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Nr. 234. 29. Jahrgang. 3. Beilage des Vorwärts Berliner Volksblatt.

Der Parteitag der Fortschrittlichen Volkspartei

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Mannheim , 5. Oktober. ( Telegraphischer Bericht.) In Mannheim trat heute der Parteitag der Fortschrittspartei zusammen. Die Delegiertensißung war von über 700 Delegierten besucht. Besonders start ist die Teilnahme der Frauen, deren An­träge am Sonntag zur Verhandlung kommen. Nachdem der Borsisende des geschäftsführenden Ausschusses der Partei, Landtagsabgeordneter Fund Frankfurt a. M. zum Par­teitagsvorsitzenden gewählt war, eröffnete er die Verhandlungen mit dem Hinweis darauf, daß dieser Parteitag der erste Parteitag ist, den die Fortschrittliche Volkspartei als geschlossene Bartei abhält. Die Zweifel, die seinerzeit bei dem Zusammen­schluß auch innerhalb der Partei selbst laut geworden sind, nämlich, ob es möglich sein werde, auf die Dauer eine geschlossene Partei zu bleiben, find durch den Verlauf der letzten beiden Jahre in glän­zender Weise widerlegt worden.( Beifall.) Die Zuversicht, welche die Borkämpfer der Einigung erfüllt hat, ist nicht zuschanden ge­worden und die Partei marschiert heute besser als je zuvor.( Er­neufer Beifall.) Es bestehen feinerlei Meinungsverschiedenheiten grundsäßlicher Art in unseren Reihen. Der Läuterungsprozeß, den wir durchmachen mußten, hat zu einem guten Ziel geführt und wir stellen heute die geschlossenste Partei dar. Wir wollen nicht zurück in den alten Zustand.( Sürmischer Beifall.) Wir befinden uns in einer ernsten Zeit, ernst sowohl in der äußeren wie in der inneren Politit. Weite Schichten unseres Vaterlandes leiden gegen­wärtig unter Verminderung ihrer Lebenshaltung, der in maß­gebenden Kreisen nach unserer Auffassung noch lange nicht ge­nügend Verständnis entgegengebracht wird.

Vereine haben.

mer über

lässige Bresse unterrichtet worden wären. Sonst fommt es wieder vor, daß wir etwas ableugnen, was wahr ist.( Heiterkeit und Zu­stimmung.)

Damit schloß die Debatte.

Die Resolution des Professors Bouffet- Göttingen wurde ein­ftimmig angenommen.

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Sonntag, 6. Oktober 1912.

Jugendbewegung.

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Der Chef der Jugendwehr.

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Der Jugendwehr in 2angenschwalbach ist großes Heil Die zur Taftit vorliegenden Anträge nämlich ein Antrag widerfahren. Sie hat einen neuen Chef" erhalten, der sich durch des Brovinzialvorstandes Sachsen, daß bei Stichwahlen nur die Or eine besondere Energie und Schneidigkeit auszeichnet. Um ihren ganisation des Wahlkreises die Entscheidung zu treffen habe, und neuen Chef zu empfangen und ihm ihre Kriegstüchtigkeit zu be zwei Resolutionen der Fortschrittlichen Volkspartei Osnabrüd , die weisen, versammelten sich die jugendlichen Helden", 80 an der Bahl, ebenfalls eine vermehrte Einflußnahme der Wahlkreise auf Wahl- zu einem Kriegsspiele. Pünktlich um 3 Uhr kam der sehnlichst er­übereinkommen, namentlich solche, die die Bekämpfung liberaler wartete neue Chef, der fünfjährige Prinz Christian von Schaum­Richtung untereinander ausschalten und für die Zukunft jedes Wahl burg- Lippe, hoch zu- Pony stolz dabergeritten. Mit, militäri kompromiß mit Zentrum und Konservativen mit Ausnahme der schem Ernst grüßend", ritt er die Front der Jugendwehr ab. jenigen Wahlkreise, wo ein deutscher Kandidat einem Polen gegen Dann" so berichtet die Wiesbadener Tageszeitung", führte übersteht, ausgeschlossen haben wollen sind damit erledigt. Der der neue Chef feiner Mutter und Schwester, die vom Fenster Parteitag wendet sich dann dem nächsten Punkt der Tagesordnung zu: des Metropole- Hotels dem militärischen Schauspiel au schauen, sein Elitetorps vor. Schneidig geht der Wirtschaftliche Fragen, Zollfragen und Teuerung. Parademarsch und gar vortrefflich das Ererzieren. folgende Resolution vor: Der Referent, Reichetagsabgeordneter Gothein, legt hierzu folgende Kriegsspiel wirft überraschend wahr und- to es am tollften hergeht, ist der kleine Chef mitten darin. Nach Friedensschluß sammelt sich alles zur Kritik, die natürlich der militärische Leiter ausübt, und dann geht es zum Manöverdiner" Schokolade und Kuchen ins Metropole- Hotel, wo die friedlichere Fortsetzung des Tages mit Ordensverleihung", Abfingen patriotischer Bieber, Spiel usw. folgt. Daß die fleinen hohen Herrschaften bis zuletzt der zweistündigen Feier beiwohnten, trug nicht wenig zur Erhöhung der Festfreude

