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Nr. 267. 29. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Donnerstag, 14. November 1912.

Fortschrittler in Worten und Caten.

wurde.

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fiße einnimmt und die zweit stärkste Fraktion ist, wurde ihr lediglich ein Schriftführer, kein Präsidenten posten eingeräumt.

Dem Magistrat( wohlgemerkt: nur der Oberbürgermeister

macht und bei der Gasversorgung noch vor reichlich Jahresfrist die Stonzession verlängert bekam. Die Trambahn ist, nachdem alles Material zerfahren, gegen hohe Entschädigung in Stadtbesih über­gegangen.

Hbgeordnetenbaus.

94. Sigung. Mittwoch, den 13. November 1912, bormittags 10 Uhr.

Am Ministertische: v. Breitenbach, Sydow. Ein Antrag der Geschäftsordnungskommission, die Bernehmung des Abg. Weis fermet als Beuge in einer Straf­fache, wird ohne Debatte angenommen. Es folgt die

( unterliegt töniglicher Bestätigung, alle anderen Posten kann das Auf allen Gebieten der moralische und intellektuelle Bankrott Stadtverordnetenkollegium frei besetzen!) gaben die Freisinnsdemo- der Freifinndemokratie. Weil die soziale Entwickelung Frankfurts In der Kommunalpolitik hat der Freifinn überall versagt. fraten von jeher eine Zusammensetzung, daß sie unter allen Um- ihre Herrschaft Stück um Stück abbrach, deswegen mußte schließ­Berlin, Breslau , Königsberg , Danzig , Nürnberg , welche Stadt mit ständen als Bremse wirken kann. Dem Schein nach tritt das lich der politische Bankrott dazu kommen. Bei früheren Wahlen freisinnigem Regiment man auch nennen mag: überall ein Manto Sollegium für freies Koalitionsrecht ein und schmunzelnd nimmt hat die Freifinndemokratie aus Angst vor der andrängenden Sozial­an positiven Leistungen, überall Befangenheit in Besiberinteressen es zur Kenntnis, daß im Magistrat als Aufsichtsorgan der demokratie sich bereits bei den Nationalliberalen, dann bei den und daher das Versagen bei den einfachsten Aufgaben, die das Innungen der greulichste Innungsterrorismus unbeanstandet Mittelständlern angebettert, diesmal wird auch der Anfang zu städtische Wachstum den Verwaltungen stellt. Ueberall vollends bleibt und sogar Strafen exekutiert werden gegen Mezgermeister, einer Freundschaft mit dem Zentrum gemacht. Um die Unter­die kläglichste Unfähigkeit gegenüber den sozialen Pflichten. Das weil sie dem Innungsbeschluß zuwider mit dem Verband einen stützung des Zentrums zu erlangen, nahm die Freifinndemokratie alles ist so offenkundig und beschämend, daß aus den Kreisen frei- Tarifvertrag vereinbarten! Der Magistrat, das Geschöpf der im Stadtteil Bodenheim einen der schlimmsten Schulreaktionäre, sinniger Ideologen wiederholt die bitterste Kritik daran geübt Freisinnsdemokraten, konnte besonders unter dem jezt zurückge- den in der Wolle gefärbten Zentrumsführer Thormann auf die tretenen Adickes nach dem Herzen der Konservativen regieren, ohne Kandidatenliste. Der Zorn besonders gegen Genossen Quard, der Aber eine Stadt wurde gepriesen, ihr rühmt man im Frei- daß die Stadtverordnetenmehrheit anders als höchstens mit schwäch- bort kandidiert, läßt die Freifinndemokraten ihre Fortschrittsseele finnslager nach, sie übe weitschauende Kommunalpolitik, sei vor- lichen Worten dagegen auftrat. So konnte es passieren, daß grund- dem Schwarzen verschreiben. bildlich in der Förderung des Bildungswesens und entfalte eine fäßlich kein von den Stadtverordneten gewählter Sozialdemokrat So sehen wir in Frankfurt , der Hauptstadt der einstigen Demo­mustergültige Sozialpolitik. Frankfurt a. M. ist