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Gewerkschaftliches. Ein neuer Kämpe für die„ nationale Arbeiterbewegung".
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Berlin und Umgegend.
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Der neue Tarif in der Kartonindustrie.
Wir ersuchen die Berliner Kollegen, strengste Solidaritätsarbeiter prinzipiell gelöst sei. Auf der jährlichen Generalversammzu üben und den Hannoverschen Kollegen nicht in den Rücken zu fallen. Deutscher Bauarbeiterverband, Zweigverein Hannover . Deutfches Reich.
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lung der Bergarbeiterföderation Großbritanniens , die vom 1. bis zum 4. Oktober in Swansea abgehalten wurde, gab die Forderung, für die sich schon frühere Generalversammlungen dieser Organifation mit bedeutenden Mehrheiten ausgesprochen haben, Anlaß Ein neuer Schwindel der arbeiterfeindlichen Presse. zu einer langen und teilweise hißigen Debatte. Früher faßte man den Antrag, die Einführung der fünftägigen Arbeitswoche für den Unter der Stichmarke Wo nicht gestreift werden darf", ver- gesamten Bergbau des Landes zu fordern, stets als eine Frage auf, öffentlicht die Reichsverbandspresse folgende Notiz: deren Lösung in weiter Ferne liege, und die deshalb mit einigen Schon seit langer Zeit glauben es die sozialdemokratischen Worten wie ein platonischer Wunsch erledigt werden könne. Diesfreien Gewerkschaften als ihr verbrieftes Recht ansehen zu sollen, mal fam es jedoch anders. Die fünftägige Arbeitswoche wurde zum daß sie Lohnerhöhungen und Arbeitszeitverkürzungen durch Streits ersten Mal mit Gründlichkeit diskutiert. Weshalb dieser blöbliche zu ertrozzen versuchen. Der Streit wird vielfach, entgegen jeder Umschwung eintreten mußte, wurde am besten von dem neuen Tarifvereinbarung, vom Zaune gebrochen, und die Gewerkschafts- Präsidenten der Föderation, Genossen Smillie, erklärt, der am tassen zahlen trotzdem den Streifenden wochen, ja monate- Ende der Debatte ausführte, daß die fünftägige Arbeitswoche die lang Riesensummen aus, vorausgesetzt, daß in einem bürger- logische Konsequenz des Minimallohns im britischen Bergbau sei; lichen Betriebe gestreift wird. Wie ganz anders fich wenn wie bei der herrschenden Produktionsanarchie in einem Revier diese freien Gewerkschaftskassen verhalten, wenn ea in an sechs Tagen in der Woche ununterbrochen gearbeitet werde, einem sozialdemokratischen Betriebe zum Streit tommt, während die Arbeiter in anderen Revieren zur selben Zeit nur eine beweist die Kasse des Fabritarbeiterverbandes in Riesa . Die oder zwei Schichten in der Woche verfahren könnten, so verliere Arbeiter der dortigen sozialdemokratischen Seifenfabrik hatten bis auch der höchste Minimallohn jeden Sinn. Von vielen Rednern zum April dieses Jahres Teuerungszulagen erhalten. Die Arbeiter wurde darauf hingewiesen, daß man mit der fünftägigen Arbeitsschaft hatte gerade dieses Jahr, wo die Lebensmittelpreise erheblich woche hauptsächlich bezwecke, die Arbeit besser zu verteilen, damit angezogen hatten, die Beibehaltung der Teuerungszulagen von sich die Arbeiter nicht in einem Reviere abradern, während ihre ihrer sozialdemokratischen Fabrikleitung erhofft. Weil sie sich in Kameraden in anderen Revieren wegen Mangel an Arbeit in Schulihrer Erwartung enttäuscht