Nr. 254. 29. Jahrgang. 2. Beilage des„ Vorwärts" Berliner Volksblatt itt, 30. Oktober 1912.
Gewerkschaftliches. Unternehmertum, die Chriftlichen und die Gelben.
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Mittwoch,
ohne daß die Firma hiergegen ernstlich etwas unternahm. den unhygienischen Verhältnissen, unter denen zum Teil die PapierProdöhl hatte schon vorher in Betriebsbesprechungen die Einrichtungen waren hergestellt werden. Der ausführende Beamte machte Kornder Gewerkschaften in den Schmutz zu ziehen versucht, so daß er ein- acker darauf aufmerksam, daßer wegen Vergehen gegen § 153 der Gewerbeordnung und mal aufgefordert werden mußte, die Besprechung zu verlassen. wegen Er=
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Die vereinigten Zahlstellen Lauscha und Umgegend des Zentralverbandes der Glasarbeiter und-arbeiterinnen. J. A.: Arno Köhler.
Auch ihre organisationsfeindliche Gesinnung kann die Firma preffung angeklagt werden würde. Damit geht das nicht in Abrede stellen, sowie ihre Protektion des Betriebsvereins. in Erfüllung, was das Bestehorn- Organ, der Ascherslebener „ GeDer Verrat der Christlichen beim Bergarbeiterstreik im Richt nur führten die ersten Vorgesezten im Betriebe mit den neral- Anzeiger", schon vor etwa 8 Tagen kategorisch verlangte, daß Führern des Betriebsvereins längere Unterredungen während der die auswärtigen Hezer" exemplarisch zur Rechenschaft gezogen Ruhrrevier hat den vollen Beifall der Unternehmer gefunden, Arbeitszeit, sondern auch die Geschäftsleitung selbst hielt mit diefen werden sollten und Polizei und Justiz ihre Pflicht diesbezüglich ganz zufrieden sind diese jedoch mit ihren Rausreißern noch Leuten im Kontor Konferenzen ab. Dagegen hat sich die Geschäfts- tun sollten, dann würde es bald mit dem Streik und dem Streitnicht. Um das ganze Vertrauen ihrer Herren sich zu erringen, leitung geweigert, die Mitglieder des Arbeiterausschusses, organi- geschrei ein Ende haben. Man nennt die Beste horn nicht ummußten sie zunächst den„ Ultima- ratio- Charakter christ- fierte Arbeiter, zu hören, und zwar lehnten sie auch dann noch ab, sonst die Könige von Aschersleben "! licher" Ausstände" abschwören, sodann hätten sie ihre Gegner- als die Vertreter des Transportarbeiterverbandes bei der dem Streit schaft gegen die Gelben aufzugeben. Nach der letzten Nummer voraufgegangenen Verhandlung wünschten, daß der Arbeiterausschuß Gewerkschafts- und Parteigenossen! Seit Juli 1911 haben sich der Deutschen Arbeitgeberzeitung" sollen die Christen auf hinzugezogen werden möchte. die Heimarbeiter in der Christbaumschmuckindustrie im Meininger ihrer Dresdner Tagung mit erneuter, gesteigerter Wut" auf dann auch in bezug auf die Arbeiterinnen, wenn dieselben innerhalb traurigen und elenden Eristenzverhältnisse in der Glasheimindustrie Bei dieser Verhandlung erklärte der Geschäftsführer Herr Nebe Oberland organisiert. Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, die die Arbeitgeber losgegangen sein. Die Ursache sei, wie Herr zwei Wochen sich beim Verlesen des Staffees nicht so eingearbeitet zu beffern. Nun sind hier im Sonneberger Bezirk noch eine Anzahl Stegerwald verraten habe, die systematische Züchtung haben, daß sie im Afford dieselbe Lohnhöhe( 14 m.) wie im Bad- Christbaumschmuckfabrikanten, die es nicht für nötig halten, dieses der Gelben durch die Großindustriellen". raum erreichen, müssen wir sie entlassen". Das ist denn doch nichts Vorgehen zu unterstützen. Diese Herren bezahlen ihren Arbeitern Diese Gelben", d. h. die Anhänger der vaterländi anderes als eine indirekte Maßregelung, die zwei organisierte Ar- nicht die tariflichen Löhne. Obgleich diese aufleute" nicht den schen Werkvereine, so heißt es in der Arbeitgeber- beiterinnen betraf. Tariflohn bezahlen, wenden sie sich durch Inserate und Prospette in zeitung" weiter, haben es den„ Christlichen " von jeher angetan. Es ist doch auch zu sonderbar, daß bei den Entlassungen wegen den Parteizeitungen an die Genossen. Deshalb erkundigt Euch über Wieso und warum? Erstens fürchten die„ Christlichen " eine Mangel an Arbeit, welcher bei der Firma bestehen soll, immer nur die Verhältnisse bei dem Vertrauensmann der Heimarbeiter. Uebt ihnen selbst erwachsende Konkurrenz, obgleich ein solche aus- die organisierten Arbeiter betroffen wurden und fein ein Solidarität! Anfragen sind zu richten an Arno Köhler, Glasgesprochennermaßen gar nicht in der Absicht der Gelben liegt; aiges Mitglied des gelben Betriebsvereins. Mitmacher, Haselbach , Kreis Sonneberg S.