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Gewerkschaftliches.

Die Bischöfe als Vorgesetzte der chriftlichen

Gewerkschaften.

Um nun dem hier ausgesprochenen Verlangen Rechnung zu Der Bußgang des Süddeutschen Eisenbahnerverbandes. tragen, wurden erst die Arbeiterinnen ersucht, für jeden Zwischen Die überraschende, allgemein als unglaublich betrachtete Mit­meisterbetrieb eine Delegierte zu wählen. Diese Wahlen tamen teilung, die der liberale Landtagsabgeordnete Hübsch am Montag jedoch nicht zustande. Daher wurde dieser Tage eine Versammlung in einer Fortschrittsversammlung zu Nürnberg machte: Die Lei­ nach den Arminhallen einberufen, die die Beisiger in das Schieds­gericht wählen sollte. Aber auch in dieser Versammlung gelang tung des Süddeutschen Eisenbahnerverbandes habe in einer Zu­Die Wahl nicht, obwohl dieselbe oder vielleicht weil dieselbe unter schrift an den bayerischen Verkehrsminister den Verzicht auf das Ausschluß der Oeffentlichkeit tagte. In dieser Versammlung Streifrecht erklärt, hat sich vollauf bestätigt. Die liberale Presse haben die gelben Zwischenmeister den Verband der Schneider und ist in der Lage, die Zuschrift im Wortlaut zu veröffentlichen. Das Schneiderinnen in ihrer Art vermöbelt. Sie mußten aber selbst au- merkwürdige Dokument soll auch hier eine Stätte finden: geben, daß von den 1600 Zwischenmeistern, die sie anfänglich als ihre Mitglieder bezeicheten, nur 400 ihrem Verbande angehören und von diesen 400 zahlen nur 5 Broz. die Lohnzuschläge.

Die Abhängigkeit der christlichen Gewerkschaften von der römischen Kirche wird treffend illustriert durch eine Mit­teilung, die wir in der legten Nummer des Zentralblatt", Organ der christlichen Gewerkschaften Deutschlands , finden. Danach hat der Erzbischof von Utrecht und der Bischof von Hertogenbosch ( Holland ) vor längerer Zeit ein Gebot erlassen, wonach die katholischen Tertilarbeiter Immerhin scheinen auch diese Geister noch mit der Zeit ein­nicht dem interfonfessionellen Tertilarbeiterber­band Unitas" angehören dürfen. Die Unitas", so flagt sehen zu lernen, was der Damenkonfektion not tut, denn der Refe­rent des Abends bezeichnete Tarife als ein erstrebenswertes Jdeal, das christliche Zentralorgan", ist infolge dieses Verbots da der Konfektionär die Preise sonst doch drücke. außerordentlich geschwächt worden. Die ausgetretenen Das ist im vergangenen Jahre von dem so viel gehaßten katholischen Mitglieder haben sich teilweise zu Sparvereini- Schneiderverband erstrebt worden, aber zu erreichen nicht möglich gungen zusammengetan, um sich im Falle von Streifs und in gewesen, weil die Streifbrecher den schmählichsten Verrat an der den Wechselfällen des Lebens die Wohltat der gegenseitigen Sache der Streifenden übten. Daß die prozentualen Zulagen nicht Unterstügung zu sichern. Jetzt aber sind die ehemaligen Mit- gezahlt würden, haben die Streikenden vorausgesehen, als sie die­glieder des holländischen Tertilarbeiterverbandes in Enselben ablehnten. Es trifft sich merkwürdig, daß die Streifbrecher schede zusammengetreten und haben ein Bittgesuch an die heute dieselbe Ansicht von sich haben, wie sie die Streifleitung in Bischöfe abgefaßt, worin fie um Aufhebung des Ber - einem Schreiben an die Fabrikanten vom 11. Dezember 1911 zum Ausdruck brachte: bots nachsuchen. In der Eingabe wird da zunächst ausein­andergesezt, daß die katholischen Arbeiter im Hinblick auf die sozialdemokratische Tendenz und das vielfach antireligiöse Auftreten der neutralen Organisationen" zur Gründung selb­ständiger( interfonfessionellen) Verbände gezwungen seien. Sodann sucht man das starke Mißtrauen der hohen Geistlichkeit gegenüber den Interkonfeffionellen zu zerstreuen. Das Ehrgefühl, das die christlichen Arbeiter besigen, müßte doch eine genügen Gewähr dafür sein, daß wir in der christlichen Berufsorganisation feine Aktionen unternehmen und keine Beschlüsse fassen, die Gefahren für die Religion und die Sitten heraufbeschwören." Schließlich wird die Frage bezüglich der Mischehen be­handelt. Ein darauf abzielender Vorwurf werde in der Be­fämpfung des Bundes öfters erhoben. Die Betenten glauben imstande zu sein, über die Frage urteilen zu können, inwieweit durch das Bestehen und Wirken des interkonfessionellen Ber­bandes Mischehen gefördert oder geschlossen worden sind". Ueber diese ernste Frage" hat man eine ernste Untersuchung" angestellt. Die Folge der Untersuchung ist gewesen, daß uns keine einzige Mischche nachgewiesen werden konnte, die durch das Bestehen oder die Wirksamkeit des Bundes zustande gekommen wäre."