Der Delegiertentag der Fortschrittlichen Volkspartei erblickt in der wachsenden gegenseitigen Zollabsperrung, wie sie durch den Bolltarif von 1902 gezeitigt worden ist, eine schwere Schädigung des deutschen Wirtschaftslebens, insbesondere eine Schädigung der Verfeinerungsindustrie. Diese in ihrer Ausfuhrfähigkeit zu stärken, ist eine der wichtigsten Aufgaben der deutschen Handels politik. Die gegenseitige Herabminderung der Zollschranken durch langfristige Handelsverträge ist im Interesse des deutschen Er­werbslebens dringend geboten.

bei."

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Aus Industrie und Bandel.

Der Staat als Preistreiber.

Das

Zur Frage der Fleischteuerung führte Abgeordneter Lieb' Vaterland magst ruhig sein! Gothein aus: Die ungenügende Versorgung mit Fleisch und die unausgesetzte Breissteigerung aller Lebensmittel haben in weiten Schichten des deutschen Volkes eine gefährliche Unterernährung ge­Nach der Wahl des Bureaus erstattete Landtagsabgeordneter zeitigt. Es handelt sich bei den Abhilfevorschlägen einmal um Mommsen den Geschäftsbericht, der nur die schon bekannten dauernde Maßnahmen und in zweiter Linie um Maßregeln zur Angaben über die Ausdehnung der Parteiorganisationen enthält. Linderung des gegenwärtigen Ausnahmezustandes. Um die Ver­In der sich an den Bericht anschließenden Debatte lenkte Dr. Frie- forgung mit vegetabilischen Nahrungsmitteln dauernd sicher zu stellen, Die Rheinisch- Westfälische Zeitung" meldet, daß die preußische drich Naumann die Aufmerksamkeit auf die schlechte Finanz- ist unumgänglich notwendig die Durchführung einer großzügigen Regierung als Mitglied des Rheinisch- Westfälischen Kohlensyndikats lage der Partei. Die Mittel, die der Partei zur Verfügung stehen, inneren Solonisation, die die landwirtschaftlichen Klein- und sich sehr für eine weitere Erhöhung der Kohlenpreise find viel zu gering. Auch die Organisation läßt viel zu wünschen Mittelbetriebe, die eigentlichen Träger der Viehzucht, erheblich ver- intereffiere. Auch die reinen Zechen verlangten ein Hinauffezzen der übrig.( Lebhafte Bustimmung.) Die große Masse ist zwar liberal, mehrt. Voraussetzung dafür ist der Bruch mit den Systemen der fie fritisiert auch, aber sie tut nichts für die Partei.( Heiterfeit Begünstigung des getreidebauenden Großgrundbesizes, wodurch den Preise für Kohlen und Koke. Die Regierung muß die Unterstellung, sie fordere Preisaufschläge, und Zustimmung.) Wenn wir nach der linken Seite Verluste Klein- und Mittelbetrieben die Produktion verteuert wird. Hieraus hatten, so lag das weniger an dem Programmunterschied; die ergeben sich folgende Forderungen: Ermäßigung der Getreidezölle ganz entschieden und bedingungslos dementieren. Kann sie das nicht, Sozialdemokraten haben bei den Wahlen sehr wenig von den und Beschränkung der Einfuhrscheine auf dieselbe Fruchtart; Auf- dann ist ihr Verhalten gar nicht scharf genug zu verurteilen, dann tiefen Geheimnissen ihres Programms gesprochen. Die Wahlen hebung der Zölle auf Futtermittel, Erleichterung und Begünstigung trifft fie die Schuld für die tolle Plünderung der Konsumenten. waren der Kampf zweier Organisationen, von denen die eine der Einfuhr von Zucht- und Milchvieh; Verbot der Bildung neuer Schon bei den jetzigen Preisen erzielen die Gruben riesenhaft ge­Bartei eine regelmäßige und geordnete Organisation und Zahlungs- und Erweiterung bestehender, Erleichterung der Auflösung vor- steigerte Ueberschüsse. pflicht hat, wir aber nicht.