Nr. 258. 29. Jahrgang.
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Sonntag, 3. November 1912.
13. Meier, Reuterstr. 84, Albin Bolland, Heidelberger Str. 80. Jund vier Erfagmänner, die Deutfcnationalen und ihre Verbündeten in Berlin haben folgende Fleischermeister den Tarif unterschrieben: einen Beisiger und zwei Erfaßmänner. I. Glantschnig, Königsberger Straße 5/6, B. Schulz, In Zeit entfiel auf die Liste der Freien Vereinigung ein Er Lithauer Straße 7, W. Winke, Zorndorfer Straße 19, fagmann. G. Gschlag, Petersburger Straße 59, F. Klarholz, Pintschstraße 6, G. Hermann, Gürtelstr. 26a, Nuffert, Gürtelstraße 15. Zentralverband der Fleischer. Ortsverwaltung Berlin .
Die Wahlmacher der russischen Regierung haben es sich sicherlich Ausschluß freigewerkschaftlicher Arbeiterführer nicht träumen laffen, daß ihre schmählichen Wahlfälschungen und willkürlichen Wahltassierungen eine neue lebhafte Bewegung unter vou christlichen Generalversammlungen. den russischen Arbeitern auslösen würden. Dies ist aber hier in der Bekanntlich wurde auf dem Kongreß der christlichen GewerfZum Streit in der Bonbonfabrit von Seifert u. Saake, Liebschaften in Dresden der sächsische Landtagsabgeordnete und BergHauptstadt in der Tat eingetreten, und zwar unmittelbar nachdem die Regierung den größten Teil der Petersburger Arbeiter mannstraße 20/21, ist zu berichten, daß die Hoffnung diefer Firma, arbeiterführer Genosse Krausse zu den Verhandlungen des Nonihres Wahlrechts berauben wollte. Dieser Versuch ist durch den tenden haben auch diesen Monat eine hohe Mietsbeihilfe erhalten gresses als Gast nicht zugelassen. Dasselbe geschah mit dem Vertreter einmütigen Protest des Petersburger Proletariats sofort zurüd- und werden von der Organisation so unterstützt, daß dieselben ge- für Rheinland- Westfalen seitens der letzten Generalversammlung des Bureaus geschlagen worden; den kassierten" Betrieben ist ihr Wahlrecht trosten Mutes weiter aushalten. Die Firma hat infolge der Gewertvereins christlicher Bergarbeiter in Köln . Neuerdings hat wieder zurückgegeben, und die Neuwahlen der Bevollmächtigten Zurüdhaltung der Kundschaft enormen Schaden. Jetzt legt sich der der Christliche Verband der Gemeinde, Staats. find unter weit größerem Andrange wieder vorgenommen worden. Fabrikantenverband ins Mittel und sendet an alle einschlägigen Band- und Fabrikarbeiter sich in Hannover das gleiche Aber die einmal begonnene Protestbewegung ist über das anfangs Geschäfte Flugblätter. Dies alles dürfte aber der Firma das Kunststückchen geleistet. Dieser Verband hielt vom 20. bis 23. Ofgeftedte Biel hinausgegangen und hat die Massen auch die verlorene Terrain nicht wiederbringen. tober seinen Verbandstag in Hannover ab. Bu den Verhandlungen bisher gleichgültigen nicht nur gegen bas Wahlgesetz des Staats- Achtung, Friseurgehilfen! Beigelegt sind die Differenzen bei erschien auch ein Vertreter des Deutschen Fabrikarbeiterverbandes streiches mobil gemacht; sie hat auch den aufgespeicherter Groll Oberländer, Neue Sochstr. 