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veverfüllung der Züge sehen, eS nicht für nötig halten, solches zu melden. Die Entrechtung der HanMungsgehilfiimen". Mit diesem Thema beschäftigt sich eine Versammlung, die zu heute Mittwochabend vom Zentral verband der Handlungsgehilfen nach den ?ndustrie-Festsälen, Beuthstr. 19/20, einberufen worden ist. DaS Referat hat die Genossin Friedländer übernommen. Im Interesse der Aufklärung in den Kreisen der HandlungS- gehilfinnen bitten wir für den Besuch der Versammlung eifrig zu agitieren. Ucber:Der hurrapatriotische Jung-Deutschlandbund und seine arbeiterfeindlichen Tendenzen" wird heute abend 8l/3 Uhr in den S o p h i e n s ä l e n sgrotzer Saal), Sophienstratze, referiert werden. Die gesamte Sport und Turnen sowie Fußball betreibende Arbeiter schaft Groß-�erlins wird um pünktliches und zahlreiches Erscheinen ersucht.__ Vorort- JVacbrlcbtem Lichtenberg . Ein Zankapfel. Der Bereinigung mit Rummelsburg wider- strebten die Bürgerlichen ziemlich lange und hartnäckig. Sie be- . fürchteten eine Mehrbelastung, vor der man sich schützen wollte. Schließlich half ein Argument den Widerstand zu überwinden: es war die Erlangung eines Wassergrundstückes zur Anlage einer Gas- anstalt. Bebauungspläne sind längst ausgearbeitet, bei der Anlage eines neuen Oberwasserkanals nahm man gar auf das Projekt der Gasanstalt am Rummelsburger See Rücksicht. Die Anlage sollte die Produktionskosten erheblich ermäßigen, indem die kostspielige Umladung der Kohlen oder die Zufuhr per Bahn hinfällig wurde, das Rohmaterial auf dem Wasserwege bis an die Anstalt herangebracht werden sollte. Aus dem ehemaligen Rummelsburger Gebiet ist nun gegen das Projekt eine energische und lebhafte Protestbewegung lebendig geworden. In der vergangenen Woche beschäftigte sich eine öffentliche Protestversammlung mit der An- gelegenheit. Hier wurde ein starker Unwille laut, daß das beste Plätzchen für eine Uferpromenade der Gasanstalt geopfert werden sollte. Auf die lange gewünschte Promenade habe die Bevölkerung wohl einen Anspruch. Eine Gasanstalt an diesem Orte werde zudem die gairze Umgegend entwerten. Dem Sladtausschuß von Neukölln, der von der Behörde als Entscheidungsinstanz in der Angelegenheit berufen worden ist, wird eine Petition der Interessenten zugehen. Entscheidet der Ausschuß zugunsten der Petenten, dann wird bei den Alt-Lichtenbergern der Mißmut gegen die Einverleibung. der schon einige Male recht drastischen Ausdruck fand, weiter wachsen und gedeihen, fällt die Entscheidung gegen die Opposition, dann werden die Rummelsburger wieder ein Haar in der Ver- schmelzung finden. So bildet die geplante Gasanstalt am See einen Zankapfel, der auch wohl bei den bevorstehenden Stadtverordneten - wählen nicht ohne Einfluß bleiben dürfte. ReuköN«. Ein größerer Dachftuhlbrand schreckte gestern morgen 3 Uhr die Bewohner des Hauses Friedelstr. 