Br. 227. 29. Jahrgang 1. Beilage des„ Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sonnabend, 28. September 1912.
Prozeffe gegen den ,, Vorwärts".
1. Der Reichsverbandsvorsitzende, Generalleutnant a. D. bon Liebert, hat es wieder einmal für nötig gehalten, seine angeblich vom„ Vorwärts berlebte Ehre vor Gericht reparieren zu lassen Der Vorwärts" hatte am 4. April gegen einen von Herrn von Liebert ine„ Tag" veröffentlichten Artikel polemistert, worin der Verfasser seine Ideen zur Bekämpfung der proletarischen Jugendbewegung darlegte. In unserer Polemik wurde Herr v. Liebert den Lesern des„ Vorwärts" als der„ berüchtigte Reichsverbands: generalissimus" vorgestellt. Das ist es, weswegen Herr v. Liebert unseren verantwortlichen Redakteur Wachs wegen Beleidigung verflagt hat. Vor dem Schöffengericht, wo gestern die Klage verhandelt wurde, plädierte Lieberts Anwalt auf eine Freiheitsstrafe, denn anders könne die Beleidigung nicht geführt werden, die der AngeHagte einem Manne zugefügt habe, der sich um sein Vaterland und seinen König verdient gemacht habe.
Rechtsanwalt Dr. Kurt Rosenfeld, der den Genossen Wachs verteidigte, verwies auf die bekannte Methode des Reichsverbandes, der fich die Aufgabe gestellt hat, die Sozialdemokratie zu bekämpfen und sich dabei der verwerflichsten Mittel, auch unwahrer Angaben bedient. Der Reichsverband, der sich, ohne eine eigene politische Ueberzeugung zu vertreten, allen bürgerlichen Parteien zur Verfügung stellt, habe sich eben durch diese Methode berüchtigt gemacht, und zwar nicht nur bei den Sozialdemokraten, sondern alle anſtändigen bürgerlichen Politiker seien von ihm abgerückt. Wenn eine Bezeichnung, die dem Verbande gebührt, auch auf denjenigen angewandt wird, der in der Hauptsache für das Treiben des Verbandes verantwortlich ist, so sei das durchaus begreiflich. Wenn der Ausdruck etwas scharf sei, so entspreche das dem Charakter des Kampfes, wie er zwischen dem Reichsverbande und der Sozialdemotratie geführt wird. Das Urteil des Gerichts lautete auf eine Geldstrafe von 100 M. Würde mit gleichem Maße gemessen, wenn die Sozialdemofraten klagen würden, gegen die in Reichsverbandsschriften und in Reden von Mitgliedern dieses gemeinschädlichen Verbandes, scharfe Wendungen, Schmähungen und unwahre Behauptungen verwendet sind, wieviel Tausende hätte die Liebertgarde zu zahlen! Doch es wird verständlich sein, weshalb.
gelassen.
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Zu der Frage, weshalb die Aufnahme der Unterschrift unter der Berichtigung zur Aufnahme der Berichtigung gehören solle, sprach sich das Gericht nicht aus. Ein Grund hierfür ist auch nicht erfindlich. Das Gesetz ordnet die Aufnahme einer Berichtigung, nicht die der Unterschrift an. Indes, das Kammergericht hat ohne Gründe anders entschieden richtig wird dadurch seine Entscheidung nicht.
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Aus der Frauenbewegung.
Frauenrechte bei den Fortschrittlern.
