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geldefeit. Die Bulgaren   hätten anscheinend sechs Batterien die Katalbfchalinie gelangen, und damit ist der auf ein Gerücht, das in den Unterweserorten in Umlauf sein soll, in diese Front gebracht; Montag abend hätten die Geschütze die Vernichtung der türkischen Ostarmee abzielende Plan der bulga- wonach Reservisten, die der feefahrenden Bevölkerung ange­die türkischen Positionen mit Schrapnells bestrichen und selbst rischen Heeresleitung troß der Gegenmaßnahmen, mit denen Nazim hören, auf dem Heuerbureau nicht angemustert werden die bulgarische Infanterie habe die Stadt vom äußersten Pascha ihn zu vereiteln suchte, als vollständig gelungen anzusehen. dürfen. Der Urheber dieser Nachricht glaubt dies auf Maß­Ende des Tales, in dem sie liegt, angegriffen. Der Angriff nahmen der Militärbehörden zurückführen zu können. Wie Ein abgeschlagener türkischer Umgehungsversuch. wäre jedoch erfolglos geblieben. Am Dienstag habe sich dann wir hierzu von zuständiger Stelle erfahren, sind diese An­London, 2. November. Die Times" meldet ausnahmen völlig unzutreffend. die bulgarische Artillerie zu einer methodischen Beschießung aller türkischen Stellungen vor Lüle- Burgas eingeria, tet. Sofia  : Scheffet Zorgut landete mit 20 000 Mann in Media Die türkische Artillerie habe energisch erwidert und in dieser und versuchte den linken Flügel der Bulgaren   am 31. Oktober Hinsicht sei feine Ueberlegenheit auf der einen oder der zu umgehen, wurde aber von den Bulgaren   unter Sulinscheff anderen Seite wahrzunehmen gewesen. Am Dienstag nach vollständig geschlagen. Es ist unbekannt, ob es den Türken mittag hab das unaufhörliche Feuer der bulgarischen In- gelang, wieder auf die Schiffe zu kommen. fanterie an Umfang zugenommen und es sei flar geworden, daß die Bulgaren   große Verstärkungsmassen vorgeschoben hatten, um ihren Angriff mehr Gewicht zu geben.

Dies habe bedeutet, daß die Stellungen vor Lüle- Burgas unhaltbar geworden seien. Die türkische Avantgarde sei in bewundernswerter Ordnung auf Torgut Schewfet Paschas Hauptstellung zur Linken zurückgefallen. Die eiserne Eisen­bahnbrücke über die Ergene bewachte die Stadt selbst, sie sei dann von beiden Parteien während des Dienstagsabends und den ganzen Mittwoch unbesetzt geblieben, aber von den Bul­ garen   in Brand geschossen worden. Bei Tagesanbruch des Mittwoch setzte der Kampf in dieser Gegend ein. Das schwere Geschützfeuer bei der klaren Luft eines frostigen Morgens habe gezeigt, daß der Kampf mit gleichem Ungestiim auf der ganzen türkischen   Front von 20 englischen Meilen entbrannte.

Bulgarische Berichte über türkische Grausamkeiten. Sofia  , 2. November.  ( Meldung der Agence Bulgare  .) Auf ihrem Rüdauge von Baba- Eski nach Lüle- Burgas verübten die türkischen Truppen vor drei Tagen in dem fünf Kilometer nordwestlich von Lüle- Burgas gelegenen Dorfe Aivali Greueltaten, deren Opfer gegen zweihundert Personen, darunter Frauen und Greise, sowie Kinder im artesten Alter, waren.