sahen, traten sie nach langen ver- den geraten. Andere Redner traten für die Forderung aus humanigeblichen Vorstellungen am 2. Juli in den Ausstand. Schwer tären Gründen ein. Sie behaupteten, daß fünf Tage Arbeit in der enttäuscht saben sich aber die sozialdemokratischen Arbeiter, als sie Woche in einem so schweren und gefahrvollen Beruf, wie es der auf Streifunterstützung rechneten. Sie blieb ebenso aus, Bergmannsberuf ist, gerade lang genug sei. Diese Begründung wie die vielgepredigte Solidaritätserklärung der verwandten scheint für einen großen Teil der intelligenteren Bergarbeiter, dic freien Gewerkschaften. Schon nach wenigen Tagen mußten die sich nicht durch die Drohung, daß die Einführung der fünftägigen streifenden Genossen, ohne auch nur das Geringste erreicht zu Arbeitswoche ihre Löhne beeinträchtigen werde, einschüchtern laffen, haben, in die Seifenfabrit zurückkehren. Gutem Vernehmen nach ausschlaggebend zu sein. Die Opposition gegen den Antrag kam hat die„ bodenlose" Brüderlichkeit in diesem sozialdemokratischen namentlich von Südwales und den mittelenglischen Revieren, be= Betriebe dadurch abermals ein Loch bekommen." sonders den kleineren. Als Hauptargument wurde angeführt, daß
Er nennt sich„ Die Arbeiterbewegung " und ist eine wöchentlich erscheinende Korrespondenz, als deren. Schriftleiter ein Herr Syndikus Scheda Berlin zeichnet, während der Verlag nationaler Schriften, G. m. b. H. zu Essen, im Schatten Krupps v. Bohlen und Halbach Herausgeber ist. Bezeichnenderweise liegt der Prospekt dieser neuen Zeitschrift dem Drgan der Hauptstelle deutscher Arbeitgebervereinigungen bei. In dem Prospekt wird ausgeführt, daß„ die älteren, auf dem Boden der Reichsverfassung stehenden Arbeiterorganisationen... mit den freien Gewerkschaften der internationalen Umsturzpartei oft Hand in Hand gehen und dadurch zu deren erfolgreichen Bekämpfung unfähig sind. Es fehlt ihnen natürlicherweise heute die notwendige Stoßfraft gegen den roten Verbündeten von gestern und morgen!" So, das ist also der Dank für die christliche Streikbrecherarbeit und treue Zentrums- und Freisinnsgefolgschaft der Reichstreuen. Dann wird die wirtschaftsfriedliche" nationale Arbeiterbewegung als die allein zur Bekämpfung des Umsturzes geeignete angepriesen und die Unterstügung des ( der Prospekt liegt, wie gesagt, dem„ Arbeitgeber" bei) geneigten Lesers erbeten. Der Preis ist nur 5 M. pro Vierteljahr, was also rund eine Million Mart ausmachen würde, wenn die angeblich 50 000 Bezieher der Wochenschrift„ Der Werkverein" nun auch noch„ Die Arbeiterbewegung" bezögen. Aber die Schnorrerei wird angesichts der Vergeblichkeit aller Bekämpfungsmaßregeln auch den nationalsten" Unternehmern zu dumm werden, umsomehr, als sie sich ja sagen müssen, An diesem für die Amtstanten zurechtgemachten Reichsverbands- es ungerecht sei, die Arbeiter, die in den Hausbrandtohle produdaß die„ Arbeiterbewegung" schon gar nichts mit der Ar- schwindel ist nur das eine richtig, daß die Arbeiter der Seifenfabrik zierenden Gebieten beschäftigt sind und im Sommer nur wenig beiterbewegung zu tun hat. für eine längere Zeit, die am 1. Mai d. J. ihr Ende erreicht Arbeitsgelegenheit haben, davon abzuhalten, in der Saison die GeHatte eine Teuerungszulage erhalten haben. Alle weiteren Aus- legenheit voll