-M. leidsvoll versucht die Firma ihren Kunden zu erzählen:" Wie Wir bitten alle Parteiblätter um Abdruck. zweitens aber und das ist der Hauptkern der Sache bitter schwer den Leuten die Kündigung ihrer Stellung ge streben die Werkvereinler in praxi auf wirtschaftsfriedlichem worden ist, sah man ihnen an, und sie werden denen wenig Wege die Einigung mit dem Unternehmertum an. Dieses Dant wissen, die sie aus gut bezahlten Stellungen, die sie seit vielen gelbe Beispiel fürchten die Machthaber der christlichen Gewerk- Jahren inne hatten, nun zu Arbeitslosen gemacht haben." Damit schaften, da es geeignet erscheint, ihnen das Wasser für hat die Firma Gerold sich felbst getroffen. Niemand anders hat fünftige wirtschaftliche Gewaltkämpfe abzugraben. So die Absicht gehabt, die Arbeiter zur Winterszeit arbeits- und brotlos Beweis: ihr Anschlag in dem werden denn die Gelben von ihrem ersten Auftreten an von zu machen als die Firma selbst. Betrieb und ihre Erklärung im Flugblatt, daß ihr ein Lohn Ende der Woche haben sich weitere 23 Mann in die Streiflisten den„ Christlichen “ mit geradezu fanatischem Eifer verfolgt." bon 30 und 34 Dark für erwachsene Bader zu hoch eintragen lassen. Mit denen, die mitstreifen, sich aber nicht eingeSo, nun wissen die„ Christlichen ", was sie zu tun haben, ist. n beren Stelle müsse sie jugendliche Arbeitskräfte beschäftigen, zeichnet haben, dürfte die Zahl der Ausständigen jekt 450 beum das ungeteilte Lob der Scharfmacher zu verdienen: Den die diefelbe Arbeit leisten sollen, aber weniger Lohn erhalten. tragen. Fast sämtliche Maschinen stehen still, da sich auch die MaStreik grundsäßlich abschwören, und immer mehr nach Die Firma Gerold, welche nach Berichten von bürgerlichen Blättern schinenarbeiter dem Streit angeschloffen haben. Beteiligt sind nunder gelben Seite hinüberrutschen. Der Anfang ist gemacht; im Jahre 1911 einen Warenumsatz von 24 Millionen Mart gehabt mehr: Holzarbeiterverband, Fabritarbeiterverband, Verband der nur weiter nicht genieren! haben soll, will ihrer Kundschaft weißmachen, daß ihr Geschäft in Bildhauer, Gewerkverein H.-D., ein Teil der Christlichen und Einen Rüffel bekommt von dem Unternehmerorgan aber Frage gestellt sei, wenn sie ihre alt bewährten Arbeiter weiter be- außerdem eine ganze Anzahl unorganisierter Arbeiter. auch der Vertreter der Reichsregierung, Regierungsrat fchäftige. Aus diesem Grunde werden die Arbeiter der Firma Gerold Situation ist für die Ausständigen günstig, Streitbrecher sind nicht Siefart, der in Dresden in das unbedingte Lob auf die sicherlich keinen Dant wissen. Es war eiserne Notwendigkeit und vorhanden. Auf den Bezug von Hingebrüdern dürfte fich die Selbstwille der Streifenden, sich gemeinsam dagegen zu erklären, Firma nach den Erfahrungen, die die Waggonfabrik in Görlitz Christlichen mit eingestimmt habe, trotz der Anwürfe gegen daß allmählich einer nach dem anderen von ihnen auf das Straßen- mit diesen Arbeitswilligen gemacht hat, wohl verzichten. Einen ErDas Unternehmertum" und troß der gehässigen Herabjegung pflaster gesetzt werde. folg hat der Streit schon zu verzeichnen. Auf die nunmehr eingeder wohlgesinnten vaterländischen Werkvereine". Schließreichten Forderungen der Arbeiter ging der Versammlung der Arlich werden auch die Konservativen, die auch auf dem beiter ein Schreiben zu, worin die Firma ankündigt, daß es für sic. feinen 3wed hätte, mit den Arbeitern zu verhandeln; den bechristlichen Gewerkschaftskongreß vertreten waren, und sogar stehenden Tarifvertrag würde sie kündigen, wenn er von den ArHerr Bassermann wegen seines Begrüßungstelegramms beitern nicht gekündigt werden sollte. Das weitere würde durch die gerüffelt. Zentrale des Arbeitgeberschutzverbandes geregelt werden. Sollte die Firma in auswärtigen Zeitungen Holzarbeiter aller Berufe und Maschinenarbeiter suchen, möge jeder die Streikenden durch Fernhaltung des Zuzuges unterstüben.