Die Verwirrung in Konftantinopel. Genosse Parvus schreibt uns aus Konstanti­ nopel   vom 30. Oktober:

Der Eindruck der Niederlage von Kirkfilisse war fürchterlich. Die Regierung selbst bekam einen gewal­tigen Schrecken. Nicht bloß wegen des Verlustes der Post­tionen, vor allem wegen der Desorganisation und Banik im Heere. Es ist Tatsache, daß türkische Batail­lone aufeinanderschossen, daß Mannschaften samt Offizieren in wilder Angst davonliefen. Die Presse wurde selbstver­Sofia, 2. November. Das Blait Mir" berichtet aus zu ständlich von den Vorgängen in Unkenntnis gehalten. Tele­verlässiger Quelle, daß die Türken, bevor sie Demir Hissar verließen, gramme wurden nicht durchgelassen, so daß wir erst aus den in der dortigen Kaserne 200 Bulgaren   eingeschlossen und die Kaserne ausländischen Zeitungen die volle Wahrheit erfuhren. Darauf dann in Brand gesteckt hätten, sodaß sämtliche Bulgaren   umgekommen beeilte sich die Regierung, die Preßverordnungen zu ver­seien. Im Strumatale hätten die Türken bulgarische Einwohner schärfen. gruppenweise angebunden und niedergemegelt.

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Weftlicher Kriegsfchauplatz.

Bevorstehende Vereinigung der serbischen   und griechischen

Truppen.

Die Redaktionen der Konstantinopler Zeitungen haben bereits ihre Wände mit Zuschriften des Militärkommandos austapeziert, die sich darauf beziehen, was alles in die Zeitung nicht gebracht werden darf. Nunmehr wurde ganz einfach berordnet, daß alle Nachrichten über den Krieg und was damit Belgrad  , 2. November. Aus estüb wird amtlich ge- zusammenhängt, einer Präventivzensur unterworfen werden. meldet, daß die serbischen   Truppen heute Gostivar und Prilep Es ist also von nun an das Militärkommando beseten dürften. Die serbische Armee stößt auf feinen nennens- selbst, das die Zeitungen redigiert. Die Sache wird dadurch nicht verbessert, sondern ver­werten Widerstand; nur ganz vereinzelt feuern die Türken aus

Der Korrespondent beschreibt dann, wie die Bulgaren  mit entschlossenem Versuch die Eisenbahnbrücke zu nehmen begannen. In einer Landschaft, die mit außergewöhnlicher Klarheit vor uns lag, hoben sich ein Dorf und einige Blan­tagen hervor, die den Zugang des nördlichen Endes der Brücke verdeckten. Die feindliche Infanterie besetzte diesen domi­nierenden Punkt, aber Zorgut Schewfet Bascha parierte den Schlag zeitig genug und die bewachenden Türken, die in der Die serbischen   Truppen dürften bei Prilep mit den griechi- richten finden die tollsten Gerüchte Berbreitung und Glauben. Schlag zeitig genug und die bewachenden Türken, die in der einem Hinterhalt, um dann sofort die Flucht wieder fortzufeßen. schlimmert. Denn in Ermangelung sicherer Zeitungsnach­Nähe der Brücke verschanzt lagen, trieben die Bulgaren   mit einem Streichfeuer zurück. Gegen Mittag jedoch konzentrierte ichen Truppen zusammentreffen. die bulgarische Artillerie das Feuer auf das Zentrum. Von den zwölften Division wurde dann eine Stellung einged nommen, die als Vorspiel zur Erstürmung gelten fonnte. Das Rijeka  , 1. November. Die Beichießung von Stutari dauert an. Schrapnellfeuer war vollkommen affurat berechnet und ich fonnte sehen, daß die türkische Infanterie schwer litt, während Mehrere Grauaten fielen in die Stadt und richteten dort Schaden diese Bewegung ausgeführt wurde. Nichtsdestoweniger an. Die Bevölkerung sucht sich panifartig in Sicherheit zu bringen.

Vom montenegrinifchen Kriegsfchauplatze. Die Beschießung von Skutari.

Der Seekrieg.

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Und schließlich auf tausend verschlungenen Wegen erfährt das Publikum doch die Wahrheit. Nun tommen auch noch jeden Tag die Flüchtlinge, die meistens mehr zu er­zählen haben als was sie wissen.