42. Wegen Tarifbruch für Ver- und ersuchte um Erlaubnis, der Tagung beiwohnen zu dürfen. der Massen gegen die Verfolgungen der Arbeiterorganisationen, bandsmitglieder gesperrt: Greie, Kuglerstr. 1, Mikig, Brenz Diese Erlaubnis wurde berweigert, aber nicht für den ganzen gegen die arbeiterfeindliche Gesetzgebung der Herrenduma usto. zum lauer Allee 174, Grundmann, Sonnenburger Straße 4. Verbandstag, sondern nur für die Zeit, in dem der GeschäftsAusbruch gebracht. In allen Resolutionen, in allen Rundgebungen, Andersch, Naugarder Straße 3, Grund, Adalbertstr. 96, bericht durch den Vorstand gegeben werden sollte! Daß der Verdie sich an den Protest der Petersburger Arbeiter knüpften, flingt Stroda, Breslauer Straße 11a, aube, Lichtenberg , Herzberg- band sich für diesen Punkt keinen gegnerischen Beobachter auf den Verband der Friseurgehilfen. Hals laden wollte, kann man nach all den Erfahrungen, die man neben der Forderung eines freien Wahlrechts der laute Protest straße 150. mit dieser christlichen Organisation gemacht hat, wohl verstehen. gegen die Unterbindung aller freien Regungen der Arbeiterklasse Man kann nicht anders als glauben, daß der christliche Verband durch manches zu berdecken und zu berdunkeln hat. Wenn nicht, warum dann der Ausschluß des Vertreters der Gegenorganisation? Aber daß der Verband nicht nur beim Vorstandsbericht sich der öffentlichen Beobachtung und einer nachträglichen Kritik zu entziehen suchte, darüber gibt uns der Proletarier", das Organ des Deutschen Fabritarbeiterverbandes, nähere Auskunft. Das Blatt gibt au nächst Kenntnis von dem Ausschluß von der Vorstandsdebatte und schreibt u. a. weiter:
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In echt menschlichem Verständnis für die wirklich flägliche Position des christlichen Verbandes nahm unser Kollege von der christlichen Abweisung einfach Kenntnis und gestattete sich nur noch die bescheidene Frage, wann denn die geschlossene Verhandlung aufhören und die offene beginnen würde. Darauf neue Verlegenheit. Dann werden wir Siete Ic= phonisch benachrichtigen," hieß es schließlich. Schön, dann vergessen Sie unsere Telephonnummer nicht; es ist 3002. Weil wir der Zuverlässigkeit der Telephonleitung ebenso sehr mißtrauen wie dem Gedächtnis der Christen ihrem guten Willen selbstverständlich nicht, erkundigten wir uns am späten Nachmittag desselben Tages noch einmal, ob und wann denn nun eigentlich Hörer zugelassen würden. Die tapferen Christen mußten es nicht. Nachdem wir noch einen ganzen Tag auf die telphonische Nachricht gewartet hatten, ließen wir noch einmal schüchtern und höflich, wie das so unsere Art ist, an das Versprechen erinnern, und zwar mit dem ausdrücklichen Hinweis, daß für uns besonders der Punkt der Tagesordnung, der sich mit der Arbeitsgefahr in der chemischen Industrie befchäftigt, von Interesse sei. Die Antwort hätte uns beinahe überrascht. Sie lautete: Der Bunttist schon erledigt!" Die neuere Frage unseres Vertreters, ob denn nun der Rest der der Verhandlung öffentlich sei, wurde entschieden ver neint!!!"
