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Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend.

Die Hochbahnangestellten und die Teuerung.

wirkte.

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marek- Berlin   durch Lieferung gewerbsmäßiger Streitbrecher mit- tistischen Landesamts, Geh. Regierungsrat Dr. Eugen Würzburger, beschäftigt sich in der letzten Nummer dieser Zeitschrift mit dieser Am Mittwoch hatte sich in Görlitz   vor der Straffammer des so aktuellen Frage und zeigt, daß zu Besorgnissen nicht der ge= Landgerichts ein solcher Schützling der Unternehmer wegen geringste Anlaß vorhanden ist. In einer vom Deutschen   Transportarbeiterverband nach der Nacht zum 3. Juni zogen Kazmareks" durch die Hauptverkehrs- hältnissen des Königreichs Sachsen aus, in dem der Geburtenrüd­fährlicher Körperverlegung zu verantworten. In der Dr. Würzburger geht bei seinen Untersuchungen von den Vere Sebastianstraße 39 einberufenen Versammlung referierte D. Ort- straße von Görlitz  ; ein Krafeel artete bald in eine Straßenschlacht gang mit am stärksten ist. Obwohl dieser Rückgang allein durch mann über die herrschende Teuerung und die Forderungen der an aus; der Angeklagte zog den Revolver und schoß blindlings auf den der Säuglingssterblichkeit zu ausgeglichen wurde, fant der der Hoch- und Untergrundbahn   Beschäftigten an ihre Arbeitgeber. seine Kollegen, von denen drei verletzt wurden. Für seine Geburtenüberschuß von 325 051 im Jahrfürft 1895/1900 auf 317 338 Scharf rechnete Redner mit der Regierung und ihren Hinter- Schießerei wurde dem angeklagten Rowdy, einem Tischler Lorenz im Jahr fünft 1900/1905 und 306 716 im Jahrfünft 1905/10. Sind männern ab in der Frage der Lebensmittelteuerung, zu deren Ab- Mullay, ohne festen Wohnsitz, von seinen wütend gewordenen Kum- diese Zahlen bedenklich? Keineswegs! Hengstliche Seelen haben hilfe noch keinerlei Maßnahmen getroffen wurden. Des weiteren panen der Schädel aufgeschlagen. Die Strafkammer verurteilte ihn darauf hingewiesen, daß dieser Rückgang ja noch größer wird, wies der Referent auf die Notlage der Hochbahnangestellten hin, jetzt noch wegen gefährlicher Körperverlegung zu 2 Jahren und wenn man ihn an dem jeweiligen Stand der Bevölkerung mißt. die ganz besonders auf Grund der niedrigen Löhne unter der 3 Monaten Gefängnis. Teuerung zu leiden hätten und betonte, daß hier dringende Abhilfe Dr. W. betont demgegenüber, daß die Bevölkerungsvermehrung ja nicht nur an der Einwohnerzahl sondern auch an der Fläche ge­am Plaze sei. Anfangslöhne für Angestellte im Fahrdienst In der Gebetbuchfabrik und Großbuchbinderei von Schäffer in messen werden muß, die unverändert dieselbe bleibt und ein une ( Schaffner) von täglich 3,40 M., sowie für Arbeiter pro Stunde Grünstadt   haben die Mitglieder des Buchbinderverbandes gekündigt, begrenztes Wachstum der Bevölkerung weder als möglich noch als 40 Pf. und für gelernte Arbeiter pro Stunde 45 Pf. sind bei den weil die Firma fortgesezt die Verbandsmitglieder drangsaliert, maß erstrebenswert erscheinen läßt. Auch wenn sich die jetzige Abnahme heutigen Verhältnissen unzureichend und bedürfen einer baldigen regelt und ihren Arbeitern und Arbeiterinnen nicht das gesetzliche des Geburtenüberschusses unverändert fortsetzen sollte, würde erst Regelung. Die Hochbahngesellschaft hätte, wenn das sonst immer Koalitionsrecht gestatten will. Sobald jemand- auch außerhalb in 150 Jahren, wenn die Bevölkerung Sachsens   die Zahl von vorgeschüßte Wohlwollen" vorhanden wäre, schon längst helfend des Betriebes für den Verband agitierte, fonnte er mit Sicher- 7 Millionen erreicht haben wird, ein