Nr. 254. 29. Jahrgang.
Die fortfchrittlichen Zöllner. Unser Artikel Von Mannheim bis Berlin ", abgedruckt in der letzten Sonntagsnummer des Vorwärts", hat im Lager der Fortschrittlichen Volkspartei große Aufregung herborgerufen. Das ist begreiflich und wir hatten auch gar nichts anderes erwartet angesichts der bevorstehenden Wahl in Berlin I . Die Freisinnige Zeitung" sucht unsere Darlegungen in einem Artikel von erheblichem Umfange zu entkräften und der Abg. Dr. Wiemer kämpft verzweifelt, aber auch ohne Erfolg, in der„ Voss. 8tg." gegen unsere- wörtlichen Zitate aus der Freis. Zeitung".
Was für Einwände erheben die fortschrittlichen Herrschaften gegen unsere Schilderung ihrer Schwenkungen auch auf dem Gebiete der Zollpolitik? Wir sollen die Resolution Gothein gefälscht haben, denn aus dieser Resolution sei der Sah, der die Herabsetzung der Getreidezölle verlangt, nicht gestrichen worden:
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Man könnte zugunsten des Vorwärts" vielleicht annehmen, daß er, geſtüßt auf einen mangelhaften Bericht, den Beschluß des Mannheimer Parteitages in gutem Glauben unvollständig wiedergebe. Aber davon kann keine Rede sein. Denn er bezieht sich fortwährend auf die Freis. 8tg.", die nicht nur in ihrem Referat über den Mannheimer Parteitag den wahren Verlauf richtig darstellte, sondern die auch noch zum Ueberfluß in der Nummer vom 20. Dftober die Resolution Gothein in ihrer endgültig angenommenen Fassung wörtlich mitgeteilt hat."
Wenn wir die Ünverfrorenheit der Freis. 3tg." in ihrer ganzen, für uns freilich nicht mehr erstaunlichen Erhabenheit beleuchten wollten, so müßten wir große Teile unseres Artikels noch einmal abdrucken. Dazu haben wir nun freilich keine Lust, aber es genügt wohl vollkommen, wenn wir folgendes feststellen:
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Die Freis. 8tg." bemerkt so nebenbei, daß sie die Resolution Gothein in ihrer endgültig" angenommenen Fassung amt 20.(!) Ottober wörtlich mitgeteilt habe. Der fortschrittliche Parteitag hat aber schon am 4.(!) Oktober begonnen und nur wenige Tage gedauert. Wir haben uns in unserem Artikel ganz ausdrücklich auf die Berichte der Freisinnigen Zeitung" vom 6. Dktober berufen. Diese Tatsache muß die Freisinnige Zeitung" ihren Lesern allerdings verschweigen, weil sie sonst ihre Vorwürfe gegen uns überhaupt nicht hätte erheben können. Einmal angenommen, aber durchaus nicht zugegeben, daß alle ihre Einwände gegen unseren Artikel richtig wären, wie stände dann die Freisinnige Zeitung" da? Als das führende Organ einer Partei, über deren Parteitag fie in einer so standalösen Weise berichtet hätte, daß zur Kennzeichnung einer solchen Berichterstattung ein einigermaßen zutreffendes Wort in der deutschen Sprache nicht existiert. Der Abg. Wiemer weist denn auch in der Bossischen Zeitung" auf die vielfach ,, ungenauen" Berichte über den fortschrittlichen Parteitag hin, wesentliche Momente, die für die Entscheidung des Parteitags von Bedeutung waren", seien bei der Berichterstattung nicht beachtet worden.
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entnommen. Und in der Freis. 8tg." ward am 6. Dktober wörtlich berichtet:
Der Parteitag wendet sich dann dem nächsten Punkt der Tagesordnung zu:
Wirtschaftliche Fragen, 8ollfragen und Teuerung.
Reichstagsabg. Gothein als Referent legt hierzu folgende
Mittwoch, 30. Oktober 1912.
Sämtliche Redner haben( in Mannheim ) die Schutzölle verurteilt, nur über das Tempo des Abbaues der Schutzölle herrschte Meinungsverschiedenheit."