Der Kampf um die sechstägige Arbeitswoche Nach den gewaltigen Massenstreits aus Anlaß der Lenamehelei im Bäcker- und Konditorengewerbe. und der grandiosen Maifeier ist es in diesem Jahre schon das dritte Mal, daß die Petersburger Arbeiter in einen spontanen Protest- Vom Zentralverbande der Bäcker und Konditoren wird in den ftreif eingetreten sind. Es war feine Kundgebung, die, von einer kommenden Tagen dem Reichstage eine Petition unterbreitet, in Zentrale beschlossen, an einem Tage durchgeführt wurde. Die der für alle Beschäftigten in den Bädereien und Konditoreien die Snitiative ergriffen, wie schon oft in der revolutionären Arbeiter- bolle Sonntagsruhe oder ein wöchentlicher Ruhetag von 36 Stunden bewegung Petersburgs, die Putilow- Werte mit ihren 14 000 Ar- Dauer durch Erlaß von gesetzlichen Bestimmungen gefordert wird. beitern; ihnen schlossen sich mit jedem Tage immer neue Betriebe Der Kampf um die gefeßliche Regelung der sechstägigen Arbeitsan, bis der Proteststreit, von einem Stadtteil auf den anderen woche datiert bis zum Jahre 1890 zurüd, wo auf einem Bäderüberspringend, den größten Teil der Petersburger Arbeiterschaft fongreß in Altenburg zum ersten Male die Forderung an die Neergriff. gierung gestellt wurde. Das Ergebnis dieser Bewegung war, daß Die Streitwoche vom 18.- 24. Oktober wird der Petersburger in allen Bundesstaaten mit Ausnahme von Bayern Bestimmungen Bevölkerung noch lange unvergeßlich bleiben. Während die Leuch erlassen wurden, nach welcher an Sonntagen die Arbeiter nur 10 ten" des Liberalismus, die Herren Miljokow, Schingarew, Nodi-| Stunden beschäftigt werden dürfen. Dadurch konnte aber von einer tschew usw., von den Sozialdemokraten hart um ihre Macht bedroht. Sonntagsruhe teine Rede sein. 1903 wurde auf einer Generalvermit den unanständigsten Mitteln um die Gunst der Wähler buhlten sammlung der Organisation die Forderung dahingehend abgeändert, und ihren Teil lieferten für die friegsfreundliche, flavophile Agitation daß die Sonntagsruhe oder die 36stündige Ruhezeit an Wochen. in der Petersburger Gesellschaft, demonstrierten in den Fabrit tagen von der Regierung reichsgesetzlich eingeführt werden soll. vierteln die Arbeiter für politische Freiheit, für Frieden und 1905 wurde eine diesbezügliche Petition an den Bundesrat einRecht. Obgleich von allen Seiten von Bolizei und Militär be- gereicht. Der Bundesrat aber trug nicht den Arbeiterwünschen, droht, veranstalteten die Arbeiter in den Fabrikhöfen oder bor sondern denen der Unternehmer Rechnung, indem er die Gegenden Fabriktoren vieltausendköpfige Meetings, deren Teilnehmer petition der Bädermeister wie folgt, beantwortete: Da der Bundesnach Schluß der Versammlung mit revolutionären Liedern, oft mit rat in feiner Gigung vom 19. Juni d. J.( 1908) beschlossen, den roten Fahnen den Zugang zur inneren Stadt zu erzwingen Eingaben einer Reihe von Bädergehilfenversammlungen um die suchten. Die imposantesten Meetings fanden statt: am 18. und am gefeßliche. Festlegung eines 36stündigen Rehutages bezw. Einfüh 19. auf den Butilow- Werken, am 21. auf der Newawerft( 6500 Teil- rung der Sonntagsruhe im Bädergewerbe teine Folge zu geben, nehmer), auf der Fabrik von Leßner usw. Bon den Demon- sehe ich die dortige Eingabe als erledigt an. ftrationen feien genannt: die Demonstration von 2000 Butilow- 1908 murde dann die Petition dem Reichstage unterbreitet, bie Arbeitern am 18.; der Bug bon 3500 Manifestanten längs dem jedoch infolge des Sessionsschlusses nicht mehr zur Beratung geSchlüsselburger Prospekt, an dem sich die Arbeiter der Rewawerft ftellt wurde und bemzufolge 1910 nochmals dem Reichstage zuging, und der Fabrit von Bahl beteiligten; ferner eine ganze Reihe von In der Plenarsizung am 80. Januar 1911 wurde beschlossen, das Manifestationen am 23, die au gleicher Zeit in verschiedenen Ansuchen dem Reichetangler als Material zu überweisen. Die Fabrikvierteln stattfanden und insgesamt zirka 15 000 Teilnehmer Organisation tritt jest erneut en ben Reichstag mit dieser Forde