Einzelbild herunterladen
 

Br. 29. 29. Jahrgang 2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt Dienstag, 1. Oktober 1912.

Die Generalversammlung des Kreis­wahlvereins Miederbarnim,

bie am Sonntag in Rummelsburg tagte, nahm den Bericht der Delegierten vom Parteitag

entgegen.

-

Dämpfung solle in Zukunft nicht wieder vorkommen.

-

gegenzutreten.

-

würden, einer Autokratie, wenn sie sich zeigen sollte, entschieden ent- nicht, und daß er sich hiernach richten werde. Der Fall Hilde brand würde durch die Annahme des Antrages Laufenberg feine Bartels( Parteitagsbelegierter) erklärte sich im großen und glückliche Lösung gefunden haben. Wenn ein Parteigenosse von ganzen mit den Ausführungen des Genossen Lorenz einverstanden dem sozialdemokratischen Standpunkt so weit abweicht wie Hilde­und bemerkte, daß die Delegierten des Kreises in allen Fragen brand und man gibt ihm einen Freibrief, in seinem Sinne weiter einig waren. Auch gegen die Aufhebung des Nürnberger Beschlusses zu wirken in der Partei, so muß uns das auf abschüssige Bahnen haben sie geschlossen gestimmt, weil sie auf dem Standpunkt stehen, führen. Nicht nur Hildebrands Buch, sondern sein ganzes Ver­daß diejenigen, die am 1. Mai feiern und den Tag bezahlt bekommen, halten rechtfertige den Ausschluß. Ist er doch so weit gegangen, diese Einnahmen zugunsten der Opfer der Maifeier abführen können. daß er in öffentlichen Wählerversammlungen seinen abwegigen Genosse Lorenz, der den Bericht gab, sagte, der Parteitag Es seien nicht nur Angestellte des Metallarbeiterverbandes gewesen, Standpunkt vertreten hat. Es ist allgemein anerkannt, daß Hilde­habe einen des Wahlfieges vom 12. Januar würdigen Verlauf ge- die den Tagesverdienst nicht abführten, sondern auch Buchdrucker in brand nicht auf dem Boden der Partei steht. Ihn unter diesen nommen und ein Bild der Einigkeit gegeben, wie es seit Jahren Parteibetrieben und Parteiangestellte, sogar Redakteure der Umständen in der Partei lassen und die Verantwortung für sein nicht auf den Parteitagen gesehen wurde. Die vollkommene Einheit- Parteipresse seien darunter. Die Sündenböde seien also in allen Treiben abzulehnen, würde eine Halbheit sein. lichkeit der Parteigenossen sei zum Ausdruck gekommen bei der Ver- Lagern zu suchen. Der Antrag Giebel habe auch nicht den richtigen Düwell hält ebenfalls die Aufhebung des Nürnberger Bea handlung über die Sonderkonferenzen, deren Abhaltung allgemein ber- Weg beschritten, denn er verlange, daß nur Partei- und Gewerkschlusses für bedauerlich. Dadurch werde der Eindrud erwedt, als urteilt wurde. Wenn die Sonderkonferenzen auch nicht gerade ver- schaftsangestellte den Tagesverdienst abführen. Das würde ein ob die große Mehrheit der Vertreter des Proletaiats sich weigere, boten wurden, so werde doch der vom Parteitage ausgesprochene Ausnahmegesek für diese Angestellten bedeuten. Nach dem Grund- einen fleinen Beitrag aus ihrer Tasche zu zahlen, wenn sie für nicht Wunsch genügen, daß fie in Zukunft nicht mehr abgehalten werden. faz: Was dem einen recht ist, ist dem anderen billig, mußten auch geleistete Arbeit einen Tagelohn erhalten haben. Es sei sehr zu Der Redner besprach die übrigen Verhandlungsgegenstände des alle in Parteibetrieben Beschäftigten den Tagesverdienst abführen. bedauern, daß Genosse Pfannkuchy auf dem Parteitage ohne nähere Parteitages und gab der Ansicht Ausdruck, daß sich auch hier die Der Antrag Giebel dürfe auf dem nächsten Parteitage nicht an- Angabe gesagt habe, daß auch Parteiredakteure dem Nürnberger bollkommene Einheit der Parteigenossen