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Ueber die Katastrophe auf Zeche Lothringen beröffentlicht der Reichsanzeiger" einen zwei Spalten langen Bericht, der von dem Oberbergamt Dortmund nach Abschluß der bergpolizeilichen Untersuchung an den Minister für Handel und Gewerbe erstattet worden ist. Da dieser Bericht in einem für den Laien also sicherlich auch für den Minister so unverständlichen, geradezu ge suchten fachtechnischen Kauderwelsch abgefaßt ist, daß ihn ein gewöhnlicher Sterblicher ohne ausführlichen Stommentar unmöglich verstehen kann, verzichten wir einstweilen auf seine Wiedergabe. Mitgeteilt sei für heute nur, daß der Bericht jede Verantwortung für Ueberlebende zurückweist, nichts­destoweniger aber verschärfte bergpolizeiliche Maßnahmen für fünftige Fälle für notwendig erklärt! Das flingt immerhin höchst verdächtig!

3. Es ist fofortige burteilung der Erzedenten herbeizuführen.

Das ist die Lösung der sozialen Frage wie sie sich die Mehrzahl der deutschen Arbeitgeberberbände denten!

bleiben werden.

Das Kongoabkommen.

feffgefeht wird. In diesem Fall würden Sie einen Landgemeinden gar das vollständige Uebergewicht erlangen.