Direktion hat mit keinem Wort durchblicken lassen, daß man even- Sohn nicht die Arbeit auf dem neuen Bahnhof übernehme. Auch tuell den Vater eines Drehers, welcher schon über 20 Jahre bei der das, was die Gesellschaft demgegenüber sage, habe das Landgericht Gesellschaft ist und im Alter von 70 Jahren steht, nicht mehr ge- richtig als Tatsachenberichtigung erachtet. Es stehe darin nur, daß brauchen könne. Mit keinem Worte ist von dem Vater des Drehers, die Behauptung unrichtig sei und daß der Vater selbst, der es am wie dieser in einem an die Omnibusgesellschaft gerichteten Schreiben besten wissen mußte, der Gesellschaft erklärt habe, daß mit einer selbst bezeugt, die Rede gewesen." Nach Meinung des Angeklagten solchen Drohung nicht an ihn herangetreten worden sei. Auch hierin sollten hierin die Worte:„ wie dieser in einem an die Omnibus- sehe das Gericht nicht anderes, als eine Tatsache, die der im Artikel gesellschaft gerichteten Schreiben selbst bezeugt," über den Rahmen behaupteten gegenüberstehe. einer tatsächlichen Berichtigung hinausgehen. Das Gericht könne Auch sonst lasse das Urteil keinen Rechtsirrtum erkennen, der Auffassung des Angeklagten nicht beitreten. Was den ersten gerügten Passus angehe, so sei in dem Artikel des" V." ganz allgemein die Behauptung aufgestellt worden, daß die Gesellschaft von ihren Maschinenarbeitern verlangt habe, sie sollten nicht mehr, wie bisher im Akkord, sondern im Lohn arbeiten. Hätte die Gesellschaft in ihrer Berichtigung sich auf die nackte Feststellung beschränkt, baß sie das Verlangen nur an einen Dreher gerichtet habe, so würde sie damit die Stichhaltigkeit des in dem ersten Vorwärts"- Artikel gemachten Vorwurfs in bezug auf diesen, einen Fall ſtillschweigend zugegeben haben. Um dies zu vermeiden und sich nicht in ( weil usw.") enthaltenen Rechtfertigungstatsachen einschalten. Und ein schiefes Licht zu sehen, durfte sie daher die in dem Nebensab in dem zweiten Punkte sei die Gesellschaft ganz zweifellos über eine Auf dem in den ersten Tagen des Oktober in Mannheim statt tatsächliche Perichtigung nicht hinausgegangen, wenn sie in einem findenden Parteitag der fortschrittlichen Volkspartei steht der An Nebensatz feststellte, daß der Vater des fraglichen Drehers in einem trag zur Debatte, die Frauen als vollwertige Mitglieder in die Schreiben bezeugt habe, daß von ihm mit keinem Wort die Rede ge- Partei aufzunehmen, das Frauenstimmrecht auf die wacklige Fort wesen sei. Somit müsse als erwiesen erachtet werden, daß die Entgegnung der Gesellschaft sich auf tatsächliche Angaben zur Berichti- schrittsflagge zu setzen. Es hat ja ziemlich lange gewährt, bis es der in dem Artikel des„ V." mitgeteilten Tatsachen beschränkte. dazu gekommen. Die schneidigsten Führerinnen der Linken der Deshalb hätte die Berichtigung in der nächsten Nummer(§ 11 des bürgerlichen Frauenbewegung in Deutschland haben deshalb Gesetzes), also in der Nummer vom 5. März aufgenommen werden längst dem freisinnigen Mischmasch den Rücken gekehrt. müssen.( Die Einsendung wurde am 7. März veröffentlicht.) Anita Augspurg , Lida Heymann haben bei den Freis Wegen Nichtaufnahme der Berichtigung in der nächsten, noch nicht sinnigen ihr Vertrauen auf politische Männer verloren und für den Drud abgeschlossenen Nummer sei die Strafe verwirkt. 