gemeint. bom Magistrat als Armenpfleger bestätigt wurde! Die" Franks. kratie, wo die große Frankfurter Zeitung " alle Tage die Reaktion Vor der liberalen Einigung" redeten die Demokraten den Beitung" hätte jedenfalls reichlich Gelegenheit gehabt, ihre Kritik aufspießt und die Kulturmission des freiheitlichen Bürgertums Brüdern vom Freifinn dieses Märchen so lange vor, bis beide Teile der preußischen Bureaukratie auch der städtischen Bureaukratie in preist, dieses selbe Bürgertum politisch in den Sumpf geraten. Der es glaubten. Ein Märchen ist es trotzdem. Als Märchen wird es der Mainmetropole zuzuwenden! Wie z. B. gegen die Berufs - scharfe soziale Gegensatz bricht die festesten Freiheitsprinzipien" jetzt im Wahlkampf die Stadtverordnetenwahlen sind auf den feuerwehrleute vorgegangen wird, das bleibt nicht weit hinter wie dürres Rohr. Frankfurt tann vielen als ein Mertzeichen kommenden Donnerstag angesetzt von unseren Genossen erneut Jagoms Schnauzbärtigkeit zurüd, und die Freisinnsdemokratie bedt fünftiger bürgerlicher Entwidelung dienen. Die nachgewiesen. dieses Tun, indem sie gleichzeitig einzelne Kritiker in den eigenen Arbeiter werden überall den Liberalismus, auch die demokratische" Frankfurt a. M. hatte aus der Zeit seiner staatlichen Gelb- Reihen höhnisch abtut. Selbst die Mittel scharfmacherischer Werks- Spielart, gegen sich haben, sobald der Herrschaft des Liberalis­ständigkeit ein steuerkräftiges Bürgertum; seine staatliche Marime verwaltungen wendet die Freisinnsdemokratie an: fie läßt gelbe mus Gefahr droht. war, tein Industrieproletariat auffommen zu lassen; dieser Grund- Vereine gründen, um städtische Angestellte und Arbeiter fab wirkte lange nacy. Wenig Proletarier, sehr reiche Stiftungen, einzufangen. Der Renommierarbeiter Balzer der freifinndemo­eine steuerkräftige Einwohnerschaft da war es eine Kleinigkeit, kratischen Stadtverordnetenfraktion hat offiziell den Auftrag, die wenigstens den Schein tiefgreifender sozialer Fürsorge vorzu- Gelben zu poussieren, und er vollzieht ihn so gut, daß die meister= täuschen. Aber weislich sorgten die regierenden Familien für treuen Bädergesellen unter dem bekannten Gelbenführer Drewiz Fernhaltung der Massen vom Stadtregiment; auch unter preußi- und die gelben Meßgergesellen ihre Freude daran fanden. Wie scher Herrschaft blieb das Wahlrecht an den 1200 Mark- Bensus Balzer die Gelben, so führten Marx und Jung, beide freifinndemo­geknüpft. Und sehr bezeichnend für die Herrschende Demokratie: Iratische Stadtverordnete und Obermeister der Metzgerinnung, die in einem hartnädig bis zum preußischen Oberverwaltungsgericht Zunftfrauter der Freisinndemokratie zu, und als Lohn gibt die geführten Prozeß mußten unsere Genossen erkämpfen, daß nicht Stadtverordnetenmehrheit die Interessen der Konsu= nur wer 1200 m. bersteuert, sondern auch jeder Preuße, der menten dem Meggerprofit preis. Tros energischen zweite Lesung des Wassergesetzes. 1200 M. Einkommen nachweist, in die Wählerliste einzu- Treibens besonders durch unseren Genossen Quard hat die Stadt Auf Antrag des Abg. v. Brandenstein( f.) wird von der sonst üblichen tragen ist. Reaktionärer als die preußische Reaktion hatte sich die gegen die Fleischteuerung so gut wie nichts unternommen; sie über- allgemeinen Besprechung bei§1 abgesehen, die zweite Beratung Demokratie der Sonnemannschen Erben gezeigt. Wiederholt war ließ auch hier, wie auf vielen Gebieten, fast alles der Vereins- vielmehr geschäftsordnungsmäßig paragraphenweise vorgenommen. zu verspüren, daß dieser Demokratie sicher gelegen käme, wenn tätigkeit. Die