Schon das Erscheinen selbst der Flüchtlinge hat die Un­rule in der Stadt gesteigert. Eigentlich mußte man darauf gefaßt sein, daß sie kommen werden. Denn da, wo die Schlachten geliefert werden, ist kein Blaz mehr für friedliche standen hier wie anderswo auf dem Schlachtfeld die Verluste Einwohner; außerdem hat die Armee auf ihrem Wege za hl. nur im Verhältnis zur Heftigkeit der dreitätigen Schlacht. lose Dörfer niedergebrannt. Auch wußte man Als ich zurückeilte, um die vielen Meilen zurückzulegen, die ich Die Türken geben die Vernichtung ihres Kreuzers zu. schon seit mehreren Tagen, daß die Einwohner auf dem reisen mußte, ehe ich diesen Bericht schicken konnte, fam ich an Konstantinopel  , 1. November. Der Kommandant der Wege sind nach Ronstantinopel und die Eisenbahnstationen be­langen 3ügen Verwundeter vorbei, die in Ochsen- türkischen Panzertorvette Feth- i- Bülend" meldet aus Salonifi lagern. Biele famen übrigens zu Wagen, auf denen ganze wagen gezogen oder zu Pferde getragen wurden, oder sich über den bereits bekannten Vorfall, daß gegen Mitternacht Familien mit ihrem armseligen ab aufgeladen waren, selbst erschöpft und zu Fuß nach den Spitälern schleppten. ein griechisches Torpedoboot sich in den Hafen von Saloniti viele zu Fuß. Bei alledem wirkte ihre Ankunft, dazu noch in Alle von ihnen trugen Notverbände. Aber moderne Schlacht­felder können bei ihrer weiten Ausdehnung nur mit qual- hineinschlich und zivei Torpedos gegen die Storvette abschoß, Verbindung mit den Nachrichten von den erlittenen Nieder­bollen Szenen erfüllt sein, die die furchtbare Entscheidung welche nach Explosion des Dampffessels bald jant. Die Be­des Krieges fennzeichnen!" Der Times"-Korrespondent fagung fei größtenteils gerettet worden. scheint der einzige zu sein, der sich beim türkischen Heere auf­hält. Andere Korrespondenten beklagen fich bitter über Bu­rüdjegung.

Griechische   Flottenaktion vor Saloniki  . Paris  , 2. November. Nach einer Blättermeldung aus Athen   hat ein griechisches Torpedoboot einen türkischen Schlepp­dampfer gekapert, der die griechische Flagge gehißt hatte, um nach Solonifi zu fahren, wo er versuchen wollte, den ge­funfenen türfischen Kreuzer Feth- t- Bülend" wieder flott zu machen. Der Schleppdampfer wurde von dem griechischen Torpedoboot nach dem Piräus   gebeacht.

lagen, erschütternd. Sie kamen verängstigt und verhungert an und sammelten sich sofort um die Bäckerläden, die zum Teil, gerührt von dem traurigen Anblick, umsonst Brot her­gaben. Zugleich wurden die Bäderjungen an die Einwohner verschickt: Bestellt Brot, sonst gibt es feins mehr, denn die Muhadschire( dje Flüchtlinge) nehmen alles weg.

Es wurden unter den Flüchtlingen auch einige deser­tierende Soldaten angehalten, die bis nach Konstan­ tinopel   tamen. Wie tommst Du her?" wurde ein Deserteur von der Polizei gefragt. Alle flüchteten, so flüchtete ich denn auch mit."

