlangen der Ministerien. Sie waren nicht Mannes genug, das zu verteidigen, was sie selbst für notwendig gehalten und beschlossen haben, sonst hätten sie im Ortstarifamt diese Einmischung von dritter Seite in die Ab­machungen der Parteien energisch zurück weisen müssen.

Wie Uthes in einer am Sonntag abgehaltenen Versammlung in seinem Lericht mitteilte, ist die Situation zurzeit nicht derart, daß ein allgemeiner Streit sich empfehlen würde. Die Vertrauens­männer haben denn auch deshalb sich dafür ausgesprochen, daß über­all dort, wo ein gutes Organisationsverhältnis vorhanden ist, dem Unternehmer der Tarifentwurf der Arbeitnehmer vorgelegt wird. Zehnt derselbe jede Verhandlung ab, so wird daselbst die Arbeit niedergelegt. Die Versammlung nahm folgende Resolution an: Die Versammlung der Möbeltransportarbeiter nimmt mit Entrüstung Kenntnis von dem ablehnenden Bescheid des Unter­nehmervereins, daß kein Anlaß zum Verhandeln für ihn über die eingereichten Forderungen vorliege und erklärt, daß die Unter­nehmer dadurch beweisen, daß sie nach wie vor auf dem Standpunkt des Herrn im Hause stehen und ihre Arbeiterschaft nach Willtür auszubeuten bestrebt sind.

Die Versammelten erklären weiter, daß die einseitig gemachten Bugeständnisse angesichts der teuren Verhältnisse und der zu leistenden Arbeiten als nicht befriedigend zu erachten sind. Aus diesem Grunde betrachten die Anwesenden den von den Unter­nehmern aufgestellten Tarif für keinen Möbeltransportarbeiter als bindend an und überläßt es die Versammlung in den Betrieben, wo die gesamte Kollegenschaft organisiert ist, die Forde rungen, die unser Tarifentwurf enthielt, durch einmütiges Vor­gehen Geltung zu verschaffen. Einen allgemeinen Streit zur Anerkennung eines forperativen Lohntarifs seitens der Unter­nehmer behalten sich die Möbeltransportarbeiter vor."

23003

Jugendbewegung.

Kriegsspiel mit Speck.

Der Gemeindevorstand von Friedrichsfelde erläßt eine Bekanntmachung über ein für den Kreis Niederbarnim im Gemeindebezirk geplantes Kriegsspiel". Nach dem Spiele, das mit einer Besprechung endet, wird in Schönwalde ein feldmäßig zubereitetes Mittagsmahl, bestehend aus Gemüsekonserven und Sped, berabfolgt. Währenddessen konzertiert eine Militär­kapelle. Hinfahrt vom Bahnhof Lichtenberg- Friedrichsfelde oder vom Industriebahnhof Friedrichsfelde und auch Rückfahrt sind unentgeltlich. Alle Mitglieder der Jugend- und Jünglings vereine, Jugendtiubs und Jugendabteilungen sowie alle Schul­entlassenen des Kreises im Alter bis zu 20 Jahren sind freundlichst eingeladen, ebenso erwachsene Männer, die als Führer der Jugend an der Uebung teilzunehmen bereit sind. Für das Mittagsmahl und für die Teilnehmerkarte sind je 10 Pf. zu entrichten; außerdem werden Geländekarten zum Preise von 15 Pf. pro Stück ab­gegeben."

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Das Beste an der auf den Jugendfang berechneten Geschichte ist, daß mancher arme Teufel, der zu Hause kein Fleisch zu sehen bekommt, sich nach freier Fahrt einmal an Speck und Gemüse güt lich tun kann. Vielleicht kommen den Jungen und Alten, die da mitmachen, dabei doch eigenartige. Gedanken: Hier, als Gratis­zugabe zu einem sinnlosen, verrohenden Spiel, Speck in Hülle und Fülle und zu Hause, trot fleißiger, tagtäglicher Arbeit der Eltern leere Fleischteller, manchmal vielleicht gar Mangel an Brot und Kartoffeln. Die Vorzüglichkeit" dieser Ordnung wird den jungen Leuten sicher dann bewußt werden, wenn sie selbst des Tages Fron durchkosten müssen und von Arbeitskollegen einige auf­flärende Binke erhalten. Im Zeichen der Fleischnot, der peini­nicht ungestraft, daß Nichtstuer über genügend Fleisch und Brot genden Lebensmittelteuerung zeigt man den Proletarierkindern berfügen, das sie den Arbeitern, den Wertschaffern vorenthalten. was unsere Gegner tun, leßten Endes schlägt es doch zu einem Auf jeden Fall: man mag es noch so gescheit" anfangen, alles, Vorteil für den Emanzipationskampf des Proletariats um,

Letzte Nachrichten.