ersten sechs Paragraphen werden debattelos ange ..entsprechend der Verringerung des Geldwertes" der Zensus noch Am schlimmsten rächte sich der Einfluß des Grundbesises nommen. höher gesetzt würde. Denn dank dieser Berringerung und dank des an der Bevölkerung. Frankfurt hat von allen deutschen Städten Nach§ 7 steht an den Wasserläufen erster Ordnung dem Staate das Eigentum zu. Wirkens der Gewerkschaften und der Erstarkung der Industrie stieg das größte Stadtgebiet, das sich topographisch reizvoll gliedert und Abg. Büchtemann( Vp.) begründet einen Antrag, wonach an den die Zahl der proletarischen Wähler so stark, daß bereits vor Jahren breite Waldzonen aufweist. Aber aufgeschlossen wird das Gelände Flußbetten der Wasserläufe erster Ordnung dem Staate das ge­Genosse Quard als erster Sozialdemokrat in das Haus Limpurg nach dem Profitbedürfnis der Spekulanten, nirgends ist ein Stück meine Eigentum zustehen soll. Die Vorlage steht für den - die alte Geschlechterstube, die als Stadtverordnetensaal dient aufgespart worden für kleine Arbeiterwohnhäuser, geschweige denn, Staat das römisch- rechtliche Privateigentum vor. Bir aber sind der eindrang, ihm folgten noch und nach weitere 21 Genossen. Dem daß die Stadt selbst Arbeiterwohnungen baute. Meinung, daß das jetzt geltende Recht beibehalten werden muß, denn Magistrat gehört kein Sozialdemtorat an! Sonst schmält die Frei- Standalös ist das Steuersystem, das nach außen durch die die Wafferläufe erster Ordnung sind ihrem Wesen nach zum öffent­finndemokratie gegen die Staatsbureaukratie wegen Nichtbestätigung Depression der Einkommensteuer einen sozialen Anstrich hat. Aber lichen Gebrauch bestimmt. Das römisch- rechtliche Eigentum sozialdemokratischer Magistratsräte, aber in ihres Herzens neben den direkten Steuern besteht ein ganzes System von Ge- erlaubt dem Staat ohne weiteres jeden Eingriff, auch wenn er gar innerstem Schrein ist ihr das gerade recht. Denn in Frankfurt bühren, das nach dem Mietwert der Wohnung gestaffelt ist: Ge- nichts schadet, zu verbieten. Bei den Forsten hat der Staat existiert kraft Sonderrechts keine Bestätigungsklausel, bühren für Wasser, Kanalbenußung, Kehrichtabfuhr usw., sogar die so oft die Tafel: Dieser Weg ist verboten. So wird es auch und da zieht die Freifinndemokratie der Stadtverordnetenverfamm- Berliner Mietssteuer wird in Frankfurt noch erhoben. Der Haus- bei den Flußläufen werden, wenn dem Staate auch hier dies lung bor , gar nicht erst einen Sozialdemokraten in den Magistrat wirt muß fie abführen und erhebt sie vom Mieter als Beitrag zur römisch- rechtliche Brivateigentum gewährt wird. Für die Allgemein­zu wählen. Als im Vorjahre eine Magistratsvakanz die Stadt- Haussteuer. Die Gebühren( reichlich 6 Pro3. der Mietsbeträge) heit tönnen diese Wasserläufe beffer ausgenutzt werden, wenn das verordnetenmehrheit in eine sehr unangenehme Zwidmühle brachte, heben die soziale Wirkung der Einkommensteuer- Depression nicht gemeine Eigentum besteht. Ein Ministerialbirektor wendet sich gegen den Antrag. Der stellten die Freifinndemokraten eine Reihe Bedingungen, nur auf, sondern schaffen eine weit ungünstigere Lastenverteilung schlimmer wie jene der Nationalliberalen bei wie sonst in preußischen Gemeinden. Dabei sind die Mietspreise, Begriff des Gemeinderechts" findet sich nur im Allgemeinen Scheidemanns Präsidentschaftstandidatur, und wesentlich als Folge der städtischen Wohnungs- und Gebäudepolitit, Preußischen Landrecht und seine Auslegung ist durchaus nicht ein­heitlich. wählten auch dann erst einen Sozialdemokraten in den