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1. Beilage zum„ Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Nr. 74.
Lokales.
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durchaus nicht wundern,
" Auf die einzelnen Gewerbszweige fand folgende VertheiTung ftatt:
Sonntag, den 29. März 1891.
8. Jahrg.
geben einige Einzelfälle Aufschluß, die uns mitgetheilt worden aber, daß zur Fahrt vom Schlesischen Bahnhof über sind und in denen die Schuldner sich bereits beschwerdeführend Rummelsburg nach Niederschönweide berechtigt, kostet- Zentralverein für Arbeitsnachweis zu Berlin . II. an die Steuer- und Einquartierungs- Deputation gewendet haben. nur 60 Pfennige. Es ist danach vollkommen glaubhaft, wenn Schwierigkeiten", so fagt der Bericht weiter, ergaben sich hierbei Arbeitsstätte im Südosten der Stadt ein Paar neue Stiefeln in Niederschönweide beschäftigt sind, ihre gelegentliche AnwesenIn einem Falle wurde beispielsweise einem Maurer auf der uns mitgetheilt wird, daß die Rummelsburger Arbeiter, welche allerdings auch dadurch, daß den Arbeitern das Geld zur Uebersiedelung nach ihrem neuen Beschäftigungsorte fehlte und die wegen der rückständigen Steuern gepfändet. Wer keine Steuern heit in Berlin benutzen, um Billets zu kaufen, die für die weitere zahlen kann, mag in Holzpantinen gehen, schien der Steuererheber Tour Schlesischer Bahnhof- Rummelsburg- Niederschönweide Arbeitgeber nicht darauf eingehen wollten, das Reisegeld vorzustrecken, wiewohl der Verein die Beförderung zur Bahn und die zu meinen und nahm die ueuen Stiefeln, welche der Maurer auf gelten und pro Stück 20 Pfennige billiger sind. Die NothLösung des Billets übernimmt, damit nicht das Geld mißbräuch dem Bau ausgezogen hat, als Pfandobjekt mit sich. Der gewendigkeit der Umgestaltung unserer Tarifverhältnisse, namentlich mißbräuch- pfändete Maurer reklamirte sofort persönlich auf dem für den Vorortsverkehr, tann eigentlich garnicht dringender darlich verwendet wird." Es erinnert uns dies ungemein an die Rathhause das Pfandobjekt und zwar, was diefer Rekla- gethan werden, als durch dieses Beispiel. Stellenvermittlung des Vereins zur Besserung entlassener Straf- mation besonderen Nachdruck gab, indem er in seinen gefangener"! Die Frage der Abschiebung von überschüssigen Arbeitspantinen erschien, sich wegen dieser Fußbekleidung ent- Die Ermittelungen nach dem in Charlottenburg verArbeitskräften nach Orten, in denen diefelben gebraucht werden, schuldigte und dieselbe damit rechtfertigte, daß der Steuererheber schwundenen Kinde des Schiffers Babenderode haben, wie uns ist eine der wichtigsten Fragen, welche den Verein in Zukunft das einzige Paar Stiefeln gepfändet habe. Der Maurer er- von betheiligter Seite mitgetheilt wird, bisher zu keinem be= beschäftigen wird. Daß man bei dieser„ Abschiebung" vornehm wirkte denn auch sehr schnell die Freigabe der Stiefeln, mit friedigenden Ergebniß geführt und keine Aufklärung in diese lich das„ Land" im Auge hat, diese Annahme darf wohl als denen er vergnügt von dannen zog. Schwieriger scheint sich die dunkle Angelegenbeit gebracht. Am 2. März d. J. ist der etwa richtig betrachtet werden. Gleichzeitig kann man sich aber auch Erledigung einer anderen Steuerpfändungs- Geschichte zu ge- dreijährige Sohn des vorgenannten Schiffers B., welcher mit glück- ftalten. am Lüzow in Charlottenburg überwenn Arbeiter, die den