Demgegenüber haben wir schon festgestellt und wiederholen es hiermit zu Nutz und Frommen der Wähler in Berlin I , die nicht Großgrundbesizer sind, was nach der " Freis. 3tg." entgegen ihren unwahren Behauptungen in Mannheim u. a. ausgeführt worden ist von dem fortschrittlichen Reichstagsabg. BIund:
" Der Delegiertentag der Fortschrittlichen Volkspartei erblickt in der wachsenden gegenseitigen Zollabsperrung, wie sie durch den Zolltarif von 1902 gezeitigt worden ist, eine schtvere Schädigung des deutschen Wirtschaftslebens, insbesondere eine Schädigung der Verfeinerungsindustrie. Diese in ihrer Ausfuhrfähigkeit zu stärken, ist eine der wichtigsten Aufgaben der deutschen Handelspolitik. Die gegenseitige Herabminderung der Bollschranken durch lang- Mannheimer Parteitag, führte aus: fristige Handelsverträge ist im Interesse des deutschen Erwerbslebens dringend ge- nicht empfehlen." boten."
,, Von einer besonderen Steigerung der Getreidepreise kann bei uns nicht gesprochen werden. Die Getreidepreise haben sich Ohne einen bei uns in durchaus verständigen Grenzen beweg entsprechenden Zollschutz ist unsere Landwirtschaft nicht existenzfähig."
Und Dr. Vershofen, ein anderer Delegierter auf dem
" Wir sollten die allgemeine Herabsetzung der Getreidezölle Damit fönnen wir die Freis. 3tg." wohl laufen lassen. Zur Frage der Fleischteuerung führte Abg. Gothein aus: Um Herrn Dr. Wiemer zu zeigen, daß nicht nur wir bösen Die ungenügende Versorgung mit Fleisch und die unausgesetzte Sozi die zöllnerischen Tendenzen auf dem Mannheimer Preissteigerung aller Lebensmittel..." Parteitag bemerkt haben, wollen wir ihn daran erinnern, Gothein begründete also seine Resolution und schloß( nach was der Spezialberichterstatter des„ Berl. Tagebl.", das sodem Bericht der Freis. 3tg.") seine Ausführungen, in denen zusagen doch auch ein liberales Organ ist, schon am Abend er u. a. gefordert hatte:" Ermäßigung der Getreidezölle und des 5. Oktober seinem Blatte telegraphiert hat: Beschränkung der Einfuhrscheine auf dieselbe Fruchtart", mit diesem Sage:
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Da diese Maßnahmen zum Teil nur durch Reichsgesetze getroffen werden können, muß der Delegiertentag die ungesäumte Einberufung des Reichstags verlangen.'
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Dieser Satz ist offenbar später der Resolution einverleibt worden. Aber aus den Musterberichten der Freis. 8tg." vom 6. und 8. Oktober, in denen über die Behandlung der Zollfragen berichtet wird, ist das nicht zu ersehen. Den Abschluß der Debatte stellt eine Rede des A5g. Wiemer dar, in der es nach der Freis. 3tg." vom 8. Oktober wörtlich heißt:
„ Es bestehen gewiß Meinungsverschiedenheiten, aber wir sollten sie nicht schärfer herausdestillieren, als sie in Wirklichkeit sind. Wir sind alle einig darin, daß an den Grundlagen der Eristenzfähigkeit unserer Landwirtschaft nicht gerüttelt werden darf, es fragt sich nur im einzelnen, welche Maßnahmen wir hierfür erforderlich halten. Den Antrag auf Einſegung einer Kommission unterstüße ich. Die Kommission muß sich aber auf Erhebungen beschränken und darf nicht eine agrarische Nebenregierung innerhalb der Partei sein.( Lebhafte Zustimmung.) Die Anträge auf Ergänzung unseres Programms müssen an diese Kommission überwiesen werden. Auch der Antrag Storell gehört in die Kommission. Dagegen können wir den Antrag Gothein und die von Gothein aufgestellten Forderungen annehmen mit Ausnahme der strittigen Frage der Ermäßigung der Getreidezölle. Dann kommen wir zu einem einmütigen Votum.