Na also! Das Seelenheil der echt katholischen Jung­frauen scheint demnach durch die Unitas" in keiner Weise gefährdet zu sein; hoffentlich haben die hochwürdigen Herren Bischöfe ein Einsehen und verhelfen diesem Bollwerk gegen die Sozialdemokratie wieder zu neuer Kraft.

Berlin und Umgegend.

Achtung, Metallarbeiter! Die Firma Vereinigte Fabriken für Laboratoriumsbedarf", Scharnhorststraße 22, ist gesperrt, ebenso die Arbeiten der Firma auf dem Bau Tierärztliche Hochschule, Philipp­straße 13 und Eingang Karlstraße. Zuzug ist streng fernzuhalten.

$ 100 1030

Deutscher Metallarbeiterverband, Ortsverwaltung Berlin .

Achtung, Werkzeugarbeiter! Die Firma 3 ander u. Opib, Werkzeugfabrit in Rathenow , sucht in einer Anzahl Berliner 8eitungen tüchtige Werkzeugmacher. Wir ersuchen die Kol­Legen, bevor sie bei obiger Firma in Arbeit treten, bei der Bezirks­leitung des Deutschen Metallarbeiterverbandes, Berlin , Stephan ftraße 42, oder bei unserer Geschäftsstelle, Rathenow . Jägerstr. 20. sich über die einschlägigen Verhältnisse zu erkundigen. Kollegen, die sich vor Schaden bewahren wollen, bitten wir dies zu beachten. Deutscher Metallarbeiterverband. Bezirksleitung.

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Der Lohnzuschlag der Mäntelnäherinnen." Unter dieser Ueberschrift läuft eine Notiz durch die Presse, die Bezug nimmt auf den seitens der Damen- und Mädchen- Mäntel­Fabritanten mit dem gelben Streitbrecherverband- der seinerzeit bon einigen Streifbrechern unter Assistenz der Fabrikanten ge­gründet wurde- abgeschlossenen Vertrag. Diesen Vertrag sollen von den 6000 Zwischenmeistern insgesamt. 1600 anerkannt haben. Die Arbeiterinnen sollten eine Lohnerhöhung von 10 Proz. er­halten. Dagegen stellt nun der gelbe Streifbrecherverband selbst fest, daß seine Mitglieder den Heimarbeiterinnen feinen oder einen geringeren Lohnzuschlag gewähren. Die Streifenden haben seiner­zeit beschlossen, die Arbeit unter Ablehnung aller seitens der Fabrikanten gemachten Vorschläge zu den alten Bedingungen wieder aufzunehmen. Auch später hat die Arbeiterschaft die An­gebote der Fabrikanten und Zwischenmeister abgelehnt, weil sie bon bornherein wußte, daß sie mit derartigen Vereinbarungen doch betrogen werde. Nun liegt den Fabrikanten sehr viel daran, den Vertrag mit dem gelben Streitbrecherverband durchzuführen. Be­reits seit Anfang Februar arbeitet der Fabrikantenverband hieran ohne Erfolg. So ist vor einiger Zeit das folgende Schreiben an die gelben Streifbrecher gerichtet:

" Soweit Sie im letzten Absatz Ihres Schreibens auf die Er­eignisse der letzten Tage hinweisen, bemerken wir, daß es uns nicht unbekannt ist, daß arbeitswillige Meister vorhanden sind. Wir wissen aber, daß diese Herren sich auch in Gegensatz sezen zu den von Ihnen verlangten Voraussetzungen für die Gewäh­rung einer Lohnzulage. Sie haben bei den wiederholten Ver­handlungen uns erklärt, daß Sie besonderes Gewicht darauf legen, daß den Heimarbeiterinnen ihr Anteil an der Lohnzulage gewährt werden soll. In den Vorschlägen, die wir Ihnen unter­breitet haben, ist dieser Ansicht Rechnung getragen und sind wir auch jetzt noch der Meinung, daß die Lohnfrage unter allen Um. ständen sichergestaltet werden muß, daß auch die Heimarbeite. rinnen den Meistern gegenüber sowohl als die Meister den Fabrikanten gegenüber eine flare Rechtslage vor sich haben. Jene Meister, welche zurzeit arbeiten und mit uns nicht einig gehen, wehren sich gerade dagegen, daß die Heimarbeiterinnen, den Meistern gegenüber, in ein flares Rechtsverhältnis tommen und somit eine Sicherheit dafür, daß sie eine Lohnerhöhung er­halten, nicht gegeben ist. Dieser Unterschied zwischen unserer Ansicht und der der arbeitswilligen Meister ist nicht eine Folge der Dauer des Streiks, sondern bestand schon vor Annahme des Tarifs durch die Meisterversammlung.

Auch finden sich auf Seite der arbeitswilligen Meister eine Anzahl selbständiger Firmen, die hauptsächlich für sich und nur aum Teil borübergehend für Engross firmen arbeiten; außerdem auch solche, die Mitglieder der Konvention sind. Es liegt auf der Hand, daß, wenn von unserer Seite aus ein flares Rechtsverhältnis bezüglich der Löhne der Heimarbeiterinnen und Meister angestrebt wird, die An­sichten dieser Herren, die ja wesentlich andere Interessen ver­treten, nicht berücksichtigt werden können. Unter Berücksichtigung dieses Umstandes und ferner der Tatsache, daß diese Herren sich lediglich aus den erwähnten Gründen gegen uns wenden, muß bezweifelt werden, daß sie die Absicht haben, die Heimarbeite= rinnen zu ihren Rechten kommen zu lassen, wogegen wir bereits flar zu erkennen gegeben haben, daß dies unsere Absicht ist."

Nun kommen die Streitbrecher und wollen sich als die ehrlichen Vermittler aufspielen. Die Arbeiterschaft wird sich schön hüten, jezt den Streifbrechern zu helfen, ihren Vertrag unter Dach und fach zu bringen. Mag es ihnen nun in die Bude regnen. Als sie im vorigen Jahre von der Streilleitung gewarnt wurden, haben sie sich nicht daran gelehrt, jebt ist es so gekommen, wie die Streit­leitung fagte. Den Heimarbeiterinnen fönnen wir nur empfehlen, sich von dem Streitbrecherverband fernzuhalten und sich an den Schneider- und Schneiderinnenverband, Sebastianstraße 37/38, au wenden. Sollte es den Zwischenmeistern gelingen, ihren Vertrag durchzuführen, so wären der Arbeiterschaft auf vier Jahre die Hände gebunden. Den Zwischenmeistern muß begreiflich gemacht werden, daß die Heimarbeiterinnen feinen Vormund brauchen und bereit sind, ihre Verträge selbst abzuschließen.

Auf Grund der Ausführungen des Staatsministers für Verkehrsangelegenheiten in der Sißung der Abgeordnetenkammer vom 20. d. Mts. bezüglich des Koalitionsrechts der Beamten und Arbeiter der Verkehrsanstalten und die Bezugnahme auf obige Organisation gestatten wir uns nachstehendes mitzuteilen:

Wie in dem Statut§ 2 festgelegt ist, bewegt sich der Süd­deutsche Eisenbahn- und Postpersonalverband auf neutralem Boden. Parteipolitische, religiöse oder sonstige Tendenzen sind ausgeschlossen. Die strikte Beachtung der in diesem Paragraph festgelegten politischen Neutralität wurde in wiederholten Bes schlüssen der Organisation, insbesondere auf der letzten General­bersammlung in Heilbronn , durch einstimmige Annahme nach­stehender Kundgebung zum Ausdrud gebracht:

Der 4. Verbandstag protestiert einmütig gegen die von be­stimmter Seite aus egoistischen, parteipolitischen Gründen heraus erhobenen Unterstellungen, daß unsere Organisation politische Tendenzen verfolge. Die Organisation in ihrer Gesamtheit hat stets den§ 2 ihrer Sagungen beobachtet. Gerade durch die in diesem Paragraphen festgelegte politische Neutralität ist unsere Organisation gehalten, jede Beeinflussung des einzelnen Mit­gliedes bezüglich der außerhalb der Organisation geübten politi­schen Betätigung zu unterlassen. Nur der blinde Haß, der ein objektives Urteil vollständig ausschließt, kann in diefer Haltung unferer Organisation die Verfolgung politischer Zwede erbliden."