glück- ftalten. Bei einem Handlungsgehilfen, der seit einiger Zeit seinem Fahrzeuge feligen ländlichen Arbeitsverhältnissen entflohen sind, durchaus stellungslos ist, pfändete der Steuererheber drei alte, schmußige winterte, plößlich verschwunden. Der Knabe ist noch zehn feine Neigung verspüren, dorthin zurückzukehren. Die vor- Oberhemden, die schon zum Theil geflict waren, ein Paar alte, Minuten, bevor sein Verschwinden bemerkt wurde, von seinem stehende Annahme, daß die Arbeiter vornehmlich auf das„ Land" bereits am Oberleder geflickte Stiefeln, einige alte, nicht mehr trag Vater am Ufer spielend gesehen worden. Daß der Knabe etwa abgeschoben" werden sollen, wird in ihrer Richtigkeit noch er- bare Westen, mehrere alte Schlipse und andere derartige unbrauch- ertrunken wäre, erschien unwahrscheinlich. Das Eis war überall härtet durch nachstehende Tabelle des Berichts: bare Kleinigkeiten. Der Gepfändete erklärte, daß er die Wäschestücke dicht und enthielt nirgends eine genügende Deffnung, die ein nicht entbehren könne, da er außer denselben nur noch das eine Verunglücken des Knaben hätte vermuthen lassen. Die sofort im Hemd auf dem Leibe besitze und wegen dessen nöthig werdender Wasser vorgenommenen Nachforschungen waren ergebnißlos. Als 1. Die stellensuchenden Arbeitnehmer vertheilen sich wie folgt: Wäsche einigermaßen in Verlegenheit sei; er hat an den daher wenige Tage nach dem Verschwinden des Knaben das Ungelernte Arbeiter 4548 gleich 46 pet.; Hausdiener 1721 Magistrat die Bitte gerichtet, ihm diese Sachen wieder zurück- Gerücht auftauchte, daß eine Zigeunerbande in der Gegend des gleich 17 pct.; Kutscher 998 gleich 10 pet.; Lauf- und Arbeits- zugeben, oder aber ihm Mittheilung zu machen, ob von der wohl- Ufers gesehen worden sei, dachte man, an die Möglichkeit eines burschen 2156 gleich 22 pet.; Handwerter( intl. Stalleute, löblichen Stadtverwaltung vielleicht in den städtischen Wasch- und Kindesraubes und als aus der Gegend von Bremerhaven die Zapfer, Portiers, Matrosen und Schreiber) der Rest von Badeanstalten die nöthigen Vorkehrungen getroffen sind, damit Nachricht kam, daß dort eine Zigeunerbande gesehen worden sich führte, auf welches die 9887 Arbeitsuchenden gleich 5 pCt. Man sieht, fast nur un- die auf solche Weise vom Steuererefuter Gepfändeten Gelegen- sei, die ein Kind mit gelernte" Arbeiter, die auf dem„ Lande" ein gesuchter Artikel heit finden, ihre Leibwäsche in geeigneter Weise reinigen zu lassen. Beschreibung des in Charlottenburg verschwundenen Knaben passe, find. Gleichzeitig erhellt hieraus, in wie ungeheurem Maße der Daß zahlreiche anderweite Klagen einlaufen, wonach die Ge- machte sich ein naher Verwandter des Kindes aus Berlin , der " Handwerker" immer mehr verschwindet und zum gewöhnlichen pfändeten sich durch das Vorgehen der Steuererheber gekränkt hierselbst in der Wasserthorstraße 17 wohnhafte SchuhArbeiter" wird. Es ist dies eine naturgemäße Folge der fühlen, brauchen wir kaum noch anzuführen. Wenn der Herr macher Friz Schröder, auf, um das Kind zu sehen. Es heutigen Produktionsweise, indem„ Handwerker" fast gar nicht, Oberbürgermeister aber wieder einmal Auskunft braucht, ob ein ist demselben dann auch gelungen, die Zigeunerbande in der Dagegen ungelernte" Arbeiter in viel größerem Maße verlangt Nothstand in Berlin vorhanden ist, so wird er sich am besten an Nähe von Bremervörde zu erreichen; das