Die Sozialdemokratie hat sich wiederholt bereit erklärt, die Re­gierungspartei bei der Lösung der Verfassungsfrage wirksam zu unterstüßen. Diese Unterstüßung hat zur Voraussetzung, daß die Lösung sich in demokratischer Richtung bewegt. Die Stellung der Sozialdemokratie wird abhängen von dem endgültigen Aussehen Der frühere nationalliberale Reichstagsabgeordnete Dr. Arning, der im Interesse der Gebr. Mannesmann eine Sprigtour durch der Regierungsvorlage und den im Parlament selbst zu erzielenden Maroffo gemacht hat, ließ vor einiger Zeit eine didleibige Broschüre Ronzessionen. In erster Linie wird die sozialdemokratische Reichs über das Kongoabkommen erscheinen. Was er in der Broschüre tagsfraktion ihre eigenen Forderungen vertreten. Sie hat bereits mitteilt, ist nichts Neues, denn all das hat er bereits in der Rom - ihre Anträge zur Verfassungsrevision formuliert und dem Reichs­allem Nachdrud bleibt er aber darauf bestehen, daß das Reichs- geheime Wahlrecht für alle unbescholtenen Männer und Frauen mission des Reichstages, der er damals angehörte, mitgeteilt. Mit tag unterbreitet. Sie fordert das allgemeine, gleiche, direkte und folonialamt von der Mitwirkung bei den Verhandlungen über den über 21 Jahren, die nicht Armenunterstüßung empfangen und Stongo ausgeschlossen war, daß ferner dem Auswärtigen Amt eine über ihren Besib frei verfügen fönnen, Ginkammersystem, Volks brauchbare Starte des Kongo nicht vorgelegen hat und schließlich daß referendum über alle vom Parlament beschlossenen Geseze, sofern die im Kongo liegenden Inseln nach wie vor französischer Besis mindestens 50 000 Wähler das fordern; beschlossene Verfassungs Ein charakteristisches Geständnis des Herrn Kaempf. Diesen Behauptungen tritt eine offiziöse Auslaffung der Nordd. änderungen sind auch ohne solches Verlangen den Wählern zur Ür. Allg. 8tg." entgegen. Es wird. behauptet, daß das Reichskolonial- abstimmung zu unterbreiten. Ferner soll bei Antrag von 50 000 In einer Versammlung des Wahlvereins der Fortschritt- amt schriftlich und mündlich Gutachten erstattete und daß es ins- Wählern den Wählermassen das Initiativrecht zustehen, das Refe lichen Volkspartei wurde Mittwochabend der bisherige Reichs- besondere auch Kartenmaterial geliefert hat, das neben anderen rendum über ein von ihnen direkt beantragtes oder dem Reichstage tagspräsident Staempf wieder als Kandidat für den ersten geographischen Hilfsmitteln bei den Verhandlungen benutzt worden vorgelegtes Gesetz herbeizuführen. Gleichzeitig fordern die Anträge Berliner Reichstagswahlkreis aufgestellt. Kaempf erklärte, mit ist. Die endgültige Regelung der Zugehörigkeit der Kongoinseln er- unserer Partei die Reform des Gemeindewahlrechts auf der gleichen Freude und Genugtuung die Kandidatur anzunehmen. Ueber folgt durch die gemischte Grenzregulierungskommission, und wenn Grundlage wie oben. Für die Wahl der Amtsräte der Regierungs­feine Mandatsniederlegung machte er nach einem Bericht des dort eine Einigung nicht erzielt werden sollte, nötigenfalls durch ein bezirke, die durch die Gemeindeborstände erfolgt, wird das Propor Berliner Tageblatt" folgende Ausführungen: Ich habe nicht gewartet, bis die Beweisaufnahme geschlossen schon in der Reichstagskommission zur Sprache gekommen. Herr Auch diese Darlegungen bieten nichts Neues, denn auch dies ist tionalwahlrecht gefordert. wurde. Zwei Gründe waren besonders für mich maßgebend. Ich Dr. Arning, der untröstlich darüber ist, daß die ihm befreundeten meine, daß ein Präsident nicht warten darf, bis feine Wahl für Gebrüder Mannesmann angeblich benachteiligt worden sind, wird ungültig erklärt wird, sondern daß er vorher freiwillig geht. fich schon mit dem Gedanken vertraut machen müssen, daß es in Dann aber wurde mir auch vielfach von Parteifreunden angedeutet, feiner Macht jedenfalls nicht liegt, an den Dingen, so wie fie fich die Kolonne Guehdon auf ihrem Marsch durch das Tadlagebiet von Baris, 17. Oktober. , Wie aua Casablanca gemeldet wird, ist daß die Chancen für meine Wiederwahl jest gestaltet haben, irgend etwas zu ändern. Soweit man übersehen beffere feien, als nach vier oder sechs Monaten." fonnte, hat von seiner Broschüre eigentlich nur die Deutsche Tages- mehreren Stämmen angegriffen worden. Die Marokkaner erlitten Diese Bemerkung spielt auf die Tatsache an, daß jetzt zeitung" eingehender Notiz genommen. Die übrige Bresse legte das ernste Verluste; auf französischer Seite wurden zwei Mann getötet nach den alten Wählerlisten gewählt und dadurch vielen ver- Wert beiseite, eben weil nur in ganz unglaublicher Breite nochmals und sieben verwundet. zogenen Arbeitern das Wahlrecht genommen, Neuzugezogenen wiedergegeben wurde, was längst schon allgemein bekannt war. aber vorenthalten wird. Dieses Geständnis des Herrn Kaempf wird nur im Berliner Tageblatt", vermutlich aus Versehen, mitgeteilt, die anderen freisinnigen Blätter unterdrücken es.

Eine Balkaninterpellation im bayerischen Landtage. Die sozialdemokratische Fraktion der bayerischen Abgeordneten tammer hat Donnerstagvormittag folgende Interpellation ein­gebracht: 1. Hat die bayerische Regierung Anlaß genommen, die Ein­berufung des Bundesratsausschusses für auswärtige Angelegen heiten zu bewirken, damit er angesichts der Wirren auf der Balkan­ Halbinsel über die Mittel zur Sicherung des Friedens unter den europäischen Großmächten berät?

2. Hat die Regierung beim Bundesrat Schritte zur Gin­berufung des Reichstages getan, damit der verantwortliche Leiter der auswärtigen Politit in autoritativer Weise Mitteilungen über die gegenwärtige Lage madyt und die Vertretung des deutschen Boltes Gegeenheit erhält, die drohende Kriegsgefahr abwenden zu helfen?"

würde.

Schiedsgericht.

Oefterreich- Ungarn . Ungarische Justiz.

