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derungen m bin Slreik getreten. Vor Arbeitsannahme bei dieser Firma wird gewarnt. Deutscher   Metallarbeiterverband, Verwaltung Magdeburg. ?usl»nck. Der achte internationale Hutmacherkongreft. Rom  , den 21. September 1912.(Eig. Ber.> Durch einen großen Festgug, an dem die Vertreter von hundert Organisationen teilnahmen, ist am 15. September in Monza der 8. internationale Kongreß der Hutmacher   eröffnet worden. Im Lokal der Arbeiterkammer von Monza folgten dann die Begrüßungs- reden'. Die eigentlichen Arbeiten des Kongresses fanden im Mai- länder Voltshause siott, da die dortigen Lokalitaten geeigneter waren. Auf Vorschlag der französischen   und belgischen Delegierten wurde eine Protestresolution gegen den Krieg angenommen, worauf der Kongreß nach Entsendung von Begrützungstelegrammen an den deutschen   Parteitag und an die französische   Konföderation der Arbeit zur Erledigung seiner Tagesordnung schritt. Der Bericht des internationalen Sekretariats gibt die Lage des Verbandes, im Jahre 1911 wieder. Die Gesamt- zahl der Organisievtcn beträgt 39 546, fast 8lX)9 mehr als im Jahre 1908. Die Oraanisiertcnzahl der verschiedenen' Länder ist die folgende: Deutschland   10 213, Frankreich   5528, Italien   5136, Eng- land 4055, Oesterreich 3370, Belgien   1000, Rußland 477  , Ungarn  276, Schweiz   261. Dänemark   250, Schweden   154, Norwegen   87 und Finnland   38. Die internationale Verbandskasse verfügt über einen Fonds von 8641 M. Dem Rechenschaftsbericht folgte eine lebhafte Diskussion, die durch ein Vertrauensvotum für den Sekretär M e tz s ch k e ihren Abschluß fand. Das internationale Sekretariat würde aufgefordert. Schritte zu tun, um den Beitritt des englischen Zentralverbandes der Filzhutarbeiterinnen zu erzielen; es wurde weiter eingeladen, den Beitritt der Hutniacher Serbiens   zu regeln und die Vcrchandlüngen mit den Organisationen Nordamerikas   und Australiens   fortzusetzen, wobei dem Sekretariat Vollmacht erteilt wird, für den Beitritt der nordamerikanischen und australischen Organisationen in Erwartung des nächsten Kongresses provisorische Bedingungen aufzustellen. In der Nachmittagssitzung folgten die Berichte der auswärtigen Delegierten, wobei der portugiesische Bericht, der durch den Sekretär M e tz s ch k e gegeben wurde, einen wahrhaft trostlosen Eindruck her- vorrief. Die Zahl der organisierten portugiesischen Hutniacher be- läuft sich aus 402. Der mittlere Tagelohn in Portugal   beträgt für Hutmachco bei 10 bis 12 stündiger Arbeitszeit 3 Franken. Auf Autragjlicinvs wurde beschlossen, mit den Mitteln des internatio- naleu Sekretariats für die Hebung der Organisation in Portugal  zu wirken. Ter zweite Verhandlungstag wav der Fortsetzung der aus- wär.tigen Berichte und ihrer Diskussion gewidmet, wobei es bei dem Bericht des Schweizer   Delegierten zu einer recht heftigen Ausein- andersctzung mit den italienischen Vertretern über das Streik- brechcrtum kam. Man beschloß, diese Frage dem internationalen Sekretariat zu überweisen. Die Arbeiten des dritten Verhandlungstages beschränkten sich auf die Vovmittctgssitzung, in der über die Stärkung und den Ausbau des internationalen Verbandes verhandelt Wunde. Der Nachmittag war dem Besuch der größten Hutfabrikcn der Stadt Monza gewidmet. Die Zuvorkommenheit, mit der die Unternehmer ihre Fabriken dem Kongreß öffneten, dürfte mehreren der auswärtigen Hutmachcr Gegenstand der Verwunderung gewesen