Wenige Zeilen später ist in derselben Nummer der Freis. 3tg." zu lesen:
In der Abstimmung wurde der Antrag Beder auf Einfegung einer Agrarkommission mit großer Mehrheit angenommen, der Antrag Dr. Wiemer auf Leberweisung der zur Agrarfrage vor liegenden Anträge an die Agrarkommission wurde ebenfalls angenommen. Im übrigen wurde der Antrag und die Forderungen Gotheins mit Ausnahme der Forderung der Ermäßigung der Getreidezölle einstimmig angenommen."
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Die Debatte über die Agrarfrage auf dem Fortschrittlichen Barteitage umfaßte den ganzen Nachmittag. Die Geister schieden sich in der Frage, ob die Forderung auf Ermäßigung der Getreidezölle in der Teuerungsresolution fallen sollte. Namentlich war es der hessische Landtagsabgeordnete Pfarrer Korell, der gegen die Zollermäßigung auf Getreide antämpfte, und es war fein großes Bugeständnis, daß er andererseits sich gegen eine Erhöhung der Getreidezölle aussprach. Mit Recht wurde ihm entgegengehalten, daß das auch die alten KardorffParteien nicht verlangten... Nach dem Schlußwort des Referenten wurde die Errichtung der Agrarkommission einstimmig beschlossen. Sämtliche Anträge für Programmberänderungen wurden ihr überwiesen, auch der Passus der Gotheinschen Nesolution, die eine Ermäßigung der Getreidezölle verlangt. Die Teuerungsresolution ohne diesen Punkt fand dann einstimmig unter lebhaftem Beifall Annahme." Wie wird Euch, Ihr Herren von der Freifinnigen Zeitung"?
fortfchrittler und Lebensmittelzölle. Aus Husum wird uns geschrieben:
In dem Leitartikel seiner Sonntagsnummer widerlegt der Vorwärts" die Behauptung der Freisinnigen Zeitung", sämtliche Redner auf dem Fortschrittlichen Parteitag in Mannheim hätten die Schußzölle verurteilt, nur über das Tempo des Abbaues der Schutzölle herrsche Meinungsverschiedenheit. Als Zeuge gegen die Behauptung der Freifinnigen Zeitung" wird auch der Abgeordnete Dr. Blund aufgeführt. Gerade Dr. Blund ist ein typisches Beispiel dafür, wie richtig die in dem Vorwärts" entwickelte Ansicht ist, daß der Umstand, daß die Fortschrittler von den Sozialdemokraten aus den großen Städten und den Industriezentren verdrängt, immer mehr in die ländlichen Wahlkreise gehen müssen, um dort mit Hilfe der Sozialdemokraten Mandate zu erZwar wissen wir, wie die Freif. 8tg." leichtfertig andere Man lese den Wortlaut der oben nach der Freis. 8tg." obern, sie der agrarischen Schutzollpolitik geneig- Parteien behandelt, wir haben bisher aber nicht mit der wiedergegebenen Resolution Gotheins nach, beachte besonders ter macht. Herr Dr. Blund hat sein schutzöllnerisches Herz nicht Möglichkeit gerechnet, daß sie auch über ihre eigene Partei den in Sperrdruck wiedergegebenen Schlußsaz, vergleiche erst in Mannheim oder kurz vor Mannheim entdeckt. Er ist in so ungenauer" Weise berichten könnte, wie der Abg. damit die Worte Wiemers und die Feststellung des Ab- schutzöllnerisch geworden während der Agitation in Wiemer( ohne sie ausdrücklich zu nennen) fonstatiert. Als stimmungsergebnisses. Mit Ausnahme der strittigen seinem Wahlkreise. wir die Zollschwenkung der Fortschrittlichen Volkspartei , wie Frage der Getreidezölle!" und angesichts aller Ungefähr ein Jahr vor den Reichstagswahlen 1912 erfürten sie der Mannheimer Parteitag offenbart hat, näher beleuchten dieser aus der Freis. Ztg." geschöpften Tatsachen hat das ihn die Fortschrittler des schleswig - Holsteinischen Reichstagswahlwollten, griffen wir