Die zweite Gruppe der Angeklagten aus den Budapester Polizeischlachten stand am Donnerstag vor dem dortigen Gericht. Zwei Personen erhielten je sechs Monate Gefängnis, vier Personen je fünf Monate, fünf Personen je bier Monate, ein Angeklagter einen Monat, sechzehn Angeklagte, darunter sieben Frauen, acht bis fünfzehn Tage Gefängnis. Die anderen Angeklagten wurden freigesprochen.

Dänemark .

Verfassungsrevision.

Marokko. Neue Kämpfe.

Perfien.

Rußland fischt im Trüben.

Teheran , 17. Oktober. ( Meldung des Reuterschen Bureaus.) Die Zahl der Truppen, die Rußland nach Aserbeidschan zu senden beabsichtigt, soll etwa 3000 betragen. In gewissen Streifen glaubt man, daß die Entfendung weniger wegen der erneuten un ruhen der Fidai und Kurden erfolgt, als weil Rußland die Baltantrise benuten will, um den türkischen Ueber­griffen" in persisches Gebiet Einhalt zu tun. Die Regierung hat den Generalschatzmeister ersucht, ihr Mittel für die nötigen Maß­regeln gegen Salar ed Dauleh zu beschaffen, der über Sum nach Teheran vorgehen will.

Amerika.

Der Bürgerkrieg in Meriko.

New York , 16. Oktober. Nach einem Telegramm aus der Stadt Merito hat General Felix Diaz, der Neffe des früheren Präsidenten, Veracruz besett. Er ließ den Direktor des Arse­ nals und den Kommandeur der Garnison verhaften, gab aber widerstand entgegen. Die Geschäftshäuser sind geschlossen. Die letzteren später gegen Ghrenwort wieder frei. Zwei auf dem Flusse liegende Kanonenboote setten dem Vorgehen des Generals teinen Bürger haben Diaz eine begeisterte Aufnahme bereitet

New York , 17. Ottober. Nach einer Depesche aus Merito ist

Veracruz von der Landseite aus vollständig abgeschnitten. Die Re­Veracruz von der Landseite aus vollständig abgeschnitten. Die Re­gierung hat die Eisenbahnen aufgefordert, alles. Pahnmaterial zu­rückzuziehen und neue Endstationen in Orizaba , Jalapa und Tierra Blanca zu errichten. Sein Zug wird über die Linien der Bundes truppen hinaus verkehren. 125 Mann der Bundestruppen aus Orizaba , die mit einem Vorposten der Aufständischen südlich von der Stadt zusammentrafen, vereinigten sich sogleich mit den Auf­ständischen. Die vollständige Isolierung des' Generals Diag hängt von der Loyalität der Kanonenboote ab.

Merito, 17. Oktober. Präsident Madero hat den Befehl ge­geben, daß sich alle regulären und irregulären Truppen zur Ein­schließung von Veracruz bereinigen sollen, um General Feliz Diaz, den die Regierung für den gefährlichsten Aufrührer hält, nieder

