Da die staatsfeindliche Sozialdemokratie in rücksichtsloser Leiter der psychiatrischen Abteilung des Marinelazaretts, Ober Weise in den ihr zugänglichen Betrieben, in Fabriten, in Wert ftabsarzt Dr. Schmidt, dasselbe Gutachten abgab, wie der Kölner stätten und in anderen Gewerben ihre Ziele mit offener Gewalt Militärarzt. Das Gericht verpflichtete zugleich die Staatskasse, durchzusezu sucht, und zwar vielfach mit Erfolg, möge die königl. dem zu Unrecht Verurteilten eine Entschädigung zu zahlen, Staatsregierung in Bälde ein Gesetz zum Schuge der Arbeitswilligen, und zum Verbote der Berrufserklärung im Bundesrat in Antrag bringen. Selbst Freifinnige im Deutschen Reich und Republikaner im Auslande erheben diese Forderung. Das Deutsche Reich fann nicht länger einen großen und wertvollen Teil seiner Bürger der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rechtung durch eine Schar gewiffenloier Hezer ausfegen."
Der konservative Wahlverein ist ein Gewächs, das sonst nur im Verborgenen duftet. Offenbar hatten die Macher das Bedürfnis, durch irgend eine Tat zu zeigen, daß ihre Organisation noch egiſtiert.
Gefährliche Sedanbegeisterung.
Aus der Partei.
Zum Fall Hildebrand.
Die Fränkische Tagespost" in Nürnberg beröffent licht ein Schreiben, das dem Genossen Dr. Süßheim vom Genossen August Bebel zugegangen ist:
Bewegung. Ein englisch - deutsches Einbernehmen würde dem Wachstum der Rüstungen Einhalt gebieten, die beide Völker erdrücken, und der Grundstein des fünftigen Weltfriedens werden." Das Blatt ist gut ausgestattet. Nur befremdet einem die eina gehende Beschäftigung mit der Person des Königs in einem Arbeiterblatt, das auch sozialistische Grundsätze vertreten will. Der Vor dem Kriegsgericht der 38. Division in Erfurt stand Artikel Die Pläne des Königs" mutet einem an wie eine Beteueam Mittwoch der Sergeant Mar Schulz von der 1. Kompagnie dea rung monarchischer Gesinnung. Und es kann doch wohl nicht die 93. Infanterieregiments in Dessau unter der Anklage der Be- Absicht der Redaktion sein, diesen Eindruck zu erweden, drohung, Mißhandlung und Mißbrauchs der Waffe. ist, tam mit einem Kameraden in der Nacht zum 1. September, Der Angeklagte, der an die Gewehrfabrit in Erfurt kommandiert morgens gegen 4 Uhr, von der Sedanfeier der Königlichen Gewehrfabrit. Unterwegs begegneten fie einigen Bibilisten, bon denen einer, der früher bei der Torpedodivision gedient hatte, ein Matrosenlied fang, also auch durchaus„ patriotische" Gesinnung betätigte. Dem Sergeant Schulz aber ärgerte das und er ver bat sich das, wobei es zu Auseinandersehungen tam. Nach dev Anklage ist nun Schulz mit dem Rufe, er wolle ihn totschlagen, auf den Bibilisten eingedrungen und hat den Fliehenden und am Kopfe bedenklich berlebt. Darauf verschwand der tapfere Sedanheld in einem Café, wo seine Personalien feſta gestellt wurden. Vor Gericht behauptete der Angeklagte, er sei zuerst angegriffen worden, worauf er das Seitengewehr nur zur Abwehr flach hingehalten habe.(?) Dabei müsse sich der Zivilist selber verletzt haben.(?) Die Leweisaufnahme fiel für den Angeflagten aber so ungünstig aus, daß das Gericht ihn wegen Rörperverlegung zu 10 Tagen Gefängnis berurteilte. Von der Anklage der Bedrohung erfolgte Freisprechung. Wieder ein Spionageprozek.