selbstverständlich zu den Nummern des Blatt die Dreiftigkeit, uns Fälschung vorzuwerfen. Fälschungs- freises Husum - Tondern zu ihrem Kandidaten, nachdem der Verfortschrittlichen Parteiblattes, die während der Mann- und Täuschungsversuche sind gemacht worden und zwar von treter des Kreises, Dr. Leonhart- Riel, erklärt hatte, nicht heimer Tagung mit den Parteitagsberichten er- der Freisinnigen Zeitung", der wenige Tage vor der Wahl wieder kandidieren zu wollen. So kam Herr Dr. Blund, der in der schienen sind, nicht etwa zu Nummern, die erst zwei Wochen in Berlin I bange geworden ist ob der zöllnerischen Tendenzen, Hamburger Bürgerschaft Mitglied der liberalen Linken ist, als später die Druckmaschine durchlaufen haben. die auf dem Fortschrittlichen Parteitag in Mannheim klar Kandidat und fortschrittlicher Agitator in den rein agrarischen zutage getreten sind. Sie hatte die Stirn, am 25. d. M., zu vierten schleswig- Holsteinischen Wahlkreis, wo die Haupterwerbsbehaupten: quelle in den Marschgegenden Viehzucht und Viehgräserei, in den
Es bleibt bei dem, was wir am Sonntag ausdrücklich fonstatiert haben: Alle unsere Zitate sind der Freis. 8tg."
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Kleines feuilleton.
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Notizen.
Dichters, die Zeit der reichen und, reinen Entfaltung seines Charakters und Schauspielerinnen mit Kostümen und Requisiten nach Aegypten und der schöpferischen Reife breitet sich hier vor uns aus, ein wahr- und Palästina zum Zwecke der finematographischen Aufnahmen an haft vorbildliches Erleben und Beseelen aller idyllischen und ernsten Ort und Stelle entsandt hat, und daß die Gesellschaft vier volle Die abgekühlte Straußsensation. Die fünstlich geschürte Be- Schönheiten des deutschen Hauses und der deutschen Familie. Und Monate lang unterwegs war. Sie besuchte zunächst Bethlehem , wo geisterung für die Straußsche Ariadne" ist schnell zurüdgeebbt. Die diesem stillen und zarten Glüd fehlt auch die Tragik nicht, die unser in unmittelbarer Nähe der Geburtsstätte Christi eine Krippe aufgebaut Bresse ist keineswegs so fanfarenwütig wie sonst bei Straußschen Dasein mit den tiefen Wundern des Ewigen verknüpft. Der Tod wurde. Dann ging es nach dem Kalvarienberg, der zum Schuße Premieren gewesen und ergeht sich in allerlei fazenjämmerlichen feiner ersten über alles geliebten Frau, der Summer um seinen ältesten gegen neugierige Zuschauer durch einen Verschlag abgeschlossen Betrachtungen nach dem Fest". Wie sehr die ganze Affäre eine Sohn Hans, der dem Alkohol verfällt, harter Kampf um des Lebens wurde und dort erfolgten dann auf dem landschaftlichen Hintergrunde Sensation ganz fleiner Schichten war, die für das größere Publikum Notdurft schaffen den melancholischen Unterton dieses glücklichen der Ueberlieferung die Aufnahmen der Leidensstationen Christi mit gar nichts bedeuten, zeigt ein Bericht der Hamburger Nachrichten" Lebens und werfen melancholische Schatten in die von innerer der den Abschluß des Golgathadramas bildenden Kreuzigung. Die Herzenswärme durchstrahlten Szenen. In Potsdam und Heiligen englische Geistlichkeit nimmt der Schaustellung gegenüber eine überaus Stuttgart , worin u. a. steht: " Für den nächsten Tag( Sonnabend) war abermals eine Auf- stadt entfaltet sich das bescheidene und doch so harmonische Familien- wiegend wohlwollende Stellung ein und empfiehlt den Besuch der führung des Wertes angezeigt. Aber man wußte, daß nicht