verdächtige Kind, das werden. Hierüber giebt deutlichen Aufschluß folgende Tabelle: seine Steuererheber wenden, die darüber viel zuverlässigere Aus- die Bande bei sich führte, ist indeß nicht der vermißte Knabe des 2. Die zu befehenden Stellen betrafen: am 6. März in der Nähe von Harburg gesehen worden und Ungelernte Arbeiter 3840 gleich 55 pet.; Sausdiener 891 funft geben können, als die Polizeireviere nach ihren rein formellen Schiffers Babenderode. Die betreffende Zigeunerbande ist bereits Umfragen. kann also, da sie sich nur langsam in ihren Fuhrwerken von Ort gleich 13 pet.; Rutscher 504 gleich 7 pCt.; Lauf- und Arbeitszu Ort bewegt, nicht wohl am 2. März in Charlottenburg geburschen 1644 gleich 23 pCt.; Handwerker zc. gleich 2 pet. Jm Einklang hiermit steht die Zahl der besetzten Stellen. Dieselben wesen sein. Herr Fritz Schröder, Wasserthorstr. 17, bittet betrafen: Ungelernte Arbeiter 3588 gleich 57 pet.( Angebot deshalb Alle, die aus Theilnahme für den Vater des verschwun46 pct., Nachfrage 55 pCt., besetzt 57 pCt.); Hausdiener 730 denen Kindes oder aus sonstigem Interesse für die Sache dergleich 12 pet.( Angebot 17 pct., Nachfrage 13 pGEt., besetzt selben ihre Aufmerksamkeit zuwenden, etwaige Mittheilungen, die 12 pCt.); Rutscher 407 gleich 6 pét.( Angebot 10 pCt., Nachzur Aufklärung des Sachverhalts beitragen können, an ihn gefrage 7 pt., befeßt 6 pet.); Lauf- und Arbeitsburschen 1423 langen zu lassen. gleich 23 pt.( Angebot 22 pCt., Nachfrage 23 pCt., besetzt 23 pGt.); Sandwerker 2c. gleich 2 pet.( Angebot 5 pct., NachEine noch grellere Beleuchtung erfahren diese Verhältnisse burch eine vergleichende Uebersicht der Jahre 1889 und 1890. Danach betrugen: Angebot Nachfrage Besetzte Stellen pet. pCt. pet.
frage 2 pet., besetzt 2 pet.)!
Arbeiter
Hausdiener.
Kutscher
Lauf und Arbeitsburschen
Handwerker und sonstige
Arbeiter
40/46
40/55
46/57
19/17
20/13
9/10 16/22
9/7
24/23
19/12 9/6 21/23
7/2
5/2
16/5
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Der vollbeladene Steinkahn des Schiffers Wilhelm
Für Diejenigen, denen unsere Lokalkommission ein Dorn im Auge ist, fann ein kleines Vorkommniß zur Belehrung dienen, das ein grelles Schlaglicht auf unsere Berliner Lokal verhältnisse wirft und deutlich zeigt, wie nöthig die Thätigkeit der Lokalkommission gewissen Gastwirthen gegenüber ist. Der Inhaber der Andreas- Gesellschaftsfäle, Herr Joel in der Andreas straße, hatte bereits vor längerer Zeit dem meist aus Arbeitern bestehenden Theaterverein„ Normannia" sein Lokal zum Zwecke Abhaltung eines Maskenballes zu überlassen versprochen. Bereits vor einem halben Jahre hatte der Verein das Lokal für Kuley aus Neu- Zittau ist heute Vormittag auf dem linken mehrere Vergnügungen bestellt und Herr Joël trug die Spreearm zwischen Schloß- und Schleusenbrücke in die Fluthen für diese Vergnügungen in Aussicht genommenen Tage in versunken. Der mit Ziegelsteinen beladene Kahn, der spreeaufGegenwart des Vereinsvorstandes in sein Buch ein. Unter wärts fuhr, hatte allem Anschein nach im hinteren Theil ein anderem war auch der 28. Februar d. J. notirt worden zur Ab- Leck erhalten; die Versuche der Schiffsmannschaft, den Kahn haltung eines Maskenballes. Am 24. v. M. aber bemerkten einige durch Pumpen flott zu erhalten, erwiesen sich als vergeblich. Das zufällig dort vorübergehende Mitglieder des Vereins ein Platat Schiff sant so schnell, daß der