3u fich die Anschauungen der Suffragettes zugelegt und auch in deutsche gleich müsse aber das Strafurteil nach§ 19 Abs. 2 des Preßgefeßes Frauenkreise getragen. Sie versuchen dabei das allgemeine, gleiche, die Aufnahme der eingesandten Berichtigung in die nächstfolgende Nummer aussprechen. Denn der Abdrud des Eingesandte in der geheime und direkte Wahlrecht hochzuhalten, müssen aber immer und Nummer vom 7. März sei kein Abdruck einer Berichtigung im Sinne immer wieder, so jezt auf der Bayerischen Stimmrechtstagung, die des Gesetzes. Er enthalte einmal eine Einschaltung, indem zu An- Erfahrung machen, daß ihnen da nur eine verhältnismäßig sehr fang die„ Berichtigung" durch Hinzufügung der Worte die sie( die fleine Gruppe Heeresfolge leistet. Der Kampf um den§ 3 des Gesellschaft)... Berichtigung nenne," gloffiert werde, zum andern Frauenstimmrechtsstatuts, der jetzt noch das allgemeine Wahlrecht als sei der Abdruck unvollständig insofern, als am Schluß die einen Forderung enthält, hat es ihnen wieder deutlich bewiesen. Die Bestandteil der Berichtigung bildenden Unterschriften der anderen Linksführerinnen: Minna Cauer , Regine Deutsch, Toni beiden Vorstandsmitglieder der Gesellschaft fortgelassen seien. Zu einer solchen Einschaltung und Weglassung sei der Redakteur nicht Breitscheid haben bei den Demokraten Fuß gefaßt, die bekanntlich befugt. Er habe die Berichtigung zu bringen, wie sie ihm zugesandt für das Frauenstimmrecht eintreten. werde, falls er nicht zu ihrer Ablehnung im ganzen berechtigt sei, und dürfe auch keine unwesentlichen Einzelheiten fortlassen oder hinzufügen.
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Gegen das Urbeit legte Genosse Wacha Revision ein, welche in der Verhandlung vor dem zweiten Straffenat dea Kammergerichts gestern durch R.-A. Dr. Kurt Rosenfeld vertreten wurde. Der Anwalt rechtfertigte in eingehenden juristischen Ausführungen namentlich die Auffassung des Angeklagten, daß die Einsendung der Omnibusgesellschaft über den Rahmen einer tatsächlichen Berichtigung hinausgehe.
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2. Ein Berichtigungsprozeß des Vorwärts" vor dem Kammergericht. Am 29. Februar 1912 erschien im Vorwärts" ein vom Metallarbeiterverband ausgehender Artikel, der den Streit bei der So wuchs unter der Führung Maria Lischnewstas, Gertrud Allgemeinen Berliner Omnibusgesellschaft betraf. Darauf erhielt der Vorwärts" am 4. März von der Omnibusgesellschaft eine BeBäumers, Helene Langes( die auf alle politischen Frauenfonder richtigung, die überschrieben par mit Berichtigung" und unterorganisationen pfeift!) ein sanft denkendes Geschlecht heran, das schrieben war von den Herren Kaufmann und von Eicken. Der nun schon zwei Jahre, treulich wie Jakob, unter dem Programme Vorwärts" brachte die Einsendung der Gesellschaft nicht am nächpunkt der Fortschrittlichen:„ Erweiterung der Frauenrechte", der an sten Tage, sondern erst am 7. März, da er sich inzwischen mit der Kautschukeigenschaften nichts zu wünschen übrig läßt, gedient hat, Ortsverwaltung des Metallarbeiterverbandes in Verbindung gesetzt hatte, um den wahren Tatbestand in der im Artikel