Der Streit der Messingpuzer bei der Firma Karl Regel, Bronzewarenfabrik, Rückerstraße 4, dauert unverändert fort. Im Jahre 1911 wurde mit den Unternehmern der Reinigungsbranche Groß- Berlins seitens des Transportarbeiterverbandes ein Generaltarif abgefchloffen, welcher die Lohn- und Arbettsverhältnisse für die in dieser Branche tätigen Fenster- und Messingputer regelte. Die Firma Legel, die eine ausgedehnte Kundschaft in Messingreini gung( Einrahmungen der Schaufenster, Schaufästen usw.) hat, bezahlte die bei ihr beschäftigten Messingpußer weit unter Tariflohn, obgleich gerade von letteren eine intensive Arbeitsleistung verlangt wurde. Der Tariflohn beträgt für Messingputer im Anfang 26,50 M. Herr Regel glaubte jedoch billiger wegkommen zu können und zahlte seinen Messingpußern 13 M. bis höchstens 25 M.( den letzteren Lohn bezieht nur ein einziger Messingpußer, der schon eine Reihe Jahre in Betriebe tätig ist). Das Verlangen der Messingputer, den gleichen Lohn zu erhalten wie ihre Kollegen bei anderen Firmen Berlins , kann unter diesen Umständen nur als durchaus berechtigt anerkannt werden. Der Deutsche Transportarbeiterverband, dessen Mitglieder die Messingpußer der Firma Regel sind, wurde beauftragt, letzterer die Wünsche der Arbeiter zu unterbreiten. Das ist in der höflichsten Form geschehen. Die Firma hielt es jedoch nicht für nötig, überhaupt eine Antwort zu erteilen, geschweige eine Aussprache zu gewähren. Am ersten Streiftage ruhte die Arbeit fast gänzlich, nur um die Mittagszeit sah man den sogenannten Schieber, Müller mit Namen, nebst einem kleinen Sterlchen einige Messingstangen in der Straße Unter den Linden reinigen. Heute jedoch beabsichtigt die Firma, einen Trupp Lehrlinge Streitarbeit verrichten zu lassen. Daß dies zur besseren Ausbildung der Lehrlinge dient, wagen wir zu bezweifeln, und ob es richtig ist, Lehrlinge auf Grund der Bestimmungen der Lehrverträge Regels zu zwingen, Arbeiten dieser Art zu verrichten, bezweifeln wir ebenfalls. Die Streikenden werden sich jedoch durch die Verrichtung der Streifarbeit seitens der Lehrlinge nicht von ihrer Forderung abbringen lassen. Sie sind guten Muts und gedenken den Kampf bis zum äußersten zu führen, sie hoffen hierbei auf die Sympathie und Solidarität der Arbeiterschaft. Zuzug ist nach wie vor streng fernzuhalten.
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Deutscher Transportarbeiter- Verband.
Deutfches Reich.
Wahlen zur Angestelltenversicherung.
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In München wurden für die Vertreter der Versicherten 7108 Stimmen abgegeben. Davon entfielen auf die Freie Vereinigung 3259, auf die fünf Listen des Hauptausschusses 3849 Stimmen. Gewählt sind von der Freien Vereinigung drei Vertreter und sieben Ersaßleute. Bei den Unternehmeriahlen entfielen auf die Liste des Münchener Handelsvereins und der ihr angeschlossenen Verbände 820, auf die Liste der Freien Vereinigung selbständiger Kaufleute und Gewerbetreibender 125 Stimmen. Die Freie Vereinigung erhielt einen Vertrauensmann und einen Erfatmann.
