Nr. 263. 29. Jahrgang. 4. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt. Sonnabend, 9. November 1912.
Die Vertrauensmännerwahlen
für
die Angestelltenversicherung
finden für die Arbeitnehmer am morgigen Sonntag in der Zeit von 12 Uhr mittags bis 6 Uhr abends in den gestern veröffentlichten Stimmlokalen statt.
Für unsere Genossen kommt die
Liste L
der Freien Vereinigung in Frage.
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Hilfskräfte melden sich vormittags in folgen Lokalen: Nordwesten und Westen: Werftstraße 7, Quergebäude II, ( Moabit 7810.)
Süden und Südosten: Gewerkschaftshaus, Engelufer 15, Zimmer 13.( Morigplay 3733.)
auf Zahlung der Differenz erkannt. Neuerdings ist die Rechtsprechung des Innungsschiedsgerichts, welches sich auf ein Urteil höherer Instanzen beruft, eine andere geworden. Auf Zahlung der Differenz wird nur in dem Falle erkannt, wenn der Arbeiter bei Ser ersten Lohnzahlung Protest erhebt und die Bezahlung des Minimaltarifs verlangt. Der Redner empfahl, sich in allen derartigen Fällen vor Erhebung einer Klage zunächst an die Ortsverwaltung zu wenden. Weiter teilte der Redner mit, daß das Bureau der Ortsverwaltung am 1. April von der Blankenfelbestraße nach dem Gewerkschaftshaus verlegt werden soll. Der nächste Punkt der Tagesordnung galt der Besprechung der bevorstehenden Gewerbegerichtswahlen und der Aufforderung zur bollzähligen Beteiligung an den Wahlen.
Die in der Kolonie Togo wohnenden Deutschen scheinen sehr trinkfeste Männer zu sein. Wie nämlich die„ Berliner Politischen Nachrichten" feststellen, verbrauchten die 368 Weißen im Jahre 1910
an stillen Weinen 6534 Liter im Werte von 12 400 M.,
Often: Tilsiter Straße 79 bei Thimm.( Königstadt 1958.) 1960 iter Schaumwein im Werte von 8820 M., 6180 Liter Norden und Nordosten: Münzstraße 20, Zentralverband Branntweine aller Art im Werte von 21 510 M. und 91 129 Liter Bier im Werte von 61 479 M. Im Ganzen der Handlungsgehilfen.( Königstadt 1622.) Wedding und Gesundbrunnen : Pantstraße 60 bei Kerfin. tamen auf die weiße Bevölkerung 105 804 2iter alkohol( Moabit 5344.) baltige Getränke im Werte von 104 209 m. Im Jahre 1911 verbrauchten die dort lebenden 354 Personen an stillen Weinen Werte von 13 850 M., 9427 Liter Branntwein aller Art im Werte 29 704 Liter im Werte von 33 906 M., 2969 Liter Schaumwein im von 25 873 M. und 87 405 Liter Bier im Werte von 57 834 M., in Summa 129 505 Liter alkoholhaltiger Getränke im Werte von
Besonders wichtig ist auch die Mithilfe weiblicher Angestellter. Wir bitten, sich vollzählig in den Dienst der Sache zu stellen. Es gilt jetzt, den Endkampf in Berlin so zu führen, daß Berlin nicht hinter den Resultaten im Reiche zurücksteht. Darum an die Arbeit für die
Liste L.
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Versehe sich jeder Wahlberechtigte mit einer Berechtigungsfarte oder mit einem Legitimationsschein. Ohne solche Aufnahmekarte oder einen Schein darf niemand wählen.
Verfammlungen.
Zentralverband der Schuhmacher. In der am Mittwoch abgehaltenen Generalversammlung erstattete der Kassierer Bendig bie Abrechnung vom dritten Quartal. Die Abrechnung der Lokaltaffe zeigt in Einnahme und Ausgabe die Summe von 5281,87 M. Für Unterstützungen wurden ausgegeben an Arbeitslose 4044 m., an Kranke 4235 M., an Reisende 313 M., an Umziehende 193 M., an Streikende und Gemaßregelte 34 M., an Wöchnerinnen 12 M., bei Todesfällen 110 M. Der Vorsitzende Hamann gab einen leberblick über die Verbandstätigkeit im dritten Quartal. wohl in der mechanischen Branche wie in der Schoßbranche wurden verschiedene Differenzen durch Verhandlungen erledigt. In den Reparaturwerkstätten kommt es öfter zu Differenzen, weil der Minimallohntarif nicht bezahlt wird. Früher hat das Innungsschiedsgericht in allen Fällen, wo die Differenz zwischen dem Minimallohn und dem gezahlten niedrigeren Lohn ausgeklagt wurde,
50=
131 463 m.
Während also die Zahl der Weißen um 14 Köpfe zurückgegangen ist, stieg der Altoholkonjum um 23 701 Liter!
Ein blutdürftiger Christ.
Ein merkwürdiger Vertreter des Christentums ist ein Professor Richard Guhr in Dresden . Dieser Herr hatte an den Reichstagsabgeordneten Vogtherr wegen seiner Agitation für den Austritt aus der Kirche einen Brief geschrieben, der von Beschimpfungen stroßte. Dann schrieb er noch einen zweiten Brief an das Komitee Ronfessionslos, das eine Versammlung einberufen hatte, in der Vogtherr sprach. Dieser Brief lautet:
einzutreten, wie ich es biermit für das Christentum tue, fo werde ich seinem Wahlkreise und dem Deutschen Reichstage von der auf ihm haftenden Beschimpfung Kenntnis geben. Professor Nichard Guhr.
