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Ur. 262. 29. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Strettag, 8. November 1912.

Die Teuerung.

Erleichterung für die Einfuhr von Gefrierfleisch. Wie bürgerliche Blätter melden, hat der Bundesrat auf An­regung Hamburgs   einige Erleichterungen für die Einfuhr von Ge­frierfleisch angeordnet. Die Bestimmung vom Jahre 1908 schreibt allgemein vor, daß Tierkörper, die in gefrorenem Zustande eingehen, vor der Untersuchung aufgetaut werden müssen. Nur für Renntiere kann die Auftauung auf die Eingeweide beschränkt werden, wenn nicht das Ergebnis der Besichtigung des Muskelfleisches eine weiter­gehende Untersuchung erforderlich macht. Diese Bestimmung bedeutete nun für die Einfuhr gefrorener Hammel eine wesentliche Er­schwerung, weil das Gefrierfleisch bekanntlich nach dem Auftauen so­fort verwertet werden muß. Auf diese Weise wäre es mit großen Schwierigkeiten verbunden, überseeische in den Hafenstädten zum Zwecke der Untersuchung aufgetaute Hammel in das Inland weiter zu befördern. Es ist deswegen zugelassen, daß auch bei gefrorenen Hammeln die Auftauung nur soweit gefordert wird, als sie zur Untersuchung der Tiere unbedingt erforderlich ist.

Der enthaltsame Regierungspräsident. Insterburg   erhält ebenso wie Memel   und Allenstein   tein russisches Fleisch. Der Regierungspräsident in Gumbinnen   hat dem Oberbürgermeister von Insterburg erklärt, daß er das Gesuch der Stadt beim Landwirtschaftsminister nicht befürworten könne.

Der Vorstand des Bayerischen Städtetages beschäftigte sich in seiner letzten Sizung mit der Fleischteuerung. In einer Eingabe an das Ministerium des Innern und an den Bundes­rat konstatiert er eine erhebliche Fleischteuerung, erhebt gewichtige Bedenken gegen die Wirksamkeit der erlassenen behördlichen An­ordnungen und verlangt als Ergänzung die Zulassung der Einfuhr von überseeischem Gefrierfleisch, durch eine entsprechende Abänderung des§ 12 des Fleischbeschaugesezes, dann die Aufhebung der Be­schränkungen für die Einfuhr von Vieh aus Dänemark   und Schweden  , Erleichterung des Schweineimports aus Desterreich in die Grenz­schlachthöfe, Zulassung der Einfuhr von lebendem Schlachtvieh aus Argentinien  , Australien   und besonders aus unseren afrikanischen Schutzgebieten sowie von Vieh und Fleisch aus Amerika   unter den für österreichisches Vieh geltenden Beschränkungen, soweit die Rücksicht auf den Seuchenschutz das zuläßt, und von Schlachtvieh aus Frank reich und Fleisch aus der Schweiz  . Zur Unterstüßung der Land­wirtschaft wird die Aufhebung der Zölle auf Futtermittel gefordert.

Maßnahmen gegen die Teuerung.

Die Bremer Bürgerschaft   stimmte am Mittwoch den Vorschlägen der Teuerungskommission zu, nach welchen 100 000 M. zum Bezuge ausländischen Schlachtviehes und Fleisches zur Verfügung gestellt werden. Das Fleisch wird durch Schlächtermeister zum Verkauf ge­bracht. Weitergehende Anträge unserer Genossen wurden, weil aus­sichtlos, nicht gestellt.

Witiven mit Pfennigen abgespeist!( Stürmische Zustimmung.) Die Finanzen des Reiches sind so, daß wir nicht wirtschaften können, ohne an das Großkapital heranzugehen. Das wäre gegangen, wenn der Hauptausschuß nicht Berrat geübt hätte. Ihr seid im Reichss tage die Hingegarde gewesen!( Dröhnender Beifall.) Unsere kleine Fraktion hatte den Einfluß, weil draußen im Lande die Unzufriedenheit vorhanden war. Ihr habt ja fein Mittel mehr, die Schäden des Gesezes gutzumachen, habt Euch die Quelle abgeschnitten, weil Ihr nicht an das Großkapital herangehen wolltet. Und noch weiter: weil kein Mensch im politischen Leben mehr Achtung vor Euch hat!( Wiederholter stürmischer Beifall.). Wir haben hier über die Wahlen zu entscheiden, und es handelt sich darum, Männer zu wählen, die den Mut haben, gegen die Regie­rung und gegen das Großkapital anzufämpfen. Den Streik wollt Ihr nicht! Ja, was wollt Ihr denn?( Zuruf: Bitten!) Ja: ver­raten! Wer sich auf diese Gesellschaft berläßt, der ist verlassen. Wenn die Rechte der Angestellten unterdrückt werden, dann dürfen sie auch von allen geseglichen Mitteln Gebrauch machen. ( Großer Beifall.) Troß Ihrer großen Zahl können sie nichts ausrichten, Ihnen selbst fehlt der Mut, die Ueberzeugung. Das finden wir nur auf seiten der Freien Vereinigung, deshalb lautet die Losung: Wählt die Liste der Freien Vereinigung!( Donnernder Beifall.)