und in der und das nun den Triumph erwartet, Anfang Oftober des Jahres 1912 Berichtigung" behandelten Angelegenheit festzustellen. Der Einnach Christi Geburt am Biel seiner Wünsche zu stehen. Da kommt nun das Organ des Freisinns, die Freisinnige sendung der Allgemeinen Omnibusgesellschaft ließ der Vorwärts" die Auskunft folgen, die ihm vom Metallarbeiterverband geworden Das Kammergericht verwarf jedoch die Revision mit folgender Beitung", und träufelt in einem ausführlichen Leitartikel eine gewar. Die Einsendung der Gesellschaft selber ließ, der Vorwärts" Begründung: Allerdings sei es anerkannten Rechts, daß auf Grund waltige Portion faltes Wasser in den Glühwein der fortschrittlichen mit den Worten beginnen:" Die Direktion der Allgemeinen des§ 11 des Preßgesebes teine Berichtigung aufgenommen werden Frauen. Nein, das hat die Freifinnige Zeitung" nicht erwartet, Omnibusgesellschaft fendet uns folgende Buschrift, die sie Perich brauche, die sich lediglich in Schlußfolgerungen, Erwägungen oder daß nun schon nach zwei Jahren eine Umgestaltung des tigung" nennt." Die beiden Namen am Schlusse waren fort- Auseinandersehungen ergehe. Hier sei nur lediglich die Frage zu notdürftig zusammengestellten Programms verlangt werden könnte, prüfen gewesen, ob es sich bei den in der Berichtigung vorkommenGenosse Wachs als verantwortlicher Redakteur wurde nun den Tatsachen um wirkliche tatsächliche Erwiderungen gegen das Vor- daß nun schon die vage Programmforderung„ Erweiterung vegen Uebertretung des§ 11 des Preßgefeßes zu einer Geldstrafe gebrachte handele. Der Senat nahm an, daß es sich hier in der Tat der Frauenrechte" nicht mehr ausreichend sein sollte. Ach, ruft uns " Freisinnige", wir setzten doch aus drei ber= verurteilt und das Landgericht verwarf seine Berufung, indem es nur um eine tatsächliche Berichtigung gehandelt habe. In dem Ar- die zugleich die nochmalige Aufnahme der dem„ V." übersandten Be- tifel im Vorwärts" sei behauptet worden, es sei seitens der schiedenen Vereinigungen zusammen ,, wir haben alles, was uns richtigung anordnete, d. h. in dem Wortlaut, wie sie zugesandt wurde; Omnibusgesellschaft überall, wo die fraglichen Arbeiter Akkordarbeit trennen fönnte, vermieden, wie die Trennung von Schule und Kirche also einleitend einfach als Berichtigung und am Schlusse mit den hatten, Lohnarbeit gesetzt worden. Die Gesellschaft habe diese Be- und nicht anders liegt es doch mit der Frauenfrage. Viele von uns Unterschriften der beiden Vorstandsmitglieder der Gesellschaft. hauptung nicht anders berichtigen fönnen, als so, daß sie den ihrer sind noch lange nicht der Meinung, daß die Frauen gleiche Begründend wurde u. a. ausgeführt: Der Angeklagte habe Auffassung nach wahren Sachverhalt erzählte. Und der sei der ge- Rechte haben sollten wie die Männer. Vielleicht die Hälfte oder generell eingewandt, die Zusendung der Gesellschaft habe als Be- wesen, daß nicht überall da, wo Affordarbeit war, Lohnarbeit treten richtigung im Sinne des§ 11 des Preßgefeßes überhaupt nicht auf sollte, sondern daß nur ein einzelner Mann Lohnarbeit statt der ein Drittel von uns, flagt fie, ist noch stritte gegen das genommen werden brauchen, weil sie sich nicht auf tatsächliche An- bisherigen