Stillstand zu erwarten sein. eingreifen müssen. Da dieses nicht geschehen, müssen andere Wege heit darauf rechnen, daß seines Bleibens im Betriebe nicht mehr beschritten werden, um zum Ziele zu gelangen. Die Diskussion lange war, denn unter irgend einem Vorwand wurde er entlassen, fürchtung, daß die Abnahme des Geburtenüberschusses bald ein Dr. W. wendet sich sodann gegen die vielfach geäußerte Be­bewegte sich im Sinne des Referenten. obgleich der Sohn der Firmeninhaberin als liberaler Mann bei den noch schnelleres Tempo einschlagen müsse, da zwar einerseits die Es wurde folgende Resolution einstimmig angenommen: letzten bayerischen   Landtagswahlen öffentlich für das Koalitions- Geburtenrate ständig herabgehen könne, andererseits aber dent " Der von fast allen Ständen schwer empfundene Notstand ist recht der Arbeiter eingetreten war. Jetzt aber, wo es sich um Rückgang der Sterblichkeit bald ein natürliches Maß gesezt ſei. von einer Reihe Arbeitgebern, von fast allen Kommunen, ja so den eigenen Betrieb handelt, kann sich der Herr nicht dazu auf- Ausgehend von der Tatsache, daß verminderte Geburtenhäufigkeit gar von der Regierung als vorhanden anerkannt worden und schwingen, auch seinen Arbeitern das gefeßlich gewährleistete und Rückgang, insbesondere der Säuglingssterblichkeit, geradezu in findet seine Bestätigung in der Gewährung von Lohn- und Recht der gewerkichaftlichen Vereinigung zuzugestehen. Teuerungszulagen in einer großen Anzahl von Berufen und die Löhne im Schäfferschen Betriebe viel zu wünschen übrig lassen daß wir für die Verminderung der Sterblichkeit resp. die Ver­einem ursächlichen Verhältnis stehen, bertritt er die Auffassung, Betrieben, sowie in Anträgen an Staat und Kommunen auf und besonders die Akkordsäge sehr niedrige sind, Schutzvorrichtungen längerung der Lebensdauer noch ein weites Feld vor uns haben. Linderung des bestehenden Teuerungszustandes. Die Be an gefährlichen Maschinen fehlen, die Ausbildung der Lehrlinge eine Wenn in Sachsen   die Zahl der im Säuglingsalter Gestorbenen von diensteten der Hoch- und Untergrundbahn durften daher erwarten, sehr mangelhafte ist mußte doch jetzt ein Lehrling ein halbes 185 062 im Jahr fünft 1900/05 auf 136 892 in 1905/10 zurüdge­daß auch ihre Arbeitgeberin diesen außergewöhnlichen Zuständen Jahr nachlernen, weil er die Gesellenprüfung nicht bestand- so war Rechnung tragen und ihrem Personal eine Teuerungszulage nicht nur die Geduld der Verbandsmitglieder erschöpft, sondern auch gangen ist, so ist dies zum großen Teil eine direkte Folge der ver­oder eine zeitgemäße Lohnzulage gewähren würde. Sie fordern die Grünstadter Arbeiter haben sowohl in der Preſſe wie auch in geborenen ermöglicht. Aber auch über das Säuglingsalter hinaus minderten Geburtenhäufigkeit, die eine verbesserte Pflege der Neu­deshalb im Interesse ihrer Familie und in Rücksicht auf die Er- einer imposanten Versammlung gegen die Praktiken der Firma bleibt uns für die Erhaltung des Lebens noch unendlich viel zu haltung ihrer Arbeitskraft für alle Angestellte eine durch- Berufe zu Rausreizerdiensten suchen wird, seien auch diese hiermit fonen, die das 5. Jahr vollendet und somit die Gefahren des Säug­Schäffer Stellung genommen. Da die Firma auch Arbeiter anderer tun. Noch sterben in Sachsen   über 20 Proz. der männlichen Per­Die Versammelten beauftragen die Verbandsleitung, diese vor Arbeitsannahme bei Schäffer gewarnt. Resolution der Betriebsleitung auf geeignete Weise zur Kenntnis zu bringen und erklären anderseits, daß sie alle ihre Kräfte bis zum äußersten anspannen werden, um die Angestellten der Ber­

greifende Lohnerhöhung.

berleihen."