Magistrat, ungefähr die höchsten in Deutschland . Jahrzehnte- Abg. Eder- Winsen( natt.) spricht ebenfalls gegen den Antrag nachdem sie sich versichert hatten, der Magistrat werde diese lang ist als Grundsatz befolgt worden, die Arbeiterbevölkerung Büchtemann. Ergänzung ablehnen. In beschaulicher Genügsamkeit und möglichst aus dem Weichbilde der Stadt abzuschieben. Inzwischen ist ein Antrag Borchardt( Soz.) eingelaufen, wo­Selbstzufriedenheit nahm die Mehrheit dann die Ablehnung hin. Oeffentliche Werke, wie Gas- und Elektrizitätswerke, Tram- nach dem Staate das gemeine Eigentum an allen in natürlichen und Obgleich die Sozialdemokratie ein Drittel der Stadtverordneten- bahn, überließ die Stadt dem Privatkapital, das reiche Profite fünftlichen Wasserbecken fließenden Gewässern zustehen soll. merkwürdigen Bildungsstätte waren nämlich mit der Zeit derartige Milieus, in dem sie sich bewegen, ihrem seelischen Bildungszustand geworden, daß selbst das Ministerium der Boltsaufklärung fich jetzt nicht stimmen. Leonhards exemplarische Niedertracht, des Sekretärs zu einem Einschreiten veranlaßt sieht. Man hatte in Odessa einen sich überschlagende Hize schmeckt nach gemachter, von der Absicht Die Einpeitscher des englischen Parlaments. Die parlamen- reaktionären Studentenklub der sogenannten Akademiſten" gegründet, möglichst greller Gegenüberstellung geleiteter Konstruktion. Und tarische Niederlage, die das Kabinett Asquith im englischen Unter- der die Gunst der Behörden in geradezu tollster Weise mißbrauchte. dennoch! In den Bühnenrahmen eingespannt, bergegenständlicht hause erlitten hat, wird nur erklärlich durch ein Versagen der libe- Besonders tat sich in dieser Hinsicht der Universitätssekretär Geritsch durch ein vom Geiste und den Intentionen des Boeten inspiriertes ralen Einpeitscher, denn ohne das wäre die Ueberrumpelung nie hervor, der in Odessa den Mittelpunkt der reaktionären Be Spiel verschwinden diese Hemmungen. Im Feuer der lebendigen Ein früherer Beamter Rede streift sich der Schein der Fremdheit von dem Dialoge, ent­möglich gewesen. Der englische Parlamentarier Henry Norman strebungen auf der Universität bildet. hat vor kurzem im Century Magazine" allerlei Interessantes der Hochschule hat jetzt diesem Herrn die folgenden Anflagen öffentlich faltet sich die wunderbar tiefsinnige Bildlichkeit des Ausdrucks so von den Obliegenheiten der Einpeitscher berichtet. Die zur Ab- borgehalten: 1. Daß Geritsch ihn und andere Universitätsbeamte leicht und frei, daß einem der Gedanke, diese Menschen könnten auch stimmung nötigen Mitglieder der Regierungsmehrheit sind ver- veranlaßt habe, alle Rechnungen für Amtsfahrten höher auszustellen, anders sprechen, gar nicht aufsteigt. Jedes Gleichnis, in das ständigt, zu einer bestimmten Stunde im Parlament zu erscheinen, als die wirklichen Ausgaben waren, wobei er die Mehrgelder in die der Dichter ihre Lebensansicht, ihre Leidenschaft und Stimmung um die Opposition niederzustimmen; beginnt aber die Abstimmung Tasche steckte; 2. daß Geritsch durch seine Polizisten reiche junge Leute fleidet, scheint aus den Tiefen ihres Selbst zu quellen, wärmt früher, dann droht der Regierung eine Niederlage. In solchen wegen der Teilnahme an Unruhen anklagen ließ; wurden sie dann und leuchtet. Sogar das Schattenpaar des Schuftes und des Augenblicken beginnt dann eine fieberhafte Tätigkeit, man sieht in aus der Universität ausgeschlossen, so sorgte Geritsch für ein ziemlich Enthusiasten hebt sich ins farbige Reich des Individuellen. Es gibt den Wandelgängen der Kammer die Einpeitscher einherrasen, zwi- hohes Honorar dafür, daß sie wieder aufgenommen wurden; 8. daß wenige Werke, die, alle Stonzeffionen an das im schlechten Sinne schen dem Obereinpeitscher und dem Minister gibt es hastige Unter- Geritsch auf seinen und anderer Verwaltungsbeamten Namen Droh Theatralische verschmähend, so sehr der Bühne bedürfen, um ihre redungen, und gewöhnlich wird dann irgendein Mitglied der Re- briefe schreiben ließ, worauf er dann erklärte, die Schußpolizei Kraft zu offenbaren, die so im fünstlerischen Borgefühl des Bühnen­Er vergrößerte so seine Einnahmen; bildes geschaffen worden sind. gierungspartei beauftragt, zu sprechen, bis genügend Mitglieder müsse erweitert werden. Den mächtigen Eindruck, den das Stück vor Jahren im eingetroffen find. Und während dieses Opferlamm fich nun er 4. daß Geritsch die Verprügelung der Redakteure, die seine Tätigkeit hebt und zum lebhaften Mißbehagen der Opposition endlos zu enthüllten, veranstaltete; 5. daß Studenten, die ihm nicht ihre Hoch Deutschen Theater mit der Triesch und Rittner in den Hauptrollen reben beginnt, herrscht hinter den Kulissen fieberhafte Tätigkeit. achtung bezeugten, als politisch unzuverlässig ausgeschlossen wurden; machte, konnte die Aufführung der Kammerspiele, so Gutes fte bot, Boten jagen in die Wohnungen fäumiger Mitglieder, Automobile. daß Geritsch im Akademistenklub mit Studenten und Dirnen freilich nicht erreichen. Baffermann war für mein Empfinden sausen mit eiligen Aufforderungen vom Parlamentsgebäude fort, Orgien zu veranstalten pflegte. Geritsch hat auch der Krone ge- am stärksten im ersten Att. Da konnte man zeitweilig über der das Telephon rasselt, und bald beginnen von allen Seiten die hörende Kohlen gestohlen. Geritsch war weiter der Organisator der Gestalt den Darsteller vergessen. Später drängten sich gewisse alarmierten Scharen der Parteimitglieder herbeizueilen. Sind Spionage unter den Studenten und Professoren; seine Streaturen Manieren seiner schauspielerischen Eigenart, stereotype Modu­vor allem in den Ausbrüchen leidenschaft­genügend Abgeordnete eingetroffen, dann wird dem sprechenden bedachte er mit Stipendien und Unterstützungen. Er verstand es, ein lationen des Organs Die Jllusion war um Mitgliede ein Wink gegeben, und die Abstimmung beginnt. Bor- doppeltes Gehalt zu beziehen und sich recht oft Gratifitationen zu- licher Heftigteit störend hervor. aussetzung bei alledem ist natürlich, daß der Einpeitscher und seine fommen zu lassen. Es muß ferner hervorgehoben werden, daß so schwerer zu bewahren, da fein hoher schlanker Wuchs so gar nicht Gehilfen stets genau über die Anzahl der anwesenden Mitglieder gegenwärtig in der Odessaer Universität zwanzig Ratheder leer stehen, zum Handwerkertypus des Hebbelschen Meister Anton paßte. Lucie der eigenen Partei und der Oppositionspartei orientiert sind. daß infolge der unverantwortlichen Wirtschaft alle Kassen vollkommen öflich, die nach langer Unterbrechung zum ersten Male wieder Dazu sind sie da, das ist ihr Amt, und damit es richtig erfüllt erschöpft sind, daß die Institute keine Apparate und keine Lehrmittel auftrat, hat noch immer jene Glockenstimme, deren leiser reiner besißen, daß die Kliniken infolge des absoluten Geldmangels feine Klang so warm zum Herzen spricht. Das Publikum lauschte ihrer werden kann, haben die Parteien auch ein alterprobtes System stranken empfangen und die Studenten der Medizin baher keine Er- Magdalene ergriffen. Doch auch hier wurde die Wirkung durch den Das Haus befibt zwar viele Ausgänge, aber ein ungeschriebenes fahrungen mehr sammeln können, daß die Zahl