auszunüßen. Inwieweit dieses Argument stichhaltig ist, könnte natürlich nur eine genaue Untersuchung der in den verführungen find purer Schwindel. schiedenen Revieren herrschenden Verhältnisse entscheiden; denn in Die in der Postkartonbranche beschäftigten Nieter, Zuschneider, anderen Revieren, wo die fünftägige Arbeitswoche schon allgemein Streit in der Halberstädter Würstchenfabrit von Chr. Förster, eingeführt ist, wird ebenfalls Hausbrandtohle gegraben und die Arbeiterinnen und Hilfsarbeiter haben gestern früh die Arbeit nach fünftägigem Streit einmütig wieder aufgenommen. Soweit be- Inh. A. Waldeyer. Alle Bemühungen der Fleischerorganisation und Arbeiter würden sich dort das bestehende Arbeitssystem unter keinen fannt wurde, erfolgte die Wiedereinstellung der Streikenden ohne des Gewerkschaftskartells durch Verhandlungen eine Verständigung Umständen entreißen lassen. Allgemein eingeführt ist die fünftägige wesentliche Schwierigkeiten und haben die Arbeitswilligen das Feld zu erzielen, scheiterten daran, daß die Firma jede Berhandlung ab Arbeitswoche schon in der schottischen Grafschaft Lanarkshire( seit lehnte. Es haben infolgedessen 50 Gesellen, Hilfsarbeiter und ihrer nützlichen Tätigkeit wieder verlassen müssen. Der neue Tarif hat bis zum 30. September 1915 Gültigkeit. Die Arbeitszeit Arbeiterinnen am Montag früh die Arbeit eingestellt. Als Arbeits- mehr als 20 Jahren), wo gegen 40 000 Bergarbeiter beschäftigt werwvo 33 000 Bergarbeiter arbeiten. Die Südwaliser brachten gegen beträgt wöchentlich 52% Stunden für männliche und 50 Stunden willige fungieren der Werkmeister und einige Gelbe. Das Gewerk- den, und in der englischen Grafschaft Leicestershire ( seit 25 Jahren), für weibliche Arbeiter. Der Minimalwochenlohn beträgt ichaftskartell und das Bezirkssekretariat der Provinz Sachsen haben den Antrag vor, daß er sich nicht verwirklichen ließe, wenn man den Arbeitern nicht die Versicherung geben könne, daß sie in fünf Tagen für geübte Nieter unter 19 Jahren 25 M., über 19 Jahren 32 M., den Boykott über sämtliche Produkte der Firma verhängt. Die Löhne find dort. noch sehr niedrig. Werden doch Gesellen ebensoviel verdienen würden als in sechs Tagen. Dagegen wurde für Leistennieter 33 M., für Postzuschneider beträgt der Anfangs mit 32 Bf., Silfsarbeiter mit 21 Bf. und Arbeiterinnen mit 12 Pf. geltend gemacht, daß man mit demselben Einwurf gegen den AchtIchn 28 M., nach einem halben Jahre 32 M. Arbeiterinnen ( nicht geübte) erhalten in den ersten drei Monaten 12 M., von 4. pro Stunde entlohnt. Bei Ueberstundenarbeit wird die erste Stunde stundentag operiert habe. Man erinnerte die Südwaliser daran, daß sie vielleicht heute noch ihre zehn und zwölf Stunden arbeiten bis 6. Monat 14 M., vom 7. bis 12. Monat 17 M. und nach dieser Zeit 18 M. Hilfsarbeiter erhalten im Alter unter 17 Jahren 12 M., Die Stuffateure von Hamm i. W. haben am Sonnabend ein- würden; wenn die Bergarbeiterföderation diesem Argument Beim ersten Jahre 16 M., im zweiten 18 M., im dritten 20 M., im mütig die Arbeit eingestellt. Der für Hamm im Jahre 1910 ab- achtung geschenkt hätte. Der Antrag wurde mit 306 000 gegen bierten 22,50 M. und nach dieser Zeit 25 M.; für Pappenträger be- geschlossene Tarifvertrag lief am 15. September ab. Vor dem Ab- 283 000 Stimmen angenommen. Da die