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Aus Militärfreisen wird das Gerücht verbreitet, daß es christliche Mannschaften waren, die die Waffen streckten. Das wurde später in der Weise eingeschränkt, daß die Arme- Bleiben also nur die Griechen und Bulgaren  . Daß diese nicht nier ausgenommen wurden, von denen das Kriegsmini­sterium öffentlich erklärt, daß sie sich äußerst brab halten. Bleiben also nur die Griechen und Bulgaren  . Daß diese nicht gern den Krieg mitmachen, ist begreiflich genug; es war deshalb von vornherein eine ausgesuchte Brutalität und eine Dummheit obendrein, fie in die Avantgarde zu schicken. Dummheit obendrein, sie in die Avantgarde zu schicken. Wenn es aber nur die Christen wären, die flüchteten, so würde das sicher der Regierung wenig Kopfzerbrechen ver­

Eine Darstellung aus dem bulgarischen Lager. Wien  , 2. November. Der Kriegsberichterstatter der Reich 8- boft" meldet aus dem Hauptquartier der zweiten bulgarischen Armee vom 31. Oftober, 7 1hr 30 Minuten abends, über die drei­tägige Entscheidungsschlacht: Die große dreitägige Ent­scheidungsschlacht trat nach den Einleitungskämpfen des Montag Die diplomatische Interventionsintrige. am Dienstag früh in ihr entscheidendes Stadium, als die   Bulgaren bei Bunar Hissar mit einem gewaltigen Vorstoß zur Offensive Eine deutsche Stimme über die Vermittelungsaktion. übergingen. Auf diesem Flügel hatten die Türken den Versuch gemacht, der ihrer Rückzugslinie infolge des eingeleiteten bul- vorliegenden Nachrichten vom Kriegsschauplaz laffen darauf Die Kölnische   Zeitung" meldet aus   Berlin: Die hier garischen Vorrückens über Saraj- Kataldscha drohenden Gefahr durch schließen, daß die Türken noch immer kämpfen und ferner, ein offensives Vorgehen von Saraj über Bija gegen den linken daß sie noch nicht zurückgeworfen sind. Solange die Dinge bulgarischen Flügel zuvorzukommen. Es war den Türken auch noch so liegen, sind Nachrichten, daß die Pforte um die Ver­bereits gelungen, die Vortruppen der   Bulgaren bis über den Kara- mittelung der Mächte gebeten hätte, verfrüht. Der Augen­gaschfluß und Bunar Hissar hinaus zurüdzudrängen, als am blid für das Eingreifen der Mächte ist noch nicht gekommen. Dienstag gegen ihren rechten Flügel diem achtvolle Gegenoffensive Ob es in den nächsten Tagen dazu kommen wird, müssen die der   Bulgaren auf der Linie Uestüb- Hadzifalli einjeşte. Die vordere Linie der Türken wurde durch diesen überraschenden und mit bei­Um den Mut der Armee zu heben, hat das Militärkom. spiellosem Elan durchgeführten Angriff einfach überrannt, doch mando 53 Mann, Soldaten und Offiziere, gelang es ihnen, durch immer neue Reserven das Gefecht zeiteilig   Konstantinopel, 2. November. Die türkische   Bresse fährt it and rechtlich erschießen lassen. Ich weiß aus wieder herzustellen. Gleichzeitig griff der bulgarische rechte Flügel fort, sich gegen eine Intervention auszusprechen. Tanin" ficherer Quelle, daß weitere 150 Mann Deserteure vonu von Baba- Est und Jeniföj her die türkischen Pofitionen bei jagt, die Annahme der Intervention der Mächte in einem Seriegsschauplatz in der hiesigen Militärschule gefangen ge­Lüle   Burgas an und warf die Türken aus ihren befestigten Augenblick, wo die ottomanischen Truppen noch nicht in halten werden.

Ereignisse lehren.

Türkische Aeußerungen gegen eine Intervention.

ursachen.