Wenn der streitbare Vertreter des Christentums so blutdürftig ist, mag er sich zur Ader lassen. Das würde ihn vielleicht vor einer möglichen Bekanntschaft mit der Gummizelle bewahren.
Vom Erkönig Manuel.
Einer Petersburger Meldung zufolge hat Erkönig Manuel von Portugal den Kurort Suut- Su in der Strim angekauft. Der Kurort Suut- Su gehörte der Moskauer Millionärin Soliwjem und zählt zu den besuchtesten Orten der südlichen Krim . Demnach scheint es mit der Einheiratung in eine standesgemäße Familie schlecht zu stehen. Aber schließlich ist das ehrbare Gewerbe eines Hotelwirts immer noch besser als das eines weggejagten stellungslosen Königs von Gottesgnaden. Bei dem lleberfluß früherer Berufskollegen, die sich gern einmal von den Regierungssorgen erholen, dürfte das neue Unternehmen gut florieren. Kleine Notizen.
Bergmannslos. In der Nacht zum Freitag wurden auf Reche Rabbod zwei Arbeiter durch einstürzendes Gestein getötet.
Liebestragödie. Am Donnerstag wurde in einem Hotel in Breslau ein Liebespaar erschossen aufgefunden. Beide hatten sich außerdem mit Sublimat vergiftet. Nach vorgefundenen Briefen handelt es sich um Mord und Selbstmord. Der Mann ist Kandidat der Medizin, das Mädchen eine Verkäuferin aus Stattowig. Räuberischer Ueberfall. In Bochum wurde gestern bei Hellem Personen traten auf die Frau zu, streuten ihr Pfeffer in die Augen, Tage ein breister Ueberfall auf eine Frau ausgeführt. Mehrere banden und nebelten sie, schleppten fie fort und ließen sie dann hilflos auf einem Bauplas liegen. Man nimmt an, daß es sich um einen Raubmordversuch gehandelt hat.
in Leugich bei Leipzig ist gestern früh der Leichnam eines völlig Grauenhafter Leichenfund. In der Nähe des Oberförsterhauses unbekleideten jungen Mädchens aufgefunden worden. Kopf, Arme und Beine fehlten. Später wurden die Arme und Beine in einem Starton verpackt in einem Abteil eines auf dem Hauptbahnhof in Leipzig einlaufenden Personenzuges gefunden. Die Staatsantvaltschaft hat auf die Ermittelung des Mörders eine Belohnung von 500 Mart ausgesetzt. Die Ermittelungen über die Identität der Ermordeten haben bis jetzt noch keine Anhaltspunkte ergeben. Gewaltatt eines Gefangenen. Als am Donnerstag in Danzig der zu drei Monaten Gefängnis verurteilte Arbeiter Streng abgeführt werden sollte, fiel er über den Gefangenenauffeher her und verlegte ihn durch Messerstiche so schwer, daß an seinem Aufkommen gezweifelt wird. Ein zu Hilfe herbeigeeilter Schuhmann wurde ebenfalls durch Messerstiche int Gesicht schwer verletzt. Der Täter entfloh, konnte aber abends wieder verhaftet werden.
An das Komitee Sonfessionslos. Nachdem ich den Neichstagsabgeordneten Vogtherr durch seinen Vortrag am 30. cr., worin er zum Austritt aus der Kirche Freireligiöse Gemeinde. Sonntag, den 10. November, Ivormittags aufforderte, kennen gelernt hatte, suchte ich seine persönliche Be- 9 Uhr, Pappel- Allee 15/17, Neukölln:" Idealpassage" und Tegel : Schltepertanntschaft und erklärte ihn vor Zeugen für einen Schurten. ftraße 30: Freireligiöse Vorlesung. Vormittags 11 Uhr, Seleine Frankfurter Durch diese Bezeichnung seiner verbrecherischen Tätig- Straße 6: Bortrag von Herrn Dr. B. Wille:„ Das freie Selbst". II. teit Montag abend 8 Uhr: der deutschen Voltsseele wünschte ich Damen und Herren als Gäste sehr willkommen. an ihm die verdiente Züchtigung für feine Beschmutzung Beschließende Versammlung in" Alt- Berlin". Allgemeine Kranten und Sterbekaffe der Metallarbeiter christlicher Wahrheiten während seiner Ausführungen zu geben.( G.. 29), Hamburg. ( Filiale Bankow .) Sonnabend, den 9. No. Zugleich erklärte ich, daß ich nun seinen Sekundanten oder bember, abends 9%, Uhr: Versammlung bei Schröter, Floraftr. 5 u. 6. feine gerichtliche Klage erwarte. Sollte der Abgeordnete( Filiale Adlershof .) Sonnabend, den 9. d. M., bei Töpfer, am Marktplatz, Vogtherr nicht gewillt sein, mit Gut und Blut" für seine Religion| Bersammlung: Wahl eines Kassierers.
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Man achte auf die alte Stiller- Firma!
Stilles
Gegr.
1867