Einzelbild herunterladen
 

Nr. 299. 29. Sabrgans. 3. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sonnabend, 12. Oktober 1912.

Partei- Angelegenheiten.

denkmäler der Mark unbehindert aus, um Kiesgruben zu verwerten von der Selbststellung Wiecherts sofort benachrichtigt. Wiechert gibt und 30 000 m. jährliche Pacht einzunehmen. Vergebens hat der am, die Tat infolge eines Streites verübt zu haben Landrat des Kreises Niederbarnim dagegen Einspruch erhoben, vera gebens hat sich der Landwirtschaftsminister gewehrt, der Finanz minister behauptet, das Geld nicht entbehren zu können und schafft aus dem lieblichen Lödnißtal ein industrielles Unternehmen. Ea handelt sich um folgendes:

dreijährigen Mädchen verübt. Das Kind spielte gestern nachmittag mit Ein Sittlichkeitsverbrechen wurde von einem Wüstling an einem Bernburger Straße. Als sich der Knabe etwas von seiner Schweſter ihrem fünf Jahre alten Bruder vor dem elterlichen Hause in der entfernt hatte, wurde diese von einem ungefähr 25 Jahre alter Fistus, ais Besiker des Landes und der vorsten von Riversdorf kommen, wo er ihm Schokolade geben wolle. Das kleine wiaven Im Tale der Löckniß ist eine Riesgrube entdeckt worden. Der Burschen angesprochen. Er bat das Kind, mit in den Sausflur zu und Erkner , kam auf den Gedanken, aus dieser Entdeckung Kapital folgte auch dem fremden Manne, der es auf die Treppe zum zweiten zu schlagen. Und es fand sich auch ein Unternehmer, die Märkischen Stockwert lockte und sich, ehe auf das Schreien der Kleinen Haus­ist Pflicht eines jeden einzelnen, sich an dieser wichtigen Arbeit zu jährliche Bacht für die Ausnutzung der Rieslagen zu geben, wenn berging. Der rohe Bursche entfam, bevor die Leute festgestellt hatten, bereit erklärte, dreißigtausend Mark in

3. Verschiedenes.

Mariendorf . Am Sonntag, den 18. Oftober, früh 8 Uhr: Flug­blattverbreitung von den bekannten Bezirkslokalen aus. Mahlsdorf ( Dftbahn). Die nächste Wahlvereinsversammlung findet am Montag, den 14. Oktober, abends 81%, Uhr im Lokale des Herrn Anders, Bahnhofstraße, statt. Tagesordnung: 1. Bericht vom Barteitag. Referent: Genoffe Küter. 2. Bericht der Bezirksleitung. Die Bezirksleitung. Lichtenberg . Am Sonntag, den 13. d. Mts., findet von den be­fannten Lokalen aus eine wichtige Flugblattverbreitung statt. Es beteiligen. Die Bezirksleitung. Bankow. Morgen Sonntag, den 13. Oftober, früh 8 Uhr: Flugblattverbreitung von den bekannten Stellen aus. Da gleich zeitig eine sehr wichtige Arbeit mit zu erledigen ist, wollen alle Mit­glieder zur Stelle fein. Die Bezirksleitung. Niederschönhausen - Nordend. Die Parteigenossen sämtlicher Be­zirke treffen fich Sonntag früh 8 Uhr im Lofal von Knoll, Uhland­straße 58, zur Vorwärts"-Agitation. Die Bezirksleitung. Bruchmühle- Eggersdorf. Am Sonntag, den 13. d. Mts., nach mittags 4 Uhr, in E. Kuzners Gesellschaftshaus: Wahlvereins­versammlung. Tagesordnung: Bericht vom Parteitag. Referentin Genoffin Zepernick. Bericht der Gemeindevertreter und Verschiedenes.

"

Der Vorstand.

Bernau . Sonntag, den 18. Oktober, nachmittags 3 Uhr, findet in Brenden auf dem Grundstück des Genossen Sommerfeld eine öffentliche Bersammlung statt. Referent Arbeiterfekretär Friz Karl­Berlin. Die Genofsinnen und Genossen fahren mittags 1 Uhr vom Schüzenhaus ab; die Radfahrer um 1 Uhr vom Vereinslokal. Die Bezirksleitung. Röntgental. Heute Sonnabend 81, Ubr bei Marg, Mitglieder­bersammlung. Tagesordnung: 1. Bericht vom Parteitag. Referent Genosse Lorenz. 2. Wahl der Bezirksleitung.