Vergrößerung des Hamburger Stadtgebiets. Die Hamburger Bürgerschaft hat am Mittwoch einen Gesetz entwurf angenommen, durch den das direkt an die Stadt grenzende Landgebiet bis auf unbedeutende Reste dem Stadtgebiet angeschlossen wird. Da gleichzeitig beschlossen wurde, auch diese Reste baldigst durch Siebe mit dem Seitengewehr am linten Arm einzugemeinden, bleiben als Landgebiet des hamburgischen Staates nur noch übrig die vier vom preußischen Gebiet eingeschlossenen Walddörfer, ferner das Städtchen Bergedorf mit den Vierlanden und endlich das Amt Rizebüttel mit dem Hauptort Curhaven. An das Stadtgebiet angeschlossen werden jetzt seche Gemeinden, nämlich Ohlsdorf mit dem Zentralfriedhof, Fuhlsbüttel mit den Staatsgefängnisfen und der Luftschiffhalle, Groß und Klein bor stel, Alsterdorf und ein Teil von Billwärder, der unter Sem Namen Billbroot sich als fünftiges Hamburger Industriegebiet entwickeln soll. Außerdem wird die Elbinsel Waltershof nebst einigen anderen Elbinseln, die jetzt durch großartige Hafenerweiterungsbauten vollständig umgestaltet werden, dem Stadtteil Steinwärder angeschlossen. Der Bevölkerungszuwachs, den die Stadt Hamburg durch diese Gebietserweiterung erfährt, ist minimal. Er beträgt etwa 15 000 Einwohner. Die Bedeutung der Eingemeindung liegt vielmehr darin, daß die angeschlossenen Gebiets teile, die zur Unterscheidung von den anderen Stadtteilen die Bezeichnung Vororte" erhalten haben, nun den Bevölkerungsüber schuß aufnehmen sollen, den Hamburg bisher zum großen Teil an die preußischem Gemeinden abgeben mußte, weil es auf Hamburger Gebiet an paffender Wohngelegenheit fehlte. Durch den Bau bon Vorortsbahnen, die Schiffbarmachung der Alster bis Fuhlsbüttel und die Förderung städtischer Bebauung soll nun das Wohnem in den Hamburger Vororten erleichtert werden. Auf Antrag unserer Genossen ist in die Vorlage auch der Wunsch aufgenommen, daß der Staat Terrains für Arbeiterwohnungen freigibt.
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Im bunten Rock.
Unter der Ueberschrift„ Die Behandlung unserer Volksgenossen im bunten Rod brachte das Bochumer Voltsblatt" am 15. Juli 1911 eine scharfe Kritik über eine Landwehrübung beim Infanterie- Regiment Nr. 60 in Weißenburg ( im Elsaß ), die für einen Leutnant und einen Feldwebel des Regiments sehr verhängnisvoll werden sollte.
Vor dem vereinigten zweiten und dritten Straffenat des Reichsgerichts begann heute vormittag der Spionageprozeß gegen den früheren Marinesteuermann, jebigen Kraftwagenführer Edmund Kagelmann, zuleßt in Hamburg wohnhaft. Die Antlage vertritt Reichsantvalt Schweigger, die Verteidigung führt Rechtsanwalt Dr. Bitter. Als Zeugen find geladen mehrere Kapitäne zur See, als Sachverständiger Fregattentapitän Fieliz. Nach dem Gr. öffnungsbeschluß ist der Angeklagte des versuchten Berrates militärischer Geheimnisse verdächtig. Er soll in Hamburg im März 1912 versucht haben, Zeichnungen und Pläne über die Anlage von Seesperrungen auf der Unterelbe sowie zwischen Helgoland und der Küste, die er angefertigt hatte, in den Besitz und zur Kenntnis des englischen Nachrichtenbureaus gelangen zu lassen. Sofort nach Verlesung des Eröffnungsbeschlusses wurde die Oeffentlichkeit für die ganze Dauer der Verhandlung ausgeschlossen.
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In dem Spionageprozeß Nagelmann ist nachmittags 4% Uhr wegen versuchten Verrats militärischer Geheimnisse zu sechs vom Reichsgericht das Urteil gefällt worden. Der Angeklagte ist Jahren Zuchthaus, zehn Jahren Ehrverlust und Zulässigkeit der Polizeiaufsicht verurteilt worden. Vier Monate Untersuchungshaft werden angerechnet.
Belgien . Auguste Beernaert . Man schreibt uns aus Brüssel :
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Hätte ich den Berhandlungen über den Fall H. beiwohnen fönnen, hätte ich für den Ausschluß gesprochen und gestimmt. Grund: Der Mann gehört nach seinem ganzen Jdeenkreis und feiner Auffassung unserer Zustände nicht in die Sozialdemokratie. Die Partei ist kein Sammelbecken für Eingänger und Utopisten. Mit bestem Gruß A. Bebel .