sein. Arbeitsreich und ermüdend war der letzte Tag. an dem über die Entwicklung der internationalen Beziehungen verhandelt wurde. Auf Aulrag der Schweiz   wurde beschlossen, immer die Namen und Adressen der internationalen Zentral- verbände zu veröffentlichen, und die reisenden Kollegen aufzufordern, ihnen beizutreten. Auch ein Vorschlag der deutschen   Kollegen, die Arbeitslosenversicherung zu regeln, gelangte zur Annahm«. Die Einführung der Reisemarken wurde empfohlen. Ueber die inter  - nationalen Kongresse wurde der Schweizer   Antrag angenommen, sie alle drei Jahre in der zweiten Hälfte des Juni zu halten. Auf Antrag der dänischen und französischen   Delegierten beschließt man, daß alle dem internationalen Sekretariat angeschlossenen Zentral- verbände eine Streikkasse haben müssen. Der Paragraph 18 des Statuts des internationalen Sekretariats wird dahin abgeändert, daß der Extrabeitrag für die Streiks im Verhältnis zur Zahl der Streikenden sestgosctzt werden soll. Der Vorschlag des internationalen Sekretariats, di c inter­nationale Beitragsquote herabzusetzen, wird zurück- gewiesen. Sowohl die österreichischem wie die italienischen Dele- gierten nehmen dagegen Stellung und heben hervor, daß der Kassen,- sonds des Sekretariats nur deshalb vorhanden istz weil der Selre- tär Metzschke für seine Tätigkeit jede Entschädigung zurückweist. Ueber den Sitz des internationalen Sekreta- r ia t s, der nach den Statuten nur während eines Zeitraums von sechs Jahren in demselben Lande sein kaum, entspinnt sich eine eifrige Diskussion. Oesterreich und Italien   schlagen vor, diese Ein- schränkung aus den Statuten, zu streichen; die Franzosen Roux und Michclcb bekämpfen diesen Vorschlag, weil er nicht auf der Tagesordnung steht. Mit 6 Stimmen gegen 2 bei 3 Stimmentihak- tun gen wird trotzdem die statutenmäßige Bestimmung aufgehoben. Darauf wird mit 6 Stimmen Deutschland   zum Sitz des inter  - nationalen Sekretariats gewählt. Auf Oesterreich   war eine Stimme entfallen Ter bisherige Sekretär Metzschke wird mit 8 Stimmen in seinem Amt bestätigt. Schließlich wird Frankreich   als Sitz des nächsten internationalen Kongresses vorgeschlagen. Da aber die französischen   Delegierten erklären, sie könnten sich nicht verpflichten, daß der französische   Zentralverband den Vorschlag annimmt, be- schließt man, England znm Sitz zu wählen. Belgische Scharfmacher. Antwerpen. 24. September. Nachdem sich die Stadtverwaltung nicht abgeneigt zeigt, dem Ersuchen des Verbandes der Seeleute um Errichtung eines amtlichen Heucrburcaus zu entsprechen, haben die belgischen Reeder bekanntgegeben, daß sie ihr privates Heuertbureau selbst dann weiter beibehalten, wenn die Stadt ein amtliches Bureau einrichten sollte. Dieser Beschluß kommt einem Ultimatum gleich und hat im Hafen lebhafte Erregung hervorgerufen. Eisenbahnerstreik in Spanien  . Ein Ausstand der katalanischen   Eisenbahner Ivird am beutige» Mittwoch beginne». Längs der katalonischen Bahnstrecken sind Militärposten ausgestellt, um Ausschreitungen und Gewalttätig- ketten der Streikenden zu verhüten. Alle Bahnhöfe sind mit Truppen besetzt._ Die amerikanischen   Gewerkschaften und die Präsidentenwahl. Bei der letzten Präsidentenwahlkampagne war der amerika- nische Gewerkschaftsbund offiziell für die demokratischen Kandi- datcn eingetreten und hatte auch seinen ganzen Apparat von Or- ganisationcn aufgeboten, um den Demokraten zum Siege zu ver- helfen. Nach den Leitartikeln in dem offiziellen