In Bayreuth erhielt die Liste der Werkmeister 49, die der fünf taufmännischen Vereine 182, die der Freien Vereinigung 44 Stimmen. Von der Freien Vereinigung wurde Genoffe Reichel, Lagerhalter, als Ersaßmann gewählt. Nicht einmal die Hälfte der Angestellten hatte ihr Wahlrecht ausgeübt.
In Straßburg i. E. erhielt die Liste des Hauptausschusses 814 Stimmen, die der Freien Vereinigung 595 Stimmen. Beide Gruppen erhalten je zwei Vertrauensmänner und der Stimmenzahl entsprechend drei resp. fünf Ersatzmänner.
In Schiltigheim bei Straßburg erhielt die Liste der Brauereibeamten 95 Stimmen, zwei Vertrauensmänner und zwei Ersaßmänner, die Liste der Freien Vereinigung 88 Stimmen, einen Vertrauensmann und drei Ersaßmänner, während der Hauptausschuß auf seine Liste nur 23 Stimmen vereinigte; er erhält nur einen Ersaßmann.
Die
Der Streit der Nähmaschinenschlosser bei der Firma Adolf noch in Saalfeld in Thüringen dürfte nach vierwöchentlicher Dauer im Laufe dieser Woche beendet werden. Die Einmütigkeit der Arbeiter zwang die Fabrikleitung zu Zugeständnissen. Es wurde als Anfangslohn bewilligt für Arbeiterinnen 22, für ungelernte Arbeiter 35, für gelernte Arbeiter 40 Pf. Stundenlohn; außerdem soll auf die seitherigen schlecht entlohnten Affordlohnfäße ein Aufschlag von 25 Broz. gezahlt werden. Die Forderung der Arbeiter, die Fabrit möge das Werkzeug stellen, das bisher von den Arbeitern gezahlt werden mußte, konnte nicht durchgedrückt werden. Eine Versammlung der Streifenden erklärte sich am Sonnabend mit den Zugeständnissen einverstanden, doch müssen noch, ehe die Arbeit wieder aufgenommen wird, einige nebensächliche Punkte geregelt werden.
Die Fabrik erlitt durch das Engagement von Streifbrechern beträchtlichen Schaden. Sie hatte, um die Streifenden einzus schüchtern, von dem Streifbrechervermittelungsbureau Knoth= Koburg( der vorige Woche in Hamburg wegen Betruges 8 Monate Gefängnis erhielt) zirka 50 Arbeitswillige fommen lassen, die außer einem Stundenlohn von 45 Pf. noch freie Kost und Logis erhielten. In Düsseldorf erhielten Stimmen: die Liste der Freien Die Leistungen dieser Beute waren unter aller Kritik und beschleuVereinigung 1193, Deutschnationale 744, Verein für Handlungs- nigten die Einigungsverhandlungen. Die Arbeitswilligen hatten Tommis von 1858 502, Statholische Handlungsgehilfenorganisation sich mehrere Male bei der Polizei beschwert, daß in dem Fabrik371, Werkmeisterverband 962, Verband der weiblichen Angestellten gebäude, in dem sie untergebracht sind, die Fenster eingeworfen 760, Bühnen- und Orchestervereinigung 246 Stimmen. Bertreter wurden und auch geschossen worden sei. Natürlich sollten damit die Ein Polizeibeamter entfallen auf: die Freie Vereinigung 1 Vertrauensmann und 3 Er- organisierten Arbeiter diskreditiert werden. fazleute, die Deutschnationalen 1 Vertrauensmann und 1 Ersatz- in Zivil patrouillierte nun die Gegend unauffällig ab, um die Vermann, ebenfalls die 1858er. Der Werkmeisterverein erhält einen brecher zu entdecken. Am Freitag abend gelang es dem Beamten, Vertrauensmann und zwei Ersatzleute, die Katholische kaufmännische drei Fenstereinwerfer auf frischer Tat zu ertappen. Als die PerVereinigung einen Ersahmann, die Organisation der weiblichen fonen festgestellt wurden, zeigte es sich, daß es drei- Arbeitswillige Angestellten erhält einen Vertrauensmann und zwei Ersazleute. Die waren. Das„ Saalfelder Kreisblatt" ist ganz konsterniert über dieses Bühnen- und Orchestermitglieder gehen leer aus. Bei den Ar= beitgeberwahlen erhielt die Liste der. freien Arbeitgeber- Resultat der polizeilichen Feststellungen und seufzt nun ganz berWerden unsere Scharfvereinigung 20 Stimmen und einen Ersaßmann, die andere Liste stört:" Da hört doch wirklich alles auf!" macher auch diesen Fall von Terrorismus" in ihre Material292 Stimmen und 5 Vertrauensmänner und 9 Ersaßmänner. Im Landkreise Krefeld war die Beteiligung schwach. fammlung für ein Zuchthausgeseh aufnehmen? Von 700 Wahlberechtigten gingen 167 zur Wahl. Die Liste der Freien Vereinigung erhielt 34, die des Hauptausschusses 132 Stimmen. Die Wahl in Krefeld ( Stadtkreis) fand am Sonntag und Montag statt, und zwar nach heftigem Wahlkampf und bei lebhafter Beteiligung. Das Resultat steht noch aus. Die Wahlbeteiligung dürfte hier mehr als 60 Proz. erreichen.