Während in früheren Jahrzehnten noch die meisten Angestellten fall.) Zum Verräter an der Gemeinschaft.( Fortdauernder Bel­glaubten, sich wirtschaftlich selbständig machen zu können, sei in fall.) Weil Ihr nicht das Großkapital treffen wolltet, habt Ihr die Laufe der Zeit dieser Hoffnung fast gänzlich der Boden entzogen worden. Die Gehälter und Lebensbedingungen seien aber der­artig, daß vom Zurücklegen für Krankheitsfälle und für die alten Tage bezw. für die Hinterbliebenen keine Rede sein könne. Daher mußte von Staatswegen für das große Heer der Angestellten und Arbeiter etwas geban werden. Bei der heutigen Finanzlage des Reiches könne der Staat jedoch keine Zuschüsse zu dieser Versiche­rung liefern. Unsere Forderung sei deshalb dahin gegangen, die Lasten der Versicherung auf das Großkapital abzuwälzen. Man hätte dies um so cher tun können, als gerade das Großkapital in guten wie in schlechten Zeiten am besten bestehe. Dagegen jedoch varen die bürgerlichen Parteien, hinter die sich der Hauptausschuß versteckt hatte. Hätten wir nun das Gesek verhindern wollen, so wäre dies wohl möglich gewesen, die Partei habe sich aber gesagt, wir begnügen uns vorläufig mit dem kleinen Finger, um nach und nach die ganze Hand zu verlangen. Das machen uns nun die Gegner zum Vorwurf. Was würden sie aber gegen uns schleudern, wenn wir anders gehandelt hätten? Indem der Ausschuß gegen eine Verbindung mit der Arbeiterversicherung gewesen sei, habe er die Geschäfte des Großunternehmertums besorgt. Wir seien immer der Ansicht gewesen, daß es Unsinn ist, diese beiden Versicherungen zu trennen, schon aus finanziellen und verwaltungstechnischen Grün­den. Gegner und Juristen wie Trimborn hätten diese Ansicht bestätigt. Jede Aktion sei aber lahmgelegt worden durch das Ver­halten des Hauptausschusses. Er, Redner, habe das Vertrauen zu den Angestellten, daß sie stark genug find, die Mängel des Gefeßes auszumerzen, und zwar müßten sie jetzt gleich damit beginnen; seien doch schon Fälle bekannt, to Unternehmer den auf sie ent­fallenden Beitrag einfach ihren Angestellten vom Gehalt abzögen. Sollten demgegenüber die Angestellten die Hände in den Schoß legen? Nein!( Stürmische Zustimmung.) Um aber beffere Ber­hältnisse zu schaffen, müßten Angestellte und Arbeiter geschlossen zusammenstehen. Nur so würden sie zu ihrem guten Rechte tom­men. Die Saat, die gestreut sei, gehe auf. Die Wahlen zur Ver­sicherung hätten gezeigt, daß die Stimmung für uns günstig sei. Soffen wir, daß die Wahlen in Berlin   uns recht geben werden. Dafür sorgen Sie alle!( Tosender Beifall.)