Attordarbeit machen sollte, und zwar deshalb, weil er an Frauenwahlrecht. Diese Hälfte also gerät im Fall der Annahme gaben zur Berichtigung der in dem Artikel des Vorwärts" mitge- eine Stelle tam, wo teine Gelegenheit zur Affordarbeit gewesen sei. des gestellten Antrags auf Gleichberechtigung der Frauen, in teilten Tatsachen beschränkt habe. So habe die Gesellschaft, meine Das sei der Sachverhalt, wie er sich nach Ansicht der Gesellschaft schwerste Kollision mit Programm und eigenem Denken. Wir können Angeklagter, dem Rahmen der Berichtigung im Sinne des Gesezes darstellte und den sie den im Artikel behaupteten anderen Tat- es ja allerdings noch nicht wissen, wie die Abstimmung, wie die überschritten, indem sie der Mitteilung, daß im Gegensatz zu den fachen gegenüberstellte. Ob die Behauptungen nun nebeneinander Debatte ausfallen wird, aber wie es auch tommen möge: UnAngaben des fraglichen Artikels nicht von allen Drehern usw. statt gestellt würden in Form von Hauptsäßen, oder ob ein Sab vom zufriedenheit wird die Folge sein! Entweder die Frauen, wenn sie der bisherigen Affordarbeit Lohnarbeit verlangt worden sei, sondern anderen abhängig gemacht werde als Nebensab, sei gleichgültig. Die nur von einem, nach dem neueingerichteten Hofe Jasmunder Straße Aufnahme der Berichtigung habe hieraus nicht versagt werden kön- abgewiesen, oder die Männer, die noch anders denken, werden versetten Dreher, hinzugefügt habe: weil dort zunächst Afford- nen. Was die zweite Rüge hinsichtlich des Inhalte der Berichtigung grollen. Wir warnen, warnen! So frächzt die Freifinnige Zeitung". arbeiten nicht vorhanden und nur eine Drehbank zu besetzen war." betreffe, so gehe das Landgericht davon aus, daß der Vorwärts" der die viel zu langsame Entwickelung noch viel zu schnell geht. Ferner meine Angeklagter, folgende Säße gingen über den Rahmen Artikel habe behaupten wollen, man sei an den Vater eines Mannes und die freisinnigen Frauen? Die harren und harren. Wahrhaftig, einer tatsächlichen Berichtigung im Sinne des§ 11 hinaus:„ Die mit der Drohung herangetreten, er würde Nachteile haben, wenn der fie fönnten einem leid tun! viel anders ist. Ist es doch noch gar nicht so lange her, daß in Berlin das Unwesen des Gesundbetens in den höchsten Gesellschaftstreifen Mode war; und die Nachrichten, die ab und zu von dem Einfluß vorgezogener Geister" an gewissen europäischen Höfen durch sickern, reden auch eine beredte Sprache. Ueberhaupt ist zu allen Beiten die sogenannte Gesellschaft und der Hof am empfänglichsten für die Swedenborg , Cagliostro e tutti quanti gewesen.
Kleines feuilleton.
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Das Musikalische kommt faum mehr zur Geltung. Die Orchesterdirektion von L. Fall in Ehren, aber sie half nicht über's Drchester hinaus. Läßt sich immerhin sagen, daß neuerdings der Operettengefang wenigstens nicht schlechter geworden, so läßt sich diesmal faum die eine oder andere Gesangsleistung hervorheben; und auch den Dialog beherrscht gerade noch einer oder der andere.
Man macht nicht gerne den Unzufriedenen. Doch auch die Operette verlangt eine fachliche Behandlung; und ihr die zu wahren,
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Notizen.
SZ.