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Ausland.

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Da auch

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Letzte Nachrichten.

lingsalters überstanden haben, vor dem 40., weitere 24 Proz. vor dem 60. und nochmals 24 Proz. von dem 70. Lebensjahre. Darf Ein Vortrag Sassenbachs in Paris  . angesichts solcher Zahlen nicht mit Recht von unbegrenzten Mög­Paris, 24. Sept.( Eig. Ber.) Das Pariser   deutsche Gewerkschafts- lichkeiten" gesprochen werden?" ruft Dr. W. aus und verlangt liner Hochbahn ihrer Berufsorganisation als Mitglieder zuzu- kaetell hatte Genossen Saffenbach eingeladen, vor seiner Heimfahrt damit einen weiteren Ausbau der Maßnahmen auf dem Gebiete führen, um so ihren Forderungen den notwendigen Nachdruck zu vom französischen   Gewerkschaftskongreß einen Vortrag über die gewerk  - der allgemeinen Hygiene, des Wohnungswesens, der Kinderfürsorge, schaftliche Aktion in Deutschland   zu halten. Der überfüllte Saal des Arbeiterschußes usw. Vor allem durch die Beschaffung guter fügen wir hinzu. Die Heizungsmonteure, Rohrleger und Helfer hatte der Deutsche   bewies, welches Interesse die in Frankreich   lebenden und in der und billiger Lebensmittel Also nicht die Sorge um die Ungeborenen, sondern erhöhte Metallarbeiterverband am Donnerstag zu einer allgemeinen Ver- Praris des französischen   Gewerkschaftslebens erfahrenen deutschen  sammlung eingeladen. Sie tagte im großen Saal des Gewerk- Arbeiter diesem Thema entgegenbringen, aber auch, welche tüchtige Fürsorge für die Lebenden, Erleichterung aller Organisationsmög= schaftshauses und war stark besucht." Unsere nächsten Aufgaben" Agitations- und Organisationsarbeit schon das Kartell, das bekanntlichkeiten, durch die sie für sich selbst sorgen können, damit sie nicht das wäre die Politik, die Lautete das Thema, welches der Referent Handke behandelte. Er lich nur in den französischen   Gewerkschaften organisierte Mitglieder vorzeitig ins Gras beißen müssen, führte u. a. aus: Seit 1905 haben die Rohrleger keine nennens aufnimmt, schon geleistet hat. Im Publikum sah man auch ver- eine vernünftige Regierung auch nach den Ausführungen des werte Verbefferung ihrer Lohn- und Arbeitsverhältnisse erreicht. französischen   Gewerkschaftsführer, was vielleicht nicht allein auf den der Entvölkerung eines Landes zu bekämpfen. Freilich müßte einzelte französische Parteimitglieder, dagegen keinen der bekannten sächsischen Regierungsrates betreiben müßte, um das Gespenst Die Organisationszerſplitterung hinderte die Rohrleger, eine gleich Umstand zurückzuführen ist, daß Sassenbach seinen Vortrag in sie sich dazu eine getvisie Rücksichtslosigkeit gegen die Interessen mäßige Verbesserung des Tarifs durchzuführen. Fast zwei Jahre deutscher Sprache hielt- hatte doch auch die Bataille Syndicaliste" des Großkapitals und des Großgrundbesizes angewöhnen, eine haben die Rohrleger im. Deutschen Metallarbeiterverband ohne die ihr übermittelte Versammlungsanzeige nicht veröffentlicht. Tarif gearbeitet. Der Tarif, den der Allgemeine( Wiesenthalsche) Rücksichtslosigkeit, die das gerade Gegenteil der jetzigen zarten Metallarbeiterverband 1910 mit den Unternehmern abschloß, macht wandlungen dar, die die Auffassungen von der Rolle und den Aus- Staate wäre. Genosse Sassenbach legte in der Einleitung des