bekundet habe. So hin- genommen werden. Im Falle Hildebrand seien die Dele- Beschluß nicht nachgekommen seien. Wenn man solche Mitteilung fichtlich der Göppinger Angelegenheit und des Falles Radek. Die gierten des Kreises nicht einig gewesen. Niemand billige die von macht, dann müsse man auch nähere Angaben machen, denn sonst Anträge des Kreises zur Reorganisation der Partei seien von den Hildebrand vertretenen Ansichten. Diese seien aber nur einem fönnte mancher in falschen Verdacht kommen. Der Ausschluß Delegierten zurüdgezogen worden, und mit Recht, denn das mit fleinen Teil des Parteitages, ja nicht einmal allen Mitgliedern Hildebrands sei gerechtfertigt. Der Partei könne nur angehören, einer noch nie bei einer solchen Gelegenheit bekundeten Einmütig- der Beschwerdekommission bekannt gewesen. Deshalb seien einige wer ihr Programm anerkennt. Von wissenschaftlich gebildeten feit angenommene Parteistatut lasse im wesentlichen die bisherige Delegierte des Kreises dafür gewesen, daß die Angelegenheit Hilde Leuten müsse man in erster Linie verlangen, daß sie sich der Partei Form bestehen, nur der Parteiausschuß sei als etwas Neues hinzu- brand noch auf ein Jahr vertagt werde. Der Redner meint, er nur unter der Boaussetzung anschließen, daß sie ihr Programm gekommen. Die Resolution des Kreises zum Stichwahlabkommen hätte es begrüßt, wenn der Antrag aufenberg angenommen anerkennen. Wer eine andere Meinung hat wie die Partei, der fei ja verurteilt wo: Sen, aber auch die Dämpfung sei nicht gebilligt worden wäre. Dies sei der einzige Punkt, in dem die Delegierten fönne seine Meinung draußen vertreten. Niemand werde an der worden. Sie hätte auch in der Form, wie sie, der Parteivorstand des Kreises verschiedener Meinung waren. Vertretung seiner Meinung gehindert. Innerhalb der Partei, als seinerzeit empfahl, nicht geschehen dürfen. Die Darstellung, welche Mau beantragte eine Resolution, welche Protest dagegen er Parteimitglied, dürfe man gegnerische Anschauungen allerdings nicht Genosse Sche i demann gegeben, habe den Parteitag überzeugen hebt, daß durch die Abhaltung der Generalversammlung die Partei- vertreten. Soweit tönne die Meinungsfreiheit nicht gehen. Andere müssen, daß der Parteivorstand nach Lage der Sache nicht anders genossen verhindert würden, an den gleichzeitig tagenden Demon- als sozialdemokratische Anschauungen dürfe es innerhalb der Partei Handeln konnte. Die Dämpfungsklausel sei allerdings nicht zu ſtrationsversammlungen teilzunehmen; der Kreisvorstand solle bei nicht geben. billigen. Die Resolution, welche die Dämpfung verurteilt, konnte solchen Gelegenheiten keine Generalversammlung einberufen. Der Vorsitzende Brühl erklärte, der Kreisvorstand habe von Stadthagen bemerkt, daß auch er für die auf die Sonder­zurüdgezogen werden, nachdem Echeidemann erklärt hatte, eine den Demonstrationsversammlungen erst durch den Vorwärts" fonferenzen bezügliche Resolution gestimmt habe, nachdem die von Redner sprach sich anerkennend über das Referat des Genossen Kenntnis erhalten, als die Generalversammlung bereits angesezt Bebel dargelegte Auffassung als maßgebend erklärt worden war. Es sei zum Ausdruck gekommen, daß Sonderkonferenzen, welche Haase und die Stellung des Parteitages zum Imperialismus aus. war. Er habe im Zentralvorstand Einspruch dagegen erhoben, daß Einen Mizton habe die Aufh.bung des Nürnberger Beschlusses Demonstrationen durch den geschäftsführenden Ausschuß ohne Mit- entgegen der Organisation etwas unternehmen, schädlich sind, ob sie nun in der Form von Tee- oder Bierabenden