In Harburg a. E. haben von 1400 Wahlberechtigten 775 gewählt. Der Hauptausschuß erhielt 562, die Freie Vereinigung
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Achtung, Militärsattler! Bei der Firma Wolfner in Budapest haben 140 Militärsattler die Arbeit eingestellt. Da die Firma Arbeitskräfte in Deutschland sucht, wird vor Arbeitsannahme
gewarnt.
Deutscher Transportarbeiterverband. Bezirk Groß- Berlin. Die Firma Gerold versendet an ihre Kundschaft, die zum großen Teile aus Arbeitern in Buchdruckereien, Fabrikbetrieben, Beamten in Kontoren und Krankenkassen besteht, ein Flugblatt, in welchem sie versucht, sich gegenüber dem Bericht im Vorwärts" Nr. 249 über den Streif in ihrem Betriebe zu rechtfertigen. In diesem Flugblatt Angedrohte Riesenaussperrung in Dänemark . erklärt die Firma, daß die Angaben im" Vorwärts" irreführende 213 Stimmen. Der dänische Arbeitgeberverein, dem die Unternehmerorgani und unwahre Behauptungen seien. Sie versucht, dann weiter zu In Taucha bei Leipzig erhielt von 70 abgegebenen Stimmen fationen Dänemarks angehören, hat soeben den vereinigten Gewerkerklären, daß der Vorwurf, sie sei organisationsfeindlich gesinnt, die Freie Vereinigung 27 und einen Vertreter und zwei Ersatz- schaften die Androhung einer Aussperrung von 40 000 Arbeitern nicht zutreffe und daß sie deswegen auch keine Arbeiter in ihrem männer, der Hauptausschuß erhielt 43 Stimmen. zugehen lassen, falls nicht innerhalb einer noch festzusehenden Frist Betrieb zurückgesetzt habe. Wohl aber hätten die Organisierten mit In Weißenfels erhielt die Freie Vereinigung von 388 awei fleinere Streits und zwei ebenfalls unbedeutende Tarifverallen Mitteln versucht, ihren Mitgliederkreis zu vergrößern Stimmen nur 42. handlungen im Sinne der Arbeitgeber beigelegt werden. Wie geund diejenigen Arbeiter, welche dem Verbande nicht Aus Schlesien sind recht erfreuliche Resultate zu melden. meingefährlich die Unternehmerorganisation mit der Aussperrungsbeitreten wollten, fortgesezt drangialiert. Notgedrungen hätten Dem Geschrei des reaktionären Hauptausschusses ist es nicht ge- androhung umspringt, ist daraus zu ersehen, daß der eine der zwei sich dann die andersdenkenden Arbeiter zu einem Betriebs- lungen, den„ neuen Mittelstand" ins Bockshorn zu jagen. Ueberall Streits die Arbeiter einer Schwefelsäurefabrik betrifft, die sich berein zusammengetan. Diesen Verein will die Firma nicht erringt die Freie Vereinigung schöne Achtungserfolge. In Lieg - bereit erklärt hatten, den Vermittelungsvorschlag des staatlichen begünstigt haben. Die Versegung einiger organisierten Backerinnen niß steht ihre Liste mit 201 Stimmen an der Spiße, die Deutsch - Vergleichsbeamten zu akzeptieren, während der Unternehmer selbst, foll teine Maßregelung darstellen, auch hätten diefelben feine Gin- nationalen folgen mit 160, die Techniker und Werkmeister mit 120, eine 40 Broz. Dividende zahlen Aktiengesellschaft, den Vermitte buze im Lohne gehabt, weil sie im Akkord schließlich denselben Lohn die Prähistorischen Handlungsgehilfenverbände mit 106. Von drei Tungsvorschlag ablehnte, weil eine geringfügige Lohnerhöhung und und vielleicht noch mehr verdient hätten, als ihr Wochenlohn be- Vertretern