Nr. 263. 29. Jahrgang.
Gewerkschaftliches.
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Immer wieder wird von Firmen berichtet, die Stellenbewerbern
und die teilweise Herabseßung der Hilfsarbeiterlöhne gaben meh- Die Schloffer für Oberlichtfensteröffner stehen in einer veren Rednern Veranlassung, das unsoziale Verhalten der Unter- Tarifbewegung. Zur Regelung der Arbeitsverhältnisse haben nehmer scharf zu kritisieren. Borsigender Görnik empfahl in fte einen Affordtarif aufgestellt, dessen Anerkennung fie Ein Generalappell der deutfchen Holzarbeiter. längeren Ausführungen, den drei Hauptfragen zuzustimmen, denn von den Unternehmern verlangen. Da es sich in der Regel um Der Holzarbeiterverband steht in den nächsten Wochen nur dann wäre es möglich, mit den Unternehmern in weitere Ver- Bauarbeit handelt, kommt außerdem noch der Bauschlossertarif in Betracht, für den ebenfalls die Anerkennung gefordert wird. Verim Zeichen einer außerordentlichen allgemeinen Agitation, die hanndlungen einzutreten. Der Tarifentwurf selbst könne nicht zur schiebene Firmen haben die Forderungen der Arbeiter bewilligt, bereits mit der Verbreitung eines Flugblattes in allen Annahme empfohlen werden, aber bei weiterem Verhandeln würde mit einigen wird noch verhandelt, während einzelne, wie die Firma Verbandsbezirken eingeleitet worden ist. Die neueste„ Holz- sich mancher Uebelstand beseitigen lassen. Die 8½stündige Arbeits- Sperling in der Warschauerstraße, sich sehr ablehnend verhalten. arbeiter- Zeitung " repräsentiert sich in gediegener Aufmachung zeit werde sich wohl auch ohne Tarif schwerlich halten lassen; aber Bei Sperling besteht seit dem 30. Oftober ein Streif. An und beträchtlich erweitertem Umfange als besondere Agitations in Stundenlohn von 55 Pf. für Hilfsarbeiter sei immerhin ein diesem Tage tam es auch bei Paul Lindstedt zum Streif, nummer und dementsprechend ist auch ihr Inhalt diesmal beschritt, denn der größte Teil arbeite jezt zu niedrigeren Löhnen. aber die Differenzen wurden durch eine erfolgreiche Verhandlung forgfam der Situation angepaßt. Aufklärenden Artikeln über würde zum ersten Male ein tarifliches Verhältnis für Dach schnell erledigt und die Arbeit fonnte am nächsten Tage schon wieder aufgenommen werden. In einer Versammlung, die am Donnersdas eigene Programm und die Taktik der Arbeitgeberverbände bederhilfsarbeiter geschaffen. folgen Mahnworte an die Frauen und die Jungmannschaft Annahme der drei strittigen Bunfte empfahl, wurden diese gegen bezeichnete. Bon ben schwebenden Verhandlungen erwartet er Nach einem kurzen Schlußwort öppners, der nochmals die tagabend stattfand, berichtete Behrend vom Deutschen Metallarbeiterverband über den Stand der Bewegung, den er als günstig der Holzarbeitet. Außerdem bringt diese Nummer die Bekantine geringe Minderheit abgelehnt. ein befriedigendes Resultat, wenn nur die Arbeiter fest zusammenmachung unserer hundert im ganzen Reiche stattfindenden Nach diesem Beschluß wurde der Tariflommission die Möglich halten. Es handelt sich um nicht viele und nur kleine Firmen, Agitationsverfammlungen, während der Verbandsvorstandable feit genommen, mit den Unternehmern weiter zu verhandeln. Die bie nicht über 15 oder 16 Mann beschäftigen. Die Versammelten be Gelegenheit ergreift, um die Mitglieder mit furzen, pegenden Arbeiter haben aber durch