Stellungen am Telan- Fluß, Ajvale- Fluß und Ergene- Fluß gegen feindliches Gebiet eingedrungen sind, einer Intervention, die Die Regierung hat ein Manifest an die Beamten er­Lüle Burgas zurück. Die bulgarische Infanterie nahm die meisten jedes Band zwischen   Rumelien und der   Türkei zerschneiden lassen, die aus den Ortschaften des Kriegsschauplages flüch­türkischen Positionen im Sturm mit dem Bajonett, hierbei vor- würde, wäre für die   Türkei Selbstmord. Pflicht der Ne- ten; fie bedroht diese Flüchtlinge mit schweren Strafen. Das züglich unterstüßt von ihrer Artillerie, die die Türken in dem gierung sei es, der Intervention   Europas zuvorzukommen. zeigt doch wohl deutlich genug, daß auch die Türken nur dann entscheidenden Augenblick durch vernichtendes Feuer niederzuhalten Wenn die Regierung feinen Erfolg habe, werde sie trachten der Kriegsgefahr sich aussehen, wenn sie nicht anders können. wußte. Die blutigen Kämpfe des Dienstag hatten den   Bulgaren müssen, ohne neue Verpflichtungen davonzukommen, sonst Die Massen müssen eben in den Krieg. Die Wohl­sowohl bei Bunar Hissar wie bei Lüle Burgas Erfolge gebracht, müsse sie eine Intervention ablehnen. Wir glauben nicht, habenden, soweit sie nicht zum Berufsmilitär gehören, suchen doch war noch keine Entscheidung gefallen, da die Türken alle schließt der Tanin", daß   Europa wie im Jahre 1877 Stuß- Io3zufommen. Ich kenne eine ganze Reihe junger Leute verfügbaren Reserven eingefeht hatten, um das Bordringen der land beauftragen wird, uns Gewalt anzutun. Inzwischen aus der türkischen Intelligenz, die sich vom Kriegsdienst los­Bulgaren aufzuhalten. Da griffen die   Bulgaren Mittwoch früh werden wir noch viele Militärtransporte durchführen können. gekauft haben, ohne deshalb ihren wortstarken Patriotismus mit starken Sträften, die sie zum Teil in Gewältmärschen von auch nur im geringsten einzuschränken. Kiamil Paschas Hoffnungen. Abrianopel herangezogen hatten, über Kavaldere- Jvanföj zu einem Es heißt, daß eine neue große Schlacht im Gange fei.  Paris, 2. November. Der Konstantinopeler Sonderbericht- Der Generalissimus Nazim Pascha hat sich ja persönlich Durchbruchversuch das Zentrum der feindlichen Positionen an. Der Etoß traf teils auf die in der Waldzone füblich der Straße erstatter des Matin" meldet, daß sei a mil Bascha ihm nach dem Kriegsschauplatz begeben, um die Entscheidungs­Kirililisse- Wisa stehenden türkischen Truppen, teils auf die ver- unter anderem folgendes erklärt habe:   Frankreich und schlacht zu leiten. Mahmud Scheffet Paicha hat fich schanzten Feldpositionen der Türken nordwestlich Lüle Burgas. In England haben in   Konstantinopel ungeheure militärische seit einigen Tagen mit einer bedeutenden Truppenmacht ein­heftigen Waldfämpfen und immer neuen blutigen Bajonettstürmen und moralische Interessen. Sie haben sich in bedeutungsgeschifft, um vom Schwarzen Meer aus eine Landung zu gelang es den   Bulgaren, hier bis Mittag die türkische Stellung zu vollen Stunden unserer Geschichte als treue Freunde der versuchen.