Mehrheit so klein war, trägt der Lohn 27 M. Die Akkordpreise erfahren für glatte laufstermin haben bereits Verhandlungen über Erneuerung des Ver- beschloß man eine Urabstimmung vorzunehmen, ehe man sich daran Poſt eine Erhöhung um 10., für Leistentasten um 5 Broz. Arbeite- trages mit den Unternehmern stattgefunden. Diese wollten aber nur mache, die Forderung praktisch zu verwirklichen. Es wird erinner= rinnen erhalten auf alle im Akkord zu verrichtenden Arbeiten einen den Vertrag bis zum 31. März n. J., dem Ablaufstermin des Ver- lich sein, daß der letzte zu Amsterdam abgehaltene internationale Aufschlag von 5 Broz. Der Vertrag regelt das Ueberstundenwesen. trages für das Baugewerbe, verlängern. Nach der ersten Berhand- Bergarbeiterkongreß eine ähnliche von Großbritannien gestellte ReBestehende, über den Tarif hinausgehende höhere Löhne sowie be- lung sind die Unternehmer dem Arbeitgeberbund für das Baugewerbe ſolution annahm. Die beschlossene Urabstimmung wird jedenfalls stehende bessere Arbeitsbedingungen, die in einzelnen Betrieben beigetreten. Sie sollen nun jedenfalls mithelfen, die Bestrebungen des au einer regen Besprechung der Frage Anlaß geben, deren Lösung früher festgelegt waren, dürfen nicht verschlechtert werden. Alle, Bundes, im nächsten Jahre die gesamten Arbeiter des Baugewerbes für den kulturellen Aufstieg der Bergarbeiterschaft von einer kaum Ob diese Lösung int die den im Tarif festgesetzten Lohn bereits beziehen, erhalten eine auszusperren, zu verwirklichen. zu überschäzenden Bedeutung sein wird. Selbstverständlich haben die Rahmen der kapitalistischen Produktionsanarchie durch VereinZulage, und zwar die Arbeiter und Arbeiterinnen je 1 M., die Stuffateure dieses Anfinnen der Unternehmer abgelehnt und ihnen barungen zwischen Arbeitern und Unternehmern herbeigeführt werBostzuschneider und Lohnnieter je 2 M. pro Woche. Zur Besorgung Forderungen auf Abschluß eines neuen Vertrages mit den jetzigen den tann, ist allerdings eine schwer zu beantwortende Frage. Doch der Geschäfte des Verbandes ist es den Arbeitern gestattet, eine teuren Lebensverhältnissen entsprechender Lohnerhöhung unterbreitet. Die praktische Bedeutung, die die fünftägige Arbeitswoche in der Bertrauensperson zu bestimmen und kann diese wegen dieser Tätig- Da der Ablaufstermin des alten Vertrages feine Arbeitseinstellung Politik erlangt hat, gibt uns die Gewißheit, daß man in nicht allzu feit nicht entlassen werden. Bei Bedarf von Arbeitskräften ist nur brachte, glaubten die Unternehmer, die Stuktateure hätten sich ihrem ferner Zeit eine feine Revision wird vornehmen müssen an dem der Paritätische Facharbeitsnachweis für Buchbinder und ver- Willen schweigend gefügt, und sind nun durch die plögliche Arbeits- Bibelwort, das mit Rücksicht auf die moderne wirtschaftliche Entwandte Gewerbe in Anspruch zu nehmen. einstellung desto mehr überrascht und erbost. Die Bauarbeiter Streitigkeiten über Auslegung der Bestimmungen des werden hiermit ersucht, mit dafür zu sorgen, daß der Zuzug von pidelung beißen follte: An fünf Tagen sollst du arbeiten und alle deine Werke verrichten.. Tarifes sind einem aus mindestens drei Arbeitgebern und drei Stuffateuren nach Hamm ferngehalten wird. Arbeitnehmern bestehenden Schiedsgericht zu unterbreiten, welches in drei Tagen entscheiden muß.