den Beschluß auch gezeigt, daß sie nicht schlossen, den Streit bei Sperling fräftig zu unterstützen und Worten auf ihre Pflicht, unablässig für den Verband werben und die Versammlungen recht fleißig au be- gewillt sind, einen Tarif mit den Unternehmern abzuschließen, der jede Streitarbeit zurüdzuweisen. Sie waren sich einig barüber, daß der aufgestellte Affordtarif in allen Betrieben durchgeführt suchen, wie folgt hinzuweisen: Generalpell ihnen erhebliche Verschlechterungen bringt. Nunmehr wurde darüber bebattiert, ob es angebracht sei, den werden muß, um zu befferen Arbeitsverhältnissen zu gelangen der deutschen Holzarbeiter. Auf der ganzen Kampf unter den gegenwärtig obwaltenden Verhältnissen weiter zu Wie man für die Gelben wirbt. Front rüsten die Unternehmerorganisationen u einem führen. Da die Konjunktur eine sehr ungünstige ist, wurde beSchlage gegen die Arbeiterverbände. Das higt die legteren, ihr Rüstzeug auf dessen Widerstandsfähigkeit und schlossen den Kampf abzubrechen und auf eine günstigere Beit zu in ihren Anstellungsfragebogen die Frage vorlegen, welcher Orgadie Organisation auf ihre Lückenlosigkeit zu prüfen. Zu diesem vertagen. Am Montag sollen fich die Arbeiter ben Unternehmern nisation sie angeschlossen sind. Manche gehen, wie die Deutsche Industriebeamten- Beitung" mitteilt, sogar noch weiter und verlan Swed finden in der zweiten Hälfte des November in allen wieder zur Verfügung stellen. Bahlstellen des Verbandes Holzarbeiterverfamm- läufig sein Ende erreicht. Somit hat der Kampf, der 15 Wochen im Gewerbe tobte, borgen von dem Belverber die Unterzeichnung eines Reverses, in dem er ausdrücklich versichern muß, daß er nicht dem Bund der technischindustriellen Beamten angehöre. Zweifellos find schon Fragen nach Iungen statt mit der Tagesordnung: Die Kriegsvorbereitungen der Unternehmerverbände für Die Direktion der Bergmann- Elektritätswerke Berlin N. libt mit Stoalitionsfreiheit, denn die Mitgliedschaft eines Angestellten bei der Zugehörigkeit zu einer Berufsorganisation Eingriffe in die das Kampfjahr 1913." Bezug auf die bevorstehenden Vertrauensmännerwahlen zur Privat einem Verbande hat an sich nicht das geringste mit dem Dienstver Die Bemühungen der Verbandsleitung, gerade die gegen- angestelltenversicherung ein sonderbares Verfahren gegen eine bisher hältnis zu tun. Den Gipfel in der unmoralischen Einwirkung auf wärtige Zeit, die nicht nur an den Gesamtverband, sondern weniger in der Deffentlichkeit hervorgetretene Beamtenschicht aus. die Organisationszugehörigkeit ihrer Angestellten erflimmt aber auch an jedes einzelne Mitglied hohe Anforderungen stellt, Es handelt sich um die Berufskategorie der Werkstattschreiber, welche doch die Elektrizitätsgesellschaft Sanitas" in Berlin , die einem weil wiederum schwarze Kampfestoolten im Gewerbe sich durch die Entwidelung der Großbetriebe in ganz bedeutender Bahl Bewerber auf einer Starte schreibt:„ Wir machen Sie darauf aufzusammenziehen, zu einer recht intensiven Agitation auszu- vertreten sind. Die A. E. G. Fabriken allein beschäftigen schon merksam, daß Sie bei eventueller Anstellung dem nugen, sollten von allen Verbandsmitgliedern verständnisvoll nahezu 400 Werkstattschreiber, während die Bergmann- Elektrizitäts- wird es also geradezu zur Bebingung für die Anstellung gemacht, Gelben Arbeiterbund" beitreten