( Lebhafte Zustimmung.) Wir brauchen handener Fideikommisse und Aufteilung der Domänen zu klein- Die erhöhten Kohlenpreise treiben auch die Eisenpreise in die einen torporativen Parteigeist. Wir haben zwar 1500 Partei- grundbesitz oder Rentengütern. Zur Linderung der gegenwärtigen Söbe. Mit Berufung auf die verteuerten Brennstoffe hat das Roh­vereine, aber wir wissen nicht einmal, wie viele Mitglieder diese Fleischnot ist zu verlangen die Beseitigung des§ 12 des Fleisch- Höhe. Mit Berufung auf die verteuerten Brennstoffe hat das Roh­beschaugesebes, um die Einfuhr von gefrorenem und gekühltem über- eisensyndikat erst dieser Tage noch die Preise um 3 bis 5 Mark Dann berichtete Reichs- und Landtagsabgeordneter Dr. Wie- seeischen Fleisch zu ermöglichen, event!. unter Ueberwachung dieser pro Tonne erhöht, mit dem Vorbehalt, daß bei einer weiteren Ver­Einfuhr in den Versandhäfen durch deutsche Tierärzte; Erweiterung teuerung der Kohlen die Preise für Roheisen erneut hinaufgesetzt der einzelnen Stadtverwaltungen für den Bezug von ausländischem würden, und zwar um 1,25 M. für jede Mart, um welche die Vieh und Fleisch gewährten Erleichterungen und ihre Ausdehnnug Kohlen- und Kofspreise anziehen. Die Rhein- Westf. Zeitung" auf gewerbliche Verbände; Bulaffung ausländischen Schlachtviehs nennt übrigens die letzten Aufschläge auf die Eisenpreise mäßig. unter Wahrung des Seuchengesezes. Da diese Maßnahmen zum Teil nur durch Reichsgesche getroffen werden können, muß der De- un find aber die Preise seit Ende 1910 bereits stark erhöht worden: legiertentag die ungefäumte Einberufung des Reichstags verlangen. für Spiegeleifen um 17 0.27 Bros., für Haimatit um 12,5 m. 18 Proz., für die übrigen Sorten um zirka 10 M.= zirka 15 ( Lebhafter Beifall.) In der Debatte bezeichnete Reichstagsabgeordneter Dr. Prozent. Seit der Mitte des Jahres 1909 waren die Preise aber auch Blund es als erfreulich, daß auch Abg. Gothein als Ziel die Ver- schon erheblich gesteigert worden, so z. B. für Haimatiteifen um forgung des deutschen Boltes mit deutschem Fleisch hingestellt hat. 14 M., für Gießereieifen um 10 M. usw. Bricht die nächste Krise Reichstagsabgeordneter Leube führt aus: An der Teuerung berein, dann haben wir wieder den Zustand, wie er besonders scharf trifft die Landwirtschaft teine Schuld; fie haben alles getan, was bei der Strife im Jahre 1901 hervortrat. Tas Syndikat hatte die möglich war, um die Viehzucht zu heben. Die Schuld an der Tene Abnehmer gezwungen, zu den letzten höchsten Preifen große Mengen rung trägt vielmehr die Gefeßgebung, die so lange unter agrarisch­flerifalem Einfluß stand. Wir sind mit einer dreifachen Mauer abzuschließen. Dann flaute, die Nachfrage am Eisenmarkt ab, die umgeben: Fleischbeschaugefeß, Einfuhrverbot, die höchsten Vieh- und verarbeitenden Werfe faßen fest mit ihren hohen Eindeckungen. Es Fleischzölle, die es in der Welt gibt. So lange an diesen Verhält- tam zu zablreichen Prozeffen, 8 wangsvertäufen und Zu nissen nichts geändert ist, sind auch die sogenannten Maßnahmen fammenbrüchen. Aehnliche Verhältnisse bereiten sich nun vor. der Regierung nichts weiter als Sand in die Augen.( Bebhafte Den Verbrauchern werden hohe Kohlen- und Eisenpreise aufge Buftimmung.) zwungen. Sommt es zum Krach, dann wird man, und zwar be rechtigterweise, der Regierung den Vorwurf machen, daß fie das Unheil gefördert hat, fie also in erster Linie dafür verantwortlich sei. Der Staat als Handlanger der Rohmaterialienverbände schädigt in der gröbsten Weise das Allgemeininteresse.

die Reichstagswahlen und das Stichwahlabkommen mit der fozial.

demokratischen Partei.