oder in Form von zur Maifeier hervorgerufen. Es würde vielleicht ein anderes Ab- wirkung der Kreisvertreter beschlossen werden. stimmungsresultat herausgekommen sein, wenn der Antrag Kritik habe er sich enthalten, um der Demonstration nichts in den schriftlichem Meinungsaustausch in Form der Sozialistischen Monatshefte" stattfinden. Es sei erfreulich, daß Giebel nicht als selbständiger Antrag, sondern als Amendement Weg zu legen. zu dem ursprünglichen Antrage behandelt worden wäre. Es fönne Hierauf wurde die Resolution zurückgezogen. Ausdruck gekommen sei, man solle nach Einheitlichkeit streben, als sicher angenommen werden, daß das großstädtische Proletariat Küter bedauert die Aufhebung des Nürnberger Beschlusses. ohne die eigene Meinung aufzugeben. Es sei nicht wahr, daß nun nicht für die Aufhebung des Nürnberger Beschlusses sei. Durch Man müffe das, was Robert Schmidt zu diesem Punkt sagte, boll- alle Meinungsverschiedenheiten geschwunden seien. Die Unterschei die Aufhebung desselben habe man der Maifeier keinen Dienst er- inhaltlich unterschreiben. Der jezige Beschluß sei geeignet, die Mai- dung zwischen rechtem und linkem Flügel der Partei werde bleiben. Den Beschluß über die Maifeier bedauert der Redner. Es sei wiesen. Es sei bedauerlich, daß Gewerkschaftsangestellte, darunter feier zu schädigen.- Die Mehrheit der Delegierten des Kreises jolche des Metallarbeiterverbandes, den Nürnberger Beschluß nicht sei für den Ausschluß ilde bands gewesen. Nur zwei Dele- gesagt worden, die Bezirkssekretäre hätten die Aufhebung des Nürn befolgt hätten. Die Kundgebung gegen die Ursachen der Teuerung, gierte hätten auf einem anderen Standpunkt gestanden. Wir sagten berger Beschlusses befürwortet, weil er ihnen viel Arbeit durch Dieser Grund dürfe nicht ausschlag­ebenso die für den Bergarbeiterschuß würden ihre Wirkung nicht uns, wir fönnen dem Antrag Laufenberg nicht zustimmen. Durch Ausschlußanträge bereite. verfehlen. Im Falle Hildebrand habe sich gleichfalls die die Annahme dieses Antrages würde Hildebrand zwar noch Bartei- gebend sein. Die Arbeit müßten die Bezirkssekretäre schon auf sich große Masse der Parteigenoffen für den Ausschluß dieses Eigen- genosse geblieben, aber vollständig taltgestellt worden sein. Das nehmen. Wenn es vorgekommen sei, daß ein Parteiredakteur den brödlers entschieden, dem niemand eine Träne nachweinen brauche. gehe aber nicht an, daß man auf diese Weise Parteigenossen zweiter Tagesverdienst nicht abgeführt habe, so gehöre ein solcher Redakteur Für solche Genossen, die nicht auf dem Boden des Parteiprogramms Klasse schaffe. Hier gebe es nur zwei Möglichkeiten: Entweder nicht an seinen Blab.( Zustimmung.) Wenn man ihn an seinem stehen und die Parteigenossen auf andere als die durch das Pro- man halte den Ausschluß für gerechtfertigt und stimme ihm zu, Blaz lasse, so sei das schlimmer als die schlimmste Sonderkonferenz. gramm vorgzeichnete Bahnen leiten wollen, sei kein Platz in der oder man halte ihn für nicht gerechtfertigt und lehne ihn ab. Wäre( Heiterkeit und Zustimmung.) Durch die Aufhebung des Nürn Partei. Es sei mit Freuden zu begrüßen, daß nicht der Partei- der Antrag Laufenberg nicht gekommen, so würde die Mehrheit berger Beschlusses werde nach außen der Anschein erweckt, als ob Die die Gegner der Arbeitsruhe am 1. Mai die Mehrheit in der Partei tag, sondern der Parteivorstand den Ort der nächsten Tagung zu für den Ausschluß Hildebrands noch größer gewesen sein. bestimmen habe, denn die räumlichen Verhältnisse des Chemnizer Rede Scheidemanns zur Reichstagswahl sei geradezu glänzend ge- bilden. Das sei aber nicht der Fall.