Strauß, leben. Bei Gerichtsverhandlungen und Zeugenverhören schwingt um Vorstellung. Natürlich fehlt es aber auch nicht an Stimmen, die sondern irgend ein anderer sie dirigieren werde. Und da zeigte den Assessor und Kreisrichter ein schimmernder Hauch freundlicher gegen die Vorführung des Passionsspieles im Kinematographenbei der teuren Heizung muß Theater Protest einlegen. Warum soll aber die Kirche, die ja nie sich denn sofort wieder die Sensationsnatur des Ereignisses: Hauspoesie und im engen Zimmer man gab die Eintrittskarten massenhaft zurück, dichtet er skrupellos war, ein so wirksames Reklamemittel wie den Kino versteckte man sich im Winter mit wenigen Räumen begnügen In der Mittel- und in Constanzes schmähen, wo ihn doch alle Welt benutzt? Die patriotische und fie den Hotelportiers zum Verkauf zu. Fünfzig Mart hatte man seine wundervollen Novellen. für eine Starte bezahlt und bot sie jetzt für die Hälfte, ja für dran grenzender Schlafstube haben wir die Fußböden streichen monarchistische Stimmungsmache ist im Stino ja heute etwas Allweniger als ein Drittel zaghaften Liebhabern an. Jeder wollte lassen; die heizen wir denn nun und das ist unsere Welt. Darin tägliches. eben bei der Uraufführung gewesen sein. In der ihr nachfolgenden fizen Hans und ich, zu arbeiten, Constanze zu flicken, Ernst, und zu schnißeln, darin schläft Darstellung des Kunstwerkes tamen übrigens auch statt der Karl und Lite zu malen glänzenden Künstler, die sich Strauß ausgelesen, die guten ein- das Piepchen, tänzelt mit ihr, wenn sie wach ist, das Kindermädchen Dahinein kommen jeden Nachmittag noch wenigstens drei Schniglers neues Drama Professor Bernhard" heimischen an die Reihe, die der Stuttgarter jeden Tag sehen kann. Ottilie. wahrscheinlich aus kirchenDahin war der Reiz des Außerordentlichen, des Seltenen, verflogen Nachbarskinder, zwei Mädchen und ein Junge von unserem Nachbar, wurde von der Wiener Zensur verboten jegliche„ Sensation", dieses gemeine Nervenstimulans." Bäcker Herold, gute, wohlerzogene Kinder; mitunter auch zwei politischen Gründen, da es den Konflikt eines Arztes mit einem Darin in dieser betäubenden, Geistlichen und den Meineid einer Krankenschwester behandelt. leberhardt erweist sich die künstliche Stimmungsmache für den fleine, hungrige Mädchen.... Karl Haider , der Maler der bayerischen Voralpenlandneuen Stil, ver nach jeder Straußpremiere als Evangelium aus- fleinen Welt habe ich in den letzten beiden Monaten eine Novelle gegeben wird, als eitel Schaum. Schon wird die sog. Kammer- geschrieben, die wohl um 1½ länger als" Immensee " ist, was ich in schaft, ist in Schliersee gestorben. Ein gänzlich Unmoderner Der Brief war er, einer, der seine Heimat liebte und feiner Schule anmufiloper wieder preisgegeben und Strauß tehrt zum großen meiner fünftigen Biographie nicht zu vergessen bitte." Orchester zurüd. Wenigstens meldet die„ Köln . Volksztg.":" Als schließt mit folgender" Parenthese"( Wo ist mein Schlüffelbund?" gehörend, felber den Ausdruck fand für seine Poeterei: die anMangel hat sich die Verkoppelung der Straußoper mit der fragt Constanze." Der Herr hat es gehabt", sagt das Mädchen. dächtige Tüpfelei und Kleinmeisterei einer tief empfundenen und Molièrekomödie erwiesen. Die eine drückt auf die andere. Aus Ich hab' dem Herrn Butter holen müssen."" So," sagt Constanze wahrhaft volkstümlichen Kunst. Dieselbe deutsche Liebe zur Natur, diesem Grunde haben sich Richard Strauß und Hofmanns- sehr gedehnt, also