Die einzige Aufgabe, die der Verband sich gestellt hat, besteht in der Förderung der geistigen und materiellen Interessen der Mitglieder. Der Verband ist, um materielle Berbesserungen erzielen zu fönnen, noch nie auf dem Standpunkt gestanden, daß hierzu die Arbeitseinstellung notwendig ist, weil die materielle Besserstellung der Verkehrsbeamten und Arbeiter immer durch den Landtag zu erfolgen hat. Wenn vor Jahren einzelne Zahl­stellen darauf hingewiesen haben, daß zum Leispiel den Eisen bahnarbeitern das volle Koalitionsrecht, also auch das Recht der Arbeitseinstellung zustehe, so war seinerzeit diese Auffaffung in der Auffassung der königlichen Eisenbahnverwaltung begründet, da die Eisenbahnwerkstätten als unter die Gewerbeordnung fallend betrachtet wurden. Seit durch Erklärungen der Ver­waltung sowie durch Urteile höchster Gerichte die frühere An­nahme, daß auch für die Eisenbahnwerkstättenarbeiter die Ge­werbeordnung zuständig sei, als irrig erflärt wurde, ist selbst von einzelnen Gruppen unserer Organisation fein gegenteiliger Standpunkt mehr vertreten worden. Der Gesamtvorstand des in Frage stehenden Berbandes erklärt deshalb, daß bon seiten des Verbandes der Streit nicht als gefeßlich zulässiges Mittel zur Verbesserung der Lage der Arbeiter und Beamten der Verkehrsverwaltung betrachtet wird, und daß wir uns wohl be= wußt find, daß ein solcher die schwersten Erschütterungen des Erwerbslebens hervorrufen würde. Auch erlauben wir uns zu bemerken, daß unsere Organisation der Generalfommission der Gewerkschaften Deutschlands nicht angeschlossen ist und daß der Hauptborstand unseren den örtlichen Gewerkschaftskartellen an­geschlossenen Verwaltungsstellen nahegelegt hat, aus diesen aus­zusch iden. Unter Berüdsichtigung dieser Tatsachen gestatten wir uns das höfliche Ersuchen zu stellen, daß uns sowohl von der föniglichen Staatsregierung wie von der hohen Rammer der Reicheräte das gleiche Entgegenkommen wie bisher gezeigt werden möchte. In vorzüglicher Hochachtung Der Vorstand des Verbandes des Südd. Eisenbahn- und Postpersonals. J. A.: H. Herrmann." Durch diese höchft bedenkliche Rundgebung bricht die Verbands! leitung mit den Grundsäßen der modernen Arbeiterbewegung und fanttioniert die von der Zentrumsherrschaft eingeleitete brutale Gewaltpolitik gegen den Verband. Dieser Schritt raubt dem Ver­band die Achtung der Gegner und wird zudem nicht einmal den beabsichtigten Zwed: die Heße der Schwarzen zu parieren und sich das Entgegenkommen" der Regierung und der hohen" Kammer der Reichsräte zu sichern, erreichen.

Letzte Nachrichten.

Der Schußmannsrevolver.