- Daß in Groß- Berlin eine Kongreßlorals hätten sich als durchaus unzureichend erwiesen. wesen. Wenn Scheidemann in der Generalversammlung von Groß- andere Entscheidung über die Dämpfung zustande gekommen wäre, Neumann bezeichnete die Haltung des Parteitages zur Ab- Berlin den Standpunkt des Parteivorstandes zum Stichwahlabkom wenn Scheidemann gesprochen hätte, sei eine falsche Auffassung. haltung von Sonderkonferenzen als erfreulich. Befremdet habe es men vertreten hätte, so würde das Resultat der Versammlung wohl sei unverständlich, daß im Falle Hildebrand Meinungsvers ihus( Redner), daß sich eine Mehrheit für die Aufhebung des Nürn- anders ausgefallen sein. Weiter sagte der Redner, er habe es schiedenheiten unter den Delegierten entstehen konnten. Der Partei berger Maifeierbeschlusses fand. Einen so vernünftigen Beschluß außerordentlich bedauert, daß die Delegierten von Teltow - Beeskow tönne doch nur angehören, wer sich zu ihren Grundsätzen bekennt. hätte man nicht aufheben sollen. Wenn sich jemand mit geschwellter eine Erklärung gegen die Ausführungen ihres Mitdelegierten Pied Einige Genossen hätten Angst gehabt vor ihrer eigenen Courage Brust und aufgeblasenen Baden zur Maifeier begibt und dann abgaben und hinterher noch einer nach dem anderen auf das Podium und sich nicht getraut zu sagen, Hildebrand gehöre nicht zu uns, verlangt, daß ihm der Tag bezahlt wird, von dem kann ich nur fletterte, um zu befunden, daß er sich der Erklärung anschließe. Das der muß hinaus. Und doch gibt selbst die Deutsche Tageszeitung fagte der Redner mit dem Gefühl der Verachtung sprechen. fei doch eine Nichtachtung der Meinungsfreiheit eines Delegierten. zu, daß von einer Beeinträchtigung der Meinungsfreiheit feine Rebe Scheidemann habe in seiner freundlichen Weise den Groß- Bühler führte aus: Er glaube nicht, daß eine Rede Scheide im Fall Hildebrand sein könne. Im großen und ganzen könne Berliner Genossen einen ganz gesalzenen Sieb versetzt. Dazu sei manns eine andere Entscheidung der Groß- Berliner Generalber- man mit den Ergebnissen zufrieden sein. er berechtigt gewesen, denn nach dem Verlauf der beiden letzten sammlung hinsichtlich des Stichwahlabkommens herbeigeführt hätte. Hierauf wurde ein Schlußantrag angenommen. Verbandsversammlungen von Groß- Berlin habe Scheidemann Um so mehr glaube er das, da sich ja auf dem Parteitage die meisten Küter bemerkte, nicht er sei der Meinung, daß eine Rede allerdings sagen können, daß Bied in Berlin Trumpf ist. Der Redner gegen die Dämpfungsklausel ausgesprochen haben. Der Scheidemanns in Berlin ein anderes Ergebnis gezeitigt haben Redner betont, er fönne sich mit Pied nicht einverstanden erklären. Parteitag habe ja zum Stichwahlabkommen feinen Beschluß gefaßt, würde, sondern andere Genossen hätten ihm gegenüber diese Wenn auch nur der zehnte Teil von dem wahr wäre, was Pied in wohl um des lieben Friedens willen. Scheidemann habe übrigens Meinung vertreten. der Verbandsversammlung sagte, dann würde ich sagte der nicht erklärt, daß ein derartiges Abkommen in Zukunft nicht wieder Nach einem kurzen Schlußwort des Genossen Lorenz fon. Redner der erste sein, der sich ihm an die Seite stellt. Aber ich abgeschlossen werden solle. Es sei aber anzunehmen, daß der Partei- statierte der Vorsitzende Brühl , daß Anträge nicht vorliegen; er glaube, daß die von uns gewählten Vertreter Mannes genug sein vorstand sich sagen werde, die Genossen wünschen eine Dämpfung fönne aber feststellen, daß die Generalversammlung ihr Einver­