Die Arbeiter werden nun dafür zu sorgen haben, daß die neuen Bestimmungen überall strikte durchgeführt werden. Vor allem aber gilt es darauf hinzuwirken, daß bis zum Ablauf dieser Tarifperiode alle unorganisierten Arbeiter und Arbeiterinnen dem Verbande zugeführt werden. Dann wird das Unternehmertum allen berechtigten Forderungen keinen Widerstand mehr entgegenzusehen
wagen.
nicht vergütet.
Mit einer 10 prozentigen Lohnerhöhung endete nach achttägiger Dauer der Streik der Speditionskutscher in Graudenz .
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Von den Hingebrüdern.
boraus
Streiklust in Konstantinopel .
Ein Zeichen der allgemeinen Not und der allgemeinen Un zufriedenheit ist der Droichtenstreit in Ronstantinopel, Die Droschtender mit großer Hartnädigkeit durchgeführt wird. halter zahlen mannigfaltige Staats- und Munizipalsteuern, die ihr Budget start belasten. Da die Munizipalität nun mit großer Strenge daran ging, die fälligen Steuern und die Steuerrüdstände ein autreiben, jo erklärten die Droschtenhalter und die Fuhrleute den
In Hütten bei Dresden sind die Arbeiter der Kunstmühle aus gesperrt. Als Ersatz verschaffte sich der Besitzer der Mühle eine Anzahl Hinzegardisten, doch bald verließen acht der Arbeitswilligen die Arbeitsstätte. Die übrigen vier hatten es aber auch satt, da Streif. Achtung, Töpfer! Die Resolution des Borstandes betr. der ihnen die 14 Tage Arbeit" schon zu viel waren. Nachdem sie zwei Nun zeigen sich auch eine Anzahl anderer Berufe, die mit dem Fensterstreifunterſtüßung, daß nur die direkten Streifenden von den Tage nach Abreise der ersten acht das Mittagessen mitsamt dem Handwerk der Fuhrleute mehr oder weniger zufammenhängen, ebenBauten unterstützt werden sollen, ist abgelehnt. Anwesend in den Geschirr durch die Fensterscheiben auf die Straße geworfen und in falls bereit, in den Streit zu treten. Das ist nicht nur als Zeichen Bezirksversammlungen waren 389 Kollegen. Davon haben 61 für der Solidarität aufzufassen. Es zeigt, wie sehr die Not und die und 317 gegen die Resolution gestimmt. Laut Beschluß der außer der Frühstücksstube alles zerstört und volle Kästen Bier buch- Berbroffenheit bereits in allen Berufen gestiegen ist. Vielleicht hält ordentlichen Generalversammlung vom 27. September 1912 bleibt stäblich flein geschlagen hatten, ließ der Unternehmer sie in sein ber Krieg noch die Leute zurüd. Sonst aber fehlt nicht viel, damit es nunmehr bei dem Beschluß vom Vorjahre. Es werden also auch Kontor rufen, um sie nach Auszahlung des Lohnes für eine generelle Streitbewegung um sich greift. Stein zielbewußt gedieses Jahr nicht nur die direkt Streifenden von den Bauten, sondern eine Woche im Damit hatte zu entlassen. der leiteter Massenstreif, aber eine Streifepidemie, ein allgemeines auch alle Arbeitslosen unterſtüßt. Unterstützt wird Als aus Mühlenbefizer bei den Hinzegardisten fein Glüd. fie Streifen, das mit elementarer