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Die Mannheimer Volksstimme" schreibt zu dem Pronunziamento Heine- Arons:
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Die Freiburger Volkswacht" meint in ihrer Ertviderung auf eine Bemerkung der Leipz. Volksztg.", die die Erklärung als eine Rebellion der Sozialistischen Monatshefte"" bezeichnet hatte, das Leipziger Blatt täusche fich darin gründlich; denn die Erklärung scheine nicht überall zur Unterschrift vorgelegt worden zu ſein; so feien in ihr zwei in Baden recht bekannte Parteigenossen, Dr. Frant und Kolb, nicht verzeichnet, obwohl man genau wisse, daß sie strikte Gegner des Ausschlusses seien.
So viel uns befannt ist, hat den Genossen Dr. Frant und Solb die in Frage stehende Erklärung sehr wohl vorgelegen, sie haben es aber abgelehnt, fie zu unterzeichnen, weil sie fie zwar für sicherlich gut gemeint, aber für überflüssig und deshalb schäd lich halten. Und so wie Dr. Frant und Stolb denten, wie wir wissen, auch noch andere süddeutsche- elfäffische, hessische uſw.- Parteigenossen in führenden Stellungen, die ihre Unterschrift ebenUnd wir glauben, daß sie gut daran falls nicht gegeben haben. taten, da auf dem Parteitag jedem Gelegenheit geboten war, zum Fall Hildebrand seine Meinung zu sagen, und den jezt erfolgenden Enticheidungen in den Parteiversammlungen ein größeres Gewicht sufommt, als die Erklärungen einzelner."
Wir können diefer Mitteilung des Mannheimer Parteiblattes noch hinzufügen, daß eine ganze Anzahl Genossen, die in der Gewerkschaftsbewegung eine führende Stellung einnehmen, ihre unterschrift gleichfalls versagt haben.
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In der„ Chemnißer Volksstimme" lesen wir: " Hildebrand veröffentlicht in der neu erweitert im Verlage von Diederichs in Jena erscheinenden Zeitschrift„ Die Tat" einen Aufsatz: Was ist Sozialismus?", in der er die von ihm neuerfundene angeblich höhere dritte Stufe des Sozialismus darstellt, nach dem utopistischen und dem Klassenfampfiozialismus den neuen Gattungssozialismus". Der Nachdruck des Artikels liegt wohl auf folgender Erklärung:
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Man trennt sich, um sich wieder zu vereinigen, das Streben nach Vereinzelung muß zum Streben nach Vergesellfchaftung zurückführen.. Es ist manchmal nötig, daß man feinen Gefährten den Abschied gibt, um sich auf sich selbst zu befinnen. Haben wir uns selbst erst einmal wiedergefunden, darn werden wir um so leistungsfähiger und wertvoller in die Gemeinschaft zurückkehren. Im Augenblid ist es not wendig, daß wir von einander geben. Aber jeid dessen gewiß: die Trennung ist nicht das Ende der Dinge, wir werden uns wiedersehen, und unsere Vereinigung wird dann um so fester und schöner sein."
Na, hoffen wir, lieber Lefer! Und boffentlich ist es damit einstweilen genug des grauiamen Spiels!" Auch wir denken, daß damit die über Gebühr aufgebauschte An gelegenheit erledigt ist. Bon der Parteipreffe.