Als erster Diskussionsredner trat Herr Fischer von den Deutschnationalen auf. Die Ausführungen des Referenten bezeich­nete er als eine Parteirede. Die Sozialdemokratie habe dem Gesetz zugestimmt, obgleich sie selbst zugäbe, daß es schlecht sei, alles, um Geschäfte zu machen. Sie wolle damit die Angestellten erst ins Elend hinabstoßen, um sie dann für sich zu gewinnen.( Großes Ge­lächter.) Die Sozialdemokratie hätte das Gesetz ablehnen müssen. Wenn das Gesetz schnell zustande gekommen sei, so zeige dies eben, daß die Regierung auch schnell arbeiten könne.( Gelächter.) Die Sozialdemokratie wollte die Angestellten aus politischen Gründen unter die Arbeiterversicherung stellen. Wären die Versicherungen verschmolzen worden, so wären die Angestellten noch dem Terror der Genoffen unterworfen gewesen. Wenn sich Arbeitgeber unter­stehen sollten, ihren Anteil dem Angestellten vom Gehalt abzu­siehen, so werde der Deutschnationale Verband Mittel und Wege finden, dies zu verhindern.( Stürmische Zurufe: Was für Mittel: Nennen Sie doch die Mittel!) Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. ( Nennen Sie doch den Weg!) Sie wollen ja bloß hören, daß wir den Streik verwerfen. Was wollen denn Sie helfen, Ihre 3 werg­organisation hat ja teinen Einfluß.( Stürmische Unter­

Zum Leben zu wenig, zum Sterben brechungen  , Beifall bei den Deutſchnationalen.)

zu viel!

lautete das Thema einer vom Zentralverband der Hand­Iungsgehilfen einberufenen start besuchten öffentlichen Ver­sammlung, in der Reichstagsabgeordneter Hoch- Hanau referierte. In fünfviertelstündigen Ausführungen ging Redner mit erschöpfen­der Sachkenntnis auf die schwierige Materie ein und rechnete, oft­mals von stürmischen Beifallsäußerungen unterbrochen, mit den Mäßchen und Verleumdungen der Gegner ab. Jawohl, er erkläre auch hier, daß er im Reichstage im Namen der Fraktion für die Angestelltenversicherung eingetreten sei und zugegeben habe, daß das Gesetz bei allen Mängeln und Nachteilen auch Vorteile habe.

Kleines feuilleton.

Hierauf nahm Genosse Hoch noch einmal das Wort: Sie( zu den Deutschnationalen) haben mich ja provoziert, von Hanau   hier­herzukommen, damit ich meine und meiner Fraktion Stellungnahme im Reichstag hier nochmals vertreten solle. Herr Fischer hat seine Genugtuung darüber ausgesprochen, daß hier ein sozialdemo­fratischer Reichstagsabgeordneter mal öffentlich ausgesprochen habe, warum die Sozialdemokratie für das Gesetz gestimmt hat. Das beweist, daß Herr Fischer die Reichstagsberichte überhaupt nicht gelesen hat. Das amtliche Stenogramm weist es nach, daß ich dort dasselbe gesagt habe, wie hier in der Versammlung.( Große Hei­terkeit.) Der Hauptausschuß ist uns aber während der Verhand­lungen immerfort in den Rücken gefallen, er ist zum Schaden der Angestellten zum Streitbrecher geworden.( Tosender Bei­

Gauleiter Bubli vom Zentralverband der Handlungsgehil fen übernahm es nunmehr, die Behauptungen des Herrn Fischer einer gründlichen Korrektur zu unterziehen und kennzeichnete, ge stüßt auf reichliches, unanfechtbares Tatsachenmaterial, das hinter­hältige Gebaren der Deutschnationalen. Unter andauernder Zu flimmung forderte er Herrn Fischer auf, doch die Mittel und Wege zu nennen, die dem Deutschnationalen Verbande zu Gebote stehen, wenn es gelte, die Rechte der Angestellten zu erkämpfen oder zu verteidigen. Sie haben abgewirtschaftet, trok Ihres Terro­rismus, indem Sie durch verklausulierte Bestimmungen in Ihren Statuten Mitglieder, die austreten wollen, durch Zwang festhalten. Wir danken für derartige Mitglieder, wir wollen nur solche, die aus Ueberzeugung bei uns find.( Stürmische Zustimmung.) Sorgen Sie dafür, daß bei der Wahl die Freie Vereinigung fiegt!( Stür­mischer Beifall.)

Nachdem noch H. Krüger mit den Deutschnationalen scharf ins Gericht gegangen war und ein treffliches Konterfei von ihnen entworfen hatte, war die imposante Versammlung beendet. Angestellte, Handlungsgehilfen!

Wählt Liste L"

Aus der Partei.

Eine Richtigstellung.