-

-

-

-

-

Kleines feuilleton.

-

-

-

Theater.

Giner weiteren

-

-

-

zum

fleidet und verschleiert dahingebracht. Weicht seine Raserei, so er- dicke Chef streckt sich zu Boden und der Beamte fuallt durchs offene scheint, wie die Tradition berichtet, eine Blutspur auf seinem Fenster eine Pistole in die Luft. Nun soll die Hege losgehen. Es Gewande, die je nachdem, ob er Muselman oder Christ ist, dreieckige sei denn, daß bewiesen werden könnte, daß diese Tat nichts mit der Der englische Sonntag. Nichts kann einen Besucher Albions , oder Streuzesform hat. Auch dem heiligen Georg von Kairo wird eine Politik zu schaffen habe. Und Kajakow springt in die Breiche. Er interfonfessionelle Heilpraxis zugeschrieben und gläubige Bekenner tritt mit der heroischen Lüge vor den verlegenen Gouverneur, er der an den Trubel des kontinentalen Sonntags gewöhnt ist, ein- des Jelam steden um seines Beistandes willen Kerzen an. Wie felber sei der unerkannt entwischte Attentäter, ehebrecherische fündige famer und trauriger stimmen als der englische Sonntag. Die dem Weibe des väterlichen Freundes hätte ihn Straßen find wie ausgestorben, die Theater geschloffen. Nur hier Legrain darlegt, handelt es sich in diesen Fällen um uraltes Glaubens. Liebe zu gut. Die wundertätigen Marabus und christlichen Heiligen sind die zu dem freblerischen Anschlage getrieben, nun fordere er und da sieht man einen Tabakladen, der geöffnet ist ein Beweis Erben der alten Pharaonengötter. Die Gestalt, der Name und die reuigen Sinnes die wohlverdiente Strafe. Der Streit, der sich dafür, welch wichtige Rolle das Rauchen in unserer Zivilisation Stonfeffion sind verändert, das Wesen des Wunderglaubens aber dabei entipinnt, wird glänzend humoristisch ausgearbeitet. Auch spielt. Die Wirtshauser sind während des Gottesdienstes geschlossen der Schlußakt hat einige Trümpfe. Der Gouverneur, der den und öffnen ihre gaftlichen Pforten( in London ) nur zwischen 1 und erhalten geblieben, wie die menschliche Einfalt. Revisor für einen verkleideten Terroristen hält, animiert ihn zu 3 Uhr nachmittags und 6 und 11 Uhr abends. Wenn man beabsichtigte, einem Butsch usw. Indes der Ausgang die Gefangennahme mit dieser Maßregel die Jünger Gambrinus' und Bacchus' in die Bethäuser Leffing Theater: Narrentanz, Komödie von Leo nicht nur des Gouverneurs, auch der von ihm enthusiasmierten zu treiben, hat man sich gründlich verrechnet. Die Freunde der Birinsti. Virinski bat einen strupellosen, sich über alle tieferen jungen Schwärmer rief durch die Perspektive auf den Kerker die Wirtshäuser haben sich den Verhältnissen einfach angepaßt. Für Bedenken wegießenden Willen zum Effekt. Er, der in seinem vor Erinnerung an den furchtbaren Ernst der Wirklichkeit, den Unwillen Leute, die keine höheren Bedürfnisse haben, ist der ganze Sonntag ein Tag der Langeweile, die durch den Besuch einer Kirche nur ver- vei Jahren aufgeführten Moloch" die russische revolutionäre Be- über die schreienden Verlogenheiten des Boifenspiels hervor. In stärkt wird. Die Predigten stehen im allgemeinen auf einem sehr wegung zur Staffage eines mit fenfationellen Verwicklungen und dem Applaus am Schlusse flang ein erfreulich starker Protest hinein. Die beiden Hauptrollen, der verlottert joviale Gouverneur und tiefen Niveau und arten bei den nonkonformistischen Sekten nicht nicht, sie jetzt zum Gegenstand eines Poffenspiels zu machen. Schlagern bis zum Rand gefüllten Schauspiels nugte, geniert sich Jene fein idealistisch verstiegener Bartner Kosakow waren mit Reicher felten offen in demagogische liberale Parteiergüffe aus. Stämpfer, deren Opfermut überall staunende Bewunderung hervor- und dem schlank jünglingshaften Herrn Kurt Stieler trefflich bes Die einzige Unterhaltung, die sich dem denkenden und fühlenden rief und die er damals selbst, um Spannung zu erregen, in diesem fegt. Sonst traten insbesondere