Gegen die Paketfahrtgesellschaft und ihr feindseliges Verhalten gegen die Koalitionsfreiheit der Ar­beiter richtete sich eine Versammlung der Rollkutscher und Boden­arbeiter aus den Speditionsbetrieben Berlins , die am Sonntag lung war einberufen vom Deutschen Transportarbeiterverband, vormittag bei Boeker in der Weberstraße stattfand. Die Versamm Sektion 2. Der Referent Frik Püschel gab zunächst ein Bild der Kämpfe, die der Verband mit der Batetfahrt- Gesellschaft seit dem Jahre 1905, als die Firma aus dem Lokalverein Berliner Spe­diteure ausschied, zu bestehen hatte. Durch das zweideutige Verhal­ten der Firma bei den jeweiligen Verhandlungen, und dadurch, daß die Angestellten der Gesellschaft sich wiederholt durch kleine Zu­günstige Umstände anderer Art, sind alle Anstrengungen, die Firma geständnisse und Versprechungen täuschen ließen, sowie durch un­Die Firma scheut sich nicht, offen zu erklären, daß sie keine Leute zur Anerkennung der Organisation zu zwingen, erfolglos geblieben. beschäftigt, die im Deutschen Transportarbeiterverband organisiert München , 23. September. ( P. C.) Der Finanzausschuß des sind. Der Verband hat schon im Jahre 1906 in der Berliner mungen des§ 2 des Reglements für notwendig hielten, aber mals wurde auch ein Beschluß gefaßt, der sich gegen jede Geschäfts- Stimmen gegen die der drei sozialdemokratischen Mitglieder des Die Gehilfen erklärten, daß sie nach wie vor die Bestim- werkschaftskommission die Angelegenheit zur Sprache gebracht. Da- bgeordnetenhauses hat in seiner heutigen Sigung den preußisch­süddeutschen Lotterievertrag, wie vorauszusehen war, mit allen nicht anständen, vom Anschluß an den städtischen Arbeitsnach- berbindung der Gewerkschaften mit der Paketfahrtgesellschaft rich Stimmen gegen die der drei sozialdemokratischen Mitglieder des nicht anständen, vom Anschluß an den städtischen Arbeitsnachtete. weis zurückzutreten und einen paritätischen Arbeitsnachweis tete. Der Beschluß ist auch, spater erneuert worden, wird aber von Ausschusses angenommen. mit dem Arbeitgeberverband allein zu unterhalten. Der Vor- wie der Referent zum Schluß erklärte, ihre Stimme erheben, um einigen Verbänden nicht respektiert. Die Versammelten sollten nun, fitende des Ortstarifamts konnte darauf bereits erklären, daß energisch ein solidarisches Verhalten von den Verbänden zu for­der Arbeitgeberverband dieses sicher aus finanziellen dern, die es daran bisher haben fehlen lassen, damit die Patetfahrt Gründen ablehnen müßte.(!) gesellschaft veranlaßt werde, ihren Standpunkt des Herrn im Hause" aufzugeben.

Annahme des preußisch- süddeutschen Lotterievertrages durch Bayern .

Der Aufstand auf Samos .

Athen , 23. September. ( P. C.) Das Ziel des Aufstandes in Samos ist die Vertreibung der türkischen Besazung und völlige Herstellung der Autonomie. Der Auf­gierung an einer friebfertigen Bolitik gegenüber der Türkei fest. stand findet hier allseitige Zustimmung. Eine Annegion von Samos erstrebt niemand. Namentlich hält die Re­Die Besetzung von Samos durch seine Schuhmächte wird hier meistens sympathisch begrüßt.

Türkische Protestnote.

Die Gehilfenvertreter widersetten sich der sofortigen Ab­stimmung in der Sitzung des Ortstarifamts, da der Arbeits - hafte Diskussion, in der mit viel Bitterfeit und oftmals mit Zwei­Dem sehr beifällig aufgenommenen Vortrag folgte eine leb nachweis auf Grund des Reichstarifvertrages feln und Ungläubigkeit die Haltung einiger Verbände kritisiert von den Vertragsparteien durch das Ortstarifamt wurde. Einige Rebner machten barauf aufmerksam, daß bei der errichtet" worden ist, und folgedessen erst die Mitglieder der Batetfahrtgesellschaft die sogenannte fleine Kundschaft die Haupt­Parteien befragt werden müßten, ob eine so wichtige Be- rolle spielt, sie versprechen sich viel Wirkung von einem Flugblatt, stimmung ohne weiteres gestrichen wird. das in Groß- Berlin zur Kennzeichnung der Firma verbreitet wer­Die Gehilfen haben indessen zu der Frage Stellung ge- den müßte. Einem Antrage in diesem Sinne stimmten die Ver- Konstantinopel, 23. September. ( P. C.) Die türkische Re­nommen und den Arbeitgebern mitgeteilt, daß sie in die sammelten zu. Ebenso sollte man an die Hausangestellten heran- gierung, die bei Montenegro energische Schritte wegen der An­Streichung des§ 2 des Reglements nicht willigen. Dem- treten, denn der Stellenwechsel der Dienstboten bringe der Gesell- wesenheit zahlreicher montenegrinischer Offi­gegenüber hat der Vorsitzende des Ortstarifamts die die Solidarität der Gewerkschaftsverbände untereinander. In be- nommen hatte, hat deswegen auch an alle Regierungen eine Protest. schaft immer eine gute Einnahme. Die Hauptsache bleibe jedoch ziere bei den aufständischen Malissoren unter­Streichung des in Frage stehenden§ 2 auf Beschluß des Ortstarifamts verfügt. Die Gehilfenvertreter, welche an dem Bug darauf wurde die folgende Resolution einstimmig angenommen: note gerichtet. Beschluß nicht mitgewirkt haben, werden dagegen Berufung einlegen.