In der soeben erschienenen Nummer der Neuen Zeit" schreibt Genosse August Bebel  :

In den Auseinandersetzungen, die sich in den leßten Nummern der Neuen Zeit" zwischen den Genossen Hilferding   und Kloth ab­spielten, ist auch wiederholt die Frage gestreift worden: wer in der Partei die erste Anregung zur Beteiligung an den preußischen Landtagswahlen gegeben habe. Beide sind der Ansicht, daß dies Genosse Bernstein   gewesen sei, und in der Partei war bisher all­gemein diese Auffassung vertreten. Sie ist aber ein historischer Irrtum.

Mein alter Kriegskamerad Ed. Bernstein wird es mir nicht verübeln, wenn ich ihm ein Blatt aus seinem Ruhmestranz nehme, aber im Interesse der historischen Wahrheit bin ich dazu gezwungen. Die erste Anregung zur Beteiligung an den preußischen Land­tagswahlen erfolgte in einer Berliner   Korrespondenz unter dem 4. Juni 1885 im Züricher   Sozialdemokrat". Und zwar war der Verfasser jener Korrespondenz der verstorbene Genosse Hasenclever. Anknüpfend an eine Polemik gegen den Genossen Mehring fuhr derselbe fort:

Mich interessiert heute eine andere Frage, nämlich die der preußischen Landtagswahlen. Ich entscheide mich unumwunden für die Beteiligung an denselben seitens unserer Partei, und telegraphieren.