Wucht losbrechen würde. dem Lokalfonds, wer mindestens 26 Verbands- und Lokal erfuhren, daß sie nur noch für eine Woche Lohn erhalten sollten, fondsbeiträge, respektive ſeit der letztbezogenen Fensterstreit zog einer der nüßlichen Elemente seine Browning pistole aus der unterstützung wieder 26 Lokalfondsbeiträge entrichtet hat, vom vierten Tage der Arbeitseinstellung bezw. des Streit Tasche und fragte den Unternehmer, ob er nicht eine Patrone habe, Unter diesem„ sanften" beginns ab mit pro Woche 15 M. und pro Kind pro Tag 20 Pf. damit er ihm etwas beibringen könne. Die sofort nach beendeter Lehrzeit eingetretenen Stollegen erhalten Druck erhielten dann die Herren„ Arbeitswilligen" den Lohn für pro Woche 10 M. Unterstützung. Den in jüngster Zeit vom Zotal- vierzehn Tage ausgezahlt. Sie hatten es aber nicht eilig mit der berein übergetretenen Kollegen werden die dort geleisteten Beiträge Abreise, sondern zechten den ganzen Nachmittag. Abends hatten sie angerechnet. fein Nachtquartier, weil sie niemand beherbergte. Kurz entschlossen verschafften fich zwei der Arbeitswilligen dadurch Eingang zu ihrer bisherigen Lagerstätte in der Mühle, daß fie die Tür aufbrachen. Dem Mühlenbefizer hinterließen sie dann noch ein Andenken in Form eines verunreinigten Bettes.
Ab Dienstag, den 15. Oftober 1912 wird überall da, wo nicht alle auf dem Bau beschäftigten Töpfer vor Zugluft durch genügend verglaste Fenster geschütt arbeiten können, die Arbeit eingestellt. Das heißt, es muß unbedingt das Zimmer dicht sein, in dem der Töpfer arbeitet, und auch die Nebenräume, wenn er von dort aus durch Zugluft belästigt wird. Provisorische Verglasung und VerWeder die Bedrohung mit der Browningpistole, noch der Einschalung von Balkontüren usw. ist nur soweit zulässig, als die übliche bruch in der Mühle veranlaßte die Polizei zum Einschreiten, erst als Arbeitszeit bei genügendem Tageslicht ausgenutzt werden kann. die Streitbrecher weit vom Schuß waren, zog man Erkundigungen Die Streifenden und Arbeitslosen haben sich sofort gegen Bor - ein, ob die Herren bereits abgereift seien. zeigung des Verbandsbuches in die Streiklisten eintragen zu lassen
Zur Kriegserklärung.
Konstantinopel , 8. Oktober. ( W. T. B.) Ueber die montene grinische Note an die Pforte ist ergänzend zu bemerken, daß fie insbesondere darauf hinweist, die Pforte habe die Grenz fragen nicht regeln wollen.
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Vorbereitungen zum Krieg.
Diefes Kapitel diene all den Scharfmachern zur eingehenden und müssen sich alle Tage einmal im Streitbureau im Gewerk- Rettüre, die mit Hingebrüdern Arbeiterforderungen zu unterdrüden von den Bauten fönnen sich auch durch den Vertrauensmann in und die über Terrorismus der Gewerkschaften und nach mehr mit einer Stundengeschwindigkeit von 8 Kilometern. Die Eisendie Streiklisten eintragen lassen und sich auch auf dem Arbeitswilligenschutz schreien.