Blatte des Bun- des war avck» dieses Mal die gleiche Stellungnahme zu erwarten, zumal die Demokraten, die im Repräscntantenhause die Majori- tät hatten, bei der Beratung mancher Arbeitergesetze den Schein zu wahren wußten, als wollten sie die Versprechungen den Arbeitern gegenüber einlösen. Eine besondere Sitzung des Gesamtausschusses des Gewerkschaftsbundes präzisierte die Stellung der Gewerkschaf- ten zu den kommenden Wahlen. Das Ergebnis der Sitzung wird in einigen Gewcrkschaftsblättcrii in vorsichtiger Weise iviedergc- geben. Danach ist dort festgestellt worden, daß die Leiter des Bun- des sich alle Mühe gegoben habe», die Nomination von Champ caieirk, des Präsidenten des Unterhaujes, als demokratischer Prä- sidentschastskandidat durchzusetzen. Nachdem dies leider mißlungen sei, hatten der Vorsitzende GomperS und der Sekretär Mor- r i s o n, die beide der demokratischen Partei angehören, die Unter­stützung des offiziellen Kandidaten der demokratischen Partei, Wik- son, vorgeschlagen, doch sei dieser Vorschlagsehr kühl" aufgenom- men worden, da W i l s o n sich durch seine vielen Veröffentlichungen als Gegner der organisierten Arbeiter stets bekannt hat. Unter den Ausschußmitgliedern befanden sich Anhänger aller vier Par- tcien(Republikaner  , Demokraten, Sozialisten und Progressisten- Rooseveltiancr), so daß man sich schließlich begnügte, zunächst keine Entscheidung zu treffen, diese vielmehr hinauszuschieben, um später offiziell für bestimmte Kandidaten einzutreten. Doch war man sich schon ziemlich einig darüber, daß esWilson schwer fallen werde. den Arbeitern seine Arbeitersreundlichkeit klar zumachen nach all dem, was er gegen sie geschrieben und iw>e er gegen sie als Gou- verneur gehandelt bat". Inzwischen aber haben es die Wilson-Leute verstanden, ihn vom Gewerkschaftskartell(!) in Pittsburg   als Festredner zum Arbeitersonntag(1. Sonntag im September) einladen und auch an anderen Orten unter den Auspizien der Gewerkschaften sprechen zu lassen, wo er jedesmal betonte, daß er das Eintreten für die Arbeiter als seine vornehmste Aufgabe betrachte. Nicht minder eifrig ist Noosevelt um die Arbciterstimmen bemüht. Er hat fast das halbe Programm der sozialistischen   Partei in seine Pro- grammfordcrungcn aufgenommen und wird dadurch zweifellos viele Verwirrung in Arbeiterkreiseu anrichten. Auf der anderen Seite aber wächst auch täglich die Zahl der Gewerkschaften, die sich ein- zeln offiziell für die Unterstützung der sozialistischen   Kandidaten aussprechen. Mit um so größerer Spannung darf man daher wohl aus die endgültige Stellungnahme des Gesamtbundes der Gewerk- schaften zu den Wahlen warten. Daß diese diesmal große Schwierig- leiten bereitet, darf jedenfalls schon als merkliches Zeichen des Ruckes nach links und des Rückganges der Gewerkschaftspolitiker alten Schlages betrachtet werden. Ein Riesenstreik in der amerikanischen   Musik- instrumcntenbranche. Aus New Jork wird gemeldet: 30000 Arbeiter der Pianofortefabriken sind in den Ausstand getreten und fordern eine Lohnerhöhung von 15 Proz. Diese Lohn- bewcgung ist symptomatisch für die allgemeine, große Arbeiter- bewegung, die sich im ganzen Lande bemerkbar macht. Es ist nicht ausgeschlossen, daß der Ausstand auf andere Gebiete der Industrie und des Handels übergreift und dann unabsehbare Folgen nach sich ziehen kann._ Hu9 Industrie und Handel. Internationaler Arbeitsmarkt. Der rege Geschäftsgang, der mit dem Beginn der diesjährigen Herbstkampagne