Vortrages die Beachtung aller Wünsche jener kleinen aber mächtigen Gruppe im den Unternehmern so weitgehende Konzessionen und kommt den sichten der gewerkschaftlichen Aktion in Deutschland   durchgemacht berechtigten Interessen der Arbeiter so wenig entgegen, wie es bei haben, und zeigte, wie diese Wandlungen die Methoden die Organi­Unzulässige Aufrechnung. teinem Tarif in irgend einer Branche der Fall ist. Der Deutsche   sationsarbeit und des wirtschaftlichen Kampfes beeinflussen mußten. Nieter N. gegen die Firma Büchner auf Zahlung eines Restlohnes Vor der 5. Kammer des Gewerbegerichts flagte gestern der Metallarbeiterverband war gezwungen, einen solchen Tarif abzu- Die hohen Beiträge und das Unterstüßungswesen, das sie ermög- für 40 Arbeitsstunden im Betrage von 28 M. Kläger war mit lehnen. Er hat dann mit einer kleinen Gruppe von Unternehmern, lichen, haben die Ständigkeit der Mitgliedschaft gesteigert und auch der Beklagten wegen angeblich fehlerhafter Arbeiten in Differenzen dem Schutzverein der Arbeitgeber im Rohrlegergewerbe einen das Interesse an seiner Organisation. Die Kollektivverträge stellen Tarif abgeschlossen, der wesentlich günstiger ist wie der Wiesen- nicht, wie man eingewendet hat, eine Politik des sozialen Friedens geraten, verpflichtete sich aber, die Arbeiten auf seine Koſten in thalsche Tarif, namentlich in Hinsicht auf die Mindestlöhne. Wenn dar, sondern nur einen Waffenstillstand zwischen den Arbeiter und berhältnis gelöst und die Firma zog dem Kläger   28 M., die er brauchbaren Zustand zu seßen. Inzwischen wurde das Arbeits­Einigkeit unter den gesamten Kollegen geherrscht hätte, dann Unternehmerverbänden. Die deutschen   Arbeiter wollen nicht den würden noch viel weitergehende Verbesserungen erreicht worden sein. Stampf um des Kampfes willen, feine revolutionäre Gymnastik". für andere Arbeiten zu fordern hatte, als Schadenersaz ab. Am 31. März 1913 läuft der Wiesenthalsche Tarif ab, ohne daß er Deshalb legen sie auf die Vorbereitung ihrer Kämpfe durch An- des Bürgerlichen Gesetzbuches   eine Aufrechnung gegen den u Das Gewerbegericht belehrte den Beklagten, daß nach§ 294 gekündigt werden braucht. Der Tarif des Deutschen   Metallarbeiter- sammlung der nötigen Geldmittel den gebührenden Wert. Sie verbandes kann zum April 1913 gekündigt werden. Es ist an der wissen auch die Bedeutung der statistischen Untersuchungen zu wür- pfändbaren Lohn unzuläſſig iſt und verurteilte ihn antragsgemäß. Zeit, daß die Lohn- und Arbeitsverhältnisse der Rohrleger usw. digen, die man anderswo als paperasses"- als Geschreibsel berbessert werden, denn ihre Löhne sind niedriger als die der geringschätzt. Was den Generalstreit anlangt, so verwerfen ihn die übrigen Bauarbeiter. Ob das gelingen wird, das hängt davon ab, deutschen   Gewerkschaften durchaus nicht im Prinzip, nur halten sie ob die Berufsangehörigen zur Einheitlichkeit der Organisation ihn für das letzte, nur im äußersten Fall anzuwendende Mittel. zurückkehren. Wo die Organisationen der Arbeiter zersplittert sind, Den Antimilitarismus tönnen die Deutschen   nicht in den Die Friedensverhandlungen in Ouchy. da haben die Unternehmer den Vorteil davon. Seit Jahren haben äußeren Formen betreiben wie die Gewerkschaftler anderer Länder, lungen in Ouchh läßt sich die Temps" heute melden: Die Verhand Paris  , 27. September.  ( P. C.  ) Ueber die Friedensverhand­wir gesehen, welchen großen Schaden den Arbeitern der Bruder- aber darum betreiben sie ihn nicht mit geringerem Erust. Beweis lungen gehen außerordentlich schnell vorwärts, und sowohl in zwist bringt. Soll die Tarifbewegung den Arbeitern die notwen- dafür ist die rasche Entwickelung der Arbeiterjugend" und der italienischen wie in türkischen Kreisen tadelt man die digen Verbesserungen bringen, dann muß es unsere nächste Aufgabe leidenschaftliche Kampf, der jetzt in Deutschland   von den bürgerlichen Haltung der Presse, der die Verhandlungen nicht schnell sein, so schwer es auch halten mag, die Kollegen, die auf der anderen Selassen um die Jugend geführt wird. Die Ueberzeugungen der Seite stehen, zum Deutschen Metallarbeiterverband heranzuziehen. deutschen   Arbeiterschaft in diesem Punkt find so gefestigt, daß ihr Frage genug gehen. Man verweist darauf, daß eine schwierige 111 sechs Wochen nicht gelöst werden könne, man Er ist die einzige Organisation, die imstande ist, nennenswerte Gr- Manifestationen überflüssig erscheinen, in denen sich oft ein junges habe für weniger wichtige Fälle weit längere Zeit gebraucht. folge zu erringen. Ohne Kampf sind keine Vorteile für die Ar- Konvertitentum genug tut. Dasselbe gilt vom Juter Der türkische   Delegierte Naby Bei gab seiner optimistischen Auf­beiter herauszuholen. Von der Erhöhung der Mindestlöhne in den nationalismus. Die deutschen Gewerkschaften verwerfen fassung für den Ausgang der Verhandlungen Ausdruck und auch Jahren 1908 und 1910 haben die Arbeiter keinen Vorteil gehabt, entschieden die Sabotage, die die auch den Arbeitern not- der italienische Delegierte Bertolini erklärte, daß er die Ungeduld denn die Preise der Lebensmittel sind ganz bedeutend stärker in die wendigen Produktionsmittel beschädigt. Die Behandlung von der italienischen Presse nicht verstehen könne. Er habe den Ein­Höhe gegangen als die Löhne. Mit Rücksicht auf die entsetzliche Streitbrechern aber ist keine Sache, die man programmatisch druck, daß man dem Ziele nahe sei. Jedenfalls sei ein Akkord Zeuerung muß eine bedeutende Erhöhung der Mindestlöhne ein- zu regeln hat. Der Vortragende, der auch das enge Zusammen noch nicht geschlossen worden, wie gestern aufgetauchte Gerüchte treten. Bei den jetzigen zerrissenen Organisationsverhältnissen ist wirken von Partei und Gewerkschaft in Deutschland  , die Ueber- bereits wissen wollten. Es seien noch verschiedene schwie­eher eine Niederlage als ein Sieg zu erwarten. Es darf deshalb windung der früheren Spannungen und die Notwendigkeit und den ige Hindernisse zu überwinden, die Geduld beanspruchen. nicht so weitergehen mit der Zerrissenheit. Eine einheitliche Orga- Wert der Teilnahme an der Gesezgebung beleuchtet hatte, wandte nisation der Monteure, Rohrleger und Helfer ist dringend not- sich zum Schluß den internationalen Beziehungen der Gewerkschaften Die bulgarisch  - türkische Spannung. wendig. Sind wir einig, dann brauchen wir nicht ängstlich in die zu. Jedes Land hat seine aus den besonderen geschichtlichen Be­Zukunft sehen, sondern wir können sicher sein, daß uns die so not- dingungen und der gegentvärtigen wirtschaftlichen Organisation er wendige Verbesserung der Lohn- und Arbeitsbedingungen gelingen wird. wachsende gewerkschaftliche Taktif. Diese aber kann für die inter­Tie Ausführungen des Referenten