zählten. Hervorgehoben sei, daß sich an den Streits sowie an den rung heran. Es ist ein schlechtes Beichen für das Land der Sozial Manifestationen in großer Anzahl auch Frauen beteiligten. So reform, daß infolge der Bestimmungen des§ 105e der Reichs bildeten unter den Demonstranten, die am 23. von der Garnfabrit gewerbeordnung weit mehr als hunderttausend Menschen in der Newka mit einer roten Fahne und revolutionären Liedern die Woche an sieben Tagen ausgebeutet werden dürfen, dazu noch in Wiederum ein betrügerischer Streitbrecheragent. Helsingforser Straße heraufzogen, die Frauen die Mehrheit, und einem Gewerbe, das bei der Erzeugung des hauptsächlichsten NahBei der Firma Metallindustrie Schönebed a. G. ftreifen die auch auf der Baumwollspinnerei von Hud, von wo 600 Streifende rungsmittels weitgehendsten Schuß für die Beschäftigten im Inter - Arbeiter seit einigen Wochen, weil die Firma an den ohnehin schon am 24. mit revolutionären Riedern auf die Straße zogen, bildeten effe der Konsumenten haben müßte. Es ist ohne weiteres erklär- niedrigen Affordverdiensten noch weitere Abzüge porgenommen hat. bie Arbeiterinnen die übergroße Mehrheit der Manifestanten. lich, daß durch die mörderisch lange Arbeitszeit die Beschäftigten Als Ersatz für die Streifenden wurden auch hier Hingemänner Man könnte die angeführten Beispiele noch um zahlreiche frühzeitig an Geist und Körper zugrunde gerichtet werden. Nach angeworben. Dieser Tage fand nun vor dem Amtsgericht Schöneandere vermehren, aber schon aus den angegebenen geht deutlich ber leben Gewerbe- und Berufszählung 1907 hatten von sämtlichen bed a. G. eine Verhandlung sbatt, veranlaßt durch die Klage eines hervor, welch frischer Kampfesmut in den Petersburger Arbeitern Erwerbstätigen 58,63 Broz, also mehr als die Hälfte, ein Alter bis Arbeitswilligen gegen die Firma wegen plöblicher Entlassung. Der lebendig ist. Wenn es noch eines Anstoßes bedurft hat, um den zu 30 Jahren; nur 9,37 Broz. erreichten ein Alter von mehr als 50 läger war als Vorarbeiter eingestellt worden und wurde plötzlich entlassen, als die Firma erfuhr, daß der Agent, der die Arbeitsbreiten Schichten der Petersburger Arbeiterschaft die letzten. Reste Jahren. Die Schädlichkeit der langen Arbeitszeit kann nicht besser willigen vermittelt hatte, sie betrogen hatte. Hierüber teilte die des politischen Absentismus und eines übelverstandenen Revo- illustriert werden, als durch diese amtlichen Zahlen. Firma dem Gericht folgendes mit: Iutionarismus auszutreiben, so haben die infamen Gewaltstreiche Die Arbeiterorganisation hat es sich daher vornehmlich zur Aufder Regierung dieses Wert vollbracht. Und wenn die Soldschreiber der Regierung nun über die roten Manifestationen der Arbeiter zetern, so können diese ihnen erwidern:" Du hast es gewollt, George Dandin!"
Gewerkschaftliches.
Terrorismus der Grubenberren.
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Dieses feige Gebaren, das die Oeffentlichkeit ebenso gebührend einschäßen wird, wie den Ausschluß der Oeffentlichkeit selbst, zeigt uns die ganze Grbärmlichkeit der christlichen Gewerkschaftsbewegung.
Allerdings, einige christliche Verbände haben bisher noch Schamgefühl genug gehabt, auch Gegner zuzulassen. Das wollen wiccanerkennen. Wer sich aber vor der Ceffentlichkeit drückt, der erfennt an, daß er auch alle Ursache hat, sich der Oeffentlichkeit zu entziehen, dessen Karten sind nicht rein.
Von den durch den Agenten bermittelten 38 Arbeitswilligen reisten 27 wieder ab; der Agent Möller reifte ebenfalls wieder ab, um dem Auftrage der Beklagten gemäß etwa weitere 70 Arbeiter zu engagieren. Er erhielt zu diesem Zwecke auf seinen Antrag 700 m. gezahlt, um diese als Reisekosten für die zu engagierenden Arbeiter zu verwenden. Er ist jedoch mit biefem Gelde flüchtig geworden, hat irgendwelche Arbeitsträfte für die Firma nicht engagiert und ist auf Veranlassung der Beklagten bor einigen Tagen in Königsberg in Ostpreußen wegen Betruges verhaftet und in Untersuchungshaft genommen worden.