3 aus dem Schlafe. Straßen- arbeiter hatten das Feuer bemerkt und die Bewohner sofort davon in Kenntnis gesetzt. Als kurz darauf die Feuerwehr erschien, stand der Dachstuhl schon in hellen Flammen. Mit vier Schlauchleitungen mußte vorgegangen werden, um des Brandes Herr zu werden. Die Mieter des vierten Stockes sind durch Wasser nicht unerheblich ge- schädigt. Die Ursache des Brandes konnte noch nicht festgestellt tverdcit. VolkSsinfonickonzerte finden am Mittwoch, den 16. und Donners- tag, den 17. Oktober, im großen Saale der.Neuen Welt" statt. Die Konzerte werden, wie in den Vorjahren, von dem Berliner Blüthner- Orchester unter Leitung des Hofkapellmeisters E. v. Strauß aus- geführt. Nach dem Programm gelangen die Ouvertüre zu.Figaros Hochzeit " und das Violinkonzert in.A-clur von Mozart sowie die IX. Siyfonie von Beethoven zum Vortrag. Bei der IX. Sinfonie wirken der hiesige Oratorien-, der Lehrergesangverein und bedeutende Solisten in einem Chor von 300 Sängern mit. Karten zum Preise von IM M., 1 M. und 50 Pf. sind in den Verkaufsitellen von Böte ü. Bock. Berlin , Leipziger Straße 87. A. Wertheim, Berlin , Leipziger Straße 132/137,Neue Welt ", Hasenheide 108/114, Berg- wald, Berliner Straße 56/57, Bickhardt, Berg-, Ecke Prinz-Handjery- Straße, Soidler, Bergstraße 42, Bluhm, Kaiser-Friedrich-Stratze 207, Juhl, Kaiser-Friedrich-Stratze 248 und Weber, Hermannstratze 110, zu haben. Schöneberg . Aus der Stadtverordneteiiversammlung. Der Stadtverordneten- Vorsteher Graf. v. Matuschka eröffnete die Sitzung und teilte den Ein- laus von zwei Petitionen mit: Ein Bittgesuch der Berufsfeuerwehr- männer um Verkürzung ihrer Wartezeit; serner eine Petition um Zu- stimmung und Prüfung durch die städtischen Körperschaften, einen Durchgang im Zuge der Roßbachstraße von der Gothenstraße nach der Sedanstraße zu schaffen. Beide Petitionen wurden dem Petitions - ousichuß zur Prüfung überwiesen. Ohne Diskussion stimmte die Versammlung einer Nachbewilligung für das Wirtschaftsgebäude auf dem städtischen Rieselgute in Deutsch-Wusterhausen von 9759 M., desgleichen für den Etat des städtischen Arbeitsamts von 1300 M. zu. Die Vorlage des Magistrats: Nachbewilligung von 14 500 M. für die Anlage des Stadtparks wurde dem Etatsausschutz zur Prüfung überwiesen. Die am 26. Januar 1911 eingeführte Arbeitslosenversicherung war von den städtischen Behörden nur bis zum 31. März 1913 be- schloffen worden. Der Magistrat ersucht die Stadtverordnetenver- fammlung, auf weitere drei Jahre der Ordnung mit einigen un- wesentlichen Abänderungen zuzustimmen. Die Versammlung beschloß demgemäß ohne Diskussion. Die Befürchtungen der bürgerlichen Stadtverordneten von der Hansbesitzerfraktion bei der ersten Be- ratung 1911, daß die ArbeitSlosenverstcherung Schöneberg den Ruin bringen würde, sind nicht eingetroffen. In zirka 11 Monaten hat dieselbe an Zuschuß an die Gewerkschaften 8749 M., an Sparer 192 M. und für Speisemarken 90,30 M.. im ganzen die winzige Summe von 9031,30 M. gekostet; sie hat damit den Etatsansatz von 15 000 M. bei weitem nicht erreicht. Die Vorlage des Magistrats auf Umwandlung eines vorübergehend bei der Schöneberger Spar- lasse aufgenommenen Darlehns von 800 000 M. in ein festes Dar- lehn wurde nach Erläuterungen des Berichterstatters. Stadtv. Brun- huber, angenommen. Als letzter Punkt der öffentlichen Sitzung kam die Magistrats- Vorlage: Beschlußfassung betreffend Behebung der Lebensmittelteuerung zur Verhandlung. Die Borlage hat folgenden Wortlaut: 1. Zum Ankauf von gefrorenem ausländischen Fleisch wird dem Magistrat aus Vorschüssen ein Kredit von zunächst 20 000 M. mit der Ermächtigung bewilligt, im Benehmen mit Gemeinden Groß-Berlins den Ankaitf zu betreiben und den Verkauf durch Schöneberger Schlächter oder bei Versagen derselben in eigener Regie vorzunehmen. Bis zu 20 Proz. des Kredits werden zur Deckung etwaiger Betriebsverluste& fonds perdu gegeben. 