schaftshause, Engelufer 15, zur Kontrolle melden. Die Streifenden
Der Ver
Paris , 8. Oktober. ( P. C.) Der Spezialberichterstatter der Liberté" meldet seinem Blatt aus Nisch: Alle Züge mit Ausnahme des Orienterpreß verkehren nur noch bis Belgrad . Gestern abend ist der Belagerungszustand über Belgrad verhängt worden. Der Orienterpreßzug ist von den Militärbehörden zur Beförde= rung von Truppen herangezogen worden und fährt nur noch bahnlinic wird von militärisch ausgerüsteten Bauern Bau beim Vertrauensmann zur Kontrolle melden. man ungeheure betvacht. Auf allen Chausseen bemerkt In den drei Teppichwebereien zu Dels ni streiken 500 Schuß Wagentransporte, die zur Versorgung der Truppen an die trauensmann ist jedoch verpflichtet, die sich bei ihm Meldenden täglich dem Streitbureau anzugeben. Das Streitbureau ist ge- weber wegen Nichtbewilligung gestellter Lohnforderungen. Grenze gehen. Frauen und Kinder begleiten die ausrückenden öffnet von 10 bis 5 Uhr. Die Streifenden und Arbeitslosen aus Die Steinfeger in München haben am Sonntag nahezu ein- Truppen nach den Bahnhöfen. Dennoch sei die Haltung des serbi. den Vororten Kövenid, Friedrichshagen , Spandau , Königs- Wufter stimmig beschlossen, bei den zum Unternehmerverbande gehörigen schen Voltes nicht gerade als friegerisch zu bezeich hausen, Bernau , Oranienburg , Neuenhagen , Mühlenbeck und Schön- Firmen die Arbeit einzustellen. Die organisierten Unternehmeren, man hat sich hier vielmehr nur widerwillig mit dem walde haben sich besondere Streitfarten ausstellen zu lassen und haben Tarifbruch auf Tarifbruch gehäuft, und außerdem waren sie Gedanken eines Feldzuges gegen die Türkei vertraut melden sich zur Kontrolle täglich in ihren zuständigen Arbeitslosen feit Monaten bestrebt, die ansässigen Steinfeger systematisch von der gemacht. fontrollstellen in der üblichen Kontrollzeit. Für Potsdam - Nowawes Arbeit auszuschließen und sich möglicherweise für nächstes Jahr eine befindet sich das Streitbureau bei Himte in Nowawes , Wallstr. 55, Streitbrecherkolonne zu erziehen. Erfreulicherweise haben auch die und ist geöffnet von 10 bis 12 Uhr. Die Auszahlung der Streit fremden Arbeiter einhellig die Arbeit mit niedergelegt. Da die unterstützung erfolgt des Sonnabends in der Zeit von 10 bis 12 Uhr Arbeiten drängen, so werden die Unternehmer versuchen, Arbeitsim Gewerkschaftshause. Die Verbandsleitung. willige von auswärts heranzuziehen. Zuzug ist deshalb fernRohrerstreit in Hannover . Von der Organisationsleitung wird zuhalten. New York , 8. Oktober. ( P. C.) Die Amerikaner nahHustand. men Leon in Nicaragua ein; sie hatten 4 Tote und uns geschrieben, daß der Streik der Rohrer nach wie vor besteht. Der Unternehmer Karl Barnid aus Hannover fam am Montag mehrere Verwundete. Von den Aufständischen sind Die fünftägige Arbeitswoche. 50 gefallen, viele verwundet. Damit scheint die Revovon Blin mit drei Arbeitswilligen. Barnid fündigte bereits London , 7. Oktober 1912.( Gig. Ber.) Vor einiger Zeit wurde lution in Nicaragua niedergeworfen, indessen kam es anderweit in vorige Woche an, daß er von Berlin weitere Arbeitswillige bekommen hier darauf hingewiesen, daß die Frage der fünftägigen Arbeits- Mittelamerika au Unruhen, besonders in San Salvador , wo würde; als diese nicht eintrafen, ist er selbst nach dort gereist und woche in der britischen Bergwerksindustrie immer mehr in den Straßenkämpfe zwischen Anhängern der politischen Parteien statthat brei solcher Elemente geholt. Bordergrund trete, nachdem die Minimallohnfrage der Untertage- fanden. Th. Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u Berlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsbl
Berantw. Rebatt.: Alfred Wielepp, Neukölln. Inferatenteil verantw.: