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Nr. 241. 29. Jahrgang.

3. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Dienstag, 15. Oktober 1912.

Freitagabend: Flugblattverbreitung in Groß- Berlin!

Partei- Angelegenheiten.

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Lichtenberg . Heute Dienstag, abends 19 Uhr, finden im Schwarzen Adler", Frankfurter Chauffee 5/6, und im Café Bellevue", Hauptstr. 2, zwei öffentliche Frauenversammlungen statt mit der Tagesordnung: Die Hausfrauen und Mütter im Kampfe gegen die Teuerung." Gine rege Agitation für den Besuch dieser Die Bezirksleitung. Berlin- Lichterfelde . Mittwoch, den 16. Oftober, abends 8 Uhr, findet im Kaiserhof, Kranoldplay 1, eine Besprechung sämtlicher Barteigenossen und Genossinnen der Bezirke I, II, III, IV, V und Va statt. Der Vorstand.

Versammlungen ist notwendig.

verbreitung.

In einer dortigen Buchdruckerei war der achtzehn Jahre alte Stein- Freunde des Fußballsports aus Schöneberger Arbeiterkreisen, drucker Erich Kopple, Allensteiner Straße 23 wohnhaft, während der die nicht länger in den dem Jungdeutschlandbund angeschlossenen Arbeit dem Getriebe einer Druckmaschine zu nahe gekommen und Vereinen spielen wollen, werden für heute abend zu einer Be­von dem Räderwerk erfaßt worden. Der Hermiste wurde mit den sprechung im Lokale Ernst Obst, Schöneberg, Martin- Luther­Straße 51, eingeladen. Kleidern in das Maschinenwerk hineingerissen und schrecklich zu­Bertauscht worden ist am Sonntag, den 13. Oktober, beim Vers gerichtet. Wäre nicht schnell durch Abstellen der Motore die Maschine zum Stehen gebracht worden, so hätte S. einen elenden Tod durch gnügen der Arbeiterbildungsschule ein Marengopaletot und ein Hut. Bermalmen gefunden. Als man ihn aus seiner furchtbaren Lage Austausch bei Artur Fischer, Manteuffelstr. 29, Seitenflügel I, abends 18 befreit hatte, stellte sich heraus, daß er Knochenbrüche und schwere wischen 5 und 28 oder Donnerstags in der Bibliothek von 128 bis 29 Uhr. innere Verlegungen erlitten hatte. In fast hoffnungslosem Zustande wurde der Schwerverlegte nach dem Krankenhaus am Urban gebracht.

In der Badewanne ertrunken. Tot aufgefunden wurde am Sonntag in einer Badewanne der städtischen Volksbadeanstalt in der Oderberger Straße ein junges Mädchen. Die wahrscheinlich infolge eines Krampfanfalles Ertrunkene ist die 22 Jahre alte Tochter Margarete des Feuerwehrmannes Wandel aus der Cho­

Stralau. Heute abend 8 Uhr von den Bezirken aus: Flugblatt­Die Bezirksleitung. Ober- Schöneweide. Heute Dienstag, den 15. Oktober, abends 81 Uhr: Mitgliederversammlung bei Prochowski. Tagesordnung: riner Straße 46/47. Bericht vom Parteitage. Diskussion. Bezirksangelegenheiten. Die Bezirksleitung.

Der Vorstand.

Tegel . Heute Dienstag, abends 81 Uhr, im Gesellschaftshaus, Schloßstraße: Generalversammlung. Die Bezirksleitung.

Berliner Nachrichten.

Adlershof .

Vorort- Nachrichten.

Feuer auf einem städtischen Gute. Am Montagmittag fam Großfeuer auf dem städtischen Rieselgut Hellersdorf zwischen Kaulsdorf an der Dftbahn und Eiche, nahe Zwei große mit Stroh und Erntes Falkenberg zum Ausbruch. borräten gefüllte Scheunen nahe dem Gutshof standen in Flammen. Diese hatten so reiche Nahrung gefunden, daß nur wenig zu retten war, obgleich die Gutssprize sowie die freiwilligen Feuerwehren von Marzahn , Eiche, Hönow , Kaulsdorf , Mahlsdorf , Dahlwiß, Bürkners Verhaftung einer Straßenräuberin. Auf frischer Tat ergriffen felde, Ahrensfelde usw. zur Stelle waren. Die Berliner Feuerwehr Grünau . Mittwoch, den 16. d. M., abends 9 Uhr, in der wurde gestern eine jener gefährlichen Straßenräuberinnen, die es entsandte um 3 Uhr von der Hauptwache die Rundlauf- Automobil­grünen Ecke, Köpenickerstr . 88: Frauenversammlung. Vortrag. Dis- hauptsächlich auf die Beraubung kleiner Kinder abgesehen haben. In pumpe, die um 3 Uhr an der Brandstelle anlam , mit der aber Dis- Schöneberg wurde in den letzten Wochen fast täglich mehreren auch nicht mehr berhindert werden konnte, daß die beiden großen fuffion und örtliche Angelegenheiten. Gäste willkommen. Kindern, die von den Eltern mit Einkäufen betraut waren, entweder Scheunen total niederbrannten. Der angrenzende Kornboden, der Trebbin . Am Sonnabend, den 19. Oktober, abends 8 Uhr, wurden unter irgend einem Vorwande zur freiwilligen Herausgabe Gebäuden wirksam geschügt werden. Trebbin . Am Sonnabend, den 19. Oktober, abends 81%, br, gewaltsam das Geld oder auch die Waren entrissen oder die Kleinen anfänglich in der größten Gefahr schwebte, konnte mit allen übrigen bei Gleiche, Wahlvereinsversammlung. Tagesordnung: 1. Kasse und des Portemonnaies und der Markttasche veranlaßt. Aufnahme neuer Mitglieder. 2. Abrechnung vom I. Quartal 1912/13. fam in allen Fällen ein etwa 20 jähriges Mädchen in Frage, dessen 3. Bericht vom Parteitag in Chemnig. Referent: Genosse Pied- Ermittelung jedoch zunächst trop eifriger Nachforschungen nicht ge­Berlin. 4. Parteiangelegenheiten. lingen wollte. Gestern bemerkte ein Schöneberger Kriminalbeamter in der Mühlenstraße ein Mädchen, das sich in verdächtiger Weise an fleine Kinder, die offenbar Einkäufe zu machen hatten, herandrängte und auf sie einsprach. Der Beamte beobachtete die Verdächtige Aus der Gemeindevertretung. Die Angelegenheit betreffend und tam gerade zurecht, als sie einem fiebenjährigen Mädchen Errichtung einer Lehrstellenbermittlung" wurde vertagt, da zu­gewaltsam das Portemonnaie entreißen wollte. Der Kriminalschuß- nächst die Erfolge der für Berlin eingerichteten Vermittlungsstelle mann nahm die Diebin fest und brachte sie nach dem Polizei- abgewartet werden sollen und die eventuell entstehenden Kosten zu präsidium, wo in ihr die 21jährige Anna Liebenke, die zuletzt in der überschauen sind. Die Mittel für die Vertretung von Lehrpersonal Die Naturwunder des Herbstes lockten am Sonntag Grunewaldstraße gewohnt hat, festgestellt wurde. Die Verhaftete ist in den Gemeindeschulen und die Anschaffung von Utensilien für Hunderttausende aus den Mauern der Weltstadt ins Freie. in 15 Fällen des Straßenraubes überführt worden und auch ge- den zu errichtenden Milchverkauf in den Gemeindeschulen wurden Graublau strahlte der Himmel, wundermild war die Luft. ständig. Ste wurde dem Untersuchungsgefängnis zugeführt. einstimmig bewilligt. Der Dringlichkeitsantrag unserer Genossen Die Winde haben ja in Baum und Strauch, in Feld und Ein entschlicher Vorgang hat sich Sonntag abend am Bahnhof auf Speifung der Schultinder wurde nach längerer Des Flur schon arg gehaust, aber die warme Witterung der letzten Butligstraße ereignet. Der 29 Jahre alte Stredenwärter Albert batte vertagt. Genoffe Zabel wies in seiner Begründung des An Tage hat doch die Herbstflora sich zur vollen Schönheit ent- nottle, Gleimstr. 23 wohnhaft, hatte auf dem Stredengang bas trages auf den großen Wert der Speisung hin; nicht nur die Kinder falten lassen. Georginen, Astern, Chrysanthemen und andere unglüd, beim Kreuzen der Weiche mit einem Stiefel zwischen zwei von dieser sozialen Einrichtung. Jm allgemeinen war man sich allein, sondern auch die Schule selbst habe einen großen Vorteil Herbstblumen mit weniger geläufigem Namen schimmern gerade Schienen steden zu bleiben. In diesem Augenblid tam unglüdlicher- wohl über den Nutzen der Speifung der Kinder einig, nur konnten jetzt in fatter Bracht. Und wer das Rauscher will verstehen, weise ein Nordringzug herangebraust, der die betreffende Stelle fich die bürgerlichen Vertreter nicht über den Beginn verständigen. der muß im Wald spazieren geh'n." Geheimnisvoll rauscht passieren mußte. Wie ein Verzweifelter machte St. alle möglichen Von einigen ihrer Redner wurde verlangt, daß man in Adlershof es im deutschen Walde auch im Herbst. Tannen und Fichten Versuche, sich zu befreien, doch vergeblich. Schon war der Zug erst dann beginnen soll, wenn auch die Nachbarorte, wie Köpenid, prangen im unverwüstlich grünen Kleide, Buchen sind mit einige Meter entfernt, als K. ein Taschenmesser hervorhollte, um da- Niederschöneweide und andere, ebenfalls den Kindern Frühstück usw. ihren bunten Tinten im Herbst am am schönsten, noch mit den Stiefel durchzuschneiden. Aber es war bereits zu spät. Die berabfolgen. Einer der Herren glaubte sogar, daß Adlershof durch die deutsche Eiche, die so schwer und zähe sich trennt Lokomotive zermalmte dem Unglücklichen den Fuß bis über den die zu frühe Einführung der Speisung hilfsbedürftiger Schulkinder bom zusammengerollten gilben Laube, zeigt gleichsam die Volts. Senöchel hinweg vollständig. Hätte sich R. nicht noch mit dem Körper ein Eldorado der Armen" würde, wodurch die weniger Bemittelten traft. Auf allen Verkehrslinien entwickelte sich ein ungeahntes zurückgebeugt, so wäre er gänzlich zerstückelt worden. Er wurde als unsere Genoffen fahen, daß eine Mehrheit für den Antrag nicht angelodt, das steuerkräftige Publikum aber ferngehalten würde. Sonntagstreiben. Gut, wie immer, waren die Spielplätze der nach dem Krankenhaus Moabit gebracht. zu haben war, schlossen sie sich der Vertagung an, werden aber wacha Sportklubs besucht und von schwarzen Zuschauerlinien um- Ueber nächtliche Ausschreitungen meldet der Polizeibericht: In sam sein, daß mit der Vertagung teine Verschleppung der Ange­fäumt. Da viele zu weiter Wanderung keinen Schneid hatten, der Nacht zum Sonntag fam es gegen 1% Uhr auf dem Alexander- legenheit erfolgt. Unter Verschiedenes" wurde die Unsicherheit flutete es start auch nach den Kirchhöfen. Der Zentral- platz zu wüsten Ausschreitungen, wobei ein Auflauf von etwa des Ortes besprochen. Am 5. Oftober, abends gegen 10 Uhr, ist friedhof in Friedrichsfelde wies Massenbesuch auf. Wie im 800 Personen entstand. Nachtschwärmer, die trop der vorgerückten in der Kronprinzenstraße der Kaufmann R. von einem Rowdy dera Hochsommer tummelte sich Jung und Alt auf Spree und Zeit noch Muße fanden, den bei dem Bau der Untergrundbahn be artig geschlagen worden, daß er am Montag seinen Verlegungen Havel . Nur die Dampferflotillen hatten schon Saisonschluß schäftigten Arbeitern zuzuschauen, gerieten mit diesen vielleicht erlag. Von einigen Rednern wurde erklärt, daß Adlershof zu gemacht. In den gastlichen Stätten der Sommerlotale schien wollten sie es besser wissen in Meinungsverschiedenheiten, die wenig Beamte habe und dadurch die Sicherheit des Ortes gefährdet man auf den Zuspruch nicht geeicht gewesen zu sein. Vielfach schließlich zu Beleidigungen und Tätlichkeiten führten. Hierbei ſei. Genoffe Babel erinnerte an die Vorkommnisse bei dem letzten wurden der 30 Jahre alte Magistrats- Bureauhilfsarbeiter Frib W. Streit der Firma Jürst u. Co. Der Anschauung, daß zu wenig haperte es mit Agung und vor allem mit der Bedienung. aus der Brüsseler Straße und der 28 Jahre alte Schriftfeher Polizei am Orte sei, konnte Redner nicht beipflichten, dem wider­Zehntausende tranten ihren Motta im Freien... ein seltenes Otto G. aus Reinickendorf durch Spatenhiebe am Stopf ver- fprechen die Tatsachen, daß alle von den Sozialdemokraten cins Oktoberschauspiel. Auf die Kosten des Vergnügens ist sicherlich legt. Man brachte beide nach der Hilfswache in der Seibelstraße, jeder gekommen, der der langsam sterbenden Sommernatur wo man ihnen die ersten Verbände anlegte. Die Täter konnten nicht zum Abschied seine Bewunderung zollte. festgestellt werden, da sie sich in den Bautunnel flüchteten. Ein un­bekannter Mann, der an der Erde lag und schwer mißhandelt wurde, konnte nur befreit werden, indem der Schußmann Tondern mit der blanken Waffe auf die Angreifer einhieb. Anscheinend ist dadurch aber niemand verletzt worden. Die gewaltige Menschen menge, die sich schnell angesammelt hatte, konnte erst zerstreut werden, nachdem die verfügbare Mannschaft des 20. Polizeireviers angerüdt war.

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berufenen Versammlungen von zwei Gendarmen überwacht werden, gewiß ein Beweis, daß genug Beamte vorhanden sind, da dieser Dienst als ein überflüssiger bezeichnet werden muß. Zum Schluß einigte man sich dahin, vom Amtsvorsteher energisch zu verlangen, daß sofort Maßnahmen zur Hebung der Sicherheit im Orte ge­troffen werden. Es ist vor allem notwendig, eine Polizeiwache ein­zurichten, welche Tag und Nacht geöffnet ist. Ferner sollen die beiden, mit Erekutivgewalt ausgerüsteten. Gemeindediener zum Straßendienst herangezogen und die Zahl der Nachtwächter von zwei auf vier vermehrt werden. Neukölln.

Zur Fleischbeschaffung durch die Stadt. Der Magistrat hat in einer außerordentlichen Sizung am Sonnabend die notwendigen Maßnahmen zur direkten Be­schaffung frischen Fleisches aus Rußland beraten. Inzwischen ist ein Vertrag mit einem Großhändler abgeschlossen worden, der den Ankauf des Fleisches für die Stadt bewerkstelligen Ueberfahren und getötet wurde gestern abend an der Ede der wird, soweit ein solcher sich unter den gegenmärtigen Verhält Günzel- und Uhlandstraße zu Schöneberg eine noch unbekannte, un­nissen bewirken läßt. Mit dem Vermittler werden sich ein gefähr 25 Jahre alte Frau. Als diese dort gegen 7 Uhr einen Die Vereinigung Jugendheim hält heute abend im großen städtischer Tierarzt und ein Rechnungsbeamter nach Rußland Straßenbahnwagen der Linie 57 verließ und den Fahrdamm über- Saale von Bartsch, Hermannstr. 49, ihre Generalversammlung ab. begeben. Der Stadtverordnetenversammlung wird nnverzüg- scheiten wollte, übersah sie das Herankommen einer Kraftdroschke. Näheres ist aus dem Inserat in unserer legten Sonntagsnummer er lich eine Vorlage zugehen, damit sie in der am Donnerstag Che der Chauffeur sein Fahrzeug zum Stehen bringen konnte, waren sichtlich. stattfindenden Sigung über die Bewilligung der erforderlichen die Räder der Droschke über die Unglückliche hinweggegangen und Weißensee. hatten sie an der Brust so schwer verletzt, daß sie besinnungslos Mittel Beschluß fassen kann. Ein Schildbürgerstid. Der Streit um die Beitrags- oder Ge= liegen blieb. Der Chauffeur hob die Ueberfahrene in seinen Wagen Die Spielpläge in Schloß Schönholz besichtigten Sonntag und fuhr mit ihr zur Unfallstation in der Gasteiner Straße. Sturz bührenordnung zur Kanalisation zwischen Grundbesizerverein 1884 nachmittag mehrere Mitglieder des Zwedverbandes, Verbands- nach der Ankunft erlag fie jedoch hier ihren Verlegungen. Ihrem und Hausbesikerverein 1910 zeitigt sonderbare Blüten. Der Bereits Aeußeren nach scheint die unbekannte Tote dem Arbeiterstande an- 84er Verein fordert in mehr als 300 Einsprüchen die Beseitigung direktor Steiniger, Oberbürgermeister Dominitus u. a. am Vormittag hatte Oberbürgermeister Wermuth die Spielplätze gehört zu haben. Sie ist ungefähr 1,65 Meter groß, hat schwarzes der von der Gemeindevertretung beschlossenen Beitragsordnung. aufgesucht. Allgemein wurde von den Mitgliedern des 3wedver- Haar und trug ein weißgestreiftes Jadett, eine blaue Bluse mit Um die Sache schleunigst zur Erledigung zu bringen, hatte man bandes die Nowendigkeit einer umfassenden Spielplatfürsorge für blanken Knöpfen, schwarze Strümpfe mit roten Bändern, gelbe eine Audienz beim Regierungspräsidenten nachgesucht, die Herren Schuhe, weiße Leibwäsche und einen Strohhut mit roten Blumen. sind jedoch nicht empfangen worden; die Gründe dieser Absage sind die Jugend und die erwachsene Bevölkerung anerkannt. Die behördlich begünstigte Jugendbundbewegung artet oft ins nicht bekannt. Der 1910er Verein will die Einführung der Beis Lächerliche aus. Folgende Buschrift eines Lehrers liefert den tragsordnung und die Herabsetzung der Gebühren nach der allge Beweis: mein in Berlin und den umliegenden Ortschaften üblichen Art.. Auch diese Mitglieder haben ein Interesse an der Beschleunigung dieser Angelegenheit, zumal die Hausbesitzer die hohen Gebühren nicht er= schwingen fönnen. Deshalb ersuchten auch sie um eine Audienz an derselben Stelle. Das paßte wieder den 84ern nicht in den Kram und nach dem Rezept:" Wie du mir, so ich dir" verlangten sie von dem Regierungspräsidenten, daß auch die 1910er nicht empfangen werden. Wenigstens teilte der Dezernent der Regierung mit, daß ein solches Verlangen von den Herren von 84 gestellt worden ist. Diese Nachricht hat wie eine Bombe in den interessierenden Kreisen gewirkt. Bohnsdorf .

Einen unheimlichen Fund machten Spaziergänger gestern vor­mittag im Tiergarten. In der Nähe der verlängerten Fasanen straße fanden sie gegen 9 Uhr einen festverschnürten braunen Vor einigen Tagen führte mich mein Weg über einen Char­Pappfarton. Als er geöffnet wurde, fand man darin die Leiche lottenburger Platz. An einer Seite exerzierten vier Gymnasiasten eines neugeborenen Mädchens, die in einen rot und weiß gestreiften mit Fahne und Gewehr. Da nahte auf der anderen Straßenseite Unterrod und in eine blauweiß und rot gestreifte Schürze einge- ein wirklicher Leutnant und nun ein kurzes Kommando: zwei der widelt war. Die fleine Leiche wurde von der Revierpolizei nach jugendlichen Krieger sprangen an der Bordschwelle in Positur und dem Schauhaufe gebracht. präsentierten eins, zwei, drei das Gewehr, während der Leutnant Festnahme des Nauener Messerstechers? In der Nauener grüßte. Mefferstechaffäre ist auf Veranlassung der Berliner Kriminalpolizei Auf den unbefangenen Zuschauer mußten die kleinen, noch am Donnerstag voriger Woche in Gütersloh der 21 Jahre alte Wadenstrümpfe und Matrosenanzug tragenden Jungen mit den Bädergeselle Nettelstroh, auf den die Berliner Polizei schon furz schiefgehaltenen Flinten direkt komisch wirken. Aber was tut es: nach der Tat im August fahndete, ergriffen und nach Berlin über wenn es auch lächerlich ist, so ist es doch patriotisch." In Schöneberg macht der Jugendbund Berlin­führt worden. Die von der Kriminalpolizei eingeforderte Photo- Schoneberg besondere Anstrengungen, um die schulentlassene graphie des Mannes ist den Nauener Damen, insbesondere Frau Jugend um sein Banner zu scharen. Dieser Jugendbund setzt sich und Fräulein Karstädt vorgelegt worden, die ihn nach diesem zusammen aus den Jugendflubs Armin, Teutonia und Wartburg Bilde mit ziemlicher Bestimmtheit als den Täter bezeichnen. und erfreut sich der weitgehendsten behördlichen Unterstützung. Rettelstroh bestreitet, überhaupt mit der Sache in Berbindung zu stehen. Nettelstroh wurde heute vormittag auf dem Polizeipräsidium eingehend verhört und auch verschiedenen Zeugen gegenübergestellt. Wie die überfallenen Frauen ihn in dem Bilde als Täter wieder Gegenüberstellung, daß er wohl der Täter fei. Nettelſtrob selbst be streitet entschieden jede Beteiligung an der Tat und nach allem, wie die Sache liegt, ist es doch noch sehr zweifelhaft, ob er für die Tat