Der Streit der Mehlkutscher beendet. Bum Streit der Mehltutscher ist zu berichten, daß am Donners tagabend bereits wieder eine Verhandlung der beiderseitigen Kom­zwei Mehlhändlern statt­Von einem Schuhmann erschossen wurde gestern nachmittag um missionen unter Teilnahme von gefunden hat. Obwohl diese Verhandlungen drei Stunden dauerten, 6 Uhr der 32 Jahre alte Kutscher Johann Thiele aus der war es doch nicht möglich, eine Einigung zu erzielen, da auch die Lange Straße. Der in der Zwinglistraße stationierte Schußmann Mehlhändler die Kosten für die zwei Mann als zu hoch bezeich- H. wollte dort den Thiele wegen Bechprellerei festnehmen. Dieser Eine Versammlung der Streifenden, welche Donnerstag setzte sich aber zur Wehr und griff den Beamten tätlich an. Der spät abends noch stattfand, nahm erneut zu der so gegebenen Si- Schuhmann griff daraufhin zu seiner Dienstpistole und gab auf tuation Stellung und faßte den Beschluß, an der Forderung eines Mitfahrers festzuhalten. Zu dieser Versammlung waren auch die feinen Angreifer einen Schuß ab. Dieser traf den Th. so schwer Rutscher der Mehlhändler anwesend, die bis Donnerstag nicht in die Brust, daß er noch auf dem Wege nach dem Krankenhaus Moabit starb. dem Streit beigetreten waren.

neten.

Eisenbahnunfak.

flärten sich die Kollegen bereit, die im Streit Stehenden zu unter­In Rücksicht auf die Stellungnahme der Unternehmer er­ Der Papft als Schiedsrichter. Paris , 4. Oktober. ( W. T. B.) Nach einer in Perpignan ein­stüßen, indem sie aus Sympathie die Arbeit am Freitag ebenfalls niederzulegen gewillt waren. Dies ist seitens der Betreffenden getroffenen Meldung aus Barcelona hat der Papst der Vereinigung dann auch einmütig durchgeführt worden. Somit war die Mehl- der spanischen Eisenbahnbediensteten seine schiedsrichterliche In dem zwischen Ihnen und uns geschlossenen Vertrage sind abfuhr bis auf ein Minimum eingeschränkt. Daraufhin hat dann Vermittelung angeboten. Die Eisenbahnbediensteten sollen Sie mit uns die Verpflichtung eingegangen, die Erfüllung des am Freitagabend eine weitere Berhandlung stattgefunden, die beabsichtigen, eine Versammlung abzuhalten, um das Anerbieten Vertrages dadurch sicher zu stellen, daß zwei paritätische Kom- unter der Voraussetzung, daß in der Regel 90 Sad pro Tag ab schließlich zu einer Einigung führte. Die Fuhrherren gestanden zu, des Papstes zu prüfen. missionen eingesetzt werden, und zwar eine zwischen unserem gefahren werden, einen Mitfahrer zu gewähren. Der Kutscher er­Verbande und den Meistern und eine zweite zwischen den hält einen Lohn von 40 M. und der Mitfahrer einen solchen von Röln, 4. Oktober. ( P.-E.) Heute morgen stießen auf dem Bahn Meistern und ihren Arbeiterinnen. 34 M. pro Woche( gefordert wurden 36 M.). Der Tarif soll auf hof Holweide zwei Züge der elektrischen Vorortbahn zusammen. Während nun die erste Kommission bereits seit dem 15. März drei Jahre abgeschlossen werden. Dieses Sugeständnis fand die Sieben Bersonen wurden mehr oder weniger ichwer ver d. Js. besteht und wirkt, muß die zweite Kommission zwischen einstimmige Annahme der Streifenden mit der Maßgabe, daß die lett, vier Wagen beschädigt. noch errichtet werden. Arbeit am Sonnabend früh ebenso einmütig wieder aufgenommen Da es technisch undurchführbar erscheint, die Gesamtheit wird, wie dieselbe am Dienstag früh niedergelegt worden ist. aller Arbeiterinnen sämtlicher Meister, die den Vertrag unter­schrieben haben, zu einer Versammlung einzuberufen und in des Vorwärts" wird in einem Berichte über eine Versammlung der Herr Oskar Thomas sendet uns folgende Zuschrift: In Nr. 222 ihr die Wahlen vorzunehmen, haben wir uns entschlossen, so zu Freien Vereinigung von mir gesagt: berfahren, daß jede Werkstätte eines jeden Meisters, der dem Vertrage beigetreten ist, eine Delegierte wählt und uns deren Namen und Adresse aufgibt. Wir werden alsdann diese Dele­giertinnen zu einer Bersammlung einberufen und in dieser Ver­sammlung die Wahl für die paritätische Kommission vornehmen laffen.

ben Meistern und den Arbeiterinnen Dies soll nunmehr jetzt geschehen.

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Wir bemerken dabei, daß diejenigen Arbeiterinnen, die als

Mitglieder der Kommission gewählt werden und fungieren, für den ihnen bei Ausübung dieses Amtes entstehenden Arbeits­verlust Tagesgelder erhalten werden.