Buch. Der heutige Bablabend fällt aus. Dafür abends 8%, Uhr " Mitgliederversammlung in Röntgental bei Marg, Bärwolfstraße.

Berliner Nachrichten.

Volksverdummung.

"

"

und nun kommt der springende Punkt- eine bequeme Trans portmöglichkeit auf der Löcknik für Frachtfähne geschaffen würde. und der Finanzminister hat trotz des Einspruchs des Landrats von Niederbarnim , trotz des Einspruchs seines Kollegen vom Landwirt schaftsministerium die Schiffbavmachung der Löcknik, ihre Be­gradung" und Erweiterung zugesagt. Die Vermessungen haben be­reits stattgefunden, die Verträge sollen unterzeichnet sein, die Ver­schandelung des schönsten märkischen Flußtalea in der Nähe Berlins steht unmittelbar bevor. Der Flußlauf der Lödniß wird begradigt; zur Verbreiterung der unteren Lödnik sollen der Wupaßsee und der Heidereutersee ihr Wasser hergeben mit anderen Worten: diefe und in die Waldeinsamkeit ein schiffbarer Kanal hineingebaut, um beiden lieblichen Seen werden aus dem Landschaftsbilde gestrichen auf seinem Rücken die Lastkähne zu tragen, welche den fiskalischen Ries in kursfähiges Gold verwandeln sollen. Wie nach der Ausa führung dieser fiskalischen Pläne, die fig und fertig vorliegen, das Löcnistal ausschauen wird, kann sich jeder selbst sagen.

-

Aber abgesehen von diefer unerhörten Verschandelung besteht noch eine zweite Gefahr. Die Regierung ist sonst bemüht, durch Stauungen das Wasser in der Umgegend von Berlin zu erhalten. Durch die Begradigung des Schlangenlaufe der Lödniß werden nun zwar die Sumpfwiesen trodengelegt, die dem Fluß begleiten, aber das Wasser zieht auch rascher ab und es entsteht die direkte Gefahr, daß in heißen Sommern das ganze Gebiet austrocknet. Wenn die Groß- Berliner Bevölkerung sich das Lödniktal erhalten will, ist es hehe Zeit! Das Verunstaltungsgesetz muß jekt gegen den Fiskus selber in Aktion treten. Ea ist vielleicht die einzige Handhabe, die hier als Verteidigung der märkischen Landschaft dienen kann."

Stiftung für eine Entbindungsanftalt.

Selbststellung eines Naubmörders.

-

um was es sich handelte. Die Mutter mußte mit dem Stinde fofort einen Arzt aufsuchen. Der Wüstling ist ungefähr 1,65 bis 1,70 Meter groß und ichlant, hat schwarzes Haar, ein hageres Gesicht, einem dunklen Schnurrbart und große dunkle Augen und trug einen schwarzen Ueberzieher, einen schwarzen, steifen Hut und schwarze Schnürschuhe.

Der schießende Schuhmann Hartmann, der in der vorigen Woche in Moabit den Kutscher Thiele totschoß, ist inzwischen in ein anderes Revier verfegt worden. Bisher tat er Dienst im 64. Polizeirevier, dessen Bureau fich in der Ottostraße befindet. Jetzt hat man ihn plöglich einem Revier des Tiergartens zugeteilt. In Berlin gibt es übrigens mehrere Schußleute, die den Namen Hartmann führen. Der schießende Schußmann heißt Josef Hartmann und wohnt Wilhelmshavener Straße 53.

Eine Kindesaussetzung beschäftigt die Schöneberger Kriminal polizei. Auf einer Bank der Mittelpromenade in der Martin- Luther­Straße wurde in der vergangenen Nacht gegen 2 Uhr ein neu­geborenes Mädchen aufgefunden, das furz vorher dort hingelegt worden sein muß, da es noch am Leben war. Das fleine Wefen war in weißem Leinen- und grauem Padpapier eingewickelt. Der Finder übergab es der Polizei, die es nach dem Kinderheim in der Kyffhäuserstraße brachte. Wer das Kind dort niedergelegt hat, ließ fich nicht mehr feststellen. Ebenso blieben die Ermittelungen nach der unnatürlichen Mutter bisher ohne Erfolg. Man hofft das Kind in der Anstalt am Leben zu erhalten.