Während es für die turnende Arbeiterjugend auf Befehl der an geblich jugendfreundlichen preußischen Regierung keine Turnhalle gibt, stehen den Jugendklubs die Hallen jederzeit unentgeltlich zur Verfügung. Bu Nurſen für die Arbeiterjugend gibt es keinen Raum in irgendeiner Schule; wenn aber nur vier Mitglieder von Jugendklubs Militärmärsche pfeifen und trommeln lernen, werden

Mit der Reorganisationsfrage beschäftigte sich die letzte Mit gliederversammlung des Wahlvereins. Nach reger Diskussion ftimmte die Versammlung folgendem Vorschlag des Genossen Mohr zu: Ausbau der Bildungsausschüsse, dahingehend, daß die Mit alieder der Partei durch Vorträge oder dergleichen mehr über unsere Grundfäße aufgeklärt werden. Jeden zweiten Monat soll eine Ver ſammlung mit einem Referat über wichtige aktuelle Fragen gehalten werden. Um die Fluktuation zu verhüten, ist der Kafficrer zu ver pflichten, am Quartalsschluß einen Auszug von denjenigen Mit­gliedern zu machen, die mit ihren Beiträgen länger als drei Monate im Rückstande sind. Die Nestanten sollen von den Funktionären

erienmen wollen, so meinen auch einige Zeugen nach der persönlichen Schulräume 3 gehen diese Jugendklubs, wieder auf größeren aufgesucht und mit denselben Rüdiprache genommen werden. Ber

in Betracht kommt.

In die Maschine hineingerissen. Ein gräßlicher Unglüdsfall hat fich gestern mittag in der Handelsstätte Bellealliance zugetragen.

künstlerische Ver

Mitgliederfang aus. In Flugblättern weisen sie besonders darauf gnügungen sind auf das Mindestmaß zu beschränken. Als Ersatz foll das Interesse für gute, hin, daß bei ihnen Religion und Politik streng ausgeschlossen sind. dafür Wie diese angebliche Neutralität aussieht, ist bekannt. Die Ar- anstaltungen gewedt werden, Nachdem Genosse Franz den beitereltern werden erneut ersucht, ein tachsames Auge zu haben, Staffenbericht erstattet hatte, wurde mitgeteilt, daß am welche Vereine ihre Kinder nach Feierabend und Sonntags be- Sonntag, den 27. Oftober für Bohnsdorf und Umgegend eine fuchen. Agitationstour und Stalenderverbreitung stattfindet. Hierauf be