müßten." Hier und nachhaltig unterstügt werben Darum wollen auch wir werke ebenfalls weit über 100 dieser Angestellten zu verzeichnen daß der Angestellte sich einem gelben Arbeiterverein anschließt. Wie nicht verfehlen, an dieser Stelle die Holzarbeiter an ihre haben. fagte doch Ruskin ?:" Deine Arbeit sollst Du verkaufen, Deine Seele Aufgaben zu mahnen. Wenn selbst die Zohn- und Arbeitsverhältnisse für diese An- aber nicht." Es gibt aber, wie das Beispiel zeigt, immer noch gegestellten bei den A. G. G. Fabriken noch als äußerst schlechte be- wisse Scharfmacher, die glauben, für ein fümmerliches Gehalt den zeichnet werden müssen, hat man wenigstens im Direktorium dieser Angestellten mit Leib und Seele faufen zu fönnen. Das sind dieDer Kampf im Dachdeckergewerbe abgebrochen. Gesellschaft das Verständnis dafür gefunden, daß die Werkstattschreiber felben, die bei anderer Gelegenheit sich hinstellen und über den Um eine beide Barteien befriedigende Einigung in dem Kampf im als Angestellte zu betrachten seien. Die Firma Bergmann dagegen sträubterrorismus" der Getverkschaften getern. Dachdeckergewerbe herbeizuführen, wurden mit den Unternehmern sich auf das entschiedenste, die Werkstattschreiber als Angestellte Achtung, Friseurgehilfen! Wegen Tarifbruch für VerbandsVerhandlungen angebahnt. Diese hatten daraufhin einen Tarif im Sinne des Angestelltenversicherungsgesetzes zu betrachten und mitglieder gesperrt: Grund, Abalbertstr. 96, und Schmalisch, entwurf ausgearbeitet, zu dem die Dachdecker und Hilfsarbeiter verweigert ihnen die Ausgabe der Versicherungskarten. Adalbertstr. 98. Geregelt: Ponzel, Stalizer Str. 73. Die Verband der Friseurgehilfen. in einer Versammlung am Donnerstagabend Stellung nahmen. Werkstattschreiber hatten daraufhin eine Versammlung abgehalten, Deutfches Reich. Gauleiter öppner brachte den Tarifentwurf zur Verlesung wo beschlossen wurde, die vom Gesez gewährleisteten Rechte in Anund betonte, daß es fich um eine endgültige Annahme des Tarifs spruch zu nehmen und sich selbst die Versicherungskarten zu beschaffen. Wahlen zur Angestelltenversicherung.. noch nicht handeln tonne, sondern lediglich um Anerkennung der Nachdem so die Angestellten ihre Rechte wahrgenommen hatten 930 Stimmen abgegeben. Die verbundenen Listen des Hauptausdrei Hauptpunkte, die Lohnfrage, Arbeitszeit und wurden die Karten von der Versicherungsanstalt der Firma Bergschusses brachten es auf 2718 Stimmen, während drei weitere, ebenFahrgeldenthädigung. Würde die Versammlung in mann zur Kenntnisnahme und Verteilung wieder eingesandt. Die falls verbundene Listen 1661 Stimmen erhielten. Auf die Freie diesen drei Fragen dem Vorschlage der Unternehmer zustimmen, Firma Bergmann ließ nunmehr nachforschen, wer der Attentäter Vereinigung entfällt danach ein Vertrauensmann und ein Ersagdann sollten über die anderen Tarifpofitionen weitere Berhand- war, der sich diese Frechheit erlaubte, die Versicherungskarten mann, auf die Listen des Hauptausschusses drei Vertrauensmänser lungen gepflogen werden. Der Tarif selbst hat schon von dem von der Ausgabestelle zu besorgen. Als das Resultat der Nach- und fünf Erfagleute, auf die dritte Liste ein Vertrauensmann und Geiste geatmet, wie er gegenwärtig in den Unternehmerkreisen des forschungen refultatios verlief, teilte man in shroffem Zone mit, vier Erfagleute. Baugewerbes