2. Zur Förderung der Kaninchenzucht wird der Deputation zur Behebung der Lebensmittelteuerung aus Vorschüssen ein Kredit von 5000 M. zur Verfügung gestellt. Die Deputation wird er- mächtigt, im Einvernehmen mit der Grundeigentumsdeputation städtische Grundstücke pachtweise unentgeltlich zu Kaninchenzucht- zwecken und hierzu erforderlichenfalls laufende Pachtverträge über städtische Grundstücke zu kündigen. Die Deputation wird auch er- mäcktigt, zu dem gleichen Zwecke fremdes Land anzupachten. Züchter, welche auf vorbezeichnete Weise Unterstützung seitens der Stadt finden, sind zu verpflichten, eine möglichst große Anzahl Kaninchen zu billigen Preisen an die Stadtgemeinde abzugeben. 3. Zur Errichtung einer Kaninchenzucht auf städlifchcii in Ragow bei Deutsch-Wusterhausen belegenen Grundstücken wird aus Borschüssen ein Betrag von 3000 M. zur Verfügung gestellt. 4. Der Kanalisationsdeputation wird auS Vorschüssen ein Be- trag von 10000 M. zur Verfügung gestellt, um die Schweine- züchterei in wesentlich verstärktem Maße zu betreiben und eine dementsprechende Anzahl Zuchtsauen oder Jungvieh anzuschaffen. Von der Fraktion der äußersten Rechten, Linicus und Jatzow, wurde ein Antrag eingebracht, wonach der Magistrat ersucht wird, nach den Regierungsmaßnahmen die nötigen Vorbereitungen zu treffen, damit die Bevölkerung Nutzen aus diesen Maßnahmen ziehen könne. Der Antrag wurde vom Stadtv. Salinger mit Recht als post festmn bezeichnet. Stadtv. Hepner und Liniclls beantragten einen Dreizchnerausschuß zur Prüfung der Vorlage einzusetzen; sie äußerten Bedenken zu Punkt 2, Förderung der Kaninchenzucht, und vor allem wünschten sie zu Punkt 1, daß der Magistrat eventuell bei Versagen der Schlächterineister den Flerschverkauf in eigene Regie zu übernehmen habe, zu streichen. Es sei zu warnen, auch schon jetzt mit An- kauf von Schweinen auf dem städtischen Rieselgute vorzugeben, weil dieselben viel zu teuer seien und die Stadt mit großen Verlusten rechnen müßte. Genosse Molkenbuhr kritisierte in scharfen Worten die ungenügenden Zugeständnisse der Regierung und bezeichnete dieselben als gänzlich unzureichend; statistisch wies er nach, daß schon im Jahre 1909/10 die Einfuhr von lebendem Vieh bedeutend zurück- gegangen sei. Redner' wies auch die Bedenken des Stadtverordnelen Linicus zurück und meinte, wenn wir erst die Zuchtsauen einkaufen wollen, wenn dieselben sehr billig sind, was in nächster Zeit nicht zu erwarten sei, so halte er das für einen Fehler. Man müsse die Summe, welche in der Borlage für Schweinezüchterei enthalten ist, für viel zu gering erachten. Stadtv. L. Meyer fLiberal) wandte sich gegen den Antrag Hepner und Linicus, wonach der Fleischverkauf nicht in eigene Regie über- nommen werden soll. Genosse B e r n st e i n kritisierte ebenfalls die ungenügenden Maßnahmen der Regierung. Auch müffe die Gemeinde die Möglich- keit besitzen, den Fleischverkauf selbst zu übernehmen. Im übrigen trat Redner für die Kaninchenzucht ein; in England und Frankreich werden gleichfalls sehr viel Kaninchen gezüchtet. Außerdem bekämpfte Genosse Bernstein den Antrag, die