Das Eingreifen der preußischen Ministerien hierbei be­deutet eine Störung der Tätigkeit paritätischer Facharbeits­nachweise im Interesse des Scharfmachertums. Das Vertrauen in die Unabhängigkeit der öffentlichen Arbeitsnachweise hat bei den Gewerkschaften dadurch jedenfalls einen gewaltigen Stoß erlitten, zum Gaudium der Scharfmacher, die schon immer gegen diese Einrichtungen geeifert haben.

Berlin und Umgegend.

603 M. Miete pro Tag für Kellner 0 Pf. Lohn.

Die am 22. September in Boefers Saal tagende Versamm­lung der Rollkutscher und Bodenarbeiter aus den Speditionsbe­Serbischer Protest bei der Pforte. trieben Berlins nimmt mit Entrüstung Kenntnis davon, daß Konstantinopel , 23. September. ( P. C). Da die türkische Re­einige Gewerkschaftsverbände ihre Fachzeitungen und sonstigen gierung mehrere Munitionstransporte für Serbien Aufträge immer noch durch die Berliner Paketfahrt- Gesellschaft aufgehalten hat, hat die serbische Regierung heute durch ihren bestellen lassen. Konstantinopeler Gesandten hiergegen Protest bei der Pforte ein­legen lassen.

Da die Berliner Paketfahrt- Gesellschaft nach wie vor ihre Angestellten durch Verträge, welche, wie gerichtsnotorisch fest­gestellt, gegen die guten Sitten verstoßen, zwingt, auf die Aus­Erdarbeiterausstand in einem englischen Kriegshafen. übung ihres gesetzlichen Koalitionsrechts zu verzichten und ferner, Dunfermline , 23. September. ( W. T. B.) In dem neuen daß das koalitionsfeindliche Gebaren der Direktion dieser Ge- im Bau befindlichen Kriegshafen von Rosyth ruht die Arbeit fast sellschaft in neuerer Zeit der Arbeiterschaft hinlänglich in der vollständig. 3weitausend Erdarbeiter sind in den Aus­Presse geschildert wurde, muß es jeden denkenden Arbeiter be- stand getreten, weil 150 irische Arbeiter, die höhere(?) fremden, daß die Geschäftsverbindungen mit einer solchen arbei- Löhne erhalten, eingestellt worden sind. Die Irländer arbeiten terfeindlichen kapitalistischen Unternehmergesellschaft von den in aber noch nicht. Die Ausständigen drohen mit Gewalttaten. Es Frage kommenden Gewerkschaften dennoch aufrecht erhalten wer- find deshalb Polizeiberstärkungen dort eingetroffen. Die Versammelten sind der Meinung, daß es Ehrenpflicht der organisierten Arbeiterschaft sein muß, gegen jede Bestrebung, Saab , 23. September. ( W. T. B.) Auf der Straße nach Posteľ= die auf eine Beeinträchtigung der Ausübung des Koalitionsrechts berg überschlug sich das schnell fahrende Automobil des Kaufmanns hinausgeht, gemeinsam und energisch Front zu machen und ganz örner infolge eines geplakten Reifens. besonders in solchen Fällen, wo dies von privatkapitalistischen wurden herausgeschleudert. Sämtliche Personen wurden in schwer. Vier der Insassen Unternehmern versucht wird. berlebtem 3ust an de später aufgefunden und ins Kranken haus übergeführt.

den.

Automobilunfall.

Der gegenwärtige Kampf im Gastwirtsgewerbe erfährt eine interessante Beleuchtung durch ein kürzlich der Presse mitgeteiltes Caféhaus- Mietsverhältnis. In der betreffenden Mitteilung unter­richtet der Konfektionär" über die Vermietung eines zu errichtenden Cafés in dem Edgrundstück Tauenzienstraße 19 und Nürnberger Straße. Mieter ist Herr Heinr. Braun, der Besizer des Cafés Piccadilly" am Potsdamer Platz . Für die auf 30 Jahre gemieteten Räume für das neue Cafés zahlt er pro Jahr 220000 M. Miete. Der Besizer hat demnach pro Tag 603 M. Miete zu zahlen. Da­bon kann man einen nur verhältnismäßig geringen Betrag für Veranim, Redaft.: Alfred Wielepp, Neukölln. Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 4 Beilagen u. Unterhaltungsbl.

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Aus diesem Grunde betrachten die Versammelten das Ver­halten der in Frage kommenden Verbände als unsolidarisch und