in den wichtigsten Wirtschaftsgebieten Europas   und Nordamerikas   eingesetzt hat, übt einen überaus günstigen Einfluß auf den vorher hier und da recht belasteten Arbeitsmarkt aus. Wie in Deutschland   wurden zwar auch in England einige Gewerbe- zweige von dem regnerischen Wetter nachteilig beeinflußt. Das gilt vornehmlich für das Baugewerbe; indessen macht sich in der englischen Bautätigkeit, die im Sommer stark daniedergelegen hatte, seit einigen Wochen eine Besserung bemerkbar. Sie kommt vor allem der Hauptstadt zugute; die Zahl der im Baugewerbe Beschäftigten wuchs in London   von Juli auf August um 19,1 Proz. Die Schiffsbauan st alten sind mit Aufträgen aus neue Fahrzeuge reichlich versehen; hingegen ist der Geschäftsgang der Reparaturwerkstätten schleppend. Starker Mangel an Arbeits- kräften wurde bei der Vernietung und Abdichtung gespürt. Ver- gleiche mit dem Vorjahr und Vormonat sind hier fast unmöglich, da in beiden Fällen große Gruppen von Transportarbeitern die Arbeit eingestellt hatten. Eine intensive Tätigkeit hat wieder in der englischen Montanindustrie eingesetzt. Gute Bcschäfti- gung fanden im August die Kohlengräber; die Ausfuhr englischer Kohle einschließlich Koks belief sich im Berichtsmonat auf 6,73 Milli- onsn Tonnen gegen 5,57 Millionen Tonnen im August 1911. Der Beschäftigungsgrad im Erzbergbau und in der Eisenindustrie war überaus zufriedenstellend und weit günstiger als im vorjährigen Korrespondenzmonat, wo infolge des nationalen Eisenbahneraus- standes das wirtschaftliche Leben Großbritanniens   wochenlang fast lahmgelegt war. In England und Wales   waren im August d. I. 321 Hochöfen angeblasen gegen 283 Hochöfen im gleichen Monat des Vorjahres. Auch die Maschinenindustrie verzeichnete einen flotten Geschäftsgang; wie alljährlich um diese Zeit machte sich anderer- seits in den graphischen Gewerben eine empfindliche Abschwächung bemerkbar. Sehr befriedigend und jedenfalls günstiger als in Deutschland   sprechen sich die Berichte über die Lage in der Textil- industrie aus. Wie lebhaft die Mehrzahl der britischen   Gewerbe- zweige im Spätsommer arbeitete, erweist unter anderem die Tat- fache, daß der Prozentsatz der Beschäftigungslosen, den die Trade Unions im August verzeichneten, nur 2,2 Proz. betrug und mit dieser Ziffer niedriger war als in irgendeinem Monat seit Juli 1900. In Frankreich   vollzog sich im Juli eine starke Besserung am Arbeitsmarkt vor allem in der Metallindustrie, wo die Ziffer der Beschäftigungslosen auf einen überraschend niedrigen Satz fiel. Die Textilindustrie klagte noch immer über eine gewisse Stille, die Beschäftigungslosigkeit nahm sogar gegen den Vormonat wieder zu. In den Weinbergen beanspruchten die Arbeiten zum Schutz der Reben vor Krankheiten zahlreiche Arbeitskräfte. Weit geringer als um die gleiche Zeit des Vorjahres war die Streiklust. Es kam im Juli dieses Jahres zu 92 Arbeitseinstellungen, an denen 5879 Arbeiter teilnahmen gegen 128 Streiks mit 12 795 Be- teiligten im Juli des Vorjahres. In Holland   errechnete sich der Prozentsatz der Beschäftigungslosen im Juli auf 2.7 vom Hundert gegen 2,9 im Juni und 2,1 Proz. im Juli des Vorjahres. Günstige Verhältnisse weist dauernd der Arbeitsmarkt der skandinavischen Länder auf. So hatte z. B. N o r w e g e n im Juni wie im Juli dieses Jahres nur 0,7 Proz. Beschäftigungslose unter den Arbeits- kräften seines Landes; dabei ist besonders zu berücksichtigen, daß hier sämtliche Arbeiter und nicht etwa nur die