Vorlage einem Dreizehnerausschuß zu überweisen, er könnte das nur als eine Verschleppungspolitik be- zeichnen. Nachdem noch wiederholt Linicus und Hepner ihre Anträge befürwortet hatten, wurden alle Anträge abgelehnt und die Magistrats- Vorlage mit der Abänderung, das Wort»gefroren" in Absatz 1 zu streichen, angenommen. AlSdann folgte eine nichtöffentliche Sitzung. Friedenau . Die Gemeindevertretung tagt jetzt in einem Räume des Real- Reformgymnasiums an der Schwalbacherstraße. Die Aula des GymnasiiumS am Maybachplatz, in der bisher die Sitzungen statt- fanden, wird jetzt zu Schulzwecken benutzt. War der Sitzungssaal sowie der Raum für das Publikum früher schon knapp bemessen, so bietet das neue Sitzungszimmer gerade Platz für die Gemeinde- Vertreter und die Presse. Für das Publikum stehen nur einige Stühle an einer Wand des Zimmers zur Verfügung. Zu diesem sogenannten Sitzungssaal, der im Dachgeschoß des Gebäudes liegt, führt eine Wendeltreppe, deren Besteigung für wenig gelenkige Per- sonen nicht ohne Gefahren möglich ist. Sollte in den Prachtbauten, die die Gemeinde für die höheren Schulen errichtet hat, kein würdigeres Tagungslokal zu finden sein? Ueber die Verhandlung betr. der Teuerungsfrage mit Berlin berichtete Bürgermeister Wolger. Etwas Positives sei bisher dabei noch njcht heraus- gekommen. Zur weiteren Behandlung dieser Angelegenheit wurde der um einige Bürgerdeputierte verstärkte Marktausschuß bestimmt. Hierbei hat man ängstlich vermieden, einen dieser Bürgerdeputierten auS Arbeiterkreisen zu entnehmen. Für die RechnungsprüsungS- kommifsion berichtete Gemeindeverordneter Ott über den Etat der Stiftungen und Vermächtniffe, sowie der Volksschulen. Die letzteren er« forderten 1910 einen Zuschuß von 205 695,25 M. AuS Gründen der Ver- kehrssicherheit wurde beschlossen, von der evangelischen Kirchengemeinde die an dem neuerrichteten Pfarrhaus in der Kaiser-Allee in den Bürgersteig hineinrragende Ecke des Grundstücks käuflich zu erwerben, um dieS Verkehrshindernis aus dem Wege zu räumen. Des weiteren wurde auf Antrag des Gemeindevorstandes beschlossen, auS der Brandenburgischen Witwen- und Waisenversorgungsanstalt aus- zuscheidcn. Der Beitrag beträgt an diese Anstalt für das Jahr 1912 20 800 M. Bisher sind an Beiträgen insgesamt 118 000 M. gezahlt worden. An Unterstützung gewährte die Anstalt bisher 11 300 M. Die steigende Beitragslast und das Mißverhältnis zwischen Leistung und Gegenleistung haben wiederholt den Gedanken deS Ausscheidens aus der Anstalt entstehen lassen, und die jetzt wieder eingetretene Beitragserhöhung von 6 auf 7,25 Proz. des Diensteinkommenö hat Anlaß zur eingehenden Prüfung dieser Frage gegeben, deren Resultat der vorliegende Antrag bildete. Die bisher von der Gemeinde Be- schäftigten können nach dem Statut der Amtalt nicht ausscheiden. Es gilt also dieser Beschluß nur für neueintretende Angestellte. Für deren Hinterbliebenenfürsorge wird von der Gemeinde ein Fonds errichtet, dem jährlich 7,25 Proz. des DiensteinkommenS zuzu- führen sind. Friedrichshagen . In der letzten Gemeindevertrctersitzung wurde zunächst der in voriger Sitzung gewählte Schöffe Ranz eingeführt. In das Kassen- kuratorium wurde an Stelle deS früheren Schöffen Lange Genosse Tornow gewählt. Die Vertretung hatte vor einiger Zeit be- schlössen, in