wurden mit Beifall aufge- nationale Verbrüderung kein Hindernis sein. Diese Beziehungen nommen und fanden in der Diskussion allgemeine Zustimmung. zwischen den französischen   und deutschen   Gewerkschaften haben sich in Gegnerische Ansichten wurden nicht vorgebracht. Ein Redner be den letzten Jahren erfreulich gebessert und sie werden in der Zukunft merkte, unter den Mitgliedern des Wiesenthalschen Verbandes sei noch enger und freundschaftlicher werden. Eine besondere Ver­große Neigung für den Uebertritt in den Deutschen   Metallarbeiter mittlerrolle haben hier die deutschen   Arbeiter in Frankreich  , die, wie verband, doch werde es als Hindernis betrachtet, daß sie als neue es ihre Pflicht ist, den französischen   Organisationen angehören und Mitglieder aufgenommen werden, ohne Anrechnung der früheren dort Gelegenheit haben, manche Mißverständnisse aufzuklären. Mitgliedschaft. Darauf entgegnete Handte: Wenn Mitglie- Dem mit stürmischem Beifall aufgenommenen Vortrage folgte der in größerer Zahl übertreten, dann ließe sich wegen der Ueber eine interessante Debatte, die Saffenbach Gelegenheit gab, seine Aus­trittsbedingungen reden. Es solle den Kollegen so weit wie möglich führungen in einigen Punkten zu ergänzen. erleichtert werden, wieder zu einer organisatorischen Einheit zu tommen. Einstimmig wurde eine Resolution angenommen, welche Ein Streik in China  . erklärt, daß als Gewerkschaft der Rohrleger usw. nur der Deutsche   Hantau hat soeben einen Verkehrsstreit durchgemacht. Es gab Metallarbeiterverband in Betracht kommen kann. Weiter heißt es: dort früher 800 Ritschaführer, jetzt sind es deren 2000. Diese Ein Ultimatum Amerikas  . Die Agitationskommission wird beauftragt, in Verbindung mit den 2000 Leute verlangten eine Herabminderung des Mietspreises, den Vertrauensmännern die Vorbereitung für eine etwaige Tarifbewe- fie für ihr Gefährt zahlen. Sie zahlten bisher 800 Stupfercents pro Washington, 27. September.  ( P. C.) Die Regierung der gung in Angriff zu nehmen und in nächster Zeit darüber Bericht Tag und baten, jetzt nur 700 zahlen zu brauchen. Eine Abordnung Vereinigten Staaten   hat dem Präsidenten der Republik Meriko zu erstatten. von 100 Behifelführern wurde von den Vermietern empfangen. gleicht. Die Vereinigten Staaten   verlangen die Wiederher eine geharnischte Note zugehen lassen, die einem Ultimatum Achtung, Maurer und Hilfsarbeiter! Seit dem 16. d. M. be- Diese lehnten die Bitte ab, und daraufhin wurde der Streit erklärt, it ellung der Ordnung innerhalb einer bestimmten Zeit finden sich die Maurer und Hilfsarbeiter in Pößneck  ( Gau Erfurt) gleichzeitig begann eine Jagd auf die Behikelführer, die weiter und drohen mit der bewaffneten Intervention, falls im Streif. Sie forderten eine Lohnerhöhung von 5 Pf., und da arbeiteten. Die Regierung intervenierte, und die Streifführer wurden es Madoro in dieser Zeit nicht gelungen sein sollte, die Ordnung die Arbeitgeber ein Entgegenkommen nicht zeigten, wurde die Ar- unter der Beschuldigung verhaftet, die Arbeitsfreiheit angetastet" beit eingestellt. Die Arbeitgeber hoffen nun, durch auswärtige Ar- zu haben. Der Streit war damit beendet, aber er ist interessant beitswillige die Bauten befeßen und die Arbeiter um die Erfüllung als Ausdruck der erwachenden chinesischen Arbeiterfolidarität. ihrer berechtigten Forderungen zu bringen.