Dr. Wiemer führte aus:

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Mannesmann zur Syndikatsfrage.

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In ihrem letzten Geschäftsbericht äußern sich die Mannesmann­Der Ausdehnung des Verbrauchs an Röhren seien die

Auf dem Chemnißer sozialdemokratischen Parteitag ist das Stichwahlabkommen ausgiebig besprochen worden und im Lager der Sozialdemokratie herrschen darüber, ob es richtig war, dieses Abkommen zu schließen, lebhafte Meinungsverschiedenheiten. Bei uns sind solche Meinungsverschiedenheiten nicht in dem Maße hervorgetreten.( Lebhafte Zustimmung.) Besonders schmerz­lich war für uns der Verlust heilbronns, und es ist unser dringender Wunsch, daß Naumann recht bald wieder in den Reichs­tag einziehen möge.( Stürmischer Beifall.) Auch die Niederlage Gyßlings in Königsberg war schmerzlich für uns, während sonst unsere Erfolge im deutschen Osten gewaltig waren.( Beifall.) Das Ausscheiden Schraders aus dem Reichstag bedeutet ebenfalls einen schweren Berlust für die Fraktion.( Buftimmung.) Bei den dies­maligen Stichwahlen hat es an Lodungen, Drohungen und Zu­mutungen nicht gefehlt. Wir haben aber abgelehnt, mit zerbroche nem Rüdgrat in den Kampf zu gehen.( Stürmischer Beifall.) Die Stichwahlbedingungen des Herrn b. Heydebrand waren derart, daß Auf Vorschlag des Vorsitzenden wurde in diese Debatte das es ein Gebot der Selbstachtung war, auch jeden Echein zu ver- Referat des Reichstagsabgeordneten Wendorff über: meiden, als ob wir uns unter dieses taudinische Joch Fortschrittliche Volkspartei und Landwirtschaft" beugen würden. Später hat man dann diese Töne etwas gedämpft eingeschoben. Dr. Wendorff brachte hierzu folgende Resolution und eine Einigung von Wahlkreis zu Wahlkreis vorgeschlagen. ein:" Der Parteitag der Fortschrittlichen Volkspartei , überzeugt von Einen solchen Wahlschacher haben wir entschieden zurückgewiesen. der wirtschaftlichen und kulturellen Bedeutung einer lebensfräftigen, ( Beifall.) Die Hauptsache für uns war, die Wiederkehr der schwarz aufblühenden Landwirtschaft für die Voltsernährung und Volks­blauen Mehrheit zu verhindern, und wir sind stolz darauf, daß gesundheit fordert: 1. Steigerung der wirtschaftlichen Produktion, dieses Ziel durch unsere Taftit erreicht worden ist und daß über vor allem durch Schaffung von zahlreichem Mittel- und Kleinbesitz Röhrenwerke fehr fritisch über die Preistreiberei der Syn dem Reichstag das liberale Banner weht.( Sürmischer Beifall.) und von Arbeiteransiedelungen, besonders durch umfangreiche und dikate. Ueber die Dämpfung tann man verschiedener schnelle Aufteilung des staatlichen Domänenbefizes sowie durch Meinung sein. Ich persönlich stehe auf dem Standpunkt, daß Verbot der Begründung und Vermehrung newer Fideikommiffe. billigen Preise sehr zu ſtatten gekommen. Die beim Bestehen eines sie sich nicht bewährt, schon weil man den Wählern, die mitten im 2. Hand in Hand damit Hebung der Viehzucht durch zollfreie Ein- Syndikats leichter entstehenden Preisübertreibungen würden dem Zu­Stampfe stehen, nicht zumuten kann, daß sie nun plötzlich dem Kampf fuhr von Zuchtvieh und aller Futtermittel, genügenden Seuchen- stande guter Aufnahmefähigkeit des Marktes ein Ende bereiten. entfagen. schutz und Regelung des Ersatzes von Seuchenschäden. 3. Beseiti- Diefe Säße flingen auch vom Konsumentenstandpunkt ſehr annehm Troß aller Ausführungen auf der rechten Seite, daß wir in gung der Ursachen der Landflucht durch Gleichstellung der ländlichen bar; nur entsprechen sie nicht dem tatsächlichen Verhalten der bas Lager der Sozialdemokratie abgefchwenkt wären, bleibt es mit den gewerklichen Arbeitern in rechtlicher und sozialer Beziehung. Mannesmann- Werke. Einmal haben die Werke in der syndikats­nach wie vor richtig, daß wir eine bürgerliche Partei sind und 4. Hebung der Landeskultur durch Ent- und Bewässerung von Sul- lofen Zeit die Erzeugung und den Absatz um mehr 60 Proz. steigern bürgerliche Interessen vertreten. Aber wir lehnen es ab. Schlepp- turen und Besiedelung von Mooren und Oedland , Ausbau von Wegen fönnen. träger einer freiheitsfeindlichen Politik der Sonderinteressen zu und Bahnneben, niedrigere Tarife für Massengüter, erleichterten immer sehr beliebt, um die Werke rapid auszudehnen und dann die Solche Beiten sind von kapitalfräftigen Unternehmen sein.