Das soeben zusammengetretene dänische Parlament soll in seiner lebten Session nun doch über die seit langem ihrer Abferti­gung harrenden Frage der Verfassungsrevision ent­Dieser Interpellation ist folgende Begründung beigegeben.: scheiden. Die Regierung hat es demnach nicht für ratsam gehalten, Lage aufs tiefste beunruhigt. Die deutsche Volkswirtschaft hat Fortemwidelung des Landes so wichtigen Frage herangewagt zu " Das deutsche Volk ist durch die Unsicherheit der politischen vor die Wähler zu treten, ohne sich an die Lösung dieser für die bereits schwere Erschütterungen erfahren. So herrscht heute der haben. Als der bürgerliche Freifinn vor drei Jahren den bürger­Zustand, daß, wie der Reichstagsabgeordnete Freiherr v. Hertling am 30. August 1907 im Deutschen Reichstage ausführte: Die feite lichen Radikalismus des Herrn Zahle in der Regierung ablöste, Unterlage eigener Beurteilgung fehlt. Ich halte das, führte Frei- war sein wichtigstes Versprechen das der Verfassungsrevision. Die herr v. Hertling damals aus, nicht für einen befriedigenden Legislaturperiode ist vorübergegangen, ohne daß man auf seiten Zustand. Ich bin vielmehr der Meinung, daß es sehr nüßlich der Regierung von der Einlösung des Versprechens sprach. Es wäre, wenn der Deutsche Reichstag sich öfter, als bisher der schien, als ob der bevorstehende Wahlkampf um diese Frage geführt Fall war, mit den Fragen der auswärtigen Politik beschäftigen werden müsse. Jetzt wird bekannt gegeben, daß das Ministerium Angesichts der gefahrdrohenden Buspißung der Lage und an- mit seiner Partei über die Grundzüge einer Verfassungsrevision gesichts der Tatsache, daß der frühere Reichstagsabgeordnete nun einig geworden ist. Nur über die Details wird noch weiter ver. der leitende Minister des zweitgrößten Bundesstaates geworden handelt. ist, erscheint gerade der zurzeit bersammelte bayerische Landtag Die Absicht geht dahin, das Alter der Wahlberechtigten von 30 als die Instanz, von wo aus wirksame Maßnahmen zur Beruhi- auf 25 Jahre herabzusehen. Wer seinen Wohnsit im Wahlkreise gung des deutschen Voltes erörtert und ergriffen werden können." hat, 25 Jahre alt ist, Armenunterstübung nicht bezieht oder bezogene Die Interpellation wird vom Abg. Müller- München begründet zurückerstattet hat und über seinen Besitz selbst verfügen kann, soll demnach das Wahlrecht zur zweiten Rammer( Folkething) haben. Wichtig ist, daß den Frauen unter gleichen Bedingungen wie den Männern das Wahlrecht gewährt werden soll. Die Zahl der Abge- zuwerfen, ordneten zur zweiten Rammer wird durch das Wahlgesez bestimmt, darf aber 182 nicht übersteigen( bisher 114). Durch das Wahlgesetz wird ferner die Kreiseinteilung vorgenommen, die auf der Grundlage der Einwohnerzahl mit Rücksichtnahme auf Wählerzahl und Bevölkerungsdichtigkeit erfolgen soll. Indem diese Materie aus der Verfassung in das Wahlgesetz verlegt wird, erreicht man, daß die Kreiseinteilung von Wahl zu Wahl festgesetzt werden kann. Das ist ein Vorzug gegenüber dem sonst in vielen Ländern üblichen System der einmaligen Festlegung der Wahlkreise. Die Zahl der Der Polizeipräsident von Hannover hat die für Sonntag von von der Regierung vorgeschlagenen Wahlkreise beträgt 129 anstatt den Genossen geplante Versammlung unter freiem Himmel, die sich bisher 114. Die Abstimmung soll in den Gemeindebezirken vor sich mit der Nichterfüllung der in der Landtags- Thronrede von 1908 gehen. Die absolute Majorität ist vorgesehen. Das Wahlkreisgefeb gegebenen Verheißung eines besseren Wahlrechts in Preußen be- foll eventuell bereits bei der kommenden Wahl angewendet werden, schon lebt, wie die wachsende Lebensmittelteuerung auf den breiten schäftigen sollte, aus verkehrspolizeilichen Gründen verboten. Dieser seine definitive Durchführung wird jedoch nur dann erfolgen, wenn die Grund ist nicht stichhaltig, da der in Aussicht genommene Schützen­platz außerhalb jeden Verkehrs liegt und mehrere durchaus genügende Wegeverbindungen nach allen Seiten hat.

werden.

Minister a. D. v. Frauendorfer als Aufsichtsratsmitglied. Herr v. Frauendorfer wurde am legten Dienstag in den Auf­fichtsrat des Präges, Stanz- und Biehwertes Rudolf Sillingwort A.-G. in Nürnberg gewählt. Die Firma Hillingwort liefert Teile zu Militärfahrzeugen, insbesondere aber Torpedos und Marine ausrüstungsgegenstände. Ein geweſener Minister eignet sich also borzüglich als Aufsichtsratsmitglied für eine solche Firma.