Der Aberglaube in der englischen Gesellschaft. In England sind scharfe polizeiliche Maßregeln gegen die Wahrsager getroffen worden. Es ist ihnen das Annoncieren in Zeitungen, an Anschlagsäulen und allen öffentlichen Plägen verboten worden, und man beabsichtigt Die größte Bibliothet. Die Bibliothek des Britischen Museums gegen den Unfug der Wahrsagerei in England scharf vorzugehen. ist mit ihrem Bestande von 31 bis 4 Millionen Büchern die größte ist doch noch verdienstlicher als Kostümspäße. Ein vernünftiger Mensch wird sich kaum eine Vorstellung davon der Welt. Dann kommt die Bibliotheque Nationale in Paris mit machen können, daß es nötig ist, sich diesen Leuten gegenüber auf 31 Millionen, dann die kaiserliche Bibliothek in Petersburg mit etwas anderes als den gefunden Menschenverstand der Bevölkerung zu verlassen. Aber die Ausdehnung, welche die Magie gerade in 1881 623, dann die königliche Bibliothek in Berlin mit 1400 000, die königliche Bibliothek in München mit 1110 000, dann die kaiser: 1. Winterquartal Prinz- Albrecht- Str. 7a, Hof, folgende Vortragsreihen Vorträge. Das Kunstgewerbe- Museum veranstaltet im der modernen englischen Gesellschaft gewonnen hat, ist enorm. Die schwarze Kunst wird in weitestem Maße bei allen geschäftlichen und liche Wiener Bibliothek mit etwa einer Million Bücher. Hierauf privaten Angelegenheiten in Anspruch genommen. Leute, die alle folgen der Reihe nach die Viktor Emanuel - Bibliothek in Rom , die zu je acht Vorträgen: Dr. Rudolf Bernoulli:„ Heizanlagen und Bodleiana in Orford, die von Brüssel, von Edinburg und die ihre fünstlerische Gestaltung", Dr. Ostar Fischel Das Wandbild" überwunden haben und das anderen Formen des Glaubens ( Beispiele und Aufgaben der Monumentalmalerei), Dr. Robert Christentum als Aberglauben von sich weisen, behalten sie als letzten batikanische in Rom , die die stattliche Zahl von 400 000 Bänden auf Schmidt,„ Geschichte des Möbels vom Mittelalter bis zur Neuzeit". weist. Die Bibliothek des Britischen Museums wächst alle 20 Jahre Die Vorträge sind unentgeltlich. Es ist fein Mangel an Schwarzkünstlern in London . In Scharen um etwa eine volle Million Bücher; jedes Jahr empfängt sie etwa 100 000 bis 120 000 Neuerscheinungen. Die sämtlichen Bücherregale Kunst chronit. Eine Ausstellung alter o st asiatischer bevölkern sie die Hintergebäude von Bondſtreet und Mayfair. In des Britischen Museums würden nebeneinandergelegt eine Strecke un st wird am Sonnabend in der Akademie der Künste eröffnet. einer spiritistischen Zeitung kann man an einem Tage allein nicht bon etwa 75 Kilometer bedecken. Der Durchschnittsbetrag der Die Ausstellung der belgischen Künstler( Berlin W., Königin weniger als 300 Anzeigen professionsmäßiger Zukunfisdeuter lesen. Und dabei annoncieren noch sehr viele gar nicht, sondern versenden Leser, die sich im Lesesaal einfanden, war im vorigen Jahre 744 für Augusta- Str. 51) wird Sonntag gefchloffen. eigene Birkulare, und die meisten vermehren ihre Kundschaft nur So prunken die verschiedenen Länder mit ihren großen Bibliodurch Weiterempfehlung. Einige dieser Leute haben große Vermögen theken. Ihr Nugen für die Wissenschaft ist ja unbestreitbar, aber verdient, indem sie anderen Vermögen vorausgefagt haben. Ihre bas Volt selbst hat so gut wie nichts davon. Es kann nicht zu den Sprechzimmer sind voller als die der Modeärzte. Natürlich gehören auch viele Frauen zur Zunft. Eine dieser Wahrsagerinnen ist eine Schäßen der Kultur. Dame von eleganter Erscheinung und reizenden Manieren. Ihr werden die vertrautesten Dinge mitgeteilt, selbst intimste Familiengeheimnisse.
Trost.
den Tag.
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Mufil.
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Eine Voltsoper in Paris . In Paris hat sich nach der Schaubühne" eine Gruppe von Finanzleuten und Kunstfreunden zusammengeschlossen, um eine Volksoper zu gründen, für die die Stadt Paris eine jährliche Subvention von 150000 Frank fünfzig Jahre lang zahlen will. Der Bühnenraum, in dem die Vorstellungen stattfinden sollen, wird 4000 Besucher fassen. Der Preis der Plätze soll zwischen 50 Centimes und 3 Frant betragen.