Bei dem genannten Regiment hatten um jene Zeit Landwehrleute aus Bochum und Umgebung eine Uebung abgeleistet. Die Landwehrleute flagten nicht nur über schlechte Verpflegung, Der am Sonntag verschiedene belgische Staatsminister Beernaert sondern auch über menschen unwürdige Behandlung würde sich auch von einem weniger matten Hintergrunde, als ihn während der 14tägigen Landwehrübung. Der Leutnant Breith die Streber und eingerosteten Dugendpolitiker der fierifalen und der Bizefeldwebel strischewski sollten sich durch gemeine Bartei abgeben, als politische Gestalt und geistige Eigenart abheben. Beleidigungen der Landwehrleute besonders hervorgetan habet. Mit Beernaert schwindet in der Tat eine Beriönlichkeit aus dem Nach dem Artikel des Boltsblatts" waren dem Herrn Leutnant politischen Leben Belgiens , die bis ans Ende das geschlossene Bild Kofenamen wie Idioten". Oberachsen"." Bengels" und eines den Gefeßen feines Geistes und seines Willens folgenden Chadergleichen liebenswürdige Bezeichnungen sehr geläufig. Der Vize- rafters bot. Diese Gesetze, aus einer tiefwurzelnden konservativen feldwebel erging sich in Gemäßheit seines niederen Ranges in Grundanschauung gebildet. führten ihn zum Kleritalismus, dem er noch gemeineren Rebensarten. Von ihm wurde behauptet, er sich, von einem harmlos gemäßigten Liberalismus fommend, unhabe zu den alten Landwehrleuten gefagt:" erls, ihr seid so schwer adoptierte. Im Gegensatz zu ſeinem intimen Parteifeind schlapp. Ihr glaubt wohl, es nicht nötig zu haben. Ihr müßt woeste, dem verknöchertsten, intransigentesten Reaktionär, hat er egergieren, bis ihr umfallt; ihr seid nicht die ersten, die als einer der einflußreichsten Führer der flerifalen Bartei eine tonierich um die Ecke gebracht habe!"" Wenn ich fönnte, wie bative Politi! verfolgt, die er in diplomatischer Anpassung an Beitnotich wollte, so schlüg ich euch, daß euch die rote Suppe wendigkeiten zu erweitern und zu beleben wußte. Aber wenn auch kein aus dem Munde käme!"- Von dem Major Funk schließDie Redaktion der Weimarischen Volts. enger Parteifanatiker Woesteschen Stalibers, reichte weder Beernaerts lich war noch behauptet, er habe einem Hauptmann zugerufen: Einsicht in das Geschichtlich- Notwendige noch ein etwaiges mensch- zeitung", die vom 15. Dezember an in eigener Druckerei in „ Schleifen Sie die Salunken!" Der Volksblatt- Artikel liches Erfaffen der Probleme und der Not unferer Tage aus, dem Rudolph( jetzt Parteisekretär in Frankfurt a. M.), Wilhelm Jena hergestellt wird, feßt sich zusammen aus den Genossen Albert enthielt ferner noch Ausführungen über die unzureichende Ber- Broletariat als Stlaffe seinen Weg zum wirtschaftlichen und fultu- aber( jegt Redakteur in Jena ), für die Redaktion in Jena ; pflegung. Wegen dieses Artikels wurden von der Militärbehörde natür- rellen Aufstieg durch ein weitblickenderes Eingreifen der Gesez- Heinrich Fischer( jetzt Arbeiterfekretär in Düsseldorf ) übernimmt lich teine Ermittelungen gegen die schuldigen Militärpersonen ein- gebung zu erleichtern. Gleichwohl datiert von seiner Ministerschaft die Redaktionsfiliale in Weimar , und Georg Röder( jezt Regeleitet, sondern man stellte der Einfachheit halber gegen den Re- an das sozialpolitische Programm der Klerifalen. Beernaert tam 1878 in das flerifale Ministerium Malou. Nach schäftsführer der Jenaer Druckerei wird Genosse Georg Pfeuffer dakteur Bierenkämper bom" Boltsblatt" Strafantrag wegen Be- dem Sturze des Ministeriums Malou begann die eigentliche Führer- in Jena. - Die Weimarische Volkszeitung" ist vom 1. Januar leidigung der Offiziere und des Feldwebels. Die Bochumer Staatsanwaltschaft tam den getränkten Herren vom Militär rolle Beernarts in der flerifalen Partei. Als 1884 die politische 1913 an zuständiges Parteiorgan für die drei weimarischen Heichstagswahlkreise. selbstverständlich gern entgegen und betrieb mit löblichem Eifer Herrschaft der Klerikalen, die feither nicht mehr unterbrochen wurde, wieder einfegte, wurde Beernaert Chef des Ministeriums. Unter ein Verfahren gegen das„ Volksblatt". feiner Kabinettsführung fam es zur Verfassungsrevision, die allerdings in der schmählichen, bis auf den heutigen Tag währenden dings in der schmählichen, bis auf den heutigen Tag währenden Pluralschande enden sollte.
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Polizeiliches, Gerichtliches ufw. Redakteur gegen Amtsgerichtsrat.