noch Paula Ebertys rundliche Menschen bietet, sind die Sonntagskonzerte, die man in den letzten Sinne dramatisch zu drapieren bemüht tar, erfcheinen Gouverneurin, Theodor Loos hohlwangig schläfriger Sekretär mit 20 Jahren allmählich einführen fonnte, indem man der öffentlichen hier als eine Schar unreifer in schülerhaften Albernheiten sich der Grabesstimme und Mathilde Sussins scharfumrissene Mascha Heuchelei meichelte. Der verdienstvolle Mann, der dies fertig überbietender Burschen. Sie am Narrenseil des Schwankes hervor. bradite, ist erst vor wenigen Tagen gestorben. Er gründete die Sunday League", die des Sonntags Freikonzerte veranstaltet, zu verblüffen. Und darauf kommt es an! Wer in Novitäten erfolgreich tanzen zu lassen, das ist was Neues! Das fann pifant sein, tann denen eine kleine Zahl Besucher unentgeltlich zugelaffen wird; die ipekulieren will, muß, um Neues zu bringen, auch Schwarz in Weiß Die städtische Kunstdeputation hat also glüd­große Mehrheit muß jedoch für die reservierten" Size bezahlen und Weiß in Schwarz verwandeln können! So peinlich diese Art lich ihre 6000 M. in der Sezession für einige ziemlich un­Die Heiligkeit des Sonntags wurde somit durch feinen profanen Geschäftsbetrieb gestört, Nun baben aber in den letzten Jahren die Frivolität berührt, darf ihr als mildernder Umstand zugestanden sezessionistische Kunstwerte an den Mann gebracht. Reide, das Kinematographenbefizer der Sunday. League" das Gebeimnis der werden, daß sie wenigstens nicht in bewußt reaktionäre Tendenz- Karnickel, war in Urlaub und Corinth im Frad. Das keineswegs Methode abgelauicht. Auch sie öffnen beute ihre Stientöppe" des macherei einschlägt. rauchlose Pulver dieser ergötzlichen Kanonade ist also nicht ver­Sonntags zum Nugen und Frommen einer guten Sache. Der paradore Rollentausch, auf dem sich das Ganze aufbaut, gebens vertnallt worden: die Sezession hat verkauft und Reicke den Verdienst des Sonntags nicht entgehen zu lassen, vermieten Chaborowicz als Hüter der Ordnung, Seine Exzellenz den Gouver läßt die Operetten- Revolutionäre im Gouvernement des Jwan geredet. Ausstellungschronit. Eine Ausstellung von Ge fie ihre Lugustheater" und" Paläste" an die in England so überaus neur dagegen als Anstifter von Unruhen agieren. Nie zeigten sich mälden W. Kandinskys aus den letzten zehn Jahren wird von der zahlreichen, meist religiösen Wohltätigkeitsgesellschaften, die den Be- in dem Bezirk verdächtige Symptome, er erfreut sich eines von Zeitschrift Der Sturm" in der Königin- Augusta- Straße 51 ver­fizern an Miete und Unkosten den Löwenanteil der Einnahmen zu Razzias und Haussuchungen unbehelligten ruhigen Daseins und ist anstaltet. Sie wird am 2. Oftober mittags 12 Uhr eröffnet. rückzahlen müssen. Darob ist nun ein großes dotria entstanden, aus diesem Grunde zum Schlupfwinkel erwählt, in dem verfolgte, und es hat den Anschein, als müsse man sich endlich dazu bequemen, zeitweilig unbeschäftigte Terroristen ihre Ferien genießen. Der der neuen Amundsenschen Nordpolexpedition erkrankt ist und darauf­Da der Dzeanograph die Frage der Sonntagsvergnügungen, deren Veranstalter heute den fühne Jüngling Kosakow erhielt von dem Geheimkomitee die Weisung, hin eine Verschiebung der Expedition um ein Jahr notwendig ge­Weg über den Chimborasso der Heuchelei suchen müssen, vernünftig sich einzumieten bei dem Gouverneur und acht zu geben, daß diefem worden ist, hat Amundsen beschlossen, sich selbst zum Ozeano Biederen, der nach Petersburg andauernd über revolutionäre Um- graphen auszubilden, um die beabsichtigte Fahrt früher antreten zu Simultan- Heilige. Einen intereffanten Belag dafür, wieviel triebe berichtet und die für Bolizeizwecke ihm zugefandten Gelder können. fremdes Material die bestehenden Religionen mitführen, liefert spurlos in der eigenen Tasche verschwinden läßt, fein Haar ver­Gin Klaus Groth- Denkmal wurde in Kiel

