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Der nächtliche Einbruch in die Stationskasse zu Gransee  

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Straßenlümmels usw., erregt aufspringen und die Hälfe recken. Ein ziveites schweres Eisenbahnunglück wird aus Süd­

Die Warnung vor privaten Gründungen sogenannter Stranten- jezt stehen, würde die christliche Bevölkerung von Konstantinopel  , der hiesigen Bevölkerung phantastische Formen an Schon faffen, die in Wahrheit Versorgungsanstalten für eine Klique sind, vor allem die Fremdenkolonie, ihr Erscheinen als Erlösung fieht man das goldene Kreuz wieder, errichtet auf der Agia Sophia! möchten wir wiederholen. Wer über den Charakter einer Stasse empfinden. Denn man lebt hier in großen Aengsten. Man spricht davon, daß die Bulgaren  , die ja bereits bis zum in Berlin   sachgemäße Auskunft haben will, erhält sie bei der Einiger Grund dazu ist gewiß vorhanden. Doch das meiste ist Ein- Marmarameer gelangt sind, die Absicht haben, bis zu den Darda­Zentralfommission der Krankenkassen, Alexanderstr. 39/40. bildung. Das ganze aber lastet wie ein Alpdruck auf den Gemütern: nellen vorzubringen, die Forts zu erobern und sich in den Besitz der Sieht man auch ein, daß die Gefahr einer Christenverfolgung beil- Meeresengen zu setzen. los übertrieben wird, so sehnt man sich doch nach Befreiung von hatte gestern vor der 1. Straffammer des Landgerichts I ein gericht- den eigenen Hengsten. Schwere Eisenbahnkatastrophe in Nordamerika  . liches Nachspiel. Aus der Untersuchungshaft wurde der Kaufmann Richard Riese vorgeführt, um sich wegen schweren Diebstahls zu Die europäischen   Schulen schließen eine nach der anderen. Die Ein entsegliches Eisenbahnunglück hat sich am Montag verantworten. Mitangeklagt war früher noch der Schlossermeister Kinder wollen zu Hause bleiben, denn man befürchtet Pogroms.   in der Nähe der Station Yasow der Mississippital­Adolf Arndt, der aber als geistestrant angesehen und der Irren- Das steigert selbstverständlich erst recht die Angst der Bevölkerung. bahn zugetragen. Dort stieß in voller Fahrt ein Güterzug anstalt überwiesen ist. Wenn es dunkel wird, eilen die Geschäftsleute nach ihren Be- mit einem mit Ausflüglern dicht besetzten Personenzug zu­Am frühen Morgen des 19. Januar d. J. wollte ein auf dem haufungen. Um 7 bis 8 Uhr abends find die Straßen wie aus- sammen. Gegen dreißig Personen wurden dabei n des 1 Bahnhof Gransee   beschäftigter Bahnbeamter das Bureau des gefegt. In dem hellerleuchteten Tokatlian", dem Hauptcafé von getötet und mehr als fünfzig verlegt. Viele Stationsvorstehers betreten, um dort zu heizen. Als er die Tür Bera, der Börse der Journalisten und Politiker, sigen an der Getöteten sind bis zur Unkenntlichkeit ver= sperrangelweit aufstehend fand, schlug er Lärm. Eine sofort vor den Tischen verlorene Gruppen, die bei jedem Schrei draußen, stümmelt worden. genommene Untersuchung ergab, daß während der Nacht Diebe ein- dem Aufschlagen eines Fensterladens, dem heiseren Ruf irgendeines gedrungen waren und die Stationskasse erbrochen hatten. Die Diebe hatten insgesamt Bargeld, Briefmarken und Fahrkarten in Höhe von 741 Mark erbeutet. In derselben Nacht war auch ein Biele sind abgereist, viele schicken ihre Frauen fort. rußland gemeldet. Auf der Südwestbahn entgleiste nahe Einbruch in das Kontor des Fabrikanten Möhring, welches un- Entschieden bereiten sich die Europäer in weit höherem Maße der Station Liptschen ein Personenzug. Fünf Wagen mittelbar am Bahnhof lag, verübt worden. Hier hatten die Diebe darauf vor, massakriert zu werden, als die Türken, dieses Massaker wurden dabei zertrümmert und 14 Personen, darunter nur Zigarren im Werte von 40 Mark und einiges Kleingeld er­auszuführen. Diese übertriebene Angst der Europäer, die vom fünf Zugbeamte, verlegt. beutet. Da sich der an der Bahnsteigsperre tätige Beamte erinnerte, türkischen Pöbel wahrgenommen wird, wird selbst zu einem Faktor, zwei Männer gesehen zu haben, die mit anscheinend schweren der die Gefahr heraufbeschwört. Doch gegen das Großstadtgesindel Bateten beladen in aller Gile den Bahnsteig betreten und den D- Bug nach Berlin   benutzt hatten, tauchte der Verdacht auf, daß diese als und die Fanatiker von Stambul   bietet die Regierung unzweifel- Zwei tödliche Unfälle, hervorgerufen durch fahrlässiges Umgehen Täter in Frage kamen.. Es wurde sofort eine genaue Personal- haft ausreichenden Schutz. Nur wenn es zu einer Militär- mit Schußwaffen, werden aus München   und Mülheim   a. Ruhr beschreibung sämtlichen Stationen an der Strecke telegraphisch mit- revolte gegen die Regierung kommen sollte, dann wäre es gemeldet. Als am Sonntagnachmittag der Unteroffizier Doch geteilt, die zur Folge hatte, daß die zwei Verdächtigen auf dem wohl möglich, daß diese Kämpfe von Ausschreitungen muselmanischer in einem Speicher des 2. Infanterieregiments in München   mit einem Stettiner Bahnhof angehalten wurden. Es waren dies die jetzigen Massen begleitet sein würden. Die Hauptgefahr aber droht bei der Militärgewehr Schießübungen machte und dabei auf den neben ihm Angeklagten Riese und Arndt. Riese versuchte bei seiner Festnahme Demobilisation oder gar, wenn die flüchtenden Armeemassen die stehenden Unteroffizier Weiß anlegte, ging plötzlich ein Schuß los, von einer Browningpistole Gebrauch zu machen, wurde jedoch ent­der Weiß am linken Auge schwer verletzte. Als Doch seinen waffnet. Bei ihnen wurde ein ganzes Magazin der verschiedensten Straßen der Hauptstadt überfluten sollten. Einbrecherwerkzeuge vorgefunden, darunter auch ein sogenannter Das hiesige deutsche Blatt hat gestern, wie es eingangs erklärt, Kameraden bewußtlos zu Boden sinken sah, stürzte er, in der Meinung, Knabberer, ein zu Geldschrankeinbrüchen bestimmtes Werkzeug. ,, im Einverständnis mit unserem Botschafter", einen Anfruf an Weiß erschossen zu haben, auf sein Zimmer und erschoß sich dort.­Das Gericht erkannte auf 1 Jahr Gefängnis unter Anrechnung von die hiesigen Deutschen   veröffentlicht, worin, nach vielen groben In Mülheim   war am Montag vormittag ein Offiziersbursche 6 Monaten der Untersuchungshaft. Schmeicheleien an die Adresse der türkischen Regierung wie z. B. des Infanterieregiments Nr. 159 auf einer Mannschaftsstube mit daß die Türkei   stark genug sei, den Bulgaren   zu trogen, daß die dem Reinigen einer Browningpistole beschäftigt, die noch Manneszucht in der türkischen Armee ungebrochen sei uit., Be- einige Kugeln enthielt. Plötzlich entlud sich die Pistole und die Hauptungen, die in diesem Augenblick geradezu wie Peitschenhiebe Kugel drang dem im Zimmer befindlichen Stubenältesten in die wirken die Ankunft des deutschen   Kriegsschiffes angekündigt und Brust, durchbohrte diese und kam in der Nähe der Wirbelsäule erklärt wird: Wer sich dann noch beängstigt fühlen sollte, kann sich wieder heraus. Der Schwerverlette wurde in hoffnungs­dann auf das Schiff flüchten." Dadurch wurden die Aengste erst losem Zustande in das Lazarett überführt.

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Wegen Unterschlagung im Amte 00.31 hatte gestern die dritte Strafkammer des Landgerichts   I unter Borsitz des Landgerichtsdirektors Lieber gegen den Oberpoft assistenten Wilhelm Grundbach zu verhandeln. Der Angeklagte, der als einfacher Telegraphengehilfe in den Postdienst getreten war, war auf dem Postamt 25 tätig gewesen. Hier hatte er unter anderem auch die Gehaltszahlungen an die Unterbeamten und recht gesteigert. andere Zahlungen für das Postamt, wie Miete usw. zu erledigen. Es ist übrigens auch nicht im entfernteſten daran zu denken, Zu diesem Zwede erhielt er zu gegebener Zeit von der Generalpost- daß die gesamte hiesige deutsche Kolonie mit Kind und Kegel auf faffe bestimmte Beträge angewiesen, die er dann den erhaltenen dem deutschen   Kriegsschiffe Unterkunft finden könnte. Im Falle der Anweisungen gemäß auszuzahlen hatte. Da er weit über sein Ein- Gefahr wäre das einzige, die Flüchtlinge in der Botschaft unter tommen hinaus lebte und eine große Vorliebe für Wein und Weib zubringen, zu deren Schutz eine Kompagnie Marinesoldaten voll­hatte, die ihn zu recht kostspieligen nächtlichen Erfurfionen ver­leitete, geriet er mit der Zeit in Schulden, die ihm schließlich über fommen ausreichen würde. den Kopf wuchsen. Als er im November vorigen Jahres von un­geduldigen Gläubigern bedrängt wurde, ließ er sich verleiten, von dem ihm zu Auszahlung überwiesenen Gelde nach und nach etwa 1000 Mark zu entwenden. Als die Zahlungen fällig waren, er zählte er seinen Kollegen, daß er den Schlüssel zu seinem Spind verloren habe und ließ sich aus deren Staſſen den ihm fehlenden Betrag vorstreden. Hierfür gab er, trotzdem dies von der Post­behörde streng verboten ist, seinen Kollegen einen sogenannten Bon, den diese in ihren Kassen aufbewahrten.

Das Gericht erkannte auf 4 Monate Gefängnis und Aber­tennung der Fähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Aemter auf die Dauer von 3 Jahren.

Ein hartes Urteil.

In dem letzten Akt in der Reihe der Strafprozesse, die aus Anlaß des Sorauer Maurerftreits ihren Abschluß gefunden hat, ift am 9. November vom Schöffengericht zu Sorau   ein Urteil ge­fällt worden, dessen ungeheure Strafhöhe auffällt.

Während des Streits sollen zwei Bauarbeiter einigen nük­lichen Elementen einige Sachen vom Bau auf den Hof geworfen haben. Einige minderwertige Gegenstände sollen am anderen Tage in der Bauabortgrube gefunden worden sein. Wegen dieser Sachbeschädigung standen mun die genannten Bauarbeiter vor dem Schöffengericht. Der Staatsanwalt beantragte 5 und 3 Wochen Gefängnis. Das Gericht erkannte gar gegen den einen auf 7 Monate und gegen den anderen auf 3 Monate Gefängnis.

7. November:

Aus aller Welt.

Ein Alpdruck über Konftantinopel. Genoffe Parvus schreibt uns aus Konstantinopel   bom Ueber den Krieg ist ja nicht mehr viel zu berichten. Die ganze Situation läßt sich in den Satz zusammenfassen: wir erwarten hier von Tag zu Tag die Bulgaren  . Und wie die Dinge

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Am Mon

Spiele nicht mit Schießgewehr.

Chetragödien.

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Am Montagvormittag gab in Hamburg   der in der Lübeder Straße wohnende Zuschneider Casiai mehrere Revolverschüsse auf seine Frau ab und verlegte fie lebensgefährlich. Darauf tötete er sich selbst durch einen Schuß. Die Frau wurde ins Krankenhaus geschafft. In Stralsund   wurden am Sonntag der Waisenhausvater Schiel und seine Gattin entfleidet tot in der Badewanne aufgefunden. Die Todesursache ist noch nicht festgestellt. Aus der Nase des Mannes träufelte Blut. Ver­legungen wiesen die beiden Leichen nicht auf. In der märkischen Ortschaft Triebel verwundete der Kantinenwirt Frischke in einem Modewarengeschäft, in dem seine Frau aushilfsweise be­Schulter, dann schoß er sich eine Kugel in die Schläfe schäftigt war, diese durch zwei Schüsse in Brust und und verlegte sich schwer.

Eine andere Not macht sich von Tag zu Tag schärfer fühlen. Das ist die Brotnot. Erst trat sie nur gelegentlich auf und war auf einzelne Stadtteile beschränkt. Jezt wird sie allgemein, denn das Brot wird vom Miktärkommando ben Bäckereien algenommen, um für die Armee verwandt zu werden. Das Brot wird auf die Militärfuhrwerke verladen, und zwei Soldaten nebst einem Poli­zisten geben acht, daß nicht etwa ein Brotlaib vom Bäcker an seine Kundschaft abgegeben wird. Um Brot zu erlangen, gebrauchen die Einwohner im Einverständnis mit den Bädern recht abenteuerliche Im Kampf mit Wilderern. Schmugglertrids. Es ist ausgerechnet worden, daß die Bäckereien Im Walde bei Hochst att( Oberelsaß) fam es am Sonntag Konstantinopels   etta 250 000 300 000 Kilogramm Brot täglich zu einem folgenschweren Zusammenstoße zwischen Jagdhütern und liefern können, von denen aber 200 000 Kilogramm von der Militär- Wilderern. Auf einem Rundgange trafen die Jagdhüter Gebrüder verwaltung beschlagnahmt werden. Der Rest reicht nicht aus, um Karm die Fabritarbeiter Kuttler und Neff beim Wildern. bie Bevölkerung zu ernähren, wird aber außerdem sehr ungleich zwischen den Parteien entstand eine Schießerei, wobei stuttler durch mäßig verteilt. Denn die Wohlhabenden bekommen schließlich alles, einen Schuß in den Unterleib so schwer verlegt wurde, daß er was sie brauchen, um so weniger verbleibt den Massen der Armen. nach wenigen Minuten star b. Auch der eine Jagdhüter ist Außerdem beginnt es an Mehl und an Getreide zu mangeln. burch einen Schrotschuß sch toer, aber nicht lebensgefährlich berleşt Denn die Zufuhr aus Anatolien   unterblieb, weil die Eisenbahn worden. Vor seinem Tode berriet Kuttler den Namen seines Genossen, ausschließlich für Mobilisationszwede gebraucht wurde, die Zufuhr der nach Abgeben einiger Schüsse entfloh. bom Meere wurde infolge des Wegbleibens der griechischen Schiffe eingeschränkt. Jezt ist die Anatolische Eisenbahn freigegeben worden, und die Stadtverwaltung sowohl wie die Eisenbahndirektion Berhängnisvolle Hochzeitsfahrt. Als sich am Sonntagvormittag ermahnen öffentlich die Händler, möglichst schnell Getreide zuführen nach Halberstadt   zue Trauung begeben wollte, tam der Wagen eine Hochzeitsgesellschaft aus Böhnshausen in einem Einspänner in der Wernigeroder Straße ins Rutschen und prallte gegen einen Eine furchtbare Gefahr droht der Hauptstadt durch die Bul- Mast der elektrischen Leitung. Sechs Personen wurden mit garen. Die afferleitung Konstantinopels   mündet nämlich schweren Berlegungen ins krantenhaus gebracht. bei Dertos, das sich an den Positionen befindet, um die jetzt ge= Ein Schußmann erschossen. In der Nacht zum Montag wurde tämpft wird. Wenn sich die Bulgaren   in den Besitz der Wasser- in Stuttgart   ein Schußmann von mehreren jungen Leuten an quellen feßen, so tönnen sie die Wasserzufuhr nach Kongerempelt. In dem folgenden Wortwechsel gab einer von den Stra ftantinopel abschneiden. Das wäre nun freilich der fried- feelern einen Schuß auf den Beamten ab und streďte ihn tot zu lichen Bevölkerung einer Millionenstadt gegenüber eine Bestialität, Boden. Die Burschen wurden fämtlich verhaftet. Tödlicher Betriebsunfall. Auf dem Dortmunder   Eisenwerk an die man selbst in unserem Zeitalter der durch die Zivilisation Union   stürzte am Montag ein Maschinist in einen 15 Meter tiefen raffinierten Grausamkeit kaum zu denken vermag. Schacht. Der Unglüdliche erlitt so schwere Verlegungen, daß er bald darauf st arb.

au laffen

Die Erfolge und Absichten der Bulgaren   nehmen in den Augen

Kleine Notizen.

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Wie bereitet man Kornfranck?.. Wie Kaffee und Malzkaffee!

Bei besonderen Geschmacksrichtungen entweder: Mit einer kleinen Beimischung von Aecht Franck- Kaffeezusatz 2/ 3,, Kornfranck" mit Aecht Franck" 1/3" Kornfranck"," s 1/3 Bohnenkaffee und 3,, Aecht Franck".

oder moder

Wer diese verschiedenen Arten ausprobiert, findet leicht heraus, welches Getränk seinem Geschmack am meisten zusagt.

Milch und Zucker nimmt man nach Gewohnheit.

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