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In dem am 12. Dezember 1911 vor der Bochumer Straf Genosse Schubert, Redakteur des Harburger Voltsblattes", Lammer stattgefundenen Termin machte die Anklagebehörde dann stand vor der Straffammer in Stade wegen Beleidigung des Amtsganz berzweifelte Anstrengungen, die Ehre der Herren vom Regi. Für die Arbeiterschaft Belgiens bleibt die Ministerschaft Beer- gerichtsrates Sachse. Als Genosse Schubert im Hamburger Gerichtsment Nr. 60 zu retten. Major Funk gab jedoch unumwunden zu, naerts mit einem bösen, unverwischbaren Fleck behaftet. Ist es gefängnis eine zweimonatliche Strafe wegen angeblicher Beleidigung einem Hauptmann bei Gelegenheit einmal zugerufen zu haben: „ Schleifen Sie die Halunten", bestimmt habe er aber hiermit doch unzweifelhaft erwiesen, daß Beernaert 1887 den Schurken des Berliner Polizeipräsidenten verbüßte, hatte er mit dem Amtsgerichtsrat, als dieser die Zellen kontrollierte, einen Zusammenstoß, nicht die Landwehrleute, sondern die attiven Mannschaften gemeint. Bourba ir empfangen hatte, der während der Unruhen von 1887 da der Herr in sehr brüster Weise auftrat. Außerdem war Genossen die SelbstLeutnant Breith bestritt entschieden, die fraglichen Ausbrüde im Borinage die verruchteste Agentprovokateurrolle gespielt hatte. Schubert die Selbstbeköstigung verweigert und gebraucht zu haben, solche Worte seien ihm nicht geläufig. Gbensonären und Klerifalen nicht genug forich vorging, Gelegenheit geben. blattes" hatte Genosse Schubert seine Erlebnisse im Gefängnis ge Das berühmte Stomplott" sollte dem Ministerium, das den Doktri- beschäftigung beschnitten worden. In einem Artikel des„ Boltsbestritt Felowebel rischewsti die angeführten Rebensarten, ein„ böses Wort" tönne er wohl schon einmal gesagt haben, aber sich in einer glänzenden staatsretterischen Bofe zu zeigen. Es tam ichildert und entsprechend kritisiert, wodurch sich Amtsgerichtsrat Die Straftammer in Stade erwas im„ Volksblatt" stehe habe er nimmermehr gesagt. Im Gegen- anders. Die beispiellos heftigen Debatten in der Kammer zeigten Sachse beleidigt fühlte und flagte. Jak zu Leutnant Breith und Feldwebel strischewski be- dem Lande den Minifter Beernaert als einen Staatsmaun, der zu fannte an, daß Genosse Schubert in Wahrnehmung berechtigter schworen dann elf Landwehrleute, die beleidigenden Nebensarten Spigeldiensten seine Zuflucht nimmt. und Aeußerungen mehrfach gehört zu haben. Das Bochumer Sind so genugsam Abzüge am Charakter und der politischen Gericht sprach den angeklagten Rebatteur frei, Einschägung des flerifalen Führers zu machen, wird auch der weil es den Wahrheitsbeweis für völlig geführt Gegner nicht verkennen. daß Beernaert eine originale Erscheinung war, die, ob ihr gleich Schwung und reine Größe nicht eigen war, Die Militärbehörde, und zwar das Gericht der 14. Division ein tätiges, traftatmendes Leben einschloß, dem eine Fülle des oft zu Düsseldorf , hat darauf gegen Leutnant Breith und Vizefeld- auch mutvolleren Wirkens gegeben war. webel strischewski ein Verfahren wegen Meineids eingeleitet. Die Verhandlung fand heute in Bochum unter Ausschluß der Oeffentlichkeit statt. Der Anklagebertreter beantragte gegen Breith und Krischewski Zuchthausstrafe, das Striegsgericht sprach je= doch beide frei. Die Urteilsbegründung wurde in nichtöffentlicher
erachte.
Sizung gegeben.
Militärjuftiz.
Der Matrose Bolljen vom Linienschiff" effen" wurde am 4. Nov mber vorigen Jahres zu der harten Strafe von 2 Jahren und 1 Monat Gefängnis verurteilt. B. sollte sich des tätLichen Angriffs auf einen Wachvorgesetzten und anderer Vergehen gegen die Disziplin schuldig gemacht haben. Er nahm die Strafe an, legte aber später doch Berufung ein und behauptete, er habe die Strafe nur in einem Zustand geistiger Verwirrung angenommen. Das Obertriegsgericht wies aber die Berufung als unzulässig zurüd. B. hat dann einen Teil der Strafe im Festungsgefängnis in Köln verbüßt. Mehr und mehr stiegen aber dort den leitenden Personen Bedenten auf bezüglich seiner zurechnungsfähigkeit. Er wurde von einem Militärarzt beobachtet, und dieser erklärte ihn für unzurechnungsfähig. Er meinte, es läge auch die große Wahrscheinlichkeit vor daß er bei Begehung der Straftat nicht zurechnungsfähig gewesen sei. Im Wiederaufnahmeverfahren wurde nun B. vom Marinekriegsgericht des zweiten Geschwaders freigesprochen, nachdem der
England.