zu regeln.

Um sich

-

-

-

Notizen.

Amundsens Nordpolfahrt.

dt.

G. Legrain in der Revue Egyptienne ". Er behandelt die Ver- iehentlich gefrümmt wird. Daß die unausstebliche Frau des enthüllt. Die Lösung der sozialen Frage. Im neuesten

"

ehrung, die gewissen Marabus und christlichen Heiligen in Aegypten Gouverneurs den schönen Fremden, der im Dienst der guten Sache von den Wundergläubigen des Islam wie des Christentums zuteil feine Beschwerde scheut, mit ihrer Gunst beschenkt, macht ihn dem Simpliciffimus" wird einer Arbeiter deputation folgender Bescheid wird. Alle Jahre wandern in der ersten Hälfte des August große bequemen Gatten nur noch teurer. Aber hinter dem Rücken des von ihren Ausbeutern: Die Sache liegt sehr einfach, meine Herren: Pilgerzüge nach dem Grabe und dem Kloster des Abu Sefein im Hüters vollzieht sich das Gefürchtete. Die Absendung eines Peters in der Zeit wirtschaftlichen Aufschwungs hungern Sie, weil die Norden von Luffor, Die heilige Stätte hat den Ruhm sicherer burger Revisors zur Kontrollierung der Berichte rückt in drohende Breise steigen in der Zeit wirtschaftlichen Niedergangs, weil die Genesungswunder an Besessenen. Der Krante wird in Weiß ge- Nähe und Exzellenz arrangiert noch schnell ein kleines Attentat. Der Löhne sinten. Adjöh!"

-