Auf Kindesmord läßt ein Fund schließen, den man gestern an der Pariser und Emser Straßen- Ede in Schöneberg machte. In einem dort stehenden Müllsammler fand man die Leiche eines neu geborenen Mädchens, das wahrscheinlich gleich nach der Geburt getötet worden ist. Die kleine Leiche, die in Packpapier eingewickelt. war, wurde von der Revierpolizei nach dem Schauhause gebracht. An einem Straßenbaum erhängt hat fich in der bergangenen Nacht in der Ganghoferstraße zu Neukölln ein bisher noch unbekannter Mann, der seinem Aeußeren nach dem Arbeiterstande angehört zu haben scheint. Vorübergehende fanden ihn gestern morgen das hängen, schnitten ihn ab und übergaben den Leichnam der Polizei, ist ungefähr 1,70 Meter groß, hat graumeliertes Haar und Schnurrs die ihn nach dem Schauhause bringen ließ. Der unbekannte Tote bart und trug einen dunklen, farrierten Jadettanzug, einen schwarzen, steifen Hut und einen weißen Stehfragen mit einem langen roten Schlips.

"

Die Welt will noch immer betrogen sein. Sprungbereit stürzt man sich auf den plumpsten Schwindel, geht der Wahr­Das Verfahren des Fiskus schließt sich würdig dem an, das er heit ängstlich aus dem Wege. Und wer am dicksten, frechsten bereits im Westen betätigt hat, wo er den Charlottenburger Wasser. schwindelt, findet immer noch Anbeter. Hier der rasende, werken A.-G. ein Monopol für Trodenlegung des Grunewalds nervenzerrüttende Tanz um das goldene Kalb, dort der gegem ein Trinkgeld gegeben hat. Jetzt, wo die Grunewahldseen in suggestive Taumel vor dem Gözen Dummheit. Der famose folge der fortgesetzten Wasserentziehung durch die Charlottenburger, Prophet Johannes alias Kurpfuscher Weißenberg aus der Wasserwerke zu versiegen drohen, werden alle möglichen Projekte Gleimstraße ist nur einer von vielen, die mit leider erörtert, um die Grunewaldseen zu erhalten. Was nüben alle Pläne, richtiger Instinkt ihre Seide spinnen, die den Heilsarmee - wenn der Wasserspiegel und auch der Grundwasserspiegel im Grune Hofuspofus weit hinter sich lassenden Gebets- und Heils- wald durch die ständige Wasserentziehung durch die Wasserwerke Bersammlungen dieses betriebsamen Klopffechters sind nur dauernd sinkt, und was müßt schließlich die Erwerbung des Grune das jesuitische Mittel zum Zweck, zwischen den aus der vierten waldes, wenn man Ledenten tragen muß, daß bei Fortdauer des Dimension herbeigeschwindelten Geistern in den Königsälen" Monopols der Charlottenburger Wafferwerte nach 20, 30, 40 Jahren mintener Str. 35) ist noch schlimmeres zu berichten als das, was Aus der Leichenkammer von Dr. Ludwig Meyers Klinik( Ro­und der gemeingefährlichen Kurpfuscherei in der Gleimstr. 42 im Grunewald die Bäume wegen Trockenheit des Bodens eingehen wir in Nr. 236 mitteilten. Herr Dr. Meyer selber ist es, der in eine goldene Brücke zu bauen. Man weiß ja so ungefähr, und neue nicht wachsem? Es gibt mur eins: Mit dem Fiskalismus einer uns übersandten Zuschrift uns darüber informiert. Die wie es in den spiritistischen Sitzungen zugeht. Was der mittel- der Staatsregierung und der Privilegierung von privaten Gesell- ei che zwar, bei deren Anblick der zu ihrer Abholung erschienene alterliche Gleimstraßen Heilige, der mit seiner aufgeputzten schaften muß ein Ende gemacht werden! Vater sich entsegte, war nicht ungewaschen. Dr. Meher Talmi- Intelligenz im Dallesmantel und Anistrichter so ganz schreibt, sie sei vor dem Herunterschaffen in den Totenraum selbst­und gar nicht göttlich aussieht, mit immer größerer Dreistig­verständlich auf das sorgfältigste gereinigt" worden, und fügt binzu: feit