Versammlungsfreiheit in Preußen.

Der Schutz der Arbeitswilligen. Der Berband sächsischer Industrieller läßt sich jetzt sogar bücher weise Gutachten über die Notwendigkeiten des Arbeitswilligenschutzes schreiben. Die neueſte Veröffentlichung des Verbandes sächsischer Industrieller ist ein Rechtsgutachten des Oberverwal­tungsgerichtsrates Blüher, Dresden .

Verfassungsrevision von dem neugewählten Parlament verfassungs­gemäß angenommen wird. Die geltende Verfassung bestimmt näm­lich, daß Verfassungsänderungen, die von einem Reichstag beschloffen werden, erst Gefeßestraft erlangen, wenn der nächste neugewählte Reichstag fie bestätigt.

Aus der Partei.

Eine machtvolle Rundgebung gegen ben Krieg veranstaltete am Dienstag das Proletariat Wiens. Tausende waren in dem größten Saale Wiens erschienen, und viele Tausende mußten wieder fortgehen, ohne Einlaß zu finden. Es sprachen die Genossen Adler, Pittori , Seiß. Aus der Nebe des Ge­nossen Adler geben wir folgende Ausführungen wieder:

Wir gehen schweren Zeiten entgegen. Wenn man sich unsere Lage vergegenwärtigt und sich vor Augen führt, wie das Volt heute Waffen lastet, wie schon die bloße Kriegsgefahr Arbeitslosigkeit her­aufbeschwört; wenn man sich vor Augen führt, wie das Leben des österreichischen Broletariera in den letzten Jahren immer schwerer geworden ist; wenn man sich bergegenwärtigt, wie unser Staat aus fieht, wie er unfähig ist, Spitäler, Schulen, kurz die primitivsten Forderungen der Stultur zu erfüllen, und wie er dann noch durch Diese vorläufigen Vorschläge entsprechen im großen und gangen eine verdammensverte Agrarpolitik das Volk auswuchern läßt; ben Versprechungen, die von den Führern der bürgerlichen Linten wenn man sich vorstellt, daß zu diesen allen Qualen noch die Qual gelegentlich gemacht worden sind. Zweifellos bedeuten fie einen eines Krieges tommen soll, dann muß man sagen, wir beneiden die Fortschritt gegenüber dem bisherigen Wahlrecht und in der Ein- Menschen nicht, die dort im Glanze leben, ruhig schlafen und führung des Wahlrechts kann von dem Sieg eines Bringips ge- glauben, es handle sich nur darum, ob der Ruhm eines Monarchen Selbstverständlich sind die Arbeiterorganisationen an allem sprochen werden. Allein, die Klausel betreffend die Armenunter- oder eines Anwärters auf diesen Posten gefährdet ist. Die Herren schuld, wenn auch nicht die Feststellung zu umgehen ist, daß den ftüßung ist reaktionär, und ebenso reaktionär ist das, was hinsicht sollen doch auch andere Dinge erwägen. Wir Sozialdemokraten Arbeitgebern der Terrorismus durchaus nichts Unbekanntes und Un- lich der ersten Kammer, des Landsthings, bestimmt werden soll. prophezeien nicht, und wir sind viel zu gewissenhaft, um zu drohen benutztes ist. Uns intereffiert an der Arbeit besonders das Stalendarium ber Dieses völlig überflüssige Gebilde soll konserviert werden, die Wahl und anzufünden, wobon wir nicht überzeugt sind, daß wir es leiſten Interpellationsangriffe auf die deutsche Regierung burch die Unter durch die Gemeindevorstände auf Grund des Verhältniswahlsystems tönnen. Wir prophezeien nicht und wir drohen nicht. Aber die nehmerverbände. Es ergibt sich da eine recht schöne Buſammen erfolgen. Zu einer Aenderung des schimmelig gewordenen Kom Mächtigen mögen die Geschichte betrachten, und wenn wir nicht an stellung, die wir folgen laffen: Als erster Arbeitgeberverband machte munalwahlrechts hat sich die Regierung nicht entschließen können, die Zukunft appellieren dürfen, so appellieren wir an die fich der zu Köln im Januar 1910 an den Minister des Innern. und so werden denn in der ersten Kammer die Vertreter der Ge- Vergangenheit. Sie mögen sich erinnern, daß der Deutsch­Schon damals wurde den Herren das Konzept verdorben; die meindegewaltigen sich breit machen. Mag es der Demokratie, be- Französische Krieg geendet hat mit der Kommune und der Russisch­fozialdemokratische Breffe veröffentlichte wenige Tage nach der Ueber- sonders der Arbeiterklasse gelingen, in den Städten Einfluß auf Japanische Krieg mit der russischen Revolution.( Großer Beifall.) sendung des streng geheimen Bittschreibens den genauen Wortlaut die Gemeinden zu gewinnen und dadurch Männer ihres Vertrauens Die Kommune ist zu Boden geschlagen worden und die russische Re­desselben. Sehr zum Merger der damals die Arbeitswilligen noch in die erste Stammer zu entsenden, in den weiten Landgebieten wird