Schiffer mit seiner Frau und zwei an der Hausthür mit dem Inhalte: Der Maskenball des Bühnen- Schiffstnechten taum das nackte Leben retten konnten. Von der gesammten Habe der Schiffsmannschaft ist nur ein Strohsack, der verbandes Normannia findet am Sonnabend hier nicht statt. Dem Vereine oder dem Vereinsvorstande hatte der Wirth keinerlei Ofen, einige Waschfässer und eine Lade in Sicherheit gebracht, Benachrichtigung zukommen lassen. Als nun der Inhalt des alles Uebrige ist mit dem schweren Kahn untergegangen. Der Plakats bei den Mitgliebern des Vereins bekannt wurde, ver- Schiffer ist nicht versichert, so daß der Unfall ihn doppelt Der Bericht sagt wörtlich: anlaßten diese den Vorstand, sich mit dem Wirth in Verbindung schwer trifft. An den Ufern hatte sich bald eine zahlreiche Menge " Es überwiegt hier mit 40 pet.( 1890: 46 pt.), bei den be- zu feyzen; auf deren Vorhaltungen eröffnete ihnen der Wirth: angesammelt, welche sofort eine ertragsreiche Sammlung für den fetten Stellen fogar mit 46 pet.( 1890: 57 pct.) die Klasse Ich gebe Ihnen mein Lokal nicht, suchen Sie sich Ihr hochbetagten Schiffbrüchigen veranstalte. der Arbeiter ohne nähere Angabe. Stark vertreten sind auch die Recht!" Man bedenke: Eine große Zahl von Arbeitern Ein Leichenbegängniß unter polizeilicher Eskorte, wie Lauf- und Arbeitsburschen, besonders bei den zu besetzenden und deren Angehörigen, die wochenlang ihre Vorkehrungen Stellen, denen ein ebenso großes Angebot nicht gegenübersteht. getroffen haben, um ein Vergnügen zu arrangiren, müssen es sich fie merkwürdiger Weise auch nach Ablauf des Sozialistengesetes Es ist interessant, zu sehen, daß ein Theil der Hand- gefallen lassen, daß alle ihre Ausgaben weggeworfen sind, weil nicht aufhören wollen, hat am letzten Mittwoch wieder stattgewerker und anderer Arbeiter jedenfalls Laufburschenstellen an- es einem Gastwirth gefällt, fein geschäftlich gegebenes Wort zu funden. Der Genosse Germer, Schuhmacher, der sich in der polibrechen. Daß dabei„ patriotische" Beweggründe mitgewirkt tischen und gewerkschaftlichen Arbeiterbewegung verdient gemacht genommen hat." Worin in dieser Thatsache das Interessante" liegt, ist nicht haben könnten, ist zwar nicht ausgeschlossen, macht die Sache hat, wurde durch zahlreiche Genossen und Kollegen zur letzten recht einzusehen. aber um nichts schöner. Herr Joël hatte an dem betreffenden Ruhe geleitet. Drei mächtige Kränze hatten rothe Schleifen, Tage fein Lokal einem Kriegerverein überlassen. Wir nehmen welche mit passenden Inschriften versehen waren; die Kränze Das Ergebnis der städtischen Steuer Einziehung für zu Ehren dieses Vereins an, daß er das Abkommen, welches waren gestiftet vom Verein deutscher Schuhmacher, vom Verein das erste Quartal des Jahres 1891 dürfte voraussichtlich den zwischen Herrn Joël und dem Theaterverein bestand, nicht ge zur Wahrung der Interessen der Schuhmacher und von der Jänifestädtischen Behörden deutlicher als die polizeilichen Erhebungen kannt hat: denn unserer Krieger sind ja im Punkte der Ehrliebe fchen Fabrik. Mit den Kränzen, die hinter dem Leichenwagen her getragen wurden, tamen die Genossen aber nur von der Charitee davon Ueberzeugung verschaffen, daß während des vergangenen sehr zart besaitet. bis zum Weddingplay. Plöglich, man wußte nicht woher, war die Winters ein recht ernstlicher Nothstand auch unter dem seßhaften Theile der Berliner