zu finden ist. Soll doch der abzuschließende Tarif daß die Firma Bergmann die bon beraber, bon benen 8 für die Freie Bereinigung, 8 für den pauptIn Breslau ftanden fich nicht weniger als 11 Bisten gegenborläufig nur bis zum 31. März nächsten Jahressicherungsanstalt erhaltenen Bersicherungsarten ausiduß verbunden waren. Die Freie Vereinigung erhielt mit bem Tage, an welchem die Gültigkeitsbauer der Bauarbeitertarife überhaupt nicht aushändigen wird! Damit versucht 2134 Stimmen 7 Mandate, der Hauptausschuß mit 4877 Stimmen abläuft gelten. Die Arbeitszeit, die bisher 8% Stunden be- die Firma einen Einbruch in die Rechte der Angestellten. 14 Mandate. Als bemerkenswert muß hervorgehoben werden, trägt, foll nach dem Tarifentwurf wieder 9 Stun= Wir wollen der Firma Bergmann verraten, daß es nicht daß der Hauptausschuß seine große Stimmenzahl nur den weibden betragen, also um eine halbe Stunde verlängert die Angestellten des Betriebes waren, welche die Versicherungskarten lichen Angestellten verdankt, die sich für die Reaktionäre födern werden. Der Stundenlohn soll für Dachdecker 85 Pf. und nach Ab- besorgt hatten, sondern daß der Verband der Bureau - ließen und allein 1650 Stimmen aufbrachten; die 7- Männerlisten schluß eines neuen Bauarbeitertarifes 5 Pf. mehr als für Maurer angestellten Vorkehrungen getroffen hatte, um den Werkstatt- des Hauptausschusses batten mur 2727 Stimmen. Am fläglichsten und Zimmerer betragen. Die Hilfsarbeiter sollen einen Stunden- schreibern die Ausfüllung der Karten zu ermöglichen. schnitt der Deutschnationale Handlungsgehilfenberband ab, der John bon 55 Bf. erhalten, obgleich heute schon vielfach 60 Pf. bezahlt auch in Breslau den größten Mund hat und bei 454( 1) Stimmen werden. Die Unternehmer haben beschlossen, nur weiter zu bermit einem Vertrauensmann und einem Vertreter vorliebnehmen muß. handeln, wenn die Arbeiter in diesen drei Hauptfragen ihrem Vor schlage zustimmen. Sie wollen also auf ihre Macht geftüßt den Arbeitern die Verschlechterungen mit aller Gewalt aufoftrogieren. Dies Borgehen rief natürlich in der Versammlung große Empörung hervor. In längerer Debatte wurde teils für An nahme, größtenteils jedoch für Ablehnung der Unternehmervorschläge plädiert. Besonders die Verlängerung der Arbeitszeit
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Troß dieser Unterschlagung von seiten der Firma Bergmann richten wir an sämtliche Werkstattschreiber und Schreiberinnen dieses Betriebes das Ersuchen, auch ohne die Karten am Sonntag, den 10. November an die Wahlurne zu treten, und dem Wahlleiter auf Befragen zu erklären, uns ist von der Firma Berg mann die Versicherungstarte vorenthalten wor den. Der behördliche Protokollführer muß diesen Borgang im Protokoll vermerken, so daß Gelegenheit gegeben ist, weitere Schritte in der Angelegenheit zu unternehmen.
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Zur Aussperrung in der Uniongießerei zu Königsberg . Der Streitbrecher nach Königsberg . Die Arbeiter und Handwerker des Kampf dauert unverändert fort. Die Direktion zieht immer mehr Betriebes hatten dieser Tage das Gewerbegericht als Einigungsamt angerufen. Die Direktion ließ sich jedoch auf Berhandlungen nicht ein und bekundete damit, daß es ihr lediglich um eine Machtprobe zu tun ist.
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