heimlich liebenden Unternehmer.

Am 6. Februar 1911 tam der Verein deutscher Arbeitgeber­verbände mit feinen Forderungen des Arbeitswilligenſchuzes an die Regierung. Am 1. Juli 1911 falgte der Zentralverband deutscher Industrieller, am 9. November 1911 der Verband der fächsischen In dustriellen und jetzt erst wieder, Mitte September 1912, der Reichs­

deutsche Mittelstandsverband.

Das Programm diefer beschwörenden und jammernden Ein­gaben ist immer wieder dasselbe, es trifft sich in der Sache mit den Forderungen des Vereins deutscher Arbeitgeberverbände, deren be­

fcheidene Wünsche so lauten:

wie bisher der Grundbesitz die Mehrheit der ersten Kammer be­stimmen. Da die Lefugnisse dieser Kammer die gleichen sind, wie die der auf mehr demokratischer Grundlage fußenden zweiten Kammer, wird an den faktischen Majoritätsverhältnissen nicht viel geändert werden. Der bürgerliche Liberalismus, der sich wesentlich auf das Kleinbauerntum stüßt, glaubt damit seine parlamentarische Macht konservieren zu können.

volution ist vorläufig im Blute erstidt. Noch arbeiten Hunderte bon. Galgen und Zehntausende von Kerkermeistern, um sie zu würgen; aber die Kommune lebt und die russische Revolution lebt. ( Stürmischer andauernder Beifall.) Wir drohen nicht und wir pro­phezeien nicht; aber mögen die anderen aus der Geschichte lernen, was wir aus der Geschichte gelernt haben: daß es im Leben der Völker Momente gibt, wo automatisch- Revolutionen werden nicht angekündigt und Revolutionen werden nicht gemacht endlich brechen." an den Ketten gerüttelt wird und solange gerüttelt wird, bis sie

man mit der Stritit zurückhalten müssen. Das Verhältniswahl­Solange jedoch nicht die Detailbestimmungen bekannt sind, wird 1. Das Streitposten stehen ist allgemein zu bringen, aber es tann ebensogut eine Realtion bedeuten, wenn die eine Resolution angenommen, die in scharfen Ausdrücken den Krieg system, das hier durchgeführt werden soll, kann einen Fortschritt Am Schlusse der großartig verlaufenen Versammlung wurde 2. Den Arbeitswilligen ist ausreichender Schutz" durch An- Zahl der von den Gemeindevorständen zu wählenden Wahlmänner verdammt und sich inhaltlich mit dem auch von una veröffentlichten drohung hoher Strafen für ihre Belästigung zu gewährleisten. ohne gebührende Rücksicht auf die Zahl der Einwohner und Wähler Aufrufe des österreichischen Parteivorstandes bedt.

unterfagen.