der Schule orthopädischen Turnunterricht einzuführen. Inzwischen hat der Schularzt 92 Mädchen und 45 Knaben ermittelt. die für diesen Unterricht in Betracht kommen. Auf Vorschlag des Gemeindevorstandes wurden die erforderlichen Mittel hierfür ein- stimmig bewilligt, nachdem der Bürgermeister erklärt hatte, daß schon zwei Lehrkräfte ausgebildet und zwei weitere als Ersatz i» Aussicht genommen sind. Eine Polizeiverordnung, welche den öffentlichen Verkauf von Speiseeis regelt, wurde angenommen. Bei den An- trägen unserer Genossen betr. Maßnahmen gegen die Teue- rung enlstand eine längere Debatte. Genoffe Tornow stellte fest, daß die sozialdemokratische Fraktion die Anträge bereits am 2. Scp- teinber eingereicht habe und ersuchte um einstimniige Annahme. Friedrichshagcn müsse sich gleichfalls an der Protestaktion Groß- Berlins beteiligen, damit die Regierung endlich gezwungen werde, durchgreifende Bestimmungen zur Linderung der Teuerung zutreffen. Bürgcrineister Stiller anerkannte zwar ebenfalls die gegen- wärtige Notlage, er glaubt aber den Hausfrauen den guten Rat gebe» zu muffen, daß sie ihren Küchenzettel zeitgemäßer einrichten. Es brauche ja nicht immer Fleisch auf den Tisch kommen, man solle der Pflanzenkost mehr Veachtung schenke» usw. Von unserem Redner tvurd�ihm erwidert, daß die Arbeiterfrauen diese Belehrung nicht nötig yätteu, da durch die Teuerung das Fleisch aus dein Hause des Arbeiters schon von selbst immer mehr Verschivinde. Die Anträge wurden hieraus einstimmig angenommen. Auf Anregung des Genossen Miele den OrtSarmeu wie im vergangenen so auch in diesem Winter mehr Armengeld zu gewähren, wurde die Erhöhung desselben, für die drei Wintermonate um 10 Proz. be- schloffen. Als letzter Punkt wurde noch die Angelegenheit des kommunalen Friedhofes verhandelt, nachdem dieser Punkt von der geheimen in die öffentliche Sitzung verlegt worden war. Der Bürgermeister hob hervor, daß diese Frage die Gemeinde schon seit Jahren beschäftige; die Vertretung habe seinerzeit den Beschluß ge- faßt, einen kommunale» Friedhof zu errichten. Am 6. August d. I. habe nun die Angelegenheit wiederum auf der Tagesordnung der geheimen Sitzung gestanden. Die Kirchenbehörde habe die Gemeinde ersucht, von dem kommunalen Friedhof Abstand zu nehmen, da sie neue Bedingungen für die Bestattung ausgearbeitet habe. Im besonderen sei den Geistliche» der vom Staate anerkannten ReligiouS- gemeinschasten gestattet, die Leichen zu begleiten; deS lvciteren habe man die Gebührensätze gleichgestellt. Die Friedhofskapelle könne von den Geistlichen aller staatlich anerkannten Religionsgemeiu- schaften benutzt werden, auch dann, wenn die Leiche nach auswärts oder auch in ein Krematorium übergeführt werde. Die Verpflichtung,«schenreste beizusetzen, wurde anerkannt, doch würden diese in gleicher Weise wie der Sarg beigesetzt. In dieser Sitzung sei der Beschluß einstimmig erneuert worden, auf den kom- munalen Friedhof zu bestehen. In der Zwischenzeit habe sich nun die Kirchenbehörde aber», als an die Gemeinde gewandt, um den Beschluß rückgängig zu machen. Sie habe das damit begründet, daß in der Sitzung nicht genügend Klarheit über den Begriff staatlich anerkannte Religionsgemeinschaften geherrscht habe. Es seien hier- unter nicht nur die evangelischen und katholischen, sondern auch