durchbrechen und im Berein mit dem gleichzeitig gegen Lüle Burgas   Türkei gezeigt. Sch hoffe, daß sie uns auch heute alle beide Wie das Ergebnis diefer Schlacht auch sein mag, von angejezten Angriff den ganzen türkischen linken Flügel aufzurollen. einen Beweis dieser Freundschaft geben werden, und daß einer türkischen Barade in   Sofia fann nicht mehr die Rede In den ersten Nachmittagsstunden des Mittwoch begann hier der durch ihre Einigkeit auch   Europa in einem Gefühl der Sym- sein. Gelingt es, die   Bulgaren bei   Adrianopel festzuhalten, allgemeine Rüdzug auf der Linie Lüle Burgas- Böderköj längs der pathie für mein Land geeinigt werden wird. so ist damit das Aeußerste getan. Bahnlinie in der Nichtung Tschorlu. Die   Bulgaren nahmen hier Kriegsschiffe der Mächte in türkischen Gewässern. Im übrigen verschiebt sich das Schwergewicht wieder vom fofort die Verfolgung auf und feiten fie mit großer Energie auch   London, 2. November. Das Neutersche Bureau meldet aus militärischen auf das diplomatische Gebiet. Man erwartet während der Nacht fort, was die vollständige Auflösung der türli-   Malta, daß die englischen Kreuzer Barham", Wey- die Einmischung der Großmächte, man hofft vor allem die schen Truppen dieses Flügels herbeiführte. Gleichzeitig hatten die mouth" und   Medea", die sich auf der Fahrt vom Orient nach Gegensätze zwischen Desterreich und   Rußland ausspielen zu  Bulgaren auf dem eigenen linken Flügel südöstlich Bunar Hissar   malta befanden, gestern nacht mittelst drahtloser Telegraphie Be- können. die Türken von Nordost her vollständig umfaßt, und im Morgen- fehl erhielten, nach dem Orient zurüdzukehren. Bar- Der Kabinettswechsel hat ebenfalls einen ausgesprochen grauen des Donnerstag erfolgte hier auf der Linie Urun- Bejli- Wifa ham" ging in die Suda- Bai,   Weymouth" und   Medea" gehen an diplomatischen Zwed. Seiamil Pascha ist ein eng der entscheidende Angriff gegen die rechte Flante der Türfen. Die andere Punkte, von wo sie bei Zwischenfällen schnell eingreifen Iisches Aushängeschild. durch die vorangegangenen Kämpfe bereits schwer erschütterten können. türkischen Truppen vermochten dem übermächtigen Flankenangriff Haag, 2. November. Der geschütte Kreuzer   Gelderland" ein Serbstregen, trotten die Mannschaften in langen Reihen der   Bulgaren nicht zu widerstehen, und ihre Rückzugslinie über hat Befehl erhalten, vorläufig von   Majorka nach   Smyrna zu Earaj preisgebend gingen die fast völlig aufgelösten türkischen fahren und dafelbst den Befehl zur Fortschung der Fahrt nach Massen über Kongara und Topfiföj in direkt füblicher Richtung on stantinopel zu erwarten. auf Tschorlu zurück. Auch hier wurde seitens der   Bulgaren die Handelsblad" erfährt, daß der Panzer Kortenaer" am Mon­sofortige Verfolgung aufgenommen und durch die Parallelverfolgung tag nach   Smyrna auslaufen wird. und die beständige leberflügelung längs der Hauptverbindungs­linie der Türken über   Garaj-- Tatarföj- Tschertestöj diesen der Rückzug hinter die Kataldschalinie abzuschneiden versucht. Wie die Verhältnisse heute( Donnerstag abend) liegen, werden voraus­fichtlich nur Bruchteile der türkischen Armee hinter   Berlin vom 2. November: Der Borwärts" verbreitet

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Ein lendenlahmes, halboffiziöses Dementi. Telegramm der Kölnischen   Zeitung"

Indessen dauert die Mobilisation fort. Unaufhörlich, wie

durch die Straßen, dem Bahnhofe zu. Ihr Charakter hat sich aber wieder verändert. An Stelle der stämmigen Gebirgs­bewohner sind wieder verwachsene, berelendete Gestalten ge­treten, die den Eindruck machen, daß sie aus den Siechen- und Krankenhäusern zusammengelesen wurden. Es scheint, daß der Verwaltungsrat felbst der Armee nicht mehr so gut funktioniert wie im Anfang. Es wird im Publikum geklagt, daß die eintreffenden Redifs ohne Nahrung bleiben, daß aus Passanten von Soldaten mit dem Verlangen nach Brot und selbst nach Geld angehalten werden. Die türkischen Zeitungen