berzapft, ist eine Drgie aus dem Tollhaus der Toll­Die Beschmugung entstand durch nachträgliche blutige Ab­Der verstorbene Kaufmann Ostar Roeßler, der zulegt Dranien fonderung, wie sie bei derartigen feptischen Leichen häufig vor­häuser. Nach der Befundung von Gästen, die unter Burger Straße 17 gewohnt hat, hat die Stadt Berlin zur Erbin seines tommt, besonders wenn, wie im vorliegenden Falle, die Abholung Schwierigkeiten Zutritt erlangten, geberden fich die gesamten Nachlasses eingesetzt. Der Wert des Nachlasses beträgt erst 48 Stunden nach erfolgtem Ableben geschieht". Einen Vereinsbrüder und Vereinsschwestern bont Dienenden nach Abzug aller Legate airta 500 000 m. Ein erheblicher Teil besonderen Leichendiener habe er wegen der Seltenheit der Todesfälle Kreuz" wie patentierte Tobsüchtige. Wohl an 3-400 Personen dieses Betrages steckt in einem Grundstüd, das nach dem Willen des nicht nötig; die Leiche zu waschen und herzurichten, sei bei ihm Amt sind versammelt, meistens alte Betteln in schwammigen Körper- Teftators nicht unter einem von ihm festgesetzten Preis verkauft der Stationsschwestern. Die Leiche habe, gibt Dr. Meyer weiter an, formen und junges weibliches Volt im büßenden Magdalenen- werden darf. Das Geld soll zur Errichtung einer Stiftung unter dem nicht auf einer Britfche" gelegen, sondern auf einem an der Wand fcheitel, aber auch Leute, deren Preußenuniform sie offenbar Ramen des Erblassers verwendet werden, deren Zwed die Erbauung befestigten, leicht desinfizierbaren Obduktionstisch aus Holz, wie er und Unterhaltung einer Entbindungsanstalt für bedürftige Mädchen überall verwendet wird". Eine septische Leiche, bei der blutige nicht davor schüßt, in den Strudel des Blödsinns gerissen zu und Frauen ist. Mit dem Bau der Anstalt darf aber erst begonnen absonderungen zu erwarten find, auf einen Tisch aus Holz werden." Gott zum Gruß" muß in vorgeschriebener ehrfürch- werden, wenn ein disponibles Stapital von 400 000 m. vorhanden zu legen, dürfte kaum überall üblich sein. Bugegeben wird von tiger Haltung auch der Gardesoldat sagen, wenn er am Saal- ist. Der Magistrat hat die Annahme dieser Erbschaft beschlossen. Dr. Meyer, daß Schwaben " in der Leichentammer eingang die scharf sortierende Kontrolle der, Schußengel" passiert. Eine Anstalt, wie sie nach der Stiftung errichtet werden soll, ist waren; nach den uns gemachten Angaben liefen sie über die Mund und Nase sperren die Vaterlandsverteidiger aus Ost- für Berlin dringend nötig; nur hätte der Magistrat die Pflicht ge- eiche. Dr. Meyer felber fagt noch mehr: auch liegen gibt elbien auf, wenn sie staunend vernehmen, daß der Prophet habt, eine solche Anstalt schon längst herzurichten. es in seiner Leichenkammer. Er schreibt: Gegen die Schwaben - und der Dummen schon in der Bibel angekündigt und im Fliegenplage werden ständig Maßnahmen getroffen, doch ist es Himmel unter fünfzehn verschiedenen Namen ein alter schwer, eine vollständige Ausrottung zu erreichen." Man stelle fich Bekannter ist. Schade, daß Prophet Johannes nicht an Der hiesigen Polizei selbst gestellt hat sich in der vergangenen bor, daß Fliegen, die sich auf eine bereits in Berwefung über Seelenwanderung glaubt. Sonst würde er sich vielleicht als Nacht der Königsberger Raubmörder Ernst Wiechert . Der am gehende Leiche gesezt haben, durch die sich öffnende Tür hinaus­menschgewordener Esel vorstellen. Am Vorstandstisch brennen 21. Juni 1891 31 Plompen im Kreise Wehlau gebürtige Müller- gelangen und in irgendeinem Hauſe an Speisen oder an Kindermilch zu naschen! Dr. Meyer versichert im Anschluß