die der Juden, Herrnhuter , Altlulheraner, niederländischen Reformierten, Baptisten und Mcnnoniten zu verstehen. Unsere Vertreter und auch die Bürgerlichen traten entschieden für den kommunalen Friedhof ein, da nur dieser die sichere Gewähr dafür biete, daß allen Ge- meindeangehörigen gleiches Recht gewährt würde. Es wurde darauf der Antrag auf' Errichtung eines Gemeindefriedhofes mit allen gegen eine Stimme erneuert. Zum Schluß wurde noch bekannt gegeben, daß das Zusammenlegungsverfahren im Osten am 1. Oktober end- gültig geregelt sei. Adlershof . Die zweite außerordentliche Gemeindevertretersitzung beschäftigte sich zunächst mit einem Dringlichkeilsantrag, dem Molkereibesitzer M. die hinterlegte Pflasterungskaution im Betrage von 1422 M. zurück- zuzahlen. Dem Antrage wurde stattgegeben. Der Punkt»Lieferung elektrischer Energie" wurde in die geheime Sitzung verlegt. Einem Vorschlage des Bauausschusses gemäß beschloß die Gemeinde- Vertretung, daß Kellerräume in neuen Häusern zu Wohnzwecken nicht benutzt werden dürfen, dagegen steht die Benutzung zu Pack- und Lagerräumen frei. Der Errichtung von Hinterhäusern auf einem noch in Frage kommenden Baublock wurde ebenfalls zugestimmt. In der vorigen Sitzung hatte die Gemeindevertretung beschlossen, dem Schöffen Mi 300 M. monatlich für die ihm durch die Vertretung des erkrankten Bürgermeisters entstandenen Schäden zu zahlen. Dieser Beschluß. welcheringeheimerSitzunggefaßt wurde, war am nächsten Tage derartig entstellt imA. T." zu lesen, daß jeder Eingeweihte zu dem Schluß kommen mußte, der Veranlaffer der Veröffentlichung habe aus.Bosheit" diese Form gewählt. Von unseren Genossen wurde diese Art derBerichterstattung" niedriger gehängt. Vom Genossen Zabel wurde an den Pressevertreter desA. T." das Ersuchen ge- richtet, die in öffentlicher Sitzung gegebene Berichtigung nunmehr auszunehmen. Hierzu konnte sich das Blatt aber nicht aufschwingen. Dagegen fand dasBlättchen" die Ausführungen unseres Genossen unverständlich". Es bedurfte erst einer Zusendung, die Redaktion des»A. T." zu veranlassen, den wahren Sachverhalt zu bringen. Die stattgefiindene Schöffenwahl ergab die Wahl des VersicherungS- beamten Jakob Hoffmann aus der GenosienschaftSstraße 6 mit sechs Stimmen. Damit ist endlich die seit Januar d. I. verwaist ge- wefene Stelle des dritten Schöffen wieder besetzt. Alt-Glienicke. Ueber die Konsumgenossenschaft im Wirtschaftsleben referierte m der letzten Mitgliederversammlung des Wahlvereins Genoffe M i r u S. Am Schlüsse seines mit lebhaftem Beifall aufgenommenen lehrreichen Vortrages ersuchte der Referent die Versammelten, neben der Agitation für die politische und gewerkschaftliche Organisation auch die Agitation für den genossenschaftlichen Zusammenschluß zu betreiben. Nach dem vom Genossen Diehr erstatteten Kassenbericht steht einer Einnahme von 268,80 M. eine Ausgabe von 227,91 M. gegenüber. Mit dem Verlauf und den Ergebnisien des Parteitages soll sich am 9. Oktober eine Mitgliederversammlung beschästigen. Die Versammlung beschloß noch die Einführung der Hauskassierung und veräflichlete die Bezirke, für deren strikte Durchführung Sorge zu tragen. NowaweS. Die Wahl der Vertrauens- und der Ersatzmänner zur Angestellten- Versicherung für deu Kreis Teltow findet am Sonntag, den 27. Ok- tober. vormittags 12 bis nachmittags 6 Uhr statt. Für den Stimm- bezirk Notvatves, der die Orte Nowawes , Ahrensdorf, Drewitz . Fahl- hörst, Älein-Glienicke. Nudow, Philippstal, Schenkendorf bei Gcaß- beeren, Sputendorf, Wannsee , Babelsberg , sowie die Pfaueninsel und die Potsdamer Forst umfaßt, wird im Gemeindefaale der hiesigen Gemeindeschule IV, Scharnhorststr. 