Dieser Augenzeuge berichtet schreckliche Einzel­

gehen können, wären sie nicht sicher, daß sie bei den Lakaien unter den Professoren auf teinen prinzipiellen Widerstand, auf keine würdige heiten. Verteidigung der akademischen Freiheiten stoßen würden. Nach dem letzten Schlachtentage ging in der Kälte ein starker Der deutsche Professor als Hüter der Freiheit. Das offiziöfe Bauernhäusern und Balästen der Wissenschaft zusammengesezten nichts, aber auch buchstäblich nichts gegeffen, waren marschiert, hatten Ein neues Jufektenmuseum. Draußen in Dahlem  , dem aus Regen nieder und dieser Regen gab den erschöpften und aus­gehungerten Truppen den Rest. Seit Tagen hatten die Soldaten Drgan des russischen Bolizeiministeriums, die berüchtigte Roifija", eigenartigen Gemeinwesen an der Grenze gegen Groß- Lichterfelde, die an Gesinnungstumperei des Breßgesindels alle Offiziöfen beider ist vor einigen Tagen eine neue wissenschaftliche Anstalt eröffnet gekämpft, bis die Störperkräfte versagten. Denn die Optimisten und Welten tief in den Schatten stellt, hat vor kurzem einen Artikel Schönredner von Konstantinopel   hatten feine, aber auch gar keine worden, ein Jufektenmuseum. Der verstorbene Professor Kraaz Borbereitungen getroffen, ihre Truppen zu ernähren und ihnen über die russische Studentenschaft im Auslande gebracht. Hierin hieß es unter anderem:" Ihr( der Studenten) Verhalten zu Berlin   vermacht. Sie bildet den Grundstock des von ihm gegründeten überflüssig. Nun brachen die falten Nächte über diese erschöpften hatte feine außerordentlich reichhaltige Käfersammlung der Stadt Munition zu liefern, Nahrungsmittel und Munition hielt man für den Professoren, zur Wissenschaft, zur einheimischen Studentenschaft, und im Verein mit befreundeten Forschern weiter geförderten unterernährten Menschen herein. Nächte ohne Ruhe und Nächte ihr Verhalten untereinander und ihr Verhalten zu den elementarsten Forderungen des Anstandes empören und beleidigen die ein- Deutschen Entomologischen Muſeums". Einer der Gönner tam für ohne Nahrung, nach kämpfen mit unzureichender Munition. Heimischen Studenten und auch die ganze Bürgerschaft... Diese den Grund und Boden auf, auf dem die Sammlung ihr eigenes Und doch begann der Rückzug in den ersten Stunden mit leide Horden sind durchweg revolutionär". Auf diese ebenso dummen wie beim erhalten sollte, und da es auch sonst an Barmitteln nicht licher Ordnung. Bis dann die rafche Verfolgung der Bulgaren   ein­perfiden Angriffe sah sich die Tante Voß bemüßigt, eine Rundfrage Ballot- Schüler, es bald errichten. Es ist ein freundlicher roter die Soldaten warfen ihre Gewehre weg, und schließlich wurde der fehlte, so fonnte der beauftragte Architekt, Heinrich Straumer  , ein fegte: nun verlor das Heer den Charakter einer organisierten Masse, unter den Berliner   Profefforen zu veranstalten, deren Ergebnisse sie Biegelbau diefes Insektenheim. dem nichts von der massiven Schwer­die in ihrer Gesamtheit von dem wüsten Geschimpfe der" Roffija" und luftig steht es wie ein Landhaus im Garten. Diesen hat es vor Erschöpfung in völliger Apathie hinfielen und am Wegrand nunmehr( Nr. 562, 3. XI 12) ihren Lefern mitteilt. Die Antworten, fälligkeit anhaftet, wie sie Museen sonst eigen zu sein pflegt. Licht regelloje Rückzug zu einer wilden Flucht. Mein Automobil war von flüchtenden Menschen umringt. Ueberall gewahrte man Leute, die deutlich abrücken, geben in mancher Hinsicht ein so reizvolles Stimmungsbild aus sent Kreise heutiger Lehrer der Jugend", daß auch wirklich zu eigen, und zu gegebener Zeit kann das Museum liegen blieben. Alle, die in meiner Nähe vorbeikamen, bestürmten auf das Doppelte erweitert werden. sie es durchaus verdienen, niedriger gehängt zu werden. Am nächsten den Roſſija"-Leuten fühlt sich der hohe Kreuz- Die Sammlungen stehen in geräumigen Entfernungen und im fehlen um Brot, nur um ein Stüd Brot. Und ich konnte ihnen In seinem Innern herrscht nirgends ängstliche Blagaussparung. mich mit flehenden, jammernden Bitten der Verzweiflung. Sie zeitungs" Politifer Prof. Dr. Theodor Schiemann. Ihm haben es besonders die aus Russisch- Polen kommenden jüdischen Studenten hellen Licht, in Schränken, die ihren wertvollen Inhalt durch die nichts geben. Dann geriet ich in die Menge der Verwundeten. Auf Karren fah ich zers angetan, die sich für ihn als lästige, in den Streis unserer deutschen modernsten Einrichtungen vor Verstaubung und anderen Schädigungen fezte Jünglingskörper liegen, weite, klaffende wunden, von Studentenschaft nicht hineinpassende Elemente" erweisen. Dagegen benen hauptsächlich tropische Vertreter am meisten auffallen, gelingt nichts Menschliches mehr hatten. Und nirgends fanden die Unglück­behüten. Bei der verhältnismäßigen Kleinheit der Insekten, unter Krämpfen und Schmerzen zuckende Körper, die oft fast nimmt er sich der jungen Russen aus guter Familie" besonders warm an. Wir wissen nun nicht, wodurch und inwieweit sich dieser es, eine sehr erhebliche Anzahl auf geringem Raum unterzubringen. lichen Hilfe. Die meisten starben in der Nacht, ir der Kälte. Abe Teil der russischen Studentenschaft das Lob aus dem Munde eines Troydem die neue Anstalt im letzten Jahre 100 000 Insekten durch Berwundeten blieben sich selbst überlassen. Die meisten von ihnen Schiemann tatiächlich verdient hat. Wir vermuten aber, daß die in Kauf hinzu erwarb, ist immer noch Raum genug vorhanden. Der den Kreis der edlen Storps nicht hineinpassenden Elemente ihr Schick- Laie wird schon aus dieser Zahl den erstaunlichen Formenreichtum find am Kopfe und am Oberkörper verwundet und 75 Proz. der Verlegten find von Schrapnells getroffen. Das beweist die vernichtende Wirkung sal mit Geduld ertragen werden. Nicht jedem ist es vergönnt, fein dieses hochorganisierten Kleinvolles ermessen können, von dem etwa der Artillerie. Gegen mittag geriet mein Automobil, das unter dem an 400 000 Arten beschrieben und vielleicht ebensoviele noch un­Zwange des furchtbaren Jammers Ambulanzstation geworden war, 15 000 Publikationen über Insekten, von den schwersten Folianten drängten, wurden getroffen. Die Bulgaren   tamen näher. Es war beschrieben sind. Einer der lichten Räume enthält die Bibliothek, an ins feindliche Feuer. Hilfefuchende, die sich an meinen Wagen Arbeiter findet in dieser Anstalt feine Aufgaben. Sie steht nur sehr mit unsäglicher Mühe gelang es, das Auto aus dem Schlamm zu bis zu den kleinsten Taschenformaten. Ein Stab wissenschaftlicher feine Beit mehr zu verlieren. Mein Verbandszeug war erschöpft. wenigen anderen Muſeen dieſer Art an Zahl der Objekte nach, ziehen, und nun fort, fort, so gut es ging. übertrifft aber viele durch seine moderne Einrichtung.