In wie vielen Fällen mag der ehrenwerte, Herr Streifbrecher
Die Zegtilarbeiter führen gegenwärtig.. lebhafte Kämpfe um Erhöhung ihrer Löhne. Die enorme Teuerung zwingt auch die Textilarbeiter zu Forderungen an die Unternehmer. Leider ist die Geschäftslage in der Textilindustrie feit langem eine außer
gabe gemacht, auf dem Wege der Selbsthilfe die Arbeitszeit zu verfürzen. Sie erreichte durch Tarifabschlüsse mit den Unternehmern, daß in 6400 Betrieben mit 14 072 Personen eine fürzere Arbeitszeit als die zulässige von täglich 12 Stunden nach der Bundesratsverordnung bereinbart wurde. Jn 2903 Betrieben mit 9947 Beschäf tigten ist tariflich die 6tägige Arbeitswoche festgesetzt. fommen dann noch die Regierungsbezirke des Rheinlandes und Westfalens, wo durch Verordnungen die Arbeit an Sonntagen verboten ist. Die praktische Durchführung der 6tägigen Arbeitswoche Auf der Beche Freie Vogel und Unverhofft" bei Hörde, ist heute schon gelöst, indem fast 20 000 in Bäckereien und Kondi- agent wohl ähnlich so gehandelt haben? Denn in der Regel werden die vor einigen Monaten in den Besitz der Unglückszeche toreien Beschäftigte in dem Genuß der 6tägigen Arbeitswoche sind. wohl die solchermaßen Beschädigten ganz verschwiegen sein, um zu Lothringen " übergegangen ist, ereignete sich wieder ein un- Die Unternehmer und die mit ihnen berbündeten Gelben feben übrigens die Firma Metallindustrie in Schönebed a. E. aus ihren dem Schaden nicht auch noch den Spott zu haben. Eine Lehre hat glaublicher Fall, der zeigt, daß in der Tat gesetzliche Maß alles daran, die gefeßliche Regelung zu vereiteln. Die Unternehmer üblen Erfahrungen nicht gezogen, denn sie verhandelt schon wieder nahmen gegen den unerträglichen Terrorismus der Grubenherren notwendig find. Am legten Sontage hatte eine Be- bersuchen mit allen möglichen fadenscheinigen Gründen nachzu- mit anderen Streifbrechervermittlern, die ihr gelbe Arbeitsweisen, daß das Gewerbe bei der 6tägigen Arbeitswoche zweifellos willige, vermitteln sollen. legschaftsversammlung der genannten Zeche stattgefunden. dem Ruin entgegengetrieben wird; die Gelben reben den Gesellen Ein Mitglied der Belegschaft hatte sich erlaubt, in der Ver- vor, bei der Einführung der 6tägigen Arbeitswoche werde ihnen fammlung das Wort zu nehmen. Darauf wurde der Berg- die Möglichkeit zum Meisterwerden genommen. Dem Reichstage mann unter Auszahlung des Lohnes für sechs Schichten entwird es somit nicht schwer fallen, seine Entscheidung im Sinne der lassen. Nebenbei bemerkt, ließ man ihn ganz unverblümt Betenten zu treffen, denn die Forderung liegt nicht allein im Interwissen, daß er wegen feines Auftretens in der Versammlung effe der Berufsangehörigen, sondern auch der Konsumenten. entlaffen worden fei. Bis hierher hat die Sache nichts UnVom 8. bis 17. November finden im Reiche öffentliche Gegewöhnliches; ähnliches passiert sehr, oft, auch auf anderen hilfenbersammlungen statt, in welchen zu der Betition Stellung Bechen. Die Beche Freie Vogel und unverhofft" tat aber mehr. Sie schrieb dem Gemaßregelten auf seine Karte für genommen wird. den Arbeitsnachweis den Vermerk, daß er, der Gemaßregelte, tontrattbrüchig geworden sei. Natürlich völlig der Wahrheit zuwider, sonst hätte die Verwaltung der Zeche dem In Stuttgart war die Wahlbeteiligung eine sehr schlechte, Bergmann den Lohn für sechs Schichten abgezogen und nicht, von 20 000 Wahlberechtigten stimmten nur 5788; von den weiblichen wie geschehen, ihm den Lohn für sechs Schichten freiwillig Wahlberechtigten gaben ihre Stimme ab. Die Freie Vereinigung ausgezahlt. Diese Karte mit dem wahrheitswidrigen Ver- erhielt einen Bertrauensmann und drei Erfaßleute, die Gegner merk ist ein Uriasbrief, der den Betroffenen vogelfrei macht, brei Vertrauensmänner und vier Grfagleute. Auch in Lubed war die Beteiligung gering; bon 5000 Wahl ihn von der Arbeit aussperrt. Tatsächlich wurde ihm auf dem berechtigten stimmten 1888. Die Freie Vereinigung erhielt Arbeitsnachweis nach Einsichtnahme der Karte mitgeteilt, daß 238 Stimmen, einen Erfagmann, der Hauptausschuß drei Verer für drei Monate ausgesperrt sei. Ueber diesen Fall, der trauens. und fünf Ersaßmänner.. drastisch zeigt, was sich die Bergleute bieten laffen müssen, Im Kreise Wittmund erhielt die Freie Vereinigung einen dürfte noch mehr geredet werden. Vertrauensmann und drei Erfaßmänner, der Hauptausschuß zwei Bertrauens- und drei Ersatzmänner.
Wahlen zur Angestelltenversicherung.
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ordentlich schlechte. Die Tertilindustrie nimmt an der für alle Zweige der Voltewirtschaft vorhandenen Hochkonjunktur nicht teil. Der Kampf der Arbeiter um bessere Arbeitsbedingungen wird da burch sehr erschwert. Die gesamte Wollenindustrie- Herren- und Damenstoffbranche liegt danieder. Schleppend ist der Geschäftsgang in der Baumwollweberei. In zahlreichen Orten wurde mit verfürzter Arbeitszeit oder mit Aussehen gearbeitet. In Schlesien stehen große Firmen vor dem Zusammenbruch. Der Baltankrieg verschärft die Situation. Zahlreiche Aufträge aus dem Orient find annulliert. Bemerkenswert ist auch die durch die Krise hervora gerufene starte Abwanderung zahlreicher Arbeiter in andere Jna bustrien. Im Langenbielauer Bezirk vollzieht sich die Abwanderung schon seit dem Jahre 1908. In letter Zeit haben wiederum mehrere hundert Textilarbeiter den schlesischen Staub von den Pantoffelit geschüttelt und sich nach Rheinland- Westfalen in die großen Werfe der Kohlenindustrie begeben. Abwanderung wird auch gemeldet aus Meerane ; dort gehen zahlreiche Arbeiter in das erzgebirgische Wirtergebiet, das momentan besseren Geschäftsgang hat. In anderen Orten, wie Wittenberge , gehen die Arbeiter in die Eisena industrie.
Aussicht auf Besserung ist nicht zunächst vorhanden. Immerhin wirken die Kämpfe den sonst unausbleiblichen Lohnreduktionen ent= gegen. Dort, wo die Geschäftslage günstig ist, werden dirette Lohnerhöhungen durchgesetzt. So in der Strumpfbrauche, wo, von der Mode begünstigt, sehr gut in den dünnen Musselinstrümpfen zu
In Elberfeld waren die sieben Listen der gegnerischen Verbände zu einer vereinigt. Sie erhielten 1831 Stimmen, fomit Achtung, Fleischergesellen! Wegen Tarifbruch sind gesperrt: 3 Bertreter und 8 Erfaßmänner, während die Freie Vereinigung Hoffmann, Dolziger Straße 8, reubmann, Samariter. 480 Stimmen, 1 Vertreter und 2 Erfahmänner erhielt, Im Wahlbezirk Lechbausen Friedberg Mering er ftraße 16. Jn Neukölln haben nachstehende Fleischermeister den Tarif anerkannt: S. Hudy, Stenimetstr. 75, N. Nethling, hielt die Liste der Freien Bereinigung 66 Stimmen, die des Haupt- tun ist. Es ist gelungen, in fast allen Orten des Erzgebirges LohnEmser Straße, Otto Bein, Fuldastraße( Idealpassage), ausschusses 89 Stimmen. Die Freie Bereinigung bekam zwei Beisiger l erhöhungen von etwa 10 Proz, durchzusetzen,
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