Arbeiterbevölkerung bestanden hat und zum Die Tarifverhältnisse bei der Berliner Stadt- und Ring- Polizei da und verlangte Entfernung der rothen Schleifen. bezw. verlangten zunächst Theil noch besteht. Die Zahl der Zwangsvollstreckungen wegen bahn und im Vorortsverkehr sind nun schon wirklich nicht mehr Die Genossen weigerten sich, nicht gezahlter Steuern ist in den hauptsächlich von Arbeitern schön. Je länger man Gelegenheit hat, die einzelnen Tarife mit Angabe des Gesetzesparagraphen, auf welchen das Verlangen fich bewohnten Stadtvierteln im letzten Quartale eine besonders große einander zu vergleichen, desto mehr Ungerechtigkeiten stellen sich stüße. Antwort: Machen Sie teine Geschichten, wir sind be gewesen und die sonst üblichen Fristen, welche der Steuer- Erheber heraus. Alles was bisher in dieser Richtung bekannt geworden auftragt!" Die Genossen wollten Unannehmlichkeiten vermeiden, zu gewähren im Stande ist, haben in zahlreichen Fällen nicht genügt, ist, dürfte jedoch übertroffen werden durch eine neue Entdeckung, da man weiß, wie rasch eine Anklage wegen Beamtenbeleidigung, um den Leuten die Herbeischaffung der Steuersumme zu ermöglichen, welche von denjenigen in Rummelsburg wohnenden Arbeitern Widerstandes gegen die Staatsgewalt u. f. w. erwirkt ist. Sie so daß- was der Steuer- Erheber immer nur höchst ungern thut gemacht worden ist, die in Niederschönweide arbeiten. Ein Ar- gaben also nach. Sie meinten damit das polizeiliche Geleit los In welcher beiter- Wochenbillet, das zur Fahrt von Rummelsburg nach zu fein, irrten aber hierin. Fünf oder sechs Kriminal- und ebenso zur Pfändung geschritten werden mußte. Weise bei diesen Pfändungen vorgegangen wurde, darüber Niederschönweide berechtigt, kostet 80 Pfennige: ein Wochenbillet viele uniformirte Polizeibeamte eskortirten die Leiche bis zum
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Sterblich ist jeder Einzelne, die Begrenztheit seines
zu verspüren. Das arbeitende Volk wird, bis dies der Fall, seine Glieder zu recken und zu strecken; schneller kreist das Offern. vielleicht noch oft die Rolle des Donnergottes übernehmen Blut in seinen Adern; es beginnt, sich auf sich selbst zu beOstara nannten die alten Deutschen die Göttin des müssen. Aber die Anzeichen sind vorhanden, daß die lange sinnen und ringt sich durch zu der Erkenntniß, daß ihm das aufsteigenden Lichtes, der Morgenröthe und des Frühlings. eisige politische Winternacht, die das deutsche Volk bedrückte, Heil nur aus ihm selber kommen, daß nur kräftiges AufIhr weihten die alten Sachsen das Fest des Frühlings, das zu weichen beginnt, daß neue Kräfte. ihre Wirksamkeit ent- raffen zu eigenem Handeln ihm den Weg zu Glück und fie feierten, wenn die Erde sich neu belebte, wenn das junge falten und frische, junge Reime aus dem Boden des Völker Wohlergehen eröffnen kann und daß es seine Hoffnung nicht Grün hervorbrach, wenn die gefiederten Wanderer heim- Lebens emportreiben werden. Wer es versteht, dem Puls- auf die Hilfe von Oben sehen darf. heim- lebens kehrten zu der Stelle, die sie bei Anbruch des Herbstes ver- schlage des Völkerlebens zu lauschen, d. h. wer klaren Auges Laffen. An die Stelle jenes alten Ostara- Festes ist mit dem und ungetrübten Geistes die in demselben wirkenden und Lebens setzt auch seinem Handeln Schranken, sei er noch so Siege des Christenthums das christliche Osterfest, ungefähr