Butter hast Du heute morgen gegeffen und auch die in den altdeutschen Malern lebendig war, beseelte ihn und ließ thal entschlossen, ihr Beides ist nämlich seit einem Vierteljahre nur ihn hell und farbenfreudig die Schönheit der blumen- und baumWert für die nächsten Aufführungen wohl Zucker?" Ich aber nahm das Häppchen aus reichen Voralpen fünden. außerhalb Stuttgarts einer großen Revision zu unterziehen. zum Nachmittagstee gestattet. - Edgar Tinel , ein bekannter belgischer Komponist und In Dresden wird in wenigen Wochen, wie zuverlässig mitgeteilt dem Schrank und sagte triumphierend: st was davon gegessen?" Er war wird, die„ Ariadne " in ganz anderer Fassung zur Aufführung ge- Nein!" Dann aber mußte ich gestehen, daß ich heute morgen eine Direktor des Brüsseler Konservatoriums, ist gestorben. langen. In einer Faffung, die jedenfalls das ganz beseitigt, was so große Lust zu füßem Tee und Butterbrot gehabt, daß ich indes, das Haupt der jungflandrischen Musik und als Komponist be bisher als das Charakteristikum des Werkes angepriesen wurde. Als nachdem die Butter schon requiriert war, dies Gelüfte glücklich be- fonders auf geistlichem Gebiet tätig. Sein Oratorium Frandiefes wuze ja gerade seine Intimität", seine Eigenart als„ Kammer- 3ungen hatte.) Diese Parenthese, welche sich soeben begab, gehört sistus" ist auch in Deutschland des öfteren aufgeführt worden. Unsere Wohllöbliche, die die unglaublichsten Anlässe, sich zu musitoper" für ein fleines Orchester von nur 36 Musikern gerühmt. auch zur Schilderung unseres häuslichen Lebens." blamieren, findet, hat unserm Volfschor bekanntlich untersagt, In Dresden wird das Werk als große Oper aufgeführt mit dieses Werk am nächsten Karfreitag herauszubringen. Weil das weltliche Leben des frommen Mannes eben auch darin behandelt wird. Eine preußisch zensurierte Neuausgabe sämtlicher Heiligen leben, die wir damals vorschlugen, ist freilich immer noch nicht Musikchronit. Der Verein Berliner Presse bringt am Neues von Storms Leben. Das Lebensbild Theodor Storms , auf dem Gewissen hat, hat freilich weder Mühe noch Kosten Sonntag, den 10. November, mittags 12 Uhr, den Barbier von das seine Tochter Gertrud in schlichter Liebe und Treue geschaffen, gescheut, um der Vorführung den Sensationsreiz naturalisti- Sevilla" im tgl. Schauspielhause mit Jadlowker als Almaviva wird durch den zweiten Band vollendet, der in diesen Tagen im scher Treue zu sichern. Die Sache soll an 500 000 m. gekostet und Hermine Bosetti als Rosine. Der Billettverkauf beginnt am Berlag von Karl Curtius in Berlin erscheint. Das Mannesalter des haben. Das begreift sich, wenn man bedenkt, daß sie 42 Schauspieler 3. November, vormittags 10 Uhr, im Schauspielhause.
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Das Passionsspiel im Kino. Ein kinematographischer Film, der vollem Ormester, und die vorangehende Molièrekomödie wird die Leidensgeschichte Christi unter dem Titel„ Von der Krippe zum aufs äußerste gefürzt. Daß Strauß und Hofmannsthal dazu ihre Kreuz" in der Londoner „ Queens Hall" dem Publikum in szenischen Zustimmung gegeben haben, beweist, wie sehr sie sich über seinen Bildern vorführt, darf als Beweis dafür gelten, daß das LichtbildCharakter im unklaren sind. Für sie war Stuttgart ein Experiment, theater nachgerade alles macht. Die" Kalem Company", die diese erschienen. und da es nicht glückte, versuchen sie nun ein zweites." finematographische Nachahmung der Oberammergauer Passionsspiele