( Stürmischer Beifall.) Bezug und Verbilligung von Sali und anderen natürlichen Hilfs= zum Ausschluß zu zwingen oder bei der In den Fragen der aktuellen Tagespolitik tönnen wir ein ftoffen, sowie schnelle und zuverlässige Preis- und Produktions- fleineren Werke gutes Stück mit der Sozialdemokratie zusammengehen, troß der statistik. 5. Verbilligung der landwirtschaftlichen Produktion und Verteiung der Quoten zurückzudrängen Im übrigen haben die großen Meinungsverschiedenheiten, die zwischen uns und dieser Bebung der Kauftraft der Konsumenten durch Ermäßigung der Mannesmann Werke durch die losere Form von Verkaufs. Partei bestehen.( Lebhafte Zustimmung.) Ich warne davor. in Schutzölle auf industrielle Erzeugnisse und Getreide und damit gemeinschaften ben Bwed eines Syndikats im wesent Fragen der Taftit heute Beschlüsse zu fassen. In der Taktik darf Berbinderung einer weiteren ungefunden Preissteigerung für Grund lichen bereits erzielt. Der Geschäftsbericht erwähnt felbst die man sich nicht festlegen. Die Barteileitung wird stets auf dem und Boden und der dadurch verursachten wachsenden Verschuldung." Gründung einer Verkaufsgemeinschaft mit den Werfen Balde, Bosten sein getreu der Parole: Vorwärts und durch."( Stürmi- Zur Begründung dieser Resolution wies Dr. Wendorff den Tellering u. Co., Wittener Stahlröhrenwerke, Siegener Stahlröhren der Fortschrittlichen Bolfspartei so häufig gemachten Vorwurf, daß scher Beifall. Im Anschluß an dieses Referat brachte Professor Bousset- fie eine landwirtschaftsfeindliche Partei sei, mit Nachdruck zurück. Der werte, Waffergasichweißwert Kunze, Gewerkschaft Grillo, Franke u. Co. Ausfall der letzten Reichstagswahlen hat bewiesen, daß wir auf Auf 30 Jahre haben diese Werte den Verkauf ihrer Röhrenerzeugung Göttingen folgende dem richtigen Wege find. Die größte Zahl unserer gewählten Ab- auf Mannesmann übertragen auf der Grundlage einer gerechten" geordneten stammt aus ländlichen Wahlkreisen.( Beifall.) Bei der Beteiligung, eines ausgedehnten Erzeugungsichuzes und gleicher Maßnahmen gegen die bestehende Fleischteuerung wollen wir das Erlöse für gleiche Fabrikate. Das Uebereinkommen sichert allen be Biel niemals aus den Augen verlieren, daß die deutsche Landwirt- teiligten Werken eine Ermäßigung ihrer Betriebsspesen, und nach ichen Volkes selbst zu decken. Heute sind wir leider von diesem auf weitgehender Arbeitsteilung beruhen werden, erhebliche Selbst. Biel noch weit entfernt. Aber wir brauchen nur dafür zu sorgen foftenverminderungen. Im Anschluß an die Bildung dieser Verkaufs­daß der Heine und mittlere Befit in Deutschland gewaltig vermehrt wird, und die Viehzucht wird gehoben werden. Wir wissen aus der gemeinschaft fand eine furzfristige Verständigung unter den Statistit, daß gerade beim kleinen und mittleren Besitz der Schmers bauptsächlichsten Röhrenerzeugern statt, die zu einer Preis. punkt der Bi herzeugung im deutschen Vaterland liegt.( Sehr aufbeiferung für das Gebiet der Handelsröhren führte. Die richtig!) Dann aber verlangen wir eine energische und kraftvolle vereinbarten Erhöhungen sezten sich bei der guten Beschäftigung innere Kolonisation als dauerndes Mittel zur Beseitigung der sämtlicher Werte und der anhaltend starken Nachfrage ohne Schwierig­Fleischteuerung. Wir verlangen als dauerndes Mittel gegen die feit durch. Fleischteuerung die Aufhebung der Futtermittelsölle und die Ein­Also: Absatzverteilung, gemeinsamer Verkauf. Preiserböbungen Rechtsanwalt Thomas Aachen: Wir sind uns alle darüber führung von Zuchtvieh, selbstverständlich unter Wahrung eines ge­flar, daß mir, wenn wir den schwarzblauen Blod ohne das Stich nügenden Seuchenschußpesebes. Dann aber darf nicht vergessen alles ohne Syndikatsbildung. Da fann man schon auf die Form wahlabkommen hätten nied rringen fönnen, es getan hätten.( Hei. merden, daß wir auch sosiale Gesichtspunkte berücksichtigen müssen. des Syndikats verzichten und auch die wenigen Außenseiter un terkeit und Zustimmung.) Aber es war eben nicht möglich, wenn Ein großer Teil der preußischen Landarbeiter steht noch unter einem beachtet lassen, wenn der eigene Konzern bereits den Markt beherrscht. wir uns nicht selbst hätten umbringen wollen, und das fonnte nie. Ausnahmegeseß. Die Landarbeiter in Breußen sind Staatsbürger mand von uns verlangen. Die Stichwahltaktit des geschäftsführen. zweiter Klasse.( Lebhafte Zustimmung. Buruf: In Banern auch!) den Ausschusses war richtig das beweist schon das Schimpfen der Gegner.