an seine Klage über ein paar Talglichte, dahinter thront der geschäftstüchtige gefelle Ernst Wiechert traf am 24. v. M. in einer Gastwirtschaft in die Schwaben - und Fliegenplage: Im übrigen ist meine Klinik in Gottespuppenspieler mit der Drahtschlinge. Kommt alle her der Nähe von Mehlanten in Ostpreußen den Viehhändler Endru- fanitärer Beziehung auf das modernste eingerichtet." zu mir nach der Gleimstraße, die ihr mit Krankheit beladen scheit aus Friedrichenwalde. Nachdem beide zusammen bis in die Fußballspiele der Arbeiterturn- und-sportvereine. Am kommen feid, und-tut Geld in meinen Beutel! Tretet in meine Nacht hinein gezecht hatten, lud Wiechert, der mit einem Fuhrwerk den Sonntag stehen sich folgende Mannschaften gegenüber: Fichte IX­Bratschen... und ihr seid geheilt durch meinen Fußschweiß! angekommen war, den Viehhändler, der denselben Weg hatte, aber weißeniee in Reinickendorf , Lette- Allee; Schöneberg - Fichte XVII in Stehet auf, wenn ich es befehle,... und die Krücken fallen ohne Pferd und Wagen war, ein, mit ihm gemeinsam nach Hause Tempelhof , Blante Hölle; Rummelsburg - Charlottenburg in Lichten­von Euch ab! Fünf, sieben, zehn eraltierte, spleenige Weiber zu fahren. Ahnungslos nahm der Mann die Einladung des Müller- berg, Miquel, Ecke Krättestraße. Spielbeginn Uhr. liegen in wilden Zuckungen, unter fürchterlichem Kreischen, gesellen, der der Sohn eines wohlhabenden Mühlenbesitzers ist, er­vor den Tischen, auf den Stühlen, am Boden. Wie freut an. Wiechert verfolgte aber mit der Einladung einen ganz viele auf Bestellung? Prophet Johannes macht die erste ruchlosen Plan. Als sie eine Strede weit gefahren waren, nahm Ehrenrunde, verteilt links und rechts Stopfuüsse, zerrt die wild- Wiechert eine Wagenrunge und erschlug damit seinen Fahrgast. gewordenen Weiber an den Haaren, treibt den Teufel aus Nachdem er ihm noch mehrere Messerstiche versetzt hatte, beraubte er den zuckenden Leibern. Immer wilder werden die Tobsuchts- ihn und warf die Leiche in einen nahegelegenen Tieffee, wo fie am Der Wahltermin zu den Stadtverordnetenwahlen ist festgesetzt; anfälle. Die ganze Narrenfumpanei fingt blasphemistisch andern Morgen aufgefunden wurde. Mit der Beute von 1600 M. fromme Lieder. Allah ist groß und größer ist sein Prophet fuhr der Raubmörder nach Mehlanten zurück, ließ dort sein Fuhr- es wird gewählt am 17., 18. und 19. November. Stadtältester Kiel­Johannes! Da aber auch Propheten leben wollen, preist der werk stehen und setzte sich auf die Bahn. Er fuhr zuerst über Allen- block hatte das außerordentlich große Vergnügen, im Grundbesiker Gottessohn Johannes zwischendurch seinen Wundertee an, der stein nach Berlin , um von hieraus Hamburg und die See zu er- verein die manches schwer belastete Herz erleichternde Mitteilung annähernd die Durchschlagsfraft von Rizinusöl besitzt. reichen. Diesen Plan gab er bei der Ankunft in Berlin aber wieder zu machen, daß sich für die bevorstehenden Wahlen alle bürgerlichen Alles fast schon ist in Preußen- Deutschland verboten. Nur auf und hielt fich in der Proving verborgen. Inzwischen hatte sich Bereine zu einem einmütigen Rampf gegen die Sozial­eins ist mit Stußhand erlaubt... die Voltsverdummung. die Staatsanwaltschaft zu Königsberg i. Br., die die Verfolgung des demokratie zusammengefunden hätten. Nun fann es also losgehen! Täters aufgenommen hatte, mit der Berliner Kriminalpolizei in Die Sozialdemokratie ist natürlich vernichtet. Die Herren mögen Wie der Fiskus märkische Naturschönheiten schütt! Unter diesem Berbindung gesetzt. Diese sette alles in Bewegung, um