Organisierten erfaßt werden. Aus den V e r e i n i g t e n Staaten werden schon seit einigen Monaten Klagen laut über Arbeitermangel in der Montan- industrie; erleben doch vor ällem die Stahlwerke der Union   gegen- wärtig eine neue Periode angespanntester Hochkonjunktur. In diesem Zusammenhang ist von besonderem Interesse, daß vor kurzem ein Gesetz die Bestätigung der zuständigen Behörden ge- funden hat, das für öffentliche Arbeiten jeder Art den Achtstunden- tag als Maximalarbeitstag festsetzt. Von den politischen Kämpfen, die der Vorbereitung der Präsidentenwahl gelten, ist das Wirtschaft- liche Leben der Union   diesmal kaum beunruhigt worden; die Kreise von Handel und Gewerbe sind offenbar überzeugt, daß kein Präsi- beut, welcher Richtung er auch angehöre, radikal in die Wirtschast- liche Ordnung eingreifen werde. Kus der frauenbewegung. Die Frau in Haus und Beruf. Aus dem Bericht ves Konntees der AusstellungSie Frau in HauS und Beruf" geht hervor, daß mehr als 500 000 Besucher ge- zählt wurden. Die zur Verfügung stehende Grundfläche wurde durch die ausstellenden Firmen und Vereine voll ausgenutzt. Der Rein- Überschuß stellt sich auf 166 770 M. Ueber seine Verwendung soll erst später endgültig entschieden weiden. Man kann wohl die Erwartung aussprechen, daß der größte Teil dieser Gelder zu sozialen Zwecken, insbesondere Säuglings- und Kinderfürsorge, verwandt wird und nicht in den Kassen der Frauenvereine für bloß propagan- distische Zwecke verschwindet. Hud aller Älelt. Ucberfall auf einen Bankkasfierer. Ein schweres Kriminalverbrechen wurde, wie uns ein Tele« gramm aus Kattowitz   meldet, am Dienstagnachmittag in dem im Mittelpunkt der Stadt gelegenen Bankgeschäft von Köhler u. Janiszewsky verübt. Bald nach 5 Uhr erschien in dem Geschäftslokale ein Fremder mit der Bitte, einen Fünfkronenschein zu wechseln. In dem Augenblick, als der Kassierer Calla sich an- schickte, dem Wunsche zu willfahren, wurde er von dem Fremden durch einen Revsiverschuß in den Kot», lebens­gefährlich verletzt. Durch den Schuß aufmerksam gemacht, eilte der Buchhalter Noblik seinem Kollegen zu Hilfe. Auch Noblil wurde durch einen Nevolverschuß, der ihn am Kopfe schwer verletzte, kampfunfähig gemacht. Der Räuber raffte schnell einige hundert Marl   zusammen und ist mit seiner Beute unerkannt entkommen._ Die Gefahren des Bergbaues. Fast jeder Tag fordert im deutschen   Bergbau neue Todes- opfer. Am Montagabend wurden auf der Gewerkschaft Wilhelmshall-Oelberg zwei Bergleute durch einen zu früh losgegangenen Sprengschuß sofort getötet. Ein dritter Bergarbeiter wurde leichtverletzt. Beide ge- töteten Arbeiter waren verheiratet. Im K a l i s ch a ch t Heyn bei Kleinfurra   wurden am gleichen Tage zwei Bergleute durch niedergehendes Salz verschüttet. Erst nach längeren Bemühungen gelang es, die beiden als Leichen zu bergen. Der eine Verunglückte hinterläßt Frau und vier minderjährige Kinder. Schreckenstat eines FürsorgezöglingS. Eine fürchterliche Untat ereignete sich bei dem Dorfe Bereut in Pommern  . Ein Landbriefträger fand in dem Walde ein 9 Jahre altes Mädchen mit durchschnittener Kehle auf, an dem ein Sittlichkeitsverbrechen; verübt war. Als Täter kam ein entlaufener Fürsorgezögliug in Betracht, der bereits früher einem Kinde ein Sittlichkeitsverbrechen beging, jedoch durch hinzugekommene Personen gestört und dann flüchtig wurde. Auf Ergreifung des Täters ist eine Belohnung von 600 Mark ausgesetzt worden._ Autobanditen in New York  . Am hellen lichten Tage wurde gestern in New Dork ein ver­wegener Ueberfall auf einen Kaufmann, den Chef der bekannten Handelsfirma John Popper verübt. Popper befand ftch gerade aus dem Wege nach dem Geschäft und hatte eine Geldtasche mit 7200 M. um den Leib, als sich ihm plötzlich aus dem Eingang eines Hauses ein junger Mann näherte und versuchte, die Geldtasche zu rauben. Popper faßte jedoch schnell zu; in demselben Augenblick trat ein anderer Mann hinzu und versetzte ihm einen Hieb auf den Kopf, so daß er betäubt zu Boden sank. Der erste Angreifer riß nun dem Ueberfallenen die Tasche vom Gürtel und beide Ver- brecher sprangen dann in ein bereit st ehendeS Auto, das sofort in schnellster Fahrt davonfuhr. Ein Polizist nahm sofort die Verfolgung auf, wurde jedoch durch Revolverschüsse der Banditen in Schach   gehalten. Bald darauf hatte sich das Automobil den Augen der Verfolger entzogen. -.a Fsliegerabstürze. In der Nähe von Bar-le-Duc   stürzte am Montag wr französische   Militärflieger Leutnant Thomas aus etwa 10 Metern Höhe ab und erlitt bei dem Sturze lebensgefährliche Ver- l e tz u n g e n, denen er gestern morgen erlag. Auch auf dem holländischen Flugfelde Braeschaet stürzte ein Militärzweidecker ab. Erfreulicherweise kamen die Insassen ohne allzu großen Schaden davon. Einer der Flieger, Leutnant Vanloo, erlitt einen Beinbruch, der zweite Insasse blieb unverletzt. Ein poefievolles Abschiedsgedicht. ImWeinheimrr Anzeiger" veröffentlicht ein»Ingenieur M." folgendes Gedicht: Herrn Geheimen Regierungsrat Steiner zum Abschied gewidmet. Redlich war die Feierstimmung In des Schwarzen Adlers Räumep, Niemals sah man an Verehrung Dort ein gleiches Ueberschäumen. Von Beweisen an Beliebtheit Immer neue schlugen durch, Es erfüllt ein Wunich uns nur! Halts auch so in Offenburg I Hoffentlich kommt der also herzlich Verabschiedete nicht auf den unglücklichen Gedanken, von diesem Akrostichon nur die Anfangsbuchstaben der Verse zu lesen, die ein sonderbarer Zufall so eigenartig gestellt hat._ Kleine Notizen. Zwei KindeSmörderinne». In Braunschweig   wurden die beiden Schwestern Agnes und Alwine Ganz unter dem Verdachte verhaftet, ihre ein- und zwei Monate alten Kinder ermordet zu haben. Erdbeben in Ungarn  . Jn KecSkemet erfolgte in der letzten Nackt von starkem unterirdischen Getöse begleitet, ein mehrere Sekunden andauerndes leichtes Erdbeben von Süden nach Norden. Aus Kaposwar wird ein stärkere» Beben gemeldet. Tödlicher Unfall eines Londoner   Großindustriellen. Ein schwerer Unfall hat sich am Montagabend in London   ereignet, dem der be- kannte Industrielle und Besitzer mehrerer Fabriken. Clement M a c r o w. zum Opfer fiel. Der Großindustnelle hatte im Auto eine seiner Fabriken verlassen und wollte einen Schienenstrang über- queren, als ein Güterzug heranbrauste. Das Auto wurde von dem Zuge erfaßt und vollständig zertrümmert. Die Leichen Macrows und seines Chauffeurs wurden schrecklich verstümmelt unter dem Auto hervorgezogen. WasserstandS  -Nachrichte» der LandeSanftalt für Gewässerkunde, mitgeteilt vom Berliner   Detterbureau. Lese- und Diskutierklub»Wilhelm Liebknecht  ". Heute Mittwoch, abends 9 Uhr: Sitzung bei Karl Eichham, Danziger Str. 93. Vortrag. Gäste willkommen. Wasserstand Memel  , Tilsit P r e g e I, Jnsterburg Weichsel, Thom Oder, Ratibor  , Krassen , Frankfurt  Warthe  , Schrimm  , Landsberg  Netze, Vordamm Elbe, Leitmcritz , Dresden  , Barby  . Magdeburg  ')+ bedeutet Wuchs. Fall.*) Unterpegel.