1, gewählt. Es sind zu wählen 6 Vertrauens- und 6 Ersatzmänner, die je zur Hälfte auS den versicherten Angestellten, die nicht Arbeitgeber sind, und auS den Arbeitgebern der versicherungspflichtigen Angestellten entnommen werden müssen. Die Wahlberechtigten werden aufgefordert. Vor- s ch l a g S l i st e n für die Wahl bis spätestens drei Woche» vor dem Wahltage bei dem Wahlleiter, dem Landrat des KreiseS Teltow in Berlin , einzureichen. Die Vorschlagslisten sind für die Arbeitgeber und die versicherungspflichtigen Angestellten getrennt aufzustellen. Hermsdorf bei Berlin . Die letzte Gemeindevertretersitzung beschäftigte sich mit den An- trägen unserer Genossen, die die Bekämpfung der Fleischnot und der Teuerung forderten. Genosse Sohrauer empfahl in längeren, ein- dringlichen Ausführungen die Nollständige Annahme der Antrage und regte ein Zusammengehen mit anderpn Gemeinden Groß-Berlms an. Die Gemeindevertretung beschloß, sich dem Vorgeben Groß-Berlins anzuschließen und an den Reichstag und Bundesrat eine Eingabe bezüglich Aufhebung der Viehzölle und des Z 12 des Fleischbeschau- geseyes zu richten. Außerdem wurde eine Kommission von vier Mitgliedern zur schleunigen Beschaffung von Nahrungsmitteln ge- wählt. Hieraus wurde zur Erlangung eines Müllabladeplatzes, für die Aufnahme von Regenwasser. für die Durchlegung eines Kanalisationsdruckrohrs, die Anlegung von Sport- und Spiel- Plätzen usw. nach kurzer Debatte beschlossen, die etwa 138 Morgen großen Schulteschen Wiesen für 161 000 Mark anzukaufen. Bei dein Anstellungsvertrag mit den Schulärzten wollte sich der Schulvorstand in seinem Entwurf das Recht einräumen. Veröffentlichungen der Aerzle nur mit seiner Erlaubnis zu gestatten. Nach mehrfachem Eingreifen unseres Genossen PrieLmeier mußte dieser Paragraph gestrichen werden. Staaken . Sein diesjähriges ZtiftungSfest feiert der Gesanaberekn.Einigkeit" Staaken <M. d. D. A.-S.-B.) am Sonntag den 6. Oktober in GnädigS Gasthof. DaS Fest besteht aus Vokal- und Instrumental- Konzert,.unter Mitwirkung des GesangvereinsHoffnung" Spandau sM. d. D. A.-S.-B.) sowie der Spandauer Tamburitza-Kapelle. Da der Verein bei den Parteifestlichkeiten stet» mitwirkt, wird em reger Besuch des Festes gewünscht. Anfang 4>/z Uhr. Marktbericht von Berlin am 10. Septbr. 191Ä, nach Ernlittelung des königl. Polizeipräfidiums. M a r t« b a I l e n p r e i s e. tKlcinhandel) 100 Kilogramm Elbien, aelbe~ium Kochen 30,00 50,00. Speyebohnen, - anV-aaa o,..!.(Kleinbdl.) 5,00-8,00. 1,0030,00. Witterunasabersicht vom 1. Ottober 1918. Stationen 1 O E v* 5) 3? aivinembt. 749:3 »Hamburg 749 3sO Berlin 1750® FranN.a.M.l748!«W München s750's Wien s 758, sO Qettci 4 Regen 6 bedeckt 2 bedeckt K bedeckt 4 wolkig 1 bedeckt all |at Mio 11 13 11 15 10 10 etattonen Saparanda cteriburg Scilly Aberdeen Paris Mld imd teilweise aufklarend, aber vorwiegend trübe mit Regenfällen lind ziemlich starken südwestlichen Winden. Berliner Wetterbureau.