Die Entdeckung einer unterirdischen Stadt. In den Bädern des Carracalla( in Rom ) vorgenommene Ausgrabungen haben zu intereffanten Entdeckungen geführt. Es wurden unterirdische Korridore, gutgepflasterte Straßen, Tempel für die
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Das Neue Schauspielhaus ist im Rampfe zwischen dem Pleitegeier und der Effekthyäne zum Theater am Rollen All diese professionsmäßigen Wahrsager. teils Selbstbetrüger, borfplat" geworden. Die neue Direttion Gustav Charlé teile Halbbetrüger, teils wirkliche Betrüger, erzählen aus Karten und( als Erkorener des Münchener Drei- Masken- Verlage") ftattete das Stristallen, aus dem Handteller oder der Handschrift, durch spiritistische Haus mit einem Kunterbunt von Verzierungen aus und eröffnete Götter des Drients, u. a. einer zu Ehren des Mithras , der der Tricks oder durch die verschiedenen Formen mittelalterlicher Magie es am Donnerstag mit dem Gastspiel des Münchener größte aller bisher entdeckten derartigen Tempel ist, und zahlreiche solchen Leuten die Zukunft, die in findischem Aberglauben befangen Se ünstler Theaters". Gegeben wurde Offenbachs Statuen, darunter die einer Venus, die aus dem Bade steigt, und sind. Ihnen etwas vorzureden, ist leicht. Und leicht machen es sich Orpheus in der Unterwelt ". eines prächtigen Gladiators, aufgefunden. Die Bibliothek ist gleichdie Herrichaften auch mit ihrer Kundschaft. Sehr bequem folgen sie Wir hatten das Stück in den legten Jahren mehrmals gehabt, falls entdeckt worden. den Spuren ihrer großen Vorgängerin, der Pythia von Delphi, mit Inszenierungen, die vielleicht nicht glanzreich waren, aber sich Ein neues System drahtlofer Telegraphie. deren Aussprüche so vieldeutig waren, daß sie, was auch immer ein- doch bemühten, das textlich und musikalisch Bedeutungsvolle des Nach einer Bariser Meldung hat der Boysifer Béthenod eine Ertrat, recht behielt. Großen Schaden aber richten die an, die ge- Werkes herauszuarbeiten. Nun geraten wir immer mehr in das findung gemacht, die die drahtlose Telegraphie ohne unten ers wissenlos genug sind, den Fragenden bestimmte Versprechungen zu Bestreben hinein, ein Stüd hauptsächlich nur zur Entfaltung möglicht. Die Vorteile dieses Systems sollen darin bestehen, daß machen und Antworten zu geben, die oft das Glück ganzer Familien von Sehenswürdigkeiten zu Die benüßen. Reinhardtschen die verschiedenen Stationen einander nicht mehr behindern und eine nicht Inizenierungen bemühen sich zu zerstören geeignet sind. danach, sondern beträchtliche Vermehrung der Geschwindigkeit erzielt wird, sodaß an nach einem Mit Recht wird darauf hingewiesen, daß das leberhandnehmen auch einheitlichen, fonsequenten Ausgestalten 200 Worte in die Minute abgegeben werden können. Außerdem des Wahnsinns ein betrübendes Zeichen von Defadenz ist und an des Wertes Mag nun auch die jeßige Aufführung fönnte durch die neue Erfindung die drahtlose Telephonic verdie ganz ähnlichen englischen Zustände im Beitalter Jakobs I. er- von folchen Münchener Anläufen abstammen: wie sie derzeit ist, wirklicht werden, da man mit dem System Béthenods in der Lage innert. Einen schwachen Trost für die Engländer bedeutet es, wenn zerdehnt sie das Ganze in eine breite Masse von Späßen, Aufzügen, ei, die hierfür erforderlichen 20 000 Schwingungen in der Sekunde man ihnen zugestehen muß, daß es in anderen Großstädten kaum Tänzeleien u. dgl. Eine Art Metropoltheater W.! zu erzeugen.
selbst.
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