und sechs Ersaßmännern erhielt die Freie Vereinigung befferer Arbeiterschuh darin enthalten war. Der zweite Streit tragen habe. Diesbezüglich seien der Verbandsleitung unrichtige einen Vertrauensmann und zwei Ersaßmänner. Selbst in betrifft die Arbeiter einer elektrischen Industriebranche in KopenAngaben gemacht worden. Die Entlassung der organisierten Bader Sattomis in Oberschlesien rangiert die Freie Vereinigung an hagen . An beiden Streits sind zusammen etwa 130 Arbeiter beversucht die Firma durch Arbeitsmangel zu erklären; auch wollte sie zweiter Stelle. G3 erhielt der Hauptausschuß 429 Stimmen mit teiligt. Um diese zwei Streits und eine Tarifbewegung der Arnur die mit leichter Badarbeit Beschäftigten durch Jugendliche er- 2 Vertretern und 3 Ersaßmännern, die Freie Vereinigung 306 beiter einer Chromlederfabrik sowie eine lokale Bewegung in fegen. Diesen Angaben gegenüber haben wir zu erklären, daß wir Stimmen mit 1 Vertreter und 3 Erjaßmännern. Die Bolen mit Esbjerg und schließlich eine ausgebrochene Differenz bei den Aballes über die Ursache des Streits in Nummer 249 des Vorwärts" 35 Stimmen fielen aus. bruchgeschäften in Kopenhagen beizulegen, droht der ArbeitgeberGesagte in vollem Umfange aufrecht erhalten. Frankfurt a. M. Bei den am Sonntag stattgefundenen verein jezt mit der Aussperrung sämtlicher Arbeiter der EisenDer Vorwurf, daß die freiorganisierten Arbeiter Andersdenkende Wahlen erhielt die Freie Vereinigung 1463 Stimmen, einen Ver- und Metallindustrie fowie sämtlicher in der dänischen Inim Betriebe drangfaliert hätten, muß unbedingt zurückgewiesen trauensmann und drei Ersatzleute; der Hauptausschuß 4766 Stim- dustrie beschäftigten Mitglieder des Verbandes werden. Solange der Betriebsverein nicht bestand, haben Organi- men, fünf Vertrauensmänner und neun Ersaßleute. der ungelernten Arbeiter. Die Zahl der betreffenden fierte und Unorganisierte friedlich zusammengearbeitet. Wohl baben Arbeiter beträgt 40 000, im Gefolge der Aussperrung würden jedie organisierten Arbeiter in ihren Betriebsversammlungen pflichtgemäß ihre Mitarbeiter zum Anschluß an den Transportarbeiter- 3um Streit der Papierwarenarbeiter in Aschersleben . Doch mindestens weitere 10 000 sofort arbeitslos werden, weil die Fortseßung ihrer Arbeit während der Aussperrung der anderen verband zu bewegen gesucht. Erst nachdem durch den Ober- Am Sonnabend, den 26. Oktober, wurde bei dem in Aschers- Branchen unmöglich wird. gelben Prodöhl ein Betriebsverein gegründet worden war, leben anwesenden Bezirksleiter des Buchbinderverbandes Kornacker- Die Gewerkschaften erklären, sich durch das Ultimatum nicht trat ein unharmonisches Verhältnis im Betriebe ein. Diefes Hannover Haussuchung gehalten. Es wurden ihm die Briefe be- einschüchtern zu lassen. Falls die Unternehmer auf dieser gehatte seine Ursache in Drangfalierungen, welche die Gelben schlagnahmt, welche die Kunden der Firma H. C. Bestehorn an wissenlosen Grundlage den Kampf wollen, mögen sie tun, was sic fich gegenüber den freiorganisierten Arbeitern erlauben durften, Kornader gerichtet haben auf seine Mitteilung von dem Streit und nicht lassen können,
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