ein:

Resolution

Der Parteitag spricht dem geschäftsführenden Ausschuß für seine erfolgreiche Wirksamkeit bei den Reichstagswahlen Dant taktischen Maßnahmen, die unter voller Wahrung der Selb Ständigkeit der Bartei zur Beseitigung der reaktionären Mehrheit des Reichstages geführt haben." Zur Begründung führt: Professor Bouffet aus, daß über das Stichwahlabkommen in den Kreisen der Fortschrittlichen Boltspartei feinerlei Meinungsverschiedenheit besteht Wir wollen auch fünftig vor einem Zusammengehen mit der Sozialdemokratie nicht zurüd schreden. Das wollen wir hier betonen, damit der geschäftsführende Ausschuß weiß, daß er bei solchen Maßnahmen die Parteimitglieder hinter sich hat.( Lebhafter Beifall.)

Justizrat Heilberg- Breslau : Ueber die Richtigkeit des Stichwahlabkommens besteht bei uns feinerlei Meinungsverschieden heit. Ich hätte nur den Wunsch gehabt, daß diese Stichwahltaktik awar nicht in die Oeffentlichkeit hinausgeschrien worden wäre, daß aber mindestens die Vertrauensmänner der Partei und die zuber­

In Deutschland gibt es allein 44 verschiedene Gefindeordnungen, die zum Teil schon der Staub der Jahrhunderte deckt.( Sehr richtig!) Diese Gesindeordnungen müssen einer Revision unterzogen werden und muß durch die Reichsgesetzgebung eine Einheitlichkeit auf moderner Grundlage herbeigeführt werden.( Lebhafte Zustimmung.) An die Ausführungen der Reichstagsabgeordneten Gothein und Wendorff schloß sich eine lebhafte Debatte.

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Soziales.

Wie ein Gerichtsrat die Wohnungsfrage löfte.

G3 klingt wie ein lustiges Histörchen und könnte zum Lachen reizen, wenn die Sache nicht einen recht ernsten Hintergrund hätte. Die Amtswohnung des Kastellans am Amtsgericht Redling­hausen war in schlechter Verfassung. Sie lag im Kellerraum und