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In der Berliner Morgenpost  " werden jetzt Maurer nach Er­ furt   gesucht, die sich in einem Restaurant in der Pantstraße 65 melden sollen. Der Vermittler ist eine in Berliner   Bauarbeiter­treisen sattsam bekannte Persönlichkeit.

Soziales.

Die Angst vor dem Geburtenrückgang.

Sofia  , 27. September.  ( P. C.) Die Mobilmachung der Reserven in der europäischen   Türkei   sowie die Zusammenziehung von Truppen an der bulgarischen Südgrenze unter dem Vorwande von Manövern hat in Bulgarien   große Beunruhigung hervor­gerufen. Die Regierung ließ die Mächte, an erster Stelle diejenigen der Triple- Entente, ersuchen, die Einstellung der Mobilmachung in der Türkei   zu veranlassen, widrigenfalls Bulgarien   seinerseits ebenfalls mobilisieren müßte. Das offiziöse Blait Mir" erklärt, die Regierung werde wohl angesichts der türkischen   Mobilisation wissen, wie sie ihre Pflicht ohne Schwanken und ohne jedwede 3ögerung erfüllen solle. Das Vaterland müsse auf jede Eventualität vorbereitet sein. Die Umstände, unter denen die Türkei   ihre europäischen Divisionen mobilisiert, seien eine förm liche Provokation, denn bisher sei von einer Absicht der türki­ schen   Regierung, Manöver zu veranstalten, keine Rede gewesen.

wiederherzustellen.

Schreckliches Automobilunglück.

Salzburg  , 27. September.  ( P. C.) Heute ereignete sich hier ein schwerer Automobilunfall. Ein Last automobil der Brauerei Kaltenhofen, das mit vollen Bierfässern beladen war, stürzte nach­mittags an einer abschüssigen Stelle unt. 3wei vorüber= Ein neues Gespenst hat sich der nationalen Politiker der mo- gehende Mädchen wurden unter dem um stürzenden Der unterzeichneten Organisationsleitung wurde bekannt, daß dernen Staaten bemächtigt: die Angst vor einer als Folge des all- a gen begraben. Eines der Mädchen konnte nur noch auf diesem Wege für Pößneck   Arbeiter angeworben werden sollen. gemeinen Geburtenrückgangs drohenden Stagnierung der Bevöl- völlig platt gedrückt als formlose Masse unter den Fässern Wir machen daher die im Lohn sowie Afford arbeitenden Kollegen ferung und militärischen Schwächung der Nation. Wir haben hervorgeholt werden, das zweite wurde schwerverletzt ins Kranken­darauf aufmerksam, den Lockungen dieser Menschenfreunde zu bereits an dieser Stelle auseinandergesetzt, daß und warum der Haus gebracht, wo es in hoffnungslosem Zustande daniederliegt. widerstehen und ihnen die gebührende Antwort zu geben. auch in Deutschland   zu beobachtende Rückgang der relativen Ge­Die Zweigvereinsleitung des Deutschen Bauarbeiterverbandes. burtenhäufigkeit kein Symptom des Verfalls sondern vielmehr Hochwasser in Bulgarien  . ein solches einer höheren Kultur ist, sofern nur durch hygienische Sofia  , 27. September.  ( Meldung des Wiener t. t. Tel. Corr.­und andere Maßnahmen für einen gleichzeitigen Rückgang der Bureaus.) Infolge der seit acht Tagen andauernden Regengüsse Sterblichkeit gesorgt wird und freuen uns, aus dem Munde der sind die Flüsse start angeschwollen. Aus verschiedenen Im Frühjahr dieses Jahres brach in der Waggonfabrit in offiziellen Statistik diese optimistische Auffassung bestätigt zu Landesteilen werden Hochwasser und auch Ueberschwem Görlitz ein Streit aus, bei dem auch die Streitbrecherfirma Kaz- hören. Der Herausgeber der Zeitschrift des Kgl. Sächsischen Sta- mu ng en gemeldet. Berantw. Redakt.: Alfred Wielepp, Neukölln. Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 4 Beilagen u. Unterhaltungsbl.

Deutfches Rcích.

Ein verurteilter Streifbrecher.