Ein neues Arbeiterblatt.
London , 8. Oktober 1912.( Gig. Ber.) Heute erschien die erste Nummer des„ Daily Citizen", des Tageblatts, das die Politik der ,, Labour Parth" in der Oeffentlichkeit vertreten soll. Das Blatt veröffentlicht eine Reihe Glückwunschschreiben von bekannten Publizisten, so von Eduard Bernstein und Lord Northcliffe , dem Eigentümer der Daily Mail". In einem Artikel Unser Ziel" heißt es: Wir werden nicht das servile Echo irgendeiner Partei sein. Unsere Grundsäge und unsere Politik werden offen den Arbeiterstandpunkt vertreten." Weiter heißt es:" Es ist unmöglich, unsere Grundsätze und Ziele einzeln anzuführen. Sie werden bon Tag zu Tag enthüllt werden, wie die öffentlichen Fragen entstehen. Es sollte jedoch gejagt werden, daß keine Sache dieser Beitung mehr am Herzen liegen wird als der internationale Frieden. Wir werden den Hezern, die böses Blut unter den Nationen machen, teine Gnade erweisen. Wir werden unseren Einfluß ausüben, um die antifozialen Interessen, die zum Kriege drängen, zu bändigen oder zu zerstören. Wir werden uns schwer anstrengen, um ein besseres Einverständnis zwischen Groß britannien und Deutschland herbeizuführen. Wir sind stolz auf das deutsche Volt, stolz auf seine Industrie und seine Errungenschaften auf dem Gebiete der Musit, Philosophie, Wissenschaft, Literatur, vor allem aber stolz auf seine gewaltige Arbeiter.
Intereſſen gehandelt habe, und sprach ihn frei. Der Staatsanwalt hatte eine Geldstrafe von 200 m. beantragt.
Soziales.
Gemeindevorsteher und Reichstagswählerliste.
Der Gemeindevorsteher Hellwig zu Romau( Kreis Wehlau ) wurde vom Landrat mit folgender Begründung mit einer Diszis plinarordnungsstrafe von 9 Mark bedacht:„ Ermittelungen anläßlich einer Beschwerde eines Lehrers haben ergeben, daß Sie die im Wahlregler ent für die Reichstagswahlen vorgeschriebene ortsübliche Bekanntmachung erst am 13. Dezember, also einen Tag vor der Auslegung der Liste der Wahlberechtigten, erlassen haben, sowie daß sie einigen Leuten erst während der Offenlegung der Liste und einem Teil erst nach Beendigung der Auslegung der Wählerliste bekannt geworden ist. Trotzdem haben Sie am 4. Januar 1912 bescheinigt, daß Sie die Liste nach Bekanntmachung vom 14. bis zu: 22. Dezember 1911 zu jedermanns Einsicht ausgelegt haben. Es fällt Ihnen eine grobe Pflichtverletzung zur Last."
Nach vergeblicher Beschwerde beim Regierungspräsidenten zu Königsberg flagte der Gemeindevorsteher beim Oberverwaltungsgericht.
Das Oberverwaltungsgericht wies dieser Tage die Klage ab, indem es ausführte: Der Kläger hätte sich gegenwärtig halten müssen, daß die rechtzeitige Bekanntmachung der Auslegung der Wählerliste eine überaus wichtige Angelegenheit sei, wovon unter Umständen die Gültigkeit der Reichstagswahl abhing. Er habe erst am letzten Tage vor der Auslegung die Bekanntmachung in Umlauf gefeßt und habe die Sache laufen lassen. Irgendwo fei dann das Schriftstüd steden geblieben. Sein Verhalten sei schwerwiegend genug, die Strafe zu rechtfertigen.
Der Gemeindevorsteher fann von Glück reden, wenn er nicht noch wegen Urkundenfälschung angeklagt wird.
( Siehe auch 1. Beilage.)