den Rauba ja in den stolzen Hoffnungen fichy wiegen, ihren Besitzstand zu be­Titel wird der Vossischen Zeitung" geschrieben:" Im Osten von mörder, der schon in Berlin gesehen worden war, zu ermitteln. Durch haupten oder gar Groberungen in der dritten Klasse zu machen, Berlin , bei Erkner liegt eine der schönsten und idyllenreichsten Säulenanschlag wurde die schwere Bluttat bekannt gemacht und mit- aber sie werden sich, wie bisher, auch diesmal gründlich getäuscht Gegenden der ganzen Mark: das Löckniktal. Die Wanderer, welche geteilt, daß auf die Ergreifung des Raubmörders eine Belohnung sehen. Bei den Stadtverordnetenwahlen werden unsere Genossen die prächtigen Ertner und Rüdersdorfer Forsten aufsuchen, bevor- bon 500 M. ausgesetzt fei. Wiechert wurde auch, nachdem er wieder das Hauptgewicht darauf legen, eine große Zahl von Stimmen für zugen dieses seenreiche Waldgebiet, das die kleine muntere Lödnih nad Berlin zurückgekehrt war, bald hier und dort gesehen. In den die Sozialdemokratie aufzubringen. Und ihre Erwartung, den mit vielen Krümmungen und Windungen durchfließt. Hier liegen letzten, Tagen war ihm die Polizei ständig auf den Fersen. doch ver- Bürgerlichen einige Mandate der zweiten Abteilung abzunehmen, in tiefer Waldesstille die vielbesungenen blauen Augen" der Mark, mochte er sich immer noch mit knapper Not der Festnahme zu ent- tann sich bei einiger Anstrengung auch verwirklichen. der Wupatzsee. der Heidereuterfee, der Werljee. Betfee, Möllenfee. ziehen. Echließlich entschlok er sich, der Polizei sich selbst zu stellen. 3 tumultuarischen nad auch heiteren Zwischenfällen hei denen Stille Waldwege führen von Erfner aus, am wupaß- und Heide- In der vergangenen Nacht sprach er einen Schuhmann vom die Herren Bürgerlichen keine rühmliche Rolle spielten, tam es in reutersee vorbei über Gottesbrück, Bergluch, Gr. Wall, Schmalen- 37. Revier in den Friedrichstadt an und sagte, daß er der gesuchte der Stadtverordnetenfißung am Donnerstag. Genosse Brühl berg, Al. Wall usw. nach Fürstenwalde . Theodor Fontane , Walter Raubmörder Wiechert sei, der wegen Mordes aus Königsberg ge- leitete die Verhandlungen ein mit der Begründung einer Inter­Leiftikom, August Trinius , Ernst Friedel , Johannes Trojan gaben sucht werde. Der Beamte, der ihn nach der genauen Personal- pellation betreffend Fleischteuerung. Er wünschte vom Magistrat den Steigen an der Lödnih, am Wupaz- und Heidereutersee ihren beschreibung, die von ihm gegeben worden war, erkannte, nahm ihn zu wissen, was er in dieser Sache getan und ob und was er eigent­Namen, und nun soll gerade dieser poesievollste Teil märkischer darauf gleich fest und brachte ihn nach der Wache in der Kronen- lich zu tun gedente. Vom Magistrat tam das Geständnis, daß man Natur, um den Säckel des Finanzministers zu füllen, der Industrie straße. Von hier wurde er früh schon nach dem Polizeipräsidium fich mi. dieser Frage noch nicht beschäftigt habe, es solle a m nächsten Montag schon geschehen. Man braucht sich also gebracht. Die hiesige Kriminalpolizei führte den W. dem Unter- nicht zu verwundern; die Stadtverwaltung Lichtenbergs ist sich mit Dieselbe Regierung, welche Gesetze zur Erhaltung der Land- fuchungsgefängnis in Moabit zu, von wo er später nach Königsberg dieser Saumseligkeit in ihrem sozialen Vorleben treu geblieben. fchaft, gegen Verunstaltung erläßt, liefert eines der schönsten Natur- gebracht werden wird. Die Staatsanwaltschaft zu Königsberg wurde Nunmehr frug Genosse Grauer bei dem Stadtverordnetenvor

ausgeliefert werden.

Lichtenberg .

Vorort- Nachrichten.