Wir bitten Sie nunmehr höflichst, gefl. unter den bei Ihnen tätigen Arbeiterinnen die Wahl einer Delegierten vornehmen zu lassen und uns Namen und Adresse der betreffenden Arbeiterin auf beifolgender Karte gefl. bis spätestens zum 30. September 6. Js. mitzuteilen.

Der Redakteur des Deutschnationalen Handlungsgehilfen­organs, der ebenfalls im Saal war, wagte es nicht, das Wort zu nehmen. Er sah wohl ein, daß hier für demagogische Mäßchen der Boden zu heiß sei."

Diese Behauptung ist unrichtig, wahr ist, daß ich zur Beit der Bersammlung gar nicht in Berlin , sondern in Celle , Prov. Hannover ,

war.

Oskar Thomas.

Achtung, Tapezierer! Die Sperre über die Firma Bieste, früher Chaussecstraße 80, jest Gerichtsstraße, ist aufgehoben, da die Firma erklärt, jetzt dauernd die Bedingungen des Tarifs inne­zuhalten. Die Schlichtungskommission. Deutfches Reich.

Die Lage auf dem Balkan . Frankreichs Bemühungen. Ministerpräsident Poincaré die Botschafter Frankreichs bei den Paris , 4. Oktober. ( W. T. B.) Der Temps" bestätigt, daß Großmächten beauftragt habe, die Dringlichkeit einer ge­meinsamen doppelten Aktion zu betonen, welche in den Hauptstädten der Balkanstaaten in bezug auf den Frieden und in Ronstantinopel in bezug auf die Durchführung der mazedonischen Reformen zu unternehmen wäre. Die französische Regierung laffe bei ihrem Vorschlage zwei Hypothesen zu: eine gemeinsame Attion oder eine österreichisch ungarisch russische Aktion im Namen der Großmächte.

Eine Konferenz.

Paris , 4. Oktober. ( W. T. B.) Der russische Minister Ssa= fonow hatte heute nachmittag, in der russischen Botschaft Unter rebungen mit den Gesandten bon Serbien, Bul. garien und Griechenland .

Streik in der Düsseldorfer Metallindustrie. In Düsseldorf So wie wir entschlossen sind, die von uns den Meistern und streifen in 3 Werfen, Woeste u. Cie., Fittingswerk. Gebr. Inden, den Arbeiterinnen gegenüber eingegangenen Verpflichtungen Fittingswert und Stahlwert Gedung A.-G. die Metallarbeiter. Sie Zur Haltung Rumäniens im Balkankonflikt. unter allen Umständen zu halten, so hoffen und erwarten wir haben Forderungen gestellt, welche in der Hauptsache die Verkürzung Bukarest , 4. Oktober. ( P.-C.) Die" Independance Roumaine", auch von Ihnen daß auch Sie gewillt sind, die Vertragstreue zu der Arbeitszeit von 60 auf 57 Stunden betreffen. Der Streit das offiziöse Organ der liberalen Partei, schreibt: Die rumänische halten. Wir bitten Sie deshalb, in dem von uns erbetenen dauert bereits 11 Wochen und ist ein Ende desselben noch nicht ab- Politik ist durch die Friedensliebe des Landes gegeben. Rumänien Sinne zu verfahren und zeichnen zusehen, weil die bestreiften Unternehmer jedes Entgegenkommen hochachtungsvoll ablehnen. Die Bewegung, welche voriges Jahr einsette, hat den hat stets die auf Erhaltung des Status quo gerichtete Erfolg gehabt, daß 60 Betriebe mit rund 10 000 Arbeitern die For Bolitik Europas unterstützt und werde sie auch weiter unterſtüßen; derungen der Arbeiter bewilligt haben. Um so unverständlicher ist es tönne aber nicht gleichgültig auf etwaige territoriale oder mora­bie Haltung der bestreiften Unternehmer. Buzug ist fernzuhalten. lische Beränderungen auf dem Balkan bliden. Berantw. Rebatt.: Alfred Wielepp, Neukölln. Inseratenteil verantw.: Tb. Glode, Berlin . Trud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u Berlansanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 5 Beilagen u. Unterhaltungsbl

Verband Deutscher Damen- und Mädchenmäntelfabrikanten E. V. Hermann Bamberg , Vorsitzender.

Dr. Koppel, Syndikus.