treibenden Kräfte erkennt, der fühlt und sieht, wie eine neue wohlgesinnt; unsterblich ist nur das Volk und unbegrenzt in dieselbe Zeit fallend, getreten; die noch heute vielfach Beit sich emporzuringen anfängt aus dem ganz oder halb seine Handlungsfähigkeit, wenn weit und breit in Millionen Köpfen Klarheit darüber erwachsen ist, daß es selbst seines geübten Ostergebräuche, sie stammen noch aus jener alten vermoderten Alten. Noch ruht das, was werden wird, im dunkeln Schooße eigenen Glückes Schmied sein muß. Klaren Geistes und ein warm Seidenzeit, fußend auf der Bedeutung des Festes als Feier der Zukunft und keineswegs ist die Gefahr vorüber, daß fühlendes Herz in der Brust, empfänglich für alles Gute und des einziehenden Frühlings. das erste junge Grün neuen politischen Lebens einem aber Schöne, wird es das Ideal wahrer Nächstenliebe zu verkörpern Und als Frühlingsfest feiern wir auch heute noch das maligen Wintersturm zum Opfer fallen wird; aber wie suchen, dem eigenen Wohlergehen zu dienen, indem man dem Osterfest, begrüßen mit Jubel die ersten Knospen an Baum der beschnittene Baum nur stärkere Triebkraft entwickelt, Glücke der Gesammtheit sein Wirken widmet, nur mit dieser und Strauch und athmen erleichtert auf, da die Gewißheit so wird auch das erstarkende politische Leben nicht durch und durch diese, nicht auf Kosten derselben, das persönliche einzieht in des Menschen Herz, daß nun des Winters abermaliges Einsetzen der Reaktion mit allen ihren Hilfs- Wohlergehen zu fördern. eijige Strenge teine Macht mehr hat, daß unter den mitteln vernichtet werden, wie es die reaktionären Stürme Das ist das Ideal, um dessen Verwirklichung der Kampf Strahlen der täglich höher steigenden Sonne fich neues der verflossenen Jahrzehnte nicht haben vernichten können. der Geister entbrannt ist, nicht ein Kampf, in welchem die warm pulfirendes Leben überall in der weiten Mutter Natur Das Volk, unbewußt seiner Macht, hat lange in den rohe brutale Gewalt entscheidet, sondern die wachsende ErBanden politischer und sozialer Knechtschaft gelegen und kenntniß des Volkes, Veredelung des Herzens und des Welches Herz, das noch nicht durch Kummer und Sorge trägt diese Fesseln noch heute; aber es fühlt sie heute auch, Charakters. In der Verwirklichung dieses Jdeals, der verknöchert, dessen Gefühl nicht im Ringen der modernen es fühlt und weiß, daß die, welche einst seine Führer in langsamer aber stetiger Entwickelung unsere Gesellschaft Welt ertödtet ist, wird nicht von dem die Natur aufs Neue waren, die bürgerlichen Barteien, die einst auch die Frei- entgegenreift, werden Volk und Volksfreiheit ihre Aufdurchwehenden belebenden Hauch sich gehoben fühlen? Höher heit im Munde führten, diese Freiheit des Volkes verrathen erstehung feiern, um der Menschheit eine beglückte Zukunft aber noch schlägt das Herz, wenn es fühlt, daß nicht nur in haben, um die Freiheit", die sie meinen, die Freiheit der zu sichern. der Natur, sondern auch im Menschen-, im Völkerleben sich wirthschaftlichen Unterdrückung des arbeitenden Volkes, zu Das wird ein Auferstehungsfest sein, wie die Welt noch
entwickelt.
gewinnen.
ein erfrischender Hauch geltend macht. Weit freilich noch sind wir davon entfernt, den wirklich Mehr und mehr erwacht das Volk aus dem tiefen belebenden Odem politischen Frühlingslebens fräftig, fühlbar Winterschlafe, der es lange umfangen hielt. Es beginnt
feines sah!