Jugendideal, bei den Bonner   Borussen zu finden.

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namentlich der

allen Ehren!

Der Anblick war

Sachlicher antwortet der große Polen  - und Eisenfresser Ludwig Bernhard. Als Nationalökonom erkennt er die Verdienste der Russen in seinem Fache an, er will sich auch die Gelegenheit nicht entgehen lassen, auf den slawischen Geist einzuwirken und von ihm zu lernen." Aber, daß das Studium der Ausländer an unserer Universität unbedingt zu unterstützen fei", will er feineswegs an­Das neue Museum ist städtisches Eigentum. Es besitzt eine exkennen. Zwei Mediziner, Oskar Hertwig   und Waldeyer, stellen thren ruifischen Hörern gute Beugnifie aus. Sie weisen die Böbeleien eigene Verwaltung und fein eigenes Kuratorium. Das Museum ist jetzt eröffnet, doch muß bemerkt werden, daß es damit nicht dem Notizen. der Rossija" scharf zurück und bemühen sich, erstere die Tradition der deutschen Universitäten als freier feine Schauanstalt für das große Publikum, sondern für diesen Zweck zur Feier von Hauptmanns 50. Geburtstag Elga" in feinen " Berkehr übergeben" worden ist. Das Entomologische Museum ist Theaterchronit. Das Schiller Theater wird Bildungsstätten" in empfehlende Erinnerung zu bringen. Die ist im Märkischen Provinzialmuseum zu Berlin   eine übrigens be- Spielplan aufnehmen. Die erste Aufführung erfolgt Donnerstag, den Feier von Hauptmanns 50. Geburtstag" Elga" in seinen guten Borfäße des in Herrn Professors Aber daß er in demselben Atemzuge die" behördlichen Gegen- quemer zu erreichende Schausammlung eingerichtet. Das Dahlemer Spielplan aufnehmen. Die erste Aufführung erfolgt Donnerstag, den maßregeln" gegen Ruffen politisierende Museum wird jedoch ab und zu besondere Teilausausstellungen ver- 14. d. M., in Charlottenburg  . ganz anstalten und durch die Tagespresse darauf hinweisen. Als einer Das Theater Groß- Berlin am 300 wird in einigen Selbſtverſtändliches erwähnt, läßt seinen eigenen Freiheitsbegriff Anstalt für friedliche Stulturbestrebungen sei in dieser Zeit friegerischer Tagen unter Ludwig Rosenfelds Leitung eröffnet. Es will ein in etwas eigentümlichem Lichte erscheinen. Dhne Polizei­fuchtel geht es offenbar für einen preußisch- deutschen Professor nicht Schrecken dem neuen Museum der Wunsch gedeihlichen Wirkens auf Unterhaltungstheater großen Stiles" werden. Nach kurzem Varieté­den Weg gegeben. L. L. teil wird das Programm als Hauptnummer ein längeres heiteres ab. Erinnert man sich des traurigen Verhaltens der Profefforenschaft Stüd bringen und zwar als erstes So bummeln wir" von im Falle Arons, des nicht minder traurigen im Falle Dubrowsty, Die Flucht der Hungerarmee. Wahre Schreckensbilder von dem Gustav Kadelburg   mit Gesangsterten von Leo Leipziger   und bergegenwärtigt man sich den fervilen Byzantinismus, in dem bei Rückzug und der Flucht des geschlagenen türkischen Heeres nach den Musik von Jean Gilbert  . Unter den Mitwirkenden werden genannt: jeder passenden und unpassenden Gelegenheit die deutſche Profeſſoren- Kämpfen um Lüle- Burgas entwirft der Striegskorrespondent der Frizi Maſsary, May Pallenberg und Karl Bachmann. schaft das Menschenmögliche leistet, so kommt man zu dem Schluß: Stampa", der während des Kampfes in der Feuerlinie weilte und- Eine Orchideen Ausstellung veranstaltet die die russischen Preffelafaien hätten in ihren Angriffen gegen die sich nach der Schlacht aus der stürmischen Flutwelle der Flucht Deutsche Gartenbaugesellschaft vom Freitag bis einschließlich Sonntag akademischen Bürger der europäischen   Universitäten nie so weit rettete, um dann von Numänien aus seinen Bericht zensurfrei zu im Herrenhause.

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