der Studenten jähr Gegenfaz der äußeren Erscheinung, die fraulich war, zum Bild, das Gesetz verpflichtet jedes Mitglied, das Parlamentsgebäude nur durch ich abnimmt, daß die offiziellen Berichte feststellen, die Universität fich die Phantasie von der Gestalt entwirft, abgeschwächt. Sehr einen bestimmten Korridor zu verlaffen. Dabei kommt er an den stehe vor dem Abgrunde, und daß endlich die Vorlesungen lediglich fein war Rofa Bertens als Mutter, Abel's Leonhard und Karl Ebert in der Rolle des jugendlich schwärmerischen Sekretärs. Auch Glastüren des Zimmers vorbei, in dem die Einpeitscher ihr Haupt- unter den Kreaturen" Geritschs verteilt werden. quartier aufgeschlagen haben; zu beiden Seiten der Glastür sißen Herr Momber, der den aus der Art geschlagenen Sohn des Alten gab, hatte in feinem Spiele eindringlich überzeugende Momente. ftets zwei Whips" und bewachen die Tür, weshalb sie auch einfach Rammerspiele: Maria Magdalene ". Bürgerliches dt. die Türhüter" genannt werden. Ihr Amt ist es, keinem Mitgliede Trauerspiel von Hebbel . Die Bühne hat ihre eigene befondere ihrer Partei das Verlaffen des Parlaments zu erlauben, so lange Berspektive, mag bei der außerordentlichen Kompliziertheit der im dieser nicht mit einem Mitgliede der Opposition eine Verabredung Bühneneindrud zufammenwirkenden Faktoren, das Bemühen, die-Musikchronil. Das Deutsche Opernhaus bringt getroffen hat, nach der beide bis zu einer gewissen Stunde keine Geseze dieser Perspektiven aufzuhellen, auch auf unüberwindliche Sonnabend Figaros Hochzeit von Mozart mit neuen Deko­Stimme abzugeben sich verpflichten. Diese Verabredung, diese Schwierigkeiten stoßen. Wer aus der Schule des neueren Natura- rationen, die den Rototoftil festhalten. Statt des gesprochenen Bairs" werden notiert: es ist Ehrensache, das Abkommen einzu- lismus fommend, an die bei aller Fülle pinchologischer Nuancierung Dialoges werden die Rezitative in der neuen Bearbeitung von halten, und es wird auch stets respektiert. Die Whips" haben doch so schlichte Ausdrucksweise Ibsenscher und Hauptmannscher Georg Hartmann eingefügt. Das Opernhaus teilt mit, daß im durch diese Methode stets einen genauen Ueberblick über die Stärke Familiendramen gewöhnt, Hebbels fieben Jahrzehnte altes bürger- Bartett und in den Rängen eine genügende Anzahl Plätze in allen der Majorität. Eine Ueberrumpelung der Regierungsmajorität ist liches Trauerspiel zur Hand nimmt, wird da in Sprache und Szenen- Lagen für den Tagesverlauf frei gehalten werden und das Haus nur möglich, wenn die Einpeitscher in der Ausübung ihres sehr führung vieles( von der unvergleichlichen Charakteristit des Meister feineswegs nur den Abonnenten gehört. aufreibenden Amtes erschlaffen und sich vertrauensvoll dem Gefühl Anton abgesehen), vielleicht das meiste als geschraubt und un- Kein Wagner Monopol- in Budapest . Das überlassen: es wird schon nichts pajfieren. natürlich empfinden. Die Redeweise der Personen scheint Budapester Appellationsgericht hat im Prozesse der föniglichen Oper

eingeführt.

Kleines feuilleton.

Theater.

Notizen.

Der Odessaer Universitätsstandal. Wie aus Petersburg gemeldet dem Leser überfrachtet mit Zutaten, in denen des Dichters gegen die Boltsoper wegen des Verbots der Aufführung von Wagner­wird, hat die ruffische Regierung beschlossen, eine eingehende Revision Reflexion und Phantasie feinen Geschöpfen ins Bort opern entschieden, daß auch die Volksoper die Wagnerfchen Opern der Universität